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    Vokabeln: 2
    1. Frau: 1
    2. Kollegin.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Monika Knoche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine werten Herren

    nd Damen! Diese notwendige Sondersitzung des Deut-
    chen Bundestages zu Afghanistan gibt es nur, weil wir
    inke nicht bereit waren, einem Fristverzicht zuzustim-
    en und diese wichtige, zentrale Frage deutscher Au-

    enpolitik unter „ferner liefen“ in anderen Debatten ab-
    uhandeln.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir Abgeordnete sollen die Zustimmung zur Statio-
    ierung von weiteren 1 000 Soldaten in Afghanistan
    eben. Wir haben auf die gesamte Lage eine andere
    icht als die vorgetragenen.


    (Mechthild Rawert [SPD]: Das stimmt!)


    ch bin der Auffassung, dass es Zeit für eine wahrhaftige
    ilanz ist.

    Insgesamt 55 000 NATO-Soldaten, darunter bald
    500 deutsche, sollen dort für Sicherheit und Aufbau

    orgen. Wozu haben die vergangenen sieben Jahre ISAF-
    räsenz geführt? Was braucht Afghanistan, und mit wel-
    hen Mitteln sind die Ziele zu erreichen? Dazu nenne ich
    inige Fakten: Haben nach dem 11. September circa
    00 CIA-Agenten und 350 US-Elitesoldaten die Tali-
    anregierung gestürzt und blieb die Zahl der ISAF-Sol-
    aten bei unter 10 000, so ist bereits Mitte 2008 die Zahl
    on 65 000 Soldaten erreicht. Weitere Aufstockungen
    ind angekündigt, weitere Jahre der Präsenz avisiert.
    enn die USA gewählt haben, werden Afghanistan und
    ohl auch Pakistan zu den zentralen Orten des soge-
    annten Krieges gegen den Terror werden.

    Der ISAF-Oberkommandierende, General McNeill,
    agte dieser Tage – Zitat –, es brauche 400 000 Soldaten,
    m Afghanistan zu befrieden. Er sagte allerdings auch,
    r sei der Auffassung, dass dieser Krieg bereits verloren
    st. Aber unsere Minister Herr Jung und Herr Steinmeier
    ennen noch nicht einmal die wahren Opferzahlen.
    eshalb nenne ich sie hier: 2007 waren 8 000 Tote zu
    eklagen, davon 1 500 Zivilisten. Laut UN sind dieses






    (A) )



    (B) )


    Monika Knoche
    Jahr schon mehr als 4 600 Menschen ums Leben gekom-
    men, darunter 1 450 Zivilpersonen. Die Zahl der bewaff-
    neten Anschläge stieg von 9 000 im Jahr 2007 um 40 Pro-
    zent in diesem Jahr. Die USA teilen mit, dass in Afgha-
    nistan derzeit mehr amerikanische Soldaten als im Irak
    sterben. Die Sicherheitslage in Afghanistan ist so drama-
    tisch wie nie zuvor, und da behauptet unsere Regierung
    doch tatsächlich, dass immer mehr Soldaten zu immer
    mehr Sicherheit und Stabilität führen. Das ist doch Vor-
    täuschung falscher Tatsachen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Die afghanische Bevölkerung wird fremde Truppen auf
    Dauer nicht akzeptieren. Wer ihre Kultur kennt, weiß
    das. Der Widerstand wird größer und härter. Mehr
    fremde Soldaten bedeuten eine Stärkung der fundamen-
    talistischen Kräfte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was macht die Taliban stark? Es ist der Krieg gegen
    sie. In Afghanistan werden deutsche Soldaten mittler-
    weile auch nicht mehr als Samariter in Uniform angese-
    hen. Die Soldaten spüren das. Sie sind bewaffnet, sie
    sind bedroht, und sie sind sehr nervös. Gerade erst haben
    deutsche ISAF-Soldaten an einer Straßensperre eine
    Frau und zwei Kinder umgebracht.


    (Zuruf von der FDP: Das ist doch wohl nicht zu fassen!)


    Es ist offenkundig: Das Militär ist der falsche Helfer für
    dieses Land.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Es erweist sich immer mehr, dass die Zusage einer be-
    dingungslosen Solidarität mit den USA falsch war und
    einen zu hohen Preis hat. Das heißt, die USA verstärken
    ihre Dominanz in der NATO. Das heißt auch, dass sich
    Deutschland den amerikanischen Interessen innerhalb
    der NATO immer mehr beugt. Und das heißt für uns,
    dass sich Deutschland von diesen US-geleiteten Interes-
    sen in der NATO endlich emanzipieren muss.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Es ist nämlich nicht richtig, dass die Bündnisverpflich-
    tungen zwangsläufig dazu führen, dass man militärisch
    tätig werden muss. Es ist jetzt die zentrale Aufgabe der
    Politik, eine Exitstrategie zu entwickeln. Die Exitstrate-
    gie beginnt für uns mit dem Abzug der Bundeswehr aus
    Afghanistan.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Deutschland sollte sich ausschließlich zivil engagieren.
    Aufgaben gibt es genug. Der Polizeiaufbau wurde ge-
    nannt. Dabei hat sich Deutschland wahrlich blamiert.
    Ein funktionierendes Rechtswesen gibt es in dem Land
    nicht, aber es wird mit lokalen Kriegsherren zusammen-
    gearbeitet, um für eine fragwürdige Stabilität zu sorgen.
    Das muss aufhören; denn es handelt sich bei den Kriegs-

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    (C (D erren um Fundamentalisten, die Frauen unterdrücken nd die Einhaltung der Menschenrechte nicht gewähreisten. Es sind dieselben Kräfte, die für den Drogenanau verantwortlich sind. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    iemand kann hier glaubhaft versichern, dass es einen
    ivilen Aufbau gibt, solange der Alltag von Hungertod
    estimmt wird, die Müttersterblichkeit derart hoch ist, es
    ädchenhandel gibt, Selbsttötungen von Witwen statt-

    inden und die Armut immer mehr wächst. All das hat
    ich, seit die ISAF ihr „Zivillabel“ trägt, in den Le-
    ensalltag der Bevölkerung eingebrannt. 3,5 Milliarden
    ollar wurden bisher für das Militär ausgegeben. Bis
    010 soll es lediglich 1 Milliarde Dollar für den Zivi-
    aufbau sein.

    Das alles ist die Wirklichkeit, während Sie von Stabi-
    ität reden. In Afghanistan kann von demokratischen
    reiheiten keine Rede sein. Eine belastbare soziale Infra-
    truktur ist nicht entstanden. Die Hilfsgelder sind – das
    issen Sie ganz genau – in dunkle Kanäle geflossen oder
    leich wieder an die Geberländer zurückgeflossen. Die
    SA haben Karzai mithilfe des Petersberger Prozesses
    nter Rot-Grün installiert. Und für was steht diese
    arzai-Regierung? Sie steht für Korruption.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    ch frage: Geht es der NATO denn überhaupt wirklich
    m die Selbstbestimmung Afghanistans? Wenn dem so
    äre, dann würde – das schlussfolgern wir – alle politi-

    che und diplomatische Kraft darauf verwandt, Friedens-
    irgas ins Leben zu rufen, die demokratischen Kräfte zu
    tärken, ein funktionierendes Rechts- und Polizeiwesen
    ufzubauen und Frauen gemäß der UN-Resolution 1325
    ine zentrale Stellung beim Aufbau des Staates einzuräu-
    en.

    Angesichts all der zunehmenden Sicherheitsprobleme
    ann nur gesagt werden: Mehr Militär bedeutet in der
    raxis mehr Unsicherheit und mehr Gewalt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    fghanistan braucht dringend einen Friedensprozess und
    ine politische Konfliktlösung. Die Anrainerstaaten müs-
    en in diesen Friedensplan einbezogen werden. Das sind
    n unseren Augen Pakistan, Iran, Indien, China und
    ussland. Es muss – ja, auch das – mit den Taliban gere-
    et werden; aber es darf ihnen auf gar keinen Fall Macht
    n einer Regierung eingeräumt werden. Afghaninnen
    nd Afghanen wollen nicht von den Taliban terrorisiert
    erden. Aber sie wissen und sie sagen, dass sie selber
    it ihnen fertig werden müssen. Denn sie haben eines

    elernt: Solange der Krieg gegen Terror geführt wird,
    erden die Taliban, werden die fundamentalistischen
    räfte erstarken. Das widerspricht aller Zivilpolitik, die
    ir hier im Deutschen Bundestag zu vertreten haben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])







    (A) )



    (B) )


    Monika Knoche
    Wohin Militär und Kriegslogik führen, sieht man in
    Afghanistan. Deshalb sagen wir – das zum Schluss noch
    zu Ihnen, Herr Steinmeier –: Natürlich soll Deutschland
    sich nicht am ausgeweiteten Antiterrorkampf beteiligen.
    Doch eines funktioniert nicht: Sie wollen die ISAF zur
    Stabilisierungstruppe hochstilisieren und Zustimmung
    erreichen, indem Sie die ohnehin zurzeit nicht vorhan-
    dene deutsche Beteiligung an OEF-Operationen in
    Afghanistan infrage stellen. Im Klartext heißt das: mehr
    für ISAF. Aber keine OEF? Dahinter ist ein dickes Fra-
    gezeichen zu setzen; denn wie man hört, operiert das
    KSK im Rahmen der ISAF in Afghanistan. Wem wollen
    Sie hier erzählen, dass Sie einen Ausstieg aus dem Anti-
    terrorkampf vornehmen wollen? Das ist einfach nicht
    richtig, und nicht legitim, das vor dem Deutschen Bun-
    destag zu vertreten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dr. Peter Struck [SPD]: Wie lange redet die eigentlich? Was ist mit der Redezeit?)


    Was also ist von all dem zu halten, was insbesondere
    Sie, Herr Steinmeier, heute noch einmal gesagt haben?
    Ich meine, davon ist nichts zu halten. Ich plädiere dafür,
    dass die deutsche Politik einen Richtungswechsel voll-
    zieht, dass sie jetzt einen ernsthaften Exitplan entwickelt,
    dass sie alle Kraft darauf verwendet, mit den friedlichen
    und demokratischen Kräften in Afghanistan zusammen-
    zuarbeiten, –



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Monika Knoche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    – dass sie mit allen diplomatischen Mitteln für einen

    Friedensplan wirbt und dass sie endlich von der falschen
    Logik abrückt, immer mehr Militär dorthin zu schicken.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])