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ID1617401800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    ber auch solche Reden helfen nicht, wenn die Koali-
    ion unter Konsolidieren nur Geldausgeben auf allen
    benen versteht. Niemand von uns hat ein Interesse da-

    an, eine Rezession herbeizureden. Aber das Kernpro-
    lem Ihres Haushaltes und Ihrer Finanzplanung ist die
    ingeplante Steigerung bei den Steuereinnahmen. Selbst
    enn sie nur konstant bleiben, steht Ihr Versprechen,
    011 die Nettoneuverschuldung auf null zu drücken, auf
    önernen Füßen. Dafür ist also noch nicht einmal eine
    rise notwendig. Schon eine normale Entwicklung
    immt Ihnen die Chance, dieses Versprechen einzuhal-
    en.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Ausgaben im Finanzplan wachsen munter weiter.
    ie zusätzlichen Steuereinnahmen dienen nur dazu, die
    usgaben direkt wieder zu steigern. Um es den Men-

    chen plastisch darzulegen: Wenn eine Familie ein paar
    undert Euro Schulden hat, dann setzt man sich an den






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    Tisch und überlegt, wo man sparen kann. Stellen wir uns
    das einmal bei Familie Merkel vor. Hier ist das Kabinett
    die Küche. Man sitzt dort gemeinsam zusammen, be-
    schließt trotz Milliardenschulden, dass alle mehr bekom-
    men, und versichert sich gegenseitig, dass die Steuerein-
    nahmen so stark steigen werden, dass sie irgendwann die
    Ausgaben einholen werden. Das ist die tägliche Realität
    in dieser Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ihre Planungen und Ihr Versprechen, einen ausgegli-
    chenen Haushalt vorzulegen, basieren auf mutigen
    Wachstumsprognosen. Sie prognostizieren für 2009 ein
    Wachstum in Höhe von 1,2 Prozent. Das ist nicht nur an-
    gesichts dessen, was wir gestern erlebt haben, sondern
    auch angesichts der Prognosen der Institute mutig. Wenn
    man sich den gesamten Finanzplan anschaut, dann stellt
    man fest, dass Sie hier noch mutiger sind. Sie kalkulie-
    ren mit einem durchschnittlichen Wachstum in Höhe von
    1,5 Prozent. Man muss keine Krise herbeireden, wohl
    aber muss man Berufsoptimist sein, um ernsthaft zu
    glauben, dass sich die gute konjunkturelle Entwicklung
    der letzten Jahre fortsetzen wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Schauen wir uns Ihre anderen kühnen Annahmen an.
    Sie haben sich in Ihrer Finanzplanung bis 2011 die gro-
    ßen Posten gezielt vorgenommen. Mit dem vorliegenden
    Finanzplan des SPD-Finanzministers Steinbrück wird
    uns erklärt, dass diese Bundesregierung der Auffassung
    ist, man könne bis zum Jahr 2011 2,7 Milliarden Euro
    bei Hartz IV einsparen. Das sind über 10 Prozent der
    Mittel, die wir für das Arbeitslosengeld II ausgeben. Ich
    will von der SPD, aber auch von der Union wissen: Ist
    das Zahlenkosmetik, mit der Sie uns hinter die Fichte
    führen wollen, oder ist das eine knallharte Ansage an
    diejenigen, die darauf angewiesen sind, dass wir ernst-
    haft darüber nachdenken, ob man mit den heutigen Sät-
    zen vernünftig leben kann?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Man muss trotz einer harten
    Ansage und der angestrebten Konsolidierung ernsthaft
    über eine Erhöhung der Regelsätze auf 420 Euro – das
    fordern die Sozialverbände und wir – sprechen. Diese
    Ansage ist richtig und nicht die von Ihnen erweckte Illu-
    sion, dass Hartz IV das Sparkästle dieser Koalition ist,
    um die Nettoneuverschuldung auf null zu drücken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber genau so sieht die Finanzplanung des Finanzminis-
    ters aus, die mit Ihren Stimmen beschlossen werden soll,
    liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie blenden noch mehr Risiken aus. Der Arbeitsmi-
    nister hat eine globale Minderausgabe von 1 Milliarde
    Euro in der Finanzplanung seines Etats, von der keiner
    weiß, wo sie herkommen soll. Über die Auswirkungen
    der Finanzkrise wissen wir nur, dass sie kommen wer-
    den, dass die Einheit „Milliarde“ sein wird, aber auch

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    (C (D afür haben Sie keine Vorbereitungen getroffen. Wir erarten das Urteil zur Entfernungspauschale, von dem ie wissen, dass es um mindestens 6 Milliarden Euro indereinnahmen geht. Außerdem haben Sie das Urteil u den Krankenkassenund Pflegeversicherungsbeiträen, das weitere milliardenschwere Risiken birgt. Das lles ist nicht eingepreist in das Versprechen des Ausleichs, das Sie hier mit großen Worten verkündet haen. Ein weiteres Milliardenrisiko dieser Koalition hüpft erade durch Bayern und macht Landtagswahlkampf, ämlich die CSU. s wird da ein Entlastungspaket in Höhe von 0 Milliarden Euro versprochen. Zwar gebärdet sich die SU immer als Wahrerin der Haushaltskonsolidierung, ber kaum geht die Musi los, wird ins Festzelt gerannt nd Freibier versprochen. Das ist die Realität in dieser oalition. Sie müssen, mit Verlaub, schon das Kopfrechnen verieten und die Taschenrechner in ganz Bayern wegchließen, dass die Leute nicht merken, dass ihnen Falches angeboten, lediglich Wahlkampf betrieben wird nd Seriosität in Haushaltsfragen keine Priorität hat. Wir haben diese Auseinandersetzung in den letzten ahren oft geführt. Wir haben Ihnen mit unserem grünen ukunftshaushalt Vorschläge gemacht, wie man die onsolidierung vorantreiben kann, ohne auf notwendige nvestitionen verzichten zu müssen. Wir haben da andere chwerpunkte als Sie; das ist richtig. Es gibt eine Auseiandersetzung mit Ihnen darüber, welche Ausgaben für mwelt und Klima, aber auch für Bildung und soziale eilhabe richtig sind. Aber wir haben Ihnen belegt, dass as, wenn man den Mut hat, die Gegenfinanzierung in ngriff zu nehmen, kein Gegenentwurf zur Konsolidie ung sein muss. Beim Subventionsabbau verspielen Sie jedes Jahr ine doppelte Chance. Eine doppelte Chance deshalb, eil Sie gerade bei ökologisch schädlichen Subventioen nicht bereit sind, diese zu kürzen. Ich meine Subvenionen, die nicht nur dem Haushalt schaden, sondern mit enen außerdem noch ungewolltem, unökologischem erhalten Vorschub geleistet wird. Es ist zwar schön, enn der Umweltminister 400 Millionen Euro in 2008 ür Umweltund Klimaprojekte bekommen hat. Aber enn sie kaum abfließen – wie es der Fall war –, nützen ie nichts. Vor allem aber stehen sie in keinem Verhältnis u den Milliarden für umweltschädliche Subventionen, ie Sie gleichzeitig erhalten und einfach durchwinken. Es ist das Paradoxe der Großen Koalition, dass sie icht in der Lage ist, den Haushalt dem anzupassen, was hre Kanzlerin als große umweltpolitische Klima-Queen uf Konferenzen meint verkünden zu müssen. Es ist das Alexander Bonde Manko dieser Koalition, dass Ankündigungen und Taten überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Wenn man den Subventionsbereich einnahmenwie ausgabenseitig durchgeht, stellt man fest, dass 1 Milliarde Euro allein für den Flugverkehr vorgesehen sind. Sagen Sie den Menschen in Bayern doch einmal ehrlich, dass Sie nicht bereit sind, den heimatnahen Tourismus zu fördern, und die Steuergelder von mittelständischen Unternehmen im Tourismusbereich lieber dafür aufbringen, dass der Mallorca-Flug weiterhin weniger als das Taxi zum Flughafen kostet. Das ist doch die Absurdität dieser Koalition. Das geht mit Ökosteuerausnahmen, dem Verschenken von CO2-Zertifikaten, den Kohlesubventionen und vielem anderen genauso weiter. Das Nächste, was CDU und CSU für den Wahlkampf in München entdeckt haben, ist die Fortschreibung der Atomenergie als angebliche Ökoenergie und als angeblicher Entlastungsbringer für die Menschen. Auch da lohnt ein Blick in Ihren Haushalt. Es ist bezeichnend, wie viel für die Atommüllbehandlung ausgegeben wird. Für das Skandallager in Asse trauen Sie sich noch gar nicht, einen Posten in den Haushalt einzustellen. Aber jeder weiß doch, dass dies Milliarden an Bundesgeldern kosten wird, und zwar unabhängig davon, welcher der glorreichen Helden im Kabinett die Federführung haben wird. Das sind die Dinge, bei denen man merkt, dass die Versprechen wenig mit dem konkreten Haushalt zu tun haben. Lassen Sie uns zusammenfassend noch einmal in die Karten dieser Koalition schauen. Sie sind im Grunde mit allen Trümpfen in der Hand gestartet: brummende Konjunktur, explodierende Steuereinnahmen, sinkende Arbeitslosigkeit und eine fette Mehrheit im Bundestag und Bundesrat. Um im Bild zu bleiben: Schauen wir uns die Spielbilanz an. Beim Haushaltsausgleich haben Sie bis heute keinen Stich gemacht, bei der Gesundheitsreform und den Lohnnebenkosten spielen Sie Ramsch, und wenn man sich die Föderalismusreform ansieht, bei der Sie bisher auf Null spielen, dann muss ich ehrlich sagen: Das ist keine Koalition, die man sich für diese Republik wünschen würde. Dass die SPD jetzt Doppelkopf spielt – sei’s drum. Dass man in Bayern an dieser Stelle viel an Schafskopf denken würde, will ich jetzt auch nicht weiter ausbreiten. Ich will Ihnen nur sagen: Sie müssen sich schon für den Haushalt verantworten, den Sie hier vorlegen. Sie müssen sich dafür verantworten, dass Sie das große Versprechen, dass große Koalitionen für große Dinge einstehen müssen, revidieren. Sie sind keine große Koalition, Sie sind höchstens viele, aber das hilft keinem. Herzlichen Dank. K H f ö t w h u m s s w H h B r d d c v H B w h a G d k E l g K n g z f h q g d r A a u t d B (C (D Für die Unionsfraktion hat nun der Kollege Steffen ampeter das Wort. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Mit schonungsloser Offenheit hat der Bundesinanzminister in seiner Einbringungsrede eine Art Erffnungsbilanz der Arbeit der Großen Koalition vorgeragen, wobei er auf die zahlreichen Verwerfungen, die ir im Jahre 2005 in der Bundesrepublik Deutschland atten, hingewiesen hat. Vom kranken Mann Europas nd von der schwierigen Situation in den Sozialsysteen hat er gesprochen. Was die internationale wirt chaftliche Entwicklung betrifft, sei die deutsche Wirtchaft nicht mehr als Lokomotive wahrgenommen orden, sondern, um es in der Diktion von Ernst insken zu sagen, als Träger der roten Laterne. Damit at er, wie auch wir von der Unionsfraktion, eine kluge egründung für die Notwendigkeit der Konsolidieungspolitik der Großen Koalition gegeben: Ein Staat, essen finanzielle Handlungsfähigkeit nicht gegeben ist, essen Finanzen nicht in Ordnung sind, ist ein schwaher Staat. Deswegen war der Konsolidierungskurs der ergangenen Jahre zur Wiederherstellung der staatlichen andlungsfähigkeit im Interesse der Bürgerinnen und ürger dieses Landes notwendig, er war richtig, und er ar gut für unser Land. (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Und erfolgreich!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Ihr nicht?)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Mit der Wiederherstellung staatlicher Handlungsfä-
    igkeit haben wir auch die Spielräume für aktuelle, vor
    llen Dingen aber für zukünftige Entlastungen in unserer
    esellschaft geschaffen; denn eine Begrenzung der Schul-
    enlast ist ein generationengerechtes Angebot für die zu-
    ünftigen Generationen. Deutlich über 900 Milliarden
    uro Schulden allein des Bundes sind eine schwere Alt-

    ast für die nachfolgenden Politikergenerationen. Deswe-
    en ist es wichtig, dass wir im Jahr 2011 keine neuen
    redite aufnehmen und das Verbot, neue Kredite aufzu-
    ehmen, im Grundgesetz verankern, damit der ausge-
    lichene Haushalt nicht nur für diese, sondern auch für
    ukünftige Regierungen der Regelfall im Interesse nach-
    olgender Generationen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben konsolidiert, um zu investieren, und wir
    aben konsolidiert, um zu reformieren. Dass die Staats-
    uote auf das Niveau der Zeit von Gerhard Stoltenberg
    esunken ist, macht deutlich, dass ein starker Staat
    urchaus auch ein schlanker Staat sein kann. Die Bürge-
    innen und Bürger werden weniger durch den Staat in
    nspruch genommen, auch wenn manches Mal etwas

    nderes hier vorgetragen wurde. Wir haben konsolidiert,
    m beispielsweise in Bildung und Forschung zu inves-
    ieren; denn wir glauben, dass dieses Land auf Dauer nur
    ann wirtschaftlich leistungsfähig bleibt, wenn wir die
    esten in unseren Schulen, Hochschulen und im dualen






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    System ausbilden. Das ist eine wichtige Investitionsent-
    scheidung gewesen.

    Wir haben beispielsweise in die Infrastruktur für die
    Betreuung der unter Dreijährigen investiert, weil wir
    glauben, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
    ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit unseres
    Landes ist. Wir haben auch in die Verkehrsinfrastruktur
    investiert und den Trend, dass unter Rot-Grün der Anteil
    der Investitionen in unser Verkehrssystem gesunken ist,
    gestoppt. Zum ersten Mal seit vielen Jahren haben wir
    mehr baureife Bundesfernstraßenprojekte, als wir über-
    haupt Mittel haben; da ist noch Steigerungspotenzial.
    Das waren wichtige Investitionsentscheidungen und eine
    kluge Konsolidierungsrendite.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir waren auch in der Lage, in die innere Sicherheit
    zu investieren, Stichwort BOS-Digitalfunk, damit die Si-
    cherheitsbehörden vor Ort auch kommunizieren können
    und nicht mit archaischen Systemen ausgestattet sind.
    Ein Staat, der finanziell nicht handlungsfähig ist – einen
    solchen haben wir 2005 vorgefunden –, hätte die innere
    Sicherheit vernachlässigt. Wir haben unter Kanzlerin
    Angela Merkel in die innere Sicherheit investiert. Das
    war eine kluge Investitionsentscheidung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben konsolidiert, um zu reformieren. Ich will
    Ihnen nur einige der von uns getroffenen Entscheidun-
    gen mit der Überschrift „Mehr Netto, und zwar für alle“
    – die entsprechenden Gesetze und Verordnungen treten
    in den nächsten Monaten in Kraft – noch einmal vor Au-
    gen führen. Das soll deutlich machen, dass die Konsoli-
    dierungsrendite bei den Menschen auch tatsächlich an-
    kommt. Ich erwähne den Kinderzuschlag: 70 000
    Haushalte werden netto bis zu 140 Euro zusätzlich erhal-
    ten. Ich erwähne die Ausweitung des BAföGs bei den
    Bedarfssätzen und bei den Freibeträgen. Auch hier:
    Mehr Netto für die Studierenden. Ich nenne das Wohn-
    geld, das durchschnittlich um 50 Euro monatlich ange-
    hoben wird. Wir haben die Rentenerhöhung vorgenom-
    men. Wir haben das Eigenheimrentengesetz auf den Weg
    gebracht. Die Familienförderung werden wir für alle
    ausweiten,


    (Beifall des Abg. Eduard Oswald [CDU/ CSU])


    und zwar nicht nur in Bezug auf Infrastruktur, sondern
    so – der Bundesfinanzminister hat es sehr richtig gesagt –,
    dass auch die Familien mehr Netto haben.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Wir machen es so, dass es bei den Familien direkt, also
    „bar auf Tatze“ ankommt. Das ist unser Vorschlag, den
    wir hier in die Debatte mit einbringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Sehr gut! Netto für die Kinder!)


    Wir werden die Absetzbarkeit von Krankenkassenbei-
    trägen ausweiten, nicht weil uns jemand zwingt, sondern
    weil wir es für richtig empfinden, dass diejenigen, die in

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    (C (D ieser Gesellschaft Vorsorge leisten, das auch vom Staat onoriert bekommen. Ich halte das für richtig. Genauso ut ist, dass wir die Arbeitslosenversicherungsbeiträge enken konnten. Wir können den sozialversicherungsflichtig Beschäftigten so mehr als 26 Milliarden Euro urückgeben. Das bedeutet auch für die Fleißigen in dieem Land mehr Netto. Mehr Netto für alle, das ist unsere olitik. Der Bundesfinanzminister hat hier gesagt, dass die esoldungsanpassung im öffentlichen Dienst eine Belas ung ist. Das ist aus Sicht des Haushaltes richtig. Aber ch will auch deutlich machen: Angesichts der teilweise ohen Tarifabschlüsse im gewerblichen Bereich war es ichtig, dass wir einen entsprechenden Tarifabschluss für en Bund übernommen haben. Es bedeutet für die Bechäftigten im öffentlichen Dienst, für die Angestellten benso wie für die Beamten, mehr Netto. Auch zu dieser ntscheidung im Rahmen des Konsolidierungsprozesses tehen wir. Wir unterstützen das. Ich will deutlich machen: Als wir 2005 anfingen, haten wir ein strukturelles Defizit aus Privatisierungserlöen und Nettokreditaufnahme von 55 Milliarden Euro ei 190 Milliarden Euro Steuereinnahmen. Heute haben ir – darauf hat der Redner der Opposition rechnerisch chon hingewiesen – ein strukturelles Defizit von ledigich 15 Milliarden Euro bei 248 Milliarden Euro Steuerinnahmen. Dieses Defizit ist immer noch zu hoch, und s wird auch in den nächsten Jahren weiter abgebaut. Aners ausgedrückt: 40 Milliarden Euro dieser Steuermehrinnahmen haben wir in die Absenkung des strukturellen efizits investiert, und 18 Milliarden Steuermehreinnahen haben wir in die von mir gerade beschriebenen poli ischen Schwerpunkte investiert. Wer heute sagt: „Wir könnten schon heute eine Nullerschuldung haben“, der muss den Menschen sagen, ob r weniger für die Familie ausgeben möchte, ob er beim AföG weniger machen will, ob er die Rentenerhöhung ussetzen will, ob er durch die Aussetzung der Krankenassenzuschüsse die Beiträge der Krankenversicherten xplodieren lassen will oder ob er bei unseren Investiionsprogrammen beim Klimaschutz oder bei der Gebäuesanierung sparen will. Es ist einfach unredlich, die ahlen hier so falsch darzustellen und zu verschweigen, ass diese Bundesregierung, diese Kanzlerin und dieser inanzminister so wichtige Investitionsentscheidungen sie machen ein Drittel aus – getroffen und so wichtige onsolidierungserfolge erzielt haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich will deutlich machen: Der Bundesfinanzminister
    at hier sehr nüchtern auch die Wolken am konjunktu-
    ellen Horizont beschrieben. Aber ich will hervorheben,
    ass ich mir nicht so viele Sorgen mache wie Anfang
    ieses Jahrtausends, als wir die letzte Wachstumseintrü-
    ung hatten. Da war die Zusammenarbeit zwischen dem
    amaligen Bundeskanzler und dem damaligen Bundesfi-
    anzminister etwas anders. Berichtet worden ist, dass die
    onsolidierungsbemühungen im Kabinett mit einem et-






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    was abfälligen „Lass mal, Hans!“ bewertet worden sind.
    Heute haben sich sowohl die Frau Bundeskanzlerin als
    auch der Bundesfinanzminister eindeutig hinter das Ziel
    gestellt, 2011 keine neuen Schulden mehr machen zu
    wollen.

    Der ausgeglichene Haushalt ist keine Rechenlösung,
    die sich aus Wachstumsprognosen ableitet, sondern er
    entsteht im Zusammenwirken von wirtschaftlichem
    Wachstum, politischen Zielsetzungen und gemeinsamem
    Handlungswillen. Die Bundeskanzlerin, der Bundes-
    finanzminister und die sie tragenden Koalitionsparteien
    und -fraktionen werden das in dem Bemühen, 2011
    keine neuen Schulden mehr machen zu wollen, eindeu-
    tig, klar und nachdrücklich unterstützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Fortsetzung der Großen Koalition bis 2011?)


    Ich will allerdings darauf hinweisen, dass wir noch
    eine Reihe von Aufgaben vor uns haben, auch Dinge un-
    terlassen müssen, beispielsweise den Arbeitsmarkt zu
    regulieren. Im Gegenteil, wir müssen im Rahmen der In-
    strumentenreform den Wirrwarr der arbeitsmarktpoliti-
    schen Instrumente beseitigen. Wir müssen die unterschied-
    liche Verwaltungspraxis, die es bei Hartz IV gibt – die
    Menschen sind bei Hartz IV eben nicht gleich –, been-
    den.

    Wir müssen noch anderes unterlassen. Ich glaube
    nicht, dass wir regulierend in die Zeitarbeitsbranche ein-
    greifen sollten. Wir sollten die grundgesetzlich garan-
    tierte Tarifvertragsfreiheit nicht einschränken. Das sind
    wichtige Signale. Eine der Erfolgsgeschichten dieser
    Großen Koalition ist die Wiederherstellung eines funk-
    tionsfähigen Arbeitsmarkts.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben 1,5 Millionen Menschen mehr in Arbeit. Sie
    sind aus den sozialen Sicherungssystemen heraus in eine
    reguläre Beschäftigung überführt worden. Neben der ei-
    gentlichen Haushaltskonsolidierung und den aufgezeig-
    ten Reformen ist eine funktionsfähige, marktwirtschaft-
    liche Arbeitsmarktpolitik mit ein zentraler Schlüssel zur
    Haushaltskonsolidierung.

    In diesem Sinne werden wir Kurs halten. Wir werden
    den Finanzminister bei seinen Konsolidierungsbemü-
    hungen unterstützen. Wir als Haushälter werden auch
    dem freundlichen Feuer der wahlkämpfenden Koali-
    tionsfraktionen widerstehen und versuchen, die Konsoli-
    dierung noch ein Stück weit voranzutreiben und die
    Nettokreditaufnahme auf unter 10 Milliarden Euro zu
    senken. Wir werden in diesem Sinne auch von vielen
    hier im Hause unterstützt. Wir starten heute die Beratun-
    gen. Ich glaube, dieser Haushaltsentwurf ist ein guter
    Vorschlag. Es ist ein gutes Signal. Es ist eine erfolgrei-
    che Politik für die Menschen in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)