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ID1700403500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marie-Luise Dött


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Auch in der vor uns liegenden Le-
    gislaturperiode werden Umwelt- und Klimaschutz im
    Zentrum der politischen Arbeit stehen; Sie haben das ge-
    rade von allen Rednern gehört. Der Koalitionsvertrag
    zeigt das mehr als deutlich. Das umwelt- und klimapoli-
    tische Programm dieser Regierung ist Garant dafür, dass
    Deutschland beim Klima- und Umweltschutz auch in
    Zukunft internationaler Schrittmacher bleibt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Union und FDP werden dafür sorgen, dass das hohe Um-
    weltschutzniveau in Deutschland ausgebaut wird, dass
    wir in Europa der umweltpolitische Treiber bleiben und
    dass von Deutschland auch künftig wichtige Impulse für
    den internationalen Umwelt- und Klimaschutz ausgehen.

    Wir alle beobachten die Vorbereitungen zum Welt-
    klimagipfel in Kopenhagen sehr genau. Die Vorzeichen
    für den von uns gewünschten Durchbruch bei den Ver-
    handlungen stimmen nicht gerade hoffnungsvoll. Umso
    wichtiger ist es, dass wir die verbleibende Zeit nutzen
    und weiter Überzeugungsarbeit leisten. Globaler Klima-
    schutz darf nicht zum Feld für politische Profilierung
    oder vermeintlich wirtschaftliche Vorteilsschöpfung im
    globalen Wettbewerb werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Augenscheinlich haben noch nicht alle verstanden,
    dass derjenige, der Klimaschutz als Weg aus der kohlen-
    stoffbasierten Energieerzeugung begreift, sich auch wirt-
    schaftlich fit für die Zukunft macht. Der Wettbewerbs-
    vorteil von morgen entsteht nicht, wenn man möglichst
    wenig Klimaschutz betreibt. Nicht derjenige verliert, der
    sich zuerst bewegt; verlieren wird derjenige, der sich zu
    spät bewegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Marie-Luise Dött
    Die Übernahme globaler Verantwortung für das
    Klima und die Verbesserung der internationalen Wettbe-
    werbsfähigkeit widersprechen sich nicht. Wer heute den
    politischen Rahmen schafft, um erneuerbare Energien
    voranzubringen und die Entwicklung von Effizienztech-
    nologien voranzutreiben, der macht die Wirtschaft fit für
    den globalen Wettbewerb von morgen. Derjenige, der
    heute handelt, sorgt für eine auch in Zukunft bezahlbare
    und damit sozial gerechte Energieerzeugung.

    Deutschland steht zu seinen anspruchsvollen Klima-
    zielen. Wir sind auf einem guten Weg, unsere Verpflich-
    tungen zu erfüllen. Es ist aber an der Zeit, dass andere
    Staaten sich ihrer Verantwortung stellen und mit konkre-
    ten Zusagen und nachprüfbaren nationalen Zielen mit-
    ziehen. Kopenhagen braucht keine Schaufensterreden.
    Es ist höchste Zeit für konkrete nationale Treibhausgas-
    minderungszusagen aller Industrienationen sowie Zusa-
    gen für finanzielle und technologische Unterstützung für
    die Entwicklungsländer.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, der Koalitionsvertrag ist
    ein klares Bekenntnis zu einer anspruchsvollen, moder-
    nen Umweltpolitik. Er ist Ausdruck umwelt- und klima-
    politischer Kontinuität. Beim Klimaschutz, bei den
    erneuerbaren Energien, bei Abfall, Wasser und Natur-
    schutz werden wir den für Bürger und Unternehmen ver-
    lässlichen rechtlichen Rahmen weiterentwickeln. Dabei
    gibt es aus meiner Sicht vor allem einen zentralen An-
    satz, ein zentrales Kriterium, das wir stärker beachten
    werden: Wir brauchen im Umwelt- und Klimaschutz
    mehr Effizienz. Wir müssen stärker als bisher das Kos-
    ten-Nutzen-Verhältnis der Maßnahmen im Auge behal-
    ten. Das ist in wirtschaftlich normalen Zeiten schon ein
    Gebot; in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise muss
    die Effizienz des Mitteleinsatzes ein ganz entscheiden-
    des Beurteilungskriterium sein. Der Einsatz eines jeden
    Euros, den wir für Umwelt- und Ressourcenschutz aus-
    geben – ob aus Haushaltsmitteln, von Unternehmen oder
    von Bürgern –, muss unter Effizienzgesichtspunkten ge-
    rechtfertigt sein.

    Hier gibt es auch im Bereich der Umweltpolitik Prü-
    fungsbedarf. Nehmen Sie das Beispiel der Förderung der
    erneuerbaren Energien. Wir werden bei der Förderung
    der erneuerbaren Energien am bewährten Erneuer-
    bare-Energien-Gesetz festhalten, weil wir wissen, dass
    nur mit einer verlässlichen Förderung unsere anspruchs-
    vollen Ziele in diesem Bereich erreichbar sind. Wir wer-
    den daran festhalten, weil wir wissen, dass inzwischen
    Hunderttausende Arbeitsplätze an der erneuerbaren
    Energie hängen, und weil wir wissen, dass Öl und Gas
    mittelfristig weiter im Preis steigen werden.

    Richtig ist aber auch, dass wir die erneuerbaren Ener-
    gien mit erheblichen finanziellen Mitteln über die Ein-
    speisevergütung fördern. Es ist für die Politik nicht nur
    legitim, sondern es ist die Pflicht, die Effizienz solcher
    Förderung im Auge zu behalten. Ich sage das sehr deut-
    lich. Hier geht es um Über-, aber genauso auch um Un-
    terförderung. Es geht um die Effizienz des Umgangs mit
    dem Geld der Bürger.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nicht bei maximaler, sondern bei optimaler Mittel-
    allokation erhalten wir die erforderliche Innovations-
    dynamik, die am Ende der Umwelt am meisten nutzt.
    Umweltpolitik muss deshalb immer auch als wirtschaft-
    liche Optimierungsaufgabe verstanden werden. Das er-
    höht nicht nur die Wirkung von Umweltpolitik, sondern
    auch ihre Akzeptanz beim Bürger.

    Wenn es um Effizienz geht, dann gehören dazu auch
    faire Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter von
    Umweltdienstleistungen. Es reicht nicht, den Mittelstand
    regelmäßig für seine Leistungsfähigkeit zu loben. Ge-
    rade der Mittelstand braucht fairen Wettbewerb.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ein fairer Wettbewerb ist das sicherste Instrument, um
    Effizienzreserven zu heben.

    Eine effiziente Umweltpolitik ist von neuen, zu-
    kunftsweisenden Technologien abhängig. Sie schaffen
    Arbeitsplätze in Deutschland sowie Technologien,
    Werkstoffe und Produkte für die Märkte von morgen.
    Wenn wir die globalen „grünen Zukunftsmärkte“ beset-
    zen wollen, müssen wir heute dafür sorgen, dass For-
    schung und Entwicklung im hohen Maße technologie-
    offen erfolgen kann.

    Natürlich müssen die Bedenken bei modernen Tech-
    nologien ernst genommen werden. Natürlich brauchen
    wir begleitende Sicherheitsforschung. Es ist aber der fal-
    sche Weg, stetig Ängste zu schüren und jede neue Tech-
    nologie zunächst einmal zu stigmatisieren. Forschung
    und technologischer Fortschritt sind auch im Umwelt-
    und Klimaschutz der Schlüssel zur Zukunft.


    (Beifall des Abg. Dr. Lutz Knopek [FDP])


    Diesen Schlüssel dürfen wir nicht aus der Hand geben,
    weder bei der Elektromobilität noch bei den Nanotech-
    nologien oder den Biotechnologien. Moderne Technolo-
    gien sind keine Bedrohung, sondern eine Chance – auch
    für den Umwelt- und Klimaschutz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Derzeit steht völlig zu Recht die Klimakonferenz in
    Kopenhagen im Mittelpunkt des politischen Interesses.
    Es ist mir wichtig, hier auch daran zu erinnern, dass im
    Oktober nächsten Jahres in Japan die 10. Vertragsstaa-
    tenkonferenz zum Übereinkommen über die biologische
    Vielfalt stattfindet. Wir haben im Koalitionsvertrag eine
    ganze Reihe von wichtigen Maßnahmen verankert, die
    auch mit Blick auf diese Konferenz von Bedeutung sind.
    Dazu gehören: die Entwicklung eines Bundesprogramms
    zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie, die Erarbei-
    tung eines „Bundesprogramms Wiedervernetzung“, die
    endgültige Sicherung des Nationalen Naturerbes und
    – das freut mich angesichts des 20-jährigen Jubiläums
    des Mauerfalls besonders – die Sicherung des Grünen
    Bandes Deutschland entlang der ehemaligen innerdeut-
    schen Grenze als Naturmonument.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Marie-Luise Dött
    Dabei werden wir die Maßnahmen in Zusammenarbeit
    mit allen Verantwortlichen und den Betroffenen planen
    und umsetzen. Kooperation statt Konfrontation – auch
    das ist ein Prinzip einer innovativen und effizienten Um-
    weltpolitik.

    Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre
    Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Marco Bülow für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marco Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Herr Minister, die Energiepolitik von Union und FDP
    sollte der große Wurf werden. Doch schauen wir uns ein-
    mal an, was im Koalitionsvertrag zur Energiepolitik
    festgelegt wurde. Da wurde vorher ein umfangreiches
    Energiekonzept versprochen. Herausgekommen sind
    vage Andeutungen. Nichts Genaues weiß man nicht. Es
    ist eher ein Flickwerk, über das wir heute sprechen.

    Die FDP hat in Oppositionszeiten immer wieder kriti-
    siert – teilweise zu Recht –, dass die Energieeffizienz in
    der Regierung eine zu kleine Rolle spielt. In der Tat hat
    sich die SPD, was die Energieeffizienz angeht, häufig
    die Zähne an den jeweiligen Ministern für Wirtschaft
    und Technologie ausgebissen. Doch schauen wir uns an,
    was heute im Koalitionsvertrag zur Energieeffizienz
    steht. Es sind nur elf Zeilen, in denen eigentlich nichts
    steht – außer dass die EU-Vorlagen eins zu eins umge-
    setzt werden müssen. Die EU-Vorlagen eins zu eins um-
    zusetzen heißt – das hat Herr Kelber schon gesagt –, sich
    an dem Land zu orientieren, das in Europa alles blo-
    ckiert. Das bedeutet höchstens Mittelmaß bei der Ener-
    gieeffizienz.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Kommen wir zu den erneuerbaren Energien. Ich bin
    wie wahrscheinlich viele in diesem Haus froh darüber,
    dass sich endlich auch die FDP und die Union insgesamt
    für die erneuerbaren Energien einsetzen. Sie werden
    auch weiterhin gefördert – Gott sei Dank. Trotzdem, so
    ganz sicher sind Sie sich anscheinend nicht. Noch im
    Wahlkampf sagte zum Beispiel der stellvertretende Frak-
    tionsvorsitzende Meister, dass die Vorrangregelung nicht
    weiter gelten soll. Gott sei Dank haben sich die Fort-
    schrittlichen in beiden Parteien durchgesetzt; die Vor-
    rangregelung wird bestehen bleiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Eine erste Maßnahme ist jedoch die Kürzung der För-
    dersätze. Darüber hinaus ist die Diskussion über die Er-
    neuerbaren nicht zielgerichtet. Wenn man diese wirklich
    fördern will, dann muss man schauen, wohin die Reise
    geht. Hierbei geht es um die Netzintegration und vor al-
    len Dingen um die Förderung von Kombikraftwerken.
    Ich glaube, dass wir zielgerichtet darüber diskutieren
    müssen – da werden Sie uns an Ihrer Seite haben –, wie
    man die Erneuerbaren fördert.

    Ich fordere Sie auf – das ist wichtig; Sie haben ja nicht
    nur hier, sondern auch in den Ländern die Mehrheit –, mit
    Ihren Kolleginnen und Kollegen in den Ländern zu spre-
    chen. Eine Behinderung der Erneuerbaren stellt zum
    Beispiel die Höhenbegrenzung von Windkraftanlagen
    dar. Wenn man die Erneuerbaren ausbauen will, dann
    muss man die Hemmnisse, die es gerade auf Länder-
    ebene gibt, endlich beseitigen. Die Mehrheiten dazu ha-
    ben Sie. Gehen Sie dort also voran!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Schauen wir uns einen weiteren Punkt an. Auch da
    gibt es eine große Ankündigung, aus der nichts gewor-
    den ist. Zur Entflechtung der Oligopole der großen Ener-
    gieunternehmen ist nichts mehr in der Koalitionsverein-
    barung zu lesen. Aber es gibt ja die Wunderwaffe von
    Schwarz-Gelb, die in der Energiepolitik alles rettet: Das
    ist die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraft-
    werke. Dies ist eine antiquierte und nicht zukunftsfähige
    Energie, die man jetzt doch noch einmal aus der Motten-
    kiste herausholen will. Bei den großen Energieunterneh-
    men haben die Sektkorken geknallt, als das Wahlergeb-
    nis bekannt geworden ist; denn sie wussten, sie werden
    zusätzliche hohe Milliardengewinne einfahren.