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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/189 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/10405, 16/10423) . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundes- minister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ 20333 D 20335 A 20341 C 20346 D 20350 C 20354 D 20357 C 20362 A 20365 A 20367 A 20367 B 20375 D 20380 B 20376 A 20376 B 20380 D 20383 C 20384 C Deutscher B Stenografisch 189. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/10404, 16/10423) . . . . . W K M J N E T W D 20333 A 20333 B 20333 B Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20367 C 20368 B undestag er Bericht ung 6. November 2008 t : olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt III: ahl des Bundesbeauftragten für den atenschutz und die Informationsfreiheit 20371 A 20372 B 20373 C 20374 B 20375 C 20378 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 A 20388 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundes- ministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Riester (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20390 A 20391 C 20393 C 20394 D 20395 D 20397 A 20398 A 20399 A 20400 A 20401 B 20419 B 20420 D 20423 A 20425 A 20427 A 20428 A 20428 C 20430 C 20431 C 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/10413, 16/10423) . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/10419, 16/10423) . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Iris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . N A L A E ( A F ü p g h B ( A N s B d ( 20402 B 20402 C 20403 D 20405 D 20407 C 20410 B 20411 C 20413 A 20414 A 20415 C 20416 B 20416 C 20417 C Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung des Abgeordneten Volker Beck Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur bstimmung über den Änderungsantrag der raktion DIE LINKE: Entwurf eines Gesetzes ber die Feststellung des Bundeshaushalts- lans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushalts- esetz 2009) ier: Einzelplan 04 undeskanzlerin und Bundeskanzleramt Tagesordnungspunkt II.8) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 amensverzeichnis der Mitglieder des Deut- chen Bundestages, die an der Wahl des undesbeauftragten für den Datenschutz und ie Informationsfreiheit teilgenommen haben Tagesordnungspunkt III) . . . . . . . . . . . . . . . . 20432 B 20433 D 20435 A 20435 D 20436 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 20333 (A) ) (B) ) 189. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 20435 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Grünen, dass unser Votum „Ja“ lautet.Laurischk, Sibylle FDP 26.11.2008 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 26.11.2008 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 26.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 26.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.11.2008 Bollen, Clemens SPD 26.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 26.11.2008 Burkert, Martin SPD 26.11.2008 Dörmann, Martin SPD 26.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 26.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 26.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 26.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 26.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 26.11.2008 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 26.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 26.11.2008 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 26.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 26.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 26.11.2008 L L M M N D R S S S D S S Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 16/11048) (Ta- gesordnungspunkt II 8) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die ehn, Waltraud SPD 26.11.2008 opez, Helga SPD 26.11.2008 ast, Katja SPD 26.11.2008 aurer, Ulrich DIE LINKE 26.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 26.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 26.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 26.11.2008 chäfer (Bochum), Axel SPD 26.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 26.11.2008 r. Scheer, Hermann SPD 26.11.2008 chily, Otto SPD 26.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 26.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 20436 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 (A) ) (B) ) Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Dr. Norbert Lammert Helmut Lamp Katharina Landgraf Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Georg Schirmbeck Bernd Schmidbauer Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dirk Becker Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Jochen-Konrad Fromme Andreas G. Lämmel Norbert Schindler Sören Bartol Anlage 3 der Mitglieder des Deutsc schutz und die Information CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach Peter Altmaier Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Otto Bernhardt Clemens Binninger Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig Michael Brand Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Georg Brunnhuber Cajus Caesar Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Maria Eichhorn Dr. Stephan Eisel Anke Eymer (Lübeck) Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz M R P D U R H M M M M O H G U U M J B E C R K F J A H D D D A B H S A B S V E J J K M N D H T M D D D D Namensverz hen Bundestages, die an de sfreiheit teilgenommen habe ichael Glos alf Göbel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt rsula Heinen da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder ckart von Klaeden ürgen Klimke ens Koeppen ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) I D P D T S W D D F L M D P D M D C S B D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H D D D K eichnis r Wahl des Bundesbeauftra n ngbert Liebing r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ernd Neumann (Bremen) r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling D D B U W K M B T J J C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G In K A K W E D W W S D G G N In R E D D K (C (D gten für den Daten- r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann erd Andres iels Annen grid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 20437 (A) ) (B) ) Volker Blumentritt Kurt Bodewig Gerd Bollmann Dr. Gerhard Botz Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Christian Carstensen Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Dr. Carl-Christian Dressel Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Hubertus Heil Dr. Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Gerd Höfer Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Brunhilde Irber Johannes Jung (Karlsruhe) Josip Juratovic Johannes Kahrs U D U C H A D W K R E N V D A J H U D C C D G D L C H M P U D U M D M G F D A T H H J C D F D M S M G D C W S R D K M O A B M O D U S lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow arin Kortmann olf Kramer rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles homas Oppermann olger Ortel einz Paula oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde nton Schaaf ernd Scheelen arianne Schieder tto Schily r. Frank Schmidt lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) R H C O R S E F D D R R W D J D D A L R C D J D J J D J F R S J D H A P G G D L D A H D E D W H U M B F J D D U R E P M J U H D enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner r. h. c. Wolfgang Thierse örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Rainer Wend ydia Westrich r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr (Münster) we Barth ainer Brüderle rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach orst Friedrich (Bayreuth) r. Wolfgang Gerhardt H M J H E B D M D H G J H H In S M M D P J D H D C G F D M D D D C F D C D D D H D H D K E D R S D W D K W D D L C In D U D D J K O (C (D ans-Michael Goldmann iriam Gruß oachim Günther (Plauen) einz-Peter Haustein lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin einz Lanfermann arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger ichael Link (Heilbronn) arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt an Mücke irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele lorian Toncar r. Daniel Volk hristoph Waitz r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) IE LINKE üseyin-Kenan Aydin r. Dietmar Bartsch arin Binder va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke iana Golze r. Gregor Gysi utz Heilmann ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin an Korte atrin Kunert skar Lafontaine (A) (C) (B) (D) Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Axel Troost Alexander Ulrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Fritz Kuhn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Anna Lührmann Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Omid Nouripour Brigitte Pothmer Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Manueal Sarrazin Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Dr. Gerhard Schick Grietje Staffelt Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Jürgen Trittin Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler fraktionslose Abgeordnete Henry Nitzsche Gert Winkelmeier 91, 12 0, Te 20438 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 189. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die inter-

    nationalen Finanzmärkte sind in diesem Herbst in eine
    Krise geraten, wie sie die Welt seit Jahrzehnten nicht er-
    lebt hat. Das betraf auch wichtige deutsche Kreditinsti-
    tute. Die Politik hat zu außergewöhnlichen Mitteln grei-
    fen müssen. Wir alle haben gespürt, dass hier ein
    Lebensnerv unserer Volkswirtschaft in Gefahr geraten
    ist. Wir spüren das natürlich umso mehr, weil Deutsch-
    land seit jeher eine offene Volkswirtschaft ist. Wir erar-
    beiten unseren Wohlstand ganz wesentlich auf den Welt-
    märkten. Es ist deswegen klar, dass wir unsere
    Wirtschaft vor den konjunkturellen Folgen der interna-
    tionalen Finanzkrise nicht abschotten können.

    Die Wucht aber, mit der das erfolgt ist, können wir
    auch heute noch nicht vollständig abschätzen. Die Poli-
    tik ist in diesen Wochen und Monaten vor Herausforde-
    rungen gestellt, für die es kein Drehbuch gibt. Niemand
    von uns kann auf wirklich vergleichbare Erfahrungs-
    werte zurückgreifen. Dies prägt natürlich auch – wie
    sollte es anders sein? – die diesjährigen Beratungen zum
    Haushalt.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: So ist es!)


    Wir können nicht alle Entwicklungen voraussagen; das
    gehört zur Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir wissen jedoch: 2009 wird ein Jahr schlechter Nach-
    richten sein. Wir bauen eine Brücke, damit es spätestens
    2010 wieder besser wird. Das ist der Ansatz der Bundes-
    regierung, und das ist auch der Ansatz der Mehrheit hier
    im Parlament.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was ist klar? Klar ist, dass die aktuellen Prognosen
    bestenfalls ein marginales Wachstum für das kommende
    Jahr voraussagen. Das Bruttoinlandsprodukt wird im
    kommenden Jahr um mindestens 27 Milliarden Euro
    niedriger ausfallen, als wir alle bis zur Verschärfung der
    Finanzmarktkrise durch den Konkurs von Lehman
    Brothers erwarten konnten.

    Die täglichen Nachrichten, die wir aus der Automo-
    bilbranche, aus der Chemie und anderswoher erhalten,
    zeigen: Wir stehen vor einer schwierigen Wegstrecke für
    Deutschland, für Europa, für alle Industrieländer und für
    die Schwellen- und Entwicklungsländer. Zur Dimension
    dieser Krise gehört: Es hat selten eine wirtschaftliche
    Krise gegeben, die gleichzeitig in den Vereinigten Staa-
    ten von Amerika, Europa und Asien stattfand. Das macht
    diese ungewöhnliche Herausforderung aus.

    Die Bundesregierung wird mit dem Blick nach vorn
    das Notwendige tun, auch wenn es natürlich bisherige
    Planungen verändert. Außergewöhnliche Umstände erfor-
    dern auch besondere Maßnahmen. Dabei gilt: Unser Ziel
    ist nicht, die Krise irgendwie zu überstehen, sondern unser
    Ziel ist, mit neuen Chancen auf den Weg zu Wachstum
    und Wohlstand zurückzukehren. Wir sind überzeugt:
    Deutschland ist stark. Ich sage sogar: Deutschland ist
    sehr stark. Wir haben weltweit wettbewerbsfähige Pro-

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    (C (D ukte. Wir haben einen vitalen Mittelstand. Wir sind irtschaftlich so breit aufgestellt wie kaum ein Land in uropa. Wir haben sorgfältig ausgebildete, leistungsbe eite Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir haben ute Ideen und sind bei vielen Zukunftstechnologien ührend. Wir haben eine vergleichsweise hervorragende nfrastruktur und eine lebenswerte Umwelt. Auf all das önnen wir stolz sein. In dieser Krise zeigt sich auch: Die Schritte der Reierungspolitik der letzten drei Jahre waren richtig: die eform der Unternehmensteuern, die Verbesserungen in er Arbeitsmarktpolitik, die Stärkung der Forschungsnd Innovationskraft, die Förderung der Umwelttechnoogien, der Bürokratieabbau, der im Übrigen ein Entlasungsvolumen bringt, wie es auch eine Unternehmenteuerreform gebracht hat. Wir haben die Finanzen des taates konsolidiert. Das alles macht uns stärker, als wir or drei Jahren waren. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Vor allen Dingen – erinnern wir uns doch! –: Wir
    eutsche haben schon in der Vergangenheit große He-

    ausforderungen gemeistert: den Wiederaufbau nach dem
    rieg, den Aufbau in den neuen Bundesländern, einen
    trukturwandel, der aus Agrargebieten und Kohlerevieren
    ightechstandorte gemacht hat, die technologische und
    esellschaftliche Revolution, die zur Wissensgesell-
    chaft führt, nicht zuletzt die jahrelange, zum großen
    eil hausgemachte Stagnation und die Umkehr von einer
    ekordarbeitslosigkeit von 5 Millionen auf heute nur
    immer noch zu viel – 3 Millionen Arbeitslose. All das

    ind Erfolge, all das waren Herausforderungen; die ha-
    en wir gestaltet, und die haben wir gepackt. Deshalb
    erden wir es auch diesmal wieder schaffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    All das war jedes Mal ein Beweis für die Lebenskraft
    er sozialen Marktwirtschaft. Mit ihrer Hilfe haben die
    enschen, Arbeitnehmer wie Unternehmer, den Wandel

    rfolgreich bestanden. Deshalb sind wir jetzt besser vor-
    ereitet auf diese Krise: Wir haben den niedrigsten Stand
    er Arbeitslosigkeit seit 16 Jahren, wir haben die
    öchste Zahl von Beschäftigten überhaupt – 40,7 Millio-
    en in diesem Herbst –, wir haben einen deutlichen
    ückgang der Lohnzusatzkosten, wir haben ein Maastricht-
    efizit von etwa 0 Prozent in diesem Jahr, und wir ha-
    en die niedrigste Staatsquote seit der Wiedervereini-
    ung.

    Richtig ist: Natürlich wird, weil außergewöhnliche
    mstände eine Antwort brauchen, das Haushaltsdefizit

    m kommenden Jahr ansteigen. Jawohl, das tut es. Im
    uropäischen Vergleich stehen wir trotzdem gut da. Des-
    alb können wir sagen: Alles in allem sind die öffentli-
    hen Haushalte in Deutschland solide aufgestellt.
    eshalb bleibe ich, auch mit Blick auf die auf uns zu-
    ommenden demografischen Veränderungen im nächs-
    en Jahrzehnt, dabei: Das Ziel eines ausgeglichenen
    aushaltes sollte, wenn irgend möglich, in der nächsten






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Legislaturperiode erreicht werden. Auch dazu stehen
    wir.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, beides ist richtig: Wir ha-
    ben auf der einen Seite Deutschlands grundsätzliche
    Stärke und auf der anderen Seite die Dramatik des welt-
    weiten Konjunktureinbruchs. Deshalb braucht es jetzt
    vor allem eines: eine Politik des Maßes, der Mitte und
    der praktischen Vernunft.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh!)


    Das ist das, was wir machen. Dafür brauchen wir Grund-
    sätze, nach denen wir handeln.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Ich bin der tiefen Überzeugung: Gerade in Krisen muss
    man klare Grundsätze und Leitsätze haben, an denen
    man sich orientieren kann; und das tut die Bundesregie-
    rung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein erster Grundsatz gilt für den Umgang mit dem Fi-
    nanzsektor: Der Staat muss dort mit voller Kraft eingrei-
    fen, wo die Volkswirtschaft in Gänze und das gesamte
    gesellschaftliche Leben unseres Landes in Gefahr gera-
    ten. So sehr eine einzelne Bank ein privates Unterneh-
    men ist, so sehr ist das Finanzdienstleistungswesen als
    Ganzes ein öffentliches Gut. Es ist nämlich existenziell
    für die gesamte Volkswirtschaft. Deshalb war es unum-
    gänglich, in kurzer Zeit mit atemberaubenden Summen
    und kürzesten Entscheidungsfristen einzuspringen. Ich
    glaube, hier haben die Bundesregierung, der Bundestag
    und der Bundesrat sich der Herausforderung gestellt und
    gezeigt, dass sie sie bewältigen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wo stehen wir heute? Es sind Anträge auf Garantien
    in Höhe von 100 Milliarden Euro eingegangen. Wir ha-
    ben insgesamt ein Volumen von 400 Milliarden Euro da-
    für vorgesehen. Zugleich liegen Anträge auf Rekapitali-
    sierungshilfe in Höhe von 10 Milliarden Euro vor. Sie
    erinnern sich: Wir haben hierfür 80 Milliarden Euro vor-
    gesehen. Das heißt also, das Maßnahmenpaket wird
    Schritt für Schritt angenommen. Die Entscheidungen,
    die zu fällen sind, sind oft nicht einfach. Sie müssen mit
    der notwendigen Sorgfalt gefällt werden; denn im Rück-
    blick wird man fragen: Habt ihr das alles richtig ent-
    schieden? Gleichzeitig muss natürlich zügig gehandelt
    werden.

    Weil viele angesichts der 500 Milliarden Euro für die
    Banken fragen: „Was habt ihr für uns, die kleinen Unter-
    nehmen und die Mittelständler?“, möchte ich an dieser
    Stelle noch einmal wiederholen: Wir haben dieses Paket
    nicht für die Banken gemacht. Wir haben dieses Paket
    für unsere Volkswirtschaft, für die kleinen, mittleren und
    großen Unternehmen und für die Sparerinnen und Sparer
    gemacht. Das war die erste Aktion zur Rettung unserer
    Wirtschaft.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Wir müssen heute konstatieren: Das Vertrauen zwi-
    chen den Banken ist noch nicht wieder so weit herge-
    tellt, wie wir uns das wünschen. Deshalb zwei Zurufe
    n die Finanzmarktteilnehmer: Erstens. Man sollte nicht
    us falschem Prestigedenken eine wettbewerbsfähige ei-
    ene Kapitalisierung verhindern oder nicht in Anspruch
    ehmen.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr wahr!)


    ir haben das Paket gemacht, damit die Banken wettbe-
    erbsfähig bleiben. Zweitens ist es die Pflicht der Finanz-
    stitutionen, Unternehmen ausreichend mit Krediten zu

    ersorgen. Beide Aufgaben stehen im Raum und müssen
    rfüllt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Folge dieser Finanzmarktkrise ist ein scharfer
    achstumseinbruch, qualitativ ein ganz anderer Wachs-
    mseinbruch, als wir ihn in einem auslaufenden Konjunk-
    rzyklus gehabt hätten. Diesen qualitativen Unterschied
    üssen wir bei unseren Beratungen berücksichtigen,
    enn wir die richtigen Antworten finden wollen.

    Das führt mich zum zweiten Grundsatz: Für uns geht
    s bei der Wirtschaft um Hilfe zur Selbsthilfe, um das
    auen von Brücken. Worum es nicht geht, sind dauer-
    afte Produktsubventionen oder gar die Verhinderung ei-
    es notwendigen Strukturwandels.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    as kann der Staat nicht. Deshalb ist dieser zweite
    rundsatz wichtig.

    Das heißt also, unsere Maßnahmen bilden eine Brü-
    ke für Investitionen, für Beschäftigung, insbesondere
    uch für unsere Fachkräfte, bis der Aufschwung wieder
    us eigener Kraft trägt. Alle Ökonomen sagen uns, diese
    aßnahmen sollten unmittelbar wirksam und zeitlich

    efristet sein. Deswegen führen wir zum Beispiel für
    wei Jahre die degressive AfA ein. Wir haben gesagt
    es ist richtig –: bis zur Unternehmensteuerreform eine

    egressive AfA, Ersetzung durch die Unternehmensteu-
    rreform und jetzt mit den Abschreibungsmöglichkeiten
    usätzliche Hilfen, befristet auf zwei Jahre.

    Wir wissen natürlich auch: Damit eine solche Maß-
    ahme und andere Maßnahmen, die von uns angeregt
    erden, überhaupt wirken können, brauchen die Unter-
    ehmen eine sichere Kreditversorgung. Diese ist heute
    urch die Finanzinstitutionen nicht gewährleistet. Des-
    alb haben wir gesagt, dass die Kreditanstalt für Wie-
    eraufbau ein neues Finanzierungsinstrument auflegen
    ird, mit dem wir private Investitionen und Betriebsmit-

    el im Umfang von insgesamt 20 Milliarden Euro absi-
    hern. Die Ausfallhaftung wird weitgehend von der Kre-
    itanstalt für Wiederaufbau getragen, damit wir den
    anken, Sparkassen und Raiffeisenbanken Risiken ab-
    ehmen, die sie zurzeit vielleicht nicht tragen können.
    ch sage hier: Die Anträge können ab Montag gestellt
    erden. Das ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Vielleicht






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    ist dies eines der wirksamsten Mittel, um geplante Inves-
    titionen in dieser Zeit doch durchführen zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben eine weitere Brücke vorgeschlagen: die
    Verlängerung des Kurzarbeitergelds. Hier geht es darum,
    dass Fachkräfte nicht entlassen werden, dass wir die Zei-
    ten für Qualifizierung nutzen. Die Bundesagentur für
    Arbeit wird an genau dieser Stelle ansetzen. Natürlich
    war es richtig, dass wir gesagt haben: Wir wollen zusätz-
    liches Personal einstellen, das sich mit der Vermittlung
    und mit der Qualifizierung von Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmern befasst. Gerade auch die KfW-Pro-
    gramme werden an dieser Stelle sehr wichtig sein; denn
    wir wissen aus vielen Einzelbeispielen, dass die Unter-
    nehmen, die Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen
    wollen, die Sozialversicherungsabgaben bezahlen müs-
    sen, dies oft nicht aus eigener Kraft leisten können und
    deshalb einen Kredit dafür bekommen müssen. Ansons-
    ten würde das Kurzarbeitergeld völlig ins Leere laufen.

    Bei dem zweiten Grundsatz und der Frage „Wie hel-
    fen wir der Wirtschaft?“ gibt es auch besondere Fälle.
    Ein solcher Fall könnte Opel sein. Wir beraten darüber;
    wir wissen überhaupt noch nicht, ob hier eine Bürgschaft
    in Anspruch genommen werden müsste. Dieses Unter-
    nehmen könnte aber allein wegen einer Mutter in den
    Vereinigten Staaten von Amerika, die in noch viel größe-
    ren Schwierigkeiten ist, in Schwierigkeiten geraten sein.
    Wir werden Opel deshalb keine Subventionen geben;
    aber ich halte es allemal für legitim, eine Brücke zu
    bauen, damit Opel als überlebensfähiger Automobil-
    bauer nicht an den Schwierigkeiten der amerikanischen
    Mutter scheitert. Wir werden das vernünftig machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    Wir wissen, dass die Automobilbranche – eine
    Kernbranche der Bundesrepublik – in einer schwierigen
    Situation ist. Deshalb haben wir die Aussetzung der Kfz-
    Steuer beschlossen. Deshalb werden wir die Kfz-Steuer
    zügigst durch eine CO2-Verbrauch-Steuer ersetzen. Ich
    glaube, dass die Bundesregierung die hierfür notwendi-
    gen Informationen hat, sodass wir das sehr schnell schaf-
    fen können. Wir werden natürlich auch die ökologische
    Weiterentwicklung der Automobilbranche fördern, auch
    durch Kredite der Europäischen Union bei der Europäi-
    schen Investitionsbank. Ich füge hinzu: Wir müssen bei
    den anstehenden Klimaverhandlungen in Brüssel, wo
    gerade der Trilog mit dem Europäischen Parlament statt-
    findet, darauf achten, dass wir nicht durch unsinnige
    Strafvorschriften im Bereich der CO2-Reduktion am
    Ende das wieder einreißen, was wir durch Hilfsmaßnah-
    men für die Automobilindustrie erreichen. Ich glaube,
    hier sind wir auf einem guten Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, im Zusammenhang mit
    den Chancen, die aus der Krise erwachsen, sind für den
    Standort Deutschland auch die Kommunikationsnetze
    von entscheidender Bedeutung. Ob wir ein moderner

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    (C (D tandort sind, wird sich unter anderem daran erweisen, b wir auch in den ländlichen Räumen in absehbarer Zeit ine vernünftige Breitbandversorgung hinbekommen. eshalb sage ich: Lasst uns aus dieser Krise die Chance achen, dass in drei Jahren jeder Haushalt in Deutsch and einen Breitbandanschluss bekommen kann, wenn er as möchte, ob er sich in einem Ballungsgebiet oder in iner ländlichen Region befindet! ch weiß von den Betreibern, dass sie bereit sind, zu inestieren. Aber das ist ein klassischer Fall, in dem wir uch die Europäische Union benötigen. Wir brauchen ämlich einen Regulierungsrahmen, in dem sich diese nvestitionen lohnen. Bevor der Fall eintritt, dass noch in 0 oder 20 Jahren im ländlichen Raum keine Investitioen in diesem Bereich getätigt werden, lasse ich lieber ettbewerbsausnahmen für fünf Jahre zu, um die nötige ersorgung zu erreichen, damit wir nicht nur Autobahen und Schienenwege, sondern auch Breitbandanchlüsse im ganzen Land haben. Die öffentliche Debatte, die in Krisenzeiten naturgeäß dadurch geprägt ist, dass viele um eine Meinungs ildung ringen, zeigt: So hochvermögend die gesamten atschläge sein mögen, sie sind unterschiedlich, wie sie nterschiedlicher nicht sein könnten. Der Sachverständienrat hat uns in seinem Gutachten zu Investitionen aufefordert (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Der ist ja auch überflüssig! – Dr. Peter Struck [SPD]: Abschaffen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    nd steuerliche Maßnahmen für nicht sinnvoll gehalten.
    er IWF warnt uns vor Mehrwertsteuersenkungen. Die
    ECD empfiehlt schnelle Investitionen. Die Europäi-

    che Union wird heute ein Paket vorschlagen, in dem ge-
    ade Mehrwertsteuersenkungen gefordert werden.

    Was zeigt das? Es zeigt, dass wir einen Weg – ich
    iederhole es – des Maßes und der Mitte gehen sollten,
    er auch für die Situation in der Bundesrepublik
    eutschland maßgeschneidert ist.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    eshalb werden wir uns zunächst am europäischen Sta-
    ilitäts- und Wachstumspakt ausrichten, nach dem erst
    inmal die automatischen Stabilisatoren wirken sollen,
    nd dann werden wir darüber hinausgehen. Die Bundes-
    egierung hat Vorschläge in Bezug auf Verkehrsinvesti-
    ionen gemacht, ganz im Einklang im Übrigen mit dem
    achverständigenrat, der allerdings sehr viel größere
    ummen ansetzt. Gespräche mit dem Verkehrsminister
    achen deutlich: Die Mittel für zusätzliche Maßnahmen

    m Bereich Infrastruktur können im nächsten Jahr ver-
    aut werden.


    (Joachim Poß [SPD]: Richtig!)


    ir werden die Planungen beschleunigen, so gut wir das
    önnen, und dann werden wir weiter in Infrastruktur in-
    estieren. Es hat aber keinen Sinn, 10 Milliarden Euro in
    en Haushalt einzustellen, um am Ende des Jahres






    (A) )


    )

    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    festzustellen, dass 8 Milliarden Euro nicht verbaut wur-
    den. Deshalb gehen wir realistisch an die Sache heran.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben gesagt, dass der Privatisierungskurs fort-
    gesetzt werden wird. Aber bei den augenblicklichen
    Kursen an den Aktienmärkten würde eine Privatisierung
    bedeuten, Bundesvermögen zu verschleudern. Deshalb
    verschieben wir Privatisierungsvorhaben; das ist nicht
    als Abkehr zu verstehen.

    Zur Wahrheit gehört auch: Staatliches Handeln stößt
    in der Wirtschaft an seine Grenzen. Da dürfen wir uns
    nichts vormachen. Der Auslandsumsatz der deutschen
    Chemie liegt bei gut 55 Prozent. Drei von vier Autos, die
    in Deutschland hergestellt werden, gehen in den Export.
    Der deutsche Maschinenbau exportiert 75 Prozent seiner
    Produkte. Wenn auf dem amerikanischen Markt der Ab-
    satz um 30 Prozent einbricht, wie das im Oktober der
    Fall war, dann wird deutlich: Wir können nicht alle glo-
    balen Trends mit nationalen Mitteln bekämpfen. Viel-
    mehr ist gemeinsames europäisches Vorgehen gefragt.
    Eine Investition in den Strukturfonds der Weltbank zur
    Ankurbelung von Investitionen in Schwellen- und Ent-
    wicklungsländern kann genauso sinnvoll sein wie eine
    Maßnahme im eigenen Land. Deshalb wird die Bundes-
    regierung immer ein Vorgehen auf diesen drei Ebenen
    – national, europäisch und weltweit – praktizieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit Blick auf die jetzt stattfindende Entwicklungslän-
    derkonferenz in Doha sage ich: Wir müssen gerade in
    dieser Zeit auch schauen, dass Länder, die auf dem Pfad
    des wirtschaftlichen Wachstums waren – die afrikani-
    schen Länder haben in den letzten Jahren mit einem
    Wachstum von durchschnittlich etwa 5 Prozent zum
    Weltwachstum beigetragen –, jetzt nicht im Stich gelas-
    sen werden und damit das Gesamtwachstum auf der
    Welt rapide sinkt. Nicht die europäischen Länder waren
    die Wachstumstreiber auf der Welt, sondern die Schwel-
    lenländer und die Entwicklungsländer. Genau dahin
    müssen wir wieder kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aber natürlich können wir national einiges tun. Des-
    halb setzen wir das fort, was wir erfolgreich begonnen
    haben: ökologische Gebäudesanierung, Handwerker-
    bonus und Bauvorhaben bei den Kommunen. An dieser
    Stelle will ich noch einmal sagen: Deutschland ist – an-
    ders als andere europäische Länder – ein föderaler
    Staat. Unsere Maßnahmen sind immer die Summe von
    Maßnahmen auf der Bundesebene plus der Länderebene
    plus der kommunalen Ebene. Ich weiß, dass viele Bun-
    desländer jetzt zusätzliche Maßnahmen planen. Das ist
    auch richtig so. Die Steuereinnahmen der Länder sind
    nicht schlechter als die des Bundes. Ich habe die Bitte,
    dass die finanziellen Haushaltsspielräume der Kommu-
    nen vielleicht etwas mehr genutzt werden,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    damit wir zu dem Punkt kommen, dass notwendige In-
    vestitionen vor Ort durchgeführt werden können. Das

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    (C (D ann mehr bewirken als das, was wir von der Bundesbene aus tun können. Der Bund stellt in den Jahren 2009 und 2010 rund 2 Milliarden Euro aus dem öffentlichen Gesamthausalt zur Verfügung. Das allein ist schon mehr als 1 Proent des Bruttoinlandsproduktes. Damit wird die Bunesregierung Investitionen und Aufträge von privaten aushalten und Kommunen an Unternehmen in Höhe on rund 50 Milliarden Euro auslösen. Wir können naürlich den psychologischen Fehler machen, dass wir all as kleinreden, was wir tun. Ich rate uns nicht dazu. enn es richtig ist, dass Psychologie eine Rolle spielt, err Brüderle, dann sollten wir die Wahrheit benennen, ber wir sollten auch das, was wir tun, nach vorne tragen – enn möglich, gemeinsam. Sie können ja sagen, es eicht nicht. Aber dass Investitionen von 50 Milliarden uro nichts sind, kann man nicht sagen. Ich bitte deshalb arum, dies positiv zu vertreten. Heute wird die Europäische Kommission ihre Vorchläge vorlegen. Darüber wird auf dem Rat im Dezemer intensiv zu diskutieren sein. Wir haben die Kommision am 7. November gebeten, uns solche Vorschläge zu achen. Wir werden sicherlich auch eine strittige Dis ussion haben. Aber ich glaube, Deutschland liegt absout im Trend, wenn die Kommission uns nahe legt, dass ir mindestens 1 Prozent unseres Bruttoinlandproduktes n konjunkturelle Maßnahmen stecken sollten. Ich bitte auch darum, dass wir nicht immer sozusagen n einen Wettlauf um Milliarden verfallen, sondern vieleicht ab und zu darüber nachdenken, dass man auch hne Geld manches machen kann. Ich nenne eine flexibere Handhabung der Strukturfonds, damit es nicht jedes ahr Rückflüsse in Milliardenhöhe gibt, nur weil die elder, die die Europäische Kommission bereitstellt, in ulgarien, in Rumänien oder in den neuen Bundeslänern nicht verbaut werden. Das darf jetzt nicht passieren. eshalb ist es richtig, dass die Europäische Kommission agt: Wir wollen hier flexibler herangehen, wir wollen aßnahmen vorziehen, wir wollen in dieser Phase das eld, das wir haben, wirklich ausgeben. Wir bitten auch darum – da bin ich mit den Kommisionsvorschlägen noch nicht ganz zufrieden –, dass die eihilferegelungen für kleine und mittlere Unternehen gelockert werden. In der gegenwärtigen Situation üssen wir unendlich viel Zeit aufbringen, weil alles, as über 200 000 Euro Förderung liegt, unter die Deinimis-Regel fällt und damit in Brüssel erst langwierig enehmigt werden muss. Wenn wir diesen Grenzwert für ine bestimmte Zeit verdoppeln, dann wird der europäiche Binnenmarkt nicht zusammenbrechen, aber die mitelständischen Unternehmen werden wieder leichter nvestieren können, und staatliche Beihilfen – auch von er Länderebene – werden besser auf den Weg gebracht erden können. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Ich plädiere dafür, dass wir im Sinne eines einheitlichen Energiemarktes dazu übergehen, dass wir unser Hochspannungsnetz in Europa ausbauen. Dazu gehören insbesondere die verschiedenen Interkonnektoren zwischen den verschiedenen Ländern. Das könnte neben dem Ausbau des Breitbandnetzes ein gutes europäisches Vorhaben sein. Natürlich werden die Klimaverhandlungen auf dem Rat im Dezember nicht abgekoppelt von der Diskussion über die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten Europas stattfinden können. Ich sage hier ganz eindeutig: Ich glaube nicht, dass es richtig wäre, die gut begründeten Klimaziele der Europäischen Union aufzugeben. Bis 2020 20 Prozent Reduktion der CO2-Emissionen und 20 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien: Das war unser Ziel, und das bleibt unser Ziel. Wie wir dann im Einzelfall den Auktionshandel mit CO2-Zertifikaten für die energieintensive Industrie zwischen 2013 und 2020 angesichts der Tatsache, dass es außerhalb Europas noch kein einziges Zertifikatesystem in großem Ausmaß gibt, ausstatten, muss verhandelt werden, und zwar so, dass nicht ökologisch vernünftige Chemie-, Stahlund andere Arbeitsplätze aus Europa abwandern, weil wir ein falsches Zertifikatesystem vereinbart haben. Es hat mit der Zielerreichung überhaupt nichts zu tun, sondern mit dem gesunden Menschenverstand, dass man nicht Arbeitsplätze aufs Spiel setzt, wenn man solche Maßnahmen macht. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (A) )


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    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir sind natürlich erfreut, dass der gewählte amerika-
    nische Präsident den Eindruck erweckt, dass er offener
    gegenüber dem Klimaschutz ist. Wir haben in diesem
    und im nächsten Jahr viel Gelegenheit, das abzuchecken.
    Aber wir brauchen natürlich weltweit ein vergleichbares
    Wettbewerbsfeld. Ansonsten würden wir unsere Stärken
    wirklich schwächen.

    Meine Damen und Herren, ein dritter Grundsatz. Uns
    geht es vor allen Dingen auch darum, die Mitte in unse-
    rem Land zu stärken, das heißt die Arbeitnehmer, die Fa-
    milien, die engagierten Älteren, den leistungs- und ver-
    antwortungsbewussten Mittelstand. Dazu brauchen wir
    natürlich wo immer möglich finanzielle Entlastungen
    der Menschen. Aber wir dürfen an dieser Stelle auch die
    Nachhaltigkeit nicht aus dem Auge verlieren. Ich will
    nur daran erinnern: Ein Treiber der jetzigen Krise war
    die Tatsache des zu billigen Geldes in den Vereinigten
    Staaten von Amerika. Ich will hier nicht verhehlen, dass
    ich mir erhebliche Sorgen mache, ob wir durch ein be-
    stimmtes Verhalten in manchen Teilen – dazu gehört
    auch Amerika – diesen Trend vielleicht wieder verstär-
    ken und in fünf Jahren wieder davorstehen und sagen:
    Nun haben wir die gleiche Krise.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Deshalb plädiere ich an dieser Stelle für den Weg von
    Maß und Mitte, der immer der Weg der sozialen Markt-

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    (C (D irtschaft war und der sich auf die lange Frist bewährt at. Es ist so: Wenn man in den letzten Jahren Amerikaer getroffen hat – das gilt zum Teil auch für Briten –, ann haben sie sich über unsere knappen Anstiege der urchschnittsgehälter lustig gemacht. Dann haben sie esagt: Ihr könnt doch ganz andere Renditen machen. arum geht ihr nicht in die Vollen? Wir sind nicht in die ollen gegangen. Ich gebe zu: Auch die CDU war daals gegen die Mindestbesteuerung. Die Mindestbe teuerung hat sich heute als ein Element herausgestellt, as zeigt, warum wir in Europa, die Deutschen, keine erluste aus Amerika zugeschoben bekommen, sondern iese eher an andere Länder gehen. Denn man muss hier uf den Gewinn erst einmal einen Teil Steuern zahlen, evor man ihn dann mit den Verlusten verrechnen kann. as ist ein klassischer Weg von Maß und Mitte, den ich us der heutigen Sicht für richtig halte. Deshalb Entlastung wo immer möglich. Wir haben ie Lohnzusatzkosten gesenkt. Aber bitte keine Entlasungen, die das Zeichen der nächsten Steuererhöhung chon wieder auf der Stirn tragen. Wir entlasten Familien – – (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr flexibel!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Man kann ja mal etwas dazulernen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    as soll auch bei der Sozialdemokratie schon vorgekom-
    en sein. Ich finde das nicht so schlimm. Ich möchte

    etzt nur die Aufmerksamkeit für die Familien haben.

    Wir entlasten Familien durch die Erhöhung der Kin-
    erfreibeträge und des Kindergeldes. Wir werden die
    olle Absetzbarkeit der Aufwendungen für die Kranken-
    ersicherung einführen. Das alles wird, wenn es voll
    irksam sein wird, noch einmal eine Entlastung von
    4 Milliarden Euro mit sich bringen.

    Die Möglichkeit des Wirtschaftswachstums und da-
    it steigender Löhne in diesem Jahr wird dazu führen,

    ass die Rentnerinnen und Rentner im nächsten Jahr
    ine gewisse Rentensteigerung erwarten können. Die
    öhe kann man nicht voraussagen; aber im Altersvor-

    orgebericht der Bundesregierung wird gesagt: Das Ver-
    orgungsniveau im Alter wird weiter ansteigen, nicht
    bsinken. Das ist eine ganz wichtige Botschaft an dieje-
    igen, die unser Land aufgebaut haben und die natürlich
    uch nicht aus unserem Blickfeld geraten dürfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich will dann auch noch sagen, dass sich in den letz-
    en fünf Monaten in der Gesamtdiskussion, die sich mas-
    iv verändert hat, natürlich auch die Rolle der Energie-
    reise dramatisch geändert hat. Was wir im Sommer
    ozusagen als Höchstpreise für Energie diskutiert haben,
    ann in der augenblicklichen Konjunktursituation als
    ntlastungsmoment für die privaten Haushalte gesehen
    erden. Deshalb können wir insgesamt davon ausgehen,
    ass die Mittel, die für den Binnenkonsum, für den pri-
    aten Konsum, zur Verfügung stehen, im nächsten Jahr






    (A) )



    (B)


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    um etwa 0,4 Prozent steigen. Das sind knapp 6 Milliar-
    den Euro. Auch das ist etwas, was uns in der jetzigen
    Konjunkturschwäche helfen wird.

    Es gibt einen vierten Grundsatz – den dürfen wir in
    diesen Zeiten nicht aus den Augen verlieren –: Es geht
    darum, dass wir uns jetzt besonders anstrengen, dass
    Gerechtigkeit und Zusammenhalt in unserer Gesell-
    schaft erhalten bleiben. Da geht es um langfristige Inves-
    titionen, zum Beispiel um Investitionen in Bildung. Ich
    will noch einmal daran erinnern, dass wir auf unserem
    Bildungsgipfel eine ganz klare Zielmarke gesetzt haben,
    die für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands von essen-
    zieller Bedeutung ist. Neben der Tatsache, dass wir bis
    2010 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts für Forschung
    und Innovation ausgeben werden – wir sind mit diesem
    Haushalt bei fast 2,9 Prozent, also auf einem wirklich er-
    folgreichen Pfad –, wollen wir bis 2015 10 Prozent des
    Bruttoinlandprodukts für Forschung und Bildung ausge-
    ben. Das ist eine anspruchsvolle Quote. Ich sage aber
    auch: Das ist eine notwendige Quote.

    Wir haben mit der gemeinsamen Qualifizierungs-
    initiative für Deutschland als Bundesregierung auf allen
    Stufen des Bildungslebens neue Impulse gesetzt: von der
    frühkindlichen Bildung über Schule, Ausbildung und
    Studium bis hin zur berufsbegleitenden Weiterbildung.
    Wir haben in Dresden einiges erreicht: Die verbindliche
    Feststellung des Sprachvermögens vor der Einschulung
    in allen Bundesländern bis 2010 ist eine Verpflichtung
    der Bundesländer. Der Bund wird das durch Sprachkurse
    für die Eltern von Migrantenkindern flankieren. Es gibt
    jetzt eine festgeschriebene Verpflichtung der Länder, die
    Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrecher zu halbieren.
    Wir haben beschlossen, dass die Berufsorientierung an
    allen allgemeinbildenden Schulen verbindlich sein wird.
    Das ist eine Verabredung zwischen Bund und Ländern,
    die es in dieser Weise bisher noch nicht gegeben hat und
    die natürlich zeigt, dass Bund und Länder an der Schnitt-
    stelle zwischen Schul- und Berufsleben zusammen-
    arbeiten müssen. Für Hauptschulabschlüsse wird eine
    vertiefte Berufsorientierung angeboten, und wer seinen
    Hauptschulabschluss im normalen Schulgang nicht er-
    reicht, hat einen Anspruch auf Förderung durch die Bun-
    desagentur für einen nachträglichen Abschluss. Wir set-
    zen auf bessere Aufstiegschancen durch bessere
    Übergänge, Aufstiegsstipendien und die Öffnung von
    Hochschulen für beruflich Qualifizierte nach dem
    Motto: Jedem eine Chance geben, aus eigener Kraft wei-
    terzukommen.

    Ich darf Ihnen sagen: Ein solches umfassendes Kon-
    zept von Bund und Ländern hat es in der Geschichte der
    Bundesrepublik noch nicht gegeben. Das war eine rich-
    tige Initiative, auch wenn noch nicht alle davon über-
    zeugt sind, dass das der richtige Weg ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben mit dem Nationalen Integrationsplan ei-
    nen Prozess angestoßen. Wir können jetzt wirklich sagen
    – das hat sich beim dritten Integrationsgipfel gezeigt –:
    Von der Kommune über die Integrationsministerkonfe-
    renz bis hin zum Bund ist das Thema Integration nicht

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    (C (D ehr irgendein Nebenthema, sondern ein Teil unseres esellschaftlichen Engagements, und das ist auch richtig o. Die soziale Marktwirtschaft hat nie nur in Sektoren edacht, sondern sie hat immer das Zusammenwirken on Ökonomie, Sozialpolitik und ethischen Grundlagen m Blick gehabt. Dabei geht es um eine gesellschaftsolitische Dimension, die nach meiner Ansicht in dieser iefen Wirtschaftsund Finanzkrise von außerordentliher Bedeutung ist. Es muss wieder klarer werden, dass ie soziale Marktwirtschaft eine Ordnung der Verantortung und des Maßhaltens ist. Nur dann kann der rundsatz der Leistungsgerechtigkeit überhaupt glaubaft gelebt werden. Deshalb geht es um eine Wirtschaftsultur, in der der unauflösliche Zusammenhang von reiheit und Verantwortung gerade von jenen vorgelebt ird, die über Macht und Einfluss verfügen, von jenen lso, die in besonderem Maße Gestaltungsfreiheit in unerer Gesellschaft haben. Ich bin der festen Überzeuung: Es ist die Aufgabe der Politik – nicht nur der Poliik, aber auch der Politik –, diese dringend notwendige esellschaftliche Debatte mit neuer Energie voranzutreien und auch Widerstände dabei in Kauf zu nehmen. Wir werden erleben, dass wir bei allen Fehlentwickungen viele sehr verantwortungsvolle Unternehmer haen, gerade im persönlich haftenden Mittelstand. Wir aben verantwortungsbewusste, engagierte Bürgerinnen nd Bürger und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. s sind die Bürger und die Arbeitnehmer dieses Landes, ie mit ihrer Leistung den Löwenanteil am Aufschwung er letzten Jahre erarbeitet haben. Wir können – davon in ich fest überzeugt – auf diese Kraft bauen. Deshalb werden uns diese vier Grundsätze leiten, die azu führen, dass wir den Zusammenhalt in der Gesellchaft erhalten, und zwar dadurch, dass wir den Einzelen stärken, der Wirtschaft Brücken bauen und da, wo nser Gemeinwesen vollständig in Gefahr ist, mit aller raft eingreifen. Wir müssen uns natürlich die Frage stellen: Was ist as Neue in der augenblicklichen Situation? Ich glaube, ir alle miteinander haben noch nie so deutlich gespürt, ie sehr die Wirtschaft auf nationaler Ebene, auf euroäischer Ebene und auf internationaler Ebene vernetzt st. Die schlichte Wahrheit ist: Detroit und Rüsselsheim iegen eben nicht mehr auf getrennten Kontinenten. (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt nun nicht!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    ie liegen, was die Krise anbelangt, dicht nebeneinander.
    ie Sorgen des Hausbesitzers in Kalifornien und die
    orgen des Facharbeiters in Ludwigshafen nähren sich
    us ein und derselben Wurzel von Intransparenz und
    aßlosigkeit. Die Hoffnungen dieser Menschen ruhen

    uf den gleichen Kräften: einer international geordneten
    ozialen Marktwirtschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

    )






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Deshalb müssen wir nicht nur unsere nationale Ant-
    wort nach den von mir dargestellten Leitsätzen ausrich-
    ten, sondern auch die internationale Antwort. Deshalb
    war der Finanzgipfel mit den 20 führenden Industrie-
    staaten notwendig. Er war auch ein historisches Ereignis,
    weil Menschen mit ganz unterschiedlichen Kulturen,
    wirtschaftlichen Entwicklungen und Lebensstandards
    zusammengesessen haben und sich ihrer gemeinsamen
    Verantwortung bewusst geworden sind. Wir haben dort
    nicht nur diskutiert, sondern wir haben auch 50 Maßnah-
    men beschlossen. Wir werden uns Anfang April wieder
    treffen. Die Finanzminister werden diese Maßnahmen
    umsetzen, damit sie wirksam werden. Ich kann nur sa-
    gen: Wir dürfen angesichts aller Schwierigkeiten der
    Wirtschaft nicht vergessen, was die Ursache war, und
    wir müssen die Lehren daraus ziehen. Denn wir würden
    vor der Geschichte versagen, wenn uns so etwas wieder
    passiert. Ungeregelte Märkte führen ins Unglück. Wir
    brauchen eine Ordnung auch auf globalem Niveau.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir werden dies im Rahmen der Offenheit unserer
    Gesellschaft tun. Offenheit hat Deutschland stark ge-
    macht. Deshalb gibt es die feste Absicht, die Welthan-
    delsrunde noch in diesem Jahr zu einem Ende zu bringen
    und die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Denn wir wissen: Nur ein offener und fairer Handel auf
    der Welt wird die Wachstumskräfte wieder stärken und
    die Sicherheit geben, die wir für die wirtschaftliche Ent-
    wicklung brauchen.

    An dieser Stelle erleben wir noch etwas anderes, näm-
    lich wie sehr die klassische Sicherheit mit der Sicherheit
    des Wirtschaftens heute vernetzt ist. Wenn wir über of-
    fene Märkte sprechen, sprechen wir über Transportwege,
    über sichere Transportwege. Dann sind wir schnell bei
    einem ganz anderen Thema, das sich mit Piraterie und
    anderen Fragen beschäftigt, bei dem die Bundesregie-
    rung natürlich auch ihre Verantwortung wahrnehmen
    wird. Denn was nützt uns ein freier Handel, wenn man
    mit einem Schiff nicht dahin kommt, wohin man will?


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig! So ist es!)

    So hängen innere und äußere Sicherheit und die Fragen
    von sicherem Wirtschaften und Sicherheit insgesamt im
    Sinne einer zivilen Sicherheit aufs Engste zusammen,
    und die alten Trennlinien passen nicht mehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb sind wir in Afghanistan engagiert. Deshalb
    müssen wir uns mit dem Iran und seinem Nuklearpro-
    gramm befassen. Deshalb haben wir die Aufgabe, bei
    unseren Entwicklungsanstrengungen nicht etwa nachzu-
    lassen, sondern sie zu stärken. Ich glaube, die Bundes-
    republik und die Bundesregierung sind mit ihrem Ansatz
    der vernetzten Sicherheit auf einem richtigen Weg. Wir
    werden diesen Ansatz auch auf dem NATO-Gipfel im
    April nächsten Jahres, der in Deutschland und Frank-
    reich gleichermaßen stattfindet, vorantreiben. Rein mili-
    tärische Aktionen helfen nicht, aber ohne militärische
    Aktionen werden wir die Sicherheit auch nicht gewähr-
    leisten. Deshalb werden wir für diesen Ansatz werben.
    Wir haben dafür schon eine große Mehrheit erhalten.

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    (C (D Meine Damen und Herren, Deutschland und Europa tehen vor völlig neuen Aufgaben, die wir vor wenigen onaten so noch nicht gesehen haben. Es ist eine Stärke nserer Gesellschaft, dass wir schneller als andere Fehlntwicklungen korrigieren können. Ich bin der Überzeuung, dass es keine andere Ordnung gibt als die der ozialen Marktwirtschaft, die darauf die richtigen Antorten gibt. Offen für den Wandel, für Innovation, für ie Initiative des Einzelnen, für die Leistungsbereitchaft der Vielen, für die Hilfe für Hilfebedürftige und ür das Verantwortungsbewusstsein aller – das ist das, as uns leitet. Wenn wir das beherzigen, wenn wir auf em Fundament aufbauen, das Deutschland stark geacht hat, dann werden wir aus dieser Krise gestärkt ervorgehen. Herzlichen Dank. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Oskar Lafontaine für

ie Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oskar Lafontaine


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    en! Auch nach der Diskussion der letzten Wochen blei-
    en wir dabei: Es handelt sich bei der Finanzmarktkrise
    icht um eine technisch-ökonomische Krise. Es handelt
    ich um eine Krise unserer Wirtschafts- und Sozialord-
    ung. Diese Bemerkung bezieht sich nicht allein auf die
    olkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, son-
    ern auf die Weltwirtschaft.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn ich von einer Krise der Wirtschafts- und Sozial-
    rdnung spreche, dann geht es nicht nur um ökono-
    isch-technische Vorgänge. Es geht auch um die Wert-

    rientierung der Gesellschaft. Daher ist es zu begrüßen,
    ass jetzt auch in anderen Parteien und Fraktionen eine
    ebatte darüber beginnt, ob die Wertorientierung der
    esellschaft in den letzten Jahren überhaupt gestimmt
    at. Wenn beispielsweise wieder die Grundsätze des ehr-
    aren Kaufmannes beschworen werden, dann kann man
    ohl eines sagen: Auf den internationalen Finanzmärk-

    en herrschten vielleicht viele Grundsätze, aber niemals
    ie Grundsätze des ehrbaren Kaufmannes.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir hatten in den letzten Jahrzehnten die Ausbreitung
    iner gesellschaftlichen Philosophie, der Philosophie des
    eoliberalismus. Der Neoliberalismus ist eine Einstel-

    ung, eine Art Alltagsreligion. Diese Alltagsreligion be-
    uht auf bestimmten Denkfiguren und auf Denktraditio-
    en, die heute noch lange nicht überwunden sind. Wenn
    ffentlich kommentiert wird, der Neoliberalismus sei ge-
    cheitert, dann stimme ich dem, bezogen auf die Ergeb-
    isse, zu.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Können Sie mir einmal erklären, was das ist?)







    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    Ich stimme aber niemals der Auffassung zu, seine
    Denktraditionen und seine Denkfiguren seien bereits ge-
    scheitert, denn Denktraditionen und Denkfiguren, die
    über Jahrzehnte geprägt wurden, können nicht von heute
    auf morgen überwunden werden. Deshalb ist die Kern-
    frage heute die, ob wir denn die Grundsätze und Leit-
    sätze haben, die uns in die Lage versetzen, die jetzige
    Krise zu überwinden. Über diese Kernfrage muss heute
    debattiert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Bundeskanzlerin, Sie haben eben sehr richtig
    darauf hingewiesen, dass man Grundsätze und Leitsätze
    haben muss, um eine solche Krise zu überwinden. Wir
    sind aber der Überzeugung, dass Sie die falschen Grund-
    sätze und Leitsätze haben und dass Sie daher nicht in der
    Lage sind, diese Krise zu überwinden. Das prognosti-
    ziere ich hier.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte dies an dem Ergebnis des Gipfels der
    G 20 beleuchten. Natürlich war dort die Absicht, zu re-
    gulieren. Natürlich hat man näher hingeschaut: Was wird
    denn jetzt das Ergebnis dieses Gipfels sein? Natürlich
    hat man nicht erwartet, dass dort bereits ein Ergebnis
    wie nach dem Gipfel von Bretton Woods vorliegen
    würde. Aber es gab zwei Feststellungen, die sehr be-
    denklich sind und die ich hier werten möchte. Die eine
    Feststellung im Hinblick auf die Ordnung der Finanz-
    märkte ist: Wir müssen weiterhin marktwirtschaftliche
    Grundsätze berücksichtigen. Die andere Feststellung ist:
    Wir werden weiter am freien Kapitalverkehr festhalten.

    Dazu möchte ich Ihnen Folgendes sagen: Wenn Sie
    weiterhin dem Irrtum unterliegen, dass Finanzmärkte ge-
    nauso wie Gütermärkte zu behandeln seien, dann wird
    die Krise nicht überwunden werden können. Wenn Sie
    am freien Kapitalverkehr festhalten, dann legen Sie
    schon jetzt die Grundlage dafür, dass es in einiger Zeit
    die nächste Finanzmarktkrise mit allen Folgen geben
    wird. Mit diesem Problem sind wir heute konfrontiert.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Grundlage dieser Fehlentscheidungen ist aber der
    Neoliberalismus. Der Neoliberalismus hat zu der heuti-
    gen Krise geführt.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Jetzt sagen Sie einmal, was das ist!)


    Der Neoliberalismus beruhte auf drei Prinzipien: Erstens
    forderte er die Deregulierung. Heute reden alle von Re-
    gulierung. Zweitens forderte er die Privatisierung. Wir
    fordern wieder öffentliche Verantwortung für die Berei-
    che der Daseinsvorsorge. Statt Privatisierung fordern wir
    eine Wirtschaftsdemokratie mit Mitbestimmung und Be-
    legschaftsbeteiligung. Das ist ein anderes gesellschaftli-
    ches Konzept.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens und vor allen Dingen forderte der Neoliberalis-
    mus die Flexibilisierung. Wir fordern stattdessen Ar-
    beitsplätze – jetzt kommt das Entscheidende; davon war
    heute aber noch gar nicht die Rede –, auf deren Grund-

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    (C (D age man das eigene Leben planen kann, eine Familie ründen und auch ernähren kann. Das ist die Herausforerung, über die wir heute sprechen müssen. Nun komme ich zum ersten Punkt, zur Deregulieung. Was hat man in den letzten Jahren alles dereguiert! Zunächst wurden die Wechselkurse freigegeben. azu höre ich von dieser Regierung seit Wochen überaupt nichts. Man hat den Eindruck, als habe sie gar icht begriffen, dass wir derzeit weltweit Währungskrien haben, die auch auf die deutsche Volkswirtschaft zuückschlagen. Wenn es nicht gelingt, diese Währungskrien einzudämmen, dann werden wir in Zukunft immer ieder solche Währungskrisen erleben. Ich verstehe ein ach nicht, dass die Bundesregierung keine Vorschläge orlegt, um diese Krisen zumindest einzudämmen, wenn icht gar zu bewältigen. Zweitens: Der Kapitalverkehr wurde freigegeben. a man daran festhalten will, stellt sich die Frage: Wie ill man bei freiem Kapitalverkehr verhindern, dass um Beispiel die Krise einer amerikanischen Großbank uf die ganze Welt übergreift? Ich war gestern bei einer eranstaltung, auf der die These geäußert wurde, dass an Lehman Brothers pleitegehen ließ, weil man usste, dass diese Großbank am intensivsten mit den olkswirtschaften anderer Länder verflochten ist. Ist denn niemand auf die Idee gekommen, dass man uch Brandschneisen braucht, wenn man einen Flächenrand verhindern will? Wie sollen diese Brandschneisen m internationalen Finanzsystem aussehen? Reicht es us, ständig nur alte Forderungen, beispielsweise nach ehr Transparenz und besserer Kontrolle, wiederzu äuen, ohne konkret zu werden? Die dritte Deregulierung, die durchgeführt wurde sie ist nach wie vor vorhanden –, betrifft die Steuer asen. Sie können auf nationalstaatlicher Ebene so viel egeln und festlegen, wie Sie wollen. Wenn Sie die Steuroasen weiterhin nicht stilllegen, dann wird es in Zuunft so weitergehen wie in den vergangenen Jahren. ann werden Sie nichts erreichen. Ich wundere mich, ass davon überhaupt nicht die Rede ist. Es ist ziemlich unhöflich, dass auf der Regierungsbank equatscht wird, wenn man hier versucht, ein anderes onzept vorzustellen; das will ich in aller Klarheit saen. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und das aus Ihrem Mund!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ir haben im Parlament gewisse Spielregeln.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Allerdings! Das müssen wir uns von Ihnen nicht erklären lassen!)







    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    Es wäre wünschenswert, dass auch Sie etwas zu
    Wechselkursen, freiem Kapitalverkehr oder Steueroasen
    sagen würden.

    Man hat Ratingagenturen zugelassen, und man hat zu-
    gelassen, dass diese Ratingagenturen von denen finan-
    ziert werden, die die Nutznießer der Testate sind. Welche
    Konsequenz hat man aus der Feststellung, dass dies
    schiefgegangen ist, gezogen? Ende der 80er-Jahre wur-
    den bei uns die Prüfmechanismen abgeschafft, die die
    Kundinnen und Kunden der Banken davor geschützt ha-
    ben, dass ihnen ein Vertreter falsche Papiere andreht.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich glaube, es war wirklich gut, dass Sie damals zurückgetreten sind!)


    Welche Konsequenz ziehen wir heute daraus? Vor ei-
    niger Zeit hat die Vorgängerregierung ein Gesetz vorge-
    legt, durch das diejenigen geschützt werden sollten, de-
    nen falsche Papiere angeboten wurden. Dieses Gesetz ist
    aber auf Druck der Finanzindustrie zurückgezogen wor-
    den. Angesichts der schlechten Erfahrungen, die insbe-
    sondere alte Leute, denen man Lehman-Brothers-
    Papiere und Ähnliches angedreht hat, gemacht haben,
    wäre es an der Zeit, dieses Gesetz jetzt erneut vorzule-
    gen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In diesem Zusammenhang geht es um zwei Punkte:
    Erstens. Solche Papiere müssen wieder testiert werden,
    und zwar von staatlicher Seite, nicht von Agenturen, die
    von den Banken bezahlt werden. Zweitens. Was die Ver-
    jährungsfrist betrifft, kann man gerade bei Produkten,
    die zur Altersvorsorge erworben werden, nicht von ei-
    nem Jahr ausgehen, sondern man muss eine Verjäh-
    rungsfrist von mindestens drei, wenn nicht sogar von
    zehn Jahren einführen, um die Kundinnen und Kunden
    zu schützen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In Deutschland wurde auf nationaler Ebene eine
    ganze Reihe von Deregulierungsmaßnahmen durchge-
    führt. Dazu hört man von Ihnen kein einziges Wort. Ihre
    ganzen Bekenntnisse zur Regulierung sind völlig un-
    glaubwürdig. Wir haben Sie gefragt: Was haben Sie für
    mehr Deregulierung unternommen? Daraufhin haben Sie
    eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgetragen – aus
    Zeitgründen nenne ich nur einige –: die Zulassung der
    Hedgefonds, die Zulassung der Verbriefungen und die
    Zulassung der Zweckgesellschaften.

    Würden Sie eine Lehre aus den jüngsten Entwicklun-
    gen ziehen – dass Sie dies nicht tun, ist bedauerlich –,


    (Beifall bei der LINKEN)


    dann würden Sie jetzt ankündigen, dass Sie diese Dere-
    gulierungsmaßnahmen zurücknehmen. Sonst sind all
    Ihre Bekenntnisse zur Regulierung völlig unglaubwür-
    dig. Es wäre das Einfachste von der Welt, diese Gesetze
    jetzt einzukassieren, nachdem wir festgestellt haben,
    dass diese Mechanismen nicht funktionieren.

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    (C (D Der nächste Punkt ist die Privatisierung. Ich habe die ffentliche Verantwortung für die Bereiche der Daseinsürsorge und eine Wirtschaftsdemokratie mit Mitbestimung und Belegschaftsbeteiligung dagegengestellt. Das st ein ganz anderer gesellschaftspolitischer Ansatz. Sie haben die öffentlichen Einrichtungen in großem mfang privatisiert, und die Bundeskanzlerin hat hier esagt – deswegen sage ich, dass Sie weiterhin auf der asis der Grundsätze des Neoliberalismus operieren –, ass Sie zum Beispiel bei der Bahn die Privatisierung ortsetzen wollen. Das heißt, Sie nehmen die Konseuenzen überhaupt nicht wahr; denn Privatisierung beeutet eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedinungen für die Menschen, die in den privatisierten nternehmen beschäftigt sind. enn man diese Konsequenzen nicht wahrnimmt, dann ann man natürlich weiterhin an diesen Vorstellungen esthalten. Das Fatalste war – das möchte ich hier einmal ansprehen – die Privatisierung der Sozialversicherungssyseme. Ich habe bei der letzten Debatte gehört – ich will as gar nicht an bestimmten Namen abarbeiten –, dass ie Privatisierung der sozialen Sicherungssysteme nichts it der Finanzmarktkrise zu tun habe. Wer übersieht, ass die Ansammlung von Geld in privaten Fonds welteit eine der Ursachen der Finanzmarktkrise ist, der hat berhaupt nichts verstanden. Diese Privatisierung der Sozialversicherung ist unverüglich zurückzunehmen – das ist die Forderung unserer raktion –, weil sie nicht nur in Chile, Argentinien oder en Vereinigten Staaten zu nachteiligen Entwicklungen ührt, wo plötzlich viele ältere Leute mit leeren Händen astehen, sondern auch bei uns, weil die Arbeitnehmeinnen und Arbeitnehmer über Gebühr belastet werden nd weil ihnen letztendlich keine sichere Basis für das eben im Alter gegeben wird. Deshalb ist die Privatisie ung der Sozialversicherungssysteme zurückzunehmen. Sie haben die Steuerfreiheit der Veräußerungsewinne beschlossen. Das war nicht die jetzige Mehreit, sondern das war eine andere Mehrheit. Mittlerweile at man dankenswerterweise erkannt – das taucht in eiigen Papieren auf –, dass das ein Fehler war. Wenn man as erkannt hat, dann sollte man aber auch die entsprehenden Konsequenzen daraus ziehen. n einer Welt, in der Private-Equity-Gesellschaften Unernehmen kaufen und wieder verkaufen und in der edgefonds Unternehmen kaufen, ausschlachten und ieder weiter verkaufen, können wir die Gewinne aus iesen Verkäufen nicht auch noch steuerfrei stellen. Dait reizen wir diesen Menschenhandel doch gerade erst n. Deshalb ist die Steuerfreiheit zurückzunehmen. Oskar Lafontaine Sie haben die Vermögensteuer abgeschafft. Das hat natürlich Konsequenzen für die Verteilung von Einkommen und Vermögen in unserer Gesamtgesellschaft. – Ja. (Joachim Poß [SPD]: Red doch nicht so einen Stuss hier! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wo der Poß recht hat, hat er recht!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Zuruf des Abg. Joachim Poß [SPD])


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    (Joachim Poß [SPD]: Das war 1995!)


    – Ich stelle hier fest: Der Kollege Poß ist unschuldig an
    der Abschaffung der Vermögensteuer. Er wollte das
    nicht. Das war eine andere Mehrheit. Wenn ich das Wort
    „Sie“ gebrauche, dann kann ich Sie, Herr Kollege Poß,
    nicht immer ausklammern. Ausnahmsweise möchte ich
    das hier aber einmal feststellen.


    (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wenn er von Stuss redet, dann hat der Poß recht!)


    Das ändert aber nichts an dem Sachverhalt, dass dieser
    Wegfall der Vermögensteuer natürlich zu einer unglei-
    chen Verteilung von Einkommen und Vermögen in
    Deutschland geführt hat.

    Herr Kollege Poß, jetzt möchte ich Ihnen dann doch
    eine Antwort geben.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist hier eine Plenardebatte und keine sozialdemokratische Selbsthilfegruppe!)


    Wenn Sie angesichts dieser Entwicklung die Erbschaft-
    steuer so regeln, wie sie jetzt geregelt wird, mit dem Er-
    gebnis, dass Milliardäre entlastet werden, dann haben
    Sie überhaupt nichts von dem Aufbau und der Liquidität
    der internationalen Finanzmärkte verstanden.


    (Beifall bei der LINKEN – Joachim Poß [SPD]: Ach!)


    Unter den Bereich Privatisierung fällt auch die Ab-
    sicht, die Staatsquote sinken zu lassen. Die Bundes-
    kanzlerin war sehr stolz darauf, dass die Staatsquote sehr
    niedrig ist. Man kann ja dieser Auffassung sein, aber
    dann muss man auch wissen, was es heißt, wenn die
    Staatsquote niedrig ist. Frau Bundeskanzlerin, solange
    Sie der Meinung sind, eine niedrige Staatsquote sei er-
    strebenswert, können Sie sich Ihre Bildungsgipfelchen
    wirklich sparen; denn eine niedrige Staatsquote bedeutet
    nun einmal weniger Geld für Bildung im Vergleich zu
    anderen Ländern, die eine höhere Staatsquote haben. Die
    Grundrechenarten sollte man in der Regierung doch zu-
    mindest noch kennen.


    (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist dummes Zeug! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Ein solcher Stuss!)


    Eine niedrige Staatsquote bedeutet natürlich auch we-
    niger Leistungen für diejenigen, die soziale Leistungen
    beziehen. Das ist nun einmal die Folge einer niedrigen
    Staatsquote. Deshalb sage ich: Orientieren Sie sich doch
    einmal an den Ländern, die in den Bereichen Bildung
    und soziale Sicherung erfolgreich arbeiten. Wenn Sie
    einfach nur die internationalen Statistiken zur Kenntnis

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    (C (D ehmen, dann werden Sie feststellen, dass diese Länder nders an dieses Problem herangehen. Die Entstaatichung Deutschlands in den letzten Jahren war ein chwerer Fehler und hat bei vielen Leuten zu Armut geührt. Nehmen Sie das doch endlich einmal zur Kenntis. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Stuss, Stuss, Stuss! – Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Ein seltener Blödsinn!)


    Diese Entwicklung hin zur Privatisierung – insbeson-
    ere verbunden mit der Senkung der Unternehmen-
    teuer, die die Kanzlerin vorhin auch wieder ganz stolz
    ngeführt hat – hat dazu geführt, dass in Deutschland
    eilweise nur 25 Prozent der Gewinne reinvestiert wor-
    en sind. Die Frage ist doch: Was ist mit den übrigen
    5 Prozent geschehen? Ist Ihnen denn nicht zu vermit-
    eln, dass dies eine der Ursachen dafür ist, dass wir bei-
    pielsweise jetzt Unternehmen haben, deren Gewinn
    rößer ist als der Umsatz? Ist denn nicht klar, dass die
    elder nicht mehr in die Investitionen gehen, sondern in
    ie internationale Spekulation? Sie bauen doch das alles
    it auf, ziehen aber nicht die geringste Konsequenz da-

    aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    as ist die Fehlentwicklung, die wir in den nächsten Jah-
    en bitter zu spüren bekommen werden; das prognosti-
    iere ich an dieser Stelle.

    Deshalb sagen wir, dieser Privatisierung, die die
    rundlage dafür ist, dass sich die ungleiche Verteilung
    on Einkommen und Vermögen dramatisch entwickelt
    at, ist ein anderer Ansatz vorzuziehen: Wir wollen wie-
    er eine stärkere Beteiligung der öffentlichen Hand. Wir
    ollen insbesondere eine Wirtschaftsdemokratie, die die
    eschäftigten in weitaus stärkerer Form als derzeit an
    en Entscheidungen und an den Erträgen der Unterneh-
    en beteiligt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun komme ich zu dem größten Flurschaden, den der
    eoliberalismus angerichtet hat – ich meine nicht den
    rdoliberalismus, Herr Kollege Brüderle;


    (Otto Fricke [FDP]: Sie meinen Ihre Partei!)


    enn genügend Zeit da wäre, könnte ich mich dazu äu-
    ern –: Das ist die Flexibilisierung der Arbeitsmärkte.
    ies ist eines der törichtsten und verhängnisvollsten
    örter, die das Denken und Handeln vieler bestimmt ha-

    en und die zu enormen Schäden für viele Menschen in
    eutschland geführt haben. Nun nenne ich diese Schä-
    en.

    Erstens. Wer von der Flexibilisierung der Arbeits-
    ärkte spricht, der durchlöchert gerne und zuerst einmal

    ie Tarifverträge mit all den Folgen für das Lohndum-
    ing, das wir in Deutschland beklagen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    umindest müsste doch festgestellt werden, dass wir alle
    nstrengungen unternehmen müssen, um wieder einen






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    geregelten Arbeitsmarkt zu haben, was die Höhe der Be-
    zahlung angeht.

    Zweitens. Sie waren stolz auf Mini- und Midijobs,
    die eingerichtet worden sind. Das hatte ja vielleicht ein-
    mal einen Sinn, als einige Studenten und Pensionäre be-
    schäftigt worden sind, um Zeitungen auszutragen oder
    auszuhelfen. Da mag das einen Sinn gehabt haben. Dass
    aber einzelne Unternehmen aus Gründen der Lohnkos-
    tensenkung jetzt flächendeckend Mini- und Midijobs in
    Millionenzahl ausgebaut haben, ist die Ursache dafür,
    dass es heute Menschen gibt, die ihr Leben nicht mehr
    planen können und die, wenn man so will, schlicht und
    einfach aus unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden.
    Genau das wollen wir nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dies sind falsche Grund- und Leitsätze, mit denen Sie
    die Krise niemals bewältigen können.

    Der dritte Punkt ist die Leiharbeit. Meine sehr geehr-
    ten Damen und Herren, in der Charta der Menschen-
    rechte steht, ein Grundsatz weltweit sei: gleicher Lohn
    für gleiche Arbeit. In dem Moment, in dem Sie die Leih-
    arbeit ausufern ließen und zuließen, dass es so gehand-
    habt wurde, wie es jetzt geschieht, verstießen Sie sogar
    gegen die Charta der Menschenrechte. Sie reden von
    Werten. Ja, wo ist denn Ihre Wertorientierung an dieser
    Stelle? Da wäre ich doch konkret, dann würde man sie
    nachvollziehen können. Wer nichts gegen die Leiharbeit
    tut und zusieht, wie Hunderttausende Leiharbeiter jetzt
    in der Gefahr sind, ihren Job zu verlieren, wobei viele
    Tausende ihn schon verloren haben, der hat überhaupt
    keine Konsequenzen aus der Finanzmarktkrise gezogen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist das Ärgerliche an dieser Stelle. Warum legen
    Sie nicht ein Gesetz vor, um diese Menschen in Zukunft
    zu schützen? Was soll denn das ganze Gerede von der
    Wertorientierung, wenn Menschen darunter leiden, dass
    sie einfach hinausgeworfen werden, weil sie keine
    Rechte haben, Sie aber nichts vorlegen, um das zu än-
    dern, obwohl auch die große Mehrheit der Bevölkerung
    der Auffassung ist, dass hier etwas geändert werden
    muss?

    Dann gibt es die befristeten Verträge. Meine sehr
    geehrten Damen und Herren, das Leben der Menschen
    muss planbar sein. Der große Soziologe Richard Sennett
    sagte, wenn die Arbeitsverhältnisse so organisiert wer-
    den, wie Sie sie organisiert haben, dann führt dies zur
    Zerstörung des Charakters


    (Dirk Niebel [FDP]: Dann müssen Sie dauerhaft befristet beschäftigt gewesen sein!)


    – stellen Sie sich doch einmal diesem Vorwurf –, weil
    das Leben nicht mehr planbar ist, jedes menschliche Le-
    ben sich aber in beschützten Bereichen vollziehen muss.
    Wer also die Ausweitung der befristeten Arbeitsverträge
    zu verantworten hat, weil er an das neoliberale Credo der
    Flexibilisierung geglaubt hat, der hat großen Flurscha-
    den bei den Menschen angerichtet und ist mitverantwort-
    lich dafür, dass in Deutschland keine Familien mehr ge-
    gründet werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Welcher junge Mensch kann denn noch eine Familie ründen, wenn er Angst haben muss, dass er in einem alben Jahr hinausfliegt? Warum sehen Sie diese Zusamenhänge nicht? Warum sehen Sie nicht, wie das inein ndergreift? Dann sind wir aufgrund dieser verheerenden Arbeitsarktpolitik, die der falschen neoliberalen Philosophie eschuldet ist, mittlerweile das Land mit dem größten iedriglohnsektor unter den Industriestaaten. Niedrig ohnsektor heißt nun einmal: ein Jahreseinkommen von 5 000 Euro oder weniger oder ein Monatseinkommen on etwa 1 000 Euro. Es lässt sich zwar leicht sagen: Das ist immerhin etwas“. Aber dann sollten Sie auch rklären, wie eine Familie mit zwei Kindern bei solchen inkommensverhältnissen gut leben können soll. Das ntscheidende ist, dass wir das ohne Not getan haben; enn alle anderen Staaten weisen andere Zahlen auf. Es st verwerflich, dass wir die einzigen waren, die den iedriglohnsektor so fleißig ausgeweitet haben. Deshalb üssen Sie endlich etwas tun. Führen Sie endlich den esetzlichen Mindestlohn ein, damit wir wenigstens on unten die Dinge in den Griff bekommen! Selbst wenn Sie diese Zusammenhänge nicht sehen, ilt: Wer bei Leiharbeit, befristeten Arbeitsverträgen und eim gesetzlichen Mindestlohn nichts tut, hat nichts von er internationalen Finanzmarktkrise und ihren verheeenden Auswirkungen auf die Volkswirtschaften – auch n Deutschland – verstanden. Dazu gehört auch die Zumutung durch Hartz IV. Die umutbarkeitsklausel hat erwartungsgemäß zum Rutchen der Löhne nach unten geführt. Das haben die Beürworter mittlerweile auch zugegeben. Sie haben zugeeben, dass sie genau das erreicht haben, was sie ollten. Die Löhne sind in Deutschland immer weiter esunken. Das beschäftigt einen vielleicht nicht, wenn an nicht selbst betroffen ist. Aber es sind viele Men chen davon betroffen, und es werden immer mehr. Desalb müssen wir diese verhängnisvolle Rutschbahn chließen. Wir müssen aufhören, die Menschen zu zwingen, weit nter ihrer Qualifikation und zu jedem angebotenen ohn zu arbeiten. Das ist geradezu eine Einladung, in eutschland weiter Lohndumping zu betreiben und den iedriglohnsektor immer weiter auszubauen. Ursache für die Verwerfungen auf den Finanzmärkten ind zwei Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft und in en Volkswirtschaften, zu denen wir – also die Mehrheien, die diese Gesetze beschlossen haben – wesentlich eigetragen haben. Das eine ist das außenwirtschaftlihe Ungleichgewicht. Ich habe vorhin die Wechselkurse ngesprochen. Wie soll man zu richtigen Schlussfolgeungen kommen, wenn man das nicht einmal sieht? Wir sind aufgrund des außenwirtschaftlichen Unleichgewichtes, zu dem wir mit beigetragen haben und as dazu geführt hat, dass wir wie Japan in großem Oskar Lafontaine Umfang Exportüberschüsse und Leistungsbilanzüberschüsse haben, als erste gehalten, Konjunkturprogramme aufzulegen, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren. Warum sehen Sie diese Zusammenhänge nicht? Warum begreifen Sie das nicht? Wir sind als erste dazu verpflichtet, weil wir Waren produziert haben, die im Saldo eigentlich in anderen Ländern hätten produziert werden müssen. Das heißt, wir haben Leistungsbilanzüberschüsse erwirtschaftet. Welche Länder sind denn jetzt als erste gefordert, die Weltwirtschaft zu stabilisieren? Das sind doch nicht diejenigen, die große Defizite angehäuft haben, sondern diejenigen, die Überschüsse erzielt haben. Das heißt, Sie versagen an dieser Stelle auf der ganzen Linie, und das wird in Europa so gesehen: von Frankreich bis in die anderen europäischen Staaten. Das zweite Ungleichgewicht besteht bei der Verteilung von Einkommen und Vermögen. Die jüngsten Zahlen werden immer eindeutiger. Aufgrund der falschen Philosophie, die Sie vorhin wieder vorgetragen haben, werden sich die Einkommen und Vermögen immer weiter auseinanderentwickeln. Sie haben ja alles dafür getan: steuerlich und durch Ihre Arbeitsmarktgesetzgebung. Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft funktionieren aber nicht ohne ein gewisses Gleichgewicht zwischen Einkommen und Vermögen in einer Volkswirtschaft. Die Ursache für die derzeitige Krise ist auch darin zu suchen, dass dieses Gleichgewicht empfindlich gestört wurde. Während eine Minderheit immer höhere Einkommen und größere Vermögen angesammelt hat, hat die große Mehrheit mit stagnierenden Löhnen und stagnierenden Renten zu tun. Das ist eine der Ursachen für die ökonomische Schwäche, die Deutschland derzeit aufweist. Die Frage, wie man diese Krise bekämpfen kann, ist sehr einfach zu beantworten. Man muss dort ansetzen, wo man bisher Fehler gemacht hat. Es ist richtig, dass Sie die degressive Abschreibung jetzt wieder einführen. Die Linke hat über Jahre dafür gekämpft und entsprechende Anträge eingebracht, die immer wieder abgelehnt wurden. Wir erkennen aber an, dass Sie diesen Schritt jetzt gehen. Denn dahinter steht die Philosophie, nicht den spekulierenden, sondern den investierenden Unternehmer zu belohnen. Aber dazu bräuchte es eine andere Steuergesetzgebung. Es ist auch richtig, dass das Kurzarbeitergeld verlängert wird. Denn das ist eine bessere Lösung als Leiharbeit, bei der die Leiharbeiter wieder entlassen werden, oder befristete Arbeitsverträge, bei denen die Menschen sehr schnell wieder auf der Straße stehen. Das alles ist richtig. Aber dass Sie, Frau Bundeskanzlerin, jetzt den Banken vorwerfen, sie seien Kaltblüter i d W t S u 0 i a n W b d z t u T j d g n s P F q K S H w 5 b s S d G n n t p h a w 2 d w I s g (C (D m Winter, wirft die Frage auf, warum Sie selbst sich bei er Bekämpfung der Konjunkturkrise so kaltblütig im inter verhalten und die Politik der ruhigen Hand prak izieren. Während China 8 Prozent und die Vereinigten taaten 2 Prozent des Bruttosozialproduktes einsetzen, m die Konjunkturkrise zu bekämpfen, halten Sie mit ,15 Prozent dagegen und sagen: Vielleicht werden wir rgendwann etwas anders machen. Das ist nichts anderes ls ein klägliches Versagen. Sie haben die Dimension icht erkannt. ir werden dies mit einem massiven Anstieg der Areitslosigkeit bezahlen müssen, für den Sie persönlich ann die Verantwortung tragen, und zwar aufgrund der ögerlichen Bekämpfung der konjunkturellen Krise. Glauben Sie nicht, dass die anderen Volkswirtschafen aus Leichtfertigkeit mit großen Summen antreten, m den Einbruch zu bekämpfen! Erinnern Sie sich der atsache, dass wir als Erste verpflichtet sind, ein Kon unkturpaket zu schnüren, um den dramatischen Anstieg er Arbeitslosigkeit zu stoppen! Ich sage Ihnen – ich reife Ihren Satz auf –: Es stimmt, dass man diese Krise ur auf der Grundlage richtiger Grundsätze und Leitätze bekämpfen kann. Solange aber nach wie vor die hilosophie des Neoliberalismus mit Deregulierung, lexibilisierung, Privatisierung und Senkung der Staatsuote Ihr Handeln bestimmt, so lange werden Sie die rise verschärfen und nicht bekämpfen. Nächster Redner ist der Kollege Peter Struck für die PD-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Die Debatte über den Bundeshaushalt 2009, die ir gerade führen, ist, wenn ich richtig gezählt habe, die 6. Debatte, die ich seit 1980 miterlebe. Seit 28 Jahren in ich MdB. Pro Jahr gibt es in der Regel eine erste Leung bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs und im eptember die zweite und dritte Lesung. Als Mitglied es Haushaltausschusses, als Erster Parlamentarischer eschäftsführer, als Fraktionsvorsitzender und als Miister ist mir der Ablauf einer solchen Debatte überhaupt icht neu: Die Regierung und die sie stützenden Koaliionsfraktionen loben sich für die gute Politik. Die Opositionsfraktionen beklagen die hohen Steuern und die ohen Schulden, fordern mehr Ausgaben für soziale und ndere Zwecke und versprechen, alles besser zu machen, enn der Wähler sie nur ließe. Das ist die Normalität. In diesem Jahr ist aber die Debatte über den Haushalt 009 völlig anders. Der gesamte Finanzmarkt ist nach er ersten Lesung im September dieses Jahres weltweit ie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Ganze ndustrien sind in ihrer Zukunft bedroht. Viele Menchen hierzulande befürchten, in diesen Strudel hineinerissen zu werden. Wer jetzt der Koalition vorwirft, sie Dr. Peter Struck gebe das Ziel der Nullverschuldung auf, blendet die Realität völlig aus. Noch absurder wird es dann, wenn die Krokodilstränen um den ausgeglichenen Haushalt mit überhitzten Forderungen nach immer gigantischeren Konjunkturprogrammen gepaart werden. Mit Leerverkäufen sind die Finanzmärkte gecrasht. Mit Leerversprechen ist der Realwirtschaft überhaupt nicht zu helfen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





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    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Anhaltender Beifall bei der LINKEN)