Rede:
ID1619800700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Nächster: 1
    2. Redner: 1
    3. ist: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Volker: 1
    7. Kauder: 1
    8. fürdie: 1
    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/198 Deutscher Bundestag 21459 C Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Matthias Platzeck, Ministerpräsident (Brandenburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 21436 B 21438 A 21440 B 21442 A 21443 B 21444 D 21446 C 21448 B 21461 B 21462 C 21463 D 21465 A 21466 A 21467 A Stenografisch 198. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß, Klaus Brandner, Dr. Wolfgang Gerhardt und Norbert Geis . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Eva Högl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin: zu den Maßnah- men der Bundesregierung zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . A S T D D E D J 21425 B 21425 B 21425 C 21425 D 21431 A 21433 A er Bericht ung 14. Januar 2009 t : ndrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tanislaw Tillich, Ministerpräsident (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 2: Vereinbarte Debatte: Aktuelle Lage im Nahen Osten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21449 B 21450 D 21452 A 21452 B 21454 A 21455 D 21457 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 21425 (A) ) (B) ) 198. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 11.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 21467 (A) ) (B) ) DIE GRÜNEN DIE GRÜNEN Heß, Petra SPD 14.01.2009 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ 14.01.2009 Lopez, Helga SPD 14.01.2009 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ 14.01.2009 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Addicks, Karl FDP 14.01.2009 Ahrendt, Christian FDP 14.01.2009 Bahr (Münster), Daniel FDP 14.01.2009 Barth, Uwe FDP 14.01.2009 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 14.01.2009 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 14.01.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 14.01.2009 Bodewig, Kurt SPD 14.01.2009* Brüderle, Rainer FDP 14.01.2009 Brüning, Monika CDU/CSU 14.01.2009 Bülow, Marco SPD 14.01.2009 Connemann, Gitta CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 14.01.2009 Dyckmans, Mechthild FDP 14.01.2009 Edathy, Sebastian SPD 14.01.2009 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 14.01.2009 Gabriel, Sigmar SPD 14.01.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.01.2009 Göppel, Josef CDU/CSU 14.01.2009 Gradistanac, Renate SPD 14.01.2009 Granold, Ute CDU/CSU 14.01.2009 Grasedieck, Dieter SPD 14.01.2009 Hänsel, Heike DIE LINKE 14.01.2009 Haibach, Holger CDU/CSU 14.01.2009 H H H H H J K D K K K K K K D K L D L L L D L A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten inz (Essen), Petra SPD 14.01.2009 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 ofbauer, Klaus CDU/CSU 14.01.2009 off, Elke FDP 14.01.2009 üppe, Hubert CDU/CSU 14.01.2009 uratovic, Josip SPD 14.01.2009 auch, Michael FDP 14.01.2009 r. Kofler, Bärbel SPD 14.01.2009 olbow, Walter SPD 14.01.2009 ortmann, Karin SPD 14.01.2009 ossendey, Thomas CDU/CSU 14.01.2009 ramer, Rolf SPD 14.01.2009 ramme, Anette SPD 14.01.2009 retschmer, Michael CDU/CSU 14.01.2009 r. Küster, Uwe SPD 14.01.2009 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 ämmel, Andreas G. CDU/CSU 14.01.2009 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 14.01.2009** aurischk, Sibylle FDP 14.01.2009 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 14.01.2009 ink (Heilbronn), Michael FDP 14.01.2009 r. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 14.01.2009 ips, Patricia CDU/CSU 14.01.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 21468 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 (A) (C) (B) ) Mahlberg, Thomas CDU/CSU 14.01.2009 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Mast, Katja SPD 14.01.2009 Mattheis, Hilde SPD 14.01.2009 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 14.01.2009 Müller (Düsseldorf), Michael SPD 14.01.2009 Naumann, Kersten DIE LINKE 14.01.2009 Niebel, Dirk FDP 14.01.2009 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Rupprecht (Weiden), Albert CDU/CSU 14.01.2009 Scharf, Hermann-Josef CDU/CSU 14.01.2009 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Schmidt, Frank SPD 14.01.2009 Schmidt (Mülheim), Andreas CDU/CSU 14.01.2009 Schwabe, Frank SPD 14.01.2009 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.01.2009 Spieth, Frank DIE LINKE 14.01.2009 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** Otto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 14.01.2009 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 14.01.2009 Piltz, Gisela FDP 14.01.2009 Rauen, Peter CDU/CSU 14.01.2009 Reiche (Cottbus), Steffen SPD 14.01.2009 Reichenbach, Gerold SPD 14.01.2009 Röspel, René SPD 14.01.2009 D T T U W W D (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO r. Stinner, Rainer FDP 14.01.2009 auss, Jörg SPD 14.01.2009 euchner, Jella SPD 14.01.2009 lrich, Alexander DIE LINKE 14.01.2009 aitz, Christoph FDP 14.01.2009 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 14.01.2009 r. Wodarg, Wolfgang SPD 14.01.2009 198. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oskar Lafontaine


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Die Bundesregierung stellt uns das nach ihren eige-
    nen Worten größte Konjunkturprogramm nach dem
    Kriege vor. Wenn die Öffentlichkeit diese Bemerkung
    hört, dann ist sie geneigt zu glauben, dass damit die ent-
    scheidende Antwort auf die Krise gegeben wird, der wir
    uns gegenübersehen.

    Dieses „größte Konjunkturprogramm nach dem
    Kriege“ – ich beziehe mich auf die Vorlage, um die es
    jetzt geht – umfasst pro Jahr – nur darüber kann man re-
    den, wenn man redlich argumentieren und die Öffent-
    lichkeit nicht täuschen will – 1 Prozent des Bruttosozial-
    produktes. Würde man das Konjunkturprogramm I
    hinzunehmen, wären es 1,2 bis 1,3 Prozent. Darüber re-
    den wir hier. Die Frage ist, ob diese Antwort ausreichend
    ist, um die Verwerfungen, die sich jetzt abzeichnen, auch
    nur teilweise abzumildern.

    Wenn man diese Größenordnung sieht, dann muss
    man sie mit zwei anderen Zahlen konfrontieren, die ich
    hier noch einmal in Erinnerung rufen will. Wir hatten in
    den letzten Jahren eine strukturelle Veränderung der
    Staatsausgaben in großem Umfang. Die strukturelle
    Veränderung hat die Bundesregierung selbst angegeben:
    Sie beträgt 118 Milliarden Euro pro Jahr. Das heißt, nach

    A
    z
    a
    m
    m
    w
    d

    L
    z
    g
    m
    W
    w
    d
    g
    j
    e
    w

    d
    S
    G
    d
    H
    d
    D
    k
    u
    d
    g
    g

    f
    d
    B
    t
    t
    j
    f
    d
    D
    l
    n
    W
    m
    t
    b
    g

    (C (D uskunft der Bundesregierung geben wir im Vergleich um Jahre 2000 118 Milliarden Euro pro Jahr weniger us. Wenn man diese strukturelle Fehlentwicklung jetzt it Ihrem Konjunkturprogramm vergleicht, dann muss an zu dem Ergebnis kommen, dass Ungleichgewichte, ie sie in den letzten Jahren aufgebaut worden sind, mit iesem Strukturprogramm nicht beseitigt werden. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Die Staatsausgaben werden im Vergleich zu anderen
    ändern immer noch deutlich zu gering sein. Ich nenne
    wei Zahlen. Würden wir so viel Geld für Bildung aus-
    eben wie der Durchschnitt der OECD-Staaten, dann
    üssten wir pro Jahr 25 Milliarden Euro mehr ausgeben.
    ürden wir für die Infrastruktur so viel Geld ausgeben
    ie der Durchschnitt der Europäischen Gemeinschaft,
    ann müssten wir pro Jahr 25 Milliarden Euro mehr aus-
    eben. Das heißt, verglichen mit diesen Zahlen ist das
    etzige Konjunkturprogramm völlig unzureichend, weil
    s insbesondere in die öffentliche Infrastruktur viel zu
    enig investiert.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie waren doch der Verantwortliche damals, als die Quote zurückgegangen ist!)


    Zweiter Punkt. Das noch größere Ungleichgewicht,
    as sich aufgebaut hat und zu dem Sie keinen einzigen
    atz gesagt haben, ist die soziale Schieflage in der
    esellschaft. Allein bei den Löhnen gibt es ein Sinken

    er Lohnquote, das sich folgendermaßen umrechnet:
    ätten wir heute noch die Lohnquote des Jahres 2000,
    ann hätten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in
    eutschland 140 Milliarden Euro pro Jahr mehr Ein-
    ommen. Das setzt sich fort über die Renteneinkommen
    nd natürlich auch über die sozialen Leistungen. Gegen
    iese Schieflage, gegen dieses große soziale Ungleich-
    ewicht unternehmen Sie mit Ihrem Konjunkturpro-
    ramm überhaupt nichts.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Der Treppenwitz ist, dass Sie es auch noch verschär-
    en. Das ist eine Dreistigkeit sondergleichen. Herr Bun-
    esaußenminister, Sie haben hier gesagt, dass Sie die
    ezieher der kleinen Einkommen mit diesem Konjunk-

    urprogramm stärken wollen. Sie tun doch das Gegen-
    eil; die Zahlen zeigen das eindeutig. Ich will Ihnen das
    etzt hier vorlegen. Es war richtig, dass der Bundes-
    inanzminister – leider ist er ja umgefallen – immer wieder
    arauf hingewiesen hat, dass die Hälfte der Haushalte in
    eutschland keine Lohn- und Einkommensteuern zah-

    en. Das ist die Hälfte der Haushalte, die das Geld am
    ötigsten brauchen. Seine Schlussfolgerung war richtig:
    enn man etwas zur Stärkung der Nachfrage tun will,
    uss man den Haushalten Geld geben, die es am nötigs-

    en brauchen, und nicht den Haushalten, die es nicht
    rauchen. Das ist der Fehler Ihres Konjunkturpro-
    ramms.






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine

    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Nun kommen wir einmal zu den Zahlen. Man glaubt
    es kaum, wenn man es liest. Ich las heute in der Tages-
    zeitung Die Welt – das ist also keine bösartige Unterstel-
    lung der Fraktion Die Linke –: Für diejenigen mit
    17 500 Euro Jahresbrutto, die in Steuerklasse III sind
    und zwei Kinder haben, gibt es im Jahr eine Entlastung
    von 26,25 Euro. Für jemanden, der in derselben Steuer-
    klasse ist und 110 000 Euro Jahresbrutto hat – das ist
    etwa das, was ein Bundestagsabgeordneter an Einkom-
    men ausweisen kann –,


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Wie viele Nebeneinkünfte haben Sie?)


    gibt es eine Entlastung von 379,33 Euro. Das heißt, Sie
    entlasten sich deutlich stärker, zehnfach stärker, als den-
    jenigen, der einen geringen Lohn hat. Das ist eine boden-
    lose Unverschämtheit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Widerspruch bei der SPD)


    Das heißt, Sie haben überhaupt nicht erkannt, dass es
    in der jetzigen konjunkturellen Situation notwendig
    wäre, die sozialen Ungleichgewichte in unserer Volks-
    wirtschaft anzugehen. Deshalb sagen wir hier für die
    Fraktion Die Linke noch einmal: Es wäre viel sinnvoller
    gewesen, den gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von
    8,71 Euro wie in Frankreich einzuführen. Das hätte ei-
    nen viel größeren Wirkungseffekt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Es wäre viel sinnvoller gewesen, die Renten um
    4 Prozent anzuheben. Die Rentnerinnen und Rentner wa-
    ren in den letzten Jahren immer diejenigen, die auf Erhö-
    hungen verzichten mussten. Es wäre viel sinnvoller ge-
    wesen, den Hartz-IV-Satz auf 435 Euro anzuheben. Es
    ist doch nicht mehr nachvollziehbar, dass Sie einer Ge-
    schäftsbank mal eben 18 Milliarden Euro zuschieben,
    aber für die Hartz-IV-Empfänger keine 7 Milliarden
    Euro übrig haben. Das alles, was Sie hier vorlegen, ist
    doch bodenlos.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Können Sie kopfrechnen?)


    Man kann nicht über das hinwegsehen, was sich jetzt
    anbahnt. Sie, Frau Bundeskanzlerin, haben gesagt,
    Deutschland muss stärker werden. Es ist immer wunder-
    bar, wenn Sie von Deutschland sprechen; denn dann
    stellt sich jedes Mal die Frage, wer eigentlich gemeint
    ist. Deutschland sind doch die Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer – die hatten aber Reallohnverluste zu ver-
    zeichnen. Deutschland sind doch die Rentnerinnen und
    Rentner – die hatten in den letzten Jahren aber eine im-
    mer geringere Kaufkraft. Deutschland sind doch die Be-
    zieher sozialer Leistungen – die hatten allerdings Kür-
    zungen zu verkraften. Jetzt wollen Sie denen, die in
    Zeiten einer wachsenden Wirtschaft Verluste zu ver-
    zeichnen hatten, weismachen, sie würden gestärkt aus
    dieser Rezession hervorgehen. Frau Merkel, wollen Sie

    d
    d

    e
    m
    p
    d
    E
    6
    F
    S
    l
    W
    d
    b
    Z
    b

    a
    S
    m
    z

    K
    l
    m
    M

    D
    R
    d
    t
    a
    A
    V
    V
    d

    k

    s
    w
    U
    r
    t
    l
    t
    t
    e
    b

    (C (D iese Auffassung ernsthaft vertreten? Wie wollen Sie das enn anstellen? Ich will Ihnen einmal etwas zum aktuellen Einkommen ines Stahlarbeiters sagen. Noch vor drei Monaten achte er Überstunden. Er verdiente ungefähr 4 000 Euro ro Monat und konnte teilweise sogar steuerfreie Sonerschichten fahren. Die fallen jetzt natürlich alle weg. r wurde auf Kurzarbeit gesetzt und erhält nur noch 7 Prozent seines Einkommens. Das sind in manchen ällen pro Monat fast 2 000 Euro weniger. Einen solchen tahlarbeiter entlasten Sie nach der Tabelle, die mir vor iegt, im Jahr um insgesamt rund 200 Euro. Das ist die irklichkeit, über die wir hier reden. Lassen Sie mich an ieser Stelle eine spannende Frage, mit der wir uns auch eschäftigen müssen, stellen: Wer bezahlt eigentlich die eche für die Milliardenschecks, die Sie verteilen? Wer ezahlt dafür die Zeche? (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    So, wie Sie Ihre Steuerpolitik in den letzten Jahren
    ngelegt haben, werden Sie die Milliardenschulden, die
    ie jetzt auftürmen, nutzen, um Ihre Politik der brutalst-
    öglichen Umverteilung von unten nach oben fortzuset-

    en. Darauf muss die Linke hinweisen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir müssen deshalb darauf hinweisen, weil Sie die
    atze in dieser Woche Gott sei Dank aus dem Sack ge-

    assen haben. Da sagte ein Abgeordneter der CDU: Jetzt
    üssen die Rentnerinnen und Rentner antreten, um diese
    illiardenschulden zu bezahlen.


    (Zurufe von der LINKEN: Pfui! – Hört! Hört!)


    a sagte ein Abgeordneter der SPD: Jetzt müssen die
    entnerinnen und Rentner antreten, um diese Milliar-
    enschulden zu bezahlen. Und da sagte ein Abgeordne-
    er der FDP: Jetzt müssen die Rentnerinnen und Rentner
    ntreten, um diese Milliardenschulden zu bezahlen. –
    uf der anderen Seite trauen Sie sich aber nicht, eine
    ermögensteuer zu erheben, und das, obwohl in dieser
    olkswirtschaft riesengroße Ungleichgewichte entstan-
    en sind. Das ist ein Skandal erster Ordnung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Bundes-
    anzlerin hat in ihrer Rede ein einziges Mal das Wort
    Ungleichgewichte“ in den Mund genommen. An die-
    er Stelle wurde ich aufmerksam; denn ich war gespannt,
    as sie dazu sagt. Sie sagte, sie wolle die internationalen
    ngleichgewichte beseitigen. Mich würde wirklich inte-

    essieren, was Sie damit eigentlich meinen. Meinen Sie
    atsächlich, dass Sie die Exportüberschüsse Deutsch-
    ands abbauen wollen, oder was haben Sie mit „interna-
    ionalen Ungleichgewichten“ gemeint? Bevor Sie die in-
    ernationalen Ungleichgewichte abbauen, müssen Sie
    rst einmal die Ungleichgewichte im eigenen Land ab-
    auen:


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])







    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    die sozialen Ungleichgewichte, die Ungleichgewichte
    bei den Einkommen und die Ungleichgewichte bei den
    Vermögen.

    Ich kann die Bevölkerung nur warnen. Ihren eigenen
    Jahreswirtschaftsberichten zufolge hat Ihre Politik der
    letzten Jahre zu folgender Entwicklung geführt – dies
    kann man der drittletzten Seite des Jahreswirtschaftsbe-
    richts entnehmen –: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    nehmer bekommen nichts dazu, die Rentnerinnen und
    Rentner bekommen nichts dazu, und die Sozialhilfeemp-
    fänger bekommen ebenfalls nichts dazu. Zuwächse haben
    nur die Bezieher von Vermögens- und Gewinneinkom-
    men zu verzeichnen, und zwar in einer Größenordnung
    von 7 Prozent. Wer, wenn es um steuerpolitische Maß-
    nahmen geht, nicht in der Lage ist, den Reichen ans Geld
    zu gehen, der hat bei der Bewältigung dieser Krise schon
    jetzt in dramatischer Weise versagt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Volker Kauder für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Es ist schon etwas Außergewöhnliches, wenn der Deut-
    sche Bundestag zu einer außerordentlichen Sitzung zu-
    sammenkommt und wenn er sich mit einem bestimmten
    Thema nicht im Rahmen der ganz normalen Plenarde-
    batten beschäftigt, sondern dafür eine Sondersitzung
    durchführt.

    Der Anlass, aus dem wir uns heute zusammenfinden,
    rechtfertigt diese Sondersitzung auf jeden Fall. Es geht
    nämlich um etwas Außergewöhnliches. Für den Fall,
    dass Sie von der Linken oder der eine oder andere Abge-
    ordnete der übrigen Oppositionsfraktionen es noch nicht
    mitbekommen haben sollte – als ich mir Ihre Reden an-
    gehört habe, habe ich diesen Eindruck zum Teil gewon-
    nen –, sage ich Ihnen: Jeden Tag erreichen uns erneut
    Meldungen darüber, was in der deutschen Wirtschaft los
    ist. Ich kann über meinen Wahlkreis – es ist ein ländli-
    cher Wahlkreis – und die dort ansässigen Zulieferer zur
    Automobilindustrie sprechen. Dort wird Kurzarbeit an-
    gemeldet. Es ist nicht so, dass wir es nur mit einer kon-
    junkturellen Delle zu tun haben. Wir haben es mit einer
    Wirtschaftskrise zu tun, die ganz außergewöhnliche
    Maßnahmen erfordert. Dem wird die Große Koalition
    gerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Man kann im Hinblick auf das, was heute von der
    Bundesregierung vorgestellt worden ist, durchaus unter-
    schiedlicher Auffassung sein. Natürlich gehört es zu ei-
    ner parlamentarischen Diskussion dazu, sich darüber
    auseinanderzusetzen und zu diskutieren, welcher der
    richtige Weg ist und ob die einzelnen Maßnahmen tat-
    sächlich greifen.

    e
    b
    t
    s
    v
    w
    g
    t

    u
    s
    A
    w
    E
    f
    w
    s

    s
    s
    d
    k
    k
    W
    w

    A
    D
    s
    s
    d
    d
    e
    w
    m

    s
    w
    n
    J
    N
    t
    w
    w
    B
    f
    e
    n
    h
    i
    W

    (C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, s ist aber in einer solchen Zeit überhaupt nicht angeracht, mit Häme und in einer Art und Weise zu diskuieren, die die Menschen nicht mehr als konstruktiven, oliden Beitrag zur Debatte in einer schwierigen Zeit erstehen. Es darf nicht sein, dass alles schlechtgemacht ird, nur weil es nicht von der eigenen Truppe voreschlagen worden ist. Das finde ich in der aktuellen Siuation nicht angemessen. Es handelt sich hier um eine Situation, die nicht nur nser Land betrifft. Wir haben es mit einer Weltwirtchaftskrise zu tun. Deshalb ist völlig klar, dass wir eine ntwort auf folgende Frage finden müssen: Wie können ir die Stabilität in der Weltwirtschaft wiederherstellen? s geht also nicht nur darum, eine nationale Antwort zu inden, sondern auch darum, die Antwort auf die Frage, ie internationale Stabilität hergestellt werden kann, zu uchen. Ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland, das tolz darauf war und auch in Zukunft stolz darauf sein ollte, Exportweltmeister zu sein und zu bleiben, weiß, ass diese Position nur erreicht und gehalten werden ann, wenn die Weltwirtschaft wieder in Ordnung ommt. Das wird nicht gelingen, wenn sich die großen irtschaftsnationen ihrer Verantwortung für die Weltirtschaft nicht bewusst sind. Dies gilt vor allem für die Vereinigten Staaten von merika, von denen diese ganze Krise ausgegangen ist. er neuen Administration und dem neuen amerikani chen Präsidenten Obama muss man deshalb sagen: Lasen Sie sich nicht darauf ein, was Ihnen der eine oder anere in Ihrem Land einreden will. Mit Protektionismus, em Abschotten der amerikanischen Märkte und dem inseitigen Stützenwollen der amerikanischen Industrie, ird dieses Problem, das aus den USA zu uns gekomen ist, nicht aus der Welt geschafft werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Andrea Nahles [SPD])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Bundeskanzlerin hat zu Recht darauf hingewie-
    en, dass es natürlich auch darum geht, die Finanzmärkte
    ieder in Ordnung zu bringen. Es sind nationale Maß-
    ahmen notwendig, und diese wurden im vergangenen
    ahr im Rahmen des ersten Konjunkturpakets ergriffen.
    atürlich reicht dies aufgrund der weltweiten Verflech-

    ung nicht. Deshalb glaube ich, dass ein weiterer Hin-
    eis an die Vereinigten Staaten notwendig ist. Die Ent-
    icklung erreichte einen Höhepunkt, als man Lehman
    rothers in den Konkurs gehen ließ. Jetzt muss man da-

    ür sorgen, dass im Finanzmarktbereich neues Vertrauen
    ntsteht. Dabei hat auch Amerika die Aufgabe, sich nicht
    ational abzuschotten. Ein Land, das ohne Finanzbezie-
    ungen zu China nicht in die Zukunft gehen kann, muss
    n dieser globalen Krise um seine Verantwortung in der

    elt wissen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    Deshalb, Frau Bundeskanzlerin, bin ich Ihnen dankbar,
    dass Sie auch die internationale Dimension deutlich ge-
    macht haben.

    Warum lege ich so großen Wert darauf, dies noch ein-
    mal zu sagen? Es geht mir darum, deutlich zu machen,
    dass diese Krise mehr ist als nur eine konjunkturelle Irr-
    fahrt in den Nationalstaaten Europas. Der Hinweis, was
    weltweit getan werden muss und was die Bundesregie-
    rung jetzt in den Diskussionen über die Weltwirtschaft
    anpackt, ist das eine. Das andere ist, auf die Herausfor-
    derung auch national so zu reagieren, wie es in unseren
    Möglichkeiten liegt.

    In diesen Tagen wird sehr viel darüber gesprochen, ob
    eine Maßnahme marktwirtschaftlich oder ordnungspoli-
    tisch richtig ist und ob man dieses oder jenes machen
    müsse. Ich glaube, in diesen Tagen muss zunächst ein-
    mal eine ganz einfache Frage gestellt und dann beant-
    wortet werden: Was erwarten die Menschen von unserer
    sozialen Marktwirtschaft, unserer Demokratie und unse-
    rem Land?


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rüttgers!)


    – Herr Kuhn, Sie haben schon bessere Beiträge einge-
    worfen als jetzt. Daran merke ich, dass Sie noch nicht
    auf dem Niveau meiner Ausführungen angekommen
    sind.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Gott sei Dank!)


    Ich glaube, die Antwort muss heißen: Die Menschen
    erwarten von ihrem Staat, von ihrem Land Sicherheit in
    existenziellen Fragen, und zwar in der äußeren und in
    der inneren Sicherheit. Sie erwarten auch, dass dieser
    Staat das Richtige für eine Grundentscheidung tut, die
    den Menschen Sicherheit gibt, nämlich den Erhalt der
    sozialen Marktwirtschaft auch in schwierigen Zeiten.
    Darum geht es jetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die soziale Marktwirtschaft hat nicht nur eine ord-
    nungspolitische Dimension, sondern sie hat auch gesell-
    schaftliche Implikationen und Bedeutung. So haben wir
    von der Union jedenfalls soziale Marktwirtschaft immer
    verstanden. Das heißt in dieser konkreten Situation
    zweierlei – das wird mit dem Paket auch gemacht –: Wir
    tragen Verantwortung dafür, dass die Menschen in die-
    sem Land mit einer Perspektive durch diese schwierige
    Situation kommen können. Dass sie eine Perspektive ha-
    ben, heißt: Wir müssen dafür sorgen, dass sie ihre Exis-
    tenzgrundlage – nämlich ihren Arbeitsplatz – erhalten
    können. Das ist das entscheidende Thema. Alles, was
    wir machen, dient dazu, den Menschen zu helfen, durch
    diese Krise zu kommen und mit der nötigen Stabilität in
    die Zukunft schauen zu können. Das bedeutet, in unserer
    nationalen Wirtschaft Arbeitsplätze zu erhalten. Genau
    dies wird gemacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    E
    D
    z
    s
    g
    M
    b
    l
    u
    d
    Z
    G
    r

    a
    s
    a
    d
    d
    d
    a
    e
    s
    L
    m

    g
    u
    i
    D
    s
    d
    p

    u
    W
    w
    u
    d
    s
    n
    O
    W
    u
    s
    w

    D
    d
    t

    b
    z
    m
    s
    h
    s

    (C (D Das ist die Aufgabe der sozialen Marktwirtschaft: die xistenzgrundlage in unserer Gesellschaft zu sichern. as Programm auf seine Richtigkeit und Wirksamkeit u überprüfen – soweit man das heute überhaupt vorausagen kann, lieber Kollege Westerwelle –, heißt, zu fraen: Wird das Programm dem Maßstab gerecht, den enschen zu helfen, eine Perspektive zu haben, und Ar eitsplätze zu erhalten? Wenn man diesen Maßstab anegt, liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Opposition, nd in dieser Krise gutwillig seinen Beitrag leisten will, ürfte es sehr schwerfallen, Punkte zu finden, die diesem iel nicht dienen. Deswegen kann ich nur sagen: Die roße Koalition hat zum zweiten Mal außerordentlich asch gehandelt. In einem Wahlkampfjahr äußert sich der eine oder ndere. Für mich ist es nach fast 20 Jahren Mitgliedchaft im Deutschen Bundestag neben dem, was wir jetzt lles machen müssen, eine außerordentliche Erfahrung, ass es trotz Wahlkampfes, trotz einer kurz bevorstehenen Landtagswahl und trotz der Tatsache, dass wir uns in iesem Jahr neu positionieren und dass jeder in der Kolition versucht, seine Chancen zu nutzen, gelungen ist, in solches Programm – nicht unter parteipolitischen Geichtspunkten, sondern in Abwägung dessen, was dem and dient – aufzulegen. Ich finde, das muss deutlich geacht werden, enauso wie die Tatsache, dass diese Große Koalition nter Führung der Bundeskanzlerin ihre Aufgaben und hre Verantwortung ernst nimmt und dem Land dient. ie wichtige Botschaft lautet: Die Regierung sorgt für olide Stabilität in diesem Land. Die Menschen wissen, ass diese Regierung ihre Aufgaben auch in einem Suerwahljahr ernst nimmt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin sicher, dass ns die aktuelle Krise in besonderer Weise fordern wird. enn ich in die Geschichte zurückblicke, weiß ich, dass ir immer wieder vor schwierigen Situationen standen nd diese immer gemeistert haben. Das ist allerdings nur ann möglich, wenn man zuversichtlich ist, dies zu chaffen, den Kompass richtig ausrichtet und sich daach orientiert. Wir haben einen Kompass und eine klare rientierung, die uns auch in schwieriger Zeit nicht vom eg abbringen, sondern auf dem Weg halten. Es sind nsere Überzeugungen von der sozialen Marktwirtchaft, die dieses Land in 60 Jahren stark und wettbeerbsfähig gemacht haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    abei bleibt es auch: sozial und Markwirtschaft. Wenn
    as entsprechend umgesetzt wird, führt dies zu den rich-
    igen Ergebnissen.

    In diesem Jahr können wir auf 60 Jahre Bundesrepu-
    lik Deutschland und auf bald 20 Jahre deutsche Einheit
    urückblicken. Wenn man einen Blick zurückwirft, wird
    an feststellen: Das ist eine einzigartige Erfolgsge-

    chichte in diesem Land. An dieser Erfolgsgeschichte
    aben alle, die im Deutschen Bundestag vertreten sind,
    owohl in Oppositionszeiten als auch während der Re-






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    gierungsbeteiligung ihren Anteil, bis auf die ehemalige
    PDS und die Linke, und das war auch immer gut so.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man die heutige Rede von Oskar Lafontaine ge-
    hört hat, kann man nur sagen: Man kann und muss sich
    in der Opposition mit dem auseinandersetzen, was die
    Regierungsfraktionen vorlegen. Aber Ihr heutiges Ni-
    veau, Herr Lafontaine, wird der konkreten Situation
    nicht gerecht und ist für mich erneut ein Beweis dafür:
    Sie dürfen in diesem Land keine Verantwortung tragen.
    Das wäre ein großer und entscheidender Fehler.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich habe gesagt, dass 60 Jahre Bundesrepublik Deutsch-
    land eine gemeinsame Erfolgsgeschichte darstellen, an
    der alle, bis auf diejenigen, die ganz links sitzen, beteiligt
    waren. Wir sind nun wieder in einer besonderen Situation
    und stehen vor großen Herausforderungen. Ich bin si-
    cher: Wir schaffen das. Ich lade Sie, meine Damen und
    Herren von der Opposition, ein, erneut Ihren Beitrag
    dazu zu leisten, dass die Erfolgsgeschichte auch im
    60. Jahr der Bundesrepublik Deutschland weitergehen
    kann. Ich bin deshalb dankbar, Herr Westerwelle, dass
    Sie nicht gesagt haben: Wir lehnen im Bundesrat alles
    einfach ab. – Der Bundesrat dient sicherlich der Vertre-
    tung der Interessen der Bundesländer. Aber ich kann Ih-
    nen nur sagen: Es gibt kaum ein anderes vom Deutschen
    Bundestag beschlossenes Programm, das so viele Län-
    derinteressen berücksichtigt wie das jetzige. Werden Sie
    also in den Bundesländern, in denen Sie an der Regie-
    rung beteiligt sind, den Länderinteressen gerecht!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)