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ID1613004300

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/130 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 16/6411, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13632 A 13632 A 13633 B 13636 C 13637 A 13638 B 13640 A 13640 D 13641 A 13641 A 13658 A 13660 B 13661 C 13664 C 13667 B 13670 A 13671 A 13672 B 13673 A 13674 A Deutscher B Stenografisch 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 13 Einzelplan 11 D I E W S N E 1 D 13631 A 13631 D 13631 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 A 13644 B undestag er Bericht ung 29. November 2007 t : r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13645 D 0000 A13647 B 13649 B 13650 C 13651 D 13653 A 13653 B 13655 B 13656 A Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B 13676 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Tagesordnungspunkt V: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Vereinfachung und Anpassung statistischer Rechtsvorschriften (Drucksache 16/7248) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Patrick Döring, Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rollende Su- permärkte von fahrpersonalrechtlichen Vorschriften ausnehmen (Drucksache 16/6639) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Nanotechnologie für die Gesell- schaft nutzen – Risiken vermeiden (Drucksache 16/7276) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Kai Gehring, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Hochwertige Computer- spiele fördern und bewahren (Drucksache 16/7282) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) – j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315 und 316 zu Petitionen (Drucksachen 16/7123, 16/7124, 16/7125, 16/7126, 16/7127, 16/7128, 16/7129, 16/7130, 16/7131, 16/7132) . . . . . . . . . . . 15 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . M M S H B D U U U U 1 M D R P E D O S D K P S D S K O K 13677 D 13678 A 13678 A 13678 B 13678 B 13679 B 13679 C 13680 D 13682 B 13683 B 13684 D 13686 B 13687 C arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 16/6416, 16/6423) . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13689 A 13690 B 13691 C 13694 B 13694 D 13695 B 13695 D 13696 D 13697 D 13698 D 13700 A 13700 C 13701 A 13702 A 13702 B 13703 C 13703 D 13704 B 13704 D 13706 C 13707 D 13709 B 13710 D 13712 C 13714 A 13716 A 13717 A 13718 C 13720 B 13720 D 13721 A 13721 B 13722 C 13724 A 13724 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 III 17 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/6407, 16/6423) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . 13725 A 13725 A 13725 B 13726 A 13727 D 13729 C 13731 A 13733 A 13735 B 13736 C 13737 A 13737 D 13739 C 13741 A 13742 C 13743 A 13743 C 13743 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13631 (A) ) (B) ) 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13743 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A G A G Altmaier, Peter CDU/CSU 29.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 29.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 29.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 29.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 29.11.2007* Irber, Brunhilde SPD 29.11.2007 Juratovic, Josip SPD 29.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 29.11.2007 Müntefering, Franz SPD 29.11.2007 Noll, Michaela CDU/CSU 29.11.2007 Piltz, Gisela FDP 29.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 29.11.2007 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 29.11.2007 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 29.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.11.2007 S S T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Nein lautet. nlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Ja lautet. tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 29.11.2007 auss, Jörg SPD 29.11.2007 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 29.11.2007 130. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Wir beraten heute den Haushalt des Bundesministeriums
    des Innern. Er steigt um fast 400 Millionen Euro.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das ist gut so!)


    Das erfreut Sie. Uns macht das große Sorge, weil es in
    die völlig falsche Richtung geht, wie Innenpolitik in der
    Großen Koalition gemacht wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie wird vor allem mit Angst – die ist das Schmiermittel –
    betrieben, um bestimmte Maßnahmen durchzusetzen.
    Dafür bereiten Sie sich heute die finanzielle Grundlage.

    Ich will das an einigen Beispielen illustrieren. Die ge-
    plante Onlinedurchsuchung – ein altes Thema mittler-
    weile –, die Sie mit Vehemenz möglichst schnell durch-
    zudrücken versuchen, ohne sich die Zeit zu nehmen,
    anstehende Gerichtsurteile abzuwarten, und ohne da-
    rüber zu diskutieren, inwieweit die Verhältnismäßigkeit
    gewahrt wird, ist schon angesprochen worden. Die
    Vorratsdatenspeicherung wurde in der letzten Sit-
    zungswoche durchgepeitscht.

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    (C (D Man kann es nicht oft genug sagen: Bei der Onlineurchsuchung geht es um einen wirklich enormen Einriff in die bürgerlichen Grundund Freiheitsrechte, weil s hier um intimste Lebensbereiche geht, auf die Sie Zuriff haben wollen und in denen Sie herumschnüffeln ollen. Deswegen fordern wir auch an dieser Stelle der Hausaltsberatungen: Stoppen Sie endlich Ihre Planungen für ie Onlinedurchsuchung, stoppen Sie die Entwicklung es Bundestrojaners, denn all dies bringt weniger Freieit und nicht mehr Sicherheit! (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Ich möchte einen zweiten Punkt ansprechen: Wir be-
    ommen hier im Wochenrhythmus neue Maßnahmen
    orgestellt, was wir alles tun müssten, um größtmögliche
    icherheit zu erhalten. Hinzu kommt, dass hier ein
    icherheitsversprechen gegeben wird, das nicht ein-
    altbar ist. Sie gehen sogar noch darüber hinaus, indem
    ie Maßnahmen vorschlagen, die mehr Sicherheit brin-
    en sollen, in der Realität aber zu weniger Sicherheit
    ühren. Ich will das am Beispiel des biometrischen Pas-
    es deutlich machen. BKA-Präsident Ziercke – das Bun-
    eskriminalamt steht nicht im Verdacht, eine Vorfeld-
    rganisation der Linken zu sein – sagt auf unsere
    ehrfache Nachfrage hin – wir haben ungefähr 28-mal

    achgefragt, warum wir die biometrischen Merkmale in
    en Pässen brauchen –, das sei notwendig, weil damit
    chindluder getrieben werde und es enorm viele Fäl-
    chungen gebe. Die Bundesregierung sagt in der Ant-
    ort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, die
    eutschen Pässe – übrigens sowohl Personalausweis als
    uch Reisepass – seien die sichersten Pässe, die es auf
    er ganzen Welt gibt. Sie sind sozusagen ein Spitzenpro-
    ukt. Deshalb bringen biometrische Merkmale gar
    ichts. Das Gegenteil ist richtig. Sie bringen weniger
    icherheit, weil die Experten – übrigens auch vom BKA –
    esagt haben, die Gefahr von Verfälschungen bei biome-
    rischen Merkmalen sei eklatant größer als bei dem der-
    eitigen Reisepass. Auch deshalb fordern wir Sie auf:
    toppen Sie die Mittelbereitstellung für weitere biome-

    rische Experimente, die weniger und nicht mehr Sicher-
    eit bringen und ein Eingriff in die Bürgerrechte sind.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Mit einem Anteil von 11 Prozent machen die Mittel
    ür die Umstrukturierung des Bundeskriminalamts den
    rößten Posten in diesem Einzelplan aus. Was soll poli-
    isch erreicht werden? Sie haben sowohl in Interviews
    ls auch bei der Vorlage für das BKA-Gesetz erkennen
    assen, dass es Ihr Traum ist, das BKA in ein deutsches
    BI umzuwandeln, also eine Vergeheimdienstlichung
    er Polizei, eine Zentralisierung der Polizeiarbeit und
    nsgesamt der Sicherheitsbehörden vorzunehmen. Man
    uss einmal deutlich sagen, warum das politisch so ver-

    eerend ist. Es ist so verheerend, weil wir aus der Ge-
    chichte heraus die Erfahrung haben, dass die Verqui-
    kung von Polizei und Geheimdiensten zu katastrophalen
    olgen führt und nicht mehr kontrollierbar ist. Deshalb
    uss es eine strikte Trennung von Polizeiarbeit und Ge-






    (A) )



    (B) )


    Jan Korte
    heimdienstarbeit geben. Diese muss dezentral sein. Sie
    machen genau das Gegenteil. Übrigens sind auch Föde-
    ralismusreformen völlig überflüssig, wenn Sie in der ak-
    tuellen Politik das Gegenteil machen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Was aber tun? Das ist eine altbekannte Frage. Wir for-
    dern statt Aktionismus und unhaltbaren Sicherheitsver-
    sprechen sowie immer weiteren Eingriffen in die Grund-
    rechte eine wirkliche Überprüfung der Maßnahmen
    dahin gehend, ob sie wirklich mehr Sicherheit bringen
    und ob sie im Verhältnis zu der Einschränkung von Bür-
    ger- und Freiheitsrechten stehen. Weiterhin müssen wir
    darüber nachdenken, dass die Menschen in diesem Land
    keine tägliche Angst vor irgendeinem abstrakten Terro-
    rismus haben, sondern ganz konkret Angst haben, wenn
    sie nachts auf der Straße unterwegs sind. Sie haben
    Angst vor Überfällen usw. Da muss man sich doch fra-
    gen, ob die Steuerpolitik der Bundesregierung richtig ist,
    wenn in der Folge bis 2009 in den Ländern über 10 000
    Polizeibeamte abgebaut werden, die vor Ort ganz kon-
    kret ansprechbar sind. Die Kontaktbereichsbeamten, die
    für die Menschen draußen ansprechbar sind, sind die ers-
    ten, die gestrichen werden. Diese Beamten kürzen Sie
    mit Ihrer verfehlten Politik weg. Hier sollte man auf
    Menschen statt auf Technik setzen. Das ist unsere Posi-
    tion.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Ich komme zu einem letzten Vorschlag, über den wir
    einmal nachdenken müssten, weil er wirklich mehr Si-
    cherheit bringt. Es wurden durch die Bundespolizei di-
    verse Kontrollen der Fluggastkontrollen an deutschen
    Flughäfen durchgeführt. Dort kam eine Fehlerquote von
    30 bis 50 Prozent zutage. Man konnte durch die Flug-
    gastkontrollen offensichtlich halbe Waffensysteme
    schleusen. Warum ist das so? Das liegt daran, dass die
    Fluggastkontrollen privatisiert worden sind und dort
    Dumpinglöhne gezahlt werden. Deshalb gibt es hier ein
    wirkliches Sicherheitsproblem. Wir fordern Sie daher
    auf, die Fluggastkontrollen wieder zu verstaatlichen. Das
    wäre sinnvoll. Im Übrigen hat dies auch die Gewerk-
    schaft der Polizei richtigerweise gefordert. Das würde
    mehr Sicherheit bringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Schluss. Es ist wichtig, heute über das, was in
    den letzten zwei Jahren passiert ist, Bilanz zu ziehen. Ich
    denke an die Vorratsdatenspeicherung, die Antiterrorda-
    tei und vieles anderes. Nun wäre es wirklich einmal an
    der Zeit – übrigens auch für die SPD, die auf ihrem
    Hamburger Parteitag beschlossen hat, wieder Bürger-
    rechtspartei zu sein –, eine Umkehr der völlig verfehlten
    Innenpolitik vorzunehmen. Lassen Sie den Worten Taten
    folgen und wagen Sie mehr Freiheit – das haben Sie an-
    gekündigt – und nicht weniger. Da würden wir Linken
    glatt mitmachen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Das Wort hat die Kollegin Bettina Hagedorn von der PD-Fraktion. Verehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und Kolle en! Ich bin sehr erleichtert – das nehmen mir sicherlich lle Mitglieder des Haushaltsausschusses sofort ab –, ass wir heute den Haushalt des Innenministeriums abchließend beraten; denn die letzten zwei Monate waren wir wollen das gar nicht unter den Teppich kehren – on schwierigen Debatten zu etlichen Konfliktfeldern ekennzeichnet. Das Entscheidende ist aber, dass wir sie eute zu einem erfolgreichen Ende bringen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

(Beifall bei der SPD)

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    Rede von Bettina Hagedorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Wir haben den Etat mit einem Gesamtvolumen von
    ber 5 Milliarden Euro – mein Kollege Michael Luther
    at schon darauf hingewiesen – gegenüber dem Regie-
    ungsentwurf um 215 Millionen Euro aufwachsen las-
    en. In fünf zusätzlichen Berichterstattergesprächen ha-
    en wir bis ins Detail geklärt, ob die Höhe der
    orgesehenen Ausgaben des Innenministeriums gerecht-
    ertigt ist und wo es wirklich Engpässe gibt. Wir haben
    s uns also wirklich nicht leicht gemacht.

    Wir haben die Prüfbemerkungen des Bundesrech-
    ungshofs, die hier bei der Debatte im September, bei
    er Einbringung des Haushalts, von vielen Rednern an-
    esprochen worden sind, solide abgearbeitet, haben An-
    ätze gekürzt und Mittel auf neue Schwerpunkte verla-
    ert. Wir haben wohl fast 100 Berichte angefordert.
    abei wurden wir von den Mitarbeiterinnen und Mitar-
    eitern des Innenministeriums, des Finanzministeriums
    nd des Bundesrechnungshofs hervorragend informiert
    nd unterstützt. Dafür möchte ich mich im Namen aller
    ünf Berichterstatter ganz herzlich und aufrichtig bedan-
    en.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Der Hauptgrund für den notwendigen Aufwuchs beim
    nnenministerium liegt in der nun endlich unmittelbar
    evorstehenden bundesweiten Einführung des Digital-
    unks. Der Bund stellt zusätzlich knapp 190 Millionen
    uro bereit und verdoppelt damit in etwa seine Ansätze

    ür 2008. Das ist eine gute Botschaft für alle, die in
    und, Ländern und Kommunen im Sicherheitsbereich,

    m Katastrophen- und Brandschutz haupt- und ehrenamt-
    ich tätig sind. Viele, die sich bisher Tag und Nacht bei
    euerwehr, Sanitäts- und Rettungsdiensten, bei THW
    nd Polizei mit den Tücken der veralteten Analogtech-
    ik quälen müssen, sehen jetzt endlich Licht am Ende
    es Tunnels.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr! Schäuble hat es erreicht!)







    (A) )



    (B) )


    Bettina Hagedorn
    Jetzt liegt ein sehr ehrgeiziger Roll-out-Plan vor, der
    für jeden Zipfel der Republik detailliert festlegt, in wel-
    chen Etappen der Digitalfunk von 2008 bis 2010 aufge-
    baut wird. Um diesen ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten,
    stellt der Bund für 2008 insgesamt knapp 390 Millionen
    Euro bereit. Außerdem haben wir für die Folgejahre die
    Verpflichtungsermächtigungen um circa 400 Millionen
    Euro auf 819 Millionen Euro erhöht. Davon sind aller-
    dings 560 Millionen Euro gesperrt, sodass auch künftig
    eine enge parlamentarische Begleitung dieses Mammut-
    projekts gerade im Haushaltsausschuss sichergestellt ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich hoffe sehr, dass auch alle Bundesländer und Kom-
    munen solide Haushaltsvorsorge für die von ihnen zu-
    gesicherten Leistungen getroffen haben, damit der Digi-
    talfunk schon bald die Arbeit der Sicherheits- und
    Rettungskräfte bis hin zur Feuerwehr optimal unterstüt-
    zen kann.

    Der größte Brocken im Haushalt des Innenministe-
    riums ist aber zweifelsohne die Bundespolizei mit ei-
    nem Etat von 2,2 Milliarden Euro; das ist immerhin
    knapp die Hälfte des kompletten Haushalts des Innenmi-
    nisteriums.


    (Zuruf von der CDU: Das ist gut angelegtes Geld!)


    Für die circa 40 000 Polizeivollzugs- und Verwaltungs-
    beamten sowie die Angestellten sind Personalausgaben
    von 1,4 Milliarden Euro veranschlagt. Darin sind die
    Mittel für die Fortsetzung des Attraktivitätsprogramms
    zur Hebung von 635 Stellen enthalten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Bei den Beratungen der letzten Wochen stand dieser Be-
    reich vor allem deshalb im Zentrum vieler Debatten,
    weil der Innenminister Ende April eine große Bundespo-
    lizeireform angekündigt hat, die zwar im Parlament noch
    nicht abschließend beraten ist, aber dennoch bereits ihre
    Schatten auf den Haushalt wirft.

    Herr Minister, Sie reagieren mit dieser Reform zu
    Recht auf die Herausforderungen, die nach dem Wegfall
    der Grenze zu Polen innerhalb eines zusammenwachsen-
    den Europas einerseits und angesichts der Zunahme der
    Brennpunkte gerade auf den großen Flughäfen und
    Bahnhöfen andererseits auf die Bundespolizei zukom-
    men.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wiederholtes Lob für Bundesminister Schäuble durch Frau Hagedorn!)


    Diese veränderte Situation bedeutet eine notwendige
    Schwerpunktverlagerung der Bundespolizei von Ost
    nach West, die für viele Beamte und Angestellte sowie
    ihre Familien mit einem Verlust ihres bisherigen Arbeits-
    und Lebensumfeldes verbunden sein wird. Dass dies
    verständlicherweise für Unruhe sorgt, dürfte allen klar
    sein. Deshalb ist es der SPD sehr wichtig, dass die ge-
    planten Umstrukturierungen transparent verlaufen und
    auf das dienstlich und fachlich notwendige Maß be-
    grenzt werden.


    (Beifall bei der SPD)


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    (C (D Dies sage ich, Herr Minister, nicht nur mit Rücksicht uf die Mitarbeiter und ihre Familien, sondern auch mit lick auf den Haushalt. Sie kündigten an, diese Reform eitestgehend haushaltsneutral umsetzen zu wollen. Da tockte mir als Haushälterin ein bisschen der Atem, als ch in einem Bericht Ihres Hauses vor kurzem lesen usste, dass bis 2010 mit zusätzlichen Kosten in Höhe on 97,3 Millionen Euro allein für Reiseund Umzugsosten sowie Trennungsgeld gerechnet werden müsse. m Hinterkopf habe ich des Weiteren den dezenten Hineis des Ministeriums, dass „künftige Forderungen nach edarfsgerechter Unterbringung der Dienststellen … in en nächsten Jahren umfangreiche finanzielle Mittel erordern werden“. Ich denke hier zum Beispiel an das Poizeipräsidium in Potsdam, von dem immer die Rede ist, bwohl es keinen Standort, keine Beschlüsse und auch eine Haushaltsvorsorge gibt. Mit Verlaub, Herr Miniser, das sind keine Peanuts. Für eine Reform, die eigentich zum Ziel hat, die Behörde effektiver zu machen, und ie weitestgehend haushaltsneutral umgesetzt werden ollte, ist dies doch sehr viel zusätzliches Geld. Herr Minister, Sie haben für Ihre Reform das Ziel foruliert, dass die Verwaltung verschlankt (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist ein gutes Ziel! Sie sollten es loben, Frau Kollegin!)


    nd die Organisation gestrafft werden sollen, um mehr
    itarbeiter „in die Fläche“ zu bringen, im Einsatz „nah

    ei den Menschen“ im operativen Dienst. Diesem Ziel
    ann nicht nur ich, sondern können sicherlich wir alle
    ier im Parlament zustimmen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    ies vorangestellt, werden wir Abgeordneten uns aller-
    ings sehr genau anschauen müssen, ob dieses Ziel auch
    uf dem von Ihnen vorgeschlagenen Weg erreicht wer-
    en kann.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist doch selbstverständlich!)


    Die von Ihnen vorgesehene Aufstockung in der B-Be-
    oldung bei der Bundespolizei um mehr als das Dop-
    elte passt jedenfalls auf den ersten Blick nicht zu die-
    em Ziel, zumal Sie diese Stellenaufstockung mit
    egfallenden Stellen bei der Bundespolizei gegenfinan-

    ieren wollen. Man könnte auch sagen: weniger Indianer
    ür mehr Häuptlinge.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind aber keine roten Häuptlinge, sondern schwarze Häuptlinge!)


    er Haushaltsausschuss hat diesen Stellenaufwuchs vor-
    äufig qualifiziert gesperrt. Wir werden darüber zu bera-
    en haben, wie wir das bewerten. Ich bin gespannt, mit
    elchem Ergebnis sich die Fachpolitiker damit befassen
    erden und wie ihr mit dem Bundesrechnungshof abge-

    timmter Bericht an den Haushaltsausschuss zu diesem
    hema aussehen wird.

    Bei der Bundespolizei haben wir in den parlamentari-
    chen Beratungen aber auch einen sehr erfreulichen






    (A) )



    (B) )


    Bettina Hagedorn
    Schwerpunkt setzen können, und zwar beim 2004 eta-
    blierten Maritimen Schulungs- und Trainingszentrum
    an der Ostseeküste, das 2005 mit ersten Lehrgangsteil-
    nehmern gestartet ist. Dort wird nicht nur die gesamte
    maritime Aus- und Fortbildung der Bundespolizei ge-
    bündelt, sondern dort werden auch Schiffsbesatzungen
    anderer Bundes- und Länderbehörden trainiert, zum Bei-
    spiel die Mitarbeiter von Zoll und Wasserschutzpolizei.
    Dieses Zentrum haben wir jetzt mit zusätzlichen Sach-
    mitteln und Personalmitteln ausgestattet, was einen Qua-
    litätssprung für die Ausbildung und eine Kapazitätser-
    weiterung ermöglicht. Angesichts der stark wachsenden
    Schiffsverkehre auf Nord- und Ostsee mit ihrem hohen
    Gefährdungspotenzial ist die verbesserte Ausbildung
    und Qualifizierung in diesem Zentrum eine wichtige und
    zukunftsweisende Aufgabe.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Hört! Hört! Da spricht die Küstengang!)


    Der Gewinner im Haushalt 2008 ist zweifelsohne der
    Spitzensport mit einem dicken Plus von 19 Millionen
    Euro. Da meine Kollegin Dagmar Freitag darauf nachher
    noch detailliert eingehen wird, will ich nur darauf hin-
    weisen, dass ich ganz besonders froh darüber bin, dass
    die Mittel für die Dopingbekämpfung um 1,8 Millionen
    Euro erhöht werden konnten und dass zusätzlich
    1 Million Euro in den Topf der Nationalen Antidoping-
    Agentur eingezahlt werden, nachdem wir Haushälter be-
    reits vor einem Jahr dafür gesorgt haben, dass 2 Millio-
    nen Euro außerplanmäßig in diesen Topf hineinkamen.
    Allerdings halte ich es schon ein Stück weit für einen
    Skandal, dass die im Stiftungsvermögen der NADA vor-
    handenen Mittel zu 82 Prozent vom Bund aufgebracht
    worden sind, obwohl sich alle Beteiligten bei Einrich-
    tung der NADA einig waren, dass die Mittel vom Bund,
    von den Ländern und von der Wirtschaft zu gleichen Tei-
    len aufgebracht werden sollen. Ich denke, daran sieht
    man ganz deutlich, dass diejenigen, die sich in Schau-
    fensterreden gegen Doping aussprechen, mehr reden als
    handeln. Viel glaubwürdiger wäre das Engagement ge-
    rade vonseiten der Wirtschaft und auch der Länder, wenn
    sie sich finanziell am Stiftungsvermögen beteiligen wür-
    den. Das ist mein Appell.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Bei der Telekom ist doch gerade Geld frei geworden!)


    Mein Kollege Michael Luther hat schon darauf hinge-
    wiesen, dass der ergänzende Katastrophenschutz in
    den Etatberatungen eine wichtige Rolle gespielt hat,
    Herr Minister.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das war eine gute Rede vom Herrn Kollegen Luther!)


    Das ist vor allem vor dem Hintergrund von Bedeutung,
    dass der aktuelle Bundesrechnungshofbericht nicht von
    Pappe ist, der sich mit der Bund-Länder-Finanzierung
    beschäftigt, die auch in der Föderalismuskommission
    eine entscheidende Rolle spielt. Der Bundesrechnungs-

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    (C (D of hat zu der vorgesehenen Etataufstockung um 0 Millionen Euro pro Jahr auf zehn Jahre festgestellt: Die bisherigen, derzeitigen und vorgesehenen Ausgaben für den „Bevölkerungsschutz“ sind sachlich nicht begründet und ohne rechtliche Legitimation. ieses Zitat kann man als Haushälter unabhängig von er Parteizugehörigkeit nicht auf die leichte Schulter ehmen. Ich weise daher darauf hin, dass wir in den Haushaltseratungen einen Entschluss gefasst haben, der Ihnen uf der einen Seite die Mittel, die Sie, Herr Minister, in er Innenministerkonferenz ausgehandelt haben, für 008 zur Verfügung stellt; auf der anderen Seite legt er ine hohe Messlatte an Ihr für 2008 vorgesehenes Bevölerungsschutzgesetz an. Denn es gibt die klare Erwar ungshaltung, dass mit diesem Gesetz die rechtliche rundlage dafür geschaffen wird, um diese Mittel in den ächsten Jahren verfassungskonform im Haushalt zur erfügung zu stellen. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass es zu einer entralen Steuerung des Bundes kommen muss, um iese Mittel zu rechtfertigen. Denn nicht nur die Oderlut hat gezeigt, dass auch bei uns klimabedingte Umeltkatastrophen zunehmen und man sich in solchen ituationen im Interesse der Menschen in Deutschland ein Kompetenzgerangel unter 16 Bundesländern leisten ann. In ähnlichen Fällen muss einer sozusagen den Hut ufhaben und im nationalen Interesse entscheiden könen. Diese zentrale Steuerungskompetenz haben die änder dem Bund bisher verweigert. Das ist nicht im In eresse der Menschen, und es liegt uns Sozialdemokraten ehr am Herzen. Wenn diese Länderblockade bliebe – was ich im inne der Menschen nicht hoffe –, dann dürfte der Bund ach Gesetzeslage und Haushaltsrecht diese Finanzpritze eigentlich nicht gewähren. Darum haben wir im aushaltsausschuss einen Beschluss gefasst, der Ihnen n den Verhandlungen den Rücken stärken soll. Denn wir ünschen uns, dass Bund und Länder den Bevölke ungsschutz künftig als gemeinsame Aufgabe begreifen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    emeinsam heißt allerdings auch, dass sich die Länder
    aran messen lassen müssen, welche Anstrengungen sie
    elbst beim Bevölkerungsschutz unternehmen. Sie müs-
    en auch Transparenz in die Bereitstellung der zur Verfü-
    ung gestellten Mittel bringen und sich etwas aktiver be-
    eiligen als bisher. Denn es darf nicht passieren, dass die
    änder die Finanzspritze des Bundes vor allem als will-
    ommene Gelegenheit auffassen, eigene Finanzmittel zu
    paren. Dann wäre für den Bevölkerungsschutz nichts
    ewonnen.

    Die herausragende Rolle, die das THW in unseren
    eratungen gespielt hat, hat mein Kollege Luther schon
    argestellt. Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin
    roh, dass wir bei den 800 hauptamtlichen Mitarbeitern






    (A) )



    (B) )


    Bettina Hagedorn
    bleiben, um die 80 000 Ehrenamtlichen auch in Zukunft
    gut zu organisieren.


    (Beifall des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    Ich bin auch froh, dass es parteiübergreifend gelungen
    ist, die Mittel für das Bündnis für Demokratie und Tole-
    ranz wie schon im Vorjahr zu erhöhen, und zwar um
    43 Prozent auf 1 Million Euro. Ich erwarte jetzt aller-
    dings, Herr Minister,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Dass die ordentliche Arbeit machen!)


    dass Sie diesem Votum des Parlaments Rechnung tragen
    und im nächsten Regierungsentwurf 2009 das Geld nicht
    wieder kürzen.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das gilt im Übrigen auch für die Bundeszentrale für
    politische Bildung, deren Titel wir in diesen Haushalts-
    beratungen um 1 Million Euro stärken konnten. Je
    500 000 Euro sind für die 340 Träger, die bildungspoli-
    tische Aufgaben in der gesamten Bundesrepublik
    wahrnehmen, und für die Zielgruppe der Kinder und Ju-
    gendlichen und darin speziell für diejenigen in bildungs-
    fernen Schichten vorgesehen. Ich freue mich besonders,
    dass es gelingen wird, 2008 die bewährte Ecopolicyade
    bundesweit einzuführen, weil sie sich gerade in der Ar-
    beit von Hauptschulen und anderen Schularten sehr be-
    währt hat.

    Ich bin auch glücklich, dass es uns gelungen ist, den
    Zuschuss für das Abraham-Geiger-Kolleg auf
    200 000 Euro aufzustocken, und vor allen Dingen, dass
    uns endlich der Kraftakt gelungen ist, diese wunderbare
    Einrichtung institutionell zu fördern. Das gibt dem
    Abraham-Geiger-Kolleg Planungssicherheit, und das ist
    ein wunderbares Zeichen in der heutigen Zeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Als Schleswig-Holsteinerin freue ich natürlich darü-
    ber, dass es gelungen ist – auch das in parteiübergreifen-
    dem Konsens –, die Mittel für den Bund der Nordschles-
    wiger um 100 000 Euro zu verstärken und damit eine
    Kürzung rückgängig zu machen. Das war ein einstimmi-
    ges Votum des Haushaltsausschusses. Herr Minister,
    nehmen Sie diese Aufstockung im Haushaltsentwurf
    2009 bitte nicht wieder zurück!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Abschließend möchte ich mich bei meinen vier Mit-
    berichterstattern für die insgesamt sehr sachlichen Haus-
    haltsberatungen bedanken.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was heißt hier „insgesamt“?)


    In den Beratungen haben wir eine Fülle an Informatio-
    nen gemeinsam verantwortungsvoll abgearbeitet. Natur-
    gemäß konnten wir nicht immer einer Auffassung sein,

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    (C (D ber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Herr Minister, achen Sie das Beste daraus! (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das wird er! Keine Sorge!)


    lles Gute für den Haushalt!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)