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ID1618502400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/185 Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe ge- gen die USA auf Grundlage des Artikels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Verein- ten Nationen (Drucksache 16/10720) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutsch- land weiter fördern Drucksache 16/10775 (neu)) . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Antisemitismus verstär- ken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Drucksache 16/10776) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19754 A 19754 B 19755 C 19767 C 19768 D 19769 A 19769 A Deutscher B Stenografisch 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. h. c. Wolfgang Thierse . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Joachim Günther (Plauen) und der Abgeordneten Rita Pawelski . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Daniel Volk und Dr. Erwin Lotter . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Eidesleistung der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D D W N D N T P D G 19753 A 19753 B 19753 B 19753 B 19753 B 19753 D Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19757 B undestag er Bericht ung . November 2008 t : r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . 19758 C 19758 D 19759 A 19760 A 19761 D 19763 A 19763 A 19763 B 19764 D 19765 C 19766 C Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 19770 D 19771 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte: Wachstum stärken – Beschäftigung sichern – Finanzmarktkrise überwinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeord- neten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dadelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling- Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Abstimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter för- dern (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag der Bun- desregierung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 19773 A 19774 B 19776 A 19777 A 19777 D 19779 A 19779 A 19781 A 19782 D 19785 A 19786 D 19788 A 19791 A 19792 B Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 l r T 19789 C 19790 D 386 (2001) und folgender Resolutionen, zu- etzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheits- ates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, agesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 19792 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19753 (A) ) (B) ) 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 Beginn: 14.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19791 (A) ) (B) ) Grütters, Monika CDU/CSU 04.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 04.11.2008 Marlene Schauerte, Hartmut CDU/CSU 04.11.2008 Schily, Otto SPD 04.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Akgün, Lale SPD 04.11.2008 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Bätzing, Sabine SPD 04.11.2008 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Berg, Axel SPD 04.11.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 04.11.2008 Bierwirth, Petra SPD 04.11.2008 Blumentritt, Volker SPD 04.11.2008 Brandner, Klaus SPD 04.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 04.11.2008 Bülow, Marco SPD 04.11.2008 Bulmahn, Edelgard SPD 04.11.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 04.11.2008 Edathy, Sebastian SPD 04.11.2008 Ferner, Elke SPD 04.11.2008 Fritz, Erich G. CDU/CSU 04.11.2008 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 04.11.2008 Geis, Norbert CDU/CSU 04.11.2008 Gloser, Günter SPD 04.11.2008 Götz, Peter CDU/CSU 04.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 04.11.2008 Grasedieck, Dieter SPD 04.11.2008 Griese, Kerstin SPD 04.11.2008 Gröhe, Hermann CDU/CSU 04.11.2008 H H H H H H K K K K D L M M M M O R R R R A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten aibach, Holger CDU/CSU 04.11.2008 auer, Nina SPD 04.11.2008 erzog, Gustav SPD 04.11.2008 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 öfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 örster, Joachim CDU/CSU 04.11.2008 limke, Jürgen CDU/CSU 04.11.2008 ramer, Rolf SPD 04.11.2008 richbaum, Gunther CDU/CSU 04.11.2008 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 04.11.2008 aurischk, Sibylle FDP 04.11.2008 attheis, Hilde SPD 04.11.2008 einhardt, Patrick FDP 04.11.2008 ortler, Marlene CDU/CSU 04.11.2008 ühlstein, Marko SPD 04.11.2008 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 04.11.2008 achel, Thomas CDU/CSU 04.11.2008 amelow, Bodo DIE LINKE 04.11.2008 eiche (Cottbus), Steffen SPD 04.11.2008 upprecht (Tuchenbach), SPD 04.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19792 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 (A) ) (B) ) Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeordneten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dağdelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling-Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Ab- stimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Tagesordnungs- punkt 3 a und b) Wir haben uns an der Abstimmung über den Antrag „Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdi- sches Leben in Deutschland weiter fördern“ nicht betei- ligt, obwohl der Antrag ein richtiges und notwendiges Anliegen formuliert. Die Linke und wir persönlich ha- ben uns stets in Wort und Tat gegen Antisemitismus, gleichgültig in welcher Spielart er vorgetragen wird, ent- schieden engagiert. Jedoch ist der Antrag ein überaus schlechter Kompromiss, der diesem wichtigen Anliegen bei Weitem nicht gerecht wird, und die Umstände seines Zustandekommens sind skandalös. Wir stellen mit Bedauern fest, dass die Unionsfrak- tion versucht, das Gedenken an die Reichspogromnacht und an die faschistischen Verbrechen an der jüdischen B z W a K d e d r d v f s K t t m m f l t u v A l A s v A b b k S t d g f v Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 04.11.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 04.11.2008 Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.11.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Teuchner, Jella SPD 04.11.2008 Voßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 04.11.2008 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 04.11.2008 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Wright, Heidi SPD 04.11.2008 Zapf, Uta SPD 04.11.2008 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 04.11.2008 Zöllmer, Manfred SPD 04.11.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D evölkerung Europas für eigene, parteitaktische Zwecke u instrumentalisieren. Das degradiert diesen Antrag zur ahlkampfveranstaltung. Der Antrag versucht, diejenigen als antisemitisch und ntiamerikanisch zu diskreditieren, die Kritik an der riegspolitik von Nato, USA und Israel äußern. Unter em Deckmantel der Antisemitismus-Bekämpfung will r damit wesentliche außen- und innenpolitische Ziele er Bundesregierung legitimieren. Die deklaratorische Feststellung, die Solidarität mit Is- ael entspreche der deutschen Staatsräson, soll nicht nur as Existenzrecht Israels bestätigen, sondern sie dient ielmehr dazu, jegliche Kritik an der israelischen Politik ür illegitim zu erklären. Der Antrag suggeriert: Wer für ich das Recht in Anspruch nimmt, den sogenannten rieg gegen Terror abzulehnen oder die israelische Poli- ik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung zu kri- isieren, stelle sich außerhalb der demokratischen Ge- einschaft. Diese undemokratische, anmaßende Tendenz acht den Antrag für uns untragbar. Darüber hinaus drückt der Antrag zu viel Selbstzu- riedenheit mit den tatsächlichen Zuständen in Deutsch- and und dem Eintreten der Bundesregierung gegen An- isemitismus aus und bleibt uns zu unkonkret, wenn es m die praktischen Schritte geht, die zur Bekämpfung on Antisemitismus gegangen werden müssen. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 6 a) Ich werde dem Antrag der Bundesregierung auf Ver- ängerung des ISAF-Mandates und der Erhöhung der nzahl der Bundeswehrsoldaten von 3 500 auf 4 500 zu- timmen; dies aus folgenden Gründen: Erstens. Die rot-grüne Bundesregierung hat durch den on ihr 2001 in Gang gesetzten Petersbergprozess den fghaninnen und Afghanen gezeigt, dass Deutschland ereit ist, Afghanistan in einem schwierigen Wiederauf- au- und Demokratisierungsprozess zu helfen. Es war lar, dass dieser Wiederaufbau nicht ohne militärischen chutz vonstattengeht. Dieses Vorhaben wurde auch un- er großer Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen auf en Weg gebracht. Wenn es heute schwierig wird und es roße Probleme durch die aggressive Gegnerbekämp- ung im Rahmen von OEF gibt, die rücksichtslos auch iele Tote unter der Zivilbevölkerung in Kauf nimmt, Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19793 (A) (C) (B) (D) dann darf dies trotz alledem nicht dazu führen, dass wir Afghanistan den Rücken kehren und es wieder den Tali- ban überlassen. Ein Nein bei der Abstimmung würde ge- nau dieses Signal aussenden. Zweitens. Der Wiederaufbau wird nur dann weiterge- hen, wenn er militärisch gestützt wird. Die afghanische Bevölkerung, die dabei ist, ein aufgeklärtes demokrati- sches Staatswesen aufzubauen, in dem Gleichberechti- gung herrscht, Mädchen zur Schule gehen und Frauen öffentliche Ämter innehaben und aus der Abhängigkeit von Patriarchen befreit werden sollen, muss dies ohne Furcht um Leib und Leben tun können. Und dazu bedarf es für eine gewisse Zeit des Schutzes von ISAF. Drittens. Trotz der großen Schwäche der afghanischen Regierung, die zum Beispiel weder ernsthaft die Korrup- tion noch den Drogenhandel bekämpft, trotz der großen Versäumnisse der Bundesregierung und einer mangelhaf- ten Kooperation beim Wiederaufbau, trotz der zögerli- chen Umsetzung eines dringend erforderlichen Strategie- wechsels – welcher zum Beispiel beinhalten sollte: besseren Schutz der Bevölkerung statt aggressive Geg- nerbekämpfung; Intensivierung der Ausbildung afghani- scher Sicherheitskräfte; Stärkung der Zivilgesellschaft; Förderung regionaler Friedensinitiativen – stimme ich mit Ja, um den Taliban keine falschen Signale der Ermu- tigung zu geben. Viertens. Mein Ja ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Afghanistan selbst Menschenrechtsorganisatio- nen, Frauenorganisationen, befreundete Politiker und Po- litikerinnen und Aufbauhelfer sich dringend gegen jede Form der Reduzierung der Truppen aussprechen. Ange- sichts der anstehenden Wahlen in Afghanistan ist – im Gegenteil – eine Erhöhung der internationalen Präsenz notwendig. Das Ja ist ein Zeichen an die Menschen in Af- ghanistan, die uns vertrauen und auf unsere Unterstüt- zung hoffen: Wir lassen Euch nicht im Stich! 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Paul Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn es

    ier darum geht, deutsche Soldatinnen und Soldaten ins
    usland zu schicken, dann brauchen wir eine größtmög-

    iche Klarheit und Wahrhaftigkeit. Das ist bei dem vor-
    iegenden OEF-Mandat aber nicht der Fall. Im Gegen-
    eil: Es handelt sich im Grunde genommen um zwei
    ügen. Die Unwahrheit Nummer eins ist, dass es bei
    em Einsatz am Horn von Afrika darum gehe – 2002
    ie auch heute –, Terroristen zu bekämpfen. Die Un-
    ahrheit Nummer zwei ist, dass die Bundesrepublik mit
    em Verzicht darauf, die Spezialkräfte der Bundeswehr,
    SK, unter dem OEF-Mandat einzusetzen, nichts mehr
    it dem Antiterrorkrieg in Afghanistan zu tun habe.

    Ich bleibe bei Afghanistan. Es ist klar und folgerich-
    ig, das KSK nicht mehr im Rahmen des OEF-Mandats
    inzusetzen. Unter ISAF wird es aber schon noch einge-
    etzt. Der entscheidende Punkt ist aber der: Sie weichen
    em grundsätzlichen Streit über OEF und über die Wir-
    ung von OEF aus. Damit billigen Sie diesen Einsatz im
    rundsatz.






    (A) )



    (B) )


    Paul Schäfer (Köln)

    Hier hieß es, es sei doch alles halb so schlimm, OEF
    bedeute doch im Wesentlichen Ausbildung für die afgha-
    nische Armee. Das wird jetzt ISAF zugeschlagen. Was
    verbleibt bei OEF? Die Frage, wozu OEF in Afghanistan
    überhaupt nötig ist, müssen Sie hier beantworten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Die Auskunft der NATO-Militärs ist eindeutig. Sie sa-
    gen, dass die bösen Buben – the bad guys – aus dem
    Spiel genommen werden müssen. Dafür brauche man
    eben besondere Regeln, genauer gesagt, möglichst we-
    nig Regeln. OEF-Angehörige dürfen auch ohne begrün-
    deten Verdacht festnehmen. Sie müssen sich nicht unbe-
    dingt an Landesgrenzen halten, und sie können – auch
    das ist hier schon gesagt worden – auf Verdacht töten.
    Das macht den Unterschied aus.

    Der springende Punkt ist: Die alte Arbeitsteilung
    bleibt bestehen. Bei OEF geht es um den schmutzigeren
    Teil der Kriegsführung, aber dies ebenfalls im Zusam-
    menwirken mit ISAF. Auch das lesen wir weder im
    ISAF-Mandat noch im OEF-Mandat. Es geht dabei nicht
    um die allgemeine Abstimmung zwischen ISAF und
    OEF, und es geht dabei auch nicht um die unmittelbare
    Nothilfe. Es geht durchaus auch um gemeinsame Opera-
    tionen. Vielleicht fragen Sie die Bundesregierung in den
    nächsten Tagen einmal danach.

    All das steht nicht in den Mandaten. Das nenne ich
    eine Täuschung des Parlaments.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Was die Armada, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    vor der somalischen Küste betrifft, so wissen wir aus den
    Unterrichtungen der Bundesregierung, dass keine Terro-
    risten gefangen genommen wurden. Stattdessen lesen
    wir dort, dass der Terrorismus seinen Aktionsraum von
    Algerien über den Maghreb bis in die Sahelzone ausge-
    weitet hat. Jemen ist weiter Aktions- und Rückzugsraum
    für islamistische Terroristen. In Somalia galoppiert die
    Gewalt weiter.

    Das ist eine ernüchternde Bilanz. Die Marinesoldaten,
    die am Horn von Afrika ihren Dienst tun, können am
    allerwenigsten etwas dafür. Es zeigt sich nur, dass der
    Militäreinsatz das völlig falsche Mittel ist, um diese Pro-
    bleme in den Griff zu bekommen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Der Aufwand dafür ist beträchtlich. Ich habe es nachge-
    rechnet: Allein der deutsche Kostenanteil am OEF-Ein-
    satz am Horn von Afrika beträgt von 2001 bis 2008 circa
    1 Milliarde Euro. Mit diesem Betrag hätte man eine
    Menge für die Stabilisierung der Region machen kön-
    nen. Das ist der entscheidende Punkt.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was ist denn die Alternative?)


    Wenigstens in einem Punkt sind Sie ehrlicher gewor-
    den. Sie sagen jetzt, beim OEF-Einsatz am Horn von

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    (C (D frika gehe es auch darum, Handelsschiffe zu begleiten nd Marineeinheiten verbündeter Nationen im Einsatzebiet zu eskortieren. Das erinnert mich fatal an die Esortierung der US-Truppen beim Aufmarsch in den Irak. n dieser Stelle und an diesem Tag sei es gesagt: Good ye and see you again in Den Haag, Mr. Bush. Sie sind zumindest in einem Punkt deutlicher: Der uftrag der Marine in Dschibuti ist die umfassende Kon rolle der Seewege im Interesse mächtiger Industrienaionen. Aber im Mandat steht das so nicht. Es kann auch nicht angehen, dass sich eine Handvoll taaten selbst den Auftrag gibt, Teile der Weltmeere sys ematisch zu überwachen und zu kontrollieren. OEF ist nd bleibt in diesem Zusammenhang eine Amtsanmaung außerhalb des Völkerrechts. Deshalb sagt die Frakion Die Linke dazu entschieden Nein. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Kollege Hans-Peter Bartels hat das Wort für die

PD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Bartels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der vor-

    iegende Antrag der Bundesregierung stellt eine gewisse
    andatsbereinigung dar. Das heißt, wir beschließen

    as, was tatsächlich geplant ist und stattfindet, und wir
    eschließen unseren Beitrag jetzt exakt für die Region,
    n der dieser Beitrag tatsächlich gebraucht wird. Das ist
    ut so. Denn wie beim Bundeshaushalt sollte auch bei
    en Bundeswehreinsätzen gelten: Wahrheit und Klarheit.
    nser Prinzip der Parlamentsarmee bedeutet, dass der
    egierung gerade keine Blankoschecks ausgestellt wer-
    en. Der Bundestag kann nur dann die Verantwortung
    ür den Einsatz militärischer Gewaltmittel übernehmen,
    enn er weiß, was wann wo von wem zu tun ist.

    Ich sage ausdrücklich: Das war in der Vergangenheit
    nsbesondere bei der Mission OEF nicht immer so. Der
    achverhalt, dass KSK-Spezialkräfte unter OEF in
    fghanistan eingesetzt wurden bzw. nicht eingesetzt
    urden, galt als geheim. Ob also Bundeswehrsoldaten in
    iesem Mandatsrahmen seit 2001 tatsächlich im Einsatz
    aren, wurde gegenüber dem Parlament – auch gegen-
    ber dem Verteidigungsausschuss – geheim gehalten.
    rst einer wohl unbeabsichtigten Indiskretion des Vertei-
    igungsministers war zu entnehmen, dass seit 2005 un-
    ere Beteiligung an OEF in Afghanistan praktisch erlo-
    chen ist. In der Sache ist das absolut in Ordnung. Aber
    ie Geheimniskrämerei darum herum war nicht beson-
    ers parlamentsfreundlich.

    Es darf nicht – dies sage ich ganz klar – zweierlei
    undeswehren geben: eine normale und eine geheime.
    ir müssen wissen, wofür wir als Abgeordnete die Ver-

    ntwortung übernehmen, wenn wir hier in namentlicher
    bstimmung Entsendebeschlüsse fassen.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hans-Peter Bartels

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Uns interessiert nicht das operative Detail oder die
    taktische Planung, sondern die Frage, ob überhaupt deut-
    sche OEF-Soldaten ein Jahr lang im Einsatzgebiet einge-
    setzt werden. Diese Frage kann und darf vor dem Par-
    lament und vor der deutschen Öffentlichkeit nicht
    unbeantwortet bleiben. Wir haben dazu auch in dem
    Untersuchungsausschuss – das wurde bereits angespro-
    chen –, zu dem sich der Verteidigungsausschuss in der
    Sache Kurnaz erklärt hat, diskutiert und Verabredungen
    getroffen, die dieses Problem der, ich sage einmal: blin-
    den Flecken im Parlamentsvorbehalt hoffentlich ein für
    allemal ausräumen.

    Wir sind Außenminister Steinmeier und Verteidi-
    gungsminister Jung dankbar, dass sie nun die Konse-
    quenz aus der Schwerpunktverlagerung in Afghanistan
    gezogen haben und zu OEF dort nichts mehr beitragen.
    ISAF ist inzwischen im ganzen Land präsent. Unser
    Schwerpunkt liegt auf ISAF, insbesondere auf dem Re-
    gionalkommando Nord. Die Doppelstruktur von NATO
    und US-geführter Antiterroroperation OEF ist historisch
    gewachsen. Aber sie ist mehr und mehr ein Hindernis für
    eine einheitliche Sicherheitsstrategie der internationalen
    Gemeinschaft in Afghanistan. Das wird mittlerweile
    auch auf amerikanischer Seite gesehen. Egal wie die
    Präsidentenwahl heute Nacht ausgeht, es wird Anstren-
    gungen zu mehr Kohärenz geben müssen. Auch der neue
    CENTCOM-Befehlshaber Petraeus hat sich schon in
    diese Richtung geäußert.

    Meine Damen und Herren, die Fortsetzung unserer
    Beteiligung an der Seeraumüberwachung am Horn von
    Afrika sollte unstrittig sein. Die deutsche Marine mit ih-
    ren Fregatten, Versorgern, Hubschraubern und Aufklä-
    rungsflugzeugen leistet hier einen kontinuierlichen, gu-
    ten, hoch anerkannten Beitrag fern der Heimat. Wären
    die Verbündeten nicht da, wären die Verbindungswege
    der Terroristen schnell wiederhergestellt. Deshalb sind
    wir da.

    Daneben wird wohl noch in diesem Jahr eine ESVP-
    Mission zur Pirateriebekämpfung vor der somalischen
    Küste starten. Daran sollten wir uns ebenfalls beteiligen.
    Die Zahl der Piraterieattacken hat in den vergangenen
    Monaten dramatisch zugenommen. Das Schifffahrtsbüro
    der Internationalen Handelskammern in Kuala Lumpur
    teilt mit, dass es seit Anfang dieses Jahres 200 Piraterie-
    fälle weltweit gegeben hat, davon ein Drittel im Seeraum
    vor Somalia. Über 500 Seeleute sind dort als Geiseln ge-
    nommen worden. Auch Schiffe deutscher Reedereien
    sind immer wieder betroffen. Dagegen müssen wir uns
    zur Wehr setzen. Das sollten wir wirksam unterbinden
    können. Dies mit einem eigenen Bundestagsbeschluss zu
    tun, entspricht den Grundsätzen von Mandatswahrheit
    und Mandatsklarheit.


    (Paul Schäfer [Köln] [DIE LINKE]: Das steht doch gar nicht drin!)


    Gut, dass die verfassungsrechtlichen Bedenken, die es
    bei den Mehrheitsfraktionen dieses Hauses wohl gab,

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    (C (D ittlerweile ausgeräumt sind! Wir sind uns in der Koaliion einig, wenn ich das richtig sehe. Ob man auf Dauer immer eine deutsche Doppelpräenz am Horn von Afrika braucht – eine Fregatte für EF und eine Fregatte für die Antipiraterie –, wird die ukunft zeigen. Man könnte sich auch vorstellen, dass eide Mandate je nach Bedarf auf die gleichen Mittel zuückgreifen. Ein Schiff kann ja in Sekundenschnelle eiem anderen Kommando unterstellt werden. Das wäre ine Frage pragmatischen Ressourcenmanagements, em der Bundestag gewiss nicht im Wege stehen würde, enn die Beschlüsse klar sind und kontinuierlich inforiert wird. Ich empfehle das von der Regierung bereinigte OEFandat der Zustimmung des ganzen Hauses. Vielen Dank. Jetzt spricht der Kollege Gert Winkelmeier. Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! igentlich könnte ich heute meine Rede vom vorigen ahr zum gleichen Anlass halten; (Ulrike Merten [SPD]: Zu Protokoll! – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Sie stehlen uns die Zeit! Das ist das Wertvollste, was es gibt!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)