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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/233 kanzlerin: zu den aktuellen Ereignissen in Afghanistan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg Tauss (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung 26297 D 26297 D 26300 C 26302 B 26303 D 26305 B 26306 C 26308 A 26309 B 26339 A 26339 D 26341 B 26341 D 26343 A 26343 C Deutscher B Stenografisch 233. Sitz Berlin, Dienstag, den 8 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Volker Kauder, Detlef Parr und Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Julia Klöckner und Elvira Drobinski-Weiß als Mitglied des Bei- rates der Schlichtungsstelle für den öffent- lichen Personenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Klaus Uwe Benneter als stellvertretendes Mitglied des Vermitt- lungsausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung durch die Bundes- T V l D D D D R V P D 26297 A, C 26297 B 26297 B 26362 B Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 26310 A 26311 A undestag er Bericht ung . September 2009 t : agesordnungspunkt 1: ereinbarte Debatte: Zur Situation in Deutsch- and . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 26312 A 26312 B 26317 C 26321 D 26325 D 26329 A 26332 C 26334 B 26338 C der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (Drucksachen 16/13923, 16/13985, 16/13994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzän- derungen für die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon (Drucksachen 16/13924, 16/13985, 16/13994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Eu- ropäischen Union (Drucksachen 16/13925, 16/13986, 16/13995) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zu- sammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Drucksachen 16/13926, 16/13987, 16/13996) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Nešković, Dr. Diether Dehm, Alexander Ulrich, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 45 und 93) (Drucksachen 16/13928, 16/13988, 16/13997) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E T a b c d e Z B W n z ( T – 26346 A 26346 B 26346 B 26346 C 26346 D 26347 A 26347 D 26348 B 26348 C 26349 D 26351 A 26352 B 26353 C 26354 B 26355 B 26356 D 26358 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4: ) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Er- leichterung der Sanierung von Unter- nehmen (Drucksachen 16/13927, 16/13980) . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: – Fünfundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsver- ordnung – Einhundertachte Verordnung zur Än- derung der Ausfuhrliste – Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung – (Drucksachen 16/13920, 16/13921, 16/13975) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses: zu dem Streitverfah- ren vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/09 (Drucksache 16/13976) . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates über das Recht auf Verdolmetschung und Übersetzung in Strafverfahren (inkl. 11917/09 ADD 1 und 11917/09 ADD 2) (ADD 1 in Englisch) KOM (2009) 338 endg.; Ratsdok 11917/09 (Drucksachen 16/13912 A.4, 16/13982) . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine, Klaus Ernst, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Freigrenzen im SGB II erwei- tern – Erhöhung des Schonvermögens und Anrechungsfreiheit für Ferienjobs (Drucksache 16/14012) . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: eschlussempfehlung des Ausschusses für ahlprüfung, Immunität und Geschäftsord- ung zu einem Antrag auf Genehmigung ur Durchführung eines Strafverfahrens Drucksache 16/4010) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und 26358 D 26361 B 26361 C 26361 C 26361 D 26362 A 26362 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 III BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (2. NS-Aufh- GÄndG) (Drucksachen 16/13654, 16/13979) . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Christine Lambrecht, Wolfgang Wieland und weite- ren Abgeordneten eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung nationalso- zialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (Drucksachen 16/13405, 16/13979) . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Petra Pau, Ulla Jelpke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes zur Aufhebung natio- nalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (2. NS-AufhGÄndG) (Drucksachen 16/3139, 16/13979) . . . . . . Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: f) – q) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 617, 618, 619, 620, 621, 622, 623, 624, 625, 626, 627 uns 628 zu Petitionen (Drucksachen 16/13951, 16/13952, 16/13953, 16/13954, 16/13955, 16/13956, 16/13957, 16/13958, 16/13959, 16/13960, 16/13961, 16/13962) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates i ( A E V A B O A B H B H D D F M H ( F G P M K H F H K A B K K K K D L M W D M N H D R J R H K S D K J S C M T V M W 26362 C 26362 C 26362 C 26362 D 26363 C 26364 C 26365 B 26366 A 26367 A 26368 B 26371 A n Angelegenheiten der Europäischen Union Tagesordnungspunkt 2 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten olker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ilse igner, Dorothee Bär, Norbert Barthle, Günter aumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), tto Bernhardt, Renate Blank, Peter Bleser, ntje Blumenthal, Dr. Maria Böhmer, Jochen orchert, Klaus Brähmig, Michael Brand, elmut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika rüning, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, ubert Deittert, Alexander Dobrindt, Thomas örflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, r. Hans Georg Faust, Erich G. Fritz, Enak erlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dr. aria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, erbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich Hof), Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael uchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter auweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, eter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, ichael Grosse-Brömer, Markus Grübel, Dr. arl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Gerda asselfeldt, Holger Haibach, Uda Carmen reia Heller, Jürgen Herrmann, Bernd eynemann, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, laus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, nette Hübinger, Dr. Hans-Heinrich Jordan, artholomäus Kalb, Alois Karl, Bernhard aster, Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Norbert önigshofen, Manfred Kolbe, Dr. Rolf oschorrek, Hartmut Koschyk, Dr. Hermann ues, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, r. Max Lehmer, Paul Lehrieder, Ingbert iebing, Eduard Lintner, Dr. h. c. Hans ichelbach, Stephan Mayer (Altötting), olfgang Meckelburg, Dr. Angela Merkel, r. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd üller, Stefan Müller (Erlangen), Dr. Georg üßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, enning Otte, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, aniela Raab, Eckhardt Rehberg, Katherina eiche (Potsdam), Dr. Heinz Riesenhuber, ohannes Röring, Dr. Norbert Röttgen, Franz omer, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, ermann-Josef Scharf, Dr. Andreas Scheuer, arl Schiewerling, Bernd Schmidbauer, Christian chmidt (Fürth), Dr. Andreas Schockenhoff, r. Ole Schröder, Wilhelm Josef Sebastian, urt Segner, Marion Seib, Thomas Silberhorn, ohannes Singhammer, Jens Spahn, Gero torjohann, Andreas Storm, Lena Strothmann, hristian Freiherr von Stetten, Max Straubinger, atthäus Strebl, Michael Stübgen, Hans Peter hul, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, olkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, arco Wanderwitz, Marcus Weinberg, Gerald eiß (Groß-Gerau), Karl-Georg Wellmann, 26371 D IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Elisabeth Winkelmeier-Becker, Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Wolfgang Zöller (alle CDU/ CSU) zu den Abstimmungen: – Entwurf eines Gesetzes über die Auswei- tung und Stärkung der Rechte des Bundes- tages und des Bundesrates in Angelegen- heiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifi- zierung des Vertrags von Lissabon – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundes- tag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Tagesordnungspunkt 2 a bis c) . . . . . . . . . . . Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26372 D 26374 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26297 (A) ) (B) ) 233. Sitz Berlin, Dienstag, den 8 Beginn: 11.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26371 (A) ) (B) ) scheidung vom 30. Juni 2009 aus prinzipiellen verfas-Kucharczyk, Jürgen SPD 08.09.2009 Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Tagesordnungspunkt 2 a) Das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner Ent- Kretschmer, Michael CDU/CSU 08.09.2009 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 08.09.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 08.09.2009 Dr. Akgün, Lale SPD 08.09.2009 Aydin, Hüseyin-Kenan DIE LINKE 08.09.2009 Bätzing, Sabine SPD 08.09.2009 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 Dr. Berg, Axel SPD 08.09.2009 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 08.09.2009 Bodewig, Kurt SPD 08.09.2009 Bülow, Marco SPD 08.09.2009 Burchardt, Ulla SPD 08.09.2009 Dörmann, Martin SPD 08.09.2009 Duin, Garrelt SPD 08.09.2009 Edathy, Sebastian SPD 08.09.2009 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 08.09.2009 Glos, Michael CDU/CSU 08.09.2009 Grotthaus, Wolfgang SPD 08.09.2009 Gruß, Miriam FDP 08.09.2009 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 08.09.2009 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 08.09.2009 Hauer, Nina SPD 08.09.2009 Hoff, Elke FDP 08.09.2009 Kramme, Anette SPD 08.09.2009 K L L M M M P P R S S S S D S D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes über die Ausweitung und umpf, Ute SPD 08.09.2009 eutert, Michael DIE LINKE 08.09.2009 ips, Patricia CDU/CSU 08.09.2009 öller, Kornelia DIE LINKE 08.09.2009 üntefering, Franz SPD 08.09.2009 ulthaupt, Gesine SPD 08.09.2009 feiffer, Sibylle CDU/CSU 08.09.2009 othmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 08.09.2009* chäfer (Bochum), Axel SPD 08.09.2009 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 08.09.2009 cholz, Olaf SPD 08.09.2009 r. Schwanholz, Martin SPD 08.09.2009 teppuhn, Andreas SPD 08.09.2009 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 08.09.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 26372 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (A) ) (B) ) sungsrechtlichen Gründen der Sicherung der demokrati- schen Grundordnung die Zustimmung zum Lissabon- Vertrag der EU konditioniert. Es sei im Rahmen der Inte- grationsverantwortung aller Verfassungsorgane zu ge- währleisten, dass legislative Vorhaben der EU nicht am Prozess der gesetzgeberischen Willensbildung des Bun- destages vorbeigeschleust werden, um die demokratische Kernsubstanz der Bundesrepublik Deutschland aufrecht- erhalten zu können. Diese Entscheidung des Bundesver- fassungsgerichts ist eine Aufforderung an den Bundestag und an den Bundesrat, einer schleichenden Entdemokra- tisierung auf einzelstaatlicher Ebene durch Gesetzge- bungsakte der EU entgegenzuwirken und den in den EU- Verträgen festgehaltenen Subsidiaritätsgedanken dau- ernd mit demokratischem Leben füllen zu können. Diese Grundsatzentscheidung hat für die repräsenta- tive parlamentarische Demokratie einen substanziellen Stellenwert – nicht nur direkt für die Bundesrepublik Deutschland, sondern indirekt auch für alle Mitglied- staaten der EU. Der Lissabon-Vertrag bekennt sich aus- drücklich zur repräsentativen Demokratie. Eine diesem Prinzip folgende rechtsstaatliche Verfassung ist Voraus- setzung einer Mitgliedschaft in der EU. Es geht im Kern um die Frage, die der Philosoph Otfried Höffe in seinem Werk „Demokratie im Zeitalter der Globalisierung“ fol- gendermaßen formuliert hat: „Weder darf die einzel- staatliche Demokratie bei der Bildung einer großregio- nalen Union, noch darf deren demokratisches Niveau bei der Bildung der Weltrepublik gefährdet werden.“ Bezogen auf den politischen Integrationsprozess der EU bedeutet das: so viel dezentrale (das heißt einzel- staatliche, regionale, kommunale) demokratische Ent- scheidungen wie möglich, so viel zentrale – in der EU: gemeinschaftliche Gesetzesakte – wie tatsächlich nötig. Es geht also nicht um einen Gegensatz von nationalen und europäischen Entscheidungskompetenzen, von Na- tionalstaat oder EU, sondern um prinzipielle Fragen der Demokratie, die möglichste Transparenz, Überschaubar- keit, Unmittelbarkeit und Nähe der gewählten Repräsen- tanten verlangt. In den Vertragswerken bis zur heutigen EU (Maastricht, Amsterdam, Nizza, Lissabon) sind die Kompetenzen des seit 1979 direkt gewählten Europäischen Parlaments Zug um Zug ausgeweitet worden. Indem aber gleichzeitig die Gesetzgebungs- und Verordnungskompetenzen der EU- Organe ebenfalls Zug um Zug erweitert worden sind, steht dem Gewinn an repräsentativer Demokratie auf die- ser Ebene ein Verlust an demokratischer Entscheidungs- kompetenz auf einzelstaatlicher, regionaler und kommu- naler Ebene gegenüber. Dies hat mit dazu beigetragen, dass es eine zunehmende Entfremdung zwischen Reprä- sentanten und Repräsentierten in den Demokratien der EU gibt, die auch im Verhältnis zu den EU-Organen fest- zustellen ist. Volksabstimmungen gegen EU-Verträge – Dänemark, Frankreich, Niederlande, Irland – doku- mentieren das ebenso wie die durchgehend geringer wer- denden Wahlbeteiligungen an den Europawahlen trotz er- heblichen Kompetenzzuwachses der EU-Organe. Es ist eine weit verbreitete Fehlinterpretation dieser Entwick- lungen, diese als „anti-europäisch“ zu bewerten, weil sie eine Inflationierung der Kompetenzverlagerung auf die E p l t m p W d s d d t d z a d e d s s r g f g d t e s g n t b n S d H t c s i d w s g F B h D s A (C (D U-Ebene zulasten der demokratischen Gestaltungskom- etenzen auf einzelstaatlicher, regionaler oder kommuna- er Ebene befürchten. Dass sich die Europaskepsis nicht rotz, sondern offensichtlich wegen der mangelnden de- okratischen Sensibilität des europäischen Integrations- rozesses entwickelt, hat vor allem hier seinen Grund. as die EU-Integration vorantreiben soll, gefährdet sie amit. Um dem unvermeidlichen Spannungsverhältnis zwi- chen Dezentralität und Zentralität politischer Entschei- ungsprozesse besser als bisher gerecht zu werden und en offenkundigen Entfremdungen zwischen Repräsen- ierten und Repräsentanten entgegenzuwirken, und um en vom Bundesverfassungsgericht gestellten diesbe- üglichen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine usführliche Beratung des gesamten Bundestages über ie Begleitgesetze zum Lissabon-Vertrag geboten. Bei iner derart grundlegenden, das eigene Selbstverständnis es Bundestages unmittelbar betreffenden Entscheidung ollte dies Vorrang vor der Geschwindigkeit eines Ge- etzgebungsverfahrens haben. Eine gründliche Erörte- ung war jedoch nicht möglich: Das Bundesverfassungs- ericht entschied am 30. Juni 2009. Die Gesetzesvorlage ür die Begleitgesetze wurde dem Bundestag am 21. Au- ust 2009 zugeleitet, zu einem Zeitpunkt, in dem sich ie Mitglieder des Bundestages großenteils im Bundes- agswahlkampf befanden. Am 26. August erfolgte die rste Lesung im Parlament. Die Protokolle der zwi- chenzeitlich erfolgten staatsrechtlichen Sachverständi- enanhörungen vom 26./27. August liegen den Abgeord- eten nicht vor. An dieser Anhörung konnte ich nicht eilnehmen, weil zum Zeitpunkt der Einladung hierzu ereits angekündigte Wahlkampftermine anstanden, die icht mehr storniert werden konnten. Selbst eingeladene achverständige erklärten sich außerstande, innerhalb ieses kurzen Zeitraums die Wirkung dieser Gesetze im inblick auf die vom Bundesverfassungsgericht gestell- en Anforderungen ausreichend zu erfassen. Auch ich sehe mich dazu außerstande, eine ausrei- hende verantwortliche Bewertung nach bestem Ermes- en vorzunehmen. Die Erörterung der Gesetzesentwürfe m Europa-Ausschuss ist dafür kein Substitut. Obwohl er vorliegende Entwurf dem Bundestag und Bundesrat esentlich mehr Rechte in Form parlamentarischer Zu- timmungsgesetze bei den Gesetzgebungsakten der EU ibt, was positiv hervorgehoben werden muss, bleibt die rage offen, ob den materiell-rechtlichen Postulaten des undesverfassungsgerichts mit den im Entwurf vorgese- enen Regelungen tatsächlich entsprochen werden kann. eshalb werde ich mich bei der Abstimmung über die- en Entwurf enthalten. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ilse Aigner, Dorothee Bär, Norbert Barthle, Günter Baumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), Otto Bernhardt, Renate Blank, Peter Bleser, Antje Blumenthal, Dr. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26373 (A) ) (B) ) Maria Böhmer, Jochen Borchert, Klaus Brähmig, Michael Brand, Helmut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika Brüning, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, Hubert Deittert, Alexander Dobrindt, Thomas Dörflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, Dr. Hans Georg Faust, Erich G. Fritz, Enak Ferlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dr. Maria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, Herbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof), Erich G. Fritz, Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael Fuchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter Gauweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, Peter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, Michael Grosse- Brömer, Markus Grübel, Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Gerda Hasselfeldt, Holger Haibach, Uda Carmen Freia Heller, Jürgen Herrmann, Bernd Heynemann, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, Klaus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, Anette Hübinger, Dr. Hans-Heinrich Jordan, Bartholomäus Kalb, Alois Karl, Bernhard Kaster, Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Norbert Königshofen, Manfred Kolbe, Dr. Rolf Koschorrek, Hartmut Koschyk, Dr. Hermann Kues, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, Dr. Max Lehmer, Paul Lehrieder, Ingbert Liebing, Eduard Lintner, Dr. h. c. Hans Michelbach, Stephan Mayer (Altöt- ting), Wolfgang Meckelburg, Dr. Angela Merkel, Dr. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd Müller, Stefan Müller (Erlangen), Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, Henning Otte, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, Daniela Raab, Eckhardt Rehberg, Katherina Reiche (Potsdam), Dr. Heinz Riesenhuber, Johannes Röring, Dr. Norbert Röttgen, Franz Romer, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, Hermann-Josef Scharf, Dr. Andreas Scheuer, Karl Schiewerling, Bernd Schmidbauer, Christian Schmidt (Fürth), Dr. Andreas Schockenhoff, Dr. Ole Schröder, Wilhelm Josef Sebastian, Kurt Segner, Marion Seib, Thomas Silberhorn, Johannes Singhammer, Jens Spahn, Andreas Storm, Christian Freiherr von Stetten, Max Straubinger, Matthäus Strebl, Gero Storjohann, Lena Strothmann, Michael Stübgen, Hans Peter Thul, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, Volkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, Marco Wanderwitz, Marcus Weinberg, Gerald Weiß (Groß-Gerau), Karl- Georg Wellmann, Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Elisabeth Winkelmeier-Becker, Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Wolfgang Zöller (alle CDU/CSU) zu den Abstimmungen: – Entwurf eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifizie- rung des Vertrags von Lissabon g n M d d D d u c b g l ß D L B g s p F d a d t V d z A i t d h B s d r d D r f t L b G d R (C (D – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Tagesordnungspunkt 2 a bis c) Erstens. Wir begrüßen mit Nachdruck die Ankündi- ung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, auf der ächsten Tagung des Europäischen Rats den anderen itgliedern des Europäischen Rates sowie dem Präsi- enten der Europäischen Kommission mitzuteilen, dass er Vertrag von Lissabon vom 13. Dezember 2007 für eutschland nur nach Maßgabe der im Urteil des Bun- esverfassungsgerichts vom 30. Juni 2009 (2 BvE 2/08 nd anderen) dargelegten Gründe gültig ist. Damit ist si- hergestellt, dass elementare Interessen Deutschlands ei seiner weiteren Beteiligung an der europäischen Inte- ration gewahrt bleiben. Wir sprechen der Bundeskanz- erin für diese für die Rolle Deutschlands in Europa au- erordentlich wichtige Initiative unseren ausdrücklichen ank aus. Zweitens. Das deutsche Grundgesetz hat sich mit dem eitbild eines vereinten Europas für die Mitwirkung der undesrepublik Deutschland an der europäischen Inte- ration entschieden. Gemäß diesem Auftrag beteiligt ich Deutschland aktiv an der Fortentwicklung der Euro- äischen Union als Staatenverbund in einer europäischen riedensordnung. Hierfür ermächtigt das Grundgesetz en Gesetzgeber zur Übertragung von Hoheitsrechten uf die Europäische Union. Diese vollzieht sich nach em Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung und un- er der Bedingung, dass der unantastbare Kerngehalt der erfassungsidentität der Mitgliedstaaten – für die Bun- esrepublik Deutschland also derjenige des Grundgeset- es, insbesondere seiner Art. 23 Abs. 1 Satz 3 und 79 bs. 3 GG – gewahrt bleibt. Den Mitgliedstaaten müssen m Zuge der europäischen Vereinigung politische Gestal- ungsrechte von substanziellem Gewicht im Hinblick auf ie wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebensver- ältnisse verbleiben. Es wird weder ein europäischer undesstaat geschaffen, der mit dem geltenden Grundge- etz nicht vereinbar wäre, noch erfolgt die Übertragung er Kompetenz-Kompetenz auf die Europäische Union. Drittens. Die Bundesrepublik Deutschland kommt ih- er Verantwortung für die europäische Integration auch urch die Zustimmung zum Vertrag von Lissabon nach. iese kann gemäß dem Urteil des Bundesverfassungsge- ichts „nur nach Maßgabe der Gründe“ dieses Urteils er- olgen. Die deutschen Staatsorgane sind in der Interpre- ation und dem künftigen Vollzug des Vertrags von issabon an die Anforderungen des Grundgesetzes ge- unden, wie sie vom Bundesverfassungsgericht in den ründen seines Urteils dargelegt wurden. Viertens. Das Bundesverfassungsgericht prüft nach em Grundsatz der Europarechtsfreundlichkeit, ob sich echtsakte der Europäischen Union unter Wahrung des 26374 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (A) ) (B) ) gemeinschafts- und unionsrechtlichen Subsidiaritätsprin- zips in den Grenzen der im Wege der begrenzten Einzel- ermächtigung übertragenen Hoheitsrechte halten und der unantastbare Kerngehalt der Verfassungsidentität des Grundgesetzes gewahrt bleibt. Die Schaffung eines eige- nen Verfahrens hierfür erachtet das Bundesverfassungs- gericht ausdrücklich für „denkbar“. Wir bringen unseren erklärten Willen zum Ausdruck, zu Beginn der nächsten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag zu prüfen, ob dieses Anliegen aufgegriffen und ein verfassungsgericht- liches Verfahren zur Kompetenzklage gesetzlich veran- kert wird. Fünftens. Neben der Bundesregierung kommt den ge- setzgebenden Körperschaften Bundestag und Bundesrat in Deutschland eine besondere Verantwortung bei der Mitwirkung an der europäischen Integration zu, da deren demokratische Legitimation nach wie vor in erster Linie über die nationalen Parlamente gewährleistet wird. Wir begrüßen es sehr, dass dieser Tatsache mit den heute be- ratenen Gesetzentwürfen und den darin enthaltenen in- nerstaatlichen Beteiligungsrechten von Bundestag und Bundesrat Rechnung getragen wird. Durch diese erlan- gen die parlamentarischen Mitwirkungsrechte in EU- Angelegenheiten eine neue Qualität. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Deutsche Bundestag der damit verbundenen Verantwortung für die europäische Integra- tion in vollem Umfang gerecht werden wird. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 632 01 – Beteiligung des Bundes an der Grundsicherung im Al- ter und bei Erwerbsminderung – bis zur Höhe von 31,408 Mio. Euro – Drucksachen 16/13508, 16/13712 Nr. 4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/11721 Nr. A.1 EuB-EP 1824; P6_TA-PROV(2008)0555 Drucksache 16/11819 Nr. A.1 EuB-EP 1817; P6_TA-PROV(2008)0524 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/12954 Nr. A.1 EuB-EP 1890; P6_TA-PROV(2009)0076 (C (D Drucksache 16/13264 Nr. A.1 Ratsdokument 9029/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.2 Ratsdokument 9213/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.3 Ratsdokument 9268/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.1 Ratsdokument EuB-BReg 31/2009 Drucksache 16/13524 Nr. A.2 Ratsdokument EuB-BReg 33/2009 Innenausschuss Drucksache 16/12954 Nr. A.6 Ratsdokument 8375/09 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.91 Ratsdokument 11341/05 Drucksache 16/4819 Nr. 1.17 Ratsdokument 6783/07 Drucksache 15/5636 Nr. 1.36 Ratsdokument 7388/1/05 REV 1 Drucksache 16/9394 Nr. A.1 Ratsdokument 5296/08 Drucksache 16/12778 Nr. A.14 Ratsdokument 7229/1/09 REV 1 Drucksache 16/12954 Nr. A.8 Ratsdokument 7927/09 Haushaltsausschuss Drucksache 16/13068 Nr. A.3 Ratsdokument 9005/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/6865 Nr. 1.14 Ratsdokument 13049/07 Drucksache 16/7070 Nr. A.2 Ratsdokument 13417/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.21 Ratsdokument 5120/08 Drucksache 16/10286 Nr. A.30 Ratsdokument 12041/1/08 REV 1 Drucksache 16/10286 Nr. A.34 Ratsdokument 12119/08 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/11517 Nr. A.19 Ratsdokument 15416/08 Drucksache 16/11819 Nr. A.8 Ratsdokument 17480/08 Drucksache 16/11965 Nr. A.9 Ratsdokument 5382/09 Drucksache 16/13068 Nr. A.5 Ratsdokument 8858/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.14 Ratsdokument 9003/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.8 Ratsdokument 10260/1/09 REV 1 Drucksache 16/13524 Nr. A.9 Ratsdokument 9838/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.10 Ratsdokument 10255/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.11 Ratsdokument 10261/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.12 Ratsdokument 10263/09 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26375 (A) (C) (B) ) Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 16/13068 Nr. A.7 EuB-EP 1923; P6_TA-PROV(2009)0161 Drucksache 16/13264 Nr. A.15 Ratsdokument 9008/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.16 Ratsdokument 9200/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.15 EuB-EP 1953; P6_TA-PROV(2009)0202 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/13524 Nr. A.16 EuB-EP 1958; P6_TA-PROV(2009)0216 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/12954 Nr. A.18 Ratsdokument 6257/09 Drucksache 16/13068 Nr. A.8 EuB-EP 1925; P6_TA-PROV(2009)0164 Drucksache 16/13068 Nr. A.9 EuB-EP 1926; P6_TA-PROV(2009)0165 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/11819 Nr. A.23 Ratsdokument 17333/08 Drucksache 16/11819 Nr. A.24 Ratsdokument 17367/08 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/13264 Nr. A.18 Ratsdokument 9069/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.19 Ratsdokument 9372/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.20 Ratsdokument 9374/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.21 EuB-EP 1959; P6_TA-PROV(2009)0217 Drucksache 16/13524 Nr. A.22 Ratsdokument 10285/09 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/12954 Nr. A.21 EuB-EP 1913; P6_TA-PROV(2009)0138 Drucksache 16/12954 Nr. A.22 EuB-EP 1919; P6_TA-PROV(2009)0151 Drucksache 16/12954 Nr. A.23 EuB-EP 1920; P6_TA-PROV(2009)0152 Drucksache 16/13524 Nr. A.23 EuB-EP 1943; P6_TA-PROV(2009)0252 Drucksache 16/13524 Nr. A.24 EuB-EP 1944; P6_TA-PROV(2009)0253 Drucksache 16/13524 Nr. A.25 Ratsdokument 9682/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.26 Ratsdokument 9790/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/11721 Nr. A.33 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/13524 Nr. A.20 EuB-EP 1957; P6_TA-PROV(2009)0213 (D Ratsdokument 16311/08 Drucksache 16/12954 Nr. A.24 EuB-EP 1902; P6_TA-PROV(2009)0120 Drucksache 16/13068 Nr. A.10 EuB-EP 1922; P6_TA-PROV(2009)0154 233. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Was bewegt die Menschen im Augenblick am
    eisten? – Das sind die Fragen: „Sind wir schon durch

    ie Krise durch?“ und „Bleibt mein Arbeitsplatz erhal-
    en?“ Für diejenigen, die in Arbeit sind, ist die Arbeits-
    latzsicherheit und für die jungen Menschen ist die
    rage, ob sie einen Ausbildungsplatz bekommen und ob
    ie nach ihrer erfolgreichen Ausbildung weiterbeschäf-
    igt werden, das zentrale Thema. Deswegen sagen wir
    on der Union: „Arbeit für alle“ ist unser Thema. Dafür
    üssen wir in den nächsten Wochen und Monaten und
    ahrscheinlich auch in den nächsten Jahren ganz ener-
    isch arbeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dass wir nicht nur davon sprechen – Arbeit für alle –,
    ondern dass wir von diesem Thema auch etwas verste-
    en, haben wir in den vergangenen vier Jahren gezeigt.
    enn die rot-grüne Bundesregierung hat uns über
    Millionen Arbeitslose hinterlassen. Diese Zahl haben
    ir auf unter 3 Millionen zurückgeführt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    enn es also einer bewiesen hat, dass er es kann,


    (Dr. h. c. Gerd Andres [SPD]: Dann war es Gerhard Schröder!)


    ass er es schafft, die Arbeitslosigkeit zurückzuführen,
    ann war es die Union.


    (Dr. h. c. Gerd Andres [SPD]: Das wäre schön!)


    Wir haben dies mit den richtigen Konzepten gemacht.
    s ist völlig klar: Wir brauchen Wachstumsantriebe, die
    nser Land nach vorne bringen und die unsere Wirt-
    chaft motivieren. Die Stärke der Wirtschaft in unserem
    and beruht auf dem Mittelstand und den Familienbe-

    rieben, in die Menschen ihr ganzes Vermögen gesteckt
    aben. Diese Menschen stehen mit Haut und Haaren da-
    ür ein, dass die Firma fortgeführt wird. Ihr Risiko und
    rtrag ist nicht nur Ertrag und Risiko der Firma, sondern
    uch der ganzen Familie. Wenn Sie in diesem Bereich
    ie Steuern erhöhen, dann nehmen Sie gerade denen die
    raft, auf die es in dieser Zeit besonders ankommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    Einen größeren Unsinn, als die zu bestrafen, von denen
    wir erwarten, dass sie etwas machen, habe ich in der
    letzten Zeit nicht gehört.

    Um dieses Land voranzubringen, brauchen wir auch
    die Motivation der Menschen. Unsere Unternehmen sind
    keine Ansammlungen von Betriebsgebäuden und von
    Maschinen. In unseren Unternehmen arbeiten Men-
    schen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Von die-
    sen erwarten wir, dass sie ihre ganze Kraft einsetzen.
    Aber wenn diese die Botschaft erhalten, jede Überstunde
    ist mit besonders hohen Abgaben verbunden, dann ist
    dies keine Motivation. Ich nenne beispielsweise die Er-
    zieherin, die jetzt zwar 120 Euro mehr bekommt, die
    aber von diesem Bisschen einen großen Teil an das Fi-
    nanzamt und in die Sozialversicherung zahlen muss.
    Deswegen ist es richtig, wenn wir sagen: Wir werden die
    unteren und mittleren Einkommen entlasten, damit der
    Satz stimmt: Wer arbeitet, muss mehr haben als derje-
    nige, der nicht arbeitet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Mein Herz geht auf!)


    Dass da Sozialdemokraten nicht mitmachen können,
    kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich kann zwar noch
    nachvollziehen, dass ein Finanzminister seinen Haushalt
    zusammenhalten will und sagt: Es gibt vielleicht keinen
    Spielraum. – Aber eines kann ich überhaupt nicht akzep-
    tieren: dass es immer dann einen Spielraum für die Sen-
    kung von Steuern gibt, wenn das Bundesverfassungsge-
    richt es verlangt, und nie dann, wenn wir der Meinung
    sind, wir sollten dies machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich sage Ihnen: Wir werden die Bezieher unterer und
    mittlerer Einkommen entlasten.

    Jetzt will ich ein klares Wort sagen: Natürlich gehört
    zu unserer Wirtschaft auch, dass sie über ausreichend
    Energie zu einem akzeptablen Preis verfügen kann.
    Wenn ich auf die offizielle Homepage des Bundesum-
    weltministers schaue, sehe ich dort, dass die erneuerba-
    ren Energien aktuell einen Anteil von 15,1 Prozent am
    Gesamtstrom haben. Die Prognose lautet: 2020 wird der
    Anteil der erneuerbaren Energien 30 Prozent betragen.

    Ich habe noch ganz normal rechnen gelernt – keine
    anderen Mittel verwendet, auch keine Mengenlehre –,
    nämlich dass eins plus eins zwei ist. Deswegen weiß ich,
    dass in zehn Jahren 70 Prozent Energie fehlen werden.
    Frau Künast, Sie haben ein paar schnoddrige Bemerkun-
    gen gemacht.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kann ich gar nicht! – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist das denn?)


    Ich sage Ihnen eines: In der Energiepolitik stellen Sie gar
    keine Fragen mehr, sondern sagen einfach: „Wir steigen
    aus der Atomenergie aus“, ohne mir zu erklären, wo die
    70 Prozent Strom herkommen sollen, die im Jahre 2020
    fehlen werden.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind alte Kamellen! Ich wollte nicht die Rede von vor zehn Jahren wiederholen!)


    eswegen sage ich Ihnen: Machen Sie Ihre Hausaufga-
    en!

    Wir haben ausdrücklich erklärt: Wir brauchen für eine
    bergangszeit, bis wir durch Einsparen und erneuerbare
    nergien das Problem der Energieversorgung gelöst ha-
    en, Kohlekraftwerke, die modern gestaltet sein sollen,
    nd Kernkraftwerke, die sicher laufen. Wir haben nicht
    avon gesprochen, dass das unsere Wunschform ist.
    ber eines muss ich sagen: Es ist in höchstem Maße un-

    edlich, wenn sich Grüne und andere der Lösung einer
    ndlagerung verweigern; denn gerade diejenigen, die
    en Ausstieg wollen, wissen, dass beim Ausstieg Atom-
    üll anfällt. Dieser muss irgendwohin. Deswegen ist es

    icht in Ordnung, nach dem Motto zu verfahren: Wer
    ussteigt, hat kein Problem mit der Endlagerung. Sie ha-
    en es erst recht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Katrin Kunert [DIE LINKE]: Wie lange? Nennen Sie einmal eine Zahl!)


    ies muss eine neue Koalition lösen.

    Es geht derzeit vor allem darum, dass wir Antworten
    arauf geben, was die Menschen jetzt von uns erwarten.
    s kommt dabei darauf an – dies sage ich mit allem
    achdruck –, den Menschen keine Angst, sondern ihnen
    ut zu machen. Wir brauchen Menschen, die zuver-

    ichtlich nach vorne schauen und zuversichtlich durch
    iese Krise gehen, und keine Menschen, die ängstlich
    ind. Ich kann Ihnen sagen – auch an die Adresse von
    anchem Sozialdemokraten gerichtet –: Wer Ängste

    chürt, wird die Stimmen der Wählerinnen und Wähler
    afür zu Recht nicht bekommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Reden wir vielmehr davon, was notwendig ist. Dazu
    age ich Ihnen: Wir sind auf einem guten Weg:

    Erstens. Diese Koalition hat einen wichtigen Einstieg
    ahin gehend gemacht, dass auch in Zukunft moderne
    utos in Deutschland gebaut werden. Die Automobil-

    echnologie wird auch in Zukunft eine Schlüssel-
    echnologie sein. Deswegen ist es richtig, dass wir in die
    lektromobilität einsteigen.

    Zweitens. Die Pharmazie wird ein wichtiges Thema
    leiben. Wir haben zusammen mit den deutschen Phar-
    azieunternehmen in wichtigen Bereichen eine moderne
    edizin zu entwickeln. Deswegen werden natürlich die
    iologie, die Pharmazie, aber auch die Gentechnologie


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, da ist doch die CSU dagegen!)


    chlüsseltechnologien für den Aufbruch in eine Zukunft
    it Arbeitsplätzen für qualifiziert ausgebildete junge
    enschen sein. Auf diesem Weg gehen wir voran.






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    Natürlich ist auch klar, dass Bildung das Thema ist.
    Als Bundespolitiker sind wir für Bildung in einem be-
    grenzten Maße zuständig.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie kam das?)


    Ich sage Ihnen aber eines: Auch als Bundespolitiker kön-
    nen wir uns mit bildungspolitischen Fragen auseinander-
    setzen sowie dafür sorgen und werben, dass dort, wo wir
    an Landesregierungen beteiligt sind, der richtige Weg
    eingeschlagen wird.

    Ich sage Ihnen nur eines: In den Ländern, in denen es
    ein differenziertes Schulsystem gibt und in denen man
    sich sehr intensiv um die jungen Leute kümmert, um
    ihnen je nach Fähigkeiten und Stand der Entwicklung zu
    helfen, haben wir bessere Ergebnisse erzielt als in den
    Ländern, in denen Sie nur über Gesamtschulen diskutiert
    und in der Bildungspolitik nicht den richtigen Weg ein-
    geschlagen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch! Das gilt nicht für Migranten!)


    Es ist doch nicht von ungefähr gekommen, dass zu
    Zeiten von Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen die Eltern
    auf die Barrikaden gegangen sind und sich ein Schul-
    system nahe an den Kindern gewünscht haben, nicht
    nahe an der Ideologie von Rot-Grün. Das war der ent-
    scheidende Punkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sollten auch in den natürlich vom Wahlkampf ge-
    prägten Diskussionen der nächsten Wochen klarmachen,
    worum es geht. Wir von der Union werden das machen.
    Uns geht es darum, dass Menschen, die sich jetzt in
    Kurzarbeit befinden und sich die Frage stellen, wie es
    weitergeht, von uns eine Perspektive bekommen und
    dass sich diese Menschen Hoffnung machen können,
    weil sie sehen: Da gibt es welche, die genau den richti-
    gen Weg vorgeben. Mit Mut, Zuversicht und dem richti-
    gen politischen Konzept führen wir dieses Land durch
    die Krise und aus der Krise heraus. Dafür bin ich Angela
    Merkel außerordentlich dankbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen, Peer

Steinbrück.


(Beifall bei der SPD – Hellmut Königshaus [FDP]: Kavallerie!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Wenn Sie das doch in Ihren Beziehungen zu Schwei-

    zer Bankern sowie zu Vertretern der Schweizer Regie-
    rung einmal ausgesprochen und auf den Punkt gebracht
    hätten! Sie haben hier „Kavallerie“ gerufen, um mich
    gleich einzunorden.

    Ich überlege noch, ob ich jetzt eine Wahlkampfrede
    halte

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    (C (D (Klaus Uwe Benneter [SPD]: So wie die anderen!)


    der eine Parlamentsrede. Was ich definitiv nicht ma-
    hen werde, ist, das Parlament mit einer Talkshow zu
    erwechseln, Herr Westerwelle. Der Fehler wird mir
    icht passieren.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Der Lehrer ist wieder da!)


    Sie treten ja ganz anders auf.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Sind Sie eigentlich Abgeordneter?)


    Nein. Sie versuchen, mir meine große Klappe vorzu-
    alten, obwohl Sie selber eine Maulsperre brauchen. In-
    ofern ist es für Sie schwierig, hier mit Steinen zu wer-
    en.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Oh! Das war ein ganz staatsmännischer Einstieg!)


    Den brauche ich nicht immer, genauso wenig wie Sie;
    as haben Sie mit Ihrer Rede gezeigt. Wir können das-
    elbe Tempo halten, Herr Westerwelle. Da stehen wir
    ns in nichts nach.

    Heute in sieben Tagen ist es ein Jahr her, dass sich
    die Pleite von Lehman Brothers war das Epizentrum –

    as Beben weltweit ausbreitete. Zwei Tage später hätten
    ir es mit dem Fall von AIG mit einer Situation zu tun
    ehabt, die in der Tat nicht nur in der Bundesrepublik
    eutschland, sondern weltweit zu einer Kernschmelze
    er gesamten Finanzmarktarchitektur hätte führen
    önnen. Weltweit hat es entsprechende Erschütterungen
    egeben. Es kam zu Übersprungeffekten.

    Ich habe damals sehr früh zwei Sätze gesagt: Erstens.
    ach dieser Krise wird die Welt nicht mehr so aussehen
    ie vor der Krise. Diejenigen, die das bis heute nicht ge-

    ernt haben, sollten es durch die Beiträge des Deutschen
    undestages langsam lernen. Zweitens. Das ist nicht nur
    ine Krise, sondern eine Zäsur. Wir haben es nicht nur
    it einer enormen ökonomischen Wertvernichtung zu

    un, sondern wir haben es auch mit erheblichen sozialen,
    a mit gesellschaftlichen Konsequenzen zu tun. Darüber
    ill ich gerne einige Worte verlieren.

    Wichtig ist gewesen – das war die Leitschnur dieser
    egierung, die wir gut eingehalten haben –, dabei vier
    edanken nicht nur zu verfolgen, sondern uns auch in
    er konkreten Politik daran zu halten.

    Erstens. Wir wollten keine Schlangen von Menschen
    or der Filiale eines deutschen Kreditinstitutes sehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    as diesbezügliche Bild, dass sich vor der Filiale einer
    nglischen Bank Schlangen von Menschen bildeten, die
    us Verunsicherung und Angst ihr Geld abhoben, hat
    iese Politik sehr geprägt, weil wir gleichzeitig wussten,
    ass solche Bilder in Deutschland vor dem Hintergrund
    iner historischen Traumatisierung aus dem 20. Jahrhun-
    ert eine völlig andere Wirkung haben als im Vereinig-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    ten Königreich mit einer sehr viel kontinuierlicheren und
    weniger tragisch entwikkelten Geschichte des 20. Jahr-
    hunderts.

    Zweitens. Wir wollten verhindern – dabei standen wir
    im Obligo auch internationaler Zusagen –, dass eine
    deutsche Bank, egal welcher Säule zugehörig, mögli-
    cherweise einen Dominosteineffekt auslöst, sodass an-
    dere Banken betroffen sind und plötzlich eine systemati-
    sche Erschütterung erfolgt, die weit über Deutschland
    hätte hinausgehen können.

    Drittens. Wir wollten verhindern, dass sich eine sol-
    che Krise wiederholt. Anders als manche Oppositions-
    politiker behaupten, lässt sich belegen, was uns in diesen
    letzten zwölf Monaten an Regulierungsmaßnahmen und
    der Umsetzung des Prinzips, dass kein Finanzmarktteil-
    nehmer, kein Finanzmarktprodukt, kein einzelner
    Finanzmarkt ohne Aufsicht und ohne Regelung sein soll,
    gelungen ist.

    Viertens. Wir wollten nicht tatenlos zusehen, dass
    Millionen von Menschen unverschuldet in die Arbeitslo-
    sigkeit hineingeraten. Das ist der Sinn der Konjunktur-
    pakete I und II gewesen. In diesem Sinne, glaube ich,
    dass die Große Koalition in diesen zwölf Monaten ein
    gutes Krisenmanagement geleistet hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im internationalen Vergleich sind wir bisher nicht
    schlecht durch diese Krise gekommen. Die Konjunk-
    turprogramme bekommen intern und vor allen Dingen
    auch von ausländischen Beobachtern sehr viel bessere
    Zensuren als von der Opposition. Es gibt eine Studie, die
    selten zitiert wird – ich glaube von der Boston Consul-
    ting Group –, die insbesondere dem Konjunkturpaket II
    im internationalen Vergleich Bestnoten gibt. Diese Stu-
    die spielt im politischen Schlagabtausch aber nur sehr
    selten eine Rolle.

    Die von Herrn Westerwelle so kritisierte Abwrackprä-
    mie ist inzwischen von mehreren Staaten, nicht zuletzt in
    den USA, ebenfalls eingeführt worden. Wenn er denn
    die Rolle bekommt, in die er gerne hinein möchte, dann
    kann er der amerikanischen Regierung ja vorhalten, wel-
    chen Mist sie gerade mit der Abwrackprämie gebaut hat.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Eine gute Anregung, Herr Minister!)


    Der allerletzte Kronzeuge für eine analytische Auf-
    arbeitung dieser Krise, die allerletzte Instanz, die uns ra-
    ten kann, wie wir über Leitplanken und Verkehrsregeln
    aus dieser Krise herauskommen, ist nun wirklich die
    FDP.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich kenne keine andere politische Kraft, auch in diesem
    Haus, die die Monstranz der entfesselten Märkte in der
    Zeit nach Reagan und Thatcher so hochgehalten hat wie
    die FDP.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: So ist es!)


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    (C (D ch kenne keine andere Partei und keine andere Fraktion, ie in den letzten zehn Jahren drögere Predigten einer arkttheologie gehalten haben als Ihre Partei. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE] und des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Zuruf von der FDP: Deshalb wollen Sie auch mit uns regieren!)


    Deshalb haben Sie bis heute auch kein Verhältnis zur
    inanzmarktkrise. Ich kenne von Ihrer Fraktion, Ihrer
    artei keinerlei Beiträge zur Aufarbeitung, die in ir-
    endeiner Form von nennenswerter Bedeutung sind. Ich
    enne entsprechende Beiträge von anderen Parteien,
    ber von der FDP kenne ich keine. Ich kenne keine ein-
    ige analytische Aufarbeitung, nur ein Stichwort, auf das
    ch später zu sprechen komme. Ich kenne kein konzises
    apier, keine konzise Position von Ihnen über das, was
    ie konkret an Finanzmarktregulierung in Zukunft für
    otwendig halten. Da ist nichts.


    (Zuruf von der SPD: Alles nur Großmäuler!)


    In Ihren Reden verirren Sie sich immer wieder in dem
    hema Bankenaufsicht. Darüber kann man reden; ich
    omme gleich darauf zu sprechen. Aber mit diesem Sei-
    enschritt lenken Sie in Wirklichkeit davon ab, dass Ihr
    rdnungspolitischer Faden gerissen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE] und Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie lenken davon ab, dass Ihre ideologische Markt-
    heologie gescheitert ist, sonst müssten Sie sich auf mehr
    inlassen, als nur diesen Hinweis zur Bankenaufsicht zu
    eben. Im Übrigen verschweigen Sie dabei regelmäßig
    n fast allen Ihren Beiträgen, Herr Westerwelle, dass es
    ier oder fünf gesetzliche Initiativen der Großen Koali-
    ion zur Verbesserung der Bankenaufsicht gegeben hat.
    uletzt wurde übrigens im Juni ein Banken- und Versi-
    herungsaufsichtsgesetz mit überwältigender Mehrheit
    es Parlamentes beschlossen.

    Sie verschweigen auch regelmäßig in den Parlaments-
    ebatten, dass wir es längst mit einer neuen Auf-
    ichtsrichtlinie zur Zusammenarbeit von BaFin und Bun-
    esbank zu tun haben, unbenommen der Tatsache, dass
    ational wie international selbstverständlich weitere
    hemen zur Verbesserung der Bankenaufsicht anste-
    en.

    Das, was ich faszinierend an dem finde, was Sie hier
    etreiben, Herr Westerwelle, möchte ich anhand eines
    itats des Journalisten Nils Minkmar verdeutlichen. Er
    ennt das die akustische Möblierung des öffentlichen
    aumes. Sie verwenden immer dieselben Stichworte,
    ber immer mit einer selbst verordneten Begrenzung Ih-
    es Blickwinkels.

    Ich will Ihnen drei Beispiele aus Ihrer Rede geben.
    ie behaupten mit großem Affront, großem Tempera-
    ent und auch in einer erheblichen Lautstärke: Wir

    ragen dafür Sorge, dass Familien – verheiratet, zwei
    inder – mit einem Jahreseinkommen von bis zu






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    40 000 Euro keine Steuern bezahlen müssen. Dabei ist
    dies längst Fakt!


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Franz Romer [CDU/CSU])


    Die genaue Zahl beträgt nicht 40 000 Euro, sondern
    39 000 und ein paar Zerquetschte, und zwar dank einer
    Steuerpolitik, die schon unter Schröder und später in der
    Großen Koalition gemacht worden ist. All diese Fami-
    lien – verheiratet, zwei Kinder – zahlen, unter Anrech-
    nung des Kindergeldes, in Deutschland keine Steuern.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Franz Romer [CDU/CSU])


    Sie zahlen Sozialversicherungsabgaben. Da Sie sich im-
    mer auf dem Gebiet der Steuerpolitik verirren, gilt: Vor-
    sicht an der Bahnsteigkante! Das geht meistens schief.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Und die zahlen auch keine Mehrwertsteuer?)


    – Sie versuchen, einen Nerv zu treffen: die größte Steu-
    erhöhe in der Geschichte der Republik. Ich stehe gar
    nicht lange an, um zu bestätigen, dass das mit der Mehr-
    wertsteuer so gelaufen ist und dass das im Kurzzeitge-
    dächtnis der Menschen drin ist; da gebe ich Ihnen recht.
    Das ist, wie ich glaube, einer der Gründe, warum sich
    CDU/CSU und SPD darauf geeinigt haben, an dem Re-
    gelsatz der Mehrwertsteuer nicht herumzufummeln. Was
    Sie aber regelmäßig verschweigen, ist, dass in der Zeit
    dieser Großen Koalition, wenn man die Gesamtheit aller
    steuer- und abgabenpolitischen Beschlüsse betrachtet,
    eine Nettoentlastung für die Bürgerinnen und Bürger
    herausgekommen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Das kann die FDP von ihrer letzten Regierungsbeteiligung nicht behaupten!)


    Das kommt bei Ihnen nicht vor.

    So ähnlich ist es auch dann, wenn Sie sich auf andere
    Felder begeben, insbesondere, wenn Sie über Tatbe-
    stände der Unternehmensbesteuerung reden, zum Bei-
    spiel über die exorbitant hohe Substanzbesteuerung in
    Deutschland. Wissen Sie eigentlich, dass die Substanz-
    besteuerung in Deutschland im Vergleich mit anderen
    OECD- und EU-Staaten eine der niedrigsten ist?


    (Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE] – Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Das ist das Problem!)


    Das wissen Sie nicht, aber Sie stellen sich trotzdem
    mit Aplomb hier hin und reden in einer Form über die
    Staatsverschuldung, dass man glauben könnte, wir hät-
    ten zurzeit nicht die größte Wirtschaftskrise seit Grün-
    dung der Republik. Mein Vorgänger in Sachen „größte
    Rekordschuldenzahl“ hatte wirtschaftlich gute Zeiten.
    Damals betrug das Wachstum gut 1 Prozent. Das ist aber
    ein Unterschied zu minus 5 oder minus 6 Prozent. Inso-
    fern ist der Hinweis auf den Schuldenstand unzweifel-
    haft richtig. Ich werde darauf zurückkommen, wenn es
    um Ihre Steuersenkungsarien geht. Wenn Sie Ihre Ana-
    lyse in die Tatsache eingebettet hätten, dass wir nach ei-

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    (C (D em Wirtschaftswachstum von minus 0,9 Prozent im ahre 1975 jetzt mit minus 5 bis minus 6 Prozent die chärfste Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesepublik haben, die alle Haushaltskennzahlen wegfegt, nd zwar bei Kommunen, Ländern und beim Bund, häten Sie sich wenigstens intellektuell redlich verhalten; on politischer Redlichkeit will ich gar nicht reden. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ihre Hinweise zur Abwrackprämie hatten Talkshow-
    harakter. Darüber kann ich lange reden. Im Übrigen
    ilt: Die Logik der Bundesregierung ist in diesem Zu-
    ammenhang völlig richtig gewesen. Eine Leitindustrie
    n Deutschland, an der nach wie vor ungefähr
    00 000 bis 800 000 Arbeitsplätze hängen, vor dem Hin-
    ergrund eines der größten Einbrüche, die es je gegeben
    at, zu stabilisieren, war völlig richtig. Ich möchte mir
    ar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn man Ihren
    mpfehlungen gefolgt wäre und diese Abwrackprämie
    icht eingeführt hätte. Der Hinweis, das sei ein reiner
    orzieheffekt, ist richtig. Es ging ja gerade darum, die
    utomobilindustrie in dem sehr ungünstigen Jahr 2009/
    010 zu stabilisieren, um den möglichen negativen
    ffekt in den Jahren 2010, 2011 und folgende in einem
    offentlich besseren konjunkturellen Umfeld zu haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Den Einwand der Grünen lasse ich nicht gelten. Es
    at keine dezidierte ökologische Lenkungsüberlegung
    abei gegeben.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat aber der Herr Gabriel behauptet! – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie haben doch „Umweltprämie“ gesagt, nicht wahr? – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Deshalb heißt es „Umweltprämie“!)


    er konjunktur- und arbeitsmarktpolitische Effekt stand
    m Vordergrund. Abgesehen davon hat die Abwrackprä-
    ie natürlich einen ökologischen Lenkungseffekt. Wenn
    ie zehn Jahre alte Klitschen durch neue Autos mit ei-
    em anderen Emissionswert ersetzen, hat das einen Um-
    elteffekt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich sprach vorhin davon, dass wir nicht nur über die
    konomischen Folgen dieser Krise zu reden haben. Das,
    as Sie und ich im Wahlkampf erleben, sind die sozialen
    uswirkungen. Etwas komplizierter ausgedrückt, heißt
    as: Viele Leute zweifeln an der Balance dieser sozia-
    en Marktwirtschaft. Man kann auch sagen: Diese
    rise hat die legitimatorischen Grundlagen dieses Ord-
    ungs- und Wirtschaftsmodells auf die Tagesordnung
    ehoben. Genau darum geht es in diesem Bundestags-
    ahlkampf und bei der Bildung einer neuen Regierung:
    s geht um den Spannungsbogen zwischen dem, was
    ranz Müntefering sittenwidrig niedrige Löhne nennt,
    nd der Frage, wie wir zukünftig mit Mindestlöhnen um-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    gehen – Sie wollen sie wieder abschaffen – auf der einen
    Seite und den sittenwidrig hohen Abfindungen und Boni
    und der Frage, wie wir diese eingrenzen können, auf der
    anderen Seite. Da ist uns vieles gelungen. Wir haben ein
    Gesetz zur Angemessenheit von Vorstandsvergütungen
    verabschiedet, das derzeit unter Wert verkauft wird. Wir
    hätten gerne mehr.

    Es wird sehr stark darauf ankommen, auf internatio-
    naler Ebene andere Länder zu motivieren, die Boni stär-
    ker zu begrenzen, damit dieser Wettlauf von Land zu
    Land – Ähnliches gibt es bei Bundesligaspielern – auf-
    hört. In London ist etwas Wichtiges beschlossen worden:
    Zum ersten Mal haben wir eine Limitierung beschlossen,
    keine Limitierung auf absolute Zahlen – das können Sie
    nicht machen –, aber eine Limitierung im Verhältnis der
    fixen Bestandteile zu den variablen Bestandteilen. Es
    wird sehr stark darauf ankommen, dass wir in Pittsburgh,
    nachdem das weiter aufgearbeitet worden ist, dazu kom-
    men, dieses Verhältnis zu definieren, zum Beispiel 3:1,
    um ein Beispiel zu nennen. Diese internationale Festle-
    gung müssen wir dann durch die jeweils nationalen Ban-
    kenaufsichten durchsetzen.

    Wir haben auch eine Mindestanforderung im Bereich
    des Risikomanagements durchgesetzt. Dadurch wird
    zum ersten Mal die Bankenaufsicht in die Lage versetzt,
    Vergütungssysteme dahin gehend zu überprüfen, ob sie
    an dem nachhaltigen Unternehmenszweck orientiert sind
    und nicht infolge einer Quartalsbilanzorientierung in
    Gang gesetzt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eine drängende Frage, die die Menschen beschäftigt,
    lautet: Wer zahlt die Zeche? Die zweite große Frage, die
    sie stellen, lautet: Ziehen wir die richtigen Lehren aus
    dem, was in diesen Irrsinn geführt hat? Sie repräsentie-
    ren die Denke, die in diese Krise geführt hat. Genau die
    wollen wir nicht mehr.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Willy Wimmer [Neuss] [CDU/CSU])


    Ich will zwei, drei Bemerkungen zu den vollmundi-
    gen Steuerversprechungen, die vorgetragen werden, ma-
    chen. Ich werde wahrscheinlich auch in die Beete der
    Empfindlichkeiten der Union hineintreten. Die Netto-
    kreditaufnahme des Bundes im nächsten Jahr wird
    wahrscheinlich bei 100 Milliarden Euro liegen statt
    geplanter 6 Milliarden Euro. In der mittelfristigen Fi-
    nanzplanung haben wir als Bund bereits jetzt durch Steu-
    erausfälle 150 Milliarden Euro weniger. Die Staats-
    verschuldung wird von 1,6 Billionen auf wahrscheinlich
    1,7 oder 1,8 Billionen Euro steigen. Die damit verbunde-
    nen Zinslasten werden steigen. Die Spielräume, über die
    Sie als Souverän zu entscheiden haben mit Blick auf die
    wichtigen Zukunftsfelder Bildung, Infrastruktur, For-
    schung und Entwicklung sowie Mittelstand werden
    dadurch immer weiter eingeengt. Wie man angesichts
    dieser Lage trotz Wahlkampfes vollmundig Steuerver-
    sprechungen machen kann, die sowohl die Einnahme-
    situation der Kommunen und damit die Daseinsvorsorge

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    (C (D or Ort als auch die der Länder und des Bundes buchtäblich aushebeln würden, ist mir ein absolutes Rätsel. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Hinweis von Herrn Kauder ist nicht tragfähig mit
    lick auf die Umsetzung einer Entscheidung des Bun-
    esverfassungsgerichtes, die sich im Bürgerentlastungs-
    esetz niederschlägt. Dies bewirkt ab 1. Januar 2010
    ine Entlastung in Höhe von 9 Milliarden Euro. Aber Sie
    eden über den Faktor zwei oder drei; von der FDP will
    ch gar nicht reden. Das Simulationsmodell, das wir im

    inisterium allein bezogen auf die Lohn- und Einkom-
    ensteuer plus Kinderfreibetrag gemacht haben, hat als
    rgebnis 90 Milliarden Euro bei voller Jahreswirksam-
    eit. Das ist kein Witz. Das ist nicht die Abteilung
    Agitation und Propaganda“. Insbesondere mit Blick auf
    ie Absenkung des Spitzensteuersatzes in Ihrem Dreistu-
    enmodell aus verteilungspolitischen Gesichtspunkten
    uss man hervorheben, dass die FDP etwas vorschlägt,

    as im oberen Bereich achtmal so viel Entlastung wie im
    nteren Bereich bringt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ludwig Stiegler [SPD]: So sind sie!)


    So sind sie.

    Das Bemerkenswerte ist, dass Sie nicht einmal dabei
    tehen bleiben. Die nächsten Nummern kommen. Sie
    ollen die Refinanzierungsmöglichkeiten bei der Unter-
    ehmensteuer rückgängig machen. Gute Reise, Herr
    hiele! Wie machen wir das denn bezogen auf den
    aushalt? Sie wollen die Gewerbesteuer abschaffen.
    as halten denn CDU- und CSU-Kommunalpolitiker

    avon? Das, was Sie kompensatorisch einführen wollen,
    st ziemlich unsicher und nimmt jedenfalls den Kommu-
    en das Interesse, über eine eigene wirtschaftskraftbezo-
    ene Einnahmequelle das zu tun, wofür alle Sonntags-
    eden halten: Pflege von Handwerk und Gewerbe in dem
    igenen Gemeindegebiet, weil man eine Rendite davon
    at. Das kommt bei denen nicht mehr vor. Die Erbschaft-
    teuer – schön und sauber – wird in Zweifel gezogen.
    ie steuerpolitischen Vorstellungen, die da deutlich wer-
    en, würden bei ihrer Umsetzung die Achse dieser Re-
    ublik definitiv aushebeln.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Was für ein Unfug!)


    eile Ihrer Vorstellungen sind leider Gottes nicht weit
    avon entfernt. Ich mache Ihnen eine Prophezeiung:
    gal, wie die nächste Zusammensetzung der Regierung

    st, keines dieser Versprechen wird erkennbar in der
    ächsten Legislaturperiode realisiert werden können,
    ein einziges.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    Das sollten wir aus der letzten Operation Mehrwert-
    teuer als Lerneffekt mitnehmen; das richtet sich nicht
    n Sie von der FDP, sondern an uns alle. Abgesehen da-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    von sollte man darauf hinweisen, dass ein Teil der Mehr-
    wertsteuererhöhung an anderer Stelle zu Entlastungen
    geführt hat, und zwar bei den Arbeitslosenversiche-
    rungsbeiträgen. Das wird immer verschwiegen.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Toll! Die müssen Sie jetzt wieder erhöhen!)


    – Von 6,5 auf 2,8 Prozent herunter, lieber Herr Gysi, ist
    eine Entlastung in Höhe von 30 Milliarden Euro.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der LINKEN)


    – Ja, Sie sind ein Experte der Steuerpolitik, mit dem es
    schwer ist, zu streiten. Da braucht man 90 Minuten, um
    das zu erklären, was Sie in 5 Minuten geredet haben.