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ID1617502000

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    10. sbWIBrVIMdsELnJLKDdwmWruslbkGdHvGia\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oskar Lafontaine


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    erren! Ich will mich in der verbleibenden Zeit auf we-
    ige Themen konzentrieren, nämlich auf das Thema Bil-
    ung und das Thema Haushalt.

    Der Vorredner hat gerade ausgeführt, wie sich die Si-
    uation im Bildungswesen entwickelt hat. Ich kann allen
    usführungen zustimmen. Es ist eine bedauerliche Ent-
    icklung, wenn immer weniger junge Menschen die
    hance haben, einen entsprechenden Bildungsabschluss
    u erreichen, und wenn internationale Organisationen
    eststellen müssen, dass in Deutschland immer mehr
    inder aus ärmeren Schichten ausgegrenzt werden.
    olange das der Fall ist, verehrter Herr Kollege
    esterwelle, können wir als Linke nicht in das Loblied

    er sozialen Marktwirtschaft einstimmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ine Wirtschaft, die Kinder bei der Bildung ausgrenzt,
    st nach unserer Definition nicht sozial. Das will ich hier
    inmal anmerken. Es mag sein, dass Sie eine andere De-
    inition haben.






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    Nun hat die Bundeskanzlerin eben in ihrer Rede viel
    über Bereiche geredet, bei denen sie wenige Kompeten-
    zen hat. Aber nehmen wir doch einmal das Thema ernst.
    Sie hat gesagt, dass sie neben der Verbesserung der Bil-
    dungssituation den Haushalt konsolidieren wolle. Jeder
    Praktiker in den Gemeinden und in den Ländern stellt
    sich die Frage, wie sie das denn machen will: Haus-
    haltskonsolidierung auf der einen Seite und ein deutlich
    besseres Bildungsangebot auf der anderen Seite. Ich
    kann Ihnen so viel verraten: In den Ländern und in den
    Gemeinden wird so ohne Weiteres nicht verstanden, was
    damit eigentlich gemeint ist.

    Damit komme ich zu einer Kernausführung des Bun-
    desfinanzministers, der in der ihm eigenen Klarheit eben
    deutlich gemacht hat, dass der Zug der Politik seit eini-
    gen Jahren in die völlig falsche Richtung fährt und dass
    die Sozialdemokratische Partei Deutschlands heute Auf-
    fassungen vertritt, die vor zehn Jahren noch von nieman-
    dem vertreten worden wären.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der Bundesfinanzminister hat dargestellt, dass die
    Staatsquote gefallen ist. Das ist richtig; jeder kann das
    überprüfen. Die Staatsquote ist von 48 Prozent im
    Jahre 1999 auf 43,5 Prozent gesunken. Das kann man für
    richtig oder für falsch halten. Nur, es hat natürlich erheb-
    liche Konsequenzen, auch für das Bildungssystem in
    Deutschland. Die Tatsache, dass wir im Vergleich zum
    Durchschnitt der anderen OECD-Staaten, bezogen auf
    das Sozialprodukt, 1 Prozent, also 25 Milliarden Euro,
    weniger für Bildung ausgeben, hat etwas mit diesem
    Credo zu tun, das Herr Steinbrück hier wieder vorgebetet
    hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das heißt, wir haben hier von der fachlichen Seite her
    die merkwürdige Situation, dass die Kanzlerin sagt, wir
    müssen mehr für die Bildung tun, während ihr Finanz-
    minister sagt: Aber ich werde eine Finanzpolitik durch-
    setzen, die das völlig unmöglich macht. Da müssen Sie
    irgendwann einmal wirklich wieder auf den Boden der
    Tatsachen zurückkommen. Mit dem ständigen Absenken
    der Staatsquote werden Sie in Deutschland niemals ein
    verbessertes Bildungssystem durchsetzen können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will Ihnen Zahlen nennen – ich zitiere die Bun-
    desregierung und nicht uns –: Durch die Absenkung der
    Staatsquote von 48 Prozent auf 43,5 Prozent sind die
    jährlichen Ausgaben heute um 114 Milliarden Euro ge-
    ringer. Das kann man für richtig oder auch für falsch hal-
    ten. Nur, es hat Auswirkungen auf Rentnerinnen und
    Rentner. Es hat Auswirkungen auf Hartz-IV-Empfänger.
    Es hat Auswirkungen auf die Kinder, die in die Schulen
    gehen müssen. Letztendlich hat es auch auf diejenigen
    Auswirkungen, die Lohnempfänger usw. sind.

    Sie haben in den letzten Jahren die Entstaatlichung
    Deutschlands – so hat es Bofinger genannt – in dieser
    Größenordnung – Senkung der Staatsquote um 114 Mil-
    liarden Euro – durchgesetzt, und Sie erklären mit diesem
    Haushalt, dass Sie diese Entstaatlichung weiterführen

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    (C (D ollen. Das heißt, letztendlich erklären Sie hier, dass Sie ozialabbau und geringe Bildungsangebote im nächsten ahr fortführen wollen. Das ist die Essenz Ihrer Hausaltspolitik. Ich möchte Sie an Ihr Hamburger Grundsatzproramm – ich lese so etwas – erinnern, meine Damen und erren – liebe Genossinnen und Genossen, hätte ich beiahe gesagt. Darin steht der Satz – er steht in allen Prorammen –: „Nur Reiche können sich einen armen Staat isten.“ Wie bringen Sie das mit der Erklärung des Bunesfinanzministers, wir haben die Staatsquote von 48 Proent auf 43,5 Prozent abgesenkt, und wir wollen in dieem Sinne weitermachen, in Einklang? Was gilt denn etzt? Leider ist der geschätzte Herr Kollege Struck verchwunden; ich wollte ihm ein bisschen die Prozentrechung erläutern. Ich möchte ihm sagen, dass es früher elbstverständlich war, uns an skandinavischen Länern zu orientieren. Man kann die Politik der skandinaischen Länder für richtig oder für falsch halten. Dass ie FDP sie als Rechtsaußenpartei für falsch hält, wissen ir seit vielen Jahren. Aber wir sagen: Was sie etwa an ozialen Leistungen bieten und was sie insbesondere ihen Kindern an Bildungschancen bieten, das ist beispielaft, und wir hätten das auch gern für die Bundesrepulik Deutschland. Nur wissen die Skandinavier natürlich, dass man das it ständigen Steuersenkungen nicht erreichen kann. as Sie hier erzählen, ist natürlich ein Märchen. Ange ichts der sinkenden Staatsquote ist auch all das falsch, as Sie hier vorgerechnet haben. Es ist leider so: Bezoen auf das Sozialprodukt sinken die Staatsausgaben. ie können sich doch nicht hierher stellen und so tun, als äre immer nur abkassiert worden, als wären die Steu rn immer nur erhöht worden. Nein, in Ihrem Sinne sind ie Staatsausgaben gesunken. Zu Ihrer Regierungszeit da hat Herr Oppermann recht – war die Staatsquote eutlich höher. Das sind Tatsachen, an denen man nicht orbeigehen kann. Wenn die Skandinavier die Frage beantworten sollen, ie sie diese Projekte finanzieren wollen, dann sagen ie, dass sie für eine höhere Staatsquote oder für eine höere Steuerund Abgabenquote sind. Nun will ich Sie noch einmal mit der Prozentrechung konfrontieren. Herr Struck – ein sehr liebenswerter ensch; er ist jetzt leider nicht da – hat vorhin wieder esagt: Oh Schreck, wenn man alles addiert, was man in rgendwelchen Papieren der Linken findet, dann sind das 55 Milliarden Euro – der Untergang des Abendlandes. ann müssten Dänemark und Schweden längst in irendeinem Ozean versunken sein. Wenn man die Steuerund Abgabenquote Schwedens der Dänemarks auf Deutschland übertragen würde, ann hätte man 375 Milliarden Euro pro Jahr Mehreinahmen. Man mag das alles für falsch halten. Nur, wenn ie über internationale Vorgänge und über die Angebote, Oskar Lafontaine die die Menschen woanders haben, diskutieren wollen, müssen Sie sich in den Statistiken auskennen und können nicht stolz darauf sein, dass Sie jetzt in völliger Umkehr der ehemaligen Politik der deutschen Sozialdemokratie das Sinken der Staatsquote zum Kernziel Ihrer Politik machen. Das ist doch absurd, was Sie hier machen. (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eine Mischung aus Eitelkeit und Selbstgerechtigkeit!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    Dennoch sagen Sie gleichzeitig: Hamburg gilt.

    Demnächst werden Sie sich herausreden, indem Sie
    sagen, dass Sie mit der sinkenden Konjunktur eigentlich
    nichts zu tun hätten, denn dafür seien die internationalen
    Finanzmärkte verantwortlich. Das ist natürlich ein gro-
    ßer Irrtum. Wir haben seit Jahren eine gespaltene Kon-
    junktur. Wenn der Export läuft, läuft letztendlich, also
    im Saldo, auch unsere Wirtschaft. Aber wir haben im
    Binnenmarkt überhaupt nichts dafür getan, dass die
    Wirtschaft läuft. Wenn der Export jetzt abschmiert und
    Sie im Binnenmarkt nicht gegensteuern, dann werden
    Sie die Ergebnisse haben, die Sie immer hatten.

    Nun will ich Ihnen sagen, was das im Binnenmarkt
    heißt. Das heißt im Binnenmarkt: Wir haben sinkende
    Löhne, immer noch. Auch in den neuerlichen Expertisen
    der wirtschaftswissenschaftlichen Institute wird pro-
    gnostiziert, dass das real so weitergeht. Wir haben sin-
    kende Renten, immer noch, und das wird nach den Pla-
    nungen, die bisher vorliegen, auch so weitergehen. Wir
    haben sinkende soziale Leistungen. Wir haben nur – das
    steht in jedem Jahreswirtschaftsbericht – einen Anstieg
    der Vermögenseinkommen und einen Anstieg der Ge-
    winneinkommen. Solange das so ist, können wir niemals
    von sozialer Marktwirtschaft reden,


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    sondern müssen von einer Umverteilung von unten nach
    oben reden; das hat in den letzten Jahren permanent
    stattgefunden. Deshalb misstrauen so viele Menschen in
    Deutschland – ihre Zahl nimmt zu – nicht nur der sozia-
    len Marktwirtschaft, sondern auch unserer staatlichen
    Ordnung. Sie glauben, es geht nicht mehr gerecht zu.

    Es ist ja fast zum Lachen: Wenn in der Wall Street
    jetzt mehr und mehr Banken verstaatlicht werden, was
    sagen Sie denn da? Wenn der letzte Ausweg des Finanz-
    kapitalismus die Verstaatlichung ist, was sagen Sie denn
    da? Ich kann an eine bestimmte Adresse nur sagen:
    Wenn die Wall Street rot wird, dann wird Deutschland in
    den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht schwärzer oder
    gelber werden.


    (Anhaltender Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Bayerische Staatsminister der Fi-

nanzen, Erwin Huber.

(Beifall bei der CDU/CSU – Ludwig Stiegler [SPD]: Warum?)


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(C (D Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich telle fest, dass Redner aus vier Fraktionen schon meine loße Anwesenheit zum Anlass genommen haben, in allung zu kommen. ch stelle fest: Solange das so ist, brauche ich mir um die edeutung meiner Partei keine Sorgen zu machen. Herr Abgeordneter Westerwelle, Sie werden sich da an gewöhnen müssen, dass ich hier das mir nach der erfassung zustehende Rederecht ausübe. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viel Maß haben Sie eigentlich vor der Rede getrunken, zwei oder mehr?)

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    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    m Übrigen: Wenn Ihre Partei am nächsten Samstag in
    ünchen zusammen mit Linken und mit der DKP gegen

    ie Sicherheitspolitik in Bayern demonstriert, dann
    ollten Sie sich um Ihre eigene Partei Sorgen machen.
    igentlich gehören Sie nicht in die Nachbarschaft von
    inken und DKP.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der FDP)


    Wenn die Gewalttäter von Weihnachten in der Münch-
    er U-Bahn, die wegen Mordversuchs zu acht und zwölf
    ahren Gefängnis verurteilt worden sind, von der FDP-
    andesvorsitzenden verharmlosend als „Münchner
    indl“ dargestellt werden, dann haben Sie ein eklatantes
    efizit in all den Fragen der inneren Sicherheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Prost, Herr Huber!)

    Deutschland steht im Sommer 2008 deutlich besser

    a als im Sommer 2005. Wir haben wieder Wirtschafts-
    achstum. Wir haben fast 2 Millionen Arbeitsplätze
    ehr. Wir haben viele Arbeitsplätze für Jugendliche.
    ir haben viele Lehrstellen. Wir haben gesicherte Siche-

    ungssysteme in den Bereichen Rente, Gesundheit

    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ NEN]: Was?)

    nd Arbeitslosigkeit. Das heißt, Deutschland ist in die-
    en drei Jahren deutlich nach vorn gekommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das ist nicht einheitlich in allen Ländern Deutsch-

    ands. Ich kann für das Land reden, das die geringste Ar-
    eitslosigkeit hat, das die geringste Jugendarbeitslosig-
    eit und damit die besten Chancen für die junge
    eneration hat. Der Redner vor mir vertritt eine Partei,
    ie hier in Berlin in der Verantwortung ist. Berlin ist die
    auptstadt der Arbeitslosigkeit. Berlin ist die Hauptstadt
    on Hartz IV. Berlin ist die Hauptstadt von Kinderarmut.
    roße Sprüche machen, aber in der Praxis versagen, das

    st linke Politik.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Milliarden versenkt in Berlin!)


    Sie verwenden, was Armut angeht, immer die Zahlen
    us dem Armutsbericht, die Zahlen von 2004 und 2005.






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Erwin Huber (Bayern)

    In den Jahren vorher waren wir nicht in der Regierungs-
    verantwortung. Für die rot-grüne Armut in Deutschland
    lassen wir uns nicht verantwortlich machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hubertus Heil [SPD]: Ihre geistige auch nicht!)


    Heute sind eine Million Menschen weniger von Ar-
    mut bedroht als vor drei Jahren. Das ist auch ein gutes
    Ergebnis dieser Koalition und der Regierung Merkel.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Da Herr Struck schon die Bibel zitiert hat, muss auch ich
    sagen: An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Berlin hat mit das größte Schuldenloch aller 16 Länder.
    Die Situation hat sich in Berlin mit der Regierungsbetei-
    ligung von Links dramatisch verschlechtert.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Diepgen! Landowsky!)


    Das ist das, was wir den Menschen auch vor der Land-
    tagswahl in Bayern sagen: Links wählen heißt im
    Grunde mehr Steuern, mehr Schulden und weniger Zu-
    kunft.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Hubertus Heil [SPD])


    Es ist richtig, dass dieser Bundeshaushalt unter dem
    Motto der Konsolidierung steht. Natürlich wäre es
    volkswirtschaftlich völlig falsch, die Konsolidierung in-
    nerhalb eines Jahres herbeizuführen, denn das würde
    dem wirtschaftlichen Kreislauf viel zu viel Geld entzie-
    hen. Man muss hier einen längeren, verlässlichen und
    stetigen Weg gehen. Diese Regierung hat 2005 eine hohe
    Erblast mit einem strukturellen Defizit im Bundeshaus-
    halt von 60 Milliarden Euro übernommen. Das ist jetzt
    auf 10 Milliarden Euro zurückgeführt worden. Das ist
    der richtige Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei 60 Milliarden Euro Steuereinnahmen!)


    Der Kollege Kauder hat gesagt, dass damit die Chance
    besteht, nach 40 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt
    und möglicherweise auch Überschüsse zu erreichen. Das
    führt mich dazu, daran zu erinnern, dass vor 40 Jahren
    Franz Josef Strauß Bundesfinanzminister war. Er hat im
    Jahr 1969 einen Haushalt mit Überschuss übergeben.
    Dann ging der Marsch in den Schuldenstaat unter Regie-
    rungsbeteiligung der FDP los.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hubertus Heil [SPD]: Was war denn mit Kohl?)


    Deutschland hatte 20 Jahre lang eine solide Finanzpoli-
    tik. Der Dammbruch bei den Schulden begann seinerzeit
    in der sozialliberalen Koalition.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das ist ja Kabarett!)


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    (C (D ir haben 1998 in Bayern als erstes Land angekündigt, ass wir ausgeglichene Haushalte wollen. Wir haben as im Jahr 2006 erreicht. (Hubertus Heil [SPD]: In Berlin übrigens auch!)


    ch darf daran erinnern, mein Vorgänger, Herr Faltlhauser,
    nd Herr Eichel haben zur gleichen Zeit angekündigt,
    ass 2006 die Marke für einen ausgeglichenen Haushalt
    ein soll. Herr Eichel ist nicht mehr im Amt, und er hat
    inen Haushalt mit dem größten Defizit in der Ge-
    chichte der Bundesrepublik übergeben. Bayern hat
    006 den ausgeglichenen Haushalt erreicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der LINKEN)


    ir haben in den Jahren 2007 und 2008 500 Millionen
    uro an Schulden zurückgezahlt. Ich werde dem Bayeri-
    chen Landtag in diesem Jahr einen Haushaltsentwurf
    009/2010 mit einer Neuverschuldung von ebenfalls
    ull und 200 Millionen Euro Schuldentilgung pro Jahr
    orlegen. Wir werden dann fünf Jahre lang einen ausge-
    lichenen, schuldenfreien Haushalt haben. Das ist in
    anz Deutschland vorbildlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Sagen Sie etwas zur Landesbank!)


    rau Bundeskanzlerin, deshalb stimmt, was Sie auf dem
    arteitag der CSU in Nürnberg gesagt haben: Der Bund
    oll dorthin kommen, wo Bayern heute schon ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Hubertus Heil [SPD])


    as Kunststück besteht nicht darin, einfach nur zu spa-
    en und zu kürzen. Das Kunststück besteht darin, zu-
    leich zu investieren und für die Zukunft vorzusorgen.
    ir haben gesagt: Wir konsolidieren, wir reformieren

    nd wir investieren.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    ir werden allein in diesem Jahr – in einem Land – die
    nvestitionen gegenüber dem Vorjahr um fast eine Mil-
    iarde Euro erhöhen. Wir werden diesen Weg fortsetzen.
    eshalb ist es auch Aufgabe des Bundes, für das Wohl
    er Menschen in ganz Deutschland, aber auch für das
    ohl und die Entwicklung der Menschen in allen Län-

    ern, neben der Konsolidierung auch Innovationen zu
    etreiben.

    Ich begrüße es sehr, dass die Forschungsausgaben in
    iesem Bundeshaushalt ausgebaut werden und man zu-
    leich die Entlastung der Bürger betreibt. Dieser Drei-
    lang „Konsolidierung – Innovation – Entlastung“ ist
    ichtig für die Zukunft des Landes; denn nur so sind wir
    en Risiken der Globalisierung gewachsen. Es reicht
    icht aus, zu sagen, Globalisierung ist unsere Chance
    nd unser Schicksal. Wir müssen vielmehr dafür sorgen,
    ass Leute, die die Gefahren und Risiken der Globalisie-
    ung besonders zu tragen haben, von uns unterstützt und
    efördert werden. Deshalb ist es richtig, dass der Bundes-
    irtschaftsminister Michael Glos eine Politik betreibt,
    ie vor diesem Hintergrund darauf abzielt, den Mittel-
    tand zu entlasten und Bürokratie abzubauen. Damit






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Erwin Huber (Bayern)

    wird die Position von kleinen und mittleren Unterneh-
    men im Wettbewerb gefestigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hubertus Heil [SPD]: Den Seehofer noch loben! Nicht vergessen!)


    Es war richtig, dass die Koalition zum 1. Januar 2008
    die Unternehmensteuerreform in Kraft gesetzt hat.
    Herr Westerwelle, es entspricht nicht der ganzen Wahr-
    heit, wenn Sie die dazu notwendige Gegenfinanzierung
    hier einfach nur als Steuererhöhung abtun. Es wäre ohne
    Gegenfinanzierung nämlich nie möglich gewesen, den
    durchschnittlichen Körperschaftsteuersatz auf unter
    30 Prozent zu senken. Sie lassen sich gerne für Steuer-
    senkungen loben, verschweigen dabei aber, dass diese
    Maßnahmen auch bestimmte Gegenfinanzierungen er-
    forderten. Der Weg, den wir gegangen sind, war richtig,
    um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhöhen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich begrüße es sehr – dafür bedanke ich mich auch bei
    der CDU/CSU-Bundestagsfraktion –, dass mit dem in
    München, also am richtigen Ort, geschnürten Entlas-
    tungspaket ein Weg eingeschlagen wurde, der diese Poli-
    tik auch in Zukunft fortsetzt. Zum 1. Januar 2009 werden
    die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung auf 2,8 Pro-
    zent reduziert. Dies entlastet Arbeitnehmer und Arbeit-
    geber. Damit werden die Beitragszahler, die Arbeitgeber
    und die Arbeitnehmer, im Vergleich zum früheren Satz
    von 6,5 Prozent um 25 Milliarden Euro im Jahr entlastet.
    Das ist die richtige Politik, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich begrüße es auch, dass wir zum 1. Januar 2009 das
    Kindergeld erhöhen. Frau Bundeskanzlerin, Sie haben
    den Betrag von 10 Euro genannt. Das ist wichtig und
    war notwendig, da es lange Zeit nicht erhöht wurde. Der
    Forderung von Teilen der SPD, stattdessen doch lieber
    25 000 Kindergärtnerinnen einzustellen, entgegne ich:
    Es kann nicht sein, Familieninteressen in dieser Form
    gegeneinander auszuspielen, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Für uns ist es gleichermaßen notwendig, Möglichkeiten
    zur Kinderbetreuung zu schaffen und Familien zu entlas-
    ten. Man kann nicht einer alleinerziehenden Mutter mit
    zwei Kindern, die jetzt unter den hohen Energiepreisen
    zu leiden hat, die ja nicht um 3, sondern um 10 bis
    30 Prozent gestiegen sind, damit kommen, dass in ihrer
    Nachbarschaft ein Kindergarten gebaut wird. Diese Frau
    muss unmittelbar entlastet werden. Das ist wichtiger Be-
    standteil einer familienfreundlichen Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Hubertus Heil [SPD])


    Wir werden mit den Verbesserungen im Bereich des
    Wohngeldes die Bezieher von niedrigen Einkommen
    von den höheren Ausgaben aufgrund der steigenden
    Energiepreise zumindest teilweise entlasten. Das ist rich-
    tig. Wir können selbstverständlich nicht den Preisbil-
    dungsprozess beeinflussen. Hier ist der Staat im Grunde
    ohnmächtig.


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    (C (D (Zuruf des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dazu komme ich gleich. – Wir müssen vielmehr dafür
    orgen, dass das Energieangebot nicht reduziert wird.
    er in einer Zeit von zurückgehenden Ressourcen und

    teigenden Preisen am Ausstieg aus der Kernenergie
    esthält, der verknappt das Angebot, treibt die Energie-
    reise in die Höhe und macht uns abhängig.


    (Hubertus Heil [SPD]: Nehmen Sie auch den Atommüll?)


    as ist falsch. Dieser Beschluss muss korrigiert werden,
    eine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hubertus Heil [SPD]: Nehmen Sie auch den Atommüll?)


    Wenn wir die Bezieher niedriger Einkommen entlas-
    en wollen, sollten wir, so meine ich, die Pendler entlas-
    en. Es sind nicht ein Siebtel der Arbeitnehmer, sondern
    und ein Drittel, nämlich 11 Millionen, die von der Wie-
    ereinführung der alten Pendlerpauschale profitieren
    ürden. Ich mache mich in Bezug auf das, was wir 2006
    eschlossen haben, gar nicht aus dem Staub.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum machen Sie das erst jetzt?)


    as war notwendig, weil sonst eine Konsolidierung der
    undesfinanzen nicht möglich gewesen wäre. Da es aber
    eute eine verbesserte Situation gibt und da die Spritkos-
    en stark gestiegen sind, sind wir der Meinung, dass die
    xistenzsichernde Fahrt zum Arbeitsplatz steuermin-
    ernd geltend gemacht werden muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich habe für die CSU ein Steuerentlastungskonzept
    ber 28 Milliarden Euro vorgelegt.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Konzept“ ist das falsche Wort!)


    Das nervt Sie; das freut mich. Da unterscheiden wir
    ns. Die Grünen wollen die Energiesteuern erhöhen und
    amit die Menschen belasten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ie SPD-Linke will die Erbschaftsteuer verdreifachen
    nd die Vermögensteuer neu einführen, und die Linke ist
    it Steuerbelastungen von 100 Milliarden Euro und
    ehr sowieso jenseits aller wirtschaftlichen Vernunft;

    as würde den wirtschaftlichen Zusammenbruch des
    andes herbeiführen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben gesagt, das Konzept ist notwendig für ei-
    en mittelfristigen Pfad. Das Konzept ist nicht eine Ent-
    astung für ein Jahr,


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist überhaupt keine Entlastung, weil Sie es nicht umsetzen werden!)


    ondern für 2009, 2010 und 2012. Denn wir wollen, dass
    ie heimlichen Steuererhöhungen über die kalte Progres-
    ion eingegrenzt werden. Es kann nicht sein, dass die






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Erwin Huber (Bayern)

    Mittelschicht immer mehr belastet wird, weil sich infla-
    tionsbedingt beispielsweise ihr Bruttoeinkommen erhöht
    und damit der Grenzsteuersatz immer mehr steigt.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind in Berlin an der Regierung!)


    Wir müssen gerade in einer Situation, in der die kon-
    junkturelle Lage schwieriger wird, die arbeitenden Men-
    schen, die Leistungsträger, den Mittelstand, die Hand-
    werker, die Arbeitnehmer, mittelfristig entlasten, damit
    von ihnen ein positiver Beitrag für die Konjunktur aus-
    geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist – das möchte ich ausdrücklich unterstreichen –
    ein wichtiger Beitrag auch im Zusammenhang mit der
    Erbschaftsteuer. Wer jetzt eine so gewaltige Erhöhung
    der Erbschaftsteuer politisch in den Raum stellt wie die
    SPD,


    (Joachim Poß [SPD]: Was denn? Was hat denn die SPD gemacht? Das ist doch Unsinn! Das waren einige aus der SPD!)


    der verschreckt den Mittelstand.