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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oskar Lafontaine


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    erren!


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt kommt Poß II!)


    m Mittelpunkt dieser Debatte steht das Wort „Ver-
    rauen“. Die Bundeskanzlerin hat gesagt, dass die wich-
    igste Währung der Finanzmärkte das Vertrauen sei. Ich
    abe in den letzten Jahren nicht beobachten können, dass
    ertrauen die Grundlage des Handelns der Finanzmärkte
    ar. Die Finanzmärkte haben sich mehr und mehr zu

    pekulativen Märkten entwikkelt, und spekulative
    ärkte basieren auf allem anderen, aber nicht auf Ver-

    rauen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    ertrauen war lange Zeit das Kapital der Banken, bevor
    s die Finanzmärkte in der gegenwärtigen Form gab.
    ber wenn das Vertrauen in die Banken zerstört ist,






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    wenn die Sparerinnen und Sparer kein Vertrauen mehr in
    die Banken haben, dann können in unserer Ordnung nur
    noch zwei Instanzen handeln: Die eine ist die Zentral-
    bank – sie kann durch ihr Handeln Vertrauen herstellen –,
    die andere ist die Bundesregierung.

    Ich will jetzt von der Bundesregierung sprechen. Ver-
    trauen schafft man nicht, indem man verharmlost. Ich
    stelle hier für meine Fraktion fest: Sie haben viel zu
    lange die Krise verharmlost und sich insoweit schuldig
    gemacht, als das Vertrauen der Bevölkerung in das Han-
    deln der Regierung verloren gegangen ist.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Damit dieser Satz nicht so stehen bleibt, zitiere ich, was
    der Finanzminister vor wenigen Tagen gesagt hat:

    Deshalb und weil die Verhältnisse bei uns andere
    sind, ist ein ähnliches Programm

    – wie in den USA –

    in Deutschland oder Europa weder notwendig noch
    sinnvoll.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Bleibt richtig!)


    Nach wie vor ist wahr: Die Finanzmarktkrise ist vor
    allem ein amerikanisches Problem!

    Am Anfang der Krise, als jeder wusste, dass die Situa-
    tion hochgefährlich war, hat die Regierung kein Ver-
    trauen dadurch geschaffen, dass der Finanzminister die
    Lage völlig falsch eingeschätzt hat. Das ist die Wahrheit;
    sie ist hier dokumentiert.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Während andere von „Massenvernichtungswaffen“ spra-
    chen – derjenige, der dieses Wort geprägt hat, kennt sich
    auf den internationalen Finanzmärkten aus; er sprach
    auch die Vernetzung der Produkte an –, hieß es hier
    noch, das sei ein Problem der USA. Die Kanzlerin hat
    sich dieser nun wirklich lächerlichen Analyse ange-
    schlossen; das heißt, Sie haben zu Beginn, vor einigen
    Tagen überhaupt nicht überblickt, worum es hier über-
    haupt geht. Ich will das in aller Klarheit für meine Frak-
    tion hier feststellen.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Hauptsache, Sie überblicken alles!)


    Ich zitiere die Welt, die nicht im Verdacht steht, Ihnen in
    irgendeiner Form kritisch gegenüberzustehen:

    Das Chaos ist groß. Wochenlang hatten die Kanzle-
    rin und ihr Finanzminister die Krise kleingeredet.

    Das ist die Wahrheit, und deshalb haben Sie kein Ver-
    trauen geschaffen, sondern Sie haben die Unsicherheit in
    der Bevölkerung verstärkt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Nachdem Sie festgestellt haben, dass diese Verharmlo-
    sung ein Fehler war, und nachdem Sie von den Ereignis-

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    (C (D en überrollt worden sind, haben Sie eben kein fachlich olides Krisenmanagement zustande gebracht. Aus Zeitründen möchte ich nicht auf die IKB eingehen, sondern uf die HRE, und ich möchte sagen, was nach meiner uffassung falsch gelaufen ist. Es ist noch akzeptabel, ass man in einer Situation von international vernetzten ärkten nicht kurzfristig alle Löcher feststellen kann, ie auftreten können. Das möchte ich zunächst von nieandem erwarten. Aber wenn man zumindest das Pro lem erkannt hat – das hat schon in den Zeitungen getanden –, dass der Fehler gemacht wurde, mit urzfristigem Geld langfristige Kredite zu finanzieren, nd wenn dann ein Finanzminister von der „Abwickung“ des Unternehmens spricht, dann zeigt das, dass er iesem Problem fachlich überhaupt nicht gewachsen ist. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    ann ist er Mitverursacher dafür, dass dieses Institut in
    mmer größere Schwierigkeiten gerät. Ich hätte mir nicht
    orstellen können, dass ein Bundesfinanzminister im
    usammenhang mit einem DAX-Unternehmen und sol-
    hen Volumina, die hier zur Rede standen, von „Abwick-
    ung“ spricht und damit einen völlig falschen Terminus
    n die Öffentlichkeit bringt.

    Das geht auf diese Art und Weise weiter: Nun haben
    ir im Fernsehen erlebt, wie die Kanzlerin neben dem
    inanzminister stand und sagte, dass sie die Spareinla-
    en garantieren. Zunächst würde jeder in diesem Hause
    agen – das will ich auch für meine Fraktion ausdrück-
    ich sagen –, dass er erleichtert wäre, wenn mit diesem

    ort die Dinge geklärt wären. Wer wäre da nicht er-
    eichtert? Dies wäre natürlich vertrauensbildend. Aber
    anach ging doch der ganze Zirkus erst los. Ich rede
    ewusst von Zirkus; denn zuerst hörte man von 586 Mil-
    iarden Euro, dann von über 700 Milliarden Euro, dann
    on vielleicht 1 Billion Euro, dann von 1,5 Billionen
    uro und von bis zu 2 Billionen Euro. So schafft man
    och kein Vertrauen. So schürt man nur Unsicherheit un-
    er den Sparerinnen und Sparern, die überhaupt nicht

    ehr wissen, was sie von all dem halten sollen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir Abgeordneten wurden gefragt: Wie soll das denn
    ehen? Dazu haben Sie überhaupt kein Wort gesagt. Sie
    aben wahrscheinlich selbst keine Vorstellung davon.
    ie anderen europäischen Staaten haben Ihnen ja mitt-

    erweile vorgehalten, dass Ihre Vorgehensweise völlig
    nproduktiv gewesen sei. Es war Unilateralismus, der in
    iesem Falle zu Schäden in anderen Volkswirtschaften
    ühren wird. Die Kritik, die heute in Europa an Ihrer
    orgehensweise geübt worden ist, ist mehr als berech-

    igt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wollen Sie die Sparer nicht schützen?)


    s ist wirklich kein Ausweis von Stärke, dass Sie auf
    iesen gravierenden Fehler nicht einmal eingegangen
    ind. Stattdessen haben Sie hier so getan, als würden Sie
    uropäisch abgestimmt handeln. Sie haben damit ande-






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    ren Staaten in Europa große Probleme bereitet. So
    schafft man kein Vertrauen auf den Finanzmärkten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dr. Peter Struck [SPD]: Das ist absoluter Stuss!)


    In den Zeitungen steht, dass Notenbanker auf die
    Frage, was die Kanzlerin und der Finanzminister ge-
    meint haben, antworten, dass sie nicht wissen, was ge-
    meint ist, und dass Sie es wahrscheinlich selbst nicht
    wissen. Daran sieht man, dass man mit einer solchen
    Vorgehensweise kein Vertrauen schafft. Ich hätte mir
    nicht vorstellen können, dass in einer solchen Situation
    so vorgegangen wird. Wenn man eine solche Garantie
    abgibt – wie gesagt, die Absicht ist löblich –, dann muss
    doch ein Mindestmaß an Vorstellung darüber herrschen,
    was damit eigentlich gemeint war.

    Sie haben hier den irischen Weg kritisiert. Das ist
    nun wirklich eine Frechheit, Frau Bundeskanzlerin.


    (Jörg Tauss [SPD]: Was?)


    Wenn Sie den irischen Weg der einseitigen Garantie für
    die eigenen Banken kritisieren, aber gleichzeitig hin-
    sichtlich der Ersparnisse den gleichen Weg gehen, dann
    sind Sie völlig unglaubwürdig. Genau das wird Ihnen
    auf europäischer Ebene vorgehalten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Volker Kauder [CDU/CSU]: Mannomann!)


    Ebenso fahrlässig wie das fehlerhafte Vorgehen bei
    den Spareinlagen, wo bis zum heutigen Tage niemand
    hier in der Lage ist, zu sagen, was überhaupt gemeint ist,
    ist es, von einem „Plan B“ zu reden, wenn man erstens
    kaum Vorstellungen hat, wie dieser aussehen soll, und
    zweitens eigentlich Beruhigung in die Märkte bringen
    will. Was macht denn jemand, der über die Finanzströme
    bei den Banken zu entscheiden hat, wenn er auf der ei-
    nen Seite hört, die Spareinlagen sollen garantiert wer-
    den, aber nicht weiß, wie das zu geschehen hat, und auf
    der anderen Seite hört, es gibt einen Plan B in Reserve,
    auch wenn das später, wie üblich, wieder revidiert wird?
    Dadurch wird doch ein Abwarten in den einzelnen Insti-
    tutionen bewirkt, was gerade das Gegenteil von dem ist,
    was wir eigentlich gebrauchen könnten. Wir brauchen
    Sicherheit, Verlässlichkeit und zumindest eine Grund-
    lage für die Planungen der Kreditinstitute. Wenn Sie von
    einem Plan B sprechen, dann müssen alle Verantwortli-
    chen in diesen Instituten abwarten, wie dieser wohl aus-
    sieht und wie sie damit optimal für ihre Bank entschei-
    den können. Insofern war das ein Fehler.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Ich möchte ein Zitat aus den Zeitungen des heutigen
    Tages nennen, das einen wirklich umhaut. Der Bundes-
    finanzminister, der in dieser Regierung verantwortlich
    ist, die Krise zu managen, hat ernsthaft gesagt, er hätte
    sich vor einer Woche nicht vorstellen können, dass Tur-
    bulenzen bei isländischen Banken Auswirkungen bei uns
    haben. Wenn Sie das so gesagt haben, dann muss ich
    feststellen, dass Sie nicht die blasseste Ahnung von den

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    (C (D echanismen auf den internationalen Finanzmärkten aben. Das ist eine traurige Feststellung, aber ich muss as hier ganz klar sagen. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dr. Peter Struck [SPD]: Aber Sie haben Ahnung!)


    Herr Kollege Struck, von Ihnen verlangt man so etwas
    icht. Aber von einem Bundesfinanzminister sollte man
    rwarten können, dass er die Vernetzung der interna-
    ionalen Finanzmärkte kennt.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    enn Sie bisher so gearbeitet haben, Herr Finanzminis-
    er, dann haben Sie sich durch diese Aussage bis auf die
    nochen blamiert. Es tut mir leid, dass ich Ihnen das
    ier in dieser Klarheit vorhalten muss.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Weil die internationalen Finanzmärkte so verflochten
    ind, brauchen wir jetzt eine internationale Zusam-
    enarbeit. Ohne internationale Zusammenarbeit – wie

    esagt, mit Ihrer Vorgehensweise bei den Spareinlagen
    aben Sie gegen dieses Prinzip verstoßen – ist in die
    inanzmärkte keine Ordnung zu bringen. Die Kritik auf
    er europäischen Ebene ist eindeutig: Die Europäer be-
    lagen, dass die Bundesregierung hier zu wenig koope-
    iert.

    Nun komme ich zu einem Punkt, der in der heutigen
    ebatte zu kurz gekommen ist. Die Realwirtschaft
    richt mittlerweile ein. Man hätte erwarten können, dass
    rgendetwas dazu gesagt wird, was man tun will, um die-
    en Einbruch zu verhindern. Dass dazu nichts gesagt
    orden ist, lässt wiederum Zweifel aufkommen, ob Sie
    as Ausmaß der Krise überhaupt erkennen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Angesichts dessen, dass jetzt im gesamten Automo-
    ilbereich die Nachfrage einbricht, dort bereits Leute
    ntlassen werden, Produktionen für Wochen stillgelegt
    erden, demnächst die Weiterverarbeiter an der Reihe

    ind und auch in anderen Branchen Entlassungen ange-
    ündigt werden, sieht man an einer klitzekleinen Ent-
    cheidung, dass Sie überhaupt nicht verstanden haben,
    orum es geht: Wer in dieser Situation die Arbeitslo-

    enversicherungsbeiträge senkt, weiß überhaupt nicht,
    as auf dieses Land zukommt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    ie werden die Arbeitslosenversicherungsbeiträge bald
    ieder anheben müssen; das sage ich Ihnen voraus. Das

    st eine völlig unverantwortliche Vorgehensweise.

    Insofern ist es bedauerlich, dass in dieser schwierigen
    ituation kein Einvernehmen zwischen Frankreich und
    eutschland herrscht. Das, was die französische Politik

    eit Wochen fordert, nämlich ein konzertiertes Vorge-
    en der europäischen Staaten anzustreben, um die
    onjunkturelle Krise zu bewältigen, ist bislang von der






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    deutschen Politik verhindert worden. Diese Vorgehens-
    weise wird auf unsere Konjunktur in erheblichem Um-
    fang zurückschlagen.

    Wir sagen hierzu: Wir brauchen jetzt ein Gegensteu-
    ern des Staates; das heißt eine andere Fiskalpolitik. Ich
    kann also die Aussage nur unterstreichen: Wer in dieser
    Situation sagt – Sie haben das wieder getan, Frau Bun-
    deskanzlerin –: „Wir werden den Haushalt weiter konso-
    lidieren und an unseren Haushaltszielen festhalten“, lässt
    erhebliche Zweifel aufkommen, ob er verstanden hat,
    was in der Welt überhaupt los ist und was auf Deutsch-
    land zukommen wird.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Außer Ihnen hat sowieso niemand in der Welt etwas verstanden! Selbstgerecht!)


    Ein Gegensteuern wäre eine expansive Fiskalpolitik,
    eine Lohnpolitik, die nicht wie in der Krise 1929/1930
    auf einen Kürzungswettlauf hinausläuft, sondern auf
    Produktivität und Preissteigerung orientiert ist und,
    wenn es denn geht, vielleicht sogar ein Anheben der
    Hartz-IV-Sätze. Das würde sich nämlich direkt stabili-
    sierend auf die Konjunktur auswirken. Wer von den
    Hartz-IV-Empfängern versteht denn noch, dass in
    Deutschland sofort zig Milliarden für Pleitiers bereitge-
    stellt werden, aber nicht ein paar Hundert Millionen
    Euro für Hartz-IV-Empfänger?


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Letzte Bemerkung. Sie haben heute die Managerhaf-
    tung angesprochen. Ich möchte ganz leise daran erin-
    nern, dass dies von meiner Fraktion immer wieder vor-
    gebracht worden ist und dass wir für diesen Vorschlag
    als sozialistische Neidhammel diffamiert worden sind.
    Ich will mich gar nicht darüber lustig machen. Meine
    Vermutung ist nur die, dass Sie populistisch von Ihrer ei-
    genen Verantwortung ablenken wollen. Sie sollten sich
    den gleichen Kriterien stellen, die Sie den Managern ge-
    genüber aufstellen, um zu deren Entlassung aufzufor-
    dern. Angesichts der Fahrlässigkeit, mit der Sie mit
    Bürgschaftszusagen usw. umgehen, sollten Sie diese
    Kriterien an sich selbst anlegen. Das hieße dann auch,
    Ihre eigene Zuständigkeit infrage zu stellen. Sie haben
    also kein Risikomanagement betrieben, das Vertrauen
    schafft, sondern haben Ängste und Unsicherheiten in der
    Bevölkerung geschürt. Das ist leider ein Politikversagen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Norbert Röttgen

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In einem bin ich mir ganz sicher: Das, was die Bürgerin-

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    (C (D en und Bürger von uns als ihren Politikern in dieser rnsten Lage des Landes ganz sicher nicht erwarten, ist, ass wir uns in politischer Rechthaberei und im Austraen kleinkarierter parteipolitischer Streitigkeiten ergeen. eider haben wir das hier überwiegend demonstriert. Die zentralen Begriffe dieser Debatte sind „Verrauen“ und „Verantwortung“. Ich glaube, dass das nforderungen sind, die die Bürger an uns adressieren. ie erwarten nicht, dass wir nur Anforderungen an die irtschaft stellen. Weil das so ist, möchte ich folgende Fragen stellen, ie zum Thema gehören: Wie können wir die Krisenbeältigung, die stattfindet, den Bürgern gegenüber recht ertigen? Was findet warum statt? Was sind die Lehren, ie wir, die Politik, aus dieser Krise ziehen? Diese Kapiel liegen in unserer originären politischen Verantworung, zu der wir uns äußern müssen und an der wir geessen werden. Zur Krisenbewältigung. Ich glaube, dass dies das ebot der Stunde ist. Es geht nicht um Schuldsuche in er Vergangenheit, sondern darum, Gefahren abzuwehen. Natürlich müssen wir uns den Bürgern gegenüber echtfertigen, wenn sie uns fragen: Wie kommt ihr dazu, uf einmal in so großen Dimensionen, auch wenn es nur icherheiten sind und kein Bargeld fließt, Institute zu tützen? Das muss gerechtfertigt werden. Darum möchte ch unterstreichen: Es geht bei dieser Krisenbewältigung icht darum, ein einzelnes Unternehmen zu retten; es eht nicht um einzelne Banken und Institute. Es geht berhaupt nicht um private Interessen, sondern um die unktionsfähigkeit und Stabilität des Finanzmarktes insesamt. Es geht um unsere Volkswirtschaft. Es war kein geringerer als Friedhelm Hengsbach, der or kurzem darauf hingewiesen hat, dass die Stabilität nd Funktionstüchtigkeit des Finanzmarktes ein öffentlihes Gut sei. Ich möchte es sogar zuspitzen: Hier steht as Gemeinwohl zur Debatte. Darum ist es die Aufgabe es Staates, das Gemeinwohl zu gewährleisten; denn der chaden für die Bürger wäre dramatisch, wenn wir nicht andeln würden. arum geht es: nicht um private Interessen, sondern um nteressen des öffentlichen Gemeinwohls. Es geht darum, dass durch politische Aktion, durch taatliches Handeln dieser Koalition und der Politik, das ertrauen ersetzt wird, das die Marktakteure zerstört haen. Das ist eine schwierige, ungekannte Herausfordeung. Ich möchte für die Koalitionsfraktionen hier ausrücklich betonen: Die Regierung und die Koalition aben geschlossen und besonnen gehandelt und zugleich ntschlossen agiert, in ständiger Kooperation und Abprache mit dem Parlament. Ich finde, dass das Parlaent nicht so sehr die Aufgabe hat, sich zu bedanken; ch bedanke mich im Namen der beiden Koalitionsfrak Dr. Norbert Röttgen tionen bei der Bundeskanzlerin, beim Bundesfinanzminister, bei der Bundesregierung für die exzellente Arbeit, die schwierigste Arbeit, die bislang geleistet worden ist. Das hat dem Land gutgetan und den Interessen der Bürgerinnen und Bürger gedient. Das Instrument ist in der Sache dargestellt worden – wahrscheinlich kann man es nicht oft genug tun –: Es sind weder 26 Milliarden Euro noch 35 Milliarden Euro irgendwohin geflossen; vielmehr geht es um eine Bürgschaft, um die Gewährung einer Sicherheit, damit der Kreislauf wieder fließt. Es ist wichtig, zu sagen, dass es darum geht. Man kann nicht ausschließen, dass die Bürgschaft in Anspruch genommen wird. Das ist ein Teil der Wahrheit; das weiß heute keiner. Darum ist es wichtig, den Bürgern zu sagen: Wenn es dazu kommt, dann ist gewährleistet, dass das Unternehmen mit einem Bilanzwert von 400 Milliarden Euro, das von dieser Bürgschaft profitiert, mit Mann und Maus die Summe zurückzahlen wird, mit allen Vermögenswerten, über das es verfügt; bevor der erste Euro Gewinn erzielt wird, muss jede Schuld und jede Bürgschaft an den Bund zurückgezahlt werden. Es wird kein Gewinn auf Kosten der öffentlichen Hand erzielt. Ich möchte, so gut wir das jetzt schon können, etwas zu den Lehren sagen, die wir daraus ziehen müssen. Ich finde, dass Schnellschüsse nicht das Gebot der Stunde sind; wir müssen aber darüber diskutieren, welche Lehren wir heute schon daraus ziehen können. Was wissen wir schon heute? Dazu können wir einiges sagen. Als Erstes wird reflexartig gesagt – auch ich werde gleich etwas dazu sagen –, wir brauchten mehr Regulierung. Ja, wir brauchen sie; aber ich nenne das nicht an erster Stelle. Ich warne gleichzeitig vor der Illusion, dass wir mit Regulierung jede nächste Krise, die Entstehung von neuen Krisen und Problemen, verhindern können. Das können wir nicht; denn wir reagieren immer auf das, was wir kennen, nicht auf die nächste Krise. Die Grenzen des Gesetzgebers sollten wir beachten. Nein, ich möchte Ihnen an allererster Stelle meine persönliche Überzeugung vortragen – ich hoffe, dass sie von manchen geteilt wird –: Diese Krise zeigt an allererster Stelle, dass kein Regelwerk, schon gar nicht die Wirtschaft bestehen kann, wenn die einzelnen wirtschaftlichen Akteure glauben, frei von moralischer Bindung, frei von unternehmerischer Ethik, ohne gesamtgesellschaftliches Verantwortungsgefühl agieren zu können. Dort fängt es an. Der Staat kann durch Regulierung nie ersetzen, was von verantwortlichen Wirtschaftsakteuren an moralischer Selbstverpflichtung nicht mehr empfunden wird. Nach unserer Überzeugung gehört der Vorrang der ethi s w m W L L d w k D d z m d f S b r D p D d g a i l n z a n d E e d O g W A p A (C (D chen Dimension unmittelbar und originär zur Marktirtschaft, und zwar an allererster Stelle. Nach christdeokratischer und christlich-sozialer Vorstellung ist irtschaft keine moralfreie Zone. Die Sozialisten und Populisten werden nicht in der age sein, die Marktwirtschaft zu diskreditieren. Eine ehre dieser Krise ist folgende: Wenn es jemand schafft, en Markt zu diskreditieren, dann sind das die verantortungslosen Akteure des Marktes selbst. Sie allein önnen so etwas bewirken. aher würde ich mich freuen, wenn in Deutschland in ieser Situation vonseiten der Wirtschaft bald ein Wort ur ethischen Gebundenheit wirtschaftlicher unterneherischer Tätigkeit zu hören wäre. Die Uhr läuft auch ort. Ich glaube, dass an dieser Stelle ein solches Wort ällig ist. Eine weitere Lehre ist, dass diese Krise etwas über die ystemfrage aussagt. Der Sozialismus ist passé; das haen wir in Deutschland und auch darüber hinaus erfahen. Diese Variante stellt sich nicht mehr. ie Krise zeigt: Liberale Marktgläubigkeit ist ebenfalls assé. ie Krise zeigt, dass die soziale Marktwirtschaft, die zu en elementaren geistigen Grundlagen der CDU/CSU ehört, aktueller ist als je zuvor in diesem Land. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





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    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    Soziale Marktwirtschaft bedeutet Markt. Die Lehre
    us dieser Krise ist nicht, den Markt abzuschaffen. Das
    st eine geradezu dumme These, die, außer in Ihren Ideo-
    ogiebüchern, nirgendwo mehr vertreten wird.

    Die Lehre ist, den Markt zu ordnen. Wir sind nicht
    ur für den Markt, weil die Erfahrung zeigt, dass er effi-
    ienter ist und besser funktioniert; das trifft zwar zu, ist
    ber nicht alles. Wir sind für den Markt als Werteord-
    ung. Wir sind für die soziale Marktwirtschaft, weil sie
    em Freiheitsrecht und der Verantwortungspflicht des
    inzelnen als Werteordnung am besten gerecht wird.

    Aus dieser Erkenntnis in Bezug auf die Systemfrage
    rgibt sich unmittelbar eine politische Konsequenz als
    as Gebot dieser Stunde: Diese Vorstellung von sozialer
    rdnung der Marktwirtschaft muss international durch-
    esetzt werden. Das ist kein neuer Imperialismus. Die
    elt hat jetzt die Chance, das System und den gerechten
    usgleich, von dem unser Land und unsere Menschen
    rofitiert haben, weltweit durchzusetzen. Das ist die
    ufgabe der Stunde.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Renate Künast [BÜND Dr. Norbert Röttgen NIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch ein doppelter Rittberger!)





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    Darüber sollten wir uns freuen. Es ist so etwas wie die
    Rückkehr der Politik in die Gestaltung der Globalisie-
    rung. Das ist eine große Aufgabe.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist außerdem eine aktuelle Legitimation Europas.
    Deutschland wird es nicht alleine schaffen. Europa aber
    kann es schaffen. Wenn man sich anschaut, was wir viel-
    leicht versäumt haben, komme ich zu dem Schluss: Wir
    haben die originär europäische Kulturvorstellung nicht
    heftig genug vertreten.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden wie Westerwelle!)


    Die Bundeskanzlerin hat es in Heiligendamm getan und
    versucht, sie durchzusetzen. Die europäische Stimme
    hätte in der Vergangenheit stärker werden können. In
    Zukunft muss sie stärker werden – für eine gerechte Ord-
    nung der Weltwirtschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das müssen wir leisten, und zwar mit allem, was dazu-
    gehört: Transparenz, Eigenkapital, Rating und Risiko-
    management. All das gehört dazu. Das ist die Ordnung
    von Wirtschaft, die wir brauchen.

    Ich möchte eine letzte Bemerkung zum Thema unter-
    nehmerisches Risiko und staatliche Regulierung ma-
    chen. Auch hier gilt, dass wir in Bezug auf die Konse-
    quenzen das Maß bewahren sollten.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ah! Jetzt geht es wieder rückwärts!)


    Ich bin der festen Überzeugung, dass Risikobereitschaft
    zum Unternehmertum dazugehört. Es ist nicht die Auf-
    gabe des Staates, eine Ex-post-Kontrolle über unterneh-
    merische Risikoentscheidungen allgemein durchzufüh-
    ren; das ist meine feste Überzeugung.

    Ich bin aber auch der Meinung, dass wir es hier nicht
    nur mit unternehmerischen Entscheidungen privaten
    Charakters zu tun haben. Friedhelm Hengsbach hat ge-
    sagt – er hat es als Warnung an die Finanzakteure und
    -experten verstanden –: Die Stabilität und Funktionsfä-
    higkeit des Finanzmarktes sind öffentliches Gut. –
    Durch das verantwortungslose Verhalten bestimmter Ak-
    teure in Amerika und Europa ist öffentlicher Schaden
    entstanden. In den Fällen, in denen es nicht um den
    Schaden einer Gesellschaft geht, sondern in denen unse-
    rer Gesellschaft und unserem Staat Schaden zugefügt
    wird, haben wir ein unzulängliches Haftungsregime.
    Bislang stellen wir nämlich nur auf die gesellschafts-
    rechtliche Haftung ab. Hier braucht es öffentlich-rechtli-
    che Schadenersatzansprüche. Wenn öffentliche Güter
    fundamentaler Art gefährdet oder beschädigt werden,
    was wir jetzt erleben – es kann zum Kollaps kommen –,
    dann sind auch strafrechtliche Sanktionen an der Tages-
    ordnung. Die braucht es auch.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir brauchen eine Verbesserung der unternehmensin-
    ernen Aufsicht. Die Bundeskanzlerin hat die Staatsauf-
    icht zu Recht angesprochen. Das Thema Aufsichtsräte
    zw. unternehmensinterne Kontrolle gehört aber auch
    uf die Tagesordnung der Politik. Hier gibt es Hand-
    ungsbedarf.

    Ich will das Gesagte in einem Appell zusammenfas-
    en, der die allermeisten hier verbinden sollte: Wir ma-
    hen zurzeit bittere Erfahrungen. Das Ende und die Di-
    ension der Erfahrungen und des Schadens sind noch

    icht absehbar. Wir müssen das bewältigen, die Gefah-
    en in den Griff kriegen, bannen und meiden. Nutzen wir
    ls gewählte Politiker dieses Landes diese Krise aber
    uch dazu, eine Kultur des Maßes und eine soziale Ord-
    ung der Wirtschaft durchzusetzen. Die CDU/CSU-Bun-
    estagsfraktion jedenfalls wird an diesem Werk mit-
    rbeiten und ist entschlossen, hieraus die Lehren zu
    iehen.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD)