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ID1612802300

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    Vokabeln: 11
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    8. Höll,: 1
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    10. Die: 1
    11. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/128 haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/6401, 16/6423) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2007 (Nachtragshaushalts- gesetz 2007) (Drucksachen 16/6390, 16/6391) . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 13405 D 13406 A 13406 A 13406 A 13407 A 13409 B 13411 D 13413 A 13415 C 13419 A Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heidemarie Wieczorek-Zeul . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Ar- beit und Soziales Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 3 4 i i 13405 A 13405 B 13405 B Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/6402, 16/6423) . . . . . . . 13406 B undestag er Bericht ung 7. November 2007 t : Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/6403, 16/6423) . . . . . . . a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/6408, 16/6423) . . . . n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . n Verbindung mit 13406 B 13406 C 13406 C Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13422 A 13423 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gunter Weißgerber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/6420, 16/6423) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/6412, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D B W K P N H W D K U A H A 7 H G D E U P D G K 13424 D 13426 B 13426 C 13427 D 13429 C 13430 C 13431 A 13433 A 13433 B 13434 C 13436 C 13437 D 13440 C 13442 B 13442 C 13443 B 13443 C 13444 A 13446 A 13447 B 13449 D 13451 A 13452 D 13453 B 13454 A 13454 C 13456 B 13457 C 13457 C 13458 D 13459 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/6410, 16/6423) . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13461 B 13461 C 13462 C 13463 D 13465 B 13466 C 13467 C 13468 D 13469 B 13470 A 13471 B 13472 A 13473 A 13473 D 13474 B 13475 A 13476 A 13477 B 13477 D 13479 A 13479 B 13479 D 13480 A 13481 B 13483 A 13483 D 13485 B 13486 C 13488 A 13488 D 13489 A 13489 D 13490 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 III Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 8 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/6414, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13491 D 13493 A 13493 D 13497 A 13497 C 13499 B 13499 C 13500 D 13502 C 13504 B 13505 C 13506 C 13508 D 13510 B 13512 C 13513 D 13515 A 13516 D 13517 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13405 (A) ) (B) ) 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13517 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Dr. Bartels, Hans- Peter SPD 27.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 27.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 27.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Gloser, Günter SPD 27.11.2007 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Müntefering, Franz SPD 27.11.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 27.11.2007 Pieper, Cornelia FDP 27.11.2007 Piltz, Gisela FDP 27.11.2007 Roth (Heringen), Michael SPD 27.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 27.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Irber, Brunhilde SPD 27.11.2007 Juratovic, Josip SPD 27.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 27.11.2007 S S W Z (D trothmann, Lena CDU/CSU 27.11.2007 tübgen, Michael CDU/CSU 27.11.2007 egener, Hedi SPD 27.11.2007 eil, Martin FDP 27.11.2007 128. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Solms, bei all dem, was Sie gesagt haben,
    muss ich darauf hinweisen: Tatsache ist und bleibt, dass
    der Bundesfinanzminister hier und heute nicht nur eine
    gute Rede gehalten, sondern auch eine ausgezeichnete
    Bilanz der Großen Koalition vorgelegt hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Herr Bundesminister Steinbrück, das haben wir gemein-
    sam erreicht. Ich sage Ihnen: Es ist doch gut, dass die
    Union Ihr Partner ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Allerdings! Das weiß er auch!)


    Wenn wir wollen, können wir noch manches erreichen.
    Ihre Rolle als stellvertretender SPD-Vorsitzender kann
    Ihnen dabei durchaus behilflich sein. Denn um das, was
    Sie vorhaben, umzusetzen, werden Sie noch den einen
    oder anderen aus Ihren eigenen Reihen überzeugen müs-
    sen.

    Deutschland steht heute so gut da wie seit langem
    nicht mehr. Dies ist zuallererst der Erfolg der Menschen,
    die diesen Aufschwung durch ihre Leistungen ermög-

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    (C (D icht haben, also ein Erfolg der Arbeitnehmer und der rbeitgeber, ber auch der Erfolg richtiger politischer Weichenstelungen und Entscheidungen. (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Ganz genau! Sowohl als auch!)


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: So ist es!)


    Bei der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen und
    ei der gezielten Förderung des Wirtschaftswachstums
    aben wir in den vergangenen zwei Jahren deutliche
    ortschritte erzielt. Wir haben Deutschland steuerpoli-

    isch wettbewerbsfähig gemacht. Das Konzept des Drei-
    langs von Sanieren, Reformieren und Investieren ist
    nd bleibt erfolgreich.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Diese positiven Entwicklungen müssen erwähnt wer-
    en, damit uns allen bewusst wird: Deutschland ist vo-
    angekommen. Es muss aber auch klar sein: Es ist allen-
    alls ein Anfang gemacht. Wir haben noch eine gute

    egstrecke vor uns. Deshalb muss unsere Richtschnur
    ür die zweite Hälfte dieser Legislaturperiode sein, ers-
    ens die Wachstumskräfte weiter zu stärken und zweitens
    en Beschäftigungsaufbau weiter voranzutreiben.

    Unsere Finanzpolitik ist darauf ausgerichtet, gesamt-
    taatlich spätestens im Jahr 2011 einen strukturell aus-
    eglichenen Haushalt vorzulegen, also einen Haushalt
    hne neue Schulden; das ist heute bereits bestätigt wor-
    en. Schaffen wir dies, so bleiben gesamtstaatlich immer
    och die in den vergangenen Jahrzehnten aufgelaufenen
    ffentlichen Schulden in Höhe von insgesamt
    500 Milliarden Euro, die wir natürlich abtragen müs-

    en. Ziel muss es sein, die öffentlichen Haushalte so zu
    onsolidieren, dass wieder Zukunftsinvestitionen mög-
    ich werden. Für jeden Euro Staatsschulden, den wir ab-
    ragen, müssen wir in Zukunft keine Zinsen und Zinses-
    insen mehr aus Steuergeldern zahlen.

    Es kommt hinzu: Heute fließt jeder sechste Euro, den
    er Bund einnimmt, in den Schuldendienst. Der Bund
    üsste also beim jetzigen Zinsniveau selbst ohne Neu-

    erschuldung jedes Jahr 40 Milliarden Euro Zinsen auf-
    ringen. Wenn die Durchschnittsverzinsung für diese
    chulden nur um einen Prozentpunkt steigt, bedeutet das
    ehrausgaben von rund 15 Milliarden Euro. Ange-

    ichts dieser Zahlen wird jedem deutlich, dass es gut ist,
    ie Neuverschuldung schnellstmöglich und schleunigst
    uf null zurückzuführen, dass es darüber hinaus aber für
    nser Land und seine Zukunft auch wichtig ist, den
    chuldenberg abzutragen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kollegen und Kollegen, bei allen bisherigen Er-
    olgen und trotz der weiterhin ehrgeizigen Anstrengun-
    en bei der Konsolidierung müssen nicht nur wir Finanz-
    nd Haushaltspolitiker eines im Auge behalten: Die stei-
    ende Inflation, im Wesentlichen verursacht durch die
    reisentwicklung bei Öl und Benzin, macht den Bürge-






    (A) )



    (B) )


    Eduard Oswald
    rinnen und Bürgern schon heute zu schaffen, und die
    Kursentwicklung unserer Währung, des Euros, stellt ins-
    besondere an unsere exportorientierte Wirtschaft große
    Herausforderungen. Wir wissen uns hier bestens vertre-
    ten durch die Europäische Zentralbank und die Deutsche
    Bundesbank. Der Finanzausschuss wird heute in einer
    Woche in Frankfurt mit beiden entsprechende Gespräche
    führen.

    Finanzpolitik ist nur dann langfristig erfolgreich,
    wenn strukturelle Konsolidierung und Förderung von
    Wachstum und Beschäftigung Hand in Hand gehen. Des-
    halb war die beschlossene Reform der Unternehmensbe-
    steuerung ebenso notwendig wie die Mehrwertsteuerer-
    höhung und die Senkung der Beitragssätze in der
    Arbeitslosenversicherung.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir brauchen den
    Erfolg der Föderalismuskommission II. Wir haben hier
    die große Chance, eine Schuldenbremse einzuführen und
    eine Regelung zum Schuldenabbau zu treffen. Hier liegt
    für die Große Koalition eine sehr große Chance und Auf-
    gabe. Es ist eine Herkulesaufgabe, die föderalen Finanz-
    beziehungen neu zu ordnen. Es bleibt also genug Arbeit
    für die zweite Hälfte dieser Legislaturperiode.

    Für mich ist die Staatsquote ein Hinweis darauf, ob
    Reformpolitik erfolgreich ist. Es ist gut, dass der Anteil
    des Staates am Bruttoinlandsprodukt von 2003 bis 2006
    um 3 Prozentpunkte gesenkt werden konnte. Trotzdem
    ist die Quote heute noch immer zu hoch. International
    liegen wir im Mittelfeld; Michael Meister hat darauf hin-
    gewiesen. Unser Motto muss sein: Wir setzen auf Eigen-
    verantwortung und Eigeninitiative und nicht auf die
    Rundumversorgung durch den Staat.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Gleichzeitig nehmen wir uns auch der Sorgen der Men-
    schen an, die sich selbst nicht helfen können. Wir müs-
    sen weiter daran arbeiten, dass alle Menschen in unse-
    rem Lande Vertrauen in den Staat haben, dass sie aber
    natürlich zuerst einmal Vertrauen in sich selbst haben.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Finanzstandort
    Deutschland belegt im europäischen Vergleich in den
    großen Segmenten der Bank- und Versicherungsge-
    schäfte den ersten oder zweiten Platz. Auch bei den Ka-
    pitalprodukten wie Aktien und Investmentfonds liegen
    wir vorn. Wir haben das REITs-Gesetz auf den Weg ge-
    bracht. In der kapitalmarktnahen Unternehmensfinanzie-
    rung haben wir ungenutzte Potenziale. Ich bin davon
    überzeugt, dass wir im Bereich von Beteiligungs- und
    Wagniskapital vorankommen. Sie sind die Hauptfinan-
    zierungsquellen für auf Innovation und neuer Technolo-
    gie basierte Unternehmen und damit von hoher Bedeu-
    tung für Wachstum und Beschäftigung. Hier müssen sich
    manche eben noch ein bisschen bewegen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, heute wissen wir:
    Die Ursachen für die US-Hypothekenkrise und ihre ra-
    sche globale Ausbreitung sind vielschichtig. Wesentlich
    dazu beigetragen haben dürften die Gewöhnung an lange
    Zeit günstige globale Wachstumsperspektiven, eine in-
    ternational sehr großzügige Liquiditätsausstattung sowie

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    (C (D nstitutionelle Schwächen bei der Risikobewertung, die urch Finanzinnovationen noch verschärft wurden. Für ich gilt aber der Satz: In jeder Krise steckt auch eine hance. Ich glaube, dass sich die Finanzaufsicht in eutschland und Europa durchaus bewährt hat – was icht heißt, dass man in Einzelpunkten nicht nachjustieen muss. Für mich ist völlig klar: Wenn ein Kreditinstiut einen Kredit verleiht und schon bei der Vergabe weiß, ass es diesen Kredit verkaufen, ihn also nicht bis zum nde der Laufzeit halten wird, dann wird es bei der Verabe möglicherweise nicht so genau hinschauen. as heißt, für uns muss das Thema Kreditverkäufe ein hema sein, dessen wir uns weiterhin annehmen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall des Abg. Ortwin Runde [SPD])


    Es gilt, die gestaltende Finanzpolitik fortzusetzen,
    en Weg, den Peer Steinbrück heute beschrieben hat.
    aushaltskonsolidierung schafft dann Spielräume für

    ine durchschlagende Wachstumspolitik. Vom Auf-
    chwung müssen alle profitieren – das ist der Wille von
    DU und CSU –, natürlich auch die, die ihn erwirtschaf-

    et haben. Mit unserer soliden Finanz- und Haushaltspo-
    itik stärken wir den Standort Deutschland, und ein star-
    er Standort ist die beste Investition in die Zukunft.
    rbeitsplätze in unserem Land zu schaffen, das ist und
    leibt unser Ziel.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Barbara Höll, Frak-

ion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    eutschland ist auf gutem Wege? 2,5 Millionen Kinder
    eben in Armut. Alle zehn Jahre verdoppelt sich die An-
    ahl der Kinder, die in Armut leben müssen – in unserem
    eichen Lande! Deutschland ist mit Ihrer Koalition auf
    utem Wege? 1,5 Millionen Menschen arbeiten täglich
    indestens acht Stunden, doch ihr Lohn reicht nicht aus,

    m den eigenen Lebensunterhalt zu decken. Deutschland
    st auf gutem Wege? Bei immer noch – offiziell – über
    Millionen arbeitslosen Menschen, und das trotz kon-

    unktureller Belebung? Das kann es ja wohl nicht sein!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich finde es eine Unverschämtheit, wenn Herr
    teinbrück meiner Kollegin Frau Lötzsch sagt, wir seien
    icht bei den Problemen. Sie haben die Regierungsver-
    ntwortung. Stellen Sie sich den Problemen in diesem
    ande!


    (Beifall bei der LINKEN)


    enn Herr Steinbrück hier verkündet, ein roter Finanz-
    inister legt als Erster endlich wieder schwarze Zahlen

    or und diese Politik sei gut für unser Land, so kann man






    (A) )



    (B) )


    Dr. Barbara Höll
    nur sagen: Er ist weitab von der Realität. Er kann nicht
    unser Land, nicht all die Menschen gemeint haben, die
    ich eben aufgezählt habe.

    Immer dann, wenn ein kleiner Restschimmer vom
    Anspruch sozialer Gerechtigkeit aufscheint, wenn Herr
    Steinbrück das Wort „rot“ in den Mund nimmt, muss ge-
    schaut werden: Was dann? Großspurige verbale Trom-
    melwirbel, doch auf die politische Umsetzung können
    wir lange warten – siehe Entfernungspauschale oder
    siehe das Theater um den Mindestlohn. Beziehen Sie
    hierzu klipp und klar Stellung! Sie hatten mehrmals die
    Möglichkeit, entsprechend abzustimmen, meine Damen
    und Herren von der SPD: Wir haben Ihnen unsere An-
    träge dazu vorgelegt. 8 Euro Mindestlohn könnten längst
    Realität in Deutschland sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nach zwei Jahren Konjunkturbelebung erklären Sie
    hier, ein ausgeglichener öffentlicher Haushalt sei das Er-
    gebnis Ihrer Politik. Da muss man fragen: Ja, welche
    Ansprüche haben Sie denn an sich? In einer Zeit, wo
    sich die Konjunktur belebt, ist es doch das Mindeste,
    was die Bürgerinnen und Bürger erwarten können, dass
    wir hier entsprechende Ergebnisse sehen. Ich muss aller-
    dings auch feststellen, dass wir nur von Konjunktur-
    belebung reden können und nicht von Konjunktur-
    aufschwung. Deutschland bleibt bei der realen
    wirtschaftlichen Entwicklung unter dem Durchschnitt
    der OECD-Staaten. Das ist nicht verwunderlich. Denn
    wer in seiner Wirtschaftspolitik weiter nur auf Export-
    überschuss setzt, alles dahin gehend für die Unterneh-
    men tut und dafür in Kauf nimmt, dass die Binnennach-
    frage weiter stagniert, ja sie sogar durch 3 Prozent
    Mehrwertsteuererhöhung schädigt, der braucht sich
    nicht zu wundern, wenn wir keinen Aufschwung bekom-
    men und wenn die Belebung, die wir haben, nicht wegen
    der Politik, sondern trotz der Politik der Bundesregie-
    rung zu verzeichnen ist.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Steuerquellen sprudeln in diesem Jahr, und auch
    für das nächste Jahr werden Mehreinnahmen erwartet.
    Vor diesem Hintergrund muss man natürlich etwas ge-
    nauer hinschauen, und man muss sich fragen: Warum ist
    denn der Bundeshaushalt nicht ausgeglichen? Der ge-
    samtstaatliche Haushalt ist ja nur deswegen ausgegli-
    chen, weil Kommunen, Länder und Sozialversicherun-
    gen das Defizit des Bundes durch Überschüsse
    kompensieren.

    Der Finanzminister sagt jetzt, dass er 2011 einen aus-
    geglichenen Bundeshaushalt haben möchte. Ich ver-
    misse schmerzlich die Angabe, ab wann wir wirklich
    von einer Konsolidierung – sprich: einem realen Schul-
    denabbau – reden können. Sie wählen den Zeitraum bis
    2011. Abgesehen davon, dass mindestens noch eine
    Wahl zum Deutschen Bundestag dazwischenkommt, ist
    klar, dass die konjunkturelle Belebung wohl kaum bis
    2011 anhalten wird.

    Es gibt die Finanzmarktkrise in den USA, die bei
    Weitem noch nicht ausgestanden ist. Wenn man sich nur
    einmal die Meldungen der letzten Woche anschaut, dann

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    (C (D eiß man, dass die Analysten der Investmentbank oldman Sachs sagen, dass in den nächsten Monaten it Abschreibungen von 15 Milliarden Dollar bei der itigroup zu rechnen ist. Sie gehen von einem Wertver ust von insgesamt 150 Milliarden Dollar aus und rechen damit, dass die Weltwirtschaft mindestens ein Jahr is anderthalb Jahre für die Erholung der Finanzbranche rauchen wird. Wie sind Sie auf eine anstehende Konjunkturflaute orbereitet? Überhaupt nicht. ehen wir uns nur einmal die Bundesagentur für Arbeit n. In diesem Jahr hat sie reale Überschüsse. Was fällt hnen ein? Ihnen fällt nichts weiter als eine Absenkung er Beiträge zur Arbeitslosenversicherung ein. Damit ehmen Sie bewusst in Kauf, dass die Bundesagentur für rbeit in der Phase einer Konjunkturschwäche mit zu iedrigen Einnahmen zu kämpfen hat. Das heißt, die rinzipien der finanziellen Nachhaltigkeit und der kon unkturellen Gegensteuerung lassen Sie völlig außer cht. Ihnen wird dann nichts weiter einfallen, als entweer den Beitragssatz wieder zu erhöhen oder die Leistunen weiter zu kürzen. Was tun Sie denn konkret? Sie haben die Mittel für ie aktive Arbeitsmarktpolitik gekürzt. Herr Meister erähnte eine Entlastung von 40 Euro im Monat. Das ist icher sehr hoch gegriffen. Wenn man einmal das Durchchnittseinkommen der sozialversicherungspflichtig Bechäftigten heranzieht, dann kommt man auf eine Zahl on 11 Euro im Monat. Das verkünden Sie jetzt hier als roße Entlastung. Nehmen wir doch einmal die Änderungen bei der ntfernungspauschale. Sie kosten die Arbeitnehmerinen und Arbeitnehmer monatlich viel mehr als Ihre im egensatz dazu kleine Entlastung. ie haben den Menschen eine Verkürzung der Bezugsauer des Kindergeldes vom 27. auf das 25. Lebensjahr ugemutet. Sie muten den Menschen eine Zwangsverentung zu, weil Sie nicht bereit sind, die 58er-Regelung u verlängern. Das bedeutet für diese Menschen einen entenabschlag von 18 Prozent vom Zeitpunkt der wangsverrentung an bis zum Lebensende. Das ist die ealität Ihrer Politik. Statt eine aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben und ktive Weiterbildungsangebote zum Beispiel auch für ie Nichtleistungsempfängerinnen und -empfänger – das st eine große Gruppe insbesondere von Frauen – zu mahen, sagen Sie einfach, dass Sie senken müssen. Sie üssen aber nicht senken, weil Sie den Arbeitnehmerin en und Arbeitnehmern etwas geben wollen; nein, Sie ollen die Arbeitgeber entlasten. Das ist Ihre Politik. Sie ollen hier praktisch eine indirekte Lohnsenkung durch ühren. Mit dieser Politik setzen Sie einfach das fort, was ie mit der Unternehmensteuerreform schon beschlossen aben. Ich sage Ihnen: Sie nehmen damit weiter eine Schwähung der Binnennachfrage in Kauf und setzen alles auf Dr. Barbara Höll den Export. Ich frage Sie: Denken Sie wirklich, dass es sich die anderen Ländern noch ewig gefallen lassen werden, dass wir unsere Probleme nach außen verlagern und immer mehr Produkte exportieren wollen? Ich glaube, die Dollarschwäche, die Kursentwicklung, ist schon ein deutliches Zeichen dafür, dass das nicht unbegrenzt gehen wird. Sie sind hier auf dem falschen Weg, und es ist notwendig, für den Haushalt 2008 endlich sofort zu handeln. Es ist Geld für eine Grundsicherung in Höhe von 435 Euro, für eine reale Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I und für eine Fortsetzung der 58er-Regelung vorhanden. (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Populismus pur!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    Trauen Sie sich, die rote Farbe tatsächlich stärker zu be-
    tonen! Nehmen Sie reale Umverteilungen in Angriff,
    und hören Sie auf, weiter von unten nach oben zu vertei-
    len! Kehren Sie hier um!

    Bei der Erbschaftsteuer haben Sie die erste gute Mög-
    lichkeit, hier etwas zu tun. Tun Sie etwas bei der Ein-
    kommensteuer! Heben Sie den steuerfreien Grundbetrag
    real an! Das würde allen Menschen, die tatsächlich ar-
    beiten und lohnabhängig beschäftigt sind, helfen.


    (Beifall bei der LINKEN)