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ID1623201000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/232 eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenhei- ten der Europäischen Union (Drucksache 16/13923) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifi- zierung des Vertrags von Lissabon (Drucksache 16/13924) . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Geset- zes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bun- Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Hartmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg Tauss (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . 26251 D 26251 D 26256 C 26258 C 26260 C 26262 B 26264 A 26265 A 26266 B 26267 C 26268 C 26269 C 26270 C Deutscher B Stenografisch 232. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Peter Rzepka, Dr. Hans-Peter Uhl, Jochen-Konrad Fromme, Susanne Jaffke- Witt, Bartholomäus Kalb, Wolfgang Meckelburg und Otto Schily . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Dr. Steffen Hultsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufung von 16 deutschen Mitgliedern des Europäischen Parlaments zur Teilnahme an den Sitzungen des Ausschusses für die An- gelegenheiten der Europäischen Union . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs d e T J 26251 A 26251 B 26251 C destag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Drucksache 16/13925) . . . . . . . . . . . . . . . 26252 A undestag er Bericht ung 26. August 2009 t : ) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegen- heiten der Europäischen Union (Drucksache 16/13926) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Nešković, Dr. Diether Dehm, Alexander Ulrich, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Artikel 23, 45 und 93) (Drucksache 16/13928) . . . . . . . . . . . . . . homas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26252 B 26252 C 26252 D 26255 B Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 26271 C 26272 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichte- rung der Sanierung von Unternehmen (Drucksache 16/13927) . . . . . . . . . . . . . . . b) Verordnung der Bundesregierung: Fünf- undachtzigste Verordnung zur Ände- rung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksache 16/13920) . . . . . . . . . . . . . . . c) Verordnung der Bundesregierung: Ein- hundertachte Verordnung zur Ände- rung der Ausfuhrliste – Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung – (Drucksache 16/13921) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 26274 B 26274 B 26274 B 26277 C 26279 B 26280 C 26280 D 26281 A 26282 A 26283 A 26284 C Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Bärbel Höhn, Jürgen Trittin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Risiko-Reakto- ren abschalten (Drucksache 16/13864) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Max Stadler, Jörg van Essen, Hellmut Königshaus, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Entscheidungen des Bundesver- fassungsgerichts zur Stärkung der Par- lamentsrechte unverzüglich umsetzen (Drucksache 16/13865) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Vereinbarte Debatte: Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zum Frage- und Informationsrecht des Bundestages so- wie zu den Rechten eines Untersuchungs- ausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . D S N A L A E ( n k Z n u n A A 26274 C 26274 D 26274 D 26275 A 26276 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung des Abgeordneten Jörg van Essen FDP) zur Abstimmung über den Entwurf ei- es Gesetzes zur Umsetzung der Verbraucher- reditrichtlinie, des zivilrechtlichen Teils der ahlungsdiensterichtlinie sowie zur Neuord- ung der Vorschriften über das Widerrufs- nd Rückgaberecht (230. Sitzung, Tagesord- ungspunkt 77 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26285 B 26286 B 26287 C 26288 D 26289 A 26290 A 26290 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26251 (A) ) (B) ) 232. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26289 (A) ) (B) ) DIE GRÜNEN Zapf, Uta SPD 26.08.2009 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.08.2009 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ 26.08.2009 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 26.08.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Akgün, Lale SPD 26.08.2009 Altmaier, Peter CDU/CSU 26.08.2009 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.08.2009 Annen, Niels SPD 26.08.2009 Aydin, Hüseyin-Kenan DIE LINKE 26.08.2009 Barth, Uwe FDP 26.08.2009 Dr. Berg, Axel SPD 26.08.2009 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.08.2009 Blumentritt, Volker SPD 26.08.2009 Bodewig, Kurt SPD 26.08.2009 Burkert, Martin SPD 26.08.2009 Claus, Roland DIE LINKE 26.08.2009 Dreibus, Werner DIE LINKE 26.08.2009 Edathy, Sebastian SPD 26.08.2009 Faße, Annette SPD 26.08.2009 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.08.2009 Gradistanac, Renate SPD 26.08.2009 Hänsel, Heike DIE LINKE 26.08.2009 Hartenbach, Alfred SPD 26.08.2009 Hauer, Nina SPD 26.08.2009 Hempelmann, Rolf SPD 26.08.2009 Hübinger, Anette CDU/CSU 26.08.2009 M M D M D M M P R R R S S S S S D D S V W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten anzewski, Dirk SPD 26.08.2009 attheis, Hilde SPD 26.08.2009 r. Meister, Michael CDU/CSU 26.08.2009 erz, Friedrich CDU/CSU 26.08.2009 r. Müller, Gerd CDU/CSU 26.08.2009 üller (Düsseldorf), Michael SPD 26.08.2009 ulthaupt, Gesine SPD 26.08.2009 ieper, Cornelia FDP 26.08.2009 amelow, Bodo DIE LINKE 26.08.2009 oth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.08.2009 upprecht (Weiden), Albert CDU/CSU 26.08.2009 charf, Hermann-Josef CDU/CSU 26.08.2009 chauerte, Hartmut CDU/CSU 26.08.2009 chieder, Marianne SPD 26.08.2009 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 26.08.2009 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 26.08.2009 r. Schwanholz, Martin SPD 26.08.2009 r. Sitte, Petra DIE LINKE 26.08.2009 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.08.2009 eit, Rüdiger SPD 26.08.2009 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 26.08.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 26290 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 (A) ) (B) ) Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Verbraucherkreditricht- linie, des zivilrechtlichen Teils der Zahlungs- diensterichtlinie sowie zur Neuordnung der Vorschriften über das Widerrufs- und Rück- gaberecht (230. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 77 b) Hiermit erkläre ich im Namen der Fraktion der FDP, dass unser Votum „Enthaltung“ lautet. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 860. Sitzung am 10. Juli 2009 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – … Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 45d) – Gesetz zur Fortentwicklung der parlamentari- schen Kontrolle der Nachrichtendienste des Bun- des – Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 87d) – Gesetz zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften – Gesetz zur Errichtung eines Bundesaufsichtsam- tes für Flugsicherung und zur Änderung und An- passung weiterer Vorschriften – Gesetz zur Änderung des Rindfleischetikettie- rungsgesetzes und des Düngegesetzes – Fünftes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes – Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozial- gesetzbuch, zur Errichtung einer Versorgungs- ausgleichskasse und zur Änderung anderer Ge- setze – Gesetz zur verbesserten steuerlichen Berücksich- tigung von Vorsorgeaufwendungen (Bürgerent- lastungsgesetz Krankenversicherung) – Gesetz zur Änderung medizinprodukterechtlicher Vorschriften – Gesetz zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs im Krankenhaus – Gesetz zur diamorphingestützten Substitutions- behandlung – Gesetz zur Änderung des Transsexuellengesetzes (Transsexuellengesetz-Änderungsgesetz – TSG- ÄndG) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – (C (D Gesetz zur Umsetzung des Beschlusses des Rates 2008/615/JI vom 23. Juni 2008 zur Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, insbe- sondere zur Bekämpfung des Terrorismus und der grenzüberschreitenden Kriminalität ... Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches – Strafzumessung bei Aufklärungs- und Präven- tionshilfe (... StrÄndG) Gesetz zur Regelung der Verständigung im Straf- verfahren Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden Gewalttaten Zweites Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnah- men Gesetz zur Änderung des Untersuchungshaft- rechts Gesetz zur Vereinfachung und Modernisierung des Patentrechts Gesetz zur Einführung des elektronischen Rechts- verkehrs und der elektronischen Akte im Grund- buchverfahren sowie zur Änderung weiterer grundbuch-, register- und kostenrechtlicher Vor- schriften (ERVGBG) Gesetz zu der Genfer Fassung vom 2. Juli 1999 (Genfer Akte) des Haager Abkommens vom 6. November 1925 über die internationale Eintra- gung gewerblicher Muster und Modelle Erstes Gesetz zur Änderung des Geschmacksmus- tergesetzes Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung Gesetz über die Internetversteigerung in der Zwangsvollstreckung und zur Änderung anderer Gesetze Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergü- tung (VorstAG) Drittes Gesetz zur Änderung des Betreuungs- rechts Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Natur- schutzes und der Landschaftspflege Gesetz zur Regelung des Schutzes vor nichtioni- sierender Strahlung Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts Gesetz zur Bereinigung des Bundesrechts im Ge- schäftsbereich des Bundesministeriums für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Rechts- bereinigungsgesetz Umwelt – RGU) Sechstes Gesetz zur Änderung eisenbahnrechtli- cher Vorschriften Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26291 (A) ) (B) ) – Gesetz zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtli- nie im Gewerberecht und in weiteren Rechtsvor- schriften – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Siche- rung der Bauforderungen – Gesetz zu der Änderung des Übereinkommens vom 25. Juni 1998 über den Zugang zu Informa- tionen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entschei- dungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten (Erstes Aarhus-Ände- rungs-Übereinkommen) – Gesetz zur Änderung des Europol-Gesetzes, des Europol- Auslegungsprotokollgesetzes und des Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. November 2003 zur Änderung des Europol-Übereinkom- mens und zur Änderung des Europol-Gesetzes – Gesetz zu den Beschlüssen vom 24. September 2004 zur Änderung des Rotterdamer Überein- kommens vom 10. September 1998 über das Ver- fahren der vorherigen Zustimmung nach In- kenntnissetzung für bestimmte gefährliche Chemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schäd- lingsbekämpfungsmittel im internationalen Han- del – Gesetz zu dem Vertrag vom 3. September 2008 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über eine Feste Feh- marnbeltquerung – Viertes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Gemeinsamen Marktorganisa- tionen und der Direktzahlungen – Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für den Digital- funk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS-Gesetz) – Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Re- gelung der Rechtsverhältnisse der Helfer der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk – Gesetz über die Feststellung eines Zweiten Nach- trags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2009 (Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 2009) – Gesetz zur Stärkung der Finanzmarkt- und der Versicherungsaufsicht – Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung (Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz) – Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktsta- bilisierung – Gesetz zur Modernisierung des Haushaltsgrund- sätzegesetzes (Haushaltsgrundsätzemodernisie- rungsgesetz – HGrGMoG) – Gesetz zur Änderung datenschutzrechtlicher Vor- schriften – Gesetz zur Umsetzung des Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland – – – – – ß s e V n 2 a l f c u S d g B d b L e n A s A d l d A d T g (C (D und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika vom 1. Oktober 2008 über die Vertie- fung der Zusammenarbeit bei der Verhinderung und Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherkredit- richtlinie, des zivilrechtlichen Teils der Zahlungs- diensterichtlinie sowie zur Neuordnung der Vor- schriften über das Widerrufs- und Rückgaberecht Gesetz zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse bei Schuldverschreibungen aus Gesamtemissio- nen und zur verbesserten Durchsetzbarkeit von Ansprüchen von Anlegern aus Falschberatung Gesetz zur Stärkung der Rechte von Verletzten und Zeugen im Strafverfahren (2. Opferrechtsre- formgesetz) Sechstes Gesetz zur Änderung des Straßenver- kehrsgesetzes Gesetz zur Neuregelung der zivilrechtlichen Vor- schriften des Heimgesetzes nach der Föderalis- musreform Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat fordert den Bundestag auf, im Jahres- teuergesetz 2010 die Aufwandsentschädigung der hrenamtlichen Betreuer nach § 1908i Absatz 1 Satz 1 in erbindung mit § 1835a BGB entsprechend der soge- annten „Übungsleiterpauschale“ in Höhe von jährlich 100 Euro von der Einkommensteuerpflicht zu befreien. Der Bundesrat hat dieses Anliegen bereits mehrfach n den Bundestag herangetragen, zuletzt in seinen Stel- ungnahmen zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung ür ein Jahressteuergesetz 2008 (Bundesratsdrucksa- he 544/07) und zu dem Gesetz zur Änderung des Erb- nd Verjährungsrechts (Bundesratsdrucksache 96/08, eite 9 ff.). Das dahinter stehende Problem wird unter- essen immer größer: Die Betreuungszahlen steigen und leichzeitig geht der Anteil der ehrenamtlich geführten etreuungen – die nach dem Betreuungsrecht eigentlich er Regelfall sein sollen – zurück. Immer höhere Ausga- en für Berufsbetreuer belasten damit die Haushalte der änder. Ein Hemmnis für die Übernahme von mehr als zwei hrenamtlichen Betreuungen ist die für die Betreuer icht nachvollziehbare Besteuerung ihrer jährlichen ufwandspauschale (323 Euro je Betreuungsfall), wenn ie dem Finanzamt die mit der Betreuung verbundenen ufwendungen nicht konkret nachweisen. Dabei ist iese Pauschale eigens vorgesehen, um den ehrenamt- ichen Betreuern die Dokumentation und den Gerichten ie Überprüfung des mit der Betreuung verbundenen ufwands (z. B. Fahrt- und Telefonkosten) zu ersparen. Das geltende Recht behandelt ehrenamtliche Betreuer amit auch grundlos schlechter als andere ehrenamtlich ätige. Warum das von § 3 Nummer 26 EStG privile- ierte Engagement in einem Sportverein einen höheren 26292 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 (A) ) (B) ) Freibetrag rechtfertigt als die von ehrenamtlichen Be- treuern übernommene Rechtsfürsorge für Alte, Kranke und Behinderte, ist nicht einzusehen. Die Erstreckung der „Übungsleiterpauschale“ auf die ehrenamtlichen Betreuer wirkt nicht nur den steigen- den Ausgaben für Berufsbetreuungen entgegen und baut Bürokratie ab, sondern setzt auch ein klares Sig- nal, wie wichtig dem Gesetzgeber das bürgerschaftli- che Engagement für die Schwachen in unserer Gesell- schaft ist. – Gesetz zur Änderung des Energiesteuergesetzes Der Bundesrat hat ferner die nachfolgende Entschlie- ßung gefasst: Der Bundesrat begrüßt den Gesetzesbeschluss zur Änderung des Energiesteuergesetzes, mit dem der 350 Euro-Selbstbehalt und die Verbrauchsobergrenze von 10 000 Litern für zwei Jahre ausgesetzt werden, als wichtigen Beitrag zur Linderung der auch die Land- und Forstwirtschaft massiv treffenden negativen Auswirkun- gen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, alles daran zu setzen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe bald- möglichst Nutzen aus der Gesetzesänderung ziehen kön- nen. Eine erste Auszahlung soll noch im laufenden Jahr auf der Basis des Agrardieselverbrauchs des Jahres 2008 erfolgen. Die damit verbundene, dringend erforderliche Verbesserung der Liquidität kann wesentlich dazu beitra- gen, die landwirtschaftlichen Betriebe und damit Ar- beitsplätze im ländlichen Raum zu sichern. Der Bundes- rat sieht damit auch die von der EU im Rahmen des Genehmigungsverfahrens geforderte Anreizwirkung der Maßnahme als gegeben. Im Hinblick auf das Ziel einer dauerhaften Verbesse- rung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Land- wirtschaft gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten be- züglich der Energiebesteuerung ist der Bundesrat der Auffassung, dass die jetzt im Gesetz vorgesehene Befris- tung auf zwei Jahre nicht sachgerecht ist. Der Bundesrat spricht sich daher für eine Rücknahme von Selbstbehalt und Höchstgrenze beim Agrardiesel aus, solange eine europäische Harmonisierung in diesem Bereich nicht er- folgt ist. In diesem Zusammenhang bekräftigt der Bundesrat seine mit der Änderung der Richtlinie 2003/96/EG erho- bene Bitte an die Bundesregierung (Bundesratsdruck- sache 196/07 – Beschluss – Ziffer 5), auch für den Bereich der Landwirtschaft, des Gartenbaues, der Forst- wirtschaft und der Fischzucht auf eine Harmonisierung der Besteuerung von Gasöl auf EU-Ebene hinzuwirken und so die nicht binnenmarktkonformen Wettbewerbs- verzerrungen abzubauen. In einem ersten Schritt ist ver- stärkt auf den von der Kommission ursprünglich bereits 2008 vorzulegenden Bericht zu den Agrardieselvergüns- tigungen zu drängen. – f a b c (C (D Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- asst: ) Der Bundesrat hat bereits mehrfach seiner Sorge Ausdruck verliehen, dass sich im Zusammenhang mit der Gesetzgebung des Bundes im Bereich der So- zialversicherung zunehmend Tendenzen manifestie- ren, den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland durch zentralistische Strukturen deut- lich zu schwächen. ) Auch im vorliegenden Gesetz sind Regelungen ent- halten, die diesen Trend bestätigen. So sehen sich die landesunmittelbaren Krankenkassen zukünftig auf Grund der Vorgaben des neuen § 273 SGB V neben Prüfungen durch die Landesprüfungsämter und den Bundesrechnungshof auch Vor-Ort-Prüfungen durch das Bundesversicherungsamt ausgesetzt. Wurden in der Vergangenheit Auffälligkeiten im Zusammen- hang mit der Durchführung des Risikostrukturaus- gleichs durch Prüfungen der Landesprüfungsämter „im Auftrag“ des Bundesversicherungsamtes auf- geklärt, soll nunmehr dem Bundesversicherungsamt ein originäres Prüfrecht zustehen. Überzeugende Gründe, die den damit verbundenen Eingriff in die föderale Grundordnung rechtfertigen könnten, sind nicht ersichtlich. ) Der Bundesrat fordert vor diesem Hintergrund noch- mals in aller Deutlichkeit, zukünftig den bundespoli- tischen Bestrebungen zum Zentralismus Einhalt zu gebieten und dem föderalen Staatsaufbau sowie den berechtigten Interessen der Länder umfassend Rech- nung zu tragen. Begründung: Die Regelung in § 273 Absatz 3 Satz 5 SGB V – neu – ist nicht erforderlich. Soweit zur Aufklärung von Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Durch- führung des Risikostrukturausgleichs Vor-Ort-Prü- fungen bei landesunmittelbaren Krankenkassen er- forderlich sind, können diese von den mit der Prüfung nach § 274 befassten Stellen durchgeführt werden. Eine entsprechende Systematik gilt heute bereits im Rahmen des § 15a der Risikostruktur-Aus- gleichsverordnung. Demgegenüber ist die Befugnis des Bundesversiche- rungsamtes zur Vor-Ort-Prüfung landesunmittelba- rer Krankenkassen mit der für die Sozialversicherun- gen geltenden Zuständigkeitsverteilung zwischen Bund und Ländern nicht vereinbar und widerspricht dem im Grundgesetz als Ausfluss des föderalen Staatsaufbaus verankerten Grundsatz, dass Länder die Bundesgesetze als eigene Angelegenheit ausfüh- ren (Artikel 83 des Grundgesetzes). Damit stellt die Regelung einen weiteren Schritt in Richtung Zentralisierung der gesetzlichen Kranken- versicherung dar. Das ist entschieden zu missbilli- gen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26293 (A) ) (B) ) – Viertes Gesetz zur Änderung des Sprengstoffge- setzes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1. Die Bundesregierung wird gebeten, bei der Novellie- rung des Sprengstoffgesetzes Artikel 2 Nummer 9 (§§ 6 und 6a 1. SprengV) durch eine Ausnahme da- hin gehend zu ändern, dass für pyrotechnische Ge- genstände für Fahrzeuge (z. B. Gasgeneratoren für Airbags) die Anzeigepflicht mit Zuteilung einer Identifikationsnummer entfällt. Begründung: Gemäß Artikel 2 Nummer 9 zur Änderung der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz sind Explosiv- stoffe und pyrotechnische Gegenstände vor der erst- maligen Verwendung im Geltungsbereich des Ge- setzes der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Bundesanstalt) anzuzeigen. Darüber hi- naus ist eine Anleitung nach Anhang I Nummer 3 Buchstabe h der Richtlinie 2007/23/EG (Pyrotech- nik-Richtlinie) beizufügen. Die Bundesanstalt ver- gibt zum Nachweis der Anzeige eine Identifikations- nummer. Für pyrotechnische Gegenstände für Fahrzeuge (z. B. Gasgeneratoren für Airbags) sind eine Anzeige- pflicht, die Zuteilung einer Identifikationsnummer und die Aufnahme in eine Anleitung nicht konform mit der Richtlinie 2007/23/EG. Ziel der Richtlinie 2007/23/EG sind die Harmonisie- rung bisheriger nationaler Zulassungs- und Registrie- rungsverfahren und die Einführung eines EU- gültigen CE-Konformitätsbewertungsverfahrens. Im Rahmen dieses Verfahrens sieht die Pyrotechnik- Richtlinie vor, dass pyrotechnischen Gegenständen für Fahrzeuge nach entsprechenden Prüfungen EU- anerkannte CE-Registrierungsnummern zugewiesen werden. Die Richtlinie sieht keine zusätzliche nationale An- zeigepflicht vor. Damit ginge die vorgesehene Regelung für pyrotech- nische Gegenstände für Fahrzeuge über eine 1:1 Um- setzung hinaus. 2. Der Bundesrat begrüßt die im vorliegenden Gesetz enthaltenen Änderungen des Waffengesetzes, die unter Mitwirkung der Bund/Länder-Arbeitsgruppe Waffenrecht, des Bundesministerium des Innern und der Fraktionen CDU/CSU und SPD entstanden sind. Der Bundesrat hält es für erforderlich, über die beab- sichtigten Änderungen hinaus im Dialog mit den Schießsportverbänden zu prüfen, ob und inwieweit das sportliche Schießen mit großkalibrigen Kurzwaf- fen weiter eingeschränkt werden sollte. Insbesondere ist dabei zu prüfen, a) ob unter Berücksichtigung der Deliktsrelevanz von Schusswaffen, die für die Durchführung von schweren Gewalttaten besonders geeignet sind, eine Beschränkung hinsichtlich der Zulassung – f d d d h n r g k L a (C (D von Kurzwaffen zum sportlichen Schießen nach Bauart und Kaliber der Waffe erforderlich ist; da- bei ist vor allem zu untersuchen – eine Begrenzung der Magazine auf fünf Pa- tronen, – eine Erschwerung und damit zeitliche Verzö- gerung des Magazinwechsels, – eine Begrenzung der Schussenergie von groß- kalibrigen Waffen; b) ob der Umgang mit großkalibrigen Kurzwaffen zum sportlichen Schießen nur zeitlich abgestuft, das heißt, erst nach einer ausreichenden Praxis mit kleinkalibrigen Sportwaffen, zugelassen wer- den sollte. Der Bundesrat bittet in diesem Zusammenhang zu prüfen, ob dazu die Allgemeine Waffengesetz- Verordnung (AWaffV) entsprechend angepasst werden muss. Außerdem bittet der Bundesrat, in diesem Sinne die vom Bundesverwaltungsamt genehmigten Sportordnungen kritisch zu über- prüfen und die Genehmigung von Sportord- nungen der Schießsportverbände durch das Bundesverwaltungsamt künftig nur noch im Ein- vernehmen mit den Ländern zu erteilen. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Genehmigungen von Sportordnungen insoweit zu widerrufen, als sie IPSC-Schießen enthalten, da es sich dabei um Schießübungen mit einem kampfmäßigen Charakter handelt, die sonst nur in Spezialeinheiten der Polizei und des Militärs trainiert werden. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, das im Bezug auf die Bitten unter Ziffer 2 und 3 Veran- lasste dem Bundesrat bis zum 31. Dezember 2009 zu berichten. Gesetz zur Stärkung der Sicherheit in der Infor- mationstechnik des Bundes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- asst: Der Bundesrat begrüßt die Entschließung des Bun- estages in zu Bundesratsdrucksache 578/09. Der Bun- esrat erwartet, dass die zuständigen Stellen des Bundes ie zuständigen Behörden der Länder in den in Rede ste- enden Bereichen (Standardsetzung, technische Richtli- ien und Bereitstellung von IT-Sicherheitsprodukten) echtzeitig informieren, an der Erarbeitung der einschlä- igen Regelungen beteiligen und nur mit dem Arbeits- reis der Staatssekretäre für E-Government in Bund und ändern oder dessen jeweiliger Nachfolgeorganisation bgestimmte Entscheidungen treffen. Begründung: Der Bundesrat hatte am 6. März 2009 zu dem Ge- setzentwurf ausführlich Stellung genommen – Bun- desratsdrucksache 62/09 (Beschluss) – und u. a. um Einfügung zusätzlicher Regelungen in § 8 Absatz 4 26294 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 (A) ) (B) ) gebeten. Mit diesen zusätzlichen Regelungen sollte sichergestellt werden, dass die Länderinteressen ins- besondere bei Vorgaben und Festlegungen im Be- reich Standardisierung, die sich auf die Informati- onstechnik in der Verantwortung der Länder und Kommunen auswirken können, gewahrt bleiben. Der Bundesrat erkennt grundsätzlich das berechtigte Interesse des Bundes an, seine IT-Systeme durch ge- eignete Maßnahmen zu schützen, indem er techni- sche Vorgaben für die Sicherung der Informa- tionstechnik in der Bundesverwaltung festlegt und Maßnahmen ergreift, um Gefahren für die Sicherheit der Informationstechnik des Bundes abzuwehren. Er will das weitere Gesetzgebungsverfahren daher nicht verzögern. Andererseits muss den berechtigten Inter- essen der Länder Rechnung getragen werden. – Gesetz über die Akkreditierungsstelle (Akkredi- tierungsstellengesetz – AkkStelleG) Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat stellt fest, dass Begutachtungstätigkei- ten gemäß § 2 Absatz 3 des Akkreditierungsstellengeset- zes (AkkStelleG) auch zukünftig unmittelbar in den Händen der bisher akkreditierenden staatlichen Aner- kennungsstellen bleiben, deren Begutachtungssysteme sich in der Vergangenheit etabliert und bewährt haben. Diese Anerkennungsstellen sind derzeit u. a. AKS-Han- nover (Staatliche Akkreditierungsstelle Hannover) und SAL (Staatliche Anerkennungsstelle der Lebensmittel- überwachung). Sie sind Befugnis erteilende Behörden im Sinne des Gesetzes. In ihre Zuständigkeit fallen auch die Begutachtungen und Anerkennungen staatlicher Konformitätsbewertungsstellen (z. B. Untersuchungs- ämter), die eine Akkreditierung als Voraussetzung für ihr Tätigwerden im Rahmen bereits gegebener Zuständig- keiten benötigen. Der Vollzug des Rechts in den in § 1 Absatz 2 AkkStelleG genannten sensiblen Bereichen ist grund- sätzlich Angelegenheit der Länder. Begutachtungs- und Übewachungstätigkeiten in diesen Bereichen sollen al- lein in staatlicher Hand bleiben. Dazu wird bekräftigt, dass die in den Ziffern 6 und 20 der Stellungnahme des Bundesrates vom 12. Juni 2009 (vgl. Bundesratsdrucksa- che 373/09 [Beschluss]) ausdrücklich genannten staatli- chen Stellen die Begutachtungen durchführen sollen und dass Anerkennungen staatlicher Konformitätsbewer- tungsstellen, wie sie z. B. durch die AKS-Hannover und die SAL erfolgen, vom Begriff „Befugniserteilung“ im Sinne des Gesetzes mit erfasst werden. – Gesetz zu dem Abkommen vom 1. Oktober 2008 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über die Vertiefung der Zu- sammenarbeit bei der Verhinderung und Be- kämpfung schwerwiegender Kriminalität f 1 2 (C (D Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- asst: . Der Bundesrat begrüßt die Entschließung des Bun- destages. Der Bundesrat erwartet, dass die Bundesre- gierung bei der Durchführung des Abkommens auf die Einhaltung eines hohen Datenschutzniveaus hin- wirkt und die Aspekte, die der Bundesrat in seinem Beschluss zum Gesetzentwurf kritisch geltend ge- macht hat, bei künftigen Verhandlungen berücksich- tigt. . Die Bundesregierung wird gebeten, mit der Regie- rung der Vereinigten Staaten von Amerika Nachver- handlungen zu dem oben genannten Abkommen auf- zunehmen. In das Abkommen sollten verbindliche Definitionen der Begriffe „schwerwiegende Kriminalität“ und „terroristische Straftaten“ aufgenommen werden. Die Regelung in Artikel 12 betreffend besonders sen- sible Daten bedarf der Überarbeitung in Bezug auf die Voraussetzungen für eine Übermittlung be- sonders sensibler Daten sowie hinsichtlich der auf- gezählten Datenkategorien (insbesondere Daten betreffend die Gewerkschaftsmitgliedschaft, die Ge- sundheit oder das Sexualleben). Insgesamt bedarf es einer Verbesserung des Daten- schutzniveaus, insbesondere hinsichtlich der Ge- währleistung von Rechten der Betroffenen auf Aus- kunft, Berichtigung, Sperrung und Löschung ihrer Daten. Begründung zu Ziffer 1: Der Bundesrat hat am 15. Mai 2009 zu dem Gesetz- entwurf ausführlich Stellung genommen (Bundes- ratsdrucksache 331/09 [Beschluss]) und darauf hin- gewiesen, dass der in dem Abkommen vom 1. Oktober 2008 vorgesehene intensive Austausch personenbezogener Daten insbesondere eine umfas- sende Auseinandersetzung mit dem verfassungs- rechtlich geschützten Recht auf informationelle Selbstbestimmung voraussetzt. Er hatte dabei vor allem auf den problematischen Zuschnitt von Arti- kel 12 des Abkommens hingewiesen, mit dem an die Übermittlung von personenbezogenen Daten beson- derer Kategorien strengere Anforderungen geknüpft werden sollten, aber die Voraussetzungen nicht hin- reichend bestimmt worden waren. Er hat desweiteren darauf aufmerksam gemacht, dass das Abkommen keine verbindlichen Löschungs- bzw. Prüffristen festlegt und auch eine verbindliche Definition der schwerwiegenden Kriminalität sowie der terroristi- schen Straftaten fehlt. Der Bundesrat hat aber auch anerkannt, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der Bundesrepu- blik Deutschland mit anderen Staaten von wesentli- cher Bedeutung ist und will das Inkrafttreten des Ab- kommens nicht verzögern. Andererseits muss das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ge- wahrt bleiben. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26295 (A) ) (B) ) Begründung zu Ziffer 2: Die Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität und insbesondere des internationalen Terrorismus ist eine wichtige, nur in internationaler Zusammenarbeit zu bewältigende Aufgabe. Dennoch müssen hierbei die Grundrechte gewahrt bleiben. Das Abkommen mit den USA ermöglicht ei- nen weitreichenden Austausch von personenbezoge- nen Daten. Hierbei ist das Grundrecht auf informa- tionelle Selbstbestimmung zu beachten. In der derzeitigen Fassung genügt das Abkommen nicht den Anforderungen, die an einen grundrechts- konformen Umgang mit personenbezogenen Daten zu stellen sind. Es enthält zunächst keine Definition der Begriffe „schwerwiegende Kriminalität“ und „terroristische Straftaten“, die für Zweck und Zuläs- sigkeit der Datenübermittlung maßgebend sind. Dies widerspricht dem Bestimmtheitsgebot sowie der ständigen Rechtsprechung des BVerfG, wonach der Zweck der Datenerhebung und -verwendung im Ge- setz hinreichend klar festgelegt sein muss. Artikel 12 des Abkommens regelt Anforderungen an die Übermittlung besonders sensibler Daten, darunter Angaben betreffend die Gewerkschaftszugehörig- keit, die Gesundheit und das Sexualleben. Da nicht erkennbar ist, welche Relevanz diese Angaben für die Verhinderung terroristischer Straftaten haben, sollte ihre Übermittlung generell ausgeschlossen werden. Außerdem sind die Voraussetzungen für eine Übermittlung besonders sensibler Daten nicht hinrei- chend bestimmt geregelt. Weder ist der Übermitt- lungszweck gegenüber den „Zwecken dieses Abkommens“ begrenzt noch wird die als Übermitt- lungsvoraussetzung geforderte „besondere Rele- vanz“ der Daten näher definiert. Ferner enthält das Abkommen nur unzureichende Regelungen über den Schutz der übermittelten Da- ten. Insbesondere wird den Betroffenen selbst weder ein Auskunftsrecht noch ein Recht auf Berichtigung, Löschung oder Sperrung ihrer Daten eingeräumt. Auch fehlt es in den USA an einer den deutschen Da- tenschutzbeauftragten vergleichbaren unabhängigen Kontrollstelle für die Einhaltung datenschutzrechtli- cher Vorschriften. Vor diesem Hintergrund begegnet auch die Regelung in Artikel 13, die die Nutzung der übermittelten Daten zu anderen Zwecken als denen des Abkommens in weitem Umfang ermöglicht, Be- denken. Vor diesem Hintergrund sind Nachverhandlungen mit dem Ziel der Festlegung verbindlicher Begriffs- definitionen sowie der Verbesserung des Daten- schutzniveaus erforderlich. – Fünftes Gesetz zur Änderung des Straßenver- kehrsgesetzes Der Bundesrat hat ferner nachfolgende Entschließung gefasst: 1. Der Bundesrat stellt fest, dass das Gesetz weit hinter der vom Bundesrat mit Beschluss vom 15. Mai 2009 2 (C (D empfohlenen und am 5. Juni 2009 von den Innen- ministern und -senatoren der Länder befürworteten Lösung zurückbleibt. Der Bundesrat nimmt auch zur Kenntnis, dass für die vom Bundesrat empfohlene Lösung derzeit die erforderlichen Mehrheiten im Bundestag nicht zu erreichen sind. Der Bundesrat be- hält sich deshalb Vorstöße für eine Nachbesserung in der nächsten Legislaturperiode vor. . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung sich dafür einzusetzen, dass die Europäische Führerschein- Richtlinie die Feuerwehren, die freiwilligen Hilfs- organisationen, die nach Landesrecht anerkannten Rettungsdienste, die technischen Hilfsdienste und sonstige Einheiten des Katastrophenschutzes als Be- standteil des Katastrophenschutzes anerkennt und damit den Weg für eine nationale Ausnahmeregelung freimacht. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung sich ent- sprechend der Stellungnahme des Bundesrates (vgl. Bundesratsdrucksache 330/09 [Beschluss]) weiter dafür einzusetzen, – dass Einsatzkräfte der unter 1. genannten Organi- sationen, die im Besitz der Fahrerlaubnis B sind, die Berechtigung erhalten, Einsatzfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse von bis zu 4,75 Tonnen zu führen. Dies soll auf der Basis ei- ner ohne weitere Ausbildung und Prüfung zu er- teilenden Fahrberechtigung möglich sein. – für Einsatzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse nach einer praktischen Unterwei- sung, d. h. ohne Ausbildung und ohne Prüfung, eine Fahrberechtigung erteilt werden soll, sofern mindestens zwei Jahre eine Fahrerlaubnis der Klasse B vorhanden ist. Begründung: Der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages ist im Hinblick auf die gewünschten Erleichterungen für die ehrenamtlich Tätigen unzureichend. Er ist nicht geeignet, die Nachwuchsproblematik bei den Feuerwehren im Bereich der Fahrzeugführer zu be- wältigen. Durch das Gesetz werden unnötige büro- kratische Hürden aufgestellt, die durch Landesrecht nicht angemessen ergänzt werden können. Die Erhal- tung der Einsatzfähigkeit der betroffenen Organisa- tionen wird durch die vorgesehene Regelung nicht ausreichend sichergestellt. Die Regelung stellt ledig- lich einen ersten Schritt dar und ist umgehend zu er- weitern. Eine umfassende und den Herausforderungen in die- sem Bereich angemessene Lösung ermöglicht hin- gegen der Vorschlag des Bundesrates in seiner Stellungnahme vom 15. Mai 2009 (vgl. Bundesrats- drucksache 330/09 [Beschluss]), der auch durch die Innenminister und -senatoren der Länder entspre- chend unterstützt wird. Der Vorschlag bietet eine ein- fache und unbürokratische Lösung. Gleichzeitig ist dieser Vorschlag auch mit europäischem Recht ver- einbar. Dies wurde auch von der Kommission in ih- rem Schreiben vom 13. Mai 2009 grundsätzlich be- stätigt. 26296 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 (A) (C) (B) ) Die in der Stellungnahme des Bundesrates vom 15. Mai 2009 genannten Organisationen mit ihrem beachtlichen personellen und sachlichen Potential sind integraler Bestandteil des Katastrophenschutzes in Deutschland. Die Gewährleistung des Brandschut- zes und der Menschenrettung stellt ebenso wie der Schutz vor Naturkatastrophen etc. Fachaufgaben des Katastrophenschutzes dar. Der im europäischen Recht eröffnete Gestaltungs- spielraum sollte deshalb umfassend genutzt werden. Eine weitere Gesetzesänderung ist daher im Interesse der Einsatzfähigkeit der Organisationen alsbald er- forderlich. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zur Internationalisie- rung von Wissenschaft und Forschung – Deutschlands Rolle in der globalen Wissensgesellschaft stärken – Drucksache 16/8338 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationaler Bildungsbericht 2008 – Bildung in Deutsch- land und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 16/10206 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 2009 – Drucksache 16/12640 – Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2008 – Drucksache 16/12858 – – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats vom 1. Juli bis 31. Dezember 2008 – Drucksache 16/12859 – Innenausschuss – Unterrichtung durch den Bundesbeauftragten für den Da- tenschutz und die Informationsfreiheit Tätigkeitsbericht zur Informationsfreiheit für die Jahre 2006 und 2007 – Drucksache 16/8500 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zehnter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwor- tung und Zukunft“ – Drucksachen 16/12657, 16/12949 Nr. 3 – (D Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Bemühungen zur Stärkung der gesetzgeberischen Befugnisse des Eu- ropäischen Parlaments 2008 – Drucksachen 16/11777, 16/11963 Nr. 3 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Un- terzeichnung und Ratifikation europäischer Abkom- men und Konventionen durch die Bundesrepublik Deutschland für den Zeitraum Juni 2007 bis März 2009 – Drucksachen 16/12272, 16/12524 Nr. 3 – – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Ostseeparlamentarierkonferenz 17. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 31. August bis 2. September 2008 in Visby, Schwe- den – Drucksache 16/12399 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ – Drucksache 16/7000 – 91, 1 0, T 232. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es

    st schon gesagt worden: Vier Fraktionen – also ein brei-
    er Konsens im Haus, an dem auch alle vier Fraktionen
    nteressiert waren – bringen heute Gesetze ein, um eine
    tärkere Mitwirkung des Bundestages und des Bundes-
    ates in europäischen Angelegenheiten zu verwirklichen.

    Einzelheiten der Regelungen, auf die wir uns verstän-
    igt haben, sind schon dargestellt worden. Ich möchte
    icht so sehr die Einzelheiten, die zum Teil sehr tech-
    isch sind, darstellen, sondern den aus meiner Sicht
    ichtigsten Zusammenhang beleuchten: das, was diese
    esetzgebung und diese Thematik politisch macht.
    anches, was wir gemacht haben, klingt vielleicht sehr

    echnisch. Im Kern ist das, was wir mit dieser Gesetzge-
    ung regeln, aber eine grundlegende, eminent politische
    rage; denn es geht um die Grundsatzfrage: Wie ist das
    erhältnis zwischen Nationalstaaten und europäi-
    cher Integration? Diese Grundsatzfrage hat die euro-
    äische Integration immer begleitet. Ich finde es ganz
    ezeichnend, dass sie in unserer Zeit wieder aufgewor-
    en wird. Das verdeutlicht nämlich, wie aktuell die euro-
    äische Integration auch heute ist.

    Ich halte es auch für richtig, dass wir die Kontroverse
    m dieses Verhältnis, die in unserem Land geführt wird
    und zwar in der Bevölkerung wie in der Fachwelt –,
    ier nicht ignorieren, sondern dass wir sie austragen. Ich
    öchte uns und auch mich in dieser Grundsatzfrage

    ositionieren. Die eine Position zu diesem Verhältnis ist:
    ir haben nach all den Jahren und Jahrzehnten ein Maß

    nd eine Intensität an europäischer Integration erreicht,
    ie dazu zwingen, ein Stoppschild für die europäische
    ntegration zu fordern. Der Nationalstaat müsse sich be-
    aupten gegen europäische Eroberung. Die andere Posi-
    ion lautet: Der Nationalstaat ist im Zeitalter der Globali-
    ierung in Wahrheit nicht mehr zeitgemäß, und die
    ufgabe, die wir im Rahmen von europäischer Integra-

    ion erfüllen wollen, ist in Wahrheit die Überwindung
    es Nationalstaates, den wir nicht mehr für zeitgemäß
    alten.

    Ich finde, ganz bezeichnend für beide Auffassungen
    st, dass sie ein ziemlich ähnliches Verhältnis zur Rolle
    es Parlamentes haben: Beide Extrempositionen sehen

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26257


    (A) )



    (B) )


    Dr. Norbert Röttgen
    das Parlament in diesem Prozess im Wesentlichen als ei-
    nen Störfaktor an. Die einen wollen das Parlament ein-
    setzen, um Sand ins Getriebe der europäischen Integra-
    tion zu streuen, und die anderen sehen das Parlament
    tatsächlich als Störfaktor bei der Überwindung des Na-
    tionalstaates an. Es ist bezeichnend, dass sich diese Posi-
    tionen in der Einschätzung des Parlamentes treffen.

    Diese Geringschätzung des Parlamentes aus der Sicht
    beider Positionen ist ein starkes Argument dafür, dass
    beide Positionen grundlegend falsch sind. Nach meiner,
    nach unserer tiefen Überzeugung ist vielmehr eine an-
    dere Position zum Verhältnis von Nationalstaat und Eu-
    ropäischer Union, von Deutschland und EU richtig:
    Deutschland und Europa, der Nationalstaat und Europa
    sind wechselseitig und – im Sinne des Wortes – existen-
    ziell voneinander abhängig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dieses Verhältnis ist dadurch gekennzeichnet, dass kei-
    ner ohne den anderen kann.

    Um es aus der Sicht des Nationalstaates zu sagen: Auf
    viele Fragen – darunter auf die wichtigsten Fragen unse-
    rer Zeit – gibt es keine nationale Antwort mehr. Wer
    daran noch einen Zweifel hatte, der kann ihn doch jetzt
    angesichts der Finanzmarktkrise wirklich nicht mehr ha-
    ben. Entweder unterliegen die Kapitalmärkte interna-
    tionalen Regeln, oder wir werden scheitern, wenn wir
    versuchen, die Kapitalmärkte einer Ordnung zu unter-
    werfen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Genauso ist es bei Fragen der Sicherheit und der Ver-
    teidigung, etwa gegen internationalen Terrorismus – da-
    rauf gibt es keine nationalen Antworten –, des Klima-
    schutzes und auch der Handelspolitik. Wesentliche Fra-
    gen unserer Zeit sind nicht mehr durch nationale Politik
    zu beantworten; vielmehr ist es so, dass die europäische
    Integration, die Verbindung mit anderen europäischen
    Staaten unser Weg ist, unsere nationale Souveränität, un-
    sere nationalen Interessen zur Geltung zu bringen. Da-
    rum darf der Nationalstaat in der europäischen Integra-
    tion keine Bedrohung sehen; die europäische Integration
    ist vielmehr die entscheidende Möglichkeit, in der Glo-
    balisierung nationale Interessen zu vertreten. Das ist un-
    ser Verständnis des Verhältnisses von Nationalstaat und
    europäischer Integration.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Aber genauso wie der Nationalstaat Europa braucht,
    wenn er souverän handeln, Probleme lösen will, braucht
    Europa den Nationalstaat. Die europäische Integration ist
    ohne die Verwurzelung in Regionen, ohne die kulturelle
    Identität, die durch Nationen vermittelt wird, ohne die
    demokratische Auseinandersetzung und Legitimation,
    die in den Nationalstaaten, in den Mitgliedstaaten, statt-
    findet, nicht denkbar und von keinem vernünftigen Men-
    schen gewollt. Darum braucht Europa den Nationalstaat,
    die Mitgliedstaaten, also alles, wo sozialer Zusammen-
    halt, kulturelle Identität und demokratische Legitimation

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    (C (D tattfinden. Auch Europa braucht den Nationalstaat und st nicht denkbar, nicht lebensfähig ohne Mitgliedstaaten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man sich bewusst macht, dass dieser Zusam-
    enhang, dass eine Seite ohne die andere nicht kann, ein
    irklich existenzieller ist, dann führt kein Weg an der
    rkenntnis vorbei, dass unsere öffentliche innenpoliti-
    che Debatte unter einem erheblichen Defizit leidet. Wir
    üssen dann feststellen, dass wir über diesen Teil der
    olitik zu wenig debattieren. Auch wir selber müssen
    ns das, glaube ich, bewusst machen, und zwar nicht,
    eil es zum guten Ton gehörte, als weltoffener Mensch,

    ls weltoffene Parteien und Fraktionen über Europa zu
    ebattieren, sondern, weil es ein wesentlicher Teil der
    olitischen Gestaltung der Wirklichkeit ist, weil es ein
    ichtiger Teil unserer nationalen Interessenvertretung

    st.

    Wenn wir das so sehen, dann, glaube ich, müssen wir
    en Schluss ziehen, dass Europa nicht weit weg ist, son-
    ern dass wir europäische Gesetzgebung, europäische
    olitik als einen Teil von Innenpolitik verstehen und da-
    um zu einem Teil der innenpolitischen Debatte machen
    üssen. Das muss das Ziel sein, und in dem Kontext ist

    iese Gesetzgebung zu sehen, weil sie die Verknüpfung
    er politischen Debatte in Deutschland, im Inland, mit
    en Entscheidungen, die in Brüssel und in Europa fallen,
    erstellt.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Das ist der Mechanismus, den wir an einer bestimm-
    en Stelle einführen. Er ist schon beschrieben worden.
    ch glaube, dass wir mit dem Gesetz über die Auswei-
    ung der Rechte dem Urteil des Verfassungsgerichts
    echnung tragen. Wir haben uns sehr an das Verfas-

    ungsgericht angelehnt. Wir sind an manchen Stellen
    uch über das, was das Verfassungsgericht verlangt hat,
    inausgegangen, etwa bei der gemeinsamen Verteidi-
    ungspolitik. Als das wichtigere Gesetz, den Schwer-
    unkt sehe auch ich das Zusammenarbeitsgesetz, weil es
    em Parlament die politische Debatte ermöglicht, weil
    s im Grunde umfassende, frühzeitige, fortlaufende In-
    ormation des Parlaments in allen Angelegenheiten er-
    öglicht, weil es dem Parlament das Instrument an die
    and gibt, seine Meinung zu bilden, die Debatte zu füh-

    en, sich zu positionieren und auch in einen Dialog mit
    er Regierung darüber einzutreten, wie europäische
    olitik stattfindet – und das nicht, nachdem die Würfel
    efallen sind, sondern in der Gestaltung europäischer
    olitik hier im Parlament.

    Dieses Gesetz gibt uns aber erst einmal nur Möglich-
    eiten an die Hand. Es verändert noch nicht die Wirk-
    ichkeit. Es verändert die Rechtslage. Aber das Entschei-
    ende müssen wir dann im Parlament tun. Wir müssen es
    it politischem Leben erfüllen. Wir müssen dafür sor-

    en, dass, wenn wir vom Motor der europäischen Inte-
    ration sprechen und unser Land meinen, damit nicht
    ur die Regierung meinen – natürlich und zuvörderst
    uch –, sondern auch das Parlament. Auch wir müssen
    ns dieses Selbstverständnis, Motor der europäischen In-

    26258 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009


    (A) )



    (B) )


    Dr. Norbert Röttgen
    tegration zu sein, zu eigen machen und dürfen es nicht
    auf die Regierung delegieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das hat die SPD noch nicht verstanden!)


    Ein Weiteres. Ich glaube, dass wir über den Aspekt,
    dass die europäische Integration der demokratischen Ak-
    zeptanz bedarf, reden müssen, weil sie in unserem exis-
    tenziellen Interesse ist. Wir wollen doch kein Europa der
    Regierungen, sondern wir wollen ein Europa der Bürger.
    Darum muss es Teil der Debatte sein. Genauso sehr ist es
    aber auch ein Beispiel dafür – die Bundeskanzlerin hat
    diesen Gedanken gestern auf der Geburtstagsfeier der
    CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Bonn geäußert –, dass
    die Gestaltung der Globalisierung – –


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: War Herr Ackermann auch da? – Heiterkeit bei der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da war wenigstens die Finanzierung in Ordnung! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU] – Gegenruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht so nervös!)


    – Das zeigt, dass Sie, auch wenn es um elementare Inte-
    ressen dieses Landes geht, nur in dem kleinsten Karo
    denken können. Das ist bezeichnend für Sie, und sagt al-
    les darüber aus, welchen politischen Schwerpunkt, wel-
    che politischen Interessen Sie haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Aus unserer Sicht bildet Europa den wichtigsten Teil
    bei der Gestaltung der Globalisierung. Das heißt aber
    auch, dass es bei diesem Teil der Gestaltung nicht zur
    Entparlamentarisierung kommen darf. Das darf und wird
    keine rein exekutive Veranstaltung werden. Diese Pro-
    zesse, die Erarbeitung und Durchsetzung einer Weltord-
    nung, müssen von einer demokratischen Debatte beglei-
    tet und demokratisch legitimiert werden. Auch dafür
    steht diese Gesetzgebung. Die neue Daueraufgabe – sie
    wird uns lange begleiten –, die Globalisierung demokra-
    tisch, sozial und human zu gestalten, ist nach unserem
    Selbstverständnis eine Aufgabe aller Demokraten, insbe-
    sondere der Parlamente. Es darf keine Entparlamentari-
    sierung bei der Gestaltung der Globalisierung geben.
    Vielmehr muss sich das Parlament als die Vertretung des
    Volkes dieser Aufgabe stellen.

    Ich glaube, wir leisten mit den Gesetzen, die wir
    heute in den Bundestag einbringen, einen Beitrag dazu,
    dass die Europapolitik, die europäische Antwort auf die
    Globalisierung und die Beteiligung an der Gestaltung ei-
    ner Weltordnung, hier im Parlament öffentlich stattfin-
    den. Damit besteht die Chance, dass das Akzeptanz bei
    den Bürgern findet. Das streben wir mit dieser Gesetzge-
    bung an.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D Das Wort erhält nun der Kollege Dr. Gregor Gysi für ie Fraktion Die Linke. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Herr Oppermann, Sie haben darauf hingewieen, dass wir diese Debatte dem Bundesverfassungsgeicht verdanken. Der Vollständigkeit halber hätten Sie arauf hinweisen sollen, dass das Bundesverfassungsgeicht ohne die Linksfraktion gar nicht das Urteil hätte ällen können. (Beifall bei der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, dank der CSU!)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der LINKEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    eshalb verdanken wir die Debatte auch uns und – das
    ergessen wir doch nicht – einem einzelnen Abgeordne-
    en aus einer anderen Fraktion.

    Herr van Essen, Sie haben gesagt, der Vertrag von
    issabon sei durch das Bundesverfassungsgericht bestä-

    igt worden. Das stimmt, allerdings mit einer neuen, sehr
    igenständigen und verbindlichen Interpretation, die hier
    orher überhaupt nicht so gegolten hat. Das ist die ent-
    cheidende Veränderung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Willy Wimmer [Neuss] [CDU/CSU])


    Jetzt sage ich Ihnen, was das eigentliche Problem ist:
    lle vier Fraktionen – Union, SPD, FDP und Grüne –
    aben den Vertrag von Lissabon natürlich so angenom-
    en, wie er war. Es gab keine Bedenken; es hat Sie

    berhaupt nicht bewegt, dass die Rechte des Bundesta-
    es und des Bundesrates eingeschränkt worden wären.
    ur wir sind deshalb vor das Bundesverfassungsgericht
    ezogen. Jetzt haben der Bundestag und der Bundesrat
    ehr Rechte. Dafür könnten sich eigentlich beide Gre-
    ien bei uns bedanken. Letztlich haben Sie das nämlich

    ns zu verdanken.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Genau so! – Lachen des Abg. Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU])


    Ich weiß ja, dass sie das nicht machen.

    Ich füge eines hinzu: Die Konsenssoße der vier er-
    ähnten Fraktionen ist eines der Probleme, mit denen
    ir es jetzt zu tun haben. Das gilt nicht nur für den Ver-

    rag von Lissabon. Denken Sie an den Krieg in Afgha-
    istan: Hier stimmen alle vier Fraktionen überein. Nur
    ir sagen: Mittels Krieg kann man niemals wirksam Ter-

    or bekämpfen. Denken Sie an die Rente ab 67: Alle vier
    raktionen sagen, dass müsse wegen der Demografie so
    ein. Wir sagen, dass ganz andere Reformen denkbar
    ind. Ich kann auch über die Agenda 2010 und über
    artz IV reden. Hartz IV ist demütigend und gleichma-

    hend.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rede doch einmal über die Linke! Was wollt ihr eigentlich?)


    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009 26259


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    Dr. Gregor Gysi
    Da sind sich alle vier Fraktionen einig. Nur wir haben
    eine andere Auffassung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will Ihnen etwas sagen: Was für Lissabon gilt, das
    gilt auch hier. Alle vier Fraktionen sind sich auch da-
    rüber einig, dass sie keine Vermögensteuer wollen,


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Doch!)


    zumindest keine regelmäßige, sondern die Grünen nur
    eine einmalige.

    Das ist ein Problem für unsere Gesellschaft. Ich
    glaube, wir brauchen mehr Auseinandersetzung. Des-
    halb ist es wichtig, dass auch durch das Begleitgesetz,
    das so weit zum Teil in Ordnung ist, endlich die Rechte
    des Bundestages und des Bundesrates in Bezug auf die
    Europäische Union erweitert worden sind.

    Übrigens hat sich Klaus Wowereit so sehr darüber
    aufgeregt, dass er sich im Bundesrat der Stimme enthal-
    ten musste, und zwar nur, weil unsere Senatoren das ver-
    langt haben. Jetzt könnte er doch einmal Danke sagen.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Quatsch! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür schämt er sich heute noch!)


    Nur unseretwegen ist er der einzige Landesregierungs-
    chef, der einem verfassungswidrigen Gesetz nicht zuge-
    stimmt hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun komme ich zur Reaktion auf das Urteil des Bun-
    desverfassungsgerichts. Sie haben Herrn Genscher zi-
    tiert. Joschka Fischer von den Grünen hat gesagt,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Guter Mann!)


    er käme sich, wenn er das Urteil liest, so vor wie bei ei-
    ner Sitzung der konservativen Fraktion in Großbritan-
    nien. Das ist sehr interessant, denn der Vizepräsident des
    Bundesverfassungsgericht, Andreas Voßkuhle, hat in ei-
    nem Interview mit der Süddeutschen Zeitung dazu Stel-
    lung genommen. Diplomatisch meinte er, zu dem Satz
    sage er nichts; aber so viel würde er schon sagen: „Ein
    Europa der Eliten wird kaum die Basis für die Zukunft
    sein.“


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Kern ist das der Unterschied. Ihre vier Fraktionen
    wollen ein Europa der Eliten, und wir wollen ein Eu-
    ropa der Bevölkerungen, der Bürgerinnen und Bürger.
    Das ist im Kern der Unterschied.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich werde es Ihnen belegen. Sie kommen gar nicht da-
    rum herum. Es gab einen Verfassungsentwurf.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht nachher wieder kommen und sich für die Rede bei mir entschuldigen!)


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    (C (D wei Völker, nämlich die Völker der Niederlande und rankreichs, haben den Verfassungsentwurf abgelehnt. as war Ihre Schlussfolgerung? Ihre Schlussfolgerung ätte doch sein müssen: Wir schreiben eine Verfassung, ie von allen Völkern mehrheitlich akzeptiert wird. hre Schlussfolgerung war aber: Dann schreiben wir och etwas auf, was so ähnlich ist, und fragen die Völker icht mehr. – Das war Ihre Schlussfolgerung. Die Ausahme ist Irland, wo das nicht geht. a gab es wieder eine Mehrheit für Nein. Glauben Sie ir: Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger mitnehen. Ich will die europäische Integration wirklich nicht eniger als Sie. (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Oh!)


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: So ist das!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ch weiß, was das für den Frieden bedeutet. Aber ich
    age Ihnen: Das geht niemals angesichts der Ängste, die
    egenwärtig herrschen. Wir müssen die Bürgerinnen und
    ürger mitnehmen; wir brauchen kein Europa der Eliten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie haben bei dem Begleitgesetz drei Punkte nicht be-
    chtet, was zu den Differenzen mit uns führt. Der erste
    st: Sie haben ausdrücklich festgelegt, dass die Bundes-
    egierung an Stellungnahmen des Bundestages nicht
    ebunden ist, wenn sie aus außen- oder integrationspoli-
    ischen Gründen meint, sich darüber hinwegsetzen zu

    üssen. Meines Erachtens ist das ein völlig falsches
    erhältnis von Parlament und Regierung. Wenn wir eine
    tellungnahme abgeben, muss das für die Regierung
    erbindlich sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    er zweite Punkt betrifft die Frage der EU-Rechtsetzung
    das ist etwas kompliziert; das weiß ich; ich mache es
    anz kurz – außerhalb des Art. 23 des Grundgesetzes.
    ie sehen nicht vor, dass der Bundestag auch nur mitent-
    cheiden kann. Ich halte das auch bei dieser Art von EU-
    echtsetzung für ganz wichtig, um die Integration zu be-

    ördern und ihr nicht zu schaden, um die Bürgerinnen
    nd Bürger mitzunehmen, damit es aufhört, dass jede
    weite Bürgermeisterin und jeder zweite Bürgermeister
    ich mit EU-Recht herausredet, wenn es um soziale und
    ndere Fragen geht. Genau das können wir nicht gebrau-
    hen, wenn wir die europäische Integration wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    uch der dritte Punkt ist spannend: das verfassungs-
    echtliche Verfahren zur Prüfung der Übereinstimmung
    on EU-Recht mit dem Grundgesetz. Da hat das Bun-
    esverfassungsgericht sogar empfohlen, eventuell das
    rundgesetz zu ändern. Den einzigen Vorschlag dazu
    nterbreiten wir. Sie lehnen das zumindest zurzeit ab.
    ch hoffe, wir können Sie noch von unserem Vorschlag
    berzeugen. Ich halte das für einen ganz wichtigen Ge-
    ichtspunkt, wenn wir die Menschen mitnehmen wollen.

    26260 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. August 2009


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    Dr. Gregor Gysi
    Ferner ist die Frage des völkerrechtlichen Vorbehalts
    sehr von Interesse. Herr Ramsauer, da hatte die CSU
    ausnahmsweise einmal eine vernünftige Idee,


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Die Unionsfraktion insgesamt!)


    aber wie meistens sind Sie wieder umgefallen. Ich sage
    Ihnen nur, warum das wichtig ist und weshalb das nicht
    stimmt, was Sie, Herr Oppermann, sagen. Wenn wir auf-
    grund des Urteils einen Vorbehalt erklärten – nicht gegen
    einen Artikel, sondern indem wir deutlich machten,
    welche Dinge wir anders interpretieren, als sie in Lissa-
    bon möglicherweise gemeint waren oder verstanden wur-
    den –, dann brauchten wir keine Ratifizierungsverfahren,
    wie es immer behauptet worden ist. Es genügt, wenn die
    anderen Länder innerhalb eines Jahres keinen Wider-
    spruch erklären. Großbritannien und andere haben viel
    gewichtigere Vorbehalte erklärt. Warum kann Deutsch-
    land das nicht machen? Eine Resolution wäre auch mir zu
    wenig, muss ich sagen, aber einen völkerrechtlichen Vor-
    behalt könnten wir, wenn wir etwas gründlicher nachden-
    ken und uns etwas mehr Zeit nehmen würden, so formu-
    lieren, dass er uns weiterhülfe, statt dass wir nachher in
    Auseinandersetzungen auch mit dem Europäischen Ge-
    richtshof geraten, weil der sich nicht für unsere Interpre-
    tation oder die des Bundesverfassungsgerichts interes-
    siert. Dann steuern wir doch nur auf neue Konflikte zu.
    Genau das kann man vermeiden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Übrigens haben wir Volksentscheide nur für wichtige
    Vertragsänderungen verlangt. Wir sollten endlich lernen,
    bei wichtigen Vertragsänderungen unsere Bevölkerung
    zu fragen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Jetzt nenne ich Ihnen noch einen sozialen Aspekt, der
    mir wichtig ist. Der Europäische Gerichtshof hat auch
    einige merkwürdige Entscheidungen getroffen. Ich nenne
    das Urteil gegen das VW-Gesetz und die Aussage, dass
    die Marktfreiheit so wichtig sei, dass die öffentliche Hand
    in Deutschland, ein Land oder eine Kommune, nicht ein-
    mal darauf bestehen kann, dass Unternehmen, die einen
    öffentlichen Auftrag erhalten, Tariflöhne zahlen. Eines ist
    bisher noch gar nicht diskutiert worden: Das Bundesver-
    fassungsgericht hat jetzt entschieden, dass man in diesen
    Fällen vor dem Bundesverfassungsgericht klagen und
    von ihm prüfen lassen kann, ob das überhaupt mit dem
    Grundgesetz übereinstimmt. Also: Gegen ein neues VW-
    Urteil des Europäischen Gerichtshofs dieser Art könnten
    wir uns wehren. Das schadet Europa nicht, das hilft Eu-
    ropa. Glauben Sie mir: Der zentrale Punkt ist, dass wir die
    vorhandenen Ängste in unserer Gesellschaft abbauen und
    die Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg in die euro-
    päische Integration mitnehmen – und dafür kämpft die
    Linke.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Rainder Steenblock ist der nächste Redner, für die raktion Bündnis 90/Die Grünen. (Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Endlich kehrt das Niveau in das Parlament zurück!)