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ID1617506700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ja, ja.

    Hinzuzufügen wäre allerdings, dass aufgrund des Be-
    ichts der OSZE – ich denke, Sie können ihn sicherlich
    ekommen –, in dem chronologisch festgehalten ist, was
    eschehen ist, durchaus die Frage berechtigt ist, inwie-
    eit Saakaschwili eine bestimmte Situation – Sie haben
    ieses Verhalten als „möglicherweise eine Dummheit“
    eschrieben – ausgenutzt hat. Das mag so sein. Ich
    ürde sagen, lasst uns das sorgfältig prüfen und dann zu

    inem Ergebnis kommen.

    Das Dritte, was ich sagen will: Sie fragten nach
    edwedews fünf Prinzipien. Wenn Sie sich diese fünf

    rinzipien genau anschauen, werden Sie feststellen, dass
    s einen inneren Widerspruch zwischen den ersten drei
    nd den letzten beiden Prinzipien gibt.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das stimmt!)


    ch finde, dass es jetzt unserer Seite obliegt, im Gespräch
    it Moskau präzise darüber zu debattieren. Nummer

    ins besagt: Internationales Recht hat immer Vorrang.
    ie ist das mit dem fünften Prinzip in Übereinstimmung

    u bringen, nach dem es, wenn Sie so wollen, so etwas






    (A) )



    (B) )


    Gert Weisskirchen (Wiesloch)

    wie eine nachbarschaftsorientierte Einflusspolitik geben
    darf? Darüber müssen wir mit Moskau debattieren, da-
    mit uns klar wird: Was will Moskau eigentlich künftig?
    In Punkt drei der Prinzipien von Medwedew heißt es,
    Russland will eine konstruktive, nicht konfrontative
    Rolle im multipolaren System der Welt spielen. Das
    passt alles nicht zusammen und ist, denke ich, eine gute
    Gelegenheit, uns mit Moskau darüber zu unterhalten:
    Was wollt ihr? Welche Rolle wollt ihr künftig spielen,
    und welche Möglichkeiten haben wir als EU und
    Deutschland, zu beeinflussen, dass Moskau zurückkehrt
    zur politischen Rationalität, die wir alle in Europa brau-
    chen?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Werner Hoyer [FDP])


    Ich möchte, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn
    das gestattet ist, noch auf einen bestimmten Punkt hin-
    weisen, der mir am Herzen liegt; denn der Konflikt im
    südlichen Kaukasus ist möglicherweise – jemand hat das
    vorhin angesprochen – nicht das Ende einer Konflikt-
    situation und bestimmter Prozesse, sondern der Anfang.

    Liebe Kollegin Beck, Sie wissen so gut wie ich: Man-
    che von uns haben analytisch noch gar nicht verstanden,
    wo der innere Konflikt wirklich liegt. Er liegt darin be-
    gründet, dass das Stalin’sche System der Herrschaft mit
    Territorium, Nationalität, Grenzen und hierarchischer
    Rolle der Russen zusammenhängt. Das war ein teufli-
    sches hierarchisches System, das er erfunden hat.


    (Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die Intervention war jetzt keine Beseitigung von Stalin’scher Politik!)


    – Vorsicht, Frau Beck! Das sind alles „longues durées“,
    lange Linien der Geschichte, die jetzt wieder zum Vor-
    schein kommen.


    (Gerd Andres [SPD]: Wie heißt der Genosse?)


    – Entschuldigung, das ist ein Begriff aus der französi-
    schen Geschichtswissenschaft; es sind die langen Linien,
    die der Außenminister hier vorhin beschrieben hat.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Die Schlangenlinien?)


    – Die langen Linien, Herr Kollege Kauder! Für Schlan-
    genlinien sind andere zuständig, nicht der Außenminis-
    ter.


    (Beifall des Abg. Axel Schäfer [Bochum] [SPD] – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zwei Maß!)


    Ein zentraler Punkt ist, dass das geschichtliche Erbe,
    wenn Sie so wollen, des Stalin’schen Missverständnisses
    von Ethnien, Territorien und Nationalität in Russland
    noch nicht aufgearbeitet ist. Es kommt darauf an, alles
    zu tun, dass nicht unter ganz bestimmten Bedingungen
    genau diese Gefahrenmomente wieder hervorkommen,
    hervorgezogen werden, und so in Russland ein neues fal-
    sches außenpolitisches Verständnis erzeugt wird. Wenn
    es uns gelingt, in den Debatten mit Russland deutlich zu
    machen, dass Russland eine Chance hat, sich selbst in-
    nerlich zu modernisieren, wenn es die Partnerschaft mit

    d
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    (C (D er Europäischen Union innerlich akzeptiert und diese artnerschaft im eigenen Land durchsetzt, dann wird ussland für uns der Partner der Zukunft bleiben. Ich enke, das müsste die Hoffnung von uns allen sein. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nun hat das Wort die Kollegin Erika Steinbach für die

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erika Steinbach-Hermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ie Debatte über den Einzelplan 05 des Auswärtigen
    mtes hat deutlich gemacht – ich fand, sie war auf ei-
    em sehr hohen Niveau; wir sind ja fast am Ende –, dass
    ie Bundesregierung eine abgewogene Außenpolitik
    acht, dass Kanzlerin und Bundesaußenminister mit
    aß und Mitte handeln und die Bundesregierung im

    uropäischen Konzert diejenige Kraft ist, die versucht,
    berschießende Emotionen wieder einzufangen und un-
    ere europäische Gesamtpolitik auf dem richtigen Wege
    u halten.

    Zu den Aufgaben unserer Außenpolitik gehört auch,
    ass wir über Deutschlands Beitrag zur Förderung von
    emokratie und Menschenrechten weltweit sprechen
    nd uns darin engagieren, eine wertegebundene Außen-
    olitik zu betreiben. Wir sollten über Deutschlands
    umanitären Beitrag für die Opfer von Notsituationen
    prechen – seien es nun Naturkatastrophen wie Über-
    chwemmungen, Erdbeben, Epidemien, seien es die Fol-
    en von kriegerischen Auseinandersetzungen. Wir wis-
    en: Menschenrechte und humanitäre Nothilfe sind ein
    ntegraler Bestandteil unserer deutschen Außenpolitik.

    In Gesprächen mit unseren Bürgern vor Ort können
    ir feststellen, dass die humanitäre Nothilfe auf ein

    echt hohes Maß an Akzeptanz stößt. Etwas anders – das
    rlebe jedenfalls ich immer wieder – sieht es leider im
    ereich der Förderung der Menschenrechte aus. Wir

    ollten uns erst einmal um unsere eigenen Probleme
    ümmern, so ein häufiger Kommentar dazu. Diese Sicht-
    eise verkennt jedoch – das muss man deutlich machen –,
    ass die Missstände in anderen Ländern auch uns in
    eutschland früher oder später einholen werden, wenn
    ir uns nicht frühzeitig darum kümmern und versuchen,
    as Übel an der Wurzel zu packen und die Not zu be-
    ämpfen, um zu verhindern, dass wir am Ende davon
    berrollt werden – unabhängig davon, dass wir dies na-
    ürlich auch aufgrund unseres eigenen Werteverständnis-
    es weltweit tun.

    Wenn wir uns den Globus anschauen, dann sehen wir
    nendlich viele Brennpunkte. Allein die letzten Wochen
    nd Monate sowie die Debatte heute haben gezeigt, wo
    berall es knirscht und es Verwerfungen gibt.

    China war lange ein Thema für uns. Mit Ende der
    lympischen Spiele ist es etwas aus dem Fokus geraten.
    ber ungeachtet aller sportlichen Erfolge muss man
    onstatieren, dass die Menschenrechtssituation in China






    (A) )



    (B) )


    Erika Steinbach
    bei Gott kein Ruhmesblatt ist. Die in- und ausländischen
    Medien konnten nicht frei berichten. Eine spürbare Ver-
    besserung der Freiheitsrechte, was der chinesischen Be-
    völkerung und den Initiatoren der Olympischen Spiele
    versprochen wurde, hat es am Ende nicht gegeben. Ein
    Land, das sich so wenig um den Schutz der Menschen-
    rechte kümmert – das sollten wir als ein großes Wirt-
    schaftsland wissen –, kümmert sich noch viel weniger
    um den Schutz der Patentrechte, was für unsere deutsche
    Wirtschaft wichtig ist.

    Schauen wir nach Afrika. Das Elend der verfolgten
    Menschen im Sudan und insbesondere in Darfur ist un-
    aussprechlich. Ich erinnere an die Flüchtlingsbewegun-
    gen aus Afrika. In vielen Teilen Afrikas machen sich die
    Menschen tagtäglich auf den Weg und kommen an den
    europäischen Küsten an. Die Ausläufer erreichen auch
    uns hier im Lande.

    Ein anderes Spielfeld: Nicht nur im Irak, sondern
    auch im Südosten der Türkei, in einem Land, das Mit-
    glied der Europäischen Union werden will, gibt es neue
    Fälle von Verfolgungen und Rechtlosigkeit von Chris-
    ten. So wird das Kloster Mor Gabriel, geistlicher Mittel-
    punkt der syrisch-orthodoxen Kirche, mit Strafprozessen
    überzogen und ist aktuell von Enteignung bedroht. Dazu
    muss man wissen: Es ist eines der ältesten Klöster. Es
    wurde 397 nach Christus gebaut. Diese Art des Um-
    gangs mit Religionsfreiheit ist, wie ich meine, eine
    Schande für einen EU-Aspiranten, für ein Land, das Mit-
    glied der Europäischen Union werden will.

    Schauen wir nach Indien. Jüngst gab es dort Verfol-
    gungen von Christen durch Hindus. Christen werden bei
    Gewaltaktionen zunehmend zur Zielscheibe. Kirchen,
    Schulen, Häuser werden angezündet; Priester und Non-
    nen auf offener Straße ausgezogen und nackt dem Pöbel
    vorgeworfen. All das ist etwas, was uns nicht kaltlassen
    kann und nicht kaltlassen darf. Der Erzbischof von Neu-
    Delhi, Vincent Concessao, hat etwas sehr Richtiges ge-
    sagt: Fundamentalisten haben keinen Respekt vor den
    Menschenrechten. Ich sage: Nicht nur vor Christen ha-
    ben sie keinen Respekt; sie haben auch vor der Würde
    des Menschen keinen Respekt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das, was wir in Georgien und im Kaukasus gesehen
    haben, das Elend des Krieges und die Not der Bevölke-
    rung bei Flucht und Vertreibung, all das geschieht vor
    unserer Haustür, auf unserem Kontinent. Wir alle wis-
    sen, dass dieser Konflikt das Potenzial hat, weitere ethni-
    sche Konflikte nach sich zu ziehen.

    Herr Kollege Weisskirchen, ich glaube, dass die For-
    mulierung „eingefrorene Konflikte“ den Sachverhalt
    richtig beschreibt. Die neuen Freiheiten lassen all das
    auftauen, was sich über Jahrzehnte angestaut hat. Dahin-
    ter stecken viele Befindlichkeiten, und zwar sowohl auf
    der russischen Seite – die Russen fühlen sich in ihrer
    Seele verletzt, sie fühlen sich entwertet und entmachtet;
    sie haben das Gefühl, dass ihnen etwas von ihrer Würde
    genommen wurde – als auch bei den kaukasischen Völ-

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    (C (D ern, die sagen, dass sie unterdrückt wurden. Jeder will ich entfalten. Angesichts dessen ist es gut, dass die undeskanzlerin und der Bundesaußenminister versuhen, mäßigend einzuwirken und es nicht zu weiteren skalationen kommen zu lassen. Bei all dem Leid, das wir auf der Welt vorfinden, düren wir eines aber nicht verkennen: Es gibt Fortschritte, enn sie auch nicht immer so groß sind, wie wir uns das ünschen. Die Verhaftung von Radovan Karadzic ässt hoffen, dass eines der dunkelsten Kapitel der jüngsen kerneuropäischen Geschichte demnächst aufgearbeiet wird. Die Familien der Opfer können endlich einen ewissen Trost finden und darauf hoffen, dass ihr Famiienschicksal nicht untergeht. (Beifall des Abg. Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg [CDU/CSU])


    In Usbekistan hat die Regierung Anfang des Jahres
    ie Todesstrafe abgeschafft. Es gibt zwar noch immer
    iele Defizite in diesem Land, das ist aber ein erster
    chritt. Auch dies ist ein Zeichen dafür, dass jahrelanger

    nternationaler Druck Wirkung erzeugt hat.

    Indem man etwas lobt und hervorhebt, kann man
    anchmal mehr erreichen, als wenn man tadelt. Deswe-

    en sollten wir uns, so glaube ich, hin und wieder dazu
    ntschließen, solch positive Dinge beim Namen zu nen-
    en.

    Ständig wird an uns die Frage gerichtet: Warum
    ischt sich Deutschland überhaupt ein? Diese Frage

    ennt jeder Politiker in diesem Saal aus der eigenen Fa-
    ilie oder der Nachbarschaft. Die Antwort ist aus-

    ahmsweise, was in der Politik sehr selten ist, wirklich
    infach: Die Menschenrechtsverletzungen auf dieser
    elt machen nicht vor Deutschlands Haustür halt. In ei-

    er globalisierten Welt spüren wir alle früher oder später
    ie Auswirkungen von Konflikten, sei es in Form von
    rmutsflüchtlingen, sei es durch Asylbewerber oder
    urch terroristische Anschläge. Deshalb ist es für uns
    lle zwingend erforderlich, Menschenrechte einzufor-
    ern und Demokratien zu stabilisieren. Das liegt im Inte-
    esse der Menschlichkeit und nicht zuletzt in unserem
    reigenen Interesse.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)