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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Nächster Redner ist nun der Kollege Michael Leutert

    für die Fraktion Die Linke.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Michael Leutert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Beim Lesen des Haushaltsplanes dieses Jahres ging mir
ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, und zwar das
neue Motto der Koalitionsfraktionen: Ja, wir brechen,
was wir versprechen. – Das können Sie gerne als Slogan
nächstes Jahr im Wahlkampf verwenden. Es ist traurig,
aber wahr. Am Ende der Wahlperiode muss festgestellt
werden, dass die schwarz-rote Regierung nicht nur die
Hoffnung der Bürger bitter enttäuscht hat, sondern noch
nicht einmal ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden
konnte. Sie können gerne einen Blick in den Koalitions-
vertrag werfen. Dort steht schon in der Präambel:

CDU, CSU und SPD treten dafür ein, dass Deutsch-
land darauf dringt, Konflikte friedlich zu lösen.

Weiter im Hauptteil heißt es:

Gemeinsam ... setzen wir uns auch künftig für Frie-
den, Demokratie und Freiheit in der Welt ein.

Weiterhin werden die Stärkung der Abrüstung und Rüs-
tungskontrolle genannt. Auch heißt es – das wurde heute
schon mehrmals angesprochen –:

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist die
dritte Säule der deutschen Außenpolitik.

Das liest sich fast wie ein Flyer auf einer Linken-Demo.
Im Gegensatz zu uns Linken hatten Sie in den letzten
Jahren sowohl die Macht als auch das Geld, dies in Taten
umzusetzen.

Wenn man dagegen die Fakten betrachtet, ist die Bi-
lanz ernüchternd. In den vier Jahren, seitdem Schwarz-
Rot regiert, haben wir über 30 Milliarden Euro mehr an
Ausgaben zu verzeichnen, die natürlich der Bürger über
seine Steuern aufbringt.


(Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und die Bürgerinnen!)


– Entschuldigung, natürlich auch die Bürgerinnen! – Da-
von wurden rund 150 Millionen Euro innerhalb von vier

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(C (D ahren in die auswärtige Kulturund Bildungspolitik geteckt. Das ist nicht einmal ein halbes Prozent dieser ehrausgaben. Nicht einmal ein halbes Prozent dieser ehrausgaben wurde in vier Jahren zur Verfügung ge tellt, um die wichtige zivile dritte Säule – die auswärige Kulturund Bildungspolitik – zu stärken. Für eine andere Säule Ihrer Außenpolitik, nämlich en Verteidigungsetat, mobilisierte man dagegen – völig mühelos – innerhalb dieser vier Jahre über 7 Milliaren Euro. Auch das betrifft verantwortungsvolle Außenolitik. Sie haben einen mit 24 Milliarden Euro ohnehin chon hohen Verteidigungsetat übernommen und diesen etztendlich um ein Drittel auf die Summe von 31 Miliarden Euro aufgepumpt. So regiert die Friedensmacht PD, wie einmal plakatiert wurde, unter einer schwarzen anzlerin. Wenn aber China seinen Verteidigungsetat inerhalb von wenigen Jahren um einen solchen Anteil eröhen würde, dann wäre das Geschrei hier in diesem ohen Hause groß. Wir können uns an das Jahr 2006 er nnern. Damals ist das geschehen. Je mehr man ins Detail geht, desto bitterer wird es infach. Der heute hier zur Beratung anstehende Hausalt des Auswärtigen Amtes umfasst magere 3 Milliaren Euro. Das ist gerade einmal 1 Prozent des Gesamttats. Was die Bürgerinnen und Bürger nicht wissen, ist, as sich dahinter noch alles versteckt. So zahlt der Auenminister allein aus diesem Etat zum Beispiel 500 Milonen Euro für UN-Militäreinsätze. Weitere 10 Millioen Euro werden für die sogenannte Ausstattungshilfe ür andere Streitkräfte zur Verfügung gestellt. Unter dem euen Titel „Afrika-Initiative im Rahmen der deutschen 8-Präsidentschaft“ – man könnte denken, dass sich dainter etwas Gutes verbirgt – ist unter anderem die Fianzierung der African Standby Forces zu finden. Diese ahlen sprechen eine klare Sprache. Man kann durchaus on einer Militarisierung der deutschen Außenpolitik prechen. (Jürgen Koppelin [FDP]: Ach, komm! Aber doch nicht mit 1 Prozent!)


Von wirklich nachhaltiger und verantwortungsvoller
riedens- und Präventionspolitik ist keine Spur zu fin-
en.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Wer hat dir denn das aufgeschrieben? – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Das war der Referent aus dem Rosa-Luxemburg-Haus!)


Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, oder nicht?
,5 Prozent gegenüber 20 Prozent im Verteidigungsetat. –
it diesen 33 Milliarden Euro hätte man wesentlich
ehr erreichen können, wenn man nachhaltig investiert

ätte, zum Beispiel in den Kampf gegen Aids, in die
berwindung des Hungers, in die Überwindung der Ar-
ut, in den Klimaschutz, in Demokratisierungsprojekte

sw. usf. Hätte man diese Projekte ambitioniert in An-
riff genommen, dann hätte man außenpolitisch höchst-
ahrscheinlich mehr Effekte erzielen können als das,
as in Afghanistan derzeit zu verzeichnen ist.


(Beifall bei der LINKEN)







(A) )



(B) )


Michael Leutert
Nichtsdestotrotz haben Sie ein Versprechen sicherlich
gehalten. Im Koalitionsvertrag steht nämlich auch: „Wir
werden mutig sparen ...“ Gespart haben Sie natürlich,
aber, wie wir eben gesehen haben, an den falschen Stel-
len, an Stellen, an denen eh nichts mehr zu holen ist, und
nicht an Stellen investiert, durch deren Unterstützung die
Welt friedlicher und sicherer gemacht wird. Dort waren
Sie sehr zögerlich. Beim Verteidigungsminister haben
Sie dagegen kräftig draufgelegt. Damit haben Sie letzt-
endlich nicht nur Ihre Wahlversprechen gebrochen, son-
dern auch Ihren eigenen Koalitionsvertrag. Ich bin sehr
gespannt, wie Sie das nächstes Jahr Ihren Wählerinnen
und Wählern erklären möchten. Der neue Slogan der
Koalition „Wir brechen, was wir versprechen“ hat sehr
wohl seine Berechtigung. Viele Menschen werden Ihnen
allerdings nicht mehr Glauben schenken. Ich freue mich
schon jetzt sehr auf die Haushaltsverhandlungen in der
nächsten Legislaturperiode. Ich bin mir relativ sicher:
Die Linke wird hier dann in doppelter Mannschafts-
stärke vertreten sein.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Nächste Rednerin ist die Kollegin Kerstin Müller für

    die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

    Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sehr ge-
    ehrter Herr Kollege Leutert, ich möchte noch etwas zu
    Ihrem Beitrag sagen. Wenn ich mich richtig erinnere, ge-
    hören die Beiträge an die Vereinten Nationen übrigens
    auch zum Einzelplan, den wir hier beraten. Diese Bei-
    träge als „Militarisierung der deutschen Außenpolitik“
    zu bezeichnen, ist, finde ich, für eine Völkerrechtspartei
    schon ziemlich danebengegriffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Gerd Andres [SPD]: Die ganze Rede war doch Quatsch!)


    Ich hätte noch ein paar andere Stellen – zivile Konflikt-
    prävention und Ähnliches – nehmen können.

    Ich möchte mich in meinem Beitrag auf Afghanistan
    konzentrieren. Wenn es hier um die Grundlinien der
    deutschen Außenpolitik geht, dann ist das ein Thema,
    das wir nicht nur im Zusammenhang mit der Mandats-
    verlängerung diskutieren sollten. Die eher schlechten
    Nachrichten häufen sich in letzter Zeit. Im Zeitraum
    vom 6. bis zum 31. August kam es auch im deutschen
    Verantwortungsbereich, im Norden, zu Anschlägen. Es
    gab zwei IED-Anschläge und ein Selbstmordattentat auf
    Patrouillen der deutschen Soldaten, bei dem ein Soldat
    starb, sowie den schrecklichen Vorfall an einem Check-
    point, bei dem eine Frau und zwei Kinder ums Leben ka-
    men.

    Das zeigt: Die Sicherheitslage in Afghanistan, auch
    im Norden des Landes, verschärft sich. Ich glaube, da
    gibt es nichts zu beschönigen. Liebe Frau Kollegin

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    (C (D noche, ich finde es dennoch – auch gegenüber unseren oldaten – absolut unangemessen, dass Sie diese Vorälle sofort für Ihre immer gleiche Forderung nach einem bzug aus Afghanistan instrumentalisieren (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Werner Hoyer [FDP])


    nd damit diesen Tod junger Soldaten dazu benutzen,
    m in der Bevölkerung weiter Stimmung gegen diesen
    insatz zu machen. Ich finde es unerträglich, das ausge-

    echnet immer an dieser Stelle zu tun.

    Auch wenn es eine Verschärfung der Sicherheitslage
    ibt, ist es falsch und unverantwortlich, zu behaupten
    auch das will ich hier sehr klar sagen –, deutsche Sol-

    aten würden im Norden Krieg führen. Jeder, der sich
    us vermeintlich noch so guten Gründen in der Art an
    ieser Debatte beteiligt – das sind nicht nur die Linken;
    s gibt auch andere in der Gesellschaft, die das tun –,
    rägt meiner Meinung nach nicht zur Aufklärung bei,
    ondern erweist der ganzen Sache einen Bärendienst.
    as war jedenfalls ganz klar das Ergebnis einer Reise,
    ie der Herr Kollege Nachtwei und ich im August unter-
    ommen haben.

    Die Bundeswehr führt im Norden nach wie vor kei-
    en Krieg gegen Aufständische – aggressive Gegnerbe-
    ämpfung, Terroristenjagd, das findet im deutschen Ver-
    ntwortungsbereich unter ISAF nicht statt –, sondern sie
    emüht sich um Gewalteindämmung und leistet, übri-
    ens immer häufiger, schlicht Sicherheitsunterstützung
    ür die afghanische Armee, die ANA.

    Allerdings – das will ich an die Adresse der Bundes-
    egierung sagen – geht die verschärfte Sicherheitslage
    it einer extrem schlechten Stimmungslage in der Be-

    ölkerung einher – das will ich von unserer Reise hier
    inmal zur Kenntnis geben; das muss man sehr ernst
    ehmen –, einer schlechten Stimmungslage gegenüber
    er Regierung Karzai und damit verbunden zunehmend
    uch gegenüber der internationalen Gemeinschaft. Von
    nfänglicher Aufbaueuphorie ist also nichts mehr zu
    püren. Der Vorwurf „massive Korruption“ ist in jedem
    espräch ein Thema, ebenso der Vorwurf „Kollabora-

    ion mit den Warlords“. Auch wird beklagt, dass kaum
    twas von den Aufbaumitteln vor Ort ankommt.

    Deshalb sage ich an uns alle und aus der Sicht einer,
    ie den Einsatz deutscher Soldaten im Grundsatz unter-
    tützt und will, dass er erfolgreich wird, sehr klar: Wenn
    ir angesichts der Dynamik von sich verschärfender Si-

    herheitslage und sich verschlechternder Stimmungslage
    icht endlich einen Kurswechsel einleiten, dann – das ist
    eine ganz große Befürchtung – wird dieser Afghanis-

    an-Einsatz scheitern.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb ist es meiner Meinung nach – um es vorsich-
    ig zu formulieren – nicht klug, dass die Antwort der
    undesregierung, etwa mit dem letzte Woche beschlos-

    enen Afghanistan-Konzept, ein schlichtes „Weiter so“
    st.


    (Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Ja!)







    (A) )



    (B) )


    Kerstin Müller (Köln)

    Meiner Meinung nach fährt man damit den Einsatz vor
    die Wand.

    Herr Außenminister, Sie haben auf der Geberkonfe-
    renz im Juni in Paris noch einmal klar gesagt, ein „Wei-
    ter so“ dürfe es in Afghanistan nicht geben.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister: Gibt es auch nicht!)


    – Doch. An den meisten Stellen gibt es das. Deshalb will
    ich erneut sagen, was unserer Meinung nach „Kurswech-
    sel“ bedeutet.

    Gestern haben die UN noch einmal erklärt: Es gab
    noch nie so viele zivile Opfer wie im August, und ich er-
    innere an den Vorfall in Schindand, wo 90 Zivilisten, da-
    von 60 Kinder durch Luftangriffe starben. Sie sagen, der
    Strategiewechsel habe stattgefunden. Ich kann Ihnen
    von unserer Reise nur berichten: Dieser Strategiewech-
    sel hat am Boden nicht stattgefunden.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Ich finde es falsch, zu sagen: Wir dürfen anderen
    nicht vorhalten, was sie in ihrem Einsatzbereich viel-
    leicht falsch oder anders machen. – Glauben Sie nicht,
    dass die Afghanen im Norden oder im Westen oder in
    Kabul nicht ganz genau beobachten, was im Süden und
    im Osten passiert? In jedem Gespräch bekommen Sie
    genannt, was wieder passiert ist, dass es zivile Opfer ge-
    geben hat. Deshalb glaube ich, dass es ganz entschei-
    dend ist, den Kurswechsel, der innerhalb der NATO viel-
    leicht diskutiert wurde, aber im Süden und im Osten von
    einigen Partnern offensichtlich nicht umgesetzt wird,
    vorzunehmen. Diesen Kurswechsel müssen Sie von den
    anderen Partnern in der internationalen Gemeinschaft
    dringend einfordern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der zweite Punkt beim Kurswechsel ist, dass der zi-
    vile Aufbau endlich Priorität bekommen und ins Zen-
    trum des Unterstützungsmandats von ISAF gestellt wer-
    den muss. Nur erwähnen möchte ich – wir werden es im
    Rahmen der Diskussion des Mandats noch ausführlicher
    darlegen –: Wenn wir zu einer sich selbst tragenden Si-
    cherheit kommen wollen, dann muss der Aufbau von Ar-
    mee und Polizei ins Zentrum. Armee, das ist eine rela-
    tive Erfolgsgeschichte – das bekommt man überall zu
    hören –; die Polizei, das ist immer noch ein Desaster.
    Wir haben Interesse daran, dass die Polizei in Afghanis-
    tan aufgebaut wird. Die EUPOL-Mission ist immer noch
    nicht auf der richtigen Schiene. Wir sind massiv dafür,
    dass das bilaterale Polizeiprojekt, das gut, aber immer
    noch zu klein ist, ganz intensiv ausgebaut wird. Das ist
    entscheidend, wenn es in naher Zukuft um eine Exit-
    Strategie gehen und wenn dieser Einsatz erfolgreich sein
    soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)