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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Kollegin.



Rede von Monika Knoche
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

– dass sie mit allen diplomatischen Mitteln für einen

Friedensplan wirbt und dass sie endlich von der falschen
Logik abrückt, immer mehr Militär dorthin zu schicken.


(Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nächste Rednerin ist die Kollegin Kerstin Müller,

    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

    Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Keine Frage, Frau Knoche, die Sicherheitslage in Afgha-
    nistan hat sich verschärft – auch im Norden, auch im
    deutschen Verantwortungsbereich. Da gibt es nichts zu
    beschönigen. Aber die Frage ist: Was folgt daraus? Was
    ist die Konsequenz? Ich sage hier sehr deutlich – das
    steht für mich und meine Fraktion fest –: Ein Sofortab-
    zug, so wie Sie ihn hier noch einmal gefordert haben,
    wird keine Friedens-Jirgas zur Folge haben, wie Sie dies
    geschildert haben, sondern bedeutet im Norden den Aus-
    bruch eines Bürgerkrieges und im Süden die Rückkehr
    der Taliban. Das finde ich unverantwortlich.

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    as ist vor allen Dingen gegenüber den Afghanen unver-
    ntwortlich. Sie finden deshalb in Afghanistan kaum je-
    anden, der den Abzug der internationalen Truppen for-

    ert.

    Noch etwas: Es sind vor allem die demokratischen
    räfte, die Vertreterinnen von Frauenorganisationen, de-
    en die Angst in den Augen steht, wenn das Thema Ab-
    ug angesprochen wird. Es ist klar, warum. Sie müssen
    ämlich um ihr Leben fürchten, wenn die Taliban zu-
    ückkehren.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Genau so ist das!)


    Ich möchte an Folgendes erinnern: Es ist erst ein paar
    age her, da wurde die ranghöchste Polizistin im Bezirk
    andahar von den Taliban ermordet. Warum? Weil sie

    ine Frau ist und weil Frauen nach der Ideologie der Ta-
    iban im öffentlichen Leben nichts zu suchen haben.
    iesen Frauen müssen Sie erklären, warum es in ihrem

    nteresse sein soll, dass wir sofort abziehen und Chaos
    nd Terror hinterlassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Allerdings sind es gerade die fortschrittlichen Kräfte
    das können sicherlich viele von denen bestätigen, die
    eisen nach Afghanistan gemacht haben –, die massive
    ritik an der Karzai-Regierung äußern und von der in-

    ernationalen Gemeinschaft enttäuscht sind. Sie sind em-
    ört über Kollaborationen mit den alten Warlords; sie
    ind enttäuscht, dass von den Aufbaumitteln in Milliar-
    enhöhe immer noch viel zu wenig vor Ort ankommt.

    Meine Damen und Herren von der Bundesregierung,
    ch glaube, dass es angesichts der sich verschärfenden
    icherheitslage einerseits und der extrem schlechten
    timmungslage in der Bevölkerung andererseits wichtig

    st, endlich einen Kurswechsel einzuleiten. Wenn man
    as nicht tut, dann – so befürchte ich – wird dieser Ein-
    atz scheitern, und das wollen wir alle hier nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ganz zentral ist dabei, dass endlich mit den Partnern
    n der NATO, vor allen Dingen mit den Amerikanern,
    arüber geredet wird, dass der Antiterroreinsatz OEF be-
    ndet wird. Es reicht nicht, dass in den NATO-Papieren
    on einer „comprehensive“, also von einer ganzheitli-
    hen Strategie die Rede ist, wenn sich in der Realität der
    fghanen nichts ändert. Es reicht auch nicht, dass Sie,
    err Außenminister, der OEF keine KSK-Einheiten
    ehr zur Verfügung stellen wollen. Das war zwar über-

    ällig, ist aber leider halbherzig; denn damit hat man im-
    er noch nicht den strategischen Dissens geklärt, der
    it den Partnern im Bündnis besteht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Amerikaner setzen vor allen Dingen auf aggres-
    ive Gegnerbekämpfung. Das heizt die Gewaltspirale an






    (A) )



    (B) )


    Kerstin Müller (Köln)

    und hat viele zivile Opfer zur Folge. Ich möchte an einen
    Bericht von Human Rights Watch erinnern; er ist im
    September erschienen. Darin wird aufgezeigt, dass sich
    die Zahl der Zivilopfer verdreifacht hat, vor allen Din-
    gen durch ungeplante Luftangriffe. Laut UNAMA gab
    es noch nie so viele Opfer wie im August dieses Jahres.
    Das hat, auch wenn 90 Prozent der Anschläge im Süden
    und Osten passieren, eine verheerende delegitimierende
    Wirkung auf den gesamten Afghanistan-Einsatz. Dies
    wird auch im Norden wahrgenommen; die Menschen
    diskutieren darüber. Auch die Menschen in Afghanistan
    wollen einen Strategiewechsel und nicht, dass das Ganze
    nach Pakistan ausgeweitet wird. Daher brauchen wir
    endlich diesen Kurswechsel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Allein ISAF muss sich darauf konzentrieren, den Schutz
    der afghanischen Bevölkerung und den Wiederaufbau zu
    sichern.

    Das Problem ist: Sie sind sich in der Koalition leider
    nicht so richtig über die Linie einig. Wir haben gerade
    Herrn Ramsauer gehört. Er will eine Exitstrategie, meint
    damit aber keine Befristung. Was damit gemeint ist, ver-
    stehen nur die Bayern.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich habe es nicht verstanden.

    Herr von Klaeden fordert dagegen mehr Soldaten.
    Der Außenminister will die KSK zurückziehen. Der Ver-
    teidigungsminister hingegen fordert AWACS. Und die
    Bundeskanzlerin schweigt. Ich fordere die Bundeskanz-
    lerin auf, das Chaos in der Koalition in Sachen Afgha-
    nistan zu beseitigen und offensiv gegenüber den Verbün-
    deten und der Öffentlichkeit für den notwendigen
    Kurswechsel einzutreten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Statt AWACS und noch mehr Soldaten einzusetzen,
    muss der zivile Wiederaufbau endlich absolute Priorität
    erhalten; sonst verschärft sich die Schieflage zwischen
    militärischem und zivilem Beitrag weiter. Da reicht es
    nicht, die zivilen Ausgaben leicht zu erhöhen. Entwick-
    lungsorganisationen wie VENRO und Caritas haben es
    noch einmal dargelegt: Eine massive Aufstockung der
    Mittel ist erforderlich, um eine nachhaltige Entwicklung
    in Afghanistan zu erreichen. Wir fordern zudem, dass
    auch das deutsche zivile Engagement in das Mandat auf-
    genommen wird. Übrigens sind wir uns hier mit dem
    Deutschen Bundeswehr-Verband einig, der diese Forde-
    rung heute auch aufgestellt hat.

    Wenn wir das Ganze zum Erfolg führen wollen, muss
    die Devise also lauten: Nicht kleckern, sondern klotzen.
    Wenn es uns nicht gelingt, die Herzen der Afghanen zu
    gewinnen, dann, befürchte ich, wird der Einsatz schei-
    tern. Wir sollten alles versuchen, um das zu verhindern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Detlef Dzembritzki [SPD])


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    (C (D Ich erteile das Wort dem Kollegen Detlef zembritzki, SPD-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die ebatte zeigt, dass im Haus eine große Übereinstimung darüber herrscht, wie mit dem ISAF-Mandat um ugehen ist. Es gibt eine Fraktion, die das völlig anders ieht. Frau Kollegin Knoche, Sie haben die Situation eies Nachkriegslandes beschrieben. Einige Ihrer Bemerungen – das ist überhaupt nicht zu bestreiten – sind siherlich zutreffend. Es wäre auch überraschend, wenn an Afghanistan, das 30 Jahre Bürgerkrieg und Okku ation erlebt hat, nach einer solch langen Phase, die wir ier zu betrachten haben, als ein befriedetes Land beeichnen könnte, in dem sämtliche Strukturen funktioieren und die Aufbauarbeit abgeschlossen ist. Ich denke, die Regierung ist der Aufforderung geolgt, hier alles zu tun, um für eine friedliche Entwickung Impulse zu geben. Das konnten wir tatsächlich erleen. Der Außenminister hat in seiner realistischen arstellung beschrieben, wie sich die Regierung eingeracht hat. Ich erinnere an die Diskussion, die wir im usammenhang mit der Paris-Konferenz geführt haben. uf dieser Konferenz wurde eine Art Zwischenbilanz ezogen; vor allen Dingen hat die internationale Geeinschaft erneut bekräftigt, dass sie sich auch in Zu unft in Afghanistan engagieren will. Es ist unbestritten, ass wir im Rahmen unseres internationalen Engageents – ich habe das hier schon des Öfteren eingefordert – ehr tun sollten, um die Effektivität, die Kooperation, ie Koordination zu verbessern. Ich hoffe, dass im Zuammenhang mit den Aktivitäten des UN-Repräsentanen, Herrn Eide, weitere erkennbare Impulse gesetzt weren. Wir sind uns einig, dass die Hilfe zur Eigenverantortung in Afghanistan im Vordergrund stehen muss. ch denke, dass alle Aktivitäten, die von uns eingebracht erden, diesem Ziel dienen. ir müssen an dieser Stelle noch einmal deutlich mahen, dass die afghanische Regierung, Präsident Karzai, icht aus der Verantwortung entlassen werden kann, dass ie einen Gutteil Bringschuld gegenüber der internatioalen Gemeinschaft und insbesondere gegenüber der afhanischen Bevölkerung tragen muss. Wir müssen immer wieder den Finger in die Wunde egen, dass nämlich die Korruption im Land nicht genüend bekämpft wird, dass es eine mangelnde Bereitchaft der Regierung gibt, sich des Problems des Droenanbaus anzunehmen. In dieser Situation sollte die nternationale Gemeinschaft ihre Interessen gemeinsam tärker einbringen. Ich höre, dass Regierungsumbildunen in Kabul anstehen: Möglicherweise wird der Innen Detlef Dzembritzki minister ausgetauscht; möglicherweise soll der Bildungsminister in diesem Bereich tätig werden. Eventuell werden dort Schritte eingeleitet, die in unserem Sinne sind. Aus meiner Sicht – das ist auch schon von anderen Kollegen angesprochen worden – ist es absolut notwendig, die regionale Zusammenarbeit zu verstärken. Wir müssen die großen Nachbarn, Pakistan und Iran, viel stärker mit einbeziehen. Die Lage in Pakistan ist nach den Wahlen und der Regierungsbildung nicht unbedingt einfacher geworden. Andererseits ist es aber so, dass es in den Provinzen Verantwortungsträgerinnen und -träger gibt, die sich nicht dem Fundamentalismus angeschlossen haben, sondern ganz bewusst auf Säkularisierung, Veränderung und Reformen setzen. Ich denke, dass solche Kräfte massiv unterstützt werden müssen. In der Diskussion darüber, ob wir uns für die Verlängerung des ISAF-Mandats – ich glaube, in großer Mehrheit wird das der Fall sein – aussprechen sollten, ist zu unterstreichen, dass diejenigen recht haben, die sagen: Militärisch ist das Land nicht zu gewinnen. Wir können dieses Land nur gewinnen, wenn wir den zivilen Aufbau bewerkstelligen, wenn wir die entsprechenden Infrastrukturen und vor allen Dingen die Instrumente für eine innere Sicherheit schaffen. Ich finde, dass wir nicht immer nur über Polizei und Militär sprechen und dabei die Justiz vernachlässigen dürfen. Herr Dr. Hoyer, Sie hatten angesprochen, dass man für die Polizei ebenfalls ein Mandat vorsehen sollte. Darüber kann man diskutieren. Vielleicht sollten wir uns aber bei dieser besonderen Herausforderung, die in Afghanistan zu meistern ist, auf völlig andere Konzepte einlassen und ein Paket schnüren und festlegen, wie wir uns die Zusammenarbeit in Afghanistan vorstellen. Wenn Sie davon sprechen, dass die Polizisten einbezogen werden sollen, fragt man sich: Was ist mit den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich manchmal noch beträchtlicheren Risiken aussetzen? (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre genau dieses Mal gut gewesen!)