Plenarprotokoll 16/139
Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Laurenz Meyer (Hamm)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei-
nes … Gesetzes zur Änderung des
Steuerberatungsgesetzes
(Drucksachen 16/7250, 16/7867) . . . .
b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi-
nanzausschusses zu dem Antrag der Abge-
ordneten Christine Scheel, Kerstin
Andreae, Dr. Gerhard Schick, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Steuerberatung
zukunftsfähig machen
(Drucksachen 16/1886, 16/7867) . . . . . . .
Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
14600 D
14602 C
14603 A
14605 D
14608 D
14611 D
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14621 C
14621 C
14621 D
14622 C
Deutscher B
Stenografisc
139. Si
Berlin, Donnerstag, d
I n h a
Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord-
neten Dr. Peter Struck . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erweiterung und Abwicklung der Tagesord-
nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Absetzung des Tagesordnungspunktes 11 . . .
Tagesordnungspunkt 3:
Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Jahreswirtschaftsbericht 2008 der Bundes-
regierung – Kurs halten
(Drucksache 16/7845) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Michael Glos, Bundesminister
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14597 A
14597 B
14597 D
14598 A
14598 B
Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14616 C
14619 A
undestag
her Bericht
tzung
en 24. Januar 2008
l t :
Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Laurenz Meyer (Hamm)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 6:
a) – Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Ent-
wurfs eines Achten Gesetzes zur Än-
derung des Steuerberatungsgesetzes
(Drucksachen 16/7077, 16/7485,
16/7867) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
– Zweite und dritte Beratung des vom
14619 D
14620 C
14621 A
14621 C
Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
.
.
14623 D
14625 C
II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lydia Westrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 24:
a) Erste Beratung des von den Fraktionen der
CDU/CSU und der SPD eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung
des InVeKoS-Daten-Gesetzes und des
Direktzahlungen-Verpflichtungengeset-
zes
(Drucksache 16/7827) . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Bericht der Bundesregierung über die
Maßnahmen zur Förderung der
Kulturarbeit gemäß § 96 Bundesver-
triebenengesetz in den Jahren 2003 und
2004
(Drucksache 15/5952) . . . . . . . . . . . . . . . .
c) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Straßenbaubericht 2006
(Drucksache 16/3984) . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatztagesordnungspunkt 2:
a) Antrag der Abgeordneten Uwe Barth,
Cornelia Pieper, Patrick Meinhardt, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion der
FDP: Universitäre Exzellenz sichern –
Exklusivität des Promotionsrechts wah-
ren
(Drucksache 16/7842) . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin,
Dr. Harald Terpe, Ekin Deligöz, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Medienabhän-
gigkeit bekämpfen – Medienkompetenz
stärken
(Drucksache 16/7836) . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 25:
a) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Neuregelung des
Grundstoffüberwachungsrechts
(Drucksachen 16/7414, 16/7828) . . . . . . .
b) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Änderung seever-
14626 C
14627 B
14628 D
14628 D
14629 A
14629 A
14629 A
14629 B
kehrsrechtlicher, verkehrsrechtlicher
und anderer Vorschriften mit Bezug
zum Seerecht
(Drucksachen 16/7415, 16/7843) . . . . . . .
c) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Dritten Gesetzes zur Änderung
des Betriebsprämiendurchführungsge-
setzes
(Drucksachen 16/7685, 16/7846) . . . . . . .
d) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Kultur und Medien zu
dem Antrag der Abgeordneten Grietje
Bettin, Ekin Deligöz, Kai Gehring, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den kos-
tenfreien Empfang von Rundfunk via
Satellit sicherstellen
(Drucksachen 16/3545, 16/7346) . . . . . . .
e) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Ernährung, Landwirt-
schaft und Verbraucherschutz zu dem An-
trag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP
und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Erhal-
tung der Weinbaukultur durch ver-
nünftige Reform der EU-Weinmarkt-
ordnung
(Drucksachen 16/6959, 16/7568) . . . . . . .
f) Beschlussempfehlung des Rechtsaus-
schusses: Übersicht 9 über die dem
Deutschen Bundestag zugeleiteten
Streitsachen vor dem Bundesverfas-
sungsgericht
(Drucksache 16/7770) . . . . . . . . . . . . . . .
g) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung zu dem An-
trag der Abgeordneten Cornelia Pieper,
Uwe Barth, Patrick Meinhardt, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der FDP:
Das Internationale Polarjahr 2007/2008
und Konsequenzen für eine deutsche
Beteiligung
(Drucksachen 16/4454, 16/7854) . . . . . . .
h)–o)
Beschlussempfehlungen des Petitionsaus-
schusses: Sammelübersichten 337, 338,
339, 340, 341, 342, 343 und 344 zu Peti-
tionen
(Drucksachen 16/7755, 16/7756, 16/7757,
16/7758, 16/7759, 16/7760, 16/7761,
16/7762) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14629 C
14630 A
14630 B
14630 C
14630 C
14630 D
14631 A
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 III
Zusatztagesordnungspunkt 3:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
DIE LINKE: Aufgaben von Bundeswehr-
kampftruppen als Quick Reaction Forces
in Afghanistan
Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . .
Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 5:
Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus
Ernst, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion DIE LINKE: Kinder-
armut bekämpfen – Kinderzuschlag aus-
bauen
(Drucksache 16/6430) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Elisabeth Winkelmeier-Becker
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14631 D
14633 B
14634 C
14635 D
14636 D
14638 A
14639 D
14641 A
14642 B
14642 D
14644 C
14645 C
14646 C
14647 B
14647 C
14649 C
14650 B
14651 D
14652 D
14654 C
14654 D
14655 A
14657 A
14658 C
Marlene Rupprecht (Tuchenbach)
(SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 7:
a) – Zweite und dritte Beratung des von
den Fraktionen der CDU/CSU und der
SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Änderung des Wahl-
und Abgeordnetenrechts
(Drucksachen 16/7461, 16/7814) . . . .
– Zweite und dritte Beratung des vom
Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei-
nes Gesetzes zur Änderung des Bun-
deswahlgesetzes
(Drucksachen 16/1036, 16/7814) . . . .
b) Zweite und dritte Beratung des von den
Fraktionen der CDU/CSU und der SPD
eingebrachten Entwurfs eines Achtzehn-
ten Gesetzes zur Änderung des Bundes-
wahlgesetzes
(Drucksachen 16/7462, 16/7815) . . . . . . .
c) Beschlussempfehlung und Bericht des In-
nenausschusses zu dem Antrag der Abge-
ordneten Dr. Gesine Lötzsch, Petra Pau,
Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und
der Fraktion DIE LINKE: Wahlmani-
pulationen wirksam verhindern
(Drucksachen 16/5810, 16/7816) . . . . . . .
Stephan Mayer (Altötting)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Stephan Mayer (Altötting)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 9:
Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines
Vierten Gesetzes zur Änderung des Fahr-
lehrergesetzes
(Drucksachen 16/7080, 16/7417, 16/7819) . .
14659 C
14660 C
14662 A
14663 A
14663 A
14663 A
14663 B
14663 C
14665 B
14666 C
14667 B
14668 A
14668 C
14669 C
14671 A
IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heidi Wright (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 8:
Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer,
Markus Kurth, Kerstin Andreae, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN: Gegen Armut trotz Arbeit –
Strategie zur Stärkung geringer Einkom-
men
(Drucksache 16/7751) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 13:
Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Reform des Kontopfändungsschutzes
(Drucksache 16/7615) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär
BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . .
Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . .
Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dirk Manzewski (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 10:
Beschlussempfehlung und Bericht des Fi-
nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord-
14671 A
14671 D
14672 D
14674 B
14674 D
14675 D
14676 D
14677 A
14678 A
14680 A
14681 C
14683 B
14684 C
14684 C
14685 C
14686 C
14688 A
14688 D
14689 D
neten Frank Schäffler, Martin Zeil, Dr. Karl
Addicks, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion der FDP: Konsequenzen aus dem Ent-
schädigungsfall Phoenix Kapitaldienst
GmbH
(Drucksachen 16/5786, 16/7645) . . . . . . . . . .
Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . .
Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . .
Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 15:
Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Vierter Bericht über die Entwicklung der
Pflegeversicherung
(Drucksache 16/7772) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 12:
Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich,
Klaus Ernst, Dr. Lothar Bisky, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ar-
beit familienfreundlich gestalten – Verein-
barkeit von Familie und Beruf für Mütter
und Väter lebbar machen
(Drucksache 16/7482) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Dr. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Helga Lopez (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dieter Steinecke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
14690 D
14691 A
14692 C
14693 B
14695 B
14696 A
14697 A
14697 B
14698 D
14700 A
14701 C
14702 C
14702 D
14704 A
14704 A
14705 B
14706 D
14708 A
14708 D
14710 A
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 V
Tagesordnungspunkt 14:
Antrag der Abgeordneten Renate Künast,
Bärbel Höhn, Cornelia Behm, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam
durch Urwaldschutz bekämpfen – Agrar-
überschüsse in den Erhalt der Urwälder in-
vestieren
(Drucksache 16/7710) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . .
Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . .
Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 16:
Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger,
Elke Hoff, Dr. Rainer Stinner, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion der FDP: Tren-
nungsübernachtungsgeld während Aus-
landseinsatz weiterzahlen
(Drucksache 16/7002) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 17:
Antrag der Abgeordneten Markus Kurth,
Kerstin Andreae, Birgitt Bender, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN: Die Eingliederungshilfe für
Menschen mit Behinderungen weiterent-
wickeln
(Drucksache 16/7748) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . .
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14711 A
14711 A
14712 B
14713 C
14714 C
14715 B
14716 B
14717 A
14717 B
14717 C
14718 D
14719 A
14720 C
14721 D
14723 D
14724 A
Tagesordnungspunkt 18:
a) Beschlussempfehlung und Bericht des
Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag
der Abgeordneten Marieluise Beck (Bre-
men), Volker Beck (Köln), Birgitt Bender,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die EU-
Zentralasienstrategie mit Leben füllen
(Drucksachen 16/4852, 16/5674) . . . . . . .
b) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Menschenrechte und Hu-
manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge-
ordneten Volker Beck (Köln), Birgitt
Bender, Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: Menschenrechte in Zentrala-
sien stärken
(Drucksachen 16/2976, 16/5588) . . . . . . .
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . .
Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . .
Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
Anlage 2
Erklärung des Abgeordneten Volker Beck
(Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur
Abstimmung über die Beschlussempfehlung
des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 339
zu Petitionen (Tagesordnungspunkt 25 j) . . .
Anlage 3
Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung
über den Entwurf eines Achtzehnten Gesetzes
zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Ta-
gesordnungspunkt 7 b)
Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14724 D
14725 A
14725 B
14726 A
14727 B
14729 A
14729 D
14730 C
14731 C
14733 A
14733 D
14734 A
14734 A
VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 4
Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung
des Antrags: Trennungsübernachtungsgeld
während Auslandseinsatz weiterzahlen (Ta-
gesordnungspunkt 16)
Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
Rolf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 5
Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der
Anträge:
– Die EU-Zentralasienstrategie mit Leben
füllen
– Menschenrechte in Zentralasien stärken
(Tagesordnungspunkt 18 a und b)
Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
14734 B
14734 C
14734 D
14735 C
14736 B
14737 A
14737 B
14737 D
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14597
(A) (C)
(B) (D)
139. Si
Berlin, Donnerstag, d
Beginn: 9
(B)
(D)
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14733
(A) (C)
(B) (D)
Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen, dass unser Votum „Ja“ lautet.Lehn, Waltraud SPD 24.01.2008
NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die
Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses:
Sammelübersicht 339 zu Petitionen (Tagesord-
nungspunkt 25 j, Drucksache 16/7757)
Henrich
Kurth (Quedlinburg),
Undine
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
24.01.2008
Anlage 1
Liste der entschuldi
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Barnett, Doris SPD 24.01.2008*
Bartsch, Dietmar DIE LINKE 24.01.2008
Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.01.2008
Bodewig, Kurt SPD 24.01.2008
Brüning, Monika CDU/CSU 24.01.2008
Caspers-Merk, Marion SPD 24.01.2008
Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 24.01.2008
Deittert, Hubert CDU/CSU 24.01.2008*
Duin, Garrelt SPD 24.01.2008
Ernst, Klaus DIE LINKE 24.01.2008
Fischer (Karlsruhe-
Land), Axel E.
CDU/CSU 24.01.2008*
Gröhe, Hermann CDU/CSU 24.01.2008
Heynemann, Bernd CDU/CSU 24.01.2008
Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
24.01.2008
Höfer, Gerd SPD 24.01.2008*
Hörster, Joachim CDU/CSU 24.01.2008*
Dr. h. c. Kastner,
Susanne
SPD 24.01.2008
Kauder, Volker CDU/CSU 24.01.2008
Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 24.01.2008*
Knoche, Monika DIE LINKE 24.01.2008
Krummacher, Johann- CDU/CSU 24.01.2008
Anlagen zum Stenografischen Bericht
gten Abgeordneten
* für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-
sammlung des Europarates
Anlage 2
Erklärung
des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND-
Lintner, Eduard CDU/CSU 24.01.2008*
Lips, Patricia CDU/CSU 24.01.2008
Mücke, Jan FDP 24.01.2008
Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
24.01.2008
Poß, Joachim SPD 24.01.2008
Roth (Heringen),
Michael
SPD 24.01.2008
Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 24.01.2008
Schily, Otto SPD 24.01.2008
Dr. Solms, Hermann
Otto
FDP 24.01.2008
Strothmann, Lena CDU/CSU 24.01.2008
Teuchner, Jella SPD 24.01.2008
Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
24.01.2008
Ulrich, Alexander DIE LINKE 24.01.2008*
Wieczorek-Zeul,
Heidemarie
SPD 24.01.2008
Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 24.01.2008*
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
14734 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 3
Erklärungen nach § 31 GO
zur Abstimmung über den Entwurf eines Acht-
zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundes-
wahlgesetzes (Tagesordnungspunkt 7b)
Bernd Scheelen (SPD): Der ehemalige Bundestags-
wahlkreis Krefeld wurde vor zehn Jahren zerteilt, und
dabei bleibt es mit dem heutigen Beschluss. Die Ent-
scheidung vom 13. Februar 1998 wird nicht revidiert.
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass eine Groß-
stadt mit 240 000 Einwohnern einen eigenständigen
Bundestagswahlkreis bilden sollte. Dennoch stimme ich
dem heutigen Gesetzentwurf zu, weil sich zurzeit keine
Mehrheit für die Wiederherstellung des Wahlkreises
Krefeld findet.
Otto Fricke (FDP): Durch das nun beschlossene Ge-
setz bleibt die künstliche „bundespolitische“ Teilung der
Stadt Krefeld zementiert.
In keinem der beiden Wahlkreise haben die Wähler
der Stadt Krefeld eine Mehrheit. Damit bleibt eine Groß-
stadt mit circa 240 000 Einwohnern zerschlagen und ei-
nes wesentlichen Teils ihres bundespolitischen Einflus-
ses beraubt. Die Teilung ist politisch unverantwortlich.
Für die FDP, die gegenwärtig nicht in Verdacht steht, ei-
nen selb^stständigen Krefelder Wahlkreis oder einen der
beiden leider auch zukünftig weiter existierenden Wahl-
kreise direkt zu holen, ist es deutlich erkennbar, dass
man damit den Bürgern einer Stadt politische Identifika-
tion nimmt. Denn trotz des Engagements meiner Kolle-
gen, die von SPD bzw. CDU in den jeweiligen Wahlkrei-
sen direkt gewählt worden sind, sind diese dennoch
keine Krefelder Bürger. Krefelder sind vielmehr der Kol-
lege der SPD Bernd Scheelen und ich, welche über die
Landesliste eingezogen sind.
Da die Bürger in Krefeld nach dieser Entscheidung
auch weiterhin in der Regel keinen „echten“ Krefelder
Kandidaten mehr mit der Erststimme wählen können,
wird der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme
marginalisiert. Die Krefelder Bürger haben nur noch ei-
nen mittelbaren Einfluss per Erststimme, und dies
könnte zu Politikverdrossenheit führen, da nun sowohl
für die Erst- als auch für die Zweitstimmen überwiegend
die Aufstellungen der Parteien ausschlaggebend sind.
Ich habe den Wählern in Krefeld im Wahlkampf zu
den Bundestagswahlen 2002 und 2005 versprochen,
mich für einen einheitlichen Wahlkreis Krefeld einzuset-
zen; da Versprechen eingehalten werden müssen, kann
ich dem Gesetzentwurf, den ich im Übrigen unterstütze,
nicht zustimmen, sondern enthalte mich der Stimme.
Ina Lenke (FDP): Ich stimme dem Tagesordnungs-
punkt 7, Drucksache 16/7462, dem Gesetzentwurf der
Großen Koalition nicht zu.
Erstens. Das Gesetz wurde nicht, wie früher üblich,
nach gemeinsamen Berichterstattergesprächen unter Be-
teiligung aller Fraktionen ins parlamentarische Verfah-
ren gegeben.
Zweitens. 2002 wurde der Landkreis Rotenburg mit
dem Landkreis Verden zum Bundestagswahlkreis Roten-
burg/Verden zusammengelegt.
2009 wird der Landkreis Rotenburg wieder durch
Neuordnung belastet. Zudem beinhaltet der Landkreis
Rotenburg nun zwei Bundestagswahlkreise.
Dieses behindert die Identifizierung der Bürger und
Bürgerinnen mit ihren Abgeordneten.
Jens Ackermann (FDP): Ich stimme dem durch die
Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent-
wurf eines Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des
Bundeswahlgesetzes, Drucksachen 16/7462, 16/7815,
nicht zu.
Begründung: Erstens. Das Gesetz wurde nicht, wie
früher üblich, nach gemeinsamen Berichterstattergesprä-
chen unter Beteiligung aller Fraktionen in das parlamen-
tarische Verfahren gegeben.
Zweitens. Der Wahlkreis 68, Börde-Jerichower Land,
in Sachsen-Anhalt, reicht von der Landesgrenze zu Nie-
dersachsen bis zur Landesgrenze Brandenburgs. Bei ei-
ner so großen Fläche kommt es zu einer Ungleichbe-
handlung der Kandidaten im Vergleich zu denen, die sich
in flächenmäßig kleineren Wahlkreisen um ein Mandat
bemühen.
Anlage 4
Zu Protokoll gegebene Reden
zur Beratung des Antrags: Trennungsüber-
nachtungsgeld während Auslandseinsatz wei-
terzahlen (Tagesordnungspunkt 16)
Robert Hochbaum (CDU/CSU): Der bedeutende
englische Dichter und Dramatiker William Shakespeare
hat einmal gesagt: „Besser drei Stunden zu früh als eine
Minute zu spät.“
An die Damen und Herren von der FDP gerichtet: Es
scheint mir, als wenn Sie sich diesen klugen Ausspruch
bei der Formulierung Ihres Antrages zu eigen machten.
Leider ist es aber nicht im positiven Sinne zu sehen. Ich
gehe sicherlich mit Ihrem Ansinnen einig, muss Ihnen
aber mitteilen, dass Sie hier eine Minute zu spät gehan-
delt haben.
Bereits am 5. September letzten Jahres, genau zwei
Monate vor Herausgabe Ihres Antrages, hat das Verteidi-
gungsministerium unter Leitung von Bundesminister
Jung sich dem Thema angenommen und die Weiterzah-
lung des Trennungsübernachtungsgeldes während der
Auslandsverwendung unserer Soldatinnen und Soldaten
gegenüber dem zuständigen Bundesinnenministerium
gefordert. Dies befindet sich derzeit in der Prüfung, und
wir erwarten zeitnah ein Ergebnis, um dann in die parla-
mentarische Beratung zu gehen. Zentral ist also hier die
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14735
(A) (C)
(B) (D)
Aussage: Wir haben das bereits lange erkannt, wir sind
dran, und Ihr Antrag kommt leider zu spät.
Was steckt nun hinter unserer Forderung, und warum
sehen wir es als notwendig an, bei diesem Thema zu
handeln? Knapp 7 000 deutsche Soldatinnen und Solda-
ten beteiligen sich gegenwärtig für die Sicherheit
Deutschlands in Auslandseinsätzen der Bundeswehr an
den verschiedensten Orten der Welt. Der Großteil davon
befindet sich in unsicheren, gar gefährlichen Gebieten,
wie zum Beispiel in Afghanistan und im Kosovo. Diese
7 000 Soldatinnen und Soldaten nehmen zum Schutz
Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger tagtäg-
lich große Gefahren und Belastungen auf sich. Sie setzen
ihr Leben aufs Spiel, um für uns in Deutschland ein Le-
ben in Frieden und Sicherheit zu gewähren. Aus diesem
Grund ist es unsere Verantwortung, ihnen nicht nur am
Einsatzort, sondern auch zu Haus am Dienstort, Rah-
menbedingungen zu schaffen, die keine zusätzliche Be-
lastungen darstellen und die ihnen das Wissen geben,
sich im Einsatz auf ihren Auftrag konzentrieren zu kön-
nen.
Die Bundeswehr wird heute von den internationalen
Einsätzen geprägt. Die Struktur unserer Streitkräfte wird
zudem konsequent auf Einsätze ausgerichtet. Um den
besonderen Bedingungen der Auslandseinsätze weiter
gerecht zu werden, sieht das Verteidigungsministerium
Handlungsbedarf bei der sogenannten Trennungsgeld-
verordnung.
Warum ist dies so? Wie ist der aktuelle Stand? Tren-
nungsgeldempfängern werden derzeit nach § 3 Tren-
nungsgeldverordnung die notwendigen nachgewiesenen
Kosten der Unterkunft als Trennungsübernachtungsgeld
erstattet. Ändert sich der neue Dienstort, wie es bei
Kommandierungen zum Auslandseinsatz in der Regel
der Fall ist, werden für längstens drei Monate diese Kos-
ten für das Beibehalten der Unterkunft erstattet. Da die
Auslandseinsätze unserer Soldatinnen und Soldaten übli-
cherweise vier Monate andauern, besteht hier eine Lü-
cke, die es gilt zu schließen.
Leider ist zu konstatieren, dass seitens der Judikative
kein klares Dafürhalten in Bezug auf die Auslandsver-
wendung ausgesprochen wurde. Die Rechtsprechung hat
die Weitergewährung von Trennungsübernachtungsgeld
bei einer dienstlich veranlassten Abwesenheit von mehr
als drei Monaten abgelehnt. Jedoch wurde in diesem Zu-
sammenhang festgestellt, dass eine Kündigung der
Unterkunft als unzumutbar angesehen werden kann,
nämlich dann, wenn feststeht, dass der Trennungsgeld-
berechtigte schon kurze Zeit nach Ablauf der Kündi-
gungsfrist an den Dienstort zurückkehrt und dann län-
gere Zeit benötigt, um eine neue Unterkunft anzumieten.
Zwar ist es schon bisher in Einzelfällen möglich, die not-
wendigen Kosten für das Beibehalten der Unterkunft zu
erstatten, wenn durch kurzfristige Ein- und Ausplanun-
gen keine Möglichkeit mehr besteht, die Unterkunft
rechtzeitig zu kündigen. Es ist jedoch eine generelle Re-
gelung notwendig, die nicht von Einzelfällen und Aus-
nahmen lebt. Unsere Fraktion hat gemeinsam mit dem
Bundesverteidigungsministerium erkannt, dass dieser
Situation Rechnung zu tragen ist. Die Forderung des
BMVgs gegenüber dem Innenministerium sieht vor, den
noch bestehenden Dreimonatszeitraum auf ein Jahr zu
verlängern. Die CDU/CSU-Fraktion schließt sich die-
sem Vorschlag an. Unsere Soldatinnen und Soldaten
brauchen einen freien Rücken zu Hause, um sich im Ein-
satz ihrem Auftrag stellen zu können.
Ich denke, der Antrag der FDP geht sicherlich in die
richtige Richtung. Nur wird er durch unsere bereits be-
gonnenen Aktivitäten obsolet. Ich bitte jedoch die Da-
men und Herren der FDP – und da vor allem die Mitglie-
der im Innenausschuss –, sich bei der parlamentarischen
Beratung nicht querzustellen und unsere Änderungen in
der Trennungsgeldverordnung mitzutragen – für unsere
Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Wir empfehlen
Überweisung an die Ausschüsse und bitten um Ihre Zu-
stimmung.
Rolf Kramer (SPD): Beim ersten Lesen des Antrages
der FDP hatte ich so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis. Die
FDP entdeckt mal wieder ihre soziale Ader im Bereich
der Bundeswehr. So weit, so gut – oder so schlecht –,
denn in diesem Fall muss man sich den Antrag mal etwas
genauer anschauen.
Die FDP fordert in ihrem Antrag die Vorlage eines
Gesetzentwurfes, um trennungsgeldberechtigten Solda-
tinnen und Soldaten mit Wohnung am Dienstort das
Trennungsübernachtungsgeld für die gesamte Dauer ei-
nes Auslandseinsatzes zahlen zu können. Die gültige
Trennungsgeldverordnung sieht die Zahlung von Tren-
nungsübernachtungsgeld für höchstens drei Monate vor,
Auslandseinsätze dauerten in der Regel aber vier Mo-
nate. Damit bestände, so der Antrag der FDP, faktisch
ein Kündigungszwang für die Wohnung, um zusätzliche
Kosten für diese Soldatinnen und Soldaten zu vermei-
den. Dieser Zustand sei nicht weiter hinnehmbar.
Als Begründung für diesen Antrag wird auf ein Urteil
des Oberverwaltungsgerichtes Bautzen aus dem Jahre
2003 (sic!) hingewiesen. In einer Bemerkung der Ur-
teilsbegründung stellte das Gericht fest:
„Ob die Kündigung einer unentgeltlichen Unter-
kunft … zumutbar ist, hängt von den Umständen
des Einzelfalls ab, insbesondere von der Dauer der
Zwischenverwendung. Eine Kündigung wird etwa
dann als unzumutbar angesehen, wenn feststeht,
dass der Trennungsgeldberechtigte schon kurze Zeit
nach Ablauf der Kündigungsfrist an den Dienstort
zurückkehren und er dann längere Zeit benötigen
wird, um eine Unterkunft anzumieten.“
Aus meiner Sicht stellt sich aber die Frage, ob dieser
Hinweis des OVG für die Notwendigkeit einer grundsätz-
lichen Veränderung herhalten kann. Der zitierte Hinweis
des Gerichts macht deutlich, dass die in der Trennungs-
geldverordnung festgelegte Zumutbarkeitsregelung eine
Einzelfallentscheidung auch zugunsten der Soldatinnen
und Soldaten im Auslandseinsatz möglich macht. Zudem
muss hinterfragt werden, wie viele Betroffene es über-
haupt gibt. Es geht ja in erster Linie um Soldatinnen und
Soldaten, die an ihrem Dienstort eine Zweitwohnung un-
14736 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
(A) (C)
(B) (D)
terhalten und von dort zum Auslandseinsatz abkomman-
diert worden sind.
Wenn ich mir den vom OVG verhandelten Fall an-
schaue, der ja für den klagenden Soldaten in zweiter In-
stanz negativ ausfiel, so kann ich daraus keinen konkreten
Änderungsbedarf erkennen. Auch er stand vor einem vier-
monatigen Auslandseinsatz. Der Kläger hatte die Wahl,
entweder seine Wohnung zu behalten und die in der Zeit
nach der mietvertraglichen Kündigungsfrist bis zum Ende
des Auslandseinsatzes anfallenden Mietkosten selber zu
tragen. Damit hätte er sich die mit der Kündigung, der
Räumung und der Suche einer neuer Wohnung verbunde-
nen Erschwernisse ersparen können. Oder er hätte diese
Erschwernisse hingenommen und hätte stattdessen keine
Mietkosten zu tragen gehabt, die nicht in Form von Tren-
nungsübernachtungsgeld ersetzt werden. Dazu kam, dass
im letzteren Fall die Bundeswehr dem Soldaten bei seiner
Rückkehr aus dem Auslandseinsatz eine unentgeltliche
Unterkunft zur Verfügung gestellt hätte. Bei allen sicher-
lich vorhandenen Erschwernissen für den Soldaten: Von
einer Unzumutbarkeit kann hier dann keine Rede sein.
Die Wahl war eine persönliche Entscheidung des Solda-
ten. Und zu diesem Ergebnis kam auch das Oberverwal-
tungsgericht. Und abschließend stellte es in seinem Urteil
fest:
„Das Trennungsgeldrecht hat nicht die Funktion,
dass der Dienstherr nach Ablauf der Kündigungs-
frist die Miete für eine vom Beamten oder Soldaten
nicht genutzte Wohnung weiterzahlt, nur um dem
Beamten oder Soldaten Unannehmlichkeiten oder
Erschwernisse zu ersparen“.
Vor diesem Hintergrund ist auch der Antrag der FDP
zu bewerten. Die große Mehrheit in diesem Hause weiß es
zu würdigen, was unsere Soldatinnen und Soldaten im
Auslandseinsatz leisten. Und es ist durchaus legitim, zu
fordern, die Umstände für den Auslandseinsatz für jede
Soldatin, jeden Soldaten so angenehm wie möglich zu ge-
stalten. Aber lassen Sie uns diese Thematik im Verteidi-
gungsausschuss in Hinblick darauf beraten, ob für die ein-
zelnen Betroffenen nicht eine Regelung im Rahmen der
Trennungsgeldverordnung zwischen den beiden Häusern
BMI und BMVg gefunden werden kann.
Birgit Homburger (FDP): Im März 1960 wurden
erstmals Bundeswehrsoldaten im Ausland eingesetzt,
zur Linderung der Auswirkungen einer Naturkatastro-
phe. In den darauffolgenden 30 Jahren folgte eine Viel-
zahl von Missionen zur humanitären und zur Katastro-
phenhilfe; die größte von ihnen war der Sanitätseinsatz
in Kambodscha.
Seit nunmehr gut eineinhalb Jahrzehnten engagieren
sich deutsche Soldatinnen und Soldaten zusätzlich welt-
weit für die Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Frie-
den und Stabilität. Aktuell sind knapp 7 000 von ihnen
im Einsatz, und zwar in Dschibuti und am Horn von
Afrika, auf Zypern und im Mittelmeer, im Sudan, in
Äthiopien, im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina, Geor-
gien, Usbekistan und, last but not least, in Afghanistan.
Viele Milliarden Euro haben diese Einsätze der Bun-
deswehr gekostet, sei es für den Transport, für die Aus-
rüstung, für Hilfs- und Unterstützungsleistungen oder
auch für die zusätzliche Ausbildung unserer Soldatinnen
und Soldaten sowie für deren Unterbringung im Einsatz-
gebiet.
Viel wird den Bundeswehrangehörigen abverlangt,
viele Entbehrungen werden ihnen aufgebürdet. Nicht nur
sie selbst sind davon betroffen, sondern auch ihre Freun-
dinnen und Freunde, ihre Frauen, Männer und Kinder.
Ohne Zweifel, der Soldatenberuf ist nicht ein Beruf wie
jeder andere. Die Soldatinnen und Soldaten, die diesen
Beruf gewählt haben, wussten das vorher. Dennoch hat
der Dienstherr, der Bundesminister der Verteidigung, die
selbstverständliche Pflicht, die Härten, Erschwernisse
und widrigen Umstände, die der Soldatenberuf mit sich
bringt, durch eine besondere Fürsorge wenigstens zu
mildern.
Diese Pflicht scheint bisweilen vernachlässigt zu wer-
den! Ich erinnere an die unterschiedliche Besoldung in
Ost und West über fast zwei Jahrzehnte; ich erinnere an
die völlig indiskutable Eingangsbesoldung bei den Zeit-
soldaten; ich erinnere an die Kürzung des Weihnachts-
geldes, kurz: an die realen Einkommensverluste der Sol-
datinnen und Soldaten.
Es passt nicht zusammen. Auf der einen Seite wird
den Bundeswehrangehörigen mehr und mehr abverlangt,
auf der anderen Seite wird ihnen aber mehr und mehr ge-
nommen. Dieser Zustand muss schnellstens beendet
werden.
In diesem Zusammenhang ist die Weigerung des
Dienstherrn, trennungsgeldberechtigten Soldatinnen und
Soldaten mit einer Wohnung am Dienstort in Deutsch-
land das Trennungsübernachtungsgeld während deren
Auslandseinsatz über drei Monate hinaus zu zahlen, ein
Skandal.
Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehr-Verban-
des hat in einem Schreiben an das Bundesministerium
der Verteidigung vor einem halben Jahr dringend darum
gebeten, diesen Missstand auf dem Erlasswege zu behe-
ben, da das Bundesministerium des Innern eine Anpas-
sung der Trennungsgeldverordnung offenbar nicht mit-
tragen will. Hierzu ist anzumerken, dass lediglich eine
Sonderegelung für den Personenkreis nötig ist, der im
Auftrag der Bundesregierung an Einsätzen im Ausland
teilnimmt.
Völlig unverständlich ist mir die Aussage des Bun-
desministeriums der Verteidigung im Antwortschreiben
an den Bundeswehr-Verband: „Die einschlägigen Vor-
schriften der Trennungsgeldverordnung lassen dieses
leider nicht zu, was auch durch die Rechtsprechung be-
stätigt wird.“ Wer kann die einschlägigen Vorschriften
der Trennungsgeldverordnung denn ändern? Doch wohl
die Bundesregierung selbst! Wer denn sonst?
Wo aber ist das Bekunden des Bundesministers der
Verteidigung, seinen betroffenen Soldatinnen und Solda-
ten zu helfen? Seit Jahren währt dieser ungerechte und
unhaltbare Zustand. Was geschieht? Nichts! Die Bundes-
regierung und die sie tragenden Bundestagsfraktionen
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14737
(A) (C)
(B) (D)
von CDU/CSU und SPD ergehen sich stattdessen in bü-
rokratischer und krämerischer Kleinkariertheit.
Von einer Fürsorgepflicht des Bundesministers der
Verteidigung und der Bundeskanzlerin kann hier nun
wahrlich nicht die Rede sein. Deshalb kann ich allen
Mitgliedern des Hohen Hauses nur empfehlen, dem vor-
liegenden Antrag der FDP-Fraktion zuzustimmen, um
den Missstand beim Trennungsübernachtungsgeld zu be-
enden.
Paul Schäfer (DIE LINKE): Die Initiative der FDP
ist zu begrüßen. Die Fraktion Die Linke unterstützt es,
dass die Auszahlung des Trennungsübernachtungsgeldes
für Soldaten, die an ihrem Dienstort wohnen, an die tat-
sächliche Dauer des Auslandseinsatzes angeglichen
wird. Es ist schon nicht untypisch, dass die Regierung
emsig bemüht ist, wenn es um die militärische Einsatz-
bereitschaft der Truppe für die Militärintervention in al-
ler Welt geht, aber der Eifer bei der Regelung der sozia-
len Folgeprobleme stark nachlässt. Die viermonatige
Stehzeit bei den Einsätzen ist seit langem die Regel, aber
die Anpassung des Trennungsübernachtungsgelds lässt
bis heute auf sich warten. Manche Soldatinnen und Sol-
daten sind dadurch in die schwierige Lage geraten, ihre
Wohnung kündigen zu müssen – um Extrakosten zu ver-
meiden. Das ist nicht akzeptabel. Unbeschadet unserer
Kritik an den Auslandseinsätzen bestehen wir darauf,
dass diese Politik nicht zulasten der Soldatinnen und
Soldaten geht. Die Regierung ist jetzt am Zuge und sie
sollte sich mit einem Gesetzentwurf nicht allzu lange
Zeit lassen, damit an dieser Stelle die Lage für die Be-
troffenen rasch verbessert wird.
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Keine Frage, dass die Anforderungen an die Soldatinnen
und Soldaten der Bundeswehr durch die Auslandsein-
sätze enorm gestiegen sind. Zugleich sind mit der Trans-
formation der Bundeswehr eine Reihe von sozialen Be-
lastungen für die Soldaten und Soldatinnen sowie ihre
Familien verbunden, vor denen wir die Augen nicht ver-
schließen dürfen. Deshalb haben wir Grünen in der Ver-
gangenheit notwendige Regelungen zur Verbesserung
der sozialen Rahmenbedingungen von Auslandseinsät-
zen, wie das Personalanpassungsgesetz von 2001 oder
das Einsatzweiterverwendungsgesetz aus dem vergange-
nen Jahr, auch unterstützt. Mit dem Einsatzweiterver-
wendungsgesetz wird eine längst überfällige gesetzliche
Grundlage geschaffen, die im Auslandseinsatz verwun-
deten Soldatinnen und Soldaten auf Zeit nun endlich ein
Anrecht auf Weiterbeschäftigung garantiert. Das ist aus-
drücklich zu begrüßen.
Im Bereich der sozialen Rahmenbedingungen für
Auslandseinsätze gibt es aber noch einiges, was dringend
angegangen werden muss. Die Anpassung der Tren-
nungsgeldverordnung, damit Soldaten und Soldatinnen
für die gesamte Dauer des Auslandseinsatzes Trennungs-
übernachtungsgeld erhalten, ist hierbei allerdings nur ein
Aspekt. Mit der bisherigen Regelung, der zufolge Tren-
nungsübernachtungsgeld während des Auslandseinsatzes
nicht länger als drei Monate gewährt wird, wird die heu-
tige Realität der Bundeswehr nur unzureichend berück-
sichtigt. Es kann daher nicht verwundern, wenn auch im
Petitionsausschuss die Regelungen des Trennungsgeldes
bereits mehrfach thematisiert wurden. Entsprechend der
derzeitigen Regelung müssten Soldaten und Soldatinnen
ihre Zweitwohnung am Dienstort spätestens nach drei
Monaten Auslandseinsatz kündigen, wenn sie die anfal-
lenden Mietkosten nicht aus der eigenen Tasche zahlen
wollen. Wenn sie nach der Rückkehr aus dem Einsatz au-
ßerdem nicht auf dem Kasernengelände untergebracht
werden wollen, müssen sie sich direkt nach dem Einsatz
auf Wohnungssuche begeben – mit allen Unannehmlich-
keiten und Nachteilen, die damit verbunden sind. Gerade
nach der Rückkehr aus dem Einsatz sind aber besondere
Anforderungen an Anpassung und Orientierung notwen-
dig. Von vielen Soldaten und Soldatinnen wird daher die
bisherige Regelung zu Recht als zusätzliche Belastung
und Zumutung wahrgenommen. Hier muss Abhilfe ge-
schaffen werden. Deshalb unterstützen wir ausdrücklich
das Ansinnen, Trennungsübernachtungsgeld für die ge-
samte Dauer des Einsatzes zu zahlen.
Im Zusammenhang mit der Verbesserung der sozialen
Rahmenbedingungen für Auslandseinsätze möchte ich
noch einen anderen wichtigen Punkt ansprechen: Vor al-
lem müssen wir endlich im Bereich posttraumatischer
Belastungsstörungen vorankommen. Trotz der eindeutig
verbesserten psychosozialen Betreuung, Begleitung und
Beratung sowie dem Ausbau von Reintegrationsangebo-
ten für Bundeswehrangehörige und ihre Familien steigt
die Anzahl der Soldatinnen und Soldaten, die unter psy-
chischen Problemen leiden, sukzessive an. Laut Truppen-
psychologischem Dienst sind 1 600 Fälle für die Bundes-
wehr bekannt, davon sind 600 Fälle posttraumatische
Belastungsstörungen. Das ist beunruhigend und gehört
endlich mehr auf die Tagesordnung.
Anlage 5
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung der Anträge:
– Die EU-Zentralasienstrategie mit Leben fül-
len
– Menschenrechte in Zentralasien stärken
(Tagesordnungspunkt 18 a und b)
Michael Leutert (DIE LINKE): Der hier zur Diskus-
sion gestellte Antrag könnte damit abgetan werden, dass
einer seiner Aktualitätsbezüge – die deutsche EU-Rats-
präsidentschaft – inzwischen entwertet ist. Es dabei be-
wenden zu lassen, würde der Thematik aber nicht ge-
recht. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Zwei will
ich hier nennen: Die EU konkurriert mit Russland, der
VR China und den USA um die Ausbeutung der ökono-
mischen Ressourcen in der Region Zentralasien; eine
wichtige Ursache für die Konfliktträchtigkeit dieser Re-
gion ist unter anderem darin zu sehen, dass sich aus öko-
nomischen und ökologischen Gründen in dramatischer
Weise inner- und zwischenstaatliche Konfliktpotenziale
aufbauen. Das reicht vom Abschmelzen der Gletscher
14738 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
(A) (C)
(B) (D)
über Sandstürme bis hin zur Bodendegradation mit ent-
sprechenden gravierenden ökonomischen Folgen. (Da-
rüber informiert jedenfalls eine kürzlich erschiene Studie,
die vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung
Globale Umweltbedingungen herausgegeben wurde.)
Die Europäische Union ist – schon aufgrund ökonomi-
scher Interessen – auf staatliche Stabilität in der Region
angewiesen. Die Gefahr besteht dann freilich darin, die
Perspektive auf staatliche Stabilität ökonomistisch zu
begrenzen: wirtschaftlich kooperieren kann man schließ-
lich auch mit jedem Regime, solange es für die nötige
Stabilität sorgt. Von daher begrüßen wir den vorliegen-
den Antrag ausdrücklich. Ökonomische Kooperation mit
den zentralasiatischen Staaten schön und gut – aber das
Feld der Menschenrechtspolitik weitgehend der OSZE
zu überlassen, widerspricht dem starken europäischen
Interesse an der Region. Wer aufgrund ökonomischer In-
teressen staatliche Stabilität will, der muss auch den Pri-
mat rechtsstaatlicher und menschenrechtlicher Normen
bei der Ausgestaltung der Staatlichkeit in den zentral-
asiatischen Republiken wollen können. Dieses Thema
muss im Zentrum der Dialogbemühungen und Abkom-
men zwischen der EU und den zentralasiatischen Staaten
stehen. Hier können wir der Grünen-Fraktion absolut zu-
stimmen. Die EU und die Bundesregierung dagegen ver-
halten sich gerade gegenüber Ländern wie Usbekistan
entschieden zu leisetreterisch, gerade angesichts der äu-
ßerst brutalen Protestniederschlagung in Andijon im Jahr
2005. Dazu habe ich mich hier schon mehrfach geäußert
und würde es auch dabei bewenden lassen.
139. Sitzung
Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5