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ID1617504600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas Schockenhoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der

    ußenminister hat, auch mit Blick auf den Konflikt im
    üdlichen Kaukasus, darauf hingewiesen, wie unüber-
    ichtlich die Welt geworden ist. Ohne den laufenden Prü-
    ungen vorzugreifen, können wir heute feststellen: Es
    ibt eine georgische Mitverantwortung für die Eskala-
    ion dieses Konflikts; aber russische Behauptungen, das
    eorgische Vorgehen sei vergleichbar mit den Anschlä-
    en in New York und Washington am 11. September
    001, sind völlig absurd. Sie ändern vor allem nichts an
    er Tatsache, dass Russlands Vorgehen in Georgien und
    ie Anerkennung von Südossetien und Abchasien eine






    (A) )



    (B) )


    Dr. Andreas Schockenhoff
    grobe Verletzung des Völkerrechtes darstellen. Beson-
    ders beunruhigend ist, dass der Einsatz militärischer
    Mittel wieder zu einem Instrument russischer Nachbar-
    schaftspolitik geworden ist und dass der Schutz russi-
    scher Bürger im Ausland als Legitimation für den Ein-
    satz von Gewalt dient. Die Kaukasus-Krise stellt damit
    eine seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes nicht mehr
    dagewesene Bedrohung für Stabilität und Sicherheit in
    Europa durch Russland dar. Deshalb waren die Reaktio-
    nen von NATO, EU und G 7 notwendig und angemes-
    sen. Wir konnten nicht einfach zur Tagesordnung über-
    gehen.

    Russland hat durch sein Verhalten international er-
    heblich an Glaubwürdigkeit, Ansehen und Vertrauen
    verloren. Zudem haben die Chancen auf mehr Pluralität
    und auf innere Modernisierung in Russland einen schwe-
    ren Rückschlag erlitten. Das ist kontraproduktiv für
    Russlands eigene Interessen, es liegt aber vor allem auch
    nicht im europäischen Interesse. Russlands Modernisie-
    rung ist ein gemeinsames Anliegen. Europa braucht ein
    modernes, verlässliches, kooperativ handelndes Russ-
    land. Wir wollen mit einem Russland zusammenarbei-
    ten, das seine Stärke im Sinne weltpolitischer Verant-
    wortung einbringt. Stärke im 21. Jahrhundert stellen
    eben nicht Kanonen und Panzer dar, sondern sie liegt in
    dem Potenzial, zu internationaler Konfliktlösung beizu-
    tragen, in globaler Wettbewerbsfähigkeit, in gesell-
    schaftlicher Attraktivität. Dazu gehören auch gleichbe-
    rechtigte Beziehungen zu den Nachbarn, nicht aber eine
    hegemoniale Politik eingeschränkter Souveränität. Russ-
    lands Nachbarn wollen nicht wie Vasallen behandelt
    werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lothar Mark [SPD]: Georgien hat aber auch dagegen verstoßen!)


    Ebenso braucht Russland den Westen, auch wenn man-
    che in Moskau derzeit das Gegenteil behaupten.

    Russland hat sich selbst immer wieder gegen neue
    Trennlinien in Europa ausgesprochen. Es wird entschei-
    dend von Russland abhängen, ob solche entstehen. Russ-
    land muss sich entscheiden, ob es Partner oder Widerpart
    Europas sein möchte. Aus unserer Sicht ist klar: Es gibt
    keine wünschenswerte Alternative zu starken Beziehun-
    gen, die auf Zusammenarbeit, Vertrauen, Dialog und
    Achtung des Völkerrechtes sowie den Grundsätzen der
    Charta der Vereinten Nationen und der OSZE beruhen.


    (Michael Leutert [DIE LINKE]: Wo kommen Sie denn her?)


    Um wieder dorthin zurückzukommen, müssen alle vor-
    handenen Foren der Zusammenarbeit so intensiv wie
    möglich genutzt werden.


    (Zuruf von der LINKEN: Das kann man sich ja nicht anhören!)


    In ihrem neuen außenpolitischen Konzept bekennt
    sich Russlands Führung zu einer offenen, verlässlichen
    und pragmatischen Außenpolitik, zu einer positiven
    Agenda für die internationalen Beziehungen, zu konse-
    quenter Einhaltung der Regeln und Ziele der VN-Charta

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    (C (D nd zur Stärkung des Völkerrechts. Wir begrüßen diese rinzipien als Grundlage für unsere Zusammenarbeit. azu muss sich die russische Außenpolitik jedoch von ltem Nullsummendenken verabschieden. Es ist in den vergangenen Wochen wiederholt geforert worden, als Reaktion auf das Vorgehen in Georgien aßnahmen gegen Russland zu ergreifen. Ich glaube, ie internationalen Reaktionen haben bereits wichtige ntworten gegeben: erheblicher Kapitalabfluss aus ussland, aktuelle Schwierigkeiten, an westliche Investionen und Kapital heranzukommen, und eine internatioale Isolierung Russlands. Außer Nicaragua ist niemand em russischen Beispiel der Anerkennung Abchasiens nd Südossetiens gefolgt. Diese Isolierung hat Russland ürzlich bei der Schanghai-Organisation besonders chmerzhaft erfahren. Das sind, glaube ich, Beispiele, ie Moskau deutlich machen, wie sehr es die Zusamenarbeit und Partnerschaft mit dem Westen braucht. eshalb stellt sich für uns die Frage: Was tun bzw. was icht tun? Erstens ist es vor allem wichtig, dass NATO und EU eschlossen sind, zumal es zu weiteren Herausforderunen an unsere Geschlossenheit kommen wird. Deswegen üssen wir vor allem innerhalb der EU unsere Positio en zur Russlandpolitik noch besser abstimmen. Dies ilt insbesondere für den Fall, dass Russland Absprahen nicht oder nicht vollständig einhält, etwa wenn es m den Rückzug auf die Positionen vor dem 7. August eht. Das gilt auch für die transatlantischen Beziehunen. Wir brauchen mit der neuen amerikanischen Regieung einen kontinuierlichen Dialog zu Russland. Wir üssen sie dazu ermutigen, die Russland-Politik als eine igenständige außenpolitische Herausforderung anzuehmen. Zweitens sollten wir uns vor falschen Maßnahmen egen Russland hüten, wie einem G-8-Ausschluss, der lockade eines russischen WTO-Beitritts oder der Ver chärfung des Visaregimes. Wir würden damit nur unseem eigenen Ziel schaden, durch Zusammenarbeit den andel in Russland zu erreichen. Gerade die Menschen n Russland, die sich heute unter erschwerten Bedingunen für mehr Demokratie, Pressefreiheit und Rechtstaatlichkeit einsetzen, müssen wir jetzt umso stärker unerstützen. (Dr. Karl Addicks [FDP]: Und was ist mit den Drohungen gegen die Ukraine?)


    Drittens. Ziel muss bleiben, Russland in ein Netz
    emeinsamer Sicherheit und wirtschaftlicher Zusam-
    enarbeit einzubinden. Das gilt für die EU-Russland-
    usammenarbeit und ebenso für die NATO-Russland-
    eziehungen. Die NATO ist kein Instrument zur Ein-
    reisung Russlands,


    (Paul Schäfer [Köln] [DIE LINKE]: Nein?)


    ondern eine demokratische Organisation, um beste-
    ende Sicherheitsherausforderungen in Europa zu be-
    ältigen.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Das ist ja was ganz Neues!)


    as gilt auch für die NATO-Politik der offenen Tür.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Andreas Schockenhoff
    Auch die Ukraine und Georgien haben, wie jeder sou-
    veräne Staat in Europa, das Recht, unter Achtung des
    Völkerrechts und gutnachbarschaftlicher Beziehungen,
    der NATO beizutreten, wenn die Voraussetzungen dafür
    erfüllt sind. Wenn sie erfüllt sind, werden sie Mitglieder
    der NATO werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist wichtig, dass Russland konsequenter als bisher
    auf den Iran einwirkt, um in unserem gemeinsamen Si-
    cherheitsinteresse auf diplomatischem Wege eine Bedro-
    hung durch iranische Nuklearwaffen und eine wach-
    sende Proliferation im Nahen und Mittleren Osten zu
    verhindern.

    Zudem sollten wir uns um neue gemeinsame Mecha-
    nismen für multilaterales Peacekeeping im Südkauka-
    susraum bemühen. Das wird übrigens ein wichtiger
    Testfall sein, wieweit eine abgestimmte Nachbarschafts-
    politik zwischen der EU und Russland möglich ist. Denn
    wachsende Berührungen im postsowjetischen Raum sind
    eine Realität. Die Gefahr von Bipolarität und Antagonis-
    mus in dieser Region gemeinsamer Nachbarschaft muss
    vermieden werden.

    Viertens. Über die Wiederaufbauhilfe für Georgien
    hinaus muss die Zusammenarbeit mit der Schwarzmeer-
    Region und den Kaukasus-Staaten erheblich intensiviert
    werden. Das gilt insbesondere für die Ukraine, auch
    wenn diese es durch überflüssige Machtspiele in der
    Koalition schwer macht. Ziel muss eine demokratische,
    rechtsstaatlich gefestigte und wirtschaftlich prosperie-
    rende Region sein, die als attraktives Zukunftsmodell
    Ausstrahlung auf ihre Nachbarschaft haben wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    In den letzten Wochen haben die Reaktionen der Länder
    des Kaukasus und Zentralasiens gezeigt, dass der Wett-
    bewerb dort mit Russland um die besseren politischen
    und wirtschaftlichen Lösungen für uns lohnenswert ist.

    Fünftens. Die Europäische Union muss jetzt endlich
    die vor mehr als einem Jahr beschlossene gemeinsame
    Energieaußenpolitik in die Praxis umsetzen. Wir brau-
    chen eine Strategie dazu, wie wir unsere Energieversor-
    gung sicherstellen wollen. Russland hat eine gesamt-
    europäische Energiestrategie; die EU hat sie nicht. Das
    können wir uns nicht länger leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Wir brauchen eine europäische Energiesicherheitsunion,
    die bei Versorgungsproblemen eines Mitglieds solida-
    risch füreinander einsteht. Dazu ist es erforderlich, dass
    die Mitgliedstaaten vernetzt sind und gleiche Bevorra-
    tungsstandards einhalten.

    In der Energiezusammenarbeit mit Russland sollte
    noch viel stärker der Grundsatz der Reziprozität gelten.
    Das westliche Know-how kann dafür von uns als ein
    politisches Instrument genutzt werden. Zugleich muss
    die EU alles unternehmen, um die Abhängigkeit von rus-
    sischer Energie zu begrenzen. Nabucco ist eine echte
    Alternative. Deshalb muss dieses Projekt jetzt auch mit

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    (C (D ller Entschiedenheit vorangetrieben werden. Ich sage ber auch: Wer als Vergeltungsmaßnahme gegen Mosau die Ostseepipeline infrage stellt, muss erst einmal chlüssig nachweisen, woher die EU stattdessen die nergieversorgung nehmen will, die durch diese Pipe ine ermöglicht wird. Sechstens. Der Schlüssel zu Russlands Zukunft liegt n seiner inneren Entwicklung. Es geht nicht nur um eine irtschaftlich-technische, sondern auch um die gesell chaftliche Modernisierung dieses riesigen Landes. Für edes seiner immensen inneren Probleme – Demografie, achsendes Wohlstandsgefälle, Gesundheit, aber auch achsende Gewalt und Xenophobie – braucht Russland nnere Kohärenz und eine starke, aktive, moderne Zivilesellschaft, die nicht vom Staat gelenkt wird, sondern ich von unten entfalten kann. Deswegen sollte die zwichengesellschaftliche Zusammenarbeit zunehmend zum ernbereich unserer Beziehungen zu Russland werden. Siebtens. Nicht zuletzt sollten wir den Dialog über as Werteverständnis offensiv angehen, vor allem mit enjenigen Kräften in Russland, mit denen er besonders chwierig ist. Russland und die EU haben sich auf die niversellen Werte des Europarates verpflichtet. Desween müssen wir in klarer, aber angemessener Form die inhaltung dieser Werte immer wieder einfordern. In ertefragen kann es keine Kompromisse geben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Markus Meckel [SPD])


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Russland sei „aus der Kälte zurückkehrt“, hat Präsi-
    ent Medwedew kürzlich in seiner Berliner Rede gesagt.
    er Wandel begann erst vor rund 20 Jahren mit Glasnost
    nd Perestroika. Der Zusammenbruch der Sowjetunion
    das sollten wir unseren russischen Partnern immer
    ieder sagen – war für Russland keine Tragödie, son-
    ern die historische Chance für einen Neubeginn auf
    em Weg zu einem demokratischen und modernen Staat.
    ussland sollte diese Chance nicht verspielen, und wir

    ollten Russland in unserem eigenen Interesse dabei un-
    erstützen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Fraktion Die Linke spricht nun die Kollegin
onika Knoche.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Monika Knoche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Herren und

    amen! Ich komme zuerst auf Georgien zu sprechen.
    taatspräsident Saakaschwili hat den Krieg in Südosse-

    ien begonnen. Er hat unter dem Schutz der USA eine in-
    ernationale Krise heraufbeschworen, in deren Zentrum
    eute bedenkliche neue antirussische Reflexe stehen.






    (A) )



    (B) )


    Monika Knoche
    Es ist offenkundig, dass die NATO-Expansionsstrate-
    gie für die georgische Primäraggression ursächlich ist.
    Militärische Aufrüstung und jetzt Wiederaufrüstung
    durch den Westen sowie das Versprechen der Aufnahme
    in die NATO waren das zentrale Motiv für Saakaschwilis
    Angriff auf russische Friedenstruppen und gegen die ei-
    gene Bevölkerung. Diese Wahrheit sei hier noch einmal
    ausgesprochen, gerade weil verantwortungsblinde Politi-
    ker eine neue Ära des Kalten Krieges herbeireden
    wollen. Deutschland muss an gutnachbarschaftlicher
    Kooperation mit Russland arbeiten und darf den neokon-
    servativen Kreisen, die auf Konflikt und Konfrontation
    mit Russland setzen, nicht nachgeben.


    (Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Was hat denn Russland gemacht?)


    Das gilt für die Raketenabwehrbasis und für das Radar-
    abwehrsystem in Osteuropa.


    (Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Waren das russische Panzer in Georgien, oder was war das?)


    Dem Kriegsauslöser Georgien die NATO-Mitgliedschaft
    zu versprechen, den NATO-Rat damit zu befassen, Russ-
    land durch die Ausweitung der NATO auf die Ukraine
    weiter einzukreisen und der Umstand, dass die Ukraine
    kriegstauglicher gemacht wird, das kann nur als nach-
    trägliche Belohnung für den kriegsauslösenden Überfall
    verstanden werden, um das einmal klar zu sagen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Von Russland wird das als Brüskierung aufgefasst.
    Diese Auffassung kann man teilen oder auch nicht. Je-
    denfalls muss jeder verantwortlich handelnde Politiker
    und jede verantwortlich handelnde Politikerin das in die
    eigene Politik einbeziehen. Wer das nicht tut, will be-
    wusst provozieren und mit dem Feuer spielen. Ich plä-
    diere für hochverantwortungsvolle Politik gegenüber
    Russland. Deshalb sage ich: Weder die Ukraine noch
    Georgien dürfen in die NATO aufgenommen werden.
    Das würde den Frieden nicht sicherer machen.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Karl Addicks [FDP]: Am besten erkennen Sie Südossetien erst einmal an!)


    Es liegt nicht im deutschen Interesse und dient nicht
    der europäischen Friedens- und Sicherheitspolitik, wenn
    Konfrontation und nicht Entspannungspolitik und Ab-
    rüstung die Ostpolitik kennzeichnen. Gerade wenn es
    um die Energiesicherheit geht – das macht den Kaukasus
    und die Transitwege des kaspischen Öls so bedeutsam –,
    können militärische Macht und militärisch gestützte Zu-
    griffsbefugnisse der NATO nicht die friedenssichernden
    Antworten auf die Ressourcenfrage sein.

    Deutschland hat gut daran getan, im aktuellen Kauka-
    sus-Konflikt gemeinsam mit Sarkozy einen Weg der Ob-
    jektivierung zur Lösung der Krise zu beschreiten. Alle
    Fakten dieses Krieges müssen auf den Tisch. Dazu ist
    die OSZE befähigt. Sie muss aber auch gestärkt werden.
    Gerade weil sich die NATO immer mehr in europäische
    Fragen hineindrängt, muss Deutschlands Aufgabe darin
    bestehen, die UN und die OSZE zu stärken. Sicherheit

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    (C (D nd Zusammenarbeit in Europa mit Russland, das ist die lternative zur Einkreisung Russlands durch die NATOxpansion. (Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Es waren doch russische Panzer, oder?)


    s gilt, dem NATO-Weltordnungsanspruch eine Absage
    u erteilen.

    Russland muss aber auch deutlich kritisiert werden.
    icht der militärische Gegenschlag in Südossetien war
    ölkerrechtswidrig,


    (Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Der war in Ordnung?)


    ohl aber die Bombardierung georgischer Städte und die
    ruppenpräsenz in Georgien. Völkerrechtswidrig ist und
    leibt die Anerkennung Südossetiens und Abchasiens.


    (Dr. Karl Addicks [FDP]: Gut, dass Sie das einmal feststellen!)


    ass Moskau hierfür die ebenfalls völkerrechtswidrige
    nerkennung des Kosovo durch über 40 Staaten der
    elt, maßgeblich des Westens, als Referenz heranzieht,

    st in der Tat unlauter.


    (Dr. Karl Addicks [FDP]: Da gab es vorher eine Befragung! Das können Sie gar nicht vergleichen!)


    ahr ist aber auch: Hätten Deutschland, andere EU-Mit-
    liedsstaaten und die USA den Völkerrechtsbruch im
    alle des Kosovo nicht begangen, gäbe es den Präze-
    enzfall nicht. Dann wäre ihre harte Position gegenüber
    ussland zumindest glaubwürdig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Niemand, der für die Anerkennung des Kosovo das
    chleifen des Völkerrechts in Kauf genommen hat, kann
    eute mit dem moralischen Zeigefinger auf Russland
    eigen. Das Unverzeihliche daran ist, dass das Völker-
    echt und die UN die wahren Verlierer sind. Dazu hat
    uch der Westen beigetragen. Die Linke hat als einzige
    artei vor dem Präzedenzfall Kosovo gewarnt und auf
    ie eingefrorenen Territorialkonflikte, zum Beispiel im
    ostsowjetischen Raum, hingewiesen. Es schmerzt sehr,
    ier recht behalten zu haben, sind es doch Tausende
    enschen, die aus Südossetien fliehen mussten, die dem
    rauen des Krieges ausgesetzt waren, die ihr Zuhause,

    hre Familien oder gar ihr Leben verloren haben.

    Alle politischen Anstrengungen müssen jetzt in einem
    ünden: Zurück zum Völkerrecht um des friedlichen
    usammenlebens der Völker willen.

    Als Völkerrechtspartei sieht die Linke mit Sorge,


    (Lachen bei der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das schlägt dem Fass den Boden aus!)


    ie das Gewaltmonopol der UN immer häufiger umgan-
    en wird. Die EU soll entsprechend dem Lissabon-Ver-
    rag aufgerüstet werden, um ohne UN-Mandat weltweit






    (A) )



    (B) )


    Monika Knoche
    Ressourcensicherung betreiben und exterritorial präven-
    tiv tätig werden zu können.


    (Gerd Andres [SPD]: So ein Quatsch! Das wird auch durch Wiederholen nicht besser! – Unruhe bei der CDU/CSU)


    – Was regt Sie eigentlich auf? Ich habe hier in diesem
    Parlament ganz klar unsere Position zum Kosovo vorge-
    tragen. Wir klagen vor dem Verfassungsgericht gegen
    die Präsenz deutscher Soldaten im Kosovo. Was haben
    Sie an der Position, die ich hier vertrete, auszusetzen?

    Ich kritisiere Russland für völkerrechtswidriges Han-
    deln. Sie haben gar keine Grundlage für eine Argumen-
    tation gegen Russland, weil primär Sie und auch die
    FDP mit der Anerkennung Kroatiens unter Genscher be-
    gonnen haben, den Nationalismus in Europa wieder sa-
    lonfähig zu machen. Bleiben wir doch bei den Fakten!


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Wir haben sogar DDR-Bürger als Staatsbürger anerkannt! – Zuruf von der FDP)


    – Um ihn davon abzuhalten und ihn zu bitten, die UN-
    Truppen ins Land zu lassen. Bitte, bleiben Sie bei der
    historischen Wahrheit!

    Es wird Ihnen nicht gelingen, die Linke hier zu dis-
    kreditieren. Wir haben eine stringente Position, und die
    vertreten wir in jeder Sache. Wir sind nicht des einen
    Freund und des anderen Feind. Wir haben eine sehr neu-
    trale und objektive Haltung gegenüber Russland.


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)


    Ich komme zu einem anderen wichtigen Thema, das
    uns und die deutsche Bevölkerung sehr beschäftigt. Es
    ist das verhängnisvolle Wort – es wurde unter rot-grüner
    Regierung gesprochen – von der bedingungslosen Soli-
    darität mit den USA, als es darum ging, Deutschland in
    einen Krieg nach Afghanistan zu schicken. Der Einsatz
    der OEF wird vom deutschen KSK unterstützt. Er war
    von Anfang an von keinem UN-Sicherheitsratsbeschluss
    gedeckt. Immer lauter wird gefordert, dass der ISAF-
    Einsatz der NATO mit dem OEF-Einsatz zusammenge-
    legt wird. Das bedeutet in der Tat nichts anderes als eine
    Ausweitung des Krieges.

    Dieser Krieg gegen den Terror bringt eines hervor:
    Terror und Tod. Nach sieben Jahren sehen wir an der täg-
    lich wachsenden Zahl der Anschläge, wie verheerend die
    Sicherheitslage ist und wie stark der Fundamentalismus
    wächst. Die NATO schließt Allianzen mit lokalen
    Kriegsherren. Drogenbarone haben ungebremste Macht
    und Einfluss und halten die Bauern unter ihrer Knute.
    Die Regierung ist korrupt, die Hilfsgelder versickern in
    dunklen Kanälen oder gehen gleich an die Geberländer
    zurück.


    (Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Wollen Sie die Taliban wiederhaben?)


    Es herrschen Hunger und eine Müttersterblichkeit un-
    vorstellbaren Ausmaßes, Schulen stehen leer, Mädchen
    werden verkauft, Bin Laden ist nicht gefasst. Ich könnte
    die Aufzählung weiterführen.

    D
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    (C (D (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Muss nicht sein!)


    as ist die verheerende Bilanz von sieben Jahren Krieg
    n Afghanistan. Das ist nicht unser Krieg. Das ist der fal-
    che Krieg. Krieg ist das falsche Mittel. Mit Krieg kann
    an Terror nicht bekämpfen. Deshalb sagen wir heute

    mso deutlicher: Deutsche Soldaten müssen heraus aus
    fghanistan!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie jetzt weitere 1 000 Soldaten dort hinschi-
    ken wollen,


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Nein, nur ein Mandat verlängern!)


    ann heißt das nicht anderes, als dass wir immer tiefer in
    inen Krieg der NATO verstrickt werden, wobei es auch
    m die NATO-Präsenz in Zentralasien geht.


    (Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Wollen Sie, dass die Taliban zurückkehren?)


    as soll hier niemand schönreden. Bei der Präsenz der
    ATO, die ja angeblich nicht scheitern darf, geht es gar
    icht um Afghanistan, sondern um den Einfluss der
    ATO im erdölreichen Raum Zentralasien. Wir müssen
    ns damit befassen, dass sich Deutschland in eine
    ATO-Strategie begeben hat, sich von US-amerikani-

    chen Interessen nicht emanzipiert und nicht den frie-
    enssichernden Weg geht, sondern der Militarisierung
    as Wort redet. Diese Ausrichtung deutscher Außenpoli-
    ik im Rahmen der NATO und der transatlantischen Be-
    iehungen lehnen wir ab. Wenn der nächste US-Präsi-
    ent gewählt sein wird, werden wir sehen, dass er mehr
    ngagement in Afghanistan fordern wird. Dann will ich
    ehen, ob Sie noch das Rückgrat haben, das zu verwei-
    ern.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Es gibt schlechte Reden, und es gibt schlimme Reden! Das war eine schlimme Rede!)