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ID1618505400

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    1. \n: 4
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/185 Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe ge- gen die USA auf Grundlage des Artikels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Verein- ten Nationen (Drucksache 16/10720) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutsch- land weiter fördern Drucksache 16/10775 (neu)) . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Antisemitismus verstär- ken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Drucksache 16/10776) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19754 A 19754 B 19755 C 19767 C 19768 D 19769 A 19769 A Deutscher B Stenografisch 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. h. c. Wolfgang Thierse . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Joachim Günther (Plauen) und der Abgeordneten Rita Pawelski . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Daniel Volk und Dr. Erwin Lotter . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Eidesleistung der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D D W N D N T P D G 19753 A 19753 B 19753 B 19753 B 19753 B 19753 D Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19757 B undestag er Bericht ung . November 2008 t : r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . 19758 C 19758 D 19759 A 19760 A 19761 D 19763 A 19763 A 19763 B 19764 D 19765 C 19766 C Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 19770 D 19771 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte: Wachstum stärken – Beschäftigung sichern – Finanzmarktkrise überwinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeord- neten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dadelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling- Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Abstimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter för- dern (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag der Bun- desregierung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 19773 A 19774 B 19776 A 19777 A 19777 D 19779 A 19779 A 19781 A 19782 D 19785 A 19786 D 19788 A 19791 A 19792 B Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 l r T 19789 C 19790 D 386 (2001) und folgender Resolutionen, zu- etzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheits- ates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, agesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 19792 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19753 (A) ) (B) ) 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 Beginn: 14.4
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19791 (A) ) (B) ) Grütters, Monika CDU/CSU 04.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 04.11.2008 Marlene Schauerte, Hartmut CDU/CSU 04.11.2008 Schily, Otto SPD 04.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Akgün, Lale SPD 04.11.2008 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Bätzing, Sabine SPD 04.11.2008 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Berg, Axel SPD 04.11.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 04.11.2008 Bierwirth, Petra SPD 04.11.2008 Blumentritt, Volker SPD 04.11.2008 Brandner, Klaus SPD 04.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 04.11.2008 Bülow, Marco SPD 04.11.2008 Bulmahn, Edelgard SPD 04.11.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 04.11.2008 Edathy, Sebastian SPD 04.11.2008 Ferner, Elke SPD 04.11.2008 Fritz, Erich G. CDU/CSU 04.11.2008 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 04.11.2008 Geis, Norbert CDU/CSU 04.11.2008 Gloser, Günter SPD 04.11.2008 Götz, Peter CDU/CSU 04.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 04.11.2008 Grasedieck, Dieter SPD 04.11.2008 Griese, Kerstin SPD 04.11.2008 Gröhe, Hermann CDU/CSU 04.11.2008 H H H H H H K K K K D L M M M M O R R R R A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten aibach, Holger CDU/CSU 04.11.2008 auer, Nina SPD 04.11.2008 erzog, Gustav SPD 04.11.2008 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 öfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 örster, Joachim CDU/CSU 04.11.2008 limke, Jürgen CDU/CSU 04.11.2008 ramer, Rolf SPD 04.11.2008 richbaum, Gunther CDU/CSU 04.11.2008 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 04.11.2008 aurischk, Sibylle FDP 04.11.2008 attheis, Hilde SPD 04.11.2008 einhardt, Patrick FDP 04.11.2008 ortler, Marlene CDU/CSU 04.11.2008 ühlstein, Marko SPD 04.11.2008 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 04.11.2008 achel, Thomas CDU/CSU 04.11.2008 amelow, Bodo DIE LINKE 04.11.2008 eiche (Cottbus), Steffen SPD 04.11.2008 upprecht (Tuchenbach), SPD 04.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19792 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 (A) ) (B) ) Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeordneten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dağdelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling-Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Ab- stimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Tagesordnungs- punkt 3 a und b) Wir haben uns an der Abstimmung über den Antrag „Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdi- sches Leben in Deutschland weiter fördern“ nicht betei- ligt, obwohl der Antrag ein richtiges und notwendiges Anliegen formuliert. Die Linke und wir persönlich ha- ben uns stets in Wort und Tat gegen Antisemitismus, gleichgültig in welcher Spielart er vorgetragen wird, ent- schieden engagiert. Jedoch ist der Antrag ein überaus schlechter Kompromiss, der diesem wichtigen Anliegen bei Weitem nicht gerecht wird, und die Umstände seines Zustandekommens sind skandalös. Wir stellen mit Bedauern fest, dass die Unionsfrak- tion versucht, das Gedenken an die Reichspogromnacht und an die faschistischen Verbrechen an der jüdischen B z W a K d e d r d v f s K t t m m f l t u v A l A s v A b b k S t d g f v Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 04.11.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 04.11.2008 Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.11.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Teuchner, Jella SPD 04.11.2008 Voßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 04.11.2008 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 04.11.2008 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Wright, Heidi SPD 04.11.2008 Zapf, Uta SPD 04.11.2008 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 04.11.2008 Zöllmer, Manfred SPD 04.11.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D evölkerung Europas für eigene, parteitaktische Zwecke u instrumentalisieren. Das degradiert diesen Antrag zur ahlkampfveranstaltung. Der Antrag versucht, diejenigen als antisemitisch und ntiamerikanisch zu diskreditieren, die Kritik an der riegspolitik von Nato, USA und Israel äußern. Unter em Deckmantel der Antisemitismus-Bekämpfung will r damit wesentliche außen- und innenpolitische Ziele er Bundesregierung legitimieren. Die deklaratorische Feststellung, die Solidarität mit Is- ael entspreche der deutschen Staatsräson, soll nicht nur as Existenzrecht Israels bestätigen, sondern sie dient ielmehr dazu, jegliche Kritik an der israelischen Politik ür illegitim zu erklären. Der Antrag suggeriert: Wer für ich das Recht in Anspruch nimmt, den sogenannten rieg gegen Terror abzulehnen oder die israelische Poli- ik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung zu kri- isieren, stelle sich außerhalb der demokratischen Ge- einschaft. Diese undemokratische, anmaßende Tendenz acht den Antrag für uns untragbar. Darüber hinaus drückt der Antrag zu viel Selbstzu- riedenheit mit den tatsächlichen Zuständen in Deutsch- and und dem Eintreten der Bundesregierung gegen An- isemitismus aus und bleibt uns zu unkonkret, wenn es m die praktischen Schritte geht, die zur Bekämpfung on Antisemitismus gegangen werden müssen. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 6 a) Ich werde dem Antrag der Bundesregierung auf Ver- ängerung des ISAF-Mandates und der Erhöhung der nzahl der Bundeswehrsoldaten von 3 500 auf 4 500 zu- timmen; dies aus folgenden Gründen: Erstens. Die rot-grüne Bundesregierung hat durch den on ihr 2001 in Gang gesetzten Petersbergprozess den fghaninnen und Afghanen gezeigt, dass Deutschland ereit ist, Afghanistan in einem schwierigen Wiederauf- au- und Demokratisierungsprozess zu helfen. Es war lar, dass dieser Wiederaufbau nicht ohne militärischen chutz vonstattengeht. Dieses Vorhaben wurde auch un- er großer Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen auf en Weg gebracht. Wenn es heute schwierig wird und es roße Probleme durch die aggressive Gegnerbekämp- ung im Rahmen von OEF gibt, die rücksichtslos auch iele Tote unter der Zivilbevölkerung in Kauf nimmt, Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19793 (A) (C) (B) (D) dann darf dies trotz alledem nicht dazu führen, dass wir Afghanistan den Rücken kehren und es wieder den Tali- ban überlassen. Ein Nein bei der Abstimmung würde ge- nau dieses Signal aussenden. Zweitens. Der Wiederaufbau wird nur dann weiterge- hen, wenn er militärisch gestützt wird. Die afghanische Bevölkerung, die dabei ist, ein aufgeklärtes demokrati- sches Staatswesen aufzubauen, in dem Gleichberechti- gung herrscht, Mädchen zur Schule gehen und Frauen öffentliche Ämter innehaben und aus der Abhängigkeit von Patriarchen befreit werden sollen, muss dies ohne Furcht um Leib und Leben tun können. Und dazu bedarf es für eine gewisse Zeit des Schutzes von ISAF. Drittens. Trotz der großen Schwäche der afghanischen Regierung, die zum Beispiel weder ernsthaft die Korrup- tion noch den Drogenhandel bekämpft, trotz der großen Versäumnisse der Bundesregierung und einer mangelhaf- ten Kooperation beim Wiederaufbau, trotz der zögerli- chen Umsetzung eines dringend erforderlichen Strategie- wechsels – welcher zum Beispiel beinhalten sollte: besseren Schutz der Bevölkerung statt aggressive Geg- nerbekämpfung; Intensivierung der Ausbildung afghani- scher Sicherheitskräfte; Stärkung der Zivilgesellschaft; Förderung regionaler Friedensinitiativen – stimme ich mit Ja, um den Taliban keine falschen Signale der Ermu- tigung zu geben. Viertens. Mein Ja ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Afghanistan selbst Menschenrechtsorganisatio- nen, Frauenorganisationen, befreundete Politiker und Po- litikerinnen und Aufbauhelfer sich dringend gegen jede Form der Reduzierung der Truppen aussprechen. Ange- sichts der anstehenden Wahlen in Afghanistan ist – im Gegenteil – eine Erhöhung der internationalen Präsenz notwendig. Das Ja ist ein Zeichen an die Menschen in Af- ghanistan, die uns vertrauen und auf unsere Unterstüt- zung hoffen: Wir lassen Euch nicht im Stich! 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()





    (A) )


    (B) )


    Wir dürfen nicht in eine Beliebigkeit verfallen und ir-
    gendwelche Wunschzettel bedienen, sondern müssen
    sehr gezielt vorgehen, um ein Maximum an Wirkung zu
    erzielen, insbesondere bezogen auf die Arbeitsplätze.
    Man muss hinzufügen, dass der deutsche Staat – das gilt
    insbesondere für den Bundeshaushalt, aber auch für die
    Haushalte der anderen Gebietskörperschaften – nicht in
    der Lage ist, mit nationalstaatlichen Programmen allein
    gegen einen weltwirtschaftlichen Abschwung anzufinan-
    zieren. Wir sollten den Menschen ehrlicherweise sagen,
    dass das nicht möglich sein wird.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja! Genauso ist es! – Ernst Burgbacher [FDP]: Richtig!)


    Der Staat, die Politik kann aber in und für Deutschland
    durchaus sinnvoll und wirksam handeln. In unseren Au-
    gen ist es in diesen konjunkturell schwierigen Zeiten das
    wichtigste Ziel, einen Schutzschirm für Arbeitsplätze
    zu spannen. Das heißt, wir müssen alles dafür tun, dass
    die Arbeitslosigkeit nicht wieder zunimmt, dass die Ar-
    beitsplätze gesichert werden. Das tut die Bundesregie-
    rung durch das, was morgen Gegenstand unserer Bera-
    tungen im Kabinett sein wird. Sie tut dies nicht mit
    einem klassischen Konjunkturprogramm nach dem
    Motto „Viel hilft viel“. Das wäre Inputorientierung nach
    dem Motto „Nimm doch einfach 10, 20, 30, 35 Milliar-
    den Euro in die Hand“. Dann setzte sofort ein politischer
    Überbietungswettbewerb ein, ohne dass die Frage beant-
    wortet wird, was im Sinne der Sicherung von Arbeits-
    plätzen schnell, ohne irgendwelche Zeitverzögerungen
    – Herr Brüderle, auf die Zeitverzögerungen komme ich
    gleich zu sprechen – wirkt. Dabei ist dies die entschei-
    dende Fragestellung. In meinen Augen standen klassi-
    sche Konjunkturprogramme daher nicht auf der Tages-
    ordnung. Mit der Gießkanne übers Land zu gehen, hätte
    im Ergebnis viel Geld verbrannt, und der Schuldenstand

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    (C (D ür nachfolgende Generationen wäre noch größer geworen. Ich füge hinzu, wohl wissend, dass Teile dieses Haues darüber anders denken: Kein wirksamer Schutz für rbeitsplätze wären Steuersenkungen, die durch neue chulden finanziert werden müssen. Wir werden das icht tun. Keiner diskreditiert die Spartätigkeit. Herr Brüderle, as ist ein völliger Irrtum. Die Wirksamkeit von Maßahmen für die Inlandsnachfrage würde dann allerdings elativiert, wenn viel Geld auf Sparkonten geht. Bei Ihem Hinweis darauf, dass man die Absetzungsfähigkeit on Krankenversicherungsbeiträgen hätte vorziehen üssen, haben Sie völlig übersehen, dass die damit ver undenen Vorteile erst mit einem Zeitverzug von einem ahr über die jeweiligen Steuererklärungen geltend geacht werden können. Das verschweigen Sie. (Jan Mücke [FDP]: Deshalb kann man noch ein Jahr warten, oder was ist die Logik dahinter? Das ist doch völlig unlogisch!)


    (Beifall der Abg. Gabriele Hiller-Ohm [SPD])


    (Beifall bei der SPD)


    ie tun so, als wäre das eine Art goldener Schlüssel, mit
    em man jetzt etwas tun könnte. In Wirklichkeit wirkt
    as zeitversetzt.

    Herr Brüderle, auch der Eindruck, dass der Gesund-
    eitsfonds das große Problem ist, ist falsch. Alle in die-
    em Saal wissen, dass die Krankenversicherungsbeiträge
    uch ohne Gesundheitsfonds hätten erhöht werden müs-
    en. Insofern ist das, was Sie sagen, sachfremd.


    (Jan Mücke [FDP]: Und deswegen warte ich ein Jahr?)


    Die Art und Weise, in der Sie die gute und richtige
    örderpolitik der KfW in Ihrem Potpourri mitver-
    chwirbeln, ist nicht sehr hilfreich für die Debatte, die
    ir im Augenblick zu führen haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es wäre auch kein wirksamer und dauerhafter Schutz
    ür Arbeitsplätze, jetzt die Staatsausgaben wahllos und
    aßlos hochzufahren. Es macht keinen Sinn, mit natio-

    alen Ausgabenprogrammen ein Strohfeuer zu entfa-
    hen, wenn am Ende langwirksame Belastungen durch
    ine neue Schuldenaufnahme entstehen. Wenn Sie sa-
    en, man könnte das am besten organisieren, indem man
    teuernachlässe bietet, dann stellen sich die Fragen:
    elche Größenordnung hätten Sie denn gerne?
    Prozent des Bruttosozialproduktes? 2 Prozent des
    ruttosozialproduktes oder 3 Prozent? Sind Sie bereit,
    5, 50 oder 75 Milliarden Euro zusätzlicher Schulden
    it dem damit verbundenen Kapitaldienst zu schultern?
    ie müssen schon konkreter werden und unseren Kin-
    ern und Enkelkindern erklären, was das auf Dauer an
    elastungen mit sich bringt, statt in einer solchen De-
    atte einfach darüber hinwegzusurfen.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Ich will darauf hinaus, dass die Komponenten dieses
    Programms in meinen Augen sinnvoll sind. Das sind
    Impulse für Investitionen: angefangen bei einer zeit-
    lich befristeten Wiedereinführung der degressiven AfA,
    über dringlich notwendige Verkehrsinvestitionen und
    eine Ausweitung der Gemeinschaftsaufgabe, über ein
    CO2-Gebäudesanierungsprogramm, das auch strukturell
    langfristig richtige Effekte hinsichtlich des Klima- und
    Umweltschutzes hat – das wird gut angenommen und ist
    ein Erfolgsmodell –,


    (Beifall bei der SPD)


    bis hin zur Sicherung der Finanzierung der kleinen und
    mittleren Unternehmen, indem wir, ähnlich wie wir es
    bei den Banken gemacht haben, eine Garantieposition
    auch für das Kreditangebot an den Mittelstand in Gang
    setzen. Letztlich übernehmen wir die Haftung, damit das
    Kreditangebot zunimmt. Wir entlasten auch private
    Haushalte und tragen dabei zugleich den Interessen der
    Handwerker Rechnung, die gern in privaten Haushalten
    Dienstleistungen erbringen möchten.

    Wir bauen ein weiteres Sicherheitsnetz für die Be-
    schäftigung, indem wir zum Beispiel die Bezugsdauer
    des Kurzarbeitergeldes von zwölf auf 18 Monate verlän-
    gern und – auch über die Programmangebote der Bun-
    desagentur – den wichtigen Grundsatz verfolgen: Quali-
    fizieren statt entlassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mein Appell an die Unternehmen lautet: Halten Sie die
    Arbeitsplätze! Diese gut qualifizierten oder zu qualifi-
    zierenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brau-
    chen Sie aufgrund der weiteren demografischen Ent-
    wicklung in zwei, drei Jahren dringend. Deshalb setzen
    Sie sie nicht auf die Straße, sondern nehmen Sie die
    Qualifizierungsangebote, die es gibt, an.

    Ich möchte dieses Paket, über das immer einige sa-
    gen, es sei das kleine „k“ oder es sei nicht genug, noch
    einmal in einen Gesamtzusammenhang stellen, der
    sehr schnell verloren geht.

    Das Kabinett hat am 7. Oktober dieses Jahres Maß-
    nahmen verabschiedet, die den deutschen Steuerzahler
    bzw. Abgabenzahler im nächsten Jahr um 6 Milliarden
    Euro und ab dem Jahr darauf um 14 Milliarden Euro ent-
    lasten werden. Das ist knapp vier Wochen her.

    Ich erinnere daran, dass wir eine Unternehmensteu-
    erreform in Gang gesetzt haben, die die Unternehmen
    im nächsten Jahr um ungefähr 7 Milliarden Euro entlas-
    ten wird.

    Ich erinnere daran, dass diese Große Koalition inner-
    halb von drei Jahren die Beiträge zur Arbeitslosenver-
    sicherung gesetzlich von 6,5 Prozent auf 3,0 Prozent
    und weitergehend auf 2,8 Prozent gesenkt hat. Das ist
    eine Entlastung um 30 Milliarden Euro,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Richtig! Das hat Kollege Brüderle vergessen!)


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    (C (D nd zwar paritätisch: Arbeitgeber auf der einen Seite, rbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der anderen eite. Dies erhöht die verfügbaren Einkommen der Areitnehmerinnen und Arbeitnehmer und entlastet die Areitgeber von Bruttoarbeitskosten. Wir haben insbesondere über deutliche Personalvertärkungen eine Erhöhung der Vermittlungsaktivitäen der BA in Gang gesetzt, weil wir bei den Tests, die ir durchgeführt haben, festgestellt haben, dass eine ersonalverstärkung eindeutig bessere Ergebnisse in der ermittlung von Arbeitslosen zur Folge hat. Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz, das wir verbschiedet haben, zielt auf eine Kreditversorgung der ealwirtschaft und ist dadurch ein stabilisierender Fak or. Nicht zuletzt – das ist kein Verdienst der Bundesreierung oder des Parlaments – sind die deutlich gesunkeen Ölund Rohstoffpreise eindeutig das größte Verraucherförderungsprogramm, das es gibt, und zwar im weistelligen Milliardenbereich. Ich wäre dankbar, wenn das, was wir jetzt tun bzw. orgen im Kabinett beschließen werden, in Bezug zu iesen Komponenten gesetzt wird. Dann wird daraus urchaus ein System mit einer Größenordnung, von dem ch überzeugt bin, dass es wirksam ist. Es wird die typichen Reaktionen geben. Man wird alldem mit Geringchätzung begegnen und sagen, die Dimension und das onzept seien falsch. Herr Brüderle, ich habe allerdings n Ihrem Potpourri kein überzeugenderes Konzept geunden. Ich sage abschließend: Wenn die Stimmen, die sich ritisch äußern, mithelfen würden, wenn sie nicht nur us dem zweiten Rang Buhrufe organisieren oder mit aulem Obst auf diejenigen werfen würden, die auf der ühne Verantwortung haben, enn diese kritischen Stimmen etwas mehr Zuversicht erbreiten und sich dafür einsetzen würden, dass wir ieder Vertrauen gewinnen, wenn diejenigen, die die eute auf die Bäume reden, gelegentlich auch die Lei ern nehmen würden, um sie auf den Boden der Tatsahen zurückzuholen, und die Leute an die Hand nehmen ürden, statt sie nur rhetorisch hochzujubeln, wenn sich ll diese Stimmen für das einsetzen würden, worum es etzt in dieser schwierigen Lage geht, dann würden wir ie jetzigen konjunkturellen und finanziellen Probleme ehr viel schneller und sehr viel besser überwinden als urch manche ritualisierte politische Auseinandersetung. Herzlichen Dank fürs Zuhören. Für die Fraktion Die Linke hat nun der Kollege Oskar afontaine das Wort. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben einen riesigen Schutzschirm für die Banken aufgespannt; das wird niemand in Abrede stellen. (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Nicht für die Banken!)


    (Dr. Peter Struck [SPD]: So ist es!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall bei der LINKEN)





(A) )


(B) )

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oskar Lafontaine


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    In letzter Zeit ist auch das Bild vom Schutzschirm für
    die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer wieder
    bemüht worden. Nach allem, was die Bundesregierung
    hier vorgetragen hat, bleibt folgende Bilanz: Der Schutz-
    schirm für die Banken ist riesig, der Schirm für die Ar-
    beitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist kaum zu sehen.
    Das ist ein falscher Ansatz der Wirtschaftspolitik. Dies
    will ich begründen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Man hätte erwartet, dass Sie irgendeine Konsequenz
    aus dem ziehen, was täglich draußen passiert. Sie, Herr
    Bundesfinanzminister, bitten die Arbeitgeber, nieman-
    den zu entlassen, sondern die Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer zu qualifizieren. Wer würde das nicht gern
    unterstreichen? Wer würde nicht gern sagen: Bitte macht
    das so? Aber was geschieht denn draußen? Zigtausende
    Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter werden entlassen.
    Die erste Konsequenz wäre doch gewesen, diese löch-
    rige Regelung für die Leiharbeiter abzuschaffen, damit
    sich solches nicht wiederholt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie reden hier immer nur über Dinge, ziehen aber über-
    haupt keine Konsequenzen.

    Nun haben Sie vorhin einen Ansatz vorgetragen, auf
    den man eingehen kann. Sie haben gefragt: Wollen Sie
    1 Prozent, 2 Prozent oder 3 Prozent vom Sozialprodukt?
    Das ist ein Ansatz, über den man diskutieren kann. Sa-
    gen Sie doch, dass Sie der Überzeugung sind,
    0,3 Prozent des Sozialprodukts pro Jahr seien ausrei-
    chend. Das wäre allerdings ein lächerlicher Ansatz, Herr
    Bundesfinanzminister. Wenn Sie in der jetzigen Situa-
    tion von einer Größenordnung von 0,3 Prozent sprechen,
    zeigt das, dass Sie die Größe des Problems überhaupt
    nicht erfasst haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Als es damals in Schweden eine regionale Krise gab,
    wurden dort 3 Prozent des Sozialprodukts zur Verfügung
    gestellt. Sie können zwar sagen, das sei alles falsch und
    völlig übertrieben gewesen. Aber die Schweden haben
    mit immerhin 3 Prozent des Sozialprodukts pro Jahr ver-
    sucht, gegenzusteuern. Diese Krise war allerdings eine
    regionale Krise. Jetzt befinden wir uns in einer globalen
    Krise. Wir werden im nächsten Jahr eine sehr tiefe Re-
    zession erleben. Um es in aller Klarheit zu sagen: Die
    Schrittlein, die Sie machen wollen, sind überhaupt nicht
    geeignet, diese Rezession zu stoppen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Man muss nur einmal genau zuhören, was Sie hier
    vortragen. Der Wirtschaftsminister hat gesagt, wir müss-
    ten die Angebotsseite stärken. Da traut man den eigenen

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    (C (D hren nicht mehr. Sie haben in den letzten Jahren überaupt nichts anderes gemacht, als die Angebotsseite der nternehmen zu stärken. Sie haben sogar nachgelegt, Herr Bundesfinanzminiser, und vorgetragen: Den Unternehmen haben wir Milliarden Euro erlassen. Sie haben außerdem vorge ragen: Bei der Arbeitslosenversicherung haben wir 0 Milliarden Euro erlassen. Hier muss man ergänzen: 5 Milliarden Euro wurden den Arbeitnehmern und 5 Milliarden Euro den Unternehmen erlassen. Wenn ie redlich gewesen wären, hätten Sie hinzufügen müsen: Das, was wir den Arbeitnehmern an dieser Stelle geeben haben, haben wir ihnen durch die Mehrwertsteuerrhöhung doppelt und dreifach wieder genommen. – ann würde daraus ein Gesamtbild werden. Aber man ann sich, wenn man das will, natürlich auch in die eiene Tasche lügen. Sie haben in den letzten Jahren eineitig entlastet. Das geht Ihnen anscheinend aber nicht in en Kopf, weil Sie die Zahlen nicht saldieren. Weil das so ist, stellt sich die Frage: Wie kann man ie Konjunktur überhaupt stabilisieren? Was die Angeotsseite angeht, wenn man also aus Sicht der angebotsrientierten Theorie argumentiert, haben Sie sich wirkich die Note „sehr gut“ verdient. Aber was ist mit den taatsausgaben? Beim letzten Mal haben Sie hier von eier sinkenden Staatsquote geredet. Ich habe Ihnen geagt: Lassen Sie diesen Unsinn! Erzählen Sie keinen solhen Quatsch, den Sie nirgendwo vertreten können! atürlich kann die Staatsquote in diesen Zeiten nicht inken. Sie haben ernsthaft am Ziel festgehalten, bis zum ahre 2011 eine Nullverschuldung des Haushalts zu ereichen. Ich habe Ihnen gesagt: Das Lachen wird Ihnen och vergehen. – So kann man nicht analysieren, und rst recht darf man an diese Sache nicht so herangehen. etzt wäre es notwendig – überall auf der Welt wird das uch gemacht –, die investiven Staatsausgaben deutlich u erhöhen, um die Nachfrage zu stabilisieren. Wenn Sie von Zweitoder Dritteffekten sprechen, ann handelt es sich dabei um das international anerannte Mittel. Glauben Sie doch nicht, wir könnten hier n Deutschland die Ökonomie neu erfinden! Das ist das nternational anerkannte Mittel. Wenn wir unsere eigene ituation analysieren, stellen wir fest: Beim Export ist ie Situation seit vielen Jahren hervorragend. Viele Unernehmen haben exorbitante Gewinne gemacht. Seit ehr vielen Jahren haben wir aber auch eine stagnierende der sogar sinkende Nachfrage auf dem Binnenmarkt u verzeichnen. Wenn man an der richtigen Stelle ansetzen möchte, üsste man also die Nachfrage auf dem Binnenmarkt tabilisieren. Das heißt nicht, Steuersenkungen anzukünigen, von denen wir alle, die wir hier sitzen, profitieren ürden. Vielmehr muss man die Treppe einmal von un en kehren. Es geht also um Hartz-IV-Empfänger, Renterinnen und Rentner und die Einführung des gesetzlihen Mindestlohns. Das wäre eine Reaktion auf die Oskar Lafontaine Krise, um die Nachfrage, wenn auch nur ganz bescheiden, zu stabilisieren. Meine sehr geehrten Damen und Herren, aus Zeitgründen kann ich diesen Gedanken nicht weiter fortführen. Ich will aber noch etwas zu den Konsequenzen, die Sie aus der Finanzkrise gezogen haben, sagen. Ich kann nicht erkennen, dass Sie irgendwo ansetzen, um Konsequenzen zu ziehen. Sie betteln lediglich bei den Banken und sagen: Nehmt unser Geld! – Ansonsten machen Sie nichts. Es waren mehrere Punkte, die diese Entwicklung ermöglicht haben. Ein Aspekt war zum Beispiel die Möglichkeit, in Zweckgesellschaften auszulagern. Warum haben Sie diese Möglichkeit nicht gestrichen? Warum gibt es noch keine Vorlage, durch die dies in Zukunft vermieden wird? Das ist doch die Frage. Ferner haben Sie der Verbriefung Tür und Tor geöffnet. Das steht auch im Koalitionsvertrag. Warum gibt es aber keine Vorlage, durch die diese Geschäfte in Zukunft eingeschränkt bzw. verboten werden? Warum ziehen Sie keine Konsequenzen? Wir haben weitere Vorschläge gemacht, um aus der Finanzkrise Konsequenzen zu ziehen. Auf einen unserer Vorschläge, der einen Grundsatz der wirtschaftlichen Ordnung thematisiert, will ich jetzt zu sprechen kommen. Wir haben Ihnen gesagt: Setzt keine falschen Anreize im Hinblick auf das Handeln der Manager, nicht nur bei den Banken – allerdings insbesondere bei den Banken –, sondern auch in der Wirtschaft generell. Wir haben auch von Ihnen gefordert: Verbieten Sie Aktienoptionen! – Aber Sie haben all das abgelehnt. Warum haben wir das gefordert? Weil die einseitige Orientierung auf Shareholder-Value und auf das eigene Einkommen eine grundsätzliche Fehlentwicklung ist. Man muss nachhaltig wirtschaften und darf nicht kurzfristig Aktien hochjubeln, um das eigene Einkommen zu steigern. Das ist ein Fehlanreiz. Warum tun Sie hier nichts? Sie beklagen die Bonuszahlungen der Banken. Die Frage ist doch: Warum gibt es keine Vorlage, um die Zahlungen solcher Boni einzuschränken? Sie haben gesagt, weil das populistisch ist – ich habe Ihnen das schon einmal vorgehalten –: Bei den Banken, die so gnädig sind, das Kapital, das wir anbieten, anzunehmen – so muss man das heute ja fast formulieren –, wollen wir die Managergehälter befristet begrenzen. – Hier geht es um einen Grundgedanken der Wirtschaft, den ich als Fraktionsvorsitzender der Linken gerne und mit Genuss ansprechen möchte. Ich zitiere Walter Eucken: Eine Marktwirtschaft kann nur funktionieren, wenn Freiheit auf der eine Seite ist, aber auch Verant w S r H U c I n w g k a g s d w n E m K W j g d d W d s j S b T M s k M W d g l (C (D ortung und Haftung für das eigene Tun auf der anderen eite. Durch falsche Anreizsysteme sind in den letzten Jahen insbesondere bei den Banken Verantwortung und aftung im Management ausgesetzt worden. Das ist eine rsache für die Fehlentwicklung der marktwirtschaftli hen Ordnung. ch habe nicht erkennen können, dass Sie irgendwo eien Anreiz geben, um daran etwas zu ändern. Eine letzte Bemerkung. Ich wiederhole es hier immer ieder, obwohl ich nicht den Eindruck habe, dass das roßartige Wirkung zeigt: Wir haben derzeit Währungsrisen in der Welt. Unter diesen Währungskrisen leidet uch die deutsche Exportwirtschaft. Deswegen wäre es anz nett, wenn Sie angesichts einer Reihe von Vorchlägen, die schon sehr, sehr lange im Raum sind, etwas azu sagen würden, wie Sie in Zukunft dazu beitragen ollen, dass Währungskrisen dieser Art – ich denke jetzt ur einmal an die Bewegung des Yen gegenüber dem uro – in Zukunft vermieden werden; denn nur so kann an das Wachstum dauerhaft stabilisieren. Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun der ollege Fritz Kuhn das Wort. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! enn man über die Ursachen der Krise redet, die sich etzt abzeichnet, dann kommt man auf ein vielschichties Bild. Die einen sagen wahrscheinlich nicht zu Unrecht, ass es starke psychologische Faktoren dafür gibt, dass ie Investitionen laut den Umfragen jetzt zurückgehen. ahrscheinlich schlägt die Finanzkrise auch schon urch, weil Kreditverkürzung und -verknappung angeagt sind. Vielleicht ist das auch ein allgemeiner Konunkturrückgang im Rahmen einer Weltkonjunkturkrise. chließlich gibt es den Krisenfaktor – den erkennen wir ei der Automobilindustrie –, also dass gegenwärtig zum eil versucht wird, mit falschen Produkten auf den arkt zu gehen, mit Produkten, die niemand abnimmt. Es ist also ein ganz diffuses Bild der Krise. In einem olchen Moment kann und muss der Staat reagieren. Er ann aber nicht blind mit einem Sammelsurium von aßnahmen agieren, sondern er muss – ich greife das ort des Finanzministers auf, wenn wir auch eine an ere Konsequenz ziehen – zielgenau und effektiv einreifen, da es sonst nicht funktioniert. Für ein Konjunkturprogramm im großen Stil – Entastung auf allen Ebenen – fehlen die Mittel natürlich Fritz Kuhn vollständig. So etwas kann man nicht mit 30 Milliarden Euro, sondern so etwas müsste man mit 100 oder 150 Milliarden Euro machen. Dabei käme aber eine große Verschuldung heraus, und bei vielen würde das wahrscheinlich nur ein Strohfeuer bewirken. Deswegen ziehen wir Grüne eine andere Konsequenz. Wir haben heute in der Fraktion ein Papier beschlossen, das jetzt vorliegt. Wir sagen: Wenn wir gegen solche schillernden, also vielschichtigen Krisenphänomene effektiv und wirksam vorgehen wollen, dann dürfen wir das nicht mit einem blinden und wilden Konjunkturprogramm und auch nicht mit einem Sammelsurium tun, sondern dann müssen wir gezielte Investitionen in Bereichen tätigen, in denen wir ohnehin Probleme haben und etwas tun müssen, weil uns die Folgekosten unterlassenen Handelns teuer zu stehen kommen würden. Dadurch entstehen letztendlich Arbeitsplätze, und wir lösen Probleme, die wir ohnehin lösen müssen, die wir verdrängen und vor uns herschieben. Deswegen muss jetzt ein vernünftiges Investitionsprogramm – ich sage noch einmal: kein blindes Konjunkturprogramm – für drei Bereiche greifen. Der erste Bereich ist die ökologische Modernisierung. Wir haben hinsichtlich der Themen Energie, Verkehr und auch ökologische Modernisierung Vorschläge gemacht, mit denen wir weiter als die Bundesregierung gehen. Es geht zum Beispiel um Wasserentsorgung und -aufbereitung; hier schieben wir viele Kosten vor uns her. Wir sagen: Mit grünen Ideen und ökologischen Investitionen kann man schwarze Zahlen schreiben und Arbeitsplätze schaffen, wenn man etwas mehr Mittel richtig in die Hand nimmt und Investitionen vorzieht, die wir für den Klimaschutz ohnehin tätigen müssen. Herr Steinbrück und Herr Glos, dabei darf man aber keinen solchen Unsinn machen, wie Sie ihn bei der KfzSteuer vorhaben. Dass man jetzt die großen Fahrzeuge – auch die CO2-Dreckschleudern –, die von den Leuten übrigens zu Recht nicht mehr abgenommen werden, weil sie nicht blöd sind, für ein Jahr von der Kfz-Steuer befreit – in der Glos’schen Variante wird noch ein Kaufkredit gewährt –, ist doch der blanke Unsinn. Keynesianismus zulasten der Umwelt – das ist es, was Sie vorhaben, Herr Glos – kann nicht funktionieren. Erklären Sie den Menschen, warum für einen Geländeschlitten eine Steuervergünstigung von 1 800 Euro vorgesehen ist, für ein kleines Auto aber nur 130 Euro! Das ist doch Unsinn. Deswegen richte ich einen Vorschlag an Sie: Räumen Sie diesen Mist weg! Führen Sie endlich eine CO2-bezogene Kfz-Steuerreform durch, die dazu führt, dass endlich die Fahrzeuge gefördert werden, die wenig emittieren, damit wir die strukturelle Krise im Fahrzeugbau in Deutschland überwinden und endlich Autos bauen, die der modernen Zeit – das heißt dem Klimaschutz – adäquat sind, statt solcher Schrottdinger, die man nicht mehr fahren kann. Das ist eine ganz einfache Antwort. M a i d b w d r t i s z I H s G – c g d H g i c s s d G s s k h d r z h d d z a U (C (D Das zweite Investitionsfeld neben der ökologischen odernisierung – es erstaunt mich, dass Sie das nicht ufgreifen, obwohl Sie an anderen Stellen darüber reden – st die Bildung in Deutschland. Wenn wir mehr für Bilung tun – damit meinen wir Personalausstattung, Geäude, Ganztagsschulen, also die ganze Breite dessen, as auf dem Bildungsgipfel ergebnislos diskutiert woren ist –, dann erreichen wir zwei Ziele: erstens mehr Geechtigkeit – denn Bildung ist Gerechtigkeit –, und zweiens machen wir unser Land innovationsfähig. Meiner Meinung muss man gerade dann, wenn man n Krisen kommt, die Innovationsfähigkeit eines Landes teigern. Das geht nur über Bildung. Deshalb liegt der weite Investitionsschwerpunkt auf der Bildung. Der dritte Investitionsschwerpunkt – ich sage bewusst nvestitionsschwerpunkt und nicht Konsumschwerpunkt, err Kauder – bezieht sich auf die Frage, wie wir in un erem Land gerade in einer solchen Situation für mehr erechtigkeit sorgen können. Dabei komme ich in einem allerdings in einem einzigen – Punkt zu einem ähnlihen Ergebnis wie Herr Lafontaine. Das Arbeitsloseneld II ist nach allgemeiner Überzeugung zum Beispiel er Wohlfahrtsverbände und auch schon von Gerichten in essen – es wird auch bald vor das Bundesverfassungsericht kommen – zu niedrig und mit Blick auf die Kinder n Arbeitslosengeld-II-Haushalten nicht mehr ausreihend. Warum erhöhen wir nicht das Arbeitslosengeld II, tatt diffuse Steuersenkungen vorzunehmen, die breit getreut sind und kaum konjunkturelle Effekte haben weren? Damit schaffen wir mehr Gerechtigkeit. Dass das eld wieder zurückkommt, ist logisch; denn die Men chen können es gar nicht sparen. Sie müssen es für Konum ausgeben, wenn die Mittel im Familienhaushalt napp sind. Herr Steinbrück, auch wenn Sie anders argumentiert aben, kann ich Ihnen den Vorwurf nicht ersparen, dass ie von Ihnen vorgelegten Vorschläge ein Sammelsuium sind, dem keine klare ordnungspolitische Theorie ugrunde liegt und das keine klare Konzeption hat. Stattdessen schlagen wir vor: Lasst uns mit den vorandenen Mitteln oder mit Mitteln, die vorgezogen weren müssen oder gegenfinanziert werden können wie bei er Kfz-Steuer, in Klimaschutz, Bildung und mehr soiale Gerechtigkeit investieren. Damit tun wir das Beste uch gegen die drohende Wirtschaftskrise. Vielen Dank. Der Kollege Dr. Michael Fuchs spricht nun für die nionsfraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Herr Kollege Lafontaine, als Allererstes muss ich Ihnen sagen, dass ich mich darüber wundere, dass Sie anscheinend mittlerweile nicht einmal mehr Zeitung lesen. Der Dollar ist im letzten Monat gegenüber dem Euro um über 20 Prozent an Wert gestiegen. Das bedeutet ein dickes Konjunkturprogramm für die deutsche Wirtschaft, weil damit die Exporte in die dollarabhängigen Regionen – das sind fast 40 Prozent unseres Exports – erleichtert werden. Darüber können wir alle froh sein. Das wird auch letztlich der Automobilindustrie vermutlich mehr helfen als eine Einsparung bei der Kfz-Steuer für ein, eineinhalb oder zwei Jahre. Ich meine, dass die Bundesregierung mit diesem Paket schon einige richtige Maßnahmen vorgesehen hat. Sie hat bei der Finanzkrise gezeigt, dass sie schnell, vernünftig und zielgenau gehandelt hat. Wir haben meiner Meinung nach im Vergleich mit den Programmen weltweit das vernünftigste Programm hinbekommen, und zwar in großer Einigkeit in diesem Hause. Sie haben dazu gar nichts beigetragen; Sie haben nur gestört. (Widerspruch des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    (Beifall bei der LINKEN)


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