Rede:
ID1611100600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. der: 2
    2. Das: 1
    3. Wort: 1
    4. hat: 1
    5. nun: 1
    6. Vorsitzende: 1
    7. SPD-Fraktion,r.: 1
    8. Peter: 1
    9. Struck.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oskar Lafontaine


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    en! „Deutschland hat wieder allen Grund zur Zuver-
    icht.“ Mit diesem Satz hat die Bundeskanzlerin ihre Er-
    lärung zum Haushalt heute begonnen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr zu Recht!)


    rau Bundeskanzlerin, wir würden diesem Satz gern zu-
    timmen, wir können ihm aber nicht zustimmen, weil
    ir die Frage aufwerfen müssen: Wer ist „Deutschland“?


    (Beifall bei der LINKEN – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Ihr nicht!)


    Verstehen Sie unter „Deutschland“ auch die Arbeit-
    ehmerinnen und Arbeitnehmer, zu denen ich gleich et-
    as sagen werde? Gehören zu „Deutschland“ auch die
    entnerinnen und Rentner, zu denen ich gleich etwas sa-
    en werde? Gehören zu „Deutschland“ auch die Emp-
    änger sozialer Leistungen, zu denen ich gleich etwas sa-
    en werde? Und gehören zu „Deutschland“ auch die
    ,5 Millionen Kinder, die in Armut leben? Haben die
    rund zur Zuversicht? Wen haben Sie denn gemeint,
    erehrte Frau Bundeskanzlerin, als Sie hier vollmundig
    on Zuversicht gesprochen haben?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich beginne mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    ehmern und zitiere die Tageszeitung Die Welt, damit
    icht irgendjemand auf die Idee kommt, ich würde hier
    ppositionelle Texte verbreiten, die böswillig verfasst
    eien, um Ihre tolle Bilanz infrage zu stellen. Sie konn-
    en darin vorgestern über die Entwicklung des Arbeits-
    arkts in Deutschland lesen:

    Als „prekäre Beschäftigung“ bezeichnen Soziolo-
    gen unsichere, schlecht bezahlte Arbeitsverhält-






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    nisse. Nach Zahlen des DGB breitet sich die pre-
    käre Beschäftigung immer weiter aus. So hat sich
    die Zahl der Zeitarbeiter seit 2003 auf 650 000 ver-
    doppelt; 18 Prozent der Erwerbstätigen sind Mini-
    jobber, weitere 600 000 Menschen arbeiten als Ein-
    Euro-Jobber, und 440 000 Vollzeitbeschäftigte ver-
    dienen so wenig, dass sie auf Hartz IV angewiesen
    sind. Mit den Arbeitsmarktreformen sei ein „un-
    erträgliches Maß“ an Deregulierung erreicht wor-
    den, kritisiert der DGB.

    Sie haben sich hier hingestellt und die Arbeits-
    marktreformen als Grundlage für die Zuversicht
    Deutschlands dargestellt. Sie reden völlig über die
    Köpfe der Menschen hier in Deutschland hinweg.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Millionen sind in prekären Arbeitsverhältnissen. Wir
    haben keinen Grund zur Zuversicht. – Falls die Men-
    schen Sie jetzt sehen könnten, Frau Bundeskanzlerin,
    hätten sie kein Verständnis dafür, dass Sie an dieser
    Stelle lächeln.

    Ich möchte hier noch einmal sagen, was prekäre Ar-
    beitsverhältnisse eigentlich bedeuten; ihre Zahl nimmt
    weiter zu. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu
    hat einmal gesagt: Prekäre Arbeitsverhältnisse rauben
    den Menschen die Zukunftsplanung. – Das müsste jeder
    nachvollziehen können, der sich einmal die Mühe macht,
    das nachzuempfinden.

    Was heißt es, wenn man am Monatsende nicht weiß,
    ob man noch genug Geld hat, um Nahrungsmittel einzu-
    kaufen? Was heißt es, wenn man am Monatsende nicht
    weiß, ob man Geld hat, um die Miete zu bezahlen? Was
    heißt es, wenn man am Monatsende nicht weiß, ob man
    Geld hat, um die Stromrechnung zu bezahlen? Und wie
    demütigend ist es für Eltern, wenn sie feststellen müs-
    sen, dass sie ihrem Kind den Schulausflug nicht bezah-
    len können? Das hat nichts mit Zuversicht zu tun.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Diese Menschen haben keine Zukunft. An dieser Stelle
    müssen wir mit Reformen beginnen, meine sehr geehr-
    ten Damen und Herren.

    Ergänzend ist hier noch auszuführen, dass die Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland vom
    Wohlstandszuwachs abgekoppelt sind. Seit zehn Jahren
    gibt es in Deutschland keinen realen Lohnzuwachs, und
    auch die relativ guten Tarifabschlüsse in diesem Jahr
    können nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein anderer
    Prozess weitergeht, nämlich der Prozess der permanen-
    ten Lohnsenkung. Deswegen wäre es eine wichtige Re-
    form, einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland
    durchzusetzen, wie in Frankreich 8,44 Euro. Was in
    Frankreich geht, geht auch in Deutschland.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Steffen Reiche [Cottbus] [SPD] und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Ausbeutung, die
    in Deutschland aufgrund Ihrer Zögerlichkeit und Ihrer

    H
    n
    Z
    b
    u
    l

    n
    u
    z
    m
    h
    m
    g
    s
    G

    o
    t
    n
    d
    d
    h
    d
    is

    W
    m
    t
    n
    s
    D

    h
    r
    J
    M
    e
    n
    n

    E
    z
    k
    d
    d
    l
    b
    e
    H
    z
    n
    s

    (C (D andlungsunfähigkeit nach wie vor Wirklichkeit ist, icht zu beenden. Ein humanes Land, ein Land, in dem uversicht herrschen soll, muss die Ausbeutung von Areitnehmerinnen und Arbeitnehmern beenden, die für nter 2 Euro beschäftigt werden. Wo leben wir eigentich, meine sehr geehrten Damen und Herren? (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Zum zweiten Punkt, den Rentnerinnen und Rent-
    ern. Wenn sie Ihnen zugehört haben, werden sie nicht
    nbedingt Ihre Auffassung geteilt haben, dass sie Grund
    ur Zuversicht haben. Die Rentnerinnen und Rentner
    ussten in den letzten Jahren Nullrunden verkraften. Sie

    aben in diesem Jahr eine lächerliche Erhöhung bekom-
    en, die noch nicht einmal die Preissteigerung aus-

    leicht. Wenn man mit Rentnerinnen und Rentnern
    pricht, dann wird man nicht hören, dass sie dies als
    rund zur Zuversicht empfinden.

    Aber an einer Stelle ist Ihre Bemerkung geradezu
    bszön, nämlich dann, wenn es um die Zukunftserwar-
    ung derjenigen Menschen in Deutschland geht, die
    iedrige Löhne haben. Die OECD hat festgestellt, dass
    iese Menschen – die Zahl nimmt zu; es sind Millionen –
    ie schlechteste Rentenerwartung aller Industriestaaten
    aben. Das ist doch kein Grund zur Zuversicht, sondern
    er Nachweis, dass Ihre Rentenpolitik total gescheitert
    t.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    enn alle seriösen Prognosen nachweisen, dass immer
    ehr Rentnerinnen und Rentner in Zukunft Armutsren-

    en haben werden – das sind nicht 10 Prozent; das sind
    icht 20 Prozent; das sind mehr –, dann ist völlig unvor-
    tellbar, wieso Sie sich hier hinstellen und sagen können:
    eutschland hat Grund zur Zuversicht.

    Wir müssen die Rentenformel in Deutschland wieder-
    erstellen. Die Dämpfungsfaktoren müssen wieder zu-
    ückgenommen werden. Der Rückschritt in das vorletzte
    ahrhundert war ein sozialer Kahlschlag ersten Ranges.

    enschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, haben
    inen Anspruch auf armutsfeste Rente. Die Linke wird
    icht aufhören, dies hier immer wieder auf die Tagesord-
    ung zu setzen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun komme ich zu den Menschen, die arbeitslos sind.
    s sind immer noch – hierin stimme ich Ihnen zu – viel
    u viele, die in Deutschland arbeitslos sind. Aber wir
    önnen nicht darüber hinwegsehen, dass die Lebensbe-
    ingungen dieser Menschen durch Ihre verfehlte Politik,
    ie Sie hier auch noch ausdrücklich gelobt haben, erheb-
    ich beschädigt worden sind. Sie haben gelobt, dass man
    eispielsweise die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes
    rheblich gekürzt hat. Sie haben gelobt, dass man
    artz IV durchsetzt und beispielsweise Menschen

    wingt, zu Bedingungen zu arbeiten, zu denen sie vorher
    icht arbeiten mussten. Sie haben gelobt, dass man Men-
    chen ihr Vermögen nimmt, das sie fürs Alter gespart ha-






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    ben. Das alles haben Sie hier gesagt. Glauben Sie tat-
    sächlich, diese Menschen hätten Grund zur Zuversicht?

    Wenn jemand Angst hat, arbeitslos zu werden, über
    50 ist und dann gleich nach einem Jahr nach Hartz IV
    zurückfällt, hat er keinen Grund zur Zuversicht; dann hat
    er Angst. Deshalb muss Hartz IV weg, deshalb muss es
    überwunden werden, und ein erster Schritt dazu wäre ein
    längerer Bezug von Arbeitslosengeld, wie es im Übrigen
    auch viele Kollegen aus den Koalitionsfraktionen öfter
    gefordert haben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Im Übrigen, um noch ein aktuelles Thema aufzugrei-
    fen: Sie haben die Zahlen hier ausgebreitet, aber zu den
    prekären Arbeitsverhältnissen gehört eben auch die
    Leiharbeit. Ich sage hier einmal, was Leiharbeit heißt.
    Kürzlich hat mir der Betriebsratsvorsitzende eines Me-
    tallbetriebes in Saarbrücken gesagt, dass der niedrigste
    Lohn in der Belegschaft 15 Euro pro Stunde ist, dass
    aber die Leiharbeiter mit der Hälfte dessen entlohnt wer-
    den, nämlich 7,50 Euro pro Stunde. Dies betrifft nicht
    nur einen einzelnen Betrieb. Diese Methode, Kosten zu
    senken, breitet sich immer weiter aus. Stimmen Sie doch
    dem Antrag der Linken zu, endlich durchzusetzen, dass
    Leiharbeiter genauso wie die Stammbelegschaft bezahlt
    werden müssen! Dann würden Sie hier einmal eine Re-
    form durchführen, die diesen Namen verdient.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun komme ich zur Kinderarmut. Wie können Sie
    bei 2,5 Millionen Kindern, die in Armut leben, sagen,
    Deutschland habe Grund zur Zuversicht? Sind Millionen
    Kinder nicht auch Deutschland? Wäre es nicht unsere
    Aufgabe, eben für diese Kinder etwas zu tun? Warum
    gab es in der Sommerpause Diskussionen aus den Koali-
    tionsfraktionen, man solle den Kinderzuschlag erhöhen?

    Wir haben diese Diskussion begrüßt. Aber warum ist
    dem nichts gefolgt? Warum lehnen Sie den Antrag der
    Linken ständig ab, den Kinderzuschlag zu erhöhen?


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Kinderbetreuung, Herr Lafontaine!)


    Das, was in diesem Antrag enthalten ist, wäre wirklich
    einmal ein Fortschritt für Millionen Kinder, die in
    Deutschland in Armut leben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun haben Sie hier mit viel Stolz verkündet – oder
    der Referent hat es Ihnen aufgeschrieben –,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Pfui! Schäbig!)


    dass wir eine niedrige Staatsquote haben. Ich habe hier
    schon mehrfach an Sie die Frage gestellt, welche Steuer-
    und Abgabenquote Sie eigentlich für Deutschland
    anstreben. Das ist eine Kernfrage jeder Haushaltsbera-
    tung. Wenn man die nicht beantworten kann, sollte man
    eigentlich nicht zum Haushalt sprechen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Oberlehrer Napoleon!)


    D
    M
    d
    E
    v
    h
    w
    l
    b

    K
    m
    f
    g
    e
    w
    d
    u
    s
    s

    A
    K

    r
    s
    e
    l
    t
    s
    ü
    s
    w
    s

    n
    g
    I
    g
    s
    S
    b
    s

    D
    d

    w
    D
    a
    m
    D

    (C (D ie Antwort auf diese Frage bestimmt ja letztendlich die öglichkeiten, was man in Deutschland tun kann, um ie Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. ines ist auf jeden Fall klar: Wenn die Politik der Umerteilung von unten nach oben – Mehrwertsteuererhöung plus Unternehmensteuersenkung – fortgesetzt ird, dann verarmen immer mehr Menschen in Deutsch and, sehen keine Zukunft mehr in Deutschland und haen keine Zuversicht. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir wollen natürlich auch an die Facharbeiter und die
    leinbetriebe denken. Deshalb möchte ich hier noch ein-
    al einen Vorschlag wiederholen, den ich schon in zwei

    rüheren Debatten vorgetragen habe: Wir wollen den so-
    enannten Bauch im Steuertarif beseitigen; wir wollen
    inen linearen Steuertarif. Dieser lineare Steuertarif
    ürde Facharbeiter und Kleinbetriebe entlasten. Jedem,
    er wie der Bundesfinanzminister sagt, das könnten wir
    ns jetzt nicht erlauben, halte ich entgegen: Dann müs-
    en wir eben den Spitzensteuersatz wieder anheben, um
    o die Verluste auszugleichen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    uf jeden Fall ist es nicht zulässig, Facharbeiter und
    leinbetriebe überproportional zu belasten.

    Dies wäre nun wirklich eine Struktur- bzw. Steuer-
    eform, die ökonomische Wirkung entfalten und insbe-
    ondere diejenigen belohnen würde, die in Deutschland
    twas leisten. Leistung lohnt sich in Deutschland schon
    ange nicht mehr. Sie lohnt sich nicht für diejenigen, die
    rotz einer Vollzeitbeschäftigung auf Hartz IV angewie-
    en sind, und sie lohnt sich nicht für die Facharbeiter, die
    berproportional zur Kasse gebeten werden. Leistung
    oll sich wieder lohnen in Deutschland. Damit würden
    ir die Kräfte freisetzen, die den wirtschaftlichen Auf-

    chwung in Gang bringen können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    An ein Zweites möchte ich in diesem Zusammenhang
    och erinnern: Die Unternehmensteuer muss natürlich so
    estaltet werden, dass Investitionen begünstigt werden.
    ch fordere hier noch einmal für meine Fraktion, die de-
    ressive Abschreibung wieder einzuführen. Es ist un-
    innig, mit der Gießkanne Steuergeschenke zu verteilen.
    innvoll wäre es, den investierenden Unternehmer zu
    elohnen und beispielsweise den spekulierenden zu be-
    trafen und zur Kasse zu bitten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    as wäre eine sinnvolle Steuerreform. Deshalb habe ich
    ies hier noch einmal angesprochen.

    Nächster Punkt: Obwohl da und dort etwas getan
    ird, liegt die Quote der öffentlichen Investitionen in
    eutschland viel zu niedrig. Wir haben es immer wieder

    ngemahnt: Wer wirklich für die Zukunft vorsorgen will,
    uss die Quote der öffentlichen Investitionen in
    eutschland anheben. Da gibt es ein Maß, an dem sich






    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    jeder orientieren kann: Das ist das Maß der Euro-
    päischen Gemeinschaft. Deutschland als moderner
    Industriestaat sollte doch den Ehrgeiz haben, bei den öf-
    fentlichen Investitionen in Infrastruktur zumindest den
    Durchschnitt der Europäischen Gemeinschaft zu errei-
    chen. Das ist doch nicht zu viel verlangt. An dieser Stelle
    war das systematische Kürzen von Investitionen aus
    Spargründen falsch. Mit öffentlichen Investitionen
    sichert man auch die Zukunft. Wir fordern: Zieht mit
    dem europäischen Durchschnitt gleich!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nächster Punkt: Bei den Bildungsausgaben sollten
    wir den Ehrgeiz haben, nicht den Durchschnitt der Aus-
    gaben in den OECD-Staaten zu erreichen, sondern viel-
    leicht noch etwas mehr.


    (Otto Fricke [FDP]: Da dann doch mehr?)


    Wir wurden einmal von einer französischen Schriftstel-
    lerin als Land der Dichter und Denker bezeichnet. Ich
    weiß nicht, ob sie das heute noch so formulieren würde,
    wenn sie denn noch leben würde. Auf jeden Fall können
    wir eines nicht zulassen, nämlich dass die Bildungsaus-
    gaben ständig unter dem Durchschnitt der Ausgaben in
    den OECD-Staaten liegen. Wir müssen an dieser Stelle
    etwas tun. Hier ist das fröhliche Bekenntnis zu einer
    niedrigen Staatsquote völlig fehl am Platz. Wir sollten
    mit Blick auf diesen Bereich eine höhere Staatsquote an-
    streben und mehr Ausgaben für Bildung tätigen; dann
    würden wir auch bei PISA nicht derartige Ergebnisse er-
    zielen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Können Sie sich vorstellen, dass irgendein Regie-
    rungschef eines nordischen Staates hier einen entspre-
    chenden Vortrag halten würde? Was glauben Sie, warum
    in Dänemark, Schweden und Finnland weitaus bessere
    Bildungsergebnisse erreicht wurden? Etwa, weil die eine
    niedrige Staatsquote haben und wenig Geld für Bildung
    ausgeben? Auf eine solche Idee käme dort niemand. Ich
    rate dazu, doch einmal die Schülerweisheit anzuwenden,
    dass man, wenn man selbst nicht weiß, wie es gemacht
    wird, beim Nachbarn, der es besser weiß, abschreiben
    sollte. An dieser Stelle wäre das dringend geboten,
    meine sehr geehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun haben Sie, verehrte Frau Bundeskanzlerin, gar
    nichts dazu gesagt, dass man international nicht mehr
    der Auffassung ist, dass die Konjunktur sehr gut läuft.
    Vielleicht war das in der Presse heute Morgen noch nicht
    deutlich genug. Denn international wird mittlerweile
    darauf hingewiesen, dass die amerikanische Hypothe-
    kenkrise Auswirkungen auf die Weltkonjunktur hat. Mitt-
    lerweile beraten andere Staaten bereits Gegenmaßnah-
    men. Deshalb rate ich dazu, dass auch wir überlegen,
    was wir tun können, um solche Krisenentwicklungen zu
    vermeiden.

    Nun haben Sie hier gesagt – das ist lobenswert; vor
    Jahren wurde das von Ihrer Partei noch als völliger Un-
    sinn verworfen –, wir bräuchten einen internationalen

    O
    b
    d
    f
    J
    T
    i
    S
    s

    N
    l
    d
    k

    t
    S
    s
    L
    b
    j
    t
    S
    h
    d
    d

    S
    p
    g
    r
    t

    G
    d
    S
    ä
    S
    s
    p
    g
    S
    u
    b
    d
    g
    r

    (C (D rdnungsrahmen. Ich kann dem nur zustimmen. Wir rauchen einen internationalen Ordnungsrahmen, der er Weltwirtschaft Regeln auferlegt, nach denen sie unktioniert. Solche Regeln fordern wir schon seit vielen ahren. Nur genügt es dann nicht, wenn man brav mehr ransparenz fordert. Meinen Sie, irgendein Hedgefonds nteressiert sich für solche braven Forderungen? Meinen ie, irgendeine Private-Equity-Gesellschaft interessiert ich dafür? (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    ein, wir brauchen Regeln, nach denen die internationa-
    en Finanztransaktionen abgewickelt werden; sonst wer-
    en wir niemals Ordnung in die Weltfinanzmärkte be-
    ommen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir hätten von Ihnen gern wenigstens eine Andeu-
    ung gehört, wie Sie sich das vorstellen. Ich frage Sie:
    ind Sie beispielsweise für die Stabilisierung der Wech-
    elkurse, wie es die Bretton-Woods-Kommission, an der
    eute wie Lambsdorff, Pöhl und andere mitgewirkt ha-
    en, schon vor vielen Jahren vorgeschlagen hat? Wenn
    a, wie wollen Sie dies erreichen? Oder wollen Sie wei-
    erhin der weltweiten Spekulation Tür und Tor öffnen?
    ind Sie bereit, wie es etwa James Tobin vorgeschlagen
    at und wie es auch viele Staatsmänner der Welt gefor-
    ert haben, die internationalen Finanztransaktionen
    urch eine Steuer einzudämmen?


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Alles alte Hüte, Herr Lafontaine!)


    ind Sie bereit, zur Regulierung des internationalen Ka-
    italverkehrs andere Regeln vorzuschlagen? Wir hätten
    ern irgendetwas dazu gehört. Lediglich mehr Transpa-
    enz zu fordern, ist angesichts der Zustände auf den in-
    ernationalen Finanzmärkten schlicht naiv.


    (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Transparenz ist die Grundvoraussetzung für die Funktionsfähigkeit von Märkten!)


    Das gilt im Übrigen auch für die Europäische
    emeinschaft. Ich möchte hier ausdrücklich feststellen,

    ass die Vorschläge des französischen Staatspräsidenten
    arkozy besser sind als das, was von Ihrer Regierung ge-
    ußert wird. Wenn beispielsweise der französische
    taatspräsident und viele andere fordern, die Europäi-
    che Zentralbank nicht nur auf Preisstabilität zu ver-
    flichten, sondern auch auf Wachstum und Beschäfti-
    ung, dann hat er recht. Wenn Sie den antiquierten
    tandpunkt der Preisstabilität vertreten, dann haben Sie
    nrecht. Europa hat in den letzten Jahren Wachstumsein-
    ußen gehabt, weil die Europäische Zentralbank es nicht
    er amerikanischen Notenbank gleichgetan hat. Es wäre
    ut, wenn Sie Ihren Standpunkt an dieser Stelle revidie-
    en und auf Frankreich zugehen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])







    (A) )



    (B) )


    Oskar Lafontaine
    Wenn der französische Staatspräsident beispielsweise
    fordert, eine europäische Wirtschaftsregierung einzuset-
    zen, um die Wirtschaftspolitik der europäischen Staaten
    zu koordinieren, dann findet er unsere Unterstützung.
    Bei immer enger verflochtenen europäischen Volkswirt-
    schaften ist das nur logisch. Es wäre sinnvoll, die Inves-
    titionen und die Finanzpolitik aufeinander abzustimmen,
    ebenso die Lohnpolitik, damit das Lohndumping nicht
    fortgesetzt wird. Sinnvoll wäre auch, die Steuerpolitik
    abzustimmen; dazu hätten wir ebenfalls gern etwas
    gehört. Wir brauchen eine Steuerharmonisierung in
    Europa, damit das Dumping an der Steuerfront nicht
    fortgesetzt wird.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wenn der französische Staatspräsident beispielsweise
    etwas zum Stabilitätspakt sagt, dann sollte man ihn nicht
    so abbügeln, wie es laut Presse jetzt geschehen ist. Wir
    hatten schon einmal eine Regierung, der man sagen
    musste, dass eine enge Zusammenarbeit mit Frankreich
    vielleicht besser sei als das ständige Schüren von Kon-
    flikten; das liegt schon etwas zurück. Irgendwann hat
    man das gelernt. An dieser Stelle rate ich dringend dazu,
    einen engeren Schulterschluss mit Frankreich zu suchen.

    Aus Zeitgründen nur noch ein paar Worte zur Außen-
    politik. Wir, die Fraktion Die Linke, befürworten eine
    andere Außenpolitik. Wir befürworten eine Außenpoli-
    tik, die das Völkerrecht zu ihrer Grundlage macht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Es ist auf Dauer nicht hinnehmbar, dass Deutschland das
    Völkerrecht nicht zur Grundlage der Außenpolitik
    macht.

    Ich beginne mit dem Irakkrieg. Das Bundesverwal-
    tungsgericht hat Ihnen bescheinigt, dass Sie am Irak-
    krieg mittelbar beteiligt sind. Das Bundesverwaltungs-
    gericht hat Ihnen bescheinigt, dass dies ein Bruch des
    Völkerrechts ist. Sie tun so, als ginge Sie das alles nichts
    an. Es ist etwas Neues in Deutschland, dass eine Regie-
    rung von einem höchsten Gericht bescheinigt bekommt,
    das Völkerrecht zu brechen, und dass sie dafür nur ein
    Achselzucken übrig hat. Das ist eine Fehlentwicklung,
    die korrigiert werden muss.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Dasselbe gilt für Afghanistan. Es genügt nicht, auf
    ISAF zu verweisen. Wir müssen auch „Enduring
    Freedom“ und den Tornadoeinsatz in diesem Hause dis-
    kutieren. Daran darf man sich nicht vorbeimogeln. Es ist
    ja richtig, dass das eine oder andere von den Soldaten in
    Afghanistan positiv auf den Weg gebracht worden ist.
    Wer wollte das bestreiten? Für meine Fraktion aber ist es
    nicht hinnehmbar – ich sage dies hier noch einmal in al-
    ler Klarheit –, dass auf der Grundlage von Fotos, die
    mithilfe deutscher Tornados aufgenommen werden, un-
    schuldige Menschen umgebracht werden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    n
    n
    t
    w
    V
    g

    e
    W
    w
    c
    m
    g
    g
    n
    K
    a
    s
    w

    A
    o
    S
    J
    W
    S
    w

    D

    r

    E
    n
    d

    v
    a
    a
    C
    I

    (C (D Wenn dies nicht der Fall ist, dann seien Sie Frau geug, sich hier hinzustellen und zu sagen: Das stimmt icht; die von diesen Tornados aus aufgenommenen Foos werden nicht für die NATO-Bombardierungen verandt. Solange Sie dies aber nicht sagen können, ist die orgehensweise, die in den letzten Monaten an den Tag elegt worden ist, völlig unverantwortlich. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir reklamieren nach wie vor eine Außenpolitik, die
    in Kanzler im Deutschen Bundestag einmal mit dem
    ort „Gewaltverzicht“ begründet hat. Das Wort „Ge-
    altverzicht“ ist in den letzten Jahren aus der öffentli-

    hen Diskussion in Deutschland verschwunden; das
    uss Gründe haben. Für den Fall, dass jemand eine be-

    renzte Auslegung des Wortes „Gewaltverzicht“ vortra-
    en möchte, sage ich: Dieser Kanzler hat das Wort nicht
    ur auf den Ost-West-Konflikt bezogen. Nein, dieser
    anzler hat das Wort „Gewaltverzicht“ für den Frieden

    uf der ganzen Welt formuliert. Es gilt auch für die Lö-
    ung von Konflikten in Afghanistan, im Irak oder sonst
    o.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Gewaltverzicht sollte die Grundlage der deutschen
    ußenpolitik sein. Wir sollten uns an einer Tradition
    rientieren, die nach meiner Auffassung die gebündelte
    chlussfolgerung aus unserer Geschichte im letzten
    ahrhundert ist. Wenn es darum geht, den Frieden in der
    elt zu erreichen, dann sollte sich Deutschland auf den

    atz verpflichten: Von deutschem Boden darf niemals
    ieder Krieg ausgehen.


    (Anhaltender Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun der Vorsitzende der SPD-Fraktion,

r. Peter Struck.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    en! Lassen Sie uns zu seriöser Politik zurückkehren!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Lachen bei der LINKEN)


    in persönliches Wort an meinen Vorredner: Wenn einer
    icht das Recht hat, sich auf Willy Brandt zu berufen,
    ann sind Sie es, Herr Kollege.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der Finanzminister hat einen guten Haushaltsentwurf
    orgelegt; dazu gratuliere ich der Regierung. Das heißt
    ber nicht – ich spreche für meine Fraktion, aber wohl
    uch für die Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    SU –, dass wir ihn unverändert beschließen werden.

    ch möchte nur zwei Punkte ansprechen, um gleich klar-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    zumachen, wo wir dem Minister noch helfen wollen, wo
    wir uns beim Finanzminister nicht durchsetzen konnten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt kommen sicherlich Sparvorschläge, Herr Kollege!)


    Erstens. Wir, jedenfalls die SPD-Fraktion, sind dafür,
    das BAföG um 10 Prozent zu erhöhen, nicht nur, wie es
    im Haushaltsentwurf steht, um 5 Prozent.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist längst überfällig. Es hat lange keine BAföG-Er-
    höhung gegeben. Außerdem glaube ich, dass wir den
    Studentinnen und Studenten helfen müssen, gerade im
    Hinblick darauf, dass es leider einige Länder gibt, die
    Studiengebühren eingeführt haben, was wir nicht woll-
    ten.

    Das Zweite ist ein eher unwichtiger Punkt, der aber
    für die Betroffenen von Bedeutung ist. Wir sind auch da-
    für, dass der Wehrsold der Wehrpflichtigen der Bundes-
    wehr erhöht wird. Sie haben das für die Arbeit, die sie
    zur Unterstützung der Bundeswehr zu Hause erbringen,
    verdient.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden im Rahmen der Haushaltsplanberatungen
    auch über andere Dinge zu reden haben. Manches steht
    zur Debatte; manches ist in den Zeitungen zu lesen, zum
    Beispiel, was die Finanzierung der Staatsoper in Berlin
    angeht. Ich sehe der Entwicklung mit Interesse entgegen.
    Es gibt noch weitere Projekte. Wir werden sehen, wie
    wir den Haushalt nach der Bereinigungssitzung des
    Haushaltsausschusses letztlich gestalten.

    Ich möchte ein persönliches Wort an die Mitarbeite-
    rinnen und Mitarbeiter in den Ministerien richten. Ich
    weiß, dass in den vergangenen Jahren – ich glaube,
    schon zu Helmut Kohls Zeiten beginnend – Abschläge
    beim Personal gemacht worden sind, Stelleneinsparun-
    gen in deutlichem Umfang. Ich weiß aus vielen Ministe-
    rien, dass die Grenze der Zumutbarkeit erreicht ist. Jetzt
    muss Schluss sein mit weiteren Stellenkürzungen. Die
    Ministerien müssen in der Lage sein, ihre Arbeit ordent-
    lich erledigen zu können. Wir stehen an der Seite der
    vielen Personalräte, die sich an uns gewandt haben. Das
    wollte ich nur zur Klarstellung sagen.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese Koalition hat eine Menge auf den Weg ge-
    bracht. Mit Interesse habe ich manche Kommentare von
    Journalisten gelesen, die vor der Klausurtagung des Ka-
    binetts in Meseberg geschrieben haben: Jetzt machen sie
    einen neuen Koalitionsvertrag, jetzt kommt wieder et-
    was Neues. – Es ist kein neuer Koalitionsvertrag ge-
    schlossen worden. Das war auch gar nicht möglich, weil
    es eine Kabinettssitzung war und die Koalitionsfraktio-
    nen gar nicht dabei waren. Wir haben eine Reihe von Be-
    schlüssen gefasst, die uns schwer gefallen sind. Es war
    aber notwendig, diese Beschlüsse zu fassen; die Erfolge
    zeigen sich jetzt. Ich will es noch einmal darstellen, ohne
    dass ich wieder die alte Debatte beginnen möchte, wem
    der Erfolg eigentlich zuzurechnen ist oder wer derjenige
    ist, der den Aufschwung begründet hat: Dass durch die

    A
    d
    l
    t

    m
    A
    K
    J
    Z
    f
    e
    d
    A
    H
    G
    h
    D

    m
    l
    d
    s
    v
    d
    S
    m
    r
    l
    n
    m

    b
    D

    D
    A
    n
    g
    m
    r
    t
    ü
    k
    d
    g
    s
    r

    a

    T
    l

    (C (D genda 2010 von Gerhard Schröder die Grundsteine für en Aufschwung gelegt worden sind, steht doch eigentich völlig außer Frage. Das wird doch niemand bestreien wollen. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Einen Teil hat die Union mitgetragen, auch über Ver-
    ittlungsverfahren und dergleichen. Was war denn die
    genda 2010? Sie hat das Startsignal für den Ausbau der
    inderbetreuung gegeben, hat dazu beigetragen, dass die

    ugendarbeitslosigkeit zurückgeführt werden konnte, die
    ahl der Existenzgründungen steigt, der Mittelstand ge-

    ördert und die Kommunen gestärkt wurden. Heute war
    in Interview mit dem Oberbürgermeister von Düssel-
    orf zu lesen, in dem er darauf verwiesen hat, wann der
    ufschwung für die Kommunen begonnen hat. Auch der
    inweis darauf, dass die Unternehmensteuerreform die
    ewerbesteuereinnahmen der Kommunen stabilisiert
    at, ist im Hinblick auf die Kommunalpolitik in
    eutschland sehr wichtig.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Agenda 2010, die auch in meiner Partei und in
    einer Fraktion durchaus umstritten war, hat die Grund-

    agen für die Senkung der Arbeitslosigkeit geschaffen;
    as ist gar keine Frage. Natürlich haben auch viele Men-
    chen dazu beigetragen, dass wir einen Aufschwung zu
    erzeichnen haben. Mit der Agenda 2010 sind zugleich
    ie Grundlagen für die Stabilisierung unserer sozialen
    icherungssysteme gelegt worden. Wenn wir nichts ge-
    acht hätten, wäre die Stabilisierung der sozialen Siche-

    ungssysteme angesichts der demografischen Entwick-
    ung gegen die Wand gefahren worden. Das kann doch
    iemand bestreiten. Inzwischen bestreitet es auch nie-
    and mehr aus den Reihen der Gewerkschaft.

    Ich will auch ein Thema ansprechen, das uns im Augen-
    lick beschäftigt: die Auswirkungen der Rente mit 67.
    ass diese Entscheidung richtig war, ist gar keine Frage.


    (Lachen bei der LINKEN)


    ass die Menschen länger arbeiten müssen, weiß jeder.
    ngesichts der demografischen Entwicklung kann es
    icht sein, dass man so früh in Rente geht wie heute oder
    estern und die gleiche Rente bekommt wie bisher. Wir
    üssen prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, Alters-

    egelungen wie Teilrente bzw. Altersteilzeit auszugestal-
    en. Das Ministerium hat Vorschläge dazu vorgelegt,
    ber die wir zu diskutieren haben werden. Ich will aber
    lipp und klar sagen: Es war eine schwierige Entschei-
    ung, die unser Verhältnis zu den Gewerkschaften nicht
    erade beflügelt hat. Trotzdem stehen wir zu dieser Ent-
    cheidung; da wird nichts rückgängig gemacht, sie war
    ichtig.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Haushaltsentwurf, über den jetzt im Haushalts-
    usschuss beraten wird, steht unter dem Dreiklang
    Investieren, Sanieren, Reformieren“. Bezüglich des
    hemas Reformen will ich auf den Bereich der Fami-

    ien- und Kinderpolitik zurückkommen. Diese Koali-






    (A) )


    )

    Dr. Peter Struck
    tion hat das Elterngeld eingeführt. Die entsprechenden
    Regelungen gelten seit dem 1. Januar dieses Jahres. Wir
    alle machen leider den Fehler, dass wir zwar zur Kennt-
    nis nehmen, wenn wir etwas erreicht haben, dass wir
    aber nicht mehr darüber reden. Das Elterngeld ist ein
    großer Erfolg der Familienpolitik in der Bundesrepublik
    Deutschland; das ist gar keine Frage.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben jetzt über die Krippenplätze zu entschei-
    den. Die Bundesregierung wird einen Gesetzentwurf
    vorlegen, über den wir zu beraten haben werden. Ich will
    es ganz klar sagen: Für die SPD ist entscheidend, dass es
    einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gibt.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir reden zwar auch über andere Vorstellungen, zum
    Beispiel über ein Betreuungsgeld – ich lese durchaus,
    was Kolleginnen und Kollegen dazu sagen –, aber es ist
    klar, dass darüber nicht jetzt entschieden wird, sondern
    im Jahre 2013. Jetzt wird über den Rechtsanspruch auf
    einen Krippenplatz entschieden.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich füge an dieser Stelle als Mitvorsitzender der Föde-
    ralismuskommission II, die sich mit den Finanzbezie-
    hungen zwischen Bund und Ländern zu befassen hat,
    ein: Dass sich der Bund bereit erklärt hat, Personalkos-
    ten und Betriebskosten von Krippen zu finanzieren, ist
    eine Maßnahme, die im Grunde genommen über das hi-
    nausgeht, was der Bund machen müsste. Inhaltlich gese-
    hen ist es aber absolut richtig. Wir schaffen mehr Krip-
    penplätze, damit der Rechtsanspruch verwirklicht
    werden kann.


    (Beifall bei der SPD)


    Noch eine kurze Bemerkung zu einigen Themen aus
    der Innenpolitik. Sie wissen – das ist allgemein bekannt –,
    dass es zwischen den Koalitionsfraktionen und innerhalb
    der Regierung eine Debatte über die Frage gibt, ob es in
    Deutschland einen Mindestlohn geben muss. Meine
    feste Überzeugung ist, dass es einen Mindestlohn geben
    wird. Daran führt kein Weg vorbei. Wir werden dafür
    kämpfen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich weiß, mit dieser Koalition geht es nicht. Aber wir ha-
    ben einige Punkte beschlossen, die vielleicht dahin füh-
    ren. Dazu gehört das Entsendegesetz, das auch die Kanz-
    lerin in ihrem Debattenbeitrag vorhin angesprochen hat.
    Ich will klipp und klar sagen: Was im Bereich der Post-
    zustellung zwischen der Post und Verdi vereinbart wor-
    den ist, ist ein sehr guter Weg. Wir werden in der nächs-
    ten Woche in der Bundestagsfraktion beschließen, dass
    diese Regelung jetzt in das Entsendegesetz aufgenom-
    men werden soll, Herr Arbeitsminister.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich denke, die Kolleginnen und Kollegen der CDU/
    CSU-Fraktion werden diesen Weg mitgehen. Es ist ein
    großer Erfolg. Wenn wir das nicht machen würden, ergä-

    b
    1
    B
    D
    u

    t
    R
    O
    K
    u
    I
    c
    t
    g
    B
    e
    w

    E
    K
    g
    u
    d

    W
    a
    s
    c
    z
    d

    g
    h
    K
    A
    i
    m
    V
    d
    i
    w

    m
    t

    M
    D
    n

    n

    (C (D en sich im Zuge der Liberalisierung, die ab dem . Januar des nächsten Jahres kommt, erhebliche soziale enachteiligungen für die Briefzusteller in Deutschland. as wollen wir nicht. Deshalb soll das Entsendegesetz m den Bereich der Postzustellung erweitert werden. Zum Thema „innere Sicherheit“. Dass Koalitionsfrakionen miteinander diskutieren, ist klar; das gab es in jeder egierung. Wir führen eine Debatte über das Recht zur nlinedurchsuchung durch das Bundeskriminalamt. ollege Kauder, Kollege Ramsauer, Kollege Schäuble nd Kollegin Zypries haben gestern darüber gesprochen. ch will klipp und klar festhalten: Wenn Onlinedurchsuhungen für die Bekämpfung der terroristischen Aktiviäten in Deutschland erforderlich sind, sind wir nicht daegen. Ich möchte nur wissen, unter welchen rechtlichen edingungen sie stattfinden sollen. Deshalb warte ich auf in Urteil aus Karlsruhe. Dann weiß ich ganz genau, was ir in das Gesetz hineinschreiben müssen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Beck [Köln] Das war der Rückzug auf Raten!)


    s bleibt dabei, dass wir nicht generell dagegen sind. Die
    anzlerin hat ihre Meinung dazu gesagt; ich habe meine
    esagt. Wir werden dieses Thema in aller Ruhe beraten
    nd dann im Frühjahr nächsten Jahres darüber entschei-
    en.

    Was bei der Fahndung nach Terroristen in der letzten
    oche gelungen ist, ist ein großer Erfolg. Das zeigt aber

    uch, dass die Instrumente, die wir haben, um terroristi-
    che Aktivitäten in Deutschland aufzuklären, ausrei-
    hend vorhanden sind. Das ist ein großer Erfolg der Poli-
    ei. Herzlichen Glückwunsch an die Polizeibeamten, die
    ie geplanten Verbrechen aufgedeckt haben!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    Dass wir in Deutschland bisher von solchen Anschlä-
    en verschont geblieben sind, hat nichts mit dem Anse-
    en Deutschlands in der Welt zu tun. Das ist Glück. Die
    offerbombenattentate in Köln und die jetzt geplanten
    ttentate sind zum Glück aufgedeckt worden. Dass wir

    m Visier von Terroristen sind, wissen wir. Das muss
    an hier auch sagen. Unsinn ist die Behauptung des
    orsitzenden der Fraktion der Linken, wir würden uns
    urch unsere Aktivitäten in Afghanistan den Terrorismus
    ns Land holen. Das ist absoluter Quatsch. Wir haben so-
    ieso mit Terrorismus zu rechnen, Herr Kollege.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden uns in Deutschland damit beschäftigen
    üssen, dass wir Gegenstand von terroristischen Aktivi-

    äten sein werden.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sind!)


    an kann nicht jeden Bürger der Bundesrepublik
    eutschland vor solchen Anschlägen schützen. Das geht
    icht. Das muss man wissen.

    Wir können auch unsere Soldatinnen und Soldaten
    icht vor jedem Anschlag schützen. Ich bin öfter in

    (B)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Afghanistan gewesen als in Amerika oder anderswo.
    Auch dort ist man nicht gegen Selbstmordattentäter ge-
    schützt. Wie denn auch? Das heißt, jeder Soldat und jede
    Soldatin, die den Auftrag der Bundeswehr in Afghanis-
    tan wahrnehmen, wissen, dass dadurch ihr Leben gefähr-
    det ist. Deshalb will ich an dieser Stelle allen, die bei
    diesem Einsatz ihr Leben für ein gutes Ziel in Afghanis-
    tan riskieren, meinen Respekt und meinen herzlichen
    Dank aussprechen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich weiß, dass am Wochenende in Berlin eine De-
    monstration unter der Überschrift „Raus aus Afghanis-
    tan“ stattfindet.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Am Sonnabend!)


    Diejenigen, die zu dieser Demonstration gehen, sollten
    Folgendes wissen: Seit 2001 – ich rede über die Zeit
    nach den Taliban – sind 3 500 Schulen in Afghanistan
    errichtet worden. Die Zahl der Schüler hat sich auf
    6,5 Millionen verfünffacht. Es sind 30 000 Lehrer ausge-
    bildet worden. Allein im Jahr 2005 wurden
    500 000 Mädchen erstmals zum Schulbesuch angemel-
    det. Allein diese Zahlen zeigen, dass unser Engagement
    in Afghanistan richtig ist. Die Menschen danken es uns.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] – Widerspruch der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


    Wie kann man so etwas ignorieren? Was würde es wohl
    bedeuten, wenn wir aus Afghanistan herausgingen? Was,
    glauben Sie, würde passieren? Glauben Sie, die Mäd-
    chen dürften in der Schule bleiben, wenn die Taliban
    wieder an die Macht kommen? Glauben Sie, die Schulen
    würden wieder geöffnet? In welcher Welt leben Sie ei-
    gentlich? Die Menschen haben ein Recht darauf, dass
    wir ihnen helfen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    In der SPD-Fraktion hatten wir in der letzten Woche
    die afghanische Frauenministerin zu Gast, Frau
    Dr. Ghazanfar, die uns ihr Leben geschildert hat. Sie ist
    Professorin für Literatur. Sie wurde von den Taliban ein-
    gesperrt und gezwungen, im Keller ihres Hauses zu blei-
    ben. Sechs Jahre lang durfte sie das Haus und den Keller
    nicht verlassen. Jetzt ist sie Frauenministerin. Allein
    diese Tatsache, so sagt sie, ist ein Beweis dafür, dass die
    internationale Hilfe dringend erforderlich ist.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Kollege Lafontaine hat in einer ARD-Talkshow
    am 20. Mai 2007 gesagt:

    Wir können aber niemals Terror durch Terror be-
    kämpfen, also sollten wir dies jetzt einstellen, und
    zwar unverzüglich.

    H
    d
    s
    i


    s
    z
    t

    K
    b
    w
    g
    V

    H
    ü
    w
    E
    d
    d
    m
    s
    g

    t
    u
    v
    r
    B
    u
    t
    w
    j
    W
    d
    e
    w
    1
    K

    I
    r
    a

    m
    B

    (C (D err Kollege Lafontaine, wer Soldatinnen und Soldaten er Bundeswehr mit Terroristen gleichstellt, versündigt ich gegenüber dem, was die Soldatinnen und Soldaten n Afghanistan tun. Sie sollten sich schämen. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Das gilt auch für die Gleichstellung mit dem Schießbefehl!)


    Das greife ich gern auf. Wer so wie Sie auftritt, der
    ollte sich fragen lassen, ob das, was manche Ihrer Leute
    um Schießbefehl gesagt haben, wirklich zu verantwor-
    en ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Sehr richtig!)


    ollege Bisky, Sie haben gesagt, dass es keinen Schieß-
    efehl gab. Das ist doch wohl absurd. Dass geschossen
    erden musste, das weiß doch wohl jeder. Das weiß so-
    ar ich, und ich war nicht Mitglied der Nationalen
    olksarmee.

    Ein Kollege der Linkspartei, Landesvorsitzender von
    essen, Altkommunist Peter Metz, hat in der Debatte
    ber die Leugnung des SED-Schießbefehls gesagt, dass,
    er wirklich etwas gegen den Schießbefehl habe, seinen
    influss auf Minister Jung geltend machen müsse. Er hat
    en SED-Tötungsbefehl an der Mauer mit dem Einsatz
    er Bundeswehr in Afghanistan verglichen. Da sieht
    an einmal, mit welchen Leuten Sie arbeiten wollen. Er

    oll Ihr Spitzenkandidat in Hessen werden. Das ist un-
    laublich.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will etwas zu einem Thema sagen, das im Bundes-
    ag und in der Bundesregierung sicherlich nicht ganz un-
    mstritten ist – ich will meine Meinung dazu aber nicht
    erschweigen –: dem NPD-Verbot. Das Verbotsverfah-
    en ist auch deswegen gescheitert, weil die zuständigen
    ehörden, die vielen Landesämter für Verfassungsschutz
    nd das Bundesamt für Verfassungsschutz, nicht wuss-
    en, wie viele V-Leute der anderen Behörden wo tätig
    aren. Der Senat war zu Recht verärgert darüber, dass

    eden Tag eine Meldung kam: Wir haben noch einen! –
    er aber sagt, dass diese Partei verfassungswidrig ist,

    er muss das in Karlsruhe klären lassen, der kann nicht
    infach sagen: „Die sind verfassungswidrig“, und das
    ar es. Ich möchte nicht, dass diese Partei weiterhin
    ,5 Millionen Euro vom Staat kassiert und damit ihren
    ampf gegen den Staat finanziert.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Anna Lührmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    ch denke, dass manche öffentliche Äußerung schon aus-
    eicht, um den Verbotsantrag zu begründen, sodass man
    uf V-Leute nicht Bezug nehmen muss.

    Natürlich werden sich die Innenminister der Länder
    it dem Thema zu beschäftigen haben; aber ich bitte die
    undesregierung, den zuständigen Innenminister – viel-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    leicht auch die Justizministerin –: Herr Kollege
    Schäuble, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie veranlassen
    könnten, dass innerhalb einer Frist von einem halben
    Jahr von den 16 Landesämtern für Verfassungsschutz
    und dem Bundesamt für Verfassungsschutz ein Bericht
    über diesbezügliche Erkenntnisse an das zuständige Gre-
    mium des Bundestages, das Parlamentarische Kontroll-
    gremium, übergeben werden könnte. Dann können wir
    beraten, ob es Grundlagen für ein Verbotsverfahren gibt.
    Aber es einfach hinzunehmen, dass die NPD so weiter-
    machen kann, bin ich nicht bereit zu akzeptieren. Das
    will ich klar festhalten.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will auch auf das Thema Föderalismusreform,
    das Kollege Steinbrück gestern ebenfalls angesprochen
    hat, eingehen. Wir haben als Große Koalition und ange-
    sichts der großen Mehrheit im Bundesrat die enorme
    Chance – die wird es so schnell nicht wieder geben –, die
    Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern neu zu
    ordnen. Kollege Oettinger und ich sind uns als Vorsit-
    zende darin einig. Am Donnerstag und Freitag beginnen
    wir zu beraten. Auch die Obleute aller Fraktionen – das
    schließt den Kollegen Ramelow ein – sind der Meinung,
    dass wir eine Chance haben, etwas zu erreichen.

    Worum geht es? Wir wollen die Debatte über die Be-
    grenzung der Verschuldung zu einem Ergebnis führen.
    Es muss klar sein, unter welchen Bedingungen die Ver-
    schuldungsgrenze erreicht ist, wie weit sich ein Staat
    verschulden darf. Dass Art. 115 des Grundgesetzes, den
    wir jetzt haben, nicht ganz geeignet ist, hat uns der Bun-
    desrechnungshof bescheinigt; das ist auch durchgängig
    politische Meinung. Die weite Auslegung des Investi-
    tionsbegriffs, wie von vielen Regierungen praktiziert,
    geht so nicht weiter. Ich bin der Auffassung, dass wir
    über eine Verschuldungsgrenze à la Schweiz und andere
    Modelle reden müssen. Der Vorschlag vom Kollegen
    Oettinger und mir wird sein, die Frage „Wie begrenzen
    wir die Aufnahme von Schulden?“ zu klären, und zwar
    so rechtzeitig, dass noch in dieser Legislaturperiode in
    Bundestag und Bundesrat über Grundgesetzänderungen,
    wenn sie erforderlich sein sollten, abgestimmt werden
    kann.

    In diesem Zusammenhang taucht auch die Frage auf,
    ob das, was wir für den Bund regeln, auch für die Länder
    gelten kann. Wir müssen also mit dem Bundesrat klären,
    wie unsere Regelungen in die 16 Landesverfassungen
    übernommen werden. Ich bin sehr dafür, dass für den
    Bund und für die Länder die gleichen Regelungen gel-
    ten. Aber dies wird schwierig.

    Ein zweites Thema – auch das hat Peer Steinbrück an-
    gesprochen – sind die Altschulden. Dass wir eine
    Menge Altschulden haben, hat Peer Steinbrück gesagt.
    Insgesamt beträgt die staatliche Gesamtverschuldung
    1 500 Milliarden Euro. Aber was machen wir damit? Es
    gibt Debatten darüber zu versuchen, alle Länder auf den
    gleichen Stand zu bringen. Kollege Oettinger hat die
    Einrichtung eines Fonds vorgeschlagen, in den die rei-
    chen Länder einzahlen und aus dem die armen Länder
    Geld bekommen, wenn sie ihre Schulden abbauen: pro
    abgebautem Euro Schulden 1 Euro aus dem Fonds. Peter
    Harry Carstensen hat andere Vorschläge gemacht, auch

    T
    f
    T
    a
    l

    a
    s
    l
    F
    s


    d
    D
    s

    W
    a
    w
    u

    W
    o
    r
    d

    B
    k
    s


    e

    r
    t
    f
    u
    u
    K

    g
    m
    s
    s
    s
    t
    2

    (C (D hilo Sarrazin. Die Frage, wie wir mit den Altschulden ertig werden, ist schwieriger. Aber wir müssen das hema angehen. Es ist völlig klar, dass die Schuldenlast bgebaut werden muss; der Bund muss allein 42 Miliarden Euro an Zinsen zahlen. Das dritte Thema, das uns beschäftigt, ist die Steuerutonomie der Länder. In der Föderalismuskommision vertreten manche Länder die Auffassung: Wir wolen eine eigene Steuerautonomie. Hier stellt sich die rage, ob Ländersteuern weiterhin vom Bund beschlosen werden müssen. Beispiel: die Erbschaftsteuer. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU])


    Vorsicht! – Nehmen wir einmal an, die Länder hätten
    as Recht, die Erbschaftsteuer selbst zu bestimmen.
    ann würde Bayern sagen: Bei uns gibt es keine Erb-

    chaftsteuer; wir haben genug Geld.


    (Dr. Peter Ramsauer spiel!)


    as sagt Bremen? – Wir brauchen Erbschaftsteuer. Mit
    nderen Worten: Jeder, der in die Situation kommt, et-
    as zu vererben, geht nach Bayern. Das will ich nicht,
    nd das geht auch überhaupt nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ir müssten dann klären – das ist eine absurde Debatte –,
    b die 16 Bundesländer untereinander Doppelbesteue-
    ungsabkommen schließen müssten. Dies zeigt schon,
    ass das schwierig wird.

    Ich bin dafür, dass wir die Erbschaftsteuer seitens des
    undes für alle Länder gleich festlegen sollten, damit
    eine Ungleichheiten, kein Wettlauf „Arm gegen Reich“
    tattfindet.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Experten klatschen; das ist auch richtig. Es gibt
    ine gute Chance, dazu etwas zu schaffen.

    Insgesamt muss ich sagen: Die Medien in Berlin be-
    ichten darüber, wer sich mit wem in welchem Haus
    rifft und wer mit wem essen geht. Es ist lächerlich, was
    ür die Presse wichtig ist. Kollege Kauder und ich treffen
    ns sehr oft. Wenn wir immer sagen würden, dass wir
    ns irgendwo treffen, würde in der Zeitung stehen:
    auder und Struck treffen sich.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja! Dann wären die Seiten voll! – Gegenruf des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Allerdings mit nichts! Mit gar nichts! – Dirk Niebel [FDP]: Genau! Denn da passiert nichts!)


    Ich will klipp und klar sagen: Diese Koalition ist eine
    roße Chance für Deutschland. Die Große Koalition
    uss große Aufgaben erledigen. Das hat sie teilweise

    chon gemacht; das ist gar keine Frage. Wir haben die
    ozialen Sicherungssysteme stabilisiert – das war
    chwierig genug – und uns mit der Steuerpolitik beschäf-
    igt. Aber wir haben in den nächsten zwei Jahren bis
    009 noch eine Menge zu tun.


    (Dirk Niebel [FDP]: Oh ja! Da hat er allerdings recht!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Dennoch sagen alle, die beteiligt sind – Frau Kanzle-
    rin, ich weiß nicht, ob auch Sie das sagen; ich glaube, Ih-
    nen geht es momentan ganz gut –: 2009 soll diese Koali-
    tion zu Ende sein. Ich muss dazusagen: nicht aus
    inhaltlichen Gründen. Ich jedenfalls sehe keine; denn
    über alle Punkte, die strittig sind, können wir diskutie-
    ren, und wir werden Lösungen finden. Vielmehr ist es im
    Interesse der parlamentarischen Demokratie, wenn einer
    starken Regierung eine fast ebenso starke Opposition ge-
    genübersteht. Große Koalitionen müssen in Deutschland
    eine Ausnahme bleiben; dafür bin ich.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Sie haben ja so recht! Sie sind so klug, Herr Struck!)


    – Herr Westerwelle, dass Sie gerne in die Regierung
    kommen würden, kann ich verstehen. Irgendwann wird
    es auch für Sie einmal Zeit. Dass auch Sie gerne einmal
    auf der Regierungsbank sitzen möchten, kann ich nach-
    vollziehen.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Genau! Aber ganz vorne! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ja! Ganz vorne!)