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    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das ist eine andere Debatte.

    Vielen Dank für die Möglichkeit, Herr Kollege
    Nüßlein. – Sie und der Kollege Pfeiffer haben gerade die
    gleiche Behauptung aufgestellt. Dazu habe ich eine
    Frage: Können Sie mir, dem Plenum und der Öffentlich-
    keit, natürlich in umgekehrter Reihenfolge, bestätigen,
    dass das Thema Biogasanlagen, das Sie beide herausge-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ulrich Kelber
    stellt haben, auf einen Wunsch des Bundesrates zurück-
    geht – genauer gesagt: der CSU-geführten Landesregie-
    rung Bayern und der CDU-geführten Landesregierung
    Baden-Württemberg – und mit den Stimmen von Herrn
    Dr. Pfeiffer und Ihnen beschlossen wurde, dass Sie in
    der Debatte über das Erneuerbare-Energien-Gesetz kei-
    nen Wunsch zur Änderung dieser Regelung formuliert
    haben, dass es danach ein Urteil des Bundesverfassungs-
    gerichts gegeben hat, nach dem es keine rückwirkende
    Änderung ist, und dass das, was Sie machen, kein Schutz
    von Investoren ist, sondern der Schutz von zwei großen
    Finanzfonds, an die Bürgerinnen und Bürger ansonsten
    Rückforderungsansprüche stellen könnten?


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da hat einer richtig Ahnung! Fachwissen!)




Rede von Dr. Georg Nüßlein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Lieber Herr Kollege Kelber, ich weiß nicht, in wel-

cher Reihenfolge ich Ihnen das nun bestätigen soll: erst
Ihnen und dann der Öffentlichkeit?


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie einfach Ja!)


Wie auch immer, ich kann Ihnen an dieser Stelle eines
sagen: Sie wissen genau, wie die Verhandlungen damals
gelaufen sind, wo unsere Interessen beim Thema „För-
derung der erneuerbaren Energien“ lagen und dass wir in
der Koalition letztendlich gesagt haben: Wir hätten es
gerne, dass das Thema Fotovoltaik mit etwas mehr Vor-
sicht und Marktbezug geregelt wird.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war jetzt aber nicht die Frage!)


– Lassen Sie mich die Frage so beantworten, wie ich sie
beantworten möchte, Herr Trittin.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil die Antwort auf die eigentliche Frage negativ wäre!)


Dann wären wir im Bereich der Fotovoltaik jetzt nicht in
einer so schwierigen Situation, wie es im Moment der
Fall ist. Ich weiß, dass das an Dingen wie der Finanz-
krise liegt, die man vielleicht nicht hat vorhersehen kön-
nen. Jeder hat seine Anliegen in diese Diskussion einge-
bracht. Ich erinnere mich daran, dass die SPD ein
Interesse daran hatte, bezüglich Penkun so zu entschei-
den.

Letztendlich kann man lange über die juristische
Frage, ob das eine echte oder unechte Rückwirkung ist,
diskutieren. Ich habe schon damals gesagt: Das, was wir
da gemacht haben, erscheint im Nachhinein ausgespro-
chen fragwürdig.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das, was Herr Kelber zu Bayern und Baden-Württemberg behauptet hat, stimmt!)


Ich gebe zu, dass wir das gemeinsam gemacht haben.
Sonst hätten Sie wieder gesagt, wir stimmten dem EEG,
das richtungsweisend sei, nicht zu. Ich habe nur einen
kleinen Teil herausgegriffen, um deutlich zu machen:
Wir stehen für Verlässlichkeit im Bereich der erneuerba-
ren Energien und auch für Investorenschutz.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war jetzt Herumgeeiere und nicht verlässlich!)


Da ist eine, wenn auch kleine, Maßnahme; aber wir wer-
den das entsprechend fortsetzen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich möchte an dieser Stelle unsere Position zum
Thema Kernenergie noch einmal ganz klar herausarbei-
ten.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch einmal? Ich denke, Sie sind kein Kernenergiefan!)


– Ich bin kein Kernenergiefan, aber ich sage Ihnen deut-
lich: Wir brauchen die Kernenergie als Brücke in einen
Energiemix, den wir heute noch nicht kennen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Den kennen auch Sie noch nicht. Wer weiß denn, ob das,
was wir uns im Bereich der alternativen Energien vor-
stellen, der Weisheit letzter Schluss ist? Frau Andreae
spricht von Visionen; aber offenkundig haben Sie dann
doch keine.


(Lachen der Abg. Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Das scheint doch so zu sein. Denn ich kann mir durchaus
vorstellen, dass wir irgendwann einmal ganz andere
Energiegewinnungsformen haben


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Solange machen wir Kernenergie? Eine Brücke ohne Ende, eine Brücke ins Nirwana!)


und sagen: Damals hat man über Biomasse und Wind-
kraft diskutiert, heute gibt es ganz andere Ansatzpunkte.

Lassen Sie uns in diesem Bereich doch zumindest for-
schen. Wir werden in Verhandlungen mit den Betreibern
von Kernkraftwerken dafür sorgen, dass insbesondere
der Vorteilsausgleich auch den erneuerbaren Energien
zugutekommt, sodass uns auch da niemand vorhalten
kann, das eine spiele man gegen das andere aus. Die Ein-
zigen, die das tun, die das eine gegen das andere ausspie-
len, sind immer Sie.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, nein!)


Ich weiß, dass das der emotionalste Bereich der Ener-
giepolitik ist. Wenn ich mir dann immer von Kollegin-
nen und Kollegen insbesondere von der grünen Seite an-
hören muss, wie unverantwortlich und nicht tragbar das
ist, dann muss ich Sie, Herr Trittin – Sie sitzen ganz
vorne –, fragen: Wie konnten Sie eine Laufzeitverlän-
gerung von 20 Jahren einfach so hinnehmen? Denn die
Kernenergie war aus Ihrer Sicht auch schon vor 20 Jah-
ren unverantwortlich und nicht tragbar, und angeblich
sind damals schon mehr Kinder an Krebs erkrankt etc.






(A) (C)



(B) (D)


Dr. Georg Nüßlein
Diese Frage sollte einmal jemand von Ihnen beantwor-
ten.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Das ist eine spannende energiepolitische Frage. Eine
Laufzeitverlängerung von 20 Jahren war unter Rot-Grün
machbar, und jetzt ist eine Laufzeitverlängerung untrag-
bar und ein Unding. Das ist eine Doppelzüngigkeit, die
ich so nicht unterstützen kann.

Vielen herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also doch ein Kernenergiefan!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir kommen nun zum Themenbereich Umwelt.

    Ich erteile das Wort zunächst dem Bundesminister
    Dr. Norbert Röttgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
    Naturschutz und Reaktorsicherheit:

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die
    Finanzmarktkrise war das Thema, das uns in diesem
    Haus im vergangenen Jahr am meisten beschäftigt hat.
    Der damalige Bundesfinanzminister hat in den ersten
    Wochen davon gesprochen: „Wir haben in den Abgrund
    geschaut.“ Wir haben hier im Haus innerhalb von einer
    Woche ein Schutzpaket in Höhe von 500 Milliarden
    Euro beraten und verabschiedet. Gestern in der Regie-
    rungserklärung der Bundeskanzlerin war der erste Punkt
    die Notwendigkeit, konsequent, grundlegend und zügig
    umzusteuern.

    Ich betone diese Debatte und die Auseinandersetzung,
    die wir geführt haben, weil ich glaube, dass die Erfah-
    rung der Krise – es war ja nicht Theorie, sondern war
    und ist Erfahrung – für die Einordnung, den Anspruch
    und den Ernst der Umweltpolitik im Allgemeinen und
    der Klimaschutzpolitik im Besonderen fruchtbar ge-
    macht werden kann. Ich glaube, dass wir beide Krisen
    miteinander vergleichen können und sollten: die Finanz-
    marktkrise und die Ökokrise, die kommt, wenn wir auf
    diesem Gebiet nicht ebenso grundlegend, zügig, syste-
    matisch und entschlossen umsteuern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Was sind die Vergleiche, was sind die Bezüge? Ich
    will vier herstellen.

    Erstens. Die Finanzmarktkrise war und ist mehr als
    eine Bankenkrise. Sie hat sich zur Wirtschaftskrise
    weitergefressen und barg und birgt weiterhin die Gefahr,
    zum gesellschaftlichen Kollaps zu führen. Die Klima-
    krise, die Ökokrise, die kommt, wenn wir uns nicht än-
    dern,


    (Zuruf von der SPD: Das stimmt!)

    hat existenzielle Dimension. Ein Gesellschaftskollaps
    wäre schon fundamental. Die Ökokrise aber ist eine
    Überlebensfrage für Hunderte von Millionen Menschen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Bei der Finanzmarktkrise konnten die Ret-
    ter noch sagen: Wir haben in den Abgrund geschaut, sind
    einen Schritt zurückgegangen und konnten uns retten. –
    Wenn wir es bei der Klimakrise, bei der Ökokrise so
    weit kommen lassen, dann können wir nicht mehr einen
    Schritt zurückgehen; denn die Ökosysteme sind zu träge,
    als dass man sie per Kommando stoppen könnte. Dann
    sind wir verloren. Wir müssen vorher umschalten und
    umsteuern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Ich habe an dieser Stelle in Anlehnung an
    den Jesuitenpater Professor Friedhelm Hengsbach vor
    ungefähr einem Jahr davon gesprochen, dass die Funk-
    tionsfähigkeit der Finanzmärkte ein öffentliches Gut dar-
    stellt. Die Bundeskanzlerin hat gestern völlig zu Recht
    gesagt: Das öffentliche Gut liegt in dem dienenden Cha-
    rakter der Finanzmärkte für Wirtschaft und Gesellschaft. –
    Ich stehe dazu und halte das nach wie vor für richtig.
    Das war die Legitimation dafür, dass wir sozusagen in
    einem Akt kollektiver Selbstverteidigung zu diesen
    Maßnahmen gegriffen haben.

    Das Gut, das wir mit Klimapolitik, mit Umweltpolitik
    verteidigen, unsere natürlichen Lebensgrundlagen, ist
    ein Menschheitsgut. Es hat für die Menschen nicht nur
    dienenden Charakter, sondern es ist Selbstwert. Für
    Christen ist es Schöpfung, und der Schöpfungscharakter
    ist in unsere Traditionen und unsere Kultur eingegangen.
    Wir verteidigen den Eigenwert, den Selbstwert, das
    Menschheitsgut Schöpfung, wenn wir Klimapolitik ma-
    chen. Das geht über das, was wir in der Finanzmarkt-
    krise verteidigt haben und verteidigen, noch weit hinaus.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Viertens. Die Finanzmarktkrise ist nicht – das hat
    Hans-Peter Friedrich gestern richtig ausgeführt – durch
    die Marktwirtschaft entstanden, sondern wir haben uns
    diese Krise durch die Verletzung marktwirtschaftlicher
    Prinzipien eingehandelt. Diese Krise ist geradezu markt-
    wirtschaftswidrig entstanden,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    durch Verletzung der Grundsätze marktwirtschaftlichen
    Ordnungsdenkens.

    Unsere Auffassung ist, dass wir Klimaschutz und
    Umweltschutz nicht gegen die Marktwirtschaft betreiben
    dürfen, sondern dass wir dies innerhalb des marktwirt-
    schaftlichen Ordnungsrahmens versuchen müssen. In
    der Vergangenheit hat sich jede Planwirtschaft wie keine
    andere Ordnung an der Umwelt versündigt, an den






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesminister Dr. Norbert Röttgen
    Menschen, aber auch an der Umwelt. Wir halten das
    marktwirtschaftliche System für überlegen.

    Daraus ziehen wir allerdings die Lehre: Markt
    braucht Ordnung. Auch der Markt, der Umweltziele er-
    reichen will, braucht Ordnung. Es gibt ein überragendes,
    übergreifendes Ordnungsprinzip des Marktes, und das
    heißt Nachhaltigkeit. Wir brauchen eine nachhaltige
    Wirtschaftsordnung. Die Schäden von Kurzfristigkeit
    konnten wir auf den Finanzmärkten beobachten. Wir
    werden sie auch in der Umwelt sehen, wenn wir kurz-
    fristig denken. Darum müssen wir das Leitprinzip der
    Nachhaltigkeit durchsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gehört zur inneren Logik marktwirtschaftlichen
    Denkens, dass wir die Grundlagen unserer wirtschaftli-
    chen Tätigkeit, dass wir die Grundlagen unseres Lebens
    erhalten und nicht an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen.
    Wir machen ökologische Politik, weil sie die Grundlage
    unseres Lebens und auch unseres Wirtschaftens ist. Wir
    wollen dabei marktwirtschaftliche Instrumente anwen-
    den, weil wir die Effizienz, die Überlegenheit, das Ent-
    deckungsverfahren, die wettbewerblichen Potenziale
    nutzen wollen, um ökologische Ziele zu erreichen. Ge-
    nauso richtig ist aber auch, dass die ökologische Zielset-
    zung Klimaschutz nicht nur instrumentellen Charakter
    haben darf, sondern dass Ökologie und Umweltschutz
    Märkte produzieren. Umweltschutzpolitik zu machen, ist
    auch eine Innovations- und Wirtschaftsstrategie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Heute ist in der FAZ unter der Schlagzeile „Ökoge-
    schäft stabilisiert Siemens“ zu lesen:

    Der Siemens-Konzern hat im Geschäftsjahr 2009
    schon 23 Milliarden Euro Umsatz mit Umweltpro-
    dukten generiert. Das ist gegenüber dem … Vorjah-
    reswert … ein Plus von 11 Prozent. Dadurch wur-
    den die Einbußen im übrigen Geschäft als Folge der
    Wirtschaftskrise von rund 4 Prozent aufgefangen.

    Wir hatten einmal eine Phase, in der galt: Ökonomie
    und Ökologie sind Gegner. Dann kam eine Phase, in der
    es hieß: Wir müssen beides miteinander versöhnen. Ich
    glaube, inzwischen haben wir die Phase erreicht, dass
    wir erkennen: Das eine ist ohne das andere nicht mach-
    bar und nicht denkbar. Ökonomie und Ökologie sind
    zwei Seiten einer Medaille.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Aufgabe ist, aus dieser grundlegenden ethischen
    und ordnungspolitischen Einschätzung von Umwelt- und
    Klimaschutz eine politische Strategie und konkrete Poli-
    tik abzuleiten. Das muss die Konsequenz aus dieser Ein-
    ordnung sein. Das ist nicht Lyrik, sondern das sind die
    Fundamente, auf denen wir Politik machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Ich glaube, die drei wichtigsten Felder der Umweltpo-
    litik sind erstens der Klimaschutz – ich denke auch an
    Kopenhagen –, zweitens die Energiepolitik und drittens
    der Schutz der biologischen Vielfalt. Ich will zu diesen
    drei Feldern jeweils einige Anmerkungen machen.

    Zum ersten Punkt – Klimaschutz – will ich ganz
    knapp sagen: Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es zu
    einem Erfolg der Klimakonferenz von Kopenhagen
    keine Alternative gibt. Es gibt keine zweite Option, es
    gibt keinen Plan B. Bei der Rettung, bei der Verteidi-
    gung des Menschheitsgutes natürliche Lebensgrundla-
    gen haben wir keine Wahl. Aus der Sache heraus ist klar:
    Die Konferenz von Kopenhagen muss ein Erfolg wer-
    den.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


    Wir haben in diesem Prozess eine Vorreiterrolle. Die
    Stimme unseres Landes – das zählt zu den Erfahrungen,
    die man innerhalb von Tagen machen kann – hat Ge-
    wicht. Dass wir diese Vorreiterrolle haben, dass die
    Stimme unseres Landes mehr Gewicht hat, als es sozusa-
    gen proportional wäre, ist nicht die Leistung dieser Re-
    gierung, es ist die Leistung der Vorgängerregierungen:
    meines Amtsvorgängers, seines Amtsvorgängers, dessen
    Amtsvorgängerin. Dank des Beitrages von vielen in die-
    sem Parlament, in dieser Gesellschaft ist der Klima-
    schutz vom Rand ins Zentrum der Aufmerksamkeit ge-
    rückt, ist Klimaschutz kein Nebenthema mehr. Unser
    Land ist international glaubwürdig, weil wir national ge-
    handelt haben und nicht nur anderen Vorschläge ge-
    macht haben. Ich möchte meine erste Rede als Bun-
    desumweltminister nutzen, die Leistungen der früheren
    Regierungen, der Minister anderer Fraktionen und Par-
    teien ausdrücklich anzuerkennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will definieren, was Erfolg bedeutet. Ein takti-
    scher Ratschlag könnte sein: Definier das nicht zu kon-
    kret, sonst wird die Opposition dir deine Definition vor-
    halten, wenn es nicht so herauskommt! – Ich bekenne
    mich zur Notwendigkeit des Erfolges. Darum will ich
    definieren, was Erfolg heißt: Erfolg heißt erstens klare
    Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen, Ziele, die
    sich ableiten aus der Erkenntnis, dass die globale Erwär-
    mung auf höchstens 2 Grad Celsius zu begrenzen ist.
    2 Grad Celsius sind das Äußerste, was tolerierbar ist.
    Wenn wir dieses Ziel erreichen, dann können wir eini-
    germaßen sicher sein, dass für über 1 Milliarde Men-
    schen in Asien die Wasserversorgung nicht gefährdet ist;
    dann können wir einigermaßen sicher sein, dass nicht
    weitere zig Millionen Menschen in Afrika auf der Suche
    nach Wasser und Weideland vertrocknen, verdursten,
    sterben. Diese existenzielle Dimension – die Gesichter
    von Menschen, die kein Wasser mehr finden und sterben –
    müssen wir uns vor Augen halten. Darum brauchen wir
    den Erfolg.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesminister Dr. Norbert Röttgen
    Wir müssen das Ziel erreichen, die Emissionen bis
    2050 weltweit um 50 Prozent zu reduzieren. Die Indus-
    trieländer haben hierbei eine Vorreiterrolle: historisch
    begründet, wegen ihres Anteils an den Emissionen, aber
    auch aufgrund ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit.
    Darum war es ein Erfolg, dass sich die Staats- und Re-
    gierungschefs beim letzten Europäischen Rat dafür aus-
    gesprochen haben, dass die Industrieländer ihre Emissio-
    nen um 80 bis 95 Prozent reduzieren, und sich dem Ziel
    verpflichtet haben, den Beitrag zu leisten, der nötig ist,
    um weitgehend treibhausgasneutrale Gesellschaften zu
    werden.

    Bis 2020 gilt es, die Emissionen in der Größenord-
    nung von 30 Prozent zu reduzieren. Wir brauchen diesen
    schrittweisen Prozess. Wir können nicht 30 Jahre weiter-
    machen wie bisher und darauf verweisen, wir müssten
    das Reduzierungsziel ja erst 2050 erreichen. Wir müssen
    jetzt anfangen; sonst haben wir keine Chance, das Ziel
    bis 2050 zu erreichen. Diese Koalition hat sich vorge-
    nommen und im Koalitionsvertrag begründet, dass
    Deutschland die CO2-Emissionen bis 2020 sogar um
    40 Prozent reduziert. Viele andere Industrieländer sagen
    – ein bisschen konditioniert – 30 Prozent. Wir sagen:
    Unter dieser Regierung wird Deutschland seine Emissio-
    nen unkonditioniert um 40 Prozent reduzieren. Wir sind
    auf diesem Gebiet ambitionierter als die Vorgängerregie-
    rung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben das unkonditioniert abgelehnt!)


    Sie sollten uns auf dem guten Weg folgen.

    Ich bin noch bei der Zieldefinition. Kennzeichen die-
    ser Ziele ist, dass wir sie im Rahmen eines verbindlichen
    rechtlichen Abkommens, das alle umfasst – „alle“ heißt:
    China, USA, Europa, Schwellenländer und Entwick-
    lungsländer –, festlegen wollen.

    Zweites Ziel: Wir brauchen rechtlich und finanziell
    wirkungsvolle Instrumente. Das Instrument internatio-
    nale Überprüfung und auch die finanziellen Beiträge lie-
    gen vor. In Entwicklungsländern wird es – bei bis 2020
    wachsenden Finanzierungsbedarfen und aufbauend auf
    einen Schnelleinstieg – ab 2020 100 Milliarden Euro pro
    Jahr bedürfen, die aus unterschiedlichen Strängen finan-
    ziert werden. Manche sagen jetzt: Klimaschutz ist teuer. –
    Klimaschutz ist teuer, Handeln ist teuer. Nichthandeln
    wäre sehr viel teurer.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Darum brauchen wir auch die Innovationen und die Mo-
    dernisierung der Wirtschaft, die damit anstehen.

    Es ist ein Prozess der ökologischen Veränderung, der
    Veränderung der Lebensweise und der Art, zu wirtschaf-
    ten. Am allermeisten ist es aber auch ein Prozess der
    wirtschaftlichen Modernisierung unseres Landes. Das
    muss uns klar sein. Wenn man es wirtschaftlich betrach-
    tet, dann wird klar, dass es um die Alternative geht, ob
    wir Rückständigkeit verteidigen und mangelnde Wettbe-
    werbsfähigkeit subventionieren oder ob wir die Ambi-
    tion, die Entschlossenheit haben, auch hier wieder eine
    weltweite wirtschaftliche, innovative Führerschaft zu er-
    ringen. Wir wollen das. Gerade durch ökologische Mo-
    dernisierung wollen wir die modernste Volkswirtschaft
    werden. Damit werden wir führend sein, damit sichern
    wir Arbeitsplätze, damit generieren wir Innovationen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zweiter Punkt. Die Energiepolitik. Nirgendwo ist es
    so deutlich wie hier, dass wir die Energiepolitik grundle-
    gend neu denken und gestalten müssen. Wir werden ein
    in sich schlüssiges energiepolitisches Konzept vorlegen
    – es fehlt seit knapp 20 Jahren –, mit dem wir Antworten
    darauf geben, wie Energiepolitik grundlegend neu ge-
    macht wird. Wir werden die Angebotsseite betrachten
    – Klimaverträglichkeit, Versorgungssicherheit, Wirt-
    schaftlichkeit für Verbraucher und Industrie –, und wir
    werden die Nachfrageseite betrachten. In der Diskussion
    fehlen bislang eigentlich die Nachfrageorientierung, die
    Verbraucherorientierung und die Intelligenz und Bereit-
    schaft – gerade auch aus Sicht der industriellen Nachfra-
    ger –, sich auf eine neue Energiepolitik um- und einzu-
    stellen. Die Energieeffizienz beinhaltet das größte
    Kosteneinsparpotenzial, das wir anbieten können. Ich
    weiß nicht, ob eine Unternehmensteuerreform eine so
    große Kostenentlastung bringt wie die Nutzung von
    Energieeffizienzpotenzialen in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich komme zum Schluss und will noch einen dritten
    Punkt ansprechen. Neben dem Klimawandel ist das
    Stoppen des Verlustes der biologischen Vielfalt die
    zweite globale Herausforderung. Es geht darum, zu er-
    kennen, dass die Ökosysteme die Grundlage allen Le-
    bens und die Leistungen der Ökosysteme für die Men-
    schen unverzichtbar sind. Saubere Luft, Ernährung,
    sauberes Wasser, gesunde Böden: Das ist unsere Lebens-
    grundlage. Darum ist der Schutz der Ökosysteme eine
    Aufgabe, um die Schöpfung in unserer Zeit zu bewah-
    ren.

    Wir wollen das nicht mit einem Verkündungston ma-
    chen, sondern Naturschutz kann man nur mit den Men-
    schen und für die Menschen in Kooperation machen.
    Wir werden ein Bundesprogramm zur Umsetzung der
    Strategie zur biologischen Vielfalt auflegen, und wir
    werden unsere internationale Führungsrolle auch hier
    aufrechterhalten. Alle Zusagen – auch finanzielle Zusa-
    gen –, insbesondere im Bereich des internationalen
    Waldschutzes, werden wir einhalten und weiter aus-
    bauen.

    Eine allerletzte Bemerkung. Ich bin – heute ist Mitt-
    woch – seit zwei Wochen Bundesumweltminister und
    seit 15 Jahren Parlamentarier.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir haben uns sehr gewundert!)


    Darum möchte ich Ihnen ausdrücklich sagen, dass es
    meinem Verständnis als Parlamentarier, der ich ja immer
    noch bin, entspricht, dass wir gut zusammenarbeiten,
    dass es eine vertrauensvolle Kooperation gibt und dass






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesminister Dr. Norbert Röttgen
    wir dort, wo wir wirklich einen Konsens haben – es ist
    eine unserer gesellschaftspolitischen Leistungen, auch
    einen Konsens erarbeitet zu haben –, an einem Strang
    ziehen. Im Übrigen freue ich mich auf eine sachorien-
    tierte, kontroverse Auseinandersetzung, über gelegentli-
    che Unterstützung natürlich auch, vor allem aber auf
    eine erfolgreiche Zeit in der Umweltpolitik in den nächs-
    ten vier Jahren.

    Besten Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)