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ID1612905600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt hat Marieluise Beck das Wort für Bündnis 90/

    ie Grünen.

    Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
    RÜNEN):
    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    s braucht schon einiges, verehrter Herr Koppelin, ehe
    an Ihnen zustimmen kann. Aber in diesem Fall muss
    an das wirklich tun, was die Frage der Stellenbeset-

    ung und Umwidmung im Auswärtigen Amt anbelangt.
    s ist nicht das erste Mal, dass ein Außenminister
    leichzeitig Vizekanzler ist. Bisher bedurfte aber noch
    ein solcher Vizekanzler der Unterstützung eines beam-
    eten Staatssekretärs. Das ist also eindeutig ein Bruch
    it der Tradition des Hauses. Angesichts der Besetzung

    ich kenne den verehrten Kollegen Tiemann, der sich
    isher immer als Arbeits- und Sozialpolitiker hervorge-
    an hat – erwarten wir gespannt, welches außenpolitische
    eld ihm nun im Auswärtigen Amt übertragen werden
    ird.


    (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Der kann das! Guter Mann!)


    Ich habe mich eben an dem scheinbar so harmoni-
    chen Bild des Verhältnisses zwischen Ihnen, Herr
    teinmeier, und der Kanzlerin erfreut. Dies sah in den
    ergangenen Wochen doch deutlich anders aus, und
    war öffentlich und für jeden wahrnehmbar. Die Kanzle-
    in mit ihrer Einladung an den Dalai Lama, die wir rich-
    ig fanden, weil es nicht darum geht, sich wegzuducken,






    (A) )



    (B) )


    Marieluise Beck (Bremen)

    wenn der chinesischen Regierung etwas nicht passt, ist
    dafür von Ihnen öffentlich und deutlich kritisiert wor-
    den. Damit sind Sie ihr in den Rücken gefallen. Sie ha-
    ben das als Schaufensterpolitik bezeichnet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sollen wir jetzt sagen, es sei Schaufensterpolitik gewe-
    sen, als Sie das Vorgehen gegen russische Oppositionelle
    – zu Recht – gerügt haben? Das war ein deutliches Zei-
    chen, das notwendig war.

    Diese Auseinandersetzung schwächt das Renommee
    der deutschen Außenpolitik, und in Zeiten, da Deutsch-
    land gerade auch innerhalb der Europäischen Union so
    gebraucht wird wie derzeit, können wir Derartiges nicht
    gebrauchen. Jetzt muss tatsächlich irgendwie eine stra-
    tegische Gemeinsamkeit entstehen. Ich bin gespannt,
    was bei den angesetzten Gesprächen herauskommen
    wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Klar sollte für uns sein, dass es gegenüber Ländern
    mit gravierenden rechtsstaatlichen und menschenrechtli-
    chen Defiziten klare Worte und Taten aus Deutschland
    gibt und dass dies ein unverrückbarer Grundsatz ist. Das
    birgt Herausforderungen hinsichtlich der Frage in sich:
    Wie gehen wir mit Ländern um, die zunehmend schwie-
    rig werden, die sich eher von der Demokratie weg entwi-
    ckeln, statt in die Richtung zu gehen, die wir erwartet
    haben? Dies gilt auch für Russland; wir haben es vor
    zwei Wochen hier debattiert.

    Wo liegen jetzt die strategischen Antworten jenseits
    der Benennung des Dilemmas?

    Der erste Schlüssel liegt in Folgendem: Wir alle müs-
    sen in der Einschätzung dessen, was in Russland derzeit
    passiert, realistischer werden. Die Hoffnung, die wir in
    den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gehabt
    haben, dass Russland sich geradezu systematisch in
    Richtung auf die westlichen Verfassungen und Demo-
    kratien zubewegen werde, erfüllt sich nicht.

    Dieser Realismus ist sicherlich vernünftig, weil er
    uns einen Blick gibt, mit dem wir uns dann, ohne leicht
    verträumt zu sein, auf das einstellen können, was sich
    derzeit abspielt. Die Entwicklung geht in Richtung eines
    autoritären Staates; das ist das Faktum, mit dem wir uns
    auseinanderzusetzen haben.

    Trotzdem bleibt natürlich dieses Russland ein wichti-
    ger Partner für uns. Wir sind aufeinander angewiesen,
    wobei die Betonung bei „aufeinander“ liegt. Nicht nur
    wir sind von Russland abhängig; wir sind es in der Ener-
    giepolitik, wir sind es in der Klimapolitik, wir sind es bei
    der Bewältigung von Krisen von Darfur bis Kosovo und
    Iran, wie wir ebenfalls alle wissen. Aber dazu braucht es
    Realismus und sicherlich auch sehr viel Gelassenheit
    und sehr viel Geduld. Wir müssen nicht gleich alle sprin-
    gen, wenn Herr Putin eine zornige Rede hält, denn Russ-
    land braucht auch uns, sowohl als wirtschaftlicher Part-
    ner, aber auch, weil Russland ein europäisches Land sein
    will. Das heißt, wir müssen Russland bei seinen eigenen
    Ansprüchen verpflichtend packen. Es ist Mitglied der

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    (C (D SZE, es ist Mitglied des Europarates, und es kann ort nicht teilhaben, um die Standards dort auszuhöhen. Vielmehr müssen wir Russland immer wieder darauf erpflichten, diese Standards einzuhalten. Diese Standards sind übrigens nicht nur europäische; u ihnen gehört auch die UN-Charta. Wenn wir auf dieen Standards beharren – dies an den Kollegen Herrn ehrcke –, bedeutet dies nicht, mit dem Zeigefinger auf ussland zu zeigen, sondern es bedeutet: Wir bleiben auf em Boden unserer Werte stehen. Wenn Herr Margelow etzt Präsident der PV des Europarates werden will, uss das ganz deutlich sein. Ein Präsidentenamt kann icht dazu da sein, um die PV des Europarates auszuöhlen. Die Entwicklungen, die wir im Augenblick mit er OSZE haben, sind sehr bedenklich. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der FDP)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ir sollten Russland also innerhalb der Institutionen, in
    enen wir uns gemeinsam mit ihm bewegen, beim Wort
    ehmen.

    Ein zweiter Schlüssel liegt sicherlich im Verhältnis
    u Polen. Wir haben mit den Neuwahlen in Polen eine
    roße Chance bekommen. Wir sollten die Möglich-
    eiten, die sich jetzt mit der Ernennung von Herrn
    artoszewski zum außenpolitischen Berater auftun – wir
    lle in diesem Haus respektieren und ehren ihn –,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    icht verspielen durch die schwierige Debatte über die
    stseepipeline und noch viel weniger durch die unselige
    ebatte über das Zentrum gegen Vertreibung


    (Beifall der Abg. Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD])


    nd die Form, in der sie geführt wird. In Polen sind wie-
    er sehr viele Gräben aufgerissen worden, die durch jah-
    elange Verständigung langsam zugeschüttet worden wa-
    en. Es ist verheerend. Man kann sich von diesem Platz
    ur wünschen, dass endlich ein Schritt in die richtige
    ichtung gegangen wird, indem wir uns gemeinsam mit
    olen der schwierigen Thematik der Geschichte anneh-
    en. Wir sollten den Bund der Vertriebenen nicht vo-

    ausmarschieren lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)


    Der dritte Schlüssel ist die Gemeinsamkeit innerhalb
    er EU-Politik. Jede Bilateralität, jeder bilaterale Schritt
    ibt dem Kreml und Russland die Möglichkeit, uns aus-
    inanderzudividieren. Dies macht uns viel schwächer,
    ls wir es als ein Raum mit 500 Millionen Bürgerinnen
    nd Bürgern und mit einer großen Wirtschaftskraft fak-
    isch sind. Auch hinsichtlich eines gemeinsamen Vorge-
    ens in der EU-Politik ist noch viel zu tun.

    Wir alle haben heute gehört: Die Einigung zum
    osovo ist nicht eingetreten. Dies ist nicht wirklich

    berraschend für uns. Bei allen vorstellbaren Lösungen,






    (A) )



    (B) )


    Marieluise Beck (Bremen)

    von denen wir wissen, dass sie alle mit Problemen be-
    haftet sind, kann nur die Gemeinsamkeit der EU einen
    schwierigen Weg aus der verfahrenen Situation zeigen.



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Kollegin!

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Es kommt auf die Gemeinsamkeit der EU auch bei
den nächsten Schritten, über die in Bezug auf das Ko-
sovo zu entscheiden ist, an.

Schönen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Wort hat jetzt der Bundesminister Frank-Walter

    Steinmeier.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des
    Auswärtigen:

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren Abgeordneten! Ich hoffe, man sieht es nicht; aber
    ich bin erst vor wenigen Stunden aus Annapolis zurück-
    gekommen. Ich will Sie wahrhaftig nicht mit einem Er-
    gebnisrapport behelligen, zumal Sie das meiste schon
    über die Medien zur Kenntnis genommen haben. Weil
    aber die Vorberichterstattung so überaus skeptisch war,
    gehe ich davon aus, dass Sie vielleicht an einigen ergän-
    zenden Einschätzungen von jemandem interessiert sind,
    der das Geschehen vor Ort verfolgt hat.

    Ich will einleitend sagen: Ja, es stimmt, bisher sind
    alle Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen
    Osten gescheitert. Das ist richtig. Deshalb sind wir gut
    beraten, wenn wir mit Realismus und Augenmaß an die
    Bewertung der zukünftigen Prozesse nach der Annapo-
    lis-Konferenz herangehen. Das alles ist richtig.

    Dennoch sage ich jenseits aller professionellen Rou-
    tine, die wir gerade auch in der Außenpolitik brauchen:
    Wer während der Konferenz einmal einen Blick in das
    große Rund der 45 teilnehmenden Staaten werfen
    konnte, wer gesehen hat, wie viele Vertreter von Staaten,
    die untereinander nicht einmal diplomatische Beziehun-
    gen haben, die ihren Kriegszustand nicht beendet haben,
    beieinandersaßen, wer sich klarmacht, dass aus den glei-
    chen Gründen, wie eben referiert, viele Vertreter der is-
    raelischen Delegation, die zahlreich angetreten war, ihre
    arabischen Gesprächspartner überhaupt nicht kannten,
    keine Direktgespräche mit diesen geführt hatten und na-
    türlich erst recht kein Beziehungsnetzwerk zu den arabi-
    schen Kollegen hatten, wer die wirklich bewegenden
    Reden von Präsident Abbas und Ministerpräsident
    Olmert hat hören können, der weiß: Diese Konferenz
    war alles in allem ein Ereignis jenseits von außenpoliti-
    scher Alltagsroutine. Das war gerade nicht diplomati-
    scher Alltag. Bei aller Abgeklärtheit und aller Unüber-
    sichtlichkeit der internationalen Konfliktlage, die nicht

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    (C (D u leugnen ist – auf einige Stichworte komme ich zurück –, ollten wir die Außergewöhnlichkeit dieses Ereignisses, err Paech, am Ende dennoch wahrnehmen. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wahrnehmen“ heißt ja nicht, schon jetzt daranzugehen,
    as Ereignis selbst zu verklären. Es bleibt natürlich da-
    ei: Es gibt auch nach der Konferenz von Annapolis
    eine Garantie für das Gelingen – so wenig wie bei frü-
    eren Versuchen. Aber – das ist entscheidend – in den
    ahöstlichen Friedensprozess ist wieder Bewegung ge-
    ommen. Schon das ist gut.

    Was den jetzt begonnenen Friedensversuch im Nahen
    sten von früheren Versuchen unterscheidet, sind aus
    einer Sicht fünf Dinge:

    Erstens: die Ernsthaftigkeit der Bemühungen beider
    onfliktpartner in Palästina und in Israel. Wenn Sie in
    en letzten Wochen genau darauf geachtet haben, konn-
    en Sie feststellen: Die Konfliktpartner haben im Unter-
    chied zu früheren Situationen nicht eine Konferenz
    urch Dritte vorbereiten lassen, sondern selbst aktiv
    urch Eigeninitiative an der Vorbereitung dieser Konfe-
    enz mitgewirkt.

    Zweitens. Wer auch immer in Palästina Verantwor-
    ung trug, war mit seinen Friedensbemühungen regelmä-
    ig in der Arabischen Liga isoliert. Schauen Sie einmal
    enau auf die Teilnehmerzahl: Zum ersten Mal haben
    ir bei einem solchen Versuch Unterstützung von der
    anz großen Mehrzahl der arabischen Staaten. Auch das
    st eine Sonderentwicklung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Drittens – auch das bitte ich festzuhalten –: Die Gro-
    en übernehmen hier wirklich Verantwortung. Wenn ich
    die Großen“ sage, dann meine ich zuallererst die USA,
    ie mit hohem Risiko – und Respekt von unserer Seite –
    u einem Zeitpunkt, als man nicht ahnen konnte, wer an
    ieser Konferenz teilnehmen wird, an die Vorbereitung
    egangen sind und, was vielleicht noch schwieriger ist,
    etzt in dem Follow-up-Prozess eine Art Mittlerrolle,

    oderatorenfunktion bei den Einzelverhandlungen zwi-
    chen den Palästinensern und den Israelis übernehmen
    ollen.

    Viertens. Was wir für die USA sagen können, gilt im
    ugenblick erstaunlicherweise auch für Russland, das

    edenfalls bei diesem Prozess nicht im Abseits stehen
    ill. Damit meine ich gar nicht so sehr den russischen
    orschlag, einen Follow-up-Prozess zu organisieren und

    n regelmäßigen Zeitabständen immer wieder zu unter-
    uchen, ob der Friedensprozess tatsächlich Fortschritte
    acht. Das ist ein Vorschlag, den viele andere, auch wir
    uropäer, ebenfalls gemacht haben. Aber neu ist, dass
    ie Russen in der Nahostkonferenz in Annapolis den
    orschlag gemacht haben, selbst Verantwortung in die-
    em Monitoringprozess zu übernehmen und für die






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    nächste Veranstaltung, die wohl im Frühjahr stattfinden
    wird, nach Moskau einzuladen.

    Fünftens und letztens ist wichtig, dass es zwar nicht
    gelungen ist, in dem gemeinsamen Statement von Paläs-
    tinensern und Israelis einen Zeithorizont zu vereinbaren,
    aber am Ende der Konferenz alle Beteiligten signalisiert
    haben, dass sie mit dem Verständnis auseinandergehen,
    die Lösung – das heißt die Klärung der offenen Fragen,
    die der Zweistaatenlösung entgegenstehen – bis Ende
    2008 unter Dach und Fach zu bringen.

    Nochmals: Das alles ist noch keine Garantie für das
    Gelingen unseres gemeinsamen Bemühens. Aber ich
    finde, wir sind weit gekommen, und daran sind viele be-
    teiligt. Ich bin wirklich der Letzte, der so tut, als sei das
    an allen Stellen und entscheidend deutscher Einfluss ge-
    wesen. Ich sehe unsere Möglichkeiten als europäische
    Mittelmacht dort sehr realistisch. Aber von großer Be-
    deutung ist die Frage: Haben wir die Möglichkeiten we-
    nigstens genutzt? Ich meine, wir haben sie außerordent-
    lich gut genutzt,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    gerade in Verbindung mit unserer Präsidentschaft in der
    EU und in der G 8.

    Wir haben trotz der tiefen Depression nach der Ausei-
    nandersetzung zwischen Israel und der Hisbollah im
    letzten Jahr dafür geworben, dass man einen neuen Ver-
    such unternimmt. Wir haben uns in den Monaten vor Be-
    ginn der Ratspräsidentschaft gemeinsam darum bemüht,
    dass das Denken über die Revitalisierung des Nahost-
    quartettes wieder möglich wird. Zu Beginn unserer Prä-
    sidentschaft in der EU, noch im Januar, hat die erste Sit-
    zung des Quartettes stattgefunden, und wir haben mit
    unseren durch die Präsidentschaft vorhandenen Mög-
    lichkeiten dafür gesorgt, eine – lassen Sie mich es so sa-
    gen – vernünftige Choreografie zu gestalten. Es gab
    viele – erinnern Sie sich auch an die Diskussionen hier
    im Hause –, die den Außenminister oder die Kanzlerin
    gedrängt haben, mal eben eine Nahostkonferenz zu ver-
    anstalten. Es gab viele, die das befürwortet haben. Ich
    habe auch den europäischen Kollegen immer wieder sa-
    gen müssen: Ich bin nicht gegen eine Nahostkonferenz;
    aber sie ist nur dann sinnvoll, wenn wir die Israelis und
    die Amerikaner mit im Boot haben. Sonst ist das Ganze
    eine Veranstaltung zur Gewissensberuhigung der Euro-
    päer, aber nichts, was den Menschen vor Ort hilft.


    (Beifall bei der SPD)


    Insofern war die Zeitplanung durchaus richtig.

    Wir haben die Zeit seit Januar genutzt, um wahrhaft
    schwierige und schwierig bleibende Partner zu überzeu-
    gen, bei diesem Prozess nicht dauerhaft vor der Tür ste-
    hen zu bleiben. Ich meine natürlich Syrien. Ich meine
    immer noch, dass es zwei Gründe für dieses Werben gab:
    Erstens. Ich glaube, dass nachhaltiger Frieden im Nahen
    Osten nur dann erreicht werden kann – das ist eine alte
    Weisheit –, wenn wir die zentralen Konflikte in eine
    endgültige Regelung einbeziehen. Der zweite Grund
    kommt einem aus anderen Verhandlungssituationen be-

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    (C (D annt vor: Wenn man eine Konfliktregelung haben will, ann muss man die Zahl der möglichen Spoiler, der öglichen Störer von außen, möglichst gering halten. eshalb habe ich immer gesagt: So schwierig Syrien ist, o wichtig ist es, Syrien an den Tisch zu holen und dann u prüfen, ob es in der Lage ist, sich konstruktiv zu veralten. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, diese Beharrlichkeit hat sich gelohnt, weil
    ie nachhaltig wirkt. Sie darf aber jetzt noch kein Ende
    inden. Wir alle haben nicht nur die Verpflichtung, dafür
    u sorgen, dass die Verhandlungsprozesse weitergeführt
    erden, sondern wir alle haben auch die Pflicht – hier

    ehe ich vor allem Europa und insbesondere Deutsch-
    and in der Verantwortung –, den Menschen in Palästina
    u zeigen, dass Frieden sich lohnt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich hatte mir vorgenommen, am Schluss dieser Be-
    erkungen zu Nahost einige Ausführungen als Nachbe-

    rachtung zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu
    achen. Das erspare ich mir jetzt. Ich glaube, wir müs-

    en keinen großen Rückblick gestalten. In diesem Hause
    st das Thema vielfach besprochen worden. Abschlie-
    end will ich dazu nur sagen: Was das europäische Ver-
    assungswerk angeht, wären wir alle gerne weitergekom-
    en. Ich bin aber mit all denen einig, die sagen: Keiner

    ätte erwartet, dass wir nach einem halben Jahr deut-
    cher Ratspräsidentschaft so weit sind. Zwar heißt das
    onstrukt nicht Verfassung, immerhin sind aber mehr

    ls 90 Prozent des Verfassungstextes Bestandteil der Re-
    ormverträge. Zwar heißt der europäische Außenminis-
    er nicht Außenminister, sondern weiterhin Hoher Re-
    räsentant, aber er hat gemäß den Verträgen all die
    unktionen, die ihm auch von der Verfassung zugedacht
    aren.

    Ich mache diese Bemerkung an dieser Stelle, um Ih-
    en zu danken, meine Damen und Herren. Ich weiß na-
    ürlich, dass all dies in Europa nicht gelungen wäre,
    enn wir uns nicht jederzeit der Unterstützung des Deut-

    chen Bundestages gewiss gewesen wären. Am Ende un-
    erer Verhandlungen über den Haushalt sehe ich, dass
    ich diese Unterstützung nicht auf die Arbeit der Kanzle-
    in und des Außenministers im europäischen Gewerbe
    eschränkt. Diese Unterstützung zeigt sich auch in den
    ahlen des Haushaltes 2008. Ich glaube in der Tat, dass
    ie finanzielle Grundlage unserer Arbeit im nächsten
    ahr wesentlich besser sein wird. Dafür ganz herzlichen
    ank!

    Ich freue mich insbesondere darüber, dass der Haus-
    altsansatz für die auswärtige Kultur- und Bildungspoli-
    ik um etwa 15 Prozent steigt. Ich freue mich darüber,
    ass bei den Mitteln für politische Aufgaben, zu denen
    er Stabilitätspakt Afghanistan, der Stabilitätspakt für
    üdosteuropa, die humanitäre Hilfe und die Krisenprä-
    ention zählen, eine Steigerung um 20 Prozent möglich
    st. All das ist notwendig.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    Mit Blick auf Südosteuropa nenne ich das Stichwort
    „Kosovo“. Es ist hier schon gefallen, zuletzt in dem Bei-
    trag von Frau Beck. Das ist ein Feld mit großen Heraus-
    forderungen. Das wird es auch in Zukunft bleiben. In
    den Tagen um Weihnachten herum werden die Heraus-
    forderungen noch größer werden. Ich habe mir sehr ge-
    wünscht, dass die Troika – Europa, Russland und Ame-
    rika – zu einem abschließenden Ergebnis gekommen
    wäre. Etwas Substanzielles ist aber nicht gelungen. Das
    mussten wir nach den dreitägigen Verhandlungen ges-
    tern in Österreich feststellen. Die Hoffnung bleibt, dass
    sich die Troika vielleicht auf einen Verfahrensvorschlag
    verständigt, der nicht nur uns hier in Deutschland bei
    den weiteren Entscheidungen hilft, sondern auch die
    eben angemahnte Einheit in Europa bewahren hilft.

    Wir können und müssen an dieser Stelle noch einmal
    an die Serben und Kosovo-Albaner appellieren – die
    Bundeskanzlerin hat es heute Morgen schon getan –: Er-
    innert euch an das Blutvergießen in den 90er-Jahren. Die
    Menschen auf dem Balkan dürfen nicht wieder Opfer
    tragischer politischer Fehlentscheidungen und Unverant-
    wortlichkeit werden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben nicht nur während unserer Präsidentschaft in
    der Europäischen Union, sondern auch davor und da-
    nach dem westlichen Balkan unsere Hand immer wieder
    ausgesteckt. Sie bleibt ausgestreckt. Aber das setzt vo-
    raus, dass Entscheidungen in der Region mit Vernunft
    gefällt werden.

    Ich freue mich sehr, dass auch das Verhältnis zu
    Polen hier Erwähnung gefunden hat. Ich glaube, dass
    wir jetzt in der Tat Möglichkeiten und Voraussetzun-
    gen haben, dieses zuletzt nicht beste Verhältnis zwi-
    schen den beiden Ländern durchweg zu erneuern. Ich
    habe meinen neuen polnischen Kollegen inzwischen
    zweimal gesprochen. Ich sehe politisch und persön-
    lich gute Voraussetzungen dafür, dass sich das Ver-
    hältnis sehr ordentlich entwickeln wird. Ich glaube,
    dass wir die Chance, die sich jetzt bietet, nicht ver-
    spielen dürfen; dazu muss ich dieses Haus und uns
    selbst nicht ermahnen. Die Chance ist die, dass wir
    das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen wie-
    der auf die Stufe stellen, die wir bereits in den 90er-
    Jahren erreicht hatten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zu Afghanistan ist nach den vielen Debatten, die wir
    in den letzten Wochen und Monaten hier im Hohen Haus
    hinter uns haben, nicht mehr viel zu sagen. Es wird eine
    der großen Herausforderungen bleiben, ebenso wie der
    westliche Balkan und leider auch Regionalkonflikte in
    Afrika, zu denen wir uns verhalten müssen, was nicht
    heißt, Auslandseinsätzen zuzustimmen. All das wird vor
    unserer Tür liegen.

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    (C (D Ich freue mich – lassen Sie mich das zum Abschluss och sagen –, dass in diesem Hause sehr sensibel beobchtet wird, dass sich unsere Stellung in der Welt veränert. Ich glaube, es war Herr Westerwelle, der heute orgen in seiner Rede arauf hingewiesen hat, dass die chinesische Volkswirtchaft die deutsche Volkswirtschaft überholen wird. Er at es ein bisschen kritisch unterlegt und gesagt: Macht twas dagegen. (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Ich wundere mich, dass Sie das so verstanden haben!)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Büttenrede!)


    ngesichts des Wachstums der chinesischen Bevölke-
    ung haben Sie, glaube ich, Verständnis dafür, dass von
    eutscher Seite aus nur beschränkte Möglichkeiten be-
    tehen, die Dynamik der chinesischen Volkswirtschaft
    inter die unsere zurückzuwerfen.

    Wir haben davon auszugehen, dass die Wachstums-
    egionen – ob Indien oder China – wachsendes ökono-
    isches Gewicht haben und damit den Anspruch verbin-

    en, wachsendes politisches Gewicht geltend zu
    achen. Darauf reagieren einige mit Panik. Ich finde,

    azu gibt es wenig Anlass. Das ist auch nicht geeignet,
    ie Dinge zu verändern. Wir müssen uns in der Welt, wie
    ch immer sage, besser verständlich machen. Dazu gehö-
    en auch die Möglichkeiten der auswärtigen Kultur- und
    ildungspolitik. Ich will mich herzlich dafür bedanken,
    ass hier zum einen für die Goethe-Institute, zum ande-
    en aber auch für wissenschaftliche Austauschpro-
    ramme, für Auslandsschulen und für ein Sonderpro-
    ramm in Afrika viele neue Möglichkeiten gegeben
    ind.

    Ich habe die Konflikte, die vor uns stehen, genannt:
    fghanistan, Iran, Balkan, Kosovo und Regionalkon-

    likte in Afrika. Das ist viel für die Außenpolitik, auch
    ür die deutsche Außenpolitik. Ich weiß, dass das alles
    ur gemeinsam gelingen wird. Genau das haben wir in
    er Großen Koalition in den letzten zwei Jahren bewie-
    en, auch während der EU-Ratspräsidentschaft. Diese
    emeinsamkeit wird auch die Haltung der Außenpolitik
    er Großen Koalition in den nächsten zwei Jahren kenn-
    eichnen.

    Sie sollten sich gar nicht erst so sehr auf den Fall
    hina einschießen. Die aktuellen Unebenheiten im
    eutsch-chinesischen Verhältnis, die es zweifellos gibt,
    üssen wir beseitigen. Das ist unsere gemeinsame Auf-

    abe. Ich werde mich daran beteiligen, und zwar ohne
    ass Menschenrechte und nationale deutsche Interessen
    egeneinander ausgespielt werden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)