Rede:
ID1612817900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. nun: 1
    5. Kollege: 1
    6. Ernst: 1
    7. Bahr,: 1
    8. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/128 haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/6401, 16/6423) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2007 (Nachtragshaushalts- gesetz 2007) (Drucksachen 16/6390, 16/6391) . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 13405 D 13406 A 13406 A 13406 A 13407 A 13409 B 13411 D 13413 A 13415 C 13419 A Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heidemarie Wieczorek-Zeul . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Ar- beit und Soziales Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 3 4 i i 13405 A 13405 B 13405 B Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/6402, 16/6423) . . . . . . . 13406 B undestag er Bericht ung 7. November 2007 t : Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/6403, 16/6423) . . . . . . . a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/6408, 16/6423) . . . . n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . n Verbindung mit 13406 B 13406 C 13406 C Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13422 A 13423 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gunter Weißgerber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/6420, 16/6423) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/6412, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D B W K P N H W D K U A H A 7 H G D E U P D G K 13424 D 13426 B 13426 C 13427 D 13429 C 13430 C 13431 A 13433 A 13433 B 13434 C 13436 C 13437 D 13440 C 13442 B 13442 C 13443 B 13443 C 13444 A 13446 A 13447 B 13449 D 13451 A 13452 D 13453 B 13454 A 13454 C 13456 B 13457 C 13457 C 13458 D 13459 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/6410, 16/6423) . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13461 B 13461 C 13462 C 13463 D 13465 B 13466 C 13467 C 13468 D 13469 B 13470 A 13471 B 13472 A 13473 A 13473 D 13474 B 13475 A 13476 A 13477 B 13477 D 13479 A 13479 B 13479 D 13480 A 13481 B 13483 A 13483 D 13485 B 13486 C 13488 A 13488 D 13489 A 13489 D 13490 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 III Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 8 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/6414, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13491 D 13493 A 13493 D 13497 A 13497 C 13499 B 13499 C 13500 D 13502 C 13504 B 13505 C 13506 C 13508 D 13510 B 13512 C 13513 D 13515 A 13516 D 13517 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13405 (A) ) (B) ) 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13517 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Dr. Bartels, Hans- Peter SPD 27.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 27.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 27.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Gloser, Günter SPD 27.11.2007 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Müntefering, Franz SPD 27.11.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 27.11.2007 Pieper, Cornelia FDP 27.11.2007 Piltz, Gisela FDP 27.11.2007 Roth (Heringen), Michael SPD 27.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 27.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Irber, Brunhilde SPD 27.11.2007 Juratovic, Josip SPD 27.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 27.11.2007 S S W Z (D trothmann, Lena CDU/CSU 27.11.2007 tübgen, Michael CDU/CSU 27.11.2007 egener, Hedi SPD 27.11.2007 eil, Martin FDP 27.11.2007 128. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Gäste! Die Sache mit dem Aufschwung
    hat immer etwas mit der Perspektive zu tun, vor allen
    Dingen bei der Antwort auf die Frage, wer von diesem
    Aufschwung profitiert.

    Ja, es gibt landwirtschaftliche Betriebe, die als Kron-
    zeuge für den Aufschwung dienen. Vor allem reine
    Ackerbaubetriebe profitieren von den steigenden Erzeu-
    gerpreisen. Die Verlierer dieses Aufschwunges sind die
    Empfängerinnen und Empfänger von Hartz IV, Nied-
    riglöhnen und Armutsrenten und ihre Familien.

    Ja, die Linke ist für kostendeckende Erzeugerpreise,
    aber die müssten auch bezahlt werden können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb darf die Agrarpolitik nicht die Augen vor der
    wachsenden Armut in diesem Land verschließen. Ein
    Blick auf die Ferkelerzeuger, die Milchviehbetriebe und
    die kleinen Biokraftstoffproduzenten zeigt: Der Auf-
    schwung hat nur einige Gewinner, aber viele Verlierer.

    Dafür sind auch bundespolitische Entscheidungen ver-
    antwortlich. Ein Beispiel: Wer den gesetzlichen Min-
    destlohn verhindert, trägt dazu bei, dass erstens die
    Kaufkraft in den Dörfern zunehmend schwindet, zwei-
    tens fehlende existenzsichernde Arbeitsplätze die Land-
    flucht beschleunigen und drittens sich der Fachkräfte-
    mangel auch in der Landwirtschaft zuspitzt. Auf meiner
    Sommertour durch landwirtschaftliche Betriebe in der
    Prignitz, meinem Wahlkreis, habe ich die Standardfrage
    gestellt: Wie stehen Sie zum Mindestlohn? Die Antwort
    lautete unisono in allen Betrieben: Wir würden gern
    8 Euro zahlen, aber wir können das nur, wenn alle das
    müssen. Ein so klares Votum ist für mich ein klarer
    Handlungsauftrag.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Andererseits ist aber auch richtig: Auf die eigentliche
    Agrarpolitik hat die Bundesebene nur begrenzten Ein-
    fluss. Hier dominieren Brüssel und die Bundesländer. In-
    sofern ist der Bundesagrarhaushalt relativ schnell be-
    sprochen.

    Die Linke begrüßt die Beibehaltung des Bundeszu-
    schusses an die landwirtschaftliche Sozialversicherung
    von 3,7 Milliarden Euro. Damit ist bei einem Gesamtetat
    von 5,3 Milliarden Euro das meiste Geld gebunden. Der
    Ausbau der Breitbandversorgung in den ländlichen Räu-
    men – das ist schon genannt worden – ist sehr wichtig.
    Aber auch wir sehen das – da sind wir mit der FDP einer
    Meinung – mit 10 Millionen Euro absolut unterfinanziert.
    Außerdem ist das nicht nur ein Problem der ländlichen
    Räume. Deswegen, denken wir, gehört es eigentlich in
    den Etat von Herrn Tiefensee.

    Beim Blick auf die Agrarressortforschung muss ich
    erneut meine Verwunderung bezeugen. Die Verdoppe-
    lung der Bausumme für den Institutsneubau auf der Insel
    Riems – Herr Schirmbeck hat das schon genannt – von
    151 Millionen Euro auf 315 Millionen Euro ist relativ
    großzügig. Ja, auch die Linke befürwortet diesen Neu-
    bau. Wir erwarten dieselbe Flexibilität aber auch bei an-

    d
    E
    h
    s
    d
    t
    b
    P

    s
    n

    E
    s

    k
    b
    j
    K
    E
    l
    b
    E
    l
    k
    t
    s
    t
    R
    d
    w
    s
    V
    d

    S
    t
    d
    p

    n
    h
    e
    e
    e

    (C (D eren Projekten, die nicht Prestigeobjekte und nicht xzellenzforschung sind. Die größten Wissensdefizite aben wir nämlich im Moment nicht in der Exzellenzforchung, sondern in der angewandten Forschung. Ich enke, auch die muss aus dem Schattendasein heraustreen können. Wir brauchen hier also dringend eine Neuewertung. In einigen Fällen könnten wesentlich größere robleme mit weniger Geld gelöst werden. Unter dem Strich kann man über den Einzelplan 10 agen: Er ist wenig ambitioniert, aber er richtet auch keien großen Schaden an. (Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der SPD)


    s reicht nicht, damit wir ihm zustimmen, aber ist ange-
    ichts des Gesamthaushaltes schon fast ein Lob.


    (Lachen bei der SPD)


    Die aktuellste Bedrohung für die Landwirtschaft
    ommt allerdings aus Brüssel. Die ländlichen Räume ha-
    en seit 2005 20 bis 40 Prozent der EU-Fördermittel und
    ährlich 60 bis 100 Millionen Euro Bundesmittel plus
    ofinanzierungsmittel der Länder verloren. Nun will die
    U-Kommission vorzeitig die Direktzahlungen an

    andwirtschaftliche Betriebe kürzen. Allein Mecklen-
    urg-Vorpommern würde dadurch über 80 Millionen
    uro verlieren. Dieser Vorschlag bedroht die wirtschaft-

    iche Existenz vor allem ostdeutscher Betriebe. Er ver-
    ennt völlig ihre real schwierige wirtschaftliche Situa-
    ion und die Besonderheiten Ostdeutschlands. Durch die
    ogenannte Modulation geben die Landwirtschaftsbe-
    riebe bereits jetzt Direktzahlungen an den ländlichen
    aum ab. Laut aktuellem Agrarbericht reduziert das bei
    en ostdeutschen Betrieben den durchschnittlichen Ge-
    inn im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent. Alt-

    chulden, Flächenerwerb, Eigenkapitalschwäche und die
    ielzahl von Eigentümern sind weitere Stichworte für
    ie ostdeutsche Landwirtschaft.

    Deshalb meine dringende Aufforderung an Minister
    eehofer: Verhindern Sie diesen Wortbruch! Die Be-

    riebe brauchen Verlässlichkeit, und die Dörfer brauchen
    ie Betriebe. Sie sind oft die letzten sicheren Arbeits-
    lätze im ländlichen Raum.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollege Ernst Bahr, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst Bahr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    en und Kollegen! Die Situation, in der wir leben, ist
    eute schon mehrfach geschildert worden. Wir haben
    ine Wirtschafts- und Konjunkturentwicklung, die sich
    rfreulich darstellt. Auch der Landwirtschaftssektor hat
    inen Anteil daran und hat sich gut entwickelt.

    (B)







    (A) )



    (B) )


    Ernst Bahr (Neuruppin)

    Was gerade zur Situation der ostdeutschen Landwirt-
    schaft gesagt wurde, ist aus meiner Sicht ganz anders.
    Das ist aber jedes Mal in einer solchen Debatte hier so.
    Alle Eigentumsformen der ostdeutschen Landwirtschaft
    haben sich sehr gut entwickelt, haben sich stabilisiert,
    sind in einer Situation, die sich von der Produktivität,
    von der Auslastung und von der Zuverlässigkeit her se-
    hen lassen kann. Das schwarzgemalte Bild, das hier eben
    geschildert wurde, kann ich absolut nicht bestätigen. Ich
    freue mich, dass es so ist.

    Ich sehe, dass wir immer wieder durch verschiedene
    konkrete Maßnahmen, zum Beispiel die Versorgung mit
    Breitbandkabeln, dazu beitragen, dass der ländliche
    Raum als solcher gefördert und unterstützt wird. Denn
    nicht nur die Landwirte leben dort, sondern auch ein
    ganz großer Teil der Bevölkerung lebt dort bzw. möchte
    dort leben. Dafür wird dieses Ministerium mit seinem
    Haushalt einen Beitrag leisten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dass die Erzeugerpreise in den letzten Wochen und
    Monaten gestiegen sind, hat natürlich zu öffentlichen
    Diskussionen geführt. Ich möchte aber darauf hinweisen,
    dass die Landwirte dadurch zum Teil in die Situation
    kommen, endlich kostendeckend produzieren zu können.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Richtig!)


    Nun können sie wieder mit etwas mehr Sicherheit inves-
    tieren. Zum ersten Mal seit 40 Jahren sind die Preise auf
    dem Weltmarkt höher als die Preise in Europa. Diese Be-
    sonderheit wird in den öffentlichen Diskussionen oft
    übersehen. Die Nachfrage nach Lebensmitteln auf dem
    Weltmarkt hat auch dazu geführt, dass der Wert von Le-
    bensmitteln in Deutschland nun etwas höher einge-
    schätzt wird, als es bisher der Fall war. Seit über
    20 Jahren sind die Lebensmittelpreise fast nur gesun-
    ken. Das hat zwar den Verbraucher gefreut, aber die
    Landwirte sind dadurch eher in Schwierigkeiten geraten.

    Dass sich ein gestiegener Rohstoff- bzw. Erzeuger-
    preis sofort auch im Preis des Endprodukts, beispiels-
    weise des Brotes, widerspiegeln muss, würde ich eher
    bezweifeln. Der Rohstoff Mehl zum Beispiel hat an ei-
    nem Laib Brot, den man produziert, einen Anteil von
    etwa 4 Prozent. Es stellt sich die Frage, ob sich eine Er-
    höhung des Mehlpreises zwingend in einer drastischen
    Brotpreiserhöhung niederschlagen muss. Dies ist eher zu
    bezweifeln.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Nein! Das muss sich nicht durchschlagen, Herr Kollege! – Ulrich Kelber [SPD]: Das müssen Sie einmal dem Bundeswirtschaftsminister erklären! Der ist ja Bäcker!)


    Die Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche
    Produkte trägt erfreulicherweise zunehmend dazu bei,
    dass sich die Landwirte selbst um ihre Existenzsicherung
    kümmern können. Das führt auch im ländlichen Raum
    zu Wachstum. Ich denke, darüber sollten wir alle sehr
    froh sein. Wenn die Landwirte das gesamte Spektrum
    von Nahrungsmittelproduktion, Rohstoffproduktion und

    n
    w
    A
    a
    w
    u

    D
    i
    w
    d
    Z
    e
    m

    ß
    s
    u
    V
    R
    n

    S
    w
    S
    s
    E
    t
    d
    s
    B
    w
    S
    s

    n
    b
    m

    s
    V
    r
    l
    d
    e
    f
    z
    e
    l
    s
    g
    r
    v
    b
    r
    E

    h

    (C (D euerdings auch Energieproduktion nutzen können, dann ird es auch hier zu mehr Sicherheit kommen. Mit den grarreformen der letzten Jahre haben wir darauf hinge rbeitet. Nun zeigt sich auch bei den Landwirten ein Beusstseinswandel. Sie stellen sich diesen Veränderungen nd versuchen, ihnen Rechnung zu tragen. Das wollen wir auch im Rahmen des Haushalts tun. er Aufwuchs im Vergleich zum vorigen Haushaltsplan n Höhe von 100 Millionen Euro macht deutlich, dass ir uns den neuen Herausforderungen stellen wollen. Da er Kollege Schirmbeck dankenswerterweise schon alle ahlen genannt hat, kann ich dazu vielleicht noch an der inen oder anderen Stelle interpretierend Stellung nehen. Ich möchte unterstreichen, dass wir einen immer gröer werdenden Teil für Zukunftsinvestitionen bereittellen. Dabei geht es um Forschung und Entwicklung, m die agrarsoziale Sicherung, um eine zuverlässige erbraucherpolitik und nicht zuletzt um den ländlichen aum, für den wir im Rahmen zukunftssichernder Maßahmen Geld zur Verfügung stellen. Die Ressortforschung nimmt hier einen besonderen tellenwert ein. Sie ist innerhalb der Landwirtschaft ichtig, hat aber auch außerhalb der Landwirtschaft im inne des Verbraucherschutzes für die gesamte Gesellchaft eine Bedeutung. Deshalb ist es ein erfreuliches rgebnis, dass es Ihnen, Herr Minister, in sehr konstruk iver Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gelungen ist, ie Diskussionen über die Standorte und über die Neugetaltung der Ressortforschung so reibungslos über die ühne zu bringen, dass die Ergebnisse jetzt umgesetzt erden können. Ich hoffe, dass es uns gelingt, diese trukturveränderungen in den nächsten Jahren so zu getalten, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Mittel für die Forschungsinstitute werden in eigeen Haushaltskapiteln veranschlagt. Insgesamt geht es ei den vier Säulen Pflanze, Tier, Ernährung und Lebensittel sowie ländliche Räume um 250 Millionen Euro. Das, was gerade zum Friedrich-Loeffler-Institut geagt wurde, stimmt so nicht. Es wird immer von einer erdopplung der Kosten gesprochen. Das ist aber nicht ichtig. Es gab verschiedene Projektideen, deren jeweiige Kosten ermittelt wurden. Für das neueste Projekt, as seit etwa einem halben Jahr in Rede ist, fand eine inmalige Kostenabschätzung statt, die im Vergleich zu rüheren Projekten eine deutliche Erhöhung der Kosten um Ergebnis hatte. Dabei handelt es sich aber nicht um ine Verdopplung der Kosten eines einzigen ursprüngich einmal erstellten Projekts. Insofern ist das richtigzutellen. Wer die Ressortforschung in diesem Bereich so estalten will, wie wir sie aufgrund der weltweiten Waenströme haben müssen – es gibt eine größere Gefahr on Tiersuchen und eine größere Gefährdung der Leensmittel und damit der Menschen –, der muss investieen. Wir brauchen einen weltweit anerkannten Standort. s lohnt sich, dafür Geld zur Verfügung zu stellen. Es ist erfreulich, dass wir die Mittel für die GAK eröhen konnten. Auch ist es erfreulich, dass wir die Ernst Bahr Verbraucherschutzzentralen der Länder weiter fördern können; das ist ein wesentlicher Punkt. An dieser Stelle müssen wir allerdings sagen: Hier müssen auch die Länder ihrer Verpflichtung nachkommen und ihren Beitrag leisten. Sie sind gefordert, sich an der Finanzierung der Erhöhung, die wir vornehmen, zu beteiligen. Wir werden die Bedingung formulieren, dass wir unsere Zahlungen nur dann fortsetzen, wenn sich auch die Länder angemessen beteiligen. Zum Schluss möchte ich mich dem Dank des Kollegen Schirmbeck an den Minister, an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch an die Berichterstatter insgesamt anschließen. Lieber Kollege Schirmbeck, herzlichen Dank für die straffe Führung der Verhandlungen, in denen wir deutlich machen konnten, dass wir um konstruktive Arbeit bemüht sind und die Berichterstattergespräche da führen, wo sie geführt werden müssen. Einen letzten Gruß noch an Herrn Fritz Johannes auch von mir. (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU – Peter Bleser [CDU/CSU]: Er lebt doch noch!)


    (Peter Bleser [CDU/CSU]: Sehr richtig!)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir werden uns nachher noch sehen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: „Ein letzter Gruß“?)


    – Ich denke, der Gruß kommt so an, wie ich ihn gemeint
    habe.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich danke jedenfalls sehr für die konstruktive Zusam-
    menarbeit in den vergangenen Jahren. Wir werden uns
    sicherlich hier und da wieder treffen, auch wenn du jetzt
    aus dem Dienst ausscheidest.

    Herzlichen Dank Ihnen allen, liebe Kolleginnen und
    Kollegen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)