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ID1611015800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Gehb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit den

    diesjährigen Haushaltsberatungen läuten wir nicht nur
    die zweite Jahreshälfte ein, sondern auch die zweite
    Halbzeit der Legislaturperiode. In der ersten Hälfte ha-
    ben wir jedenfalls auf dem Gebiet der Rechtspolitik
    große Vorhaben angepackt und zu Ende geführt. Das
    werden wir auch in der zweiten Hälfte mit Kraft und
    Willen tun.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Liebe Mechthild Dyckmans, bevor du gleich Kritik
    anmeldest: Es handelt sich übrigens um das Zollfahn-
    dungsdienstgesetz und das Rechtsdienstleistungsgesetz.
    Du hattest dich ein bisschen verlesen und warst wohl
    schon beim nächsten Absatz. Das nur einmal zur Rich-
    tigstellung, damit klar ist, worüber wir hier reden.

    Ich will daran erinnern, dass wir vor der Sommer-
    pause Änderungen des Urheberrechts und des Versiche-
    rungsvertragsrechts verabschiedet haben. Das sind wahr-
    lich keine Petitessen, sondern große Kaliber in der
    Rechtspolitik. Auch damit werden wir fortfahren.

    Ich sage: Wir stehen nicht nur im Wettbewerb bei der
    Erbringung von Dienstleistungen und Erzeugung von
    Waren, sondern wir stehen auch im Wettbewerb mit den
    Rechtsordnungen anderer Länder. Es ist eine große He-
    rausforderung für den nationalen Gesetzgeber und insbe-
    sondere für uns Rechtspolitiker, im Konzert der Rechts-
    ordnungen mithalten zu können. Es wird internationaler,
    zumindest europäischer. Wir waren vor einem Jahr in
    Frankfurt bei einer Veranstaltung der IHK mit dem
    schmissigen Titel European and German Law goes
    Hollywood. Dieser Titel hatte schon seinen Sinn. Wir
    merken zum Beispiel, wie wir durch europäische Vorga-
    ben immer mehr präjudiziert werden.

    Ich will die Antidiskriminierungsrichtlinien und
    unser AGG ansprechen. Ich habe immer gesagt – dazu
    stehe ich auch –: Diese Antidiskriminierungsrichtlinien
    aus Europa kommen mir vor wie ein stinkender Hand-
    käse.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Man kann ihn entweder elegant in einen Parfümflakon
    stecken oder in Zeitungspapier einwickeln. Das olfakto-
    rische Grundunbehagen bleibt auf jeden Fall gleich.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    So haben wir auch andere europäische Vorgaben. Ich
    nenne einmal die FFH- und die Vogelschutzrichtlinie,
    die uns in Deutschland an den Rande der Wettbewerbs-
    fähigkeit bringen. Wenn ich mir überlege, dass ich in
    Kassel an der A 44 im 20. Jahr nach der Wiedervereini-
    gung immer noch darum kämpfen muss, drei Kilometer
    Straße zu bauen, dann muss ich Ihnen eines sagen: Wir
    lösen uns immer mehr von unserem anthropozentrischen
    Grundverständnis, dass der Mensch im Mittelpunkt
    steht, wenn die Lastwagen bei uns auf der B 7 entlang-
    fahren und mit ihren Rückspiegeln die Hecken touchie-
    ren, sodass die Tassen daheim im Schrank umfallen, nur
    damit der Kammmolch und irgendein Hirschkäfer unbe-

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    (C (D chadet durch einen Tunnel kriechen können. So kann es icht weitergehen. eswegen sage ich: Wir müssen aufpassen, dass wir bei er Umsetzung europäischen Rechts nicht das Kind mit em Bade ausschütten. Ich will auch ganz kurz erwähnen, ohne wie ein ohnbuchhalter alles stakkatohaft abzuarbeiten, dass ährend der Sommerpause im Kabinett mehrere Vorhaen auf den Weg gebracht worden sind. Drei möchte ich erausheben. Wir begrüßen es als Union ganz besonders, rau Ministerin, dass jetzt die Vaterschaftsfeststellung o auf die Füße gestellt wird, dass nicht nur ein Eheann, der nach zwölf Monaten Abwesenheit auf einer ohrinsel von seiner Frau mit einem farbigen Kind abeholt wird, endlich einen Anspruch hat, die Abstamung des Kindes zu klären. Die Hürden waren extrem hoch. Jetzt haben wir eine oppelgleisige Möglichkeit, nämlich einmal die Mögichkeit, festzustellen, wer wirklich der Vater ist, und die pätere Möglichkeit, die Vaterschaft anzufechten. Das ist ine Vorgabe vom Bundesverfassungsgericht. Wenn ich ich recht erinnere, habe ich diesen Vorschlag schon inmal im Februar 2005 im Spiegel gemacht. Ich finde, as ist eine vernünftige Regelung und wird den Kindern, en Müttern, den tatsächlichen und auch den präsumtien Vätern endlich gerecht. Ebenso unterstützen wir, dass Sie jetzt sozusagen unere Idee aufgenommen haben, auch bei nach Jugendtrafrecht verurteilten Straftätern die nachträgliche icherungsverwahrung verhängen zu können. Die Disussion wird ja ganz quer geführt. Hier geht es nicht daum, dass ein Jugendlicher im Alter von 16 Jahren leichzeitig mit der Verurteilung zur Sicherungsverwahung geschickt wird, sondern hier geht es darum, ob jeand, der zum Beispiel mit 16 Jahren jemanden ermor et hat und dafür zehn Jahre Freiheitsstrafe bekommen at, mit 26 Jahren – dann ist er ein erwachsener Mann – araufhin überprüft werden kann, ob er immer noch eine ickende Zeitbombe ist oder nicht. Darin unterscheidet er ich überhaupt nicht von demjenigen Täter, der erwachen ist. Ich finde es toll, dass die Bundesregierung das ufgenommen hat, wenngleich ich mir gewünscht hätte, ass eine Anlasstat ab einer Freiheitsstrafe von fünf Jahen und nicht erst von sieben Jahren gereicht hätte. Aber as ist eher eine Kritik im Einzelnen. Ich freue mich auch, dass vernachlässigten und veraltensauffälligen Kindern in Zukunft früher die Hilfe urch die Familiengerichte angedeiht werden lassen ann, als es bisher der Fall war. So denke ich, dass das abinett in der Sommerpause durchaus die eine oder anere Gesetzesvorlage auf den Weg gebracht hat, die wir emnächst parlamentarisch beraten werden. Es gibt aber nicht nur Themen, bei denen wir gerade rst mit der Diskussion begonnen haben, oder Themen, it denen wir uns demnächst befassen, sondern es gibt uch Gesetzesvorhaben, die kurz vor der Reife stehen, in Dr. Jürgen Gehb das Bundesgesetzblatt aufgenommen zu werden. Ich erinnere nur an das Rechtsdienstleistungsgesetz. Ich denke, dass wir auch das Gesetz zur Änderung des Unterhaltsrechts irgendwann in das Bundesgesetzblatt aufnehmen können. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Aber nur, wenn Sie verheiratete und nicht verheiratete Mütter gleichstellen!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Dafür muss es erstens verfassungsfest sein, und zweitens
    müssen auch all diejenigen zufrieden sein, die ein biss-
    chen Sorge haben, dass die Ehefrauen dabei schlechter
    wegkommen.

    Dieses Vorhaben ist schwierig; das gebe ich gerne zu.
    Auch innerhalb meiner Fraktion gibt es hierzu unter-
    schiedliche Auffassungen. So ist das nun einmal: Die ei-
    nen haben eine hohe Streitkultur, und die anderen strei-
    ten sich nicht. Ich finde, dass man im Diskurs die besten
    Lösungen findet. Wir werden sie finden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, ich will einen Schwenk
    machen. Heute ist kein ganz gewöhnlicher Tag, sondern
    der Jahrestag von 9/11. Vor sechs Jahren sind nicht nur
    die Twin-Towers angegriffen worden – das haben Sie
    alle noch in Erinnerung –, sondern man konnte endgültig
    die Hoffnung aufgeben, dass mit dem Ende des Kalten
    Krieges, in dem sich Kombattanten gegenüberstanden,
    ein Zustand des Friedens auf der Welt erreicht worden
    ist. Das ist nicht der Fall.

    An dieser Stelle sage ich Ihnen, Frau Ministerin, im
    Namen meiner Fraktion, zumindest aber im Namen der
    Arbeitsgruppe Recht, großen Dank: sowohl dafür, dass
    Sie uns während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
    gut vertreten haben, als auch dafür, dass die Zusammen-
    arbeit mit Ihnen und Ihrem Hause hervorragend funktio-
    niert und menschlich in einer Superatmosphäre verläuft.

    Frau Dyckmans, zu Ihrem Dank an die Mitarbeiter
    möchte ich sagen: Diese machen das nicht unentgeltlich,
    denn sie sind nicht ehrenamtlich tätig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Trotzdem kann man ihnen natürlich danken; dafür ist die
    Zeit immer günstig. Das tue auch ich.

    Einen kleinen Wermutstropfen muss ich Ihnen trotz-
    dem mit auf den Weg geben. Es gibt in der Rechtspolitik
    eigentlich nur einen großen Streitpunkt, nämlich das
    kleine Scharnier Rechtspolitik/Innenpolitik.


    (Otto Fricke [FDP]: Klein?)


    Zum Thema Onlinedurchsuchung ist in der Debatte
    zum vorherigen Einzelplan in den letzten 75 Minuten ei-
    gentlich alles Wichtige gesagt worden. Es gibt aber noch
    ein anderes Feld: die Strafbewehrung des Besuchs der
    sogenannten Terrorausbildungslager. Wir haben in un-
    serer Koalitionsvereinbarung festgehalten, dass wir uns
    mit diesem Thema beschäftigen wollen. Mittlerweile
    sind knapp zwei Jahre vergangen. Ich selbst habe vor

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    (C (D enigen Tagen in der Welt gesagt, dass es schwierig ist, inen Straftatbestand zu zimmern, der den Erfordernisen des Bestimmtheitsgebots genügt. (Jörg van Essen [FDP]: Ganz genau! Das Bestimmtheitsgebot ist das Problem!)


    An dieser Stelle möchte ich den Besserwisser
    eribert Prantl erwähnen. In der Süddeutschen Zeitung

    chreibt er – das hat mich heute geärgert –, ein Blick ins
    esetz erleichtere die Rechtsfindung und übrigens auch
    ie Gesetzgebung.


    (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist typisch! Aber dieser Satz könnte auch von Ihnen sein!)


    ch kann Heribert Prantl nur mit auf den Weg geben: Ein
    lick in einen Strafrechtskommentar und die Lektüre der
    inschlägigen Entscheidungen würden verhindern, dass
    an auf so überhebliche Art und Weise falsche Informa-

    ionen an die Bevölkerung weitergibt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn er im Jahre 1959 – damals könnte er gerade sei-
    en großen Schein im Strafrecht gemacht haben – im
    wölften Band der Sammlung der Entscheidungen des
    undesgerichtshofes gelesen hätte, wäre ihm aufgefal-

    en, dass es für die Verabredung zu einer Straftat einer
    ewissen Konkretisierung bedarf. Es würde nicht ausrei-
    hen, wenn wir beide, Herr Danckert, vereinbaren wür-
    en, gemeinsam eine Bank zu knacken. Wir müssten ge-
    au sagen, dass wir uns am Donnerstag um 17 Uhr vor
    er Berliner Sparkasse treffen,


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Da kann ich leider nicht! – Heiterkeit)


    nd müssten verabreden, wer das Brecheisen mitbringt.
    enn diese Konkretisierung fehlt, handelt es sich um ein

    bstraktes Gefährdungsdelikt, das nach der gegenwär-
    igen Rechtslage nicht bestraft werden kann. So viel
    azu, wenn Besserwisser meinen, sie müssten den Leu-
    en einen einschenken.

    Ich sehe mit Schrecken, dass ich nur noch
    5 Sekunden Redezeit habe. Frau Präsidentin, können
    ie nicht meine Redezeit verlängern? – Also nicht.


    (Heiterkeit – Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Reden Sie doch auf Kosten von Nešković! – Daniela Raab [CDU/CSU]: Oh ja! Auf Kosten von Nešković! Das würde ich befürworten!)


    Noch ganz kurz: Wir Rechtspolitiker sollten uns über-
    egen, ob wir nur an der Vielzahl der Gesetzentwürfe, die
    ir verabschieden, gemessen werden wollen, oder ob es
    icht manchmal besser ist, etwas nicht zu regeln. Ich
    abe das schon in meiner letzten Rede zum Haushalt vor
    inem Jahr gesagt, damals in Bezug auf die, wie ich
    eine, hypertrophe Neigung, immer mehr Staatsziele in

    as Grundgesetz aufnehmen zu wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Daniela Raab [CDU/CSU]: Ja! Sehr richtig! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Vorsichtig!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Jürgen Gehb
    Noch eine Bemerkung zum Nichtraucherschutz. Ich
    möchte die Diskussion über die Raucher nicht schon
    wieder führen. Aber eines möchte ich sagen: Sofern die-
    ses Gesetz dem Schutz der Nichtraucher dient, findet es
    meine volle Unterstützung. Wenn damit aber, zumindest
    als Konnotation, auch beabsichtigt ist, den Raucher zu
    seinem Glück zu zwingen – wenn es also eine Art Be-
    glückungsgesetz sein soll –,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    dann fehlt nicht mehr viel, bis wir irgendwann auch noch
    regeln, was die Menschen essen sollten.

    Neulich hat jemand verlangt – ich habe erst gedacht,
    das sei Spaß –, dass es in Diskotheken leiser sein müsse.
    Es gibt einen alten römischen Rechtsgrundsatz: „volenti
    non fit iniuria“, dem Freiwilligen geschieht kein
    Unrecht. Wer also in eine laute Diskothek geht, der muss
    damit rechnen, dass es laut ist. Wer selber raucht, wird
    vielleicht irgendwann krank sein. Wir müssen dem Rau-
    chen den Kampf ansagen, aber nicht als Gesetzgeber,
    sondern mit Aufklärungsbroschüren. Deswegen ist auch
    in der Rechtspolitik weniger manchmal mehr. Wie hat es
    schon Montesquieu gesagt?

    Wenn es nicht nötig ist, ein Gesetz zu erlassen,
    dann ist es nötig, keines zu erlassen.

    Herzlichen Dank, meine Damen und Herren, und ei-
    nen schönen Abend.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das Wort hat nun der Kollege Wolfgang Nešković für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Am 30. März des vergangenen Jah-
    res nannte ich Frau Justizministerin Zypries die Chefin
    des Rechtsstaatsministeriums. Ich wollte damit zum
    Ausdruck bringen, dass die Wahrung rechtsstaatlicher
    Errungenschaften und die Abwehr von Angriffen auf
    diese Errungenschaften auch im Zuständigkeitsbereich
    des Justizministeriums liegen. Nachdem die Justizminis-
    terin dieser Aufgabe zunächst, wie ich meine, zaghaft
    und verhalten nachging, ist sie insbesondere während
    der Sommerpause dann doch noch in Fahrt gekommen.
    Man gewinnt den Eindruck, Herr Schäuble und Frau
    Zypries proben in diesen Tagen die kabinettsinterne Va-
    riante eines neuen Jobsharing-Konzepts. Es agieren
    Rechtsstaatsministerin und vermeintlicher Verfassungs-
    minister als „job sharing good girl and bad boy“, wenn
    es um die Werte unseres Grundgesetzes geht.


    (Jörg van Essen [FDP]: Once again, please!)


    Seit über einem halben Jahr reihen der Innenminister
    und seine Hilfstruppen, rechtsstaatlich gesehen, eine un-
    geheuerliche Überlegung an die nächste. Als Herrn
    Schäuble im Sommer wegen der öffentlichen Erwägung

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    (C (D on gezielten Tötungen eine Welle der Kritik und Emörung über den Kopf schlug, gab er weinerlich zum esten, man habe ihn furchtbar missverstanden; (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: So war es doch auch!)


    s gehe doch nur darum, die rechtlichen Grundlagen für
    eue Handlungsinstrumente zu diskutieren und zu schaf-
    en, und er sei ein glühender Anhänger des Rechtsstaats.
    ch weiß nicht, wofür unser Innenminister glüht; aber
    er Rechtsstaat ist es gewiss nicht.

    Verfassungsbruch und rechtsstaatliche Unerträglich-
    eiten lassen sich nicht in rechtliche Grundlagen fassen.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das einzig Unerträgliche ist Ihre Rede!)


    er das Unerträgliche will, wird selbst untragbar. Die
    ichtigste Sicherheitsfrage unserer Tage ist doch die
    rage, wie sicher der Innenminister im Umgang mit der
    erfassung ist oder – noch zutreffender – wie sicher die
    erfassung vor unserem Innenminister ist.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie sind im falschen Film, glaube ich! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Einzelplan 07!)


    Der Kollege Struck drückte diese Kritik in seinem
    ommerbrief an seine Fraktionskollegen etwas freundli-
    her aus, als ich es tue. Er schrieb sinngemäß, die Vor-
    chläge des Innenministers seien Angriffe auf den
    echtsstaat, dessen Schutz aber die eigentliche Aufgabe
    es Verfassungsministers sei. Man habe den Eindruck,
    ie Freiheit solle durch einen Überwachungsstaat abge-
    chafft werden. – Das hat die SPD gesagt. Wir hoffen,
    ass es sich bei dieser SPD-Kritik nicht nur um ein blo-
    es Taktieren handelt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch ist es uns nicht entgangen, dass die SPD den ge-
    ünschten Onlinedurchsuchungen nicht etwa ein ent-

    chiedenes Nein entgegensetzt, sondern lediglich Skep-
    is formuliert und auf die Hilfe des Verfassungsgerichts
    offt.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Das ist doch der richtige Weg!)


    ir werden deshalb genau beobachten, ob der Wider-
    tand der SPD und der Justizministerin anhält, ob sie
    nicht zuletzt angesichts der Ereignisse der vergange-

    en Woche – standhaft bleiben oder am Ende doch wie-
    er einknicken. Ich wünsche Ihnen, Frau Ministerin, die
    tandfestigkeit einer Frau Leutheusser-Schnarrenberger,
    ie ihren Widerstand gegen den sogenannten großen
    auschangriff so weit betrieb, dass sie bereit war, dafür

    hr Amt aufzugeben, was sie schließlich getan hat. Diese
    tandfestigkeit wünsche ich Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN – Joachim Stünker [SPD]: Und gekommen ist er trotzdem!)


    Ja, gekommen ist er trotzdem, aber mit deutlichen Ein-
    chränkungen.


    (Lachen bei der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Wolfgang NeškoviæWolfgang Nešković
    Von Frau Zypries konnte man in der Onlineausgabe
    der Frankfurter Rundschau vom 28. Juli die folgende
    wichtige Feststellung lesen:

    Nicht die Verteidigung der Bürgerrechte bedarf der
    Rechtfertigung, sondern deren Einschränkung.

    Frau Zypries, dem schließen wir uns ausdrücklich an.


    (Zuruf des Abg. Siegfried Kauder [VillingenSchwenningen] [CDU/CSU])


    Denn es ist dieser kleine Satz, der die aktuelle Debatte in
    unserem Land vom Kopf zurück auf die Füße stellt. Der
    Rechtfertigungsbedarf liegt nicht bei den Kritikern unse-
    res Innenministers, sondern bei ihm und seinen Anhän-
    gern. Es gilt: Nicht die Befürworter lang gewachsener
    rechtsstaatlicher Grundsätze sind in Erklärungsnot, son-
    dern diejenigen, die diese Grundsätze aufweichen und
    beseitigen wollen.

    Soweit diese Begründungen liefern, ist ihnen gemein-
    sam, dass immer nur der Zweck der angestrebten Maß-
    nahme ins Auge gefasst wird. Sie gründen sich allesamt
    auf die kreuzgefährliche Behauptung, im Grunde ge-
    nommen könne man kaum zu viel tun, wenn es um den
    Schutz unseres Staatswesens geht. Jedem dieser Vor-
    schläge liegt die Behauptung zugrunde, es gebe eine
    neue, nie dagewesene Bedrohung für unser Gemeinwe-
    sen, auf die man folglich mit neuen, nie dagewesenen
    Mitteln zu reagieren habe.

    Zur Frage der verbindlichen Grenze für solches Vor-
    gehen erklärte der Bundesinnenminister im Spiegel-In-
    terview vom 9. Juli, eine rote Linie gebe es: die Verfas-
    sung – und die könne man ändern. Zum Glück irrt Herr
    Schäuble, was seine Möglichkeiten und was die Mög-
    lichkeiten dieses Parlaments angeht.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Wieso?)


    Frau Ministerin Zypries, ich darf Sie bitten, Herrn
    Schäuble einmal die Bedeutung des Art. 79 Abs. 3 des
    Grundgesetzes zu erläutern. Dann müsste ihm aufgehen,
    dass der dort gegen Veränderung geschützte Art. 1 eine
    verbindliche Demarkationslinie für seine Angriffe auf
    die Verfassung darstellt.


    (Beifall bei der LINKEN – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Ist das schlecht!)


    Der nicht veränderbare Art. 1 ist es, der verhindert, dass
    jemals zivile Luftfahrzeuge vom Himmel abgeschossen
    werden können. Der nicht veränderbare Art. 1 ist es, der
    den Kernbereich der privaten Lebensgestaltung verläss-
    lich gegen jedwede Überwachungsmaßnahme schützt.
    Technische Schwierigkeiten bei Überwachungsmaßnah-
    men rechtfertigen es nicht, diesen Schutz außer Acht zu
    lassen.

    Insofern ist die eben zitierte These der Justizministe-
    rin dringend ergänzungsbedürftig. Denn wesentlich ist
    nicht nur die Frage, wer sich zu rechtfertigen hat, son-
    dern auch, welchen Inhalt diese Rechtfertigung aufweist.
    Das gilt im Übrigen auch für den Teil der Verfassung,
    der tatsächlich geändert werden kann. Denn bei der
    Rechtfertigung freiheitsbeschränkender Maßnahmen ge-

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    (C (D ügt es keinesfalls, sich vom Zweck einer Maßnahme eiten zu lassen – ansonsten würde der Zweck die Mittel eiligen. Vielmehr ist der Zweck der Maßnahme in Abägung zu bringen zu dem Verlust der Freiheit, der mit er Durchführung der beabsichtigten Maßnahme einhereht. Das übersieht Herr Schäuble – wie Herr Schäuble insesamt die Funktion der Grundrechte im Verhältnis um Staat übersieht und verkennt. Die Grundrechte stelen – als Abwehrrechte – institutionalisiertes Misstrauen egen den Staat dar; das ist ihre Kernfunktion. Herr chäuble hingegen geht von einem grundsätzlichen isstrauen des Staates gegenüber seinen Bürgern aus. ier liegt der Kerndissens zwischen ihm und uns und, och entscheidender, zwischen ihm und der Verfassung. (Beifall bei der LINKEN – Dr. Peter Danckert [SPD]: Sehen Sie sich einmal Einzelplan 07 an!)


    Es ist daher Ihre Aufgabe, Frau Zypries, Herrn
    chäuble dabei zu helfen, diese Trübung seiner verfas-
    ungsrechtlichen Sichtweise zu beheben,


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dem ist nicht zu helfen!)


    nd dabei gleichzeitig deutlich zu machen, welche in-
    altliche Position die SPD hierbei konkret einnimmt.

    Abschließend ist festzustellen: Die von Herrn
    chäuble erklärte Strategie, einer Bedrohung des Rechts-
    taats mit dem Abbau rechtsstaatlicher Prinzipien zu be-
    egnen, ist widersinnig. Der Rechtsstaat wird nicht da-
    urch geschützt, dass man ihn abschafft. Ebenso gut
    önnte einer sein eigenes Haus abbrennen, um seine
    abe vor Einbrechern zu schützen.


    (Siegfried Kauder [Villingen-Schwenningen] [CDU/CSU]: Das ist eine ganz üble Unterstellung! Dass Sie sich nicht schämen!)


    or Diebstahl wäre der ehemalige Hausherr nunmehr ef-
    izient geschützt.


    (Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Was ist das für ein Vergleich?!)


    llerdings entzieht er seine Habe nicht nur dem Dieb,
    ondern auch sich selbst. Er verliert, was er doch be-
    chützen wollte, und erweist sich als schlechter Beschüt-
    er.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Scheinheilig!)


    Frau Zypries, ich darf Sie bitten: Stellen Sie diesem
    nsinn Ihre Vernunft entgegen und bleiben Sie dabei

    tandhaft!

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN – Daniela Raab [CDU/CSU]: Amen!)