Rede:
ID1611010800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. \n: 3
    2. Ich: 1
    3. erteile: 1
    4. das: 1
    5. Wort: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Ulla: 1
    8. Jelpke,: 1
    9. Fraktionie: 1
    10. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Rudolf Körper


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen

    Sie mich – gerade in diesen Tagen – eine Bemerkung
    machen, die mir sehr wichtig ist: Deutschland kann stolz
    sein, dass es im internationalen Vergleich eines der
    sichersten Länder der Welt ist.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich bitte dies bei allen Debatten, die wir über die
    Sicherheitslage führen, nicht zu vergessen. Wir müssen
    alles daransetzen, dass Objektivität und Subjektivität
    – die objektive Ausgangsposition und das subjektive
    Empfinden der Bürgerinnen und Bürger – zusammenge-
    führt werden.


    (Jörg Tauss [SPD]: Statt Hysterie!)


    – Das kann man hinzufügen, Herr Kollege Tauss: statt
    Hysterie. – Ich finde es ganz wichtig, dass wir mit der
    Sicherheitslage sorgfältig und objektiv umgehen und
    dass keine falschen Schlussfolgerungen gezogen wer-
    den.

    Die jüngsten Tage haben deutlich gemacht, wie er-
    folgreich unsere Sicherheitsbehörden mit dem vorhande-
    nen Instrumentarium arbeiten können. Dafür sei ihnen
    herzlich gedankt!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dank RotGrün!)


    Diese Aktionen machen auch deutlich, wie wichtig
    unsere Fähigkeiten im Vollzug sind. Denn es kommt
    nicht nur auf die Gesetze an, sondern darauf, wie gut wir
    im polizeilichen Vollzug sind.

    s
    t
    e
    B
    d
    s

    r
    B
    c
    W
    e
    l
    l
    d
    v


    d
    ü

    w
    k
    g
    d
    g
    r
    d
    T
    V
    z

    n
    k
    t
    t
    f
    k
    k
    r
    a
    T

    (C (D Liebe Frau Kollegin Piltz, Sie haben zu Recht festgetellt, dass die Länder bei der Polizei ihre Personalkoningente reduziert haben. Aus meiner Sicht wäre es aber in Gebot der Fairness gewesen, hinzuzufügen, dass der und dies eben nicht getan hat, sondern seine Polizei in en zurückliegenden Jahren personell und materiell beser ausgestattet hat. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Kollegin Piltz, es ist immer ein bisschen schwie-
    ig, mit Steinen zu werfen, wie Sie es getan haben. In
    ezug auf das, was Sie zum Thema Onlinedurchsu-
    hungen gesagt haben, bedarf es folgenden Hinweises:
    arum liegt diese Sachfrage in Karlsruhe vor? Weil es

    in Landesverfassungsschutzgesetz gibt, das diese Rege-
    ung enthält. Dieses Gesetz wurde in Nordrhein-Westfa-
    en beschlossen, und zwar mit Zustimmung der FDP und
    es dortigen FDP-Innenministers. Sie sollten daher ganz
    orsichtig sein, über diese Durchsuchungen zu richten.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. HansPeter Uhl [CDU/CSU]: Immerhin ein Gesetz und keine Dienstvorschrift! – Dr. Max Stadler [FDP]: Der Staatssekretär weiß gar nicht, was er unterschrieben hat! – Gisela Piltz [FDP]: Sie haben in Ihrer Zeit im Ministerium nicht einmal eine Rechtsvorschrift geschaffen!)


    Meine Bemerkung hat offensichtlich gesessen. – Wir,
    ie rot-grüne Bundesregierung, haben dieses Instrument
    brigens nicht angewendet.

    Ich halte es für einen beachtlichen Vorgang – auch das
    ill ich deutlich machen –, dass in der Öffentlichkeit
    eine Bemerkung gemacht worden ist, die die Ermittlun-
    en gefährdet hätte, obwohl Hunderte von Beamten an
    en Maßnahmen beteiligt waren, die zu den Verhaftun-
    en geführt haben. Es ist festzustellen, dass sich das Ter-
    orabwehrzentrum – wir haben dafür gesorgt, dass sich
    ie Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern an einen
    isch setzen – bewährt hat: Es war entscheidend, um den
    ollzug zu effektivieren und um zu diesen Ergebnissen
    u kommen. Darauf können wir stolz sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist wichtig, dass wir nicht immer wieder nach
    euen Instrumenten rufen. Manch ein Ruf überlebt
    eine 24 Stunden. Wir sollten vielmehr mit den bewähr-
    en Instrumenten sehr sorgfältig umgehen, und wir soll-
    en klären, was wir darüber hinaus noch tun müssen. Ich
    inde es ganz richtig und wichtig, dass wir das Bundes-
    riminalamt zukünftig mit einer sogenannten Präventiv-
    ompetenz im Kampf gegen den internationalen Terro-
    ismus ausstatten. Das ist nämlich die richtige Antwort
    uf die Herausforderungen durch den internationalen
    errorismus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Clemens Binninger [CDU/ CSU]: Mit Onlinedurchsuchungen!)







    (A) )



    (B) )


    Fritz Rudolf Körper
    Was die Frage der Onlinedurchsuchungen anbelangt:
    Das ist nach meinem Dafürhalten zwar eine wichtige,
    letztlich aber nur eine Detailfrage, die wir nicht überhö-
    hen sollten.


    (Beifall des Abg. Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD])


    Ich finde es richtig und wichtig, dass wir an der Beant-
    wortung dieser Frage sorgfältig arbeiten. Ich halte es
    auch für notwendig, die Karlsruher Entscheidung einzu-
    beziehen. Ich denke, das ist die richtige Vorgehensweise.


    (Beifall bei der SPD)


    Unser ausdrückliches Angebot ist, über das BKA-Gesetz
    möglichst zügig zu beraten und zu entscheiden.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie es doch nächste Woche! Das können Sie doch als Fraktion!)


    Herr Kollege Schäuble, ich verstehe allerdings nicht,
    dass dem Bundeskriminalamt nach der Haushaltsvorlage
    8 Millionen Euro genommen werden, um sie der Bun-
    despolizei zukommen zu lassen. Ich habe die Neuorgani-
    sationsmaßnahmen im Bereich der Bundespolizei immer
    so verstanden, dass es nicht zu einer Vermehrung von
    Personalkosten kommen soll. Angesichts der Herausfor-
    derungen im Bereich des internationalen Terrorismus
    sind diese 8 Millionen Euro beim Bundeskriminalamt
    besser eingesetzt als bei der Bundespolizei.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir müssen noch einmal darüber reden, Kollege Uhl,
    wie wir das Thema der Neuorganisation der Bundes-
    polizei grundsätzlich angehen. Mir stellt sich die Frage:
    Welche Synergieeffekte kann man bei Bundeskriminal-
    amt und Bundespolizei nutzen? Ich nenne beispielsweise
    den kriminaltechnischen Bereich oder den IT-Bereich.
    Es geht darum, wie wir das bei einer Neuorganisation
    forcieren können. Doppelstrukturen bei BKA und Bun-
    despolizei halte ich nicht für sonderlich sinnvoll.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    Wir möchten noch einmal grundsätzlich über die
    Neuorganisation der Bundespolizei reden – das sage ich
    ganz deutlich –; denn die Auswirkungen, wie sie sich
    darstellen können, sind unserer Auffassung nach nicht
    geeignet, polizeiliche Arbeit zu effektivieren und zu for-
    cieren. Deswegen ausdrücklich noch einmal dieses Ge-
    sprächsangebot. Es ist notwendig, das Bundespolizeige-
    setz zu ändern.


    (Gregor Amann [SPD]: So ist es! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nächste Koalitionskrise, oder was?)


    Das bedarf der Zustimmung dieses Hauses. Das Inte-
    resse an einer Effektivität der Neuorganisation ist selbst-
    verständlich.

    Herr Kollege Schäuble, Sie haben das Technische
    Hilfswerk und den Katastrophenschutz angesprochen.
    Auf das Technische Hilfswerk und die Arbeit, die von

    d
    w

    W
    e

    d
    k
    d
    E
    n
    8
    h

    g
    e
    t
    n
    n
    e
    H

    O
    ü
    g
    c

    k
    d
    R
    w

    W
    r
    Ü
    k
    e
    d
    d
    z
    w

    D

    (C (D en Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen dort geleistet ird, können wir stolz sein. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    enn es eine solche Einrichtung nicht gäbe, müsste sie
    igentlich erfunden werden.

    Das Technische Hilfswerk zeichnet sich dadurch aus,
    ass es eine besondere Kombination von Ehrenamtlich-
    eit auf der einen Seite und Hauptamtlichkeit auf der an-
    eren Seite gibt. Es ist dann gut, wenn es zwischen den
    hrenamtlichen und den Hauptamtlichen gut funktio-
    iert. Die Planungen des Bundesinnenministeriums, von
    00 Hauptamtlichen 100 Hauptamtliche einzusparen,
    alte ich schlichtweg für falsch.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP])


    Es kommt hinzu, dass das Technische Hilfswerk eine
    lobale Minderausgabe in Höhe von 7 Millionen Euro
    rwirtschaften soll. Ich bitte insbesondere die Haushäl-
    er, da noch einmal genau hinzuschauen; denn das kön-
    en wir dem Technischen Hilfswerk weder materiell
    och personell zumuten. Meine herzliche Bitte wäre,
    ine verbesserte finanzielle Situation für das Technische
    ilfswerk zu erreichen.


    (Beifall bei der SPD – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich mache mit!)


    b wir im Bereich des Katastrophenschutzes gegen-
    ber den Ländern ohne rechtliche Grundlage so großzü-
    ig sein sollten, will ich zumindest mit einem Fragezei-
    hen versehen.

    Der Innenhaushalt ist sehr facettenreich. Ich will eine
    urze Bemerkung zum Thema Sport machen. Sie haben
    as Rudern angesprochen. Wir müssen feststellen: Im
    udern sind wir im Moment nicht so erfolgreich, wie
    ir waren.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber im Frauenfußball!)


    arum sind wir im Rudern der Männer nicht so erfolg-
    eich? Weil wir ein Problem haben, was den beruflichen
    bergang der Athleten anbelangt. Sie haben gesagt: Wir
    önnen uns das quasi beruflich nicht leisten. – Da wäre
    s ganz wichtig, noch einmal den Hinweis an den Bun-
    esverteidigungsminister zu geben, die Mittel, die er für
    en Leistungssport und die Sportlerinnen und Sportler
    ur Verfügung stellt, nicht unbedingt zu reduzieren. Das
    äre ein guter Beitrag für den Sport in Deutschland.

    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Ulla Jelpke, Fraktion

ie Linke.


(Beifall bei der LINKEN)







(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulla Jelpke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jeder

    Haushaltsentwurf gibt die Grundrichtung an, in die eine
    Regierung gehen will. Wir sagen an dieser Stelle ganz
    klar: Die Grundrichtung, die hier vorgegeben wird, Herr
    Innenminister, ist grundfalsch.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Falsch ist der Galoppritt zum Überwachungsstaat.
    Falsch ist die Weigerung, Einwanderern und Flüchtlin-
    gen endlich ernsthafte Integrationsangebote zu machen.

    Wir haben vor wenigen Wochen anlässlich des G-8-
    Gipfels einen erschreckenden Anschauungsunterricht
    darin erhalten, wie der Staat aussieht, den sich diese Re-
    gierung wünscht.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Aber auch ein Staat, den Sie sich wünschen!)


    Um den legitimen Protest gegen den Gipfel zu verhin-
    dern, sind der Protest und der Widerstand über Monate
    hinweg diffamiert worden, Sitzblockaden wurden als
    Gewalttaten verunglimpft. Rund um den Gipfel
    herrschte ein pauschales Demonstrationsverbot, und wir
    alle haben die Käfige gesehen. Die Bundeswehr hat sich
    mit Spähpanzern und Tornados an der Überwachung und
    Einschüchterung von Demonstrantinnen und Demonst-
    ranten beteiligt.

    Die G-8-Szenen zeigen aber auch, dass es Protest und
    Widerstand gegen diese Entwicklung gibt, und das ist
    gut so. Zehntausende von Demonstrantinnen und De-
    monstranten haben trotz willkürlicher Verbote ihre
    Grundrechte wahrgenommen und demonstriert.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dieser Protest wird von unserer Fraktion ausdrücklich
    unterstützt.

    Meine Damen und Herren, zwei Drittel des gesamten
    Etats für die Innenpolitik, insgesamt 3,3 Milliarden
    Euro, fließen in den Bereich Sicherheit.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Das ist richtig!)


    2008 sollen es noch einmal 270 Millionen Euro mehr
    werden. Schauen wir uns einmal genauer an, was hier ei-
    gentlich finanziert wird: Die Trennung von Polizei und
    Geheimdiensten ist mit der Einrichtung des Antiterror-
    zentrums und der sogenannten Anti-Terror-Datei weitge-
    hend aufgehoben worden. Passfotos werden schon ge-
    speichert und ab 1. November auch die Fingerabdrücke
    von allen, die Reisepässe haben wollen. Die nächsten
    Überwachungsmaßnahmen sind schon vorbereitet. Das
    Bundeskriminalamt wird zur Geheimpolizei mit weitrei-
    chenden Befugnissen


    (Sebastian Edathy [SPD]: Das ist aber ein problematischer Begriff, den Sie da anwenden, Frau Kollegin!)


    zur Telefonüberwachung, zur Verwanzung von Wohnun-
    gen und zur heimlichen Onlinedurchsuchung, die ja
    schon Gegenstand dieser Debatte war.

    g
    i

    W
    t
    C
    b

    d
    w

    t
    d
    h

    M
    n
    m
    n

    g
    g
    h
    1
    V
    6

    u
    d
    j
    g
    h
    s
    t
    H
    t
    a
    G

    e
    g
    s
    m
    D
    z

    k

    (C (D Wer an die Beschwichtigung des Innenministers laubt, es gehe ja bloß um zehn Computer im Jahr, der st selbst schuld und meines Erachtens naiv. enn erst die rechtliche Grundlage da ist, werden die echnischen Mittel ausgebaut. Dann drohen immer mehr omputerschnüffeleien. Genauso war es im Übrigen eim Großen Lauschangriff auf Wohnungen, (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Gerade nicht!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    er ja, bevor er vom Bundesverfassungsgericht gestoppt
    urde, weidlich ausgeweitet wurde.

    An dieser Stelle möchte ich gerne Heribert Prantl zi-
    ieren, der vor wenigen Tagen im NZZ Folio die Logik
    es Überwachungsstaats folgendermaßen beschrieben
    at:

    Jeder Einzelne gilt als potentiell verdächtig – so
    lange, bis sich durch die Kontroll- und Überwa-
    chungsmassnahmen seine Entlastung ergibt.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Finde ich auch!)


    it dem Rechtsstaatgedanken, an dem die Linksfraktion
    ach wie vor festhält, hat das nichts mehr zu tun. Daran
    uss man gerade auch heute, am 11. September, erin-

    ern.

    Meine Damen und Herren, wie falsch die Gelder an-
    elegt wurden – die Kollegin Piltz ist schon darauf ein-
    egangen –, die angeblich der Sicherheit dienen sollen,
    at der Bundesrechnungshof gerade gerügt. Von
    7 Millionen Euro, die voriges Jahr für den Ausbau von
    ideoüberwachung bewilligt worden waren, sind erst
    00 000 Euro ausgegeben worden,


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 570 000!)


    nd zwar nicht, weil die Regierung so sparsam ist, son-
    ern weil sie niemals Vorstellungen für konkrete Pro-
    ekte entwickelt hatte. Erst wird mit Angstmache Alarm
    eschlagen, dann wird dringender Handlungsbedarf be-
    auptet, Gelder werden eingefordert, und am Ende stellt
    ich heraus, dass die Bundesregierung völlig konzep-
    ionslos agiert, so zum Beispiel beim Feldversuch am
    auptbahnhof in Mainz, wo mit Videokameras eine au-

    omatische Gesichtserkennung erprobt wurde, die sich
    ls großer Flop erwiesen hat und damit eine riesige
    eldverschwendung darstellt.

    Die Linke hat andere Vorstellungen davon, wo Gelder
    ingesetzt werden müssten. Letztes Jahr hat die Bundesre-
    ierung hier mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen ein
    pontanes Programm zur Stärkung der inneren Sicherheit
    it einem Volumen von 130 Millionen Euro beschlossen.
    ie Linke fordert jetzt ein ähnliches Sofortprogramm, und

    war zur Bekämpfung des Rechtsextremismus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Schäuble, meine Damen und Herren, niemand
    ann ernsthaft bestreiten, dass die größte Gefährdung






    (A) )



    (B) )


    Ulla Jelpke
    der öffentlichen Sicherheit zurzeit von den Neofaschis-
    ten und Rechtsextremisten ausgeht.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das sind aber nicht die Einzigen!)


    Das hat vor einigen Tagen besonders die rassistische
    Hetzjagd in Mügeln gezeigt. Das Beispiel Mügeln hat
    auch gezeigt, dass es falsch war, die Verantwortung für
    die Projekte gegen Rechts an die Kommunen zu dele-
    gieren. Die örtlichen Amtsträger wollen das Problem des
    Rechtsextremismus oftmals nicht sehen. Basisinitiati-
    ven und Beratungsteams gegen Rechtsextremismus müs-
    sen ständig um ihre weitere Finanzierung bangen. Etli-
    che Projekte wurden schon eingestellt, weil sie nicht
    mehr finanziert werden.

    Da läuft doch wirklich etwas falsch. Während Linke
    stets mit dem § 129 a StGB bedroht sind und damit rech-
    nen müssen, als terroristische Vereinigung zu gelten,
    verüben Rechtsextremisten Tausende von rechtsextre-
    mistischen Straftaten, ohne dass die Bundesregierung
    ernsthafte Gegenmaßnahmen anzubieten hätte.

    Die Linke fordert deswegen: Wenn schon 270 Millio-
    nen Euro zusätzlich für sogenannte Sicherheitsausgaben
    bereitstehen sollen, dann muss dieses Geld voll und ganz
    in den Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus
    fließen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die schon vor Jahren vom Bundestag beschlossene un-
    abhängige Beobachtungsstelle gegen Rechts muss end-
    lich geschaffen werden. Das könnte dazu beitragen, dass
    auch Dunkelziffern rechter Gewalt offengelegt würden
    und tatsächlich mehr Sicherheit zu erreichen wäre, ins-
    besondere was den Schutz der potenziellen Opfer an-
    geht.

    Noch ein paar Worte zur Integrationspolitik. Die
    Sprachkurse für Neuzuwanderer und Flüchtlinge sind
    eindeutig unterfinanziert. Notwendig wären eine höhere
    Stundenzahl, kleinere Kurse und eine bessere Entloh-
    nung des Lehrpersonals. Wir wollen, dass auch soge-
    nannte Geduldete und Asylsuchende diese Kurse besu-
    chen dürfen. Selbst das von der Bundesregierung in
    Auftrag gegebene Rambøll-Gutachten geht von einem
    Mehrbedarf von fast 60 Millionen Euro aus. Veran-
    schlagt sind aber nur 14 Millionen Euro. Wir sagen hier
    ganz klar: Wer Integration zur nationalen Aufgabe er-
    klärt, wie das vor allen Dingen die CDU/CSU tut, muss
    auch entsprechende Mittel bereitstellen, damit diese In-
    tegrationskurse optimal ausgestaltet werden können.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Während die Regierung weiterhin bei der Integration
    spart, wird die sogenannte EU-Grenzschutzagentur
    Frontex weiter aufgerüstet. Deren Schiffe und Hub-
    schrauber sollen Flüchtlinge abschrecken, was in der
    Praxis bedeutet, dass noch mehr Menschen gefährdete
    Fluchtrouten benutzen müssen. Die Flüchtlingsorganisa-
    tion „Pro Asyl“ hat am Tag des Flüchtlings erklärt: Wer
    das Sterben vor den Toren Europas wirklich verhindern
    möchte, muss sich Gedanken darüber machen, wie

    F
    d
    m

    D
    a
    d
    s
    t
    S
    K
    t

    h

    s
    d
    P

    B

    G

    S
    t
    n
    g
    h
    w

    m
    n
    d
    w
    s
    d
    w

    D
    g
    s

    I
    L
    l
    m

    (C (D lüchtlinge und Migranten gefahrenfrei und legal auf em Territorium der EU ankommen können. Das wäre einer Meinung nach wirklich ein humanitärer Akt. Im vorliegenden Haushaltsentwurf ist von all diesen ingen nichts zu finden. Die Linksfraktion fordert vor llem, die Zusammenlegung von Polizei und Geheimiensten ebenso wie die Inlandseinsätze der Bundeswehr ofort zu stoppen. Streichen Sie die Millionen für Highechüberwachungsanlagen, stoppen Sie den Aufbau des chnüffelstaates, und investieren Sie Gelder in den ampf gegen Rechtsextremismus und für eine humani äre Flüchtlingspolitik! Zuletzt weise ich darauf hin, dass am 22. September ier in Berlin eine Demonstration unter dem Motto Stoppt den Überwachungswahn“ gegen Vorratsdatenpeicherung und den Abbau von Bürgerrechten stattfinet. Wir als Linke werden uns auf jeden Fall an diesen rotesten beteiligen. Danke schön. (Beifall bei der LINKEN – Ralf Göbel [CDU/ CSU]: Viel Vergnügen dabei!)