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ID1611001600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
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    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Debatte über den Haushaltsentwurf 2008
    gibt die Möglichkeit, einmal auf das zurückzuschauen,
    was bisher erreicht wurde. Ich möchte mit einem Dank
    an die Menschen in Deutschland beginnen, die es in den
    letzten zwei, drei Jahren – gemeinsam mit der Politik –
    durch ihre Arbeit, ihren Einsatz und ihr Engagement ge-
    schafft haben, dieses Land wirtschaftlich nach vorne zu
    bringen,

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    (C (D (Jürgen Koppelin [FDP]: Trotz der Bundesregierung!)


    nd erheblich dazu beigetragen haben, dass wir eine große
    inanzpolitische Erfolgsgeschichte bei der Sanierung der
    ffentlichen Staatsfinanzen vorweisen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    atürlich sind die Bundesregierung, insbesondere der
    undesfinanzminister, sowie die Koalition hier ebenfalls
    ktiv. Aber der Einsatz der Menschen wird nun damit
    elohnt, dass wir wieder ausschütten können, nachdem
    ir abverlangt haben. Wir können zwar nicht mehr aus-
    eben, wohl aber zurückgeben.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Wo denn?)


    Ich will belegen, warum ich glaube, dass diese Sanie-
    ung mit Perspektive eine kluge Form der Bewirtschaf-
    ung öffentlicher Finanzen ist. Wir sind 2006 mit einem
    trukturellen Defizit gestartet, das ausweislich öffentli-
    her Erklärungen vor der Bundestagswahl bei
    0 Milliarden Euro und nach der Bundestagswahl bei
    5 Milliarden Euro lag. Der von uns aufgestellte Haus-
    alt 2007 weist die niedrigste Nettokreditaufnahme seit
    er Wiedervereinigung auf. Wir haben in der Koalition
    nd im Haushaltsausschuss für eine weitere massive
    enkung gesorgt. Es ist kein Geheimnis, dass wir die
    ettokreditaufnahme in diesem Jahr nicht in vollem
    mfang in Anspruch nehmen müssen, weil die Entwick-

    ung wahrscheinlich sowohl auf der Ausgabenseite als
    uch auf der Einnahmeseite besser ist.

    Wir haben den vom Bundesfinanzminister mit einer
    uten Rede vorgestellten und eingebrachten Haushalts-
    ntwurf 2008 unter das Motto „Sanieren mit Perspek-
    ive“ gestellt. Dieser Haushalt weist wieder die nied-
    igste Nettokreditaufnahme seit der Wiedervereinigung
    uf. Carsten Schneider und ich haben gemeinsam mit
    en Kolleginnen und Kollegen aus der Haushaltsgruppe
    er Koalition den Ehrgeiz, hier noch einmal nachzuar-
    eiten und noch weniger Schulden aufzunehmen.


    (Otto Fricke [FDP]: Bei den Ausgaben oder bei den Einnahmen?)


    Ich will in aller Klarheit sagen: Die erzielten Sanie-
    ungserfolge sind nicht selbstverständlich. Die Verwer-
    ungen auf den Finanzmärkten haben deutlich gemacht,
    ass die Sanierung jede Woche und jeden Monat erneut
    rkämpft werden muss. Aber unsere Haushaltspolitik
    utzt den Menschen in Deutschland, weil sie etwas da-
    on haben. Ich will darauf hinweisen, dass kein Land, in
    em es wirtschaftlich aufwärts geht, ruinierte Staatsfi-
    anzen hat. Solide Staatsfinanzen, die Vertrauen bei In-
    estoren und Konsumenten schaffen, flankieren unseren
    ufschwung und schaffen Möglichkeiten, den Men-

    chen wieder etwas zurückzugeben.

    Wir wollten den Beitrag zur Arbeitslosenversiche-
    ung ein Stück weit senken. Wir senken ihn nun noch
    eiter. Der Kollege Meister hat gesagt, dass die Ziel-
    röße 3,5 Prozent sei. Das entspräche einer Senkung des
    eitrags zur Arbeitslosenversicherung um insgesamt
    Prozentpunkte, wenn ich richtig gerechnet habe. Das






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    ist die größte Senkung in einem sozialen Sicherungssys-
    tem, die es jemals in so kurzer Zeit gegeben hat. Wo wir
    das Geld nicht benötigen, geben wir es den Menschen
    zurück. Auch das ist eine Dividende, ein Ergebnis dieser
    Sanierungsschritte.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Schulden von heute – diese Erkenntnis vermittelt je-
    des wirtschaftliche Seminar – sind die Steuererhöhungen
    von morgen. Wenn wir Schulden senken und die Null-
    Neuverschuldung anstreben, dann verhindern wir nicht
    nur Steuererhöhungen, sondern schaffen auch Spiel-
    räume für Steuersenkungen.


    (Otto Fricke [FDP]: Aha!)


    Herr Kollege Poß, je früher wir die Null-Neuverschul-
    dung haben, umso eher können wir uns Gedanken da-
    rüber machen, in welchem Maße wir Schulden abbauen
    und in welchem Maße wir den Menschen die gezahlten
    Steuern zurückgeben. Wir haben das Projekt Stoltenberg
    im Sinn, wonach den Menschen nicht das Geld aus der
    Tasche gezogen werden soll, um es ihnen in komplizier-
    ten Verfahren wieder zurückzugeben; wir wollen ihnen
    vielmehr das lassen, was sie für ihr Leben brauchen, und
    ihnen nur das wegnehmen, was wir ihnen gut begründet
    wegnehmen müssen, um wichtige Aufgaben zu finanzie-
    ren. Das ist legitim und vermittelbar. Unsere Perspektive
    für die nächste Legislaturperiode ist es, nach der Null-
    Neuverschuldung auch über Steuersenkungen weiter
    nachzudenken. Das ist unser fester Wille.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich will noch eines sagen: In dem Umfeld von solide-
    ren Staatsfinanzen, das wir jetzt haben, fangen auch an-
    dere an, wieder Vertrauen zu gewinnen. Es ist kein Zu-
    fall, dass gerade in Zeiten des wirtschaftlichen
    Aufschwungs und eines sinkenden Schuldenstands die
    Tarifvertragsparteien zum ersten Mal seit langem wie-
    der Lohnsteigerungen in einer vernünftigen Größenord-
    nung vereinbaren. Das kommt bei den Menschen an. Die
    Stabilität der Rahmenbedingungen schlägt sich auch in
    Mut und Zuversicht bei den Tarifvertragsparteien nieder.
    Das ist eine ganz konkrete Dividende, das ist ein ganz
    konkreter Erfolg von Stabilisierungs- und Konsolidie-
    rungspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    An dieser Stelle will ich aus Anlass des bösen Be-
    griffs des Kaputtsparens bzw. des Ins-Koma-Sparens
    festhalten: Ich halte es mit der Kollegin Hajduk, die ge-
    rade der Debatte nicht zuhört, sondern telefoniert: Spare
    in der Zeit, dann hast du in der Not! – Ich finde, man
    muss etwas zurücklegen können. Der Grundgedanke der
    Schuldenregel, die der Kollege Meister, aber auch der
    Kollege Poß im Kopf haben, ist, dass wir demnächst für
    schlechte Zeiten Geld aus Haushaltsüberschüssen – das
    heißt technisch: Ausgleichskonto – zurücklegen. Da
    kommen wir zueinander.

    Trotzdem ist zu diesem Zeitpunkt nicht alles finan-
    zierbar. So wünschenswert es für die Betroffenen sein
    mag, Regelleistungen in bestimmten Sozialversiche-
    rungssystemen, zum Beispiel Hartz IV, auszuweiten;

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    (C (D ch halte das unter einem bestimmten Gesichtspunkt für icht mehr sozial gerecht, ja für unsozial. Sozial ist das, as in diesem Land Beschäftigung schafft. Nelson ockefeller hat einmal festgehalten: Wohltätigkeit ist ur dann unschädlich, wenn sie den Empfänger dazu aneitet, von ihr unabhängig zu werden. – Deswegen weren wir von der Union diesen Forderungen nicht nachgeen. Wir erkennen die schwierige Situation derjenigen n, die in diesem Regelkreis sind, aber wir konzentrieren ns nicht darauf, dass die Regelleistungen kontinuierlich nsteigen. Wir konzentrieren uns vielmehr durch eine Reorm unserer Arbeitsmarktpolitik darauf, wieder Brücken reguläre, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung u bauen. Darin müssen wir Geld investieren. Ich glaube, as ist soziale und beschäftigungsfreundliche Politik. Ich warne in diesem Hause auch vor Populisten, die nterwegs sind. Die sind auf der linken Seite dieses Haues unterwegs. Kollege Struck hat den Taschenrechner ngeworfen und festgestellt, dass 174 Milliarden Euro edes Jahr fehlen würden. (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: 154!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    154, Entschuldigung. – Ich will aber auch auf die von
    ir aus gesehen rechte Seite des Hauses hinweisen:
    orgens fordert der Kollege Fricke Subventionsabbau

    nd Null-Neuverschuldung.


    (Otto Fricke [FDP]: Richtig oder falsch?)


    Ich finde, das ist eine solide Forderung.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    ann kommt der Kollege Solms und beklagt, dass wir die
    ehrwertsteuer erhöht haben, dass die Familienleistun-

    en geändert wurden und das Erziehungsgeld eingeführt
    orden ist, und er erwähnt die Kürzung der Pendlerpau-

    chale. Das sind Leistungen von zusammengenommen
    twa 30 Milliarden Euro pro Jahr. Ich weiß ehrlich ge-
    agt nicht, was das soll. Bisher dachte ich, Liberalismus
    ei das Eintreten für die Freiheit. Wenn man aber unter
    iberalismus die Freiheit versteht, jeden finanzpoliti-
    chen Unsinn erzählen zu können, dann habe ich Libera-
    ismus bisher falsch verstanden. Entweder man fordert
    ie der Kollege Fricke die Null-Neuverschuldung, oder
    an äußert Kritik wie der Kollege Solms, die, würde
    an die Kritik aufgreifen, zur Folge hätte, dass sich die
    reditaufnahme jedes Jahr um 30 Milliarden Euro erhö-
    en würde. Es ist unseriös, was Sie in diesem Bereich
    achen. Populismus auf der linken und auf der rechten
    eite ist schädlich. Dem werden wir keinesfalls folgen
    önnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Joachim Poß [SPD]: Das ist eine gute Einstellung für die Gespräche heute Abend!)


    Die Perspektive bei der Sanierung besteht darin, dass
    ir, obwohl wir die Spendierhosen im Schrank lassen
    nd die Sparstrümpfe heraushängen, in bestimmten Be-
    eichen Schwerpunkte setzen.






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    Ich will zwei erwähnen: Ein Schwerpunkt sind für
    uns die Familien, wobei es dabei nur vordergründig um
    Geld geht. Im Kern geht es uns um einen Wandel des ge-
    sellschaftlichen Klimas gegenüber den Menschen, die
    sich in diesem Land für eine Familie und Kinder ent-
    scheiden. Dieser Klimawandel drückt sich im Haushalt
    konkret aus – im Elterngeld und in der Betreuungsinfra-
    struktur –, vor allen Dingen aber in der veränderten ge-
    sellschaftlichen Wahrnehmung der Familienpolitik, wie
    sie von dieser Großen Koalition, wie sie von Ursula von
    der Leyen betrieben wird.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Als ob die Gesellschaft Sie dafür gebraucht hätte, Herr Kollege!)


    Das ist ein großer perspektivischer Gewinn, der trotz
    Haushaltskonsolidierung möglich wird. Das setzt ein
    Zeichen und gibt eine Perspektive.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das rohstoffarme Land Deutschland muss in die
    Köpfe seiner Menschen investieren. Deswegen ist un-
    sere Investition in Bildung und Forschung als eine
    Partnerschaftsaufgabe zwischen öffentlicher und priva-
    ter Hand schon auf einem guten Weg. 2,5 Prozent unse-
    res Bruttoinlandsprodukts fließen in diesen Bereich.
    Michael Glos und Annette Schavan sind die beiden
    Minister, die dafür stehen. Dies ist eine Zukunftsinvesti-
    tion, die auch während der Konsolidierung möglich ist.
    Man kann beides miteinander verbinden: sparsam sein
    und trotzdem an die Zukunft denken. Das ist der Kern
    der Haushaltspolitik der Großen Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich will eine letzte Perspektive dieser Haushaltspoli-
    tik ansprechen: die Null-Neuverschuldung. Es ist mehr-
    fach schon gesagt worden, dass man sich diesbezüglich
    nicht festlegen soll. Aber sie ist greifbar und es wird kei-
    ner in diesem Hause ausgelacht, der behauptet, sie käme
    jetzt bald. Wir würden damit rund 40 Jahre Verschul-
    dungspolitik in Deutschland erstmals – hoffentlich auch
    dauerhaft – beenden. Ich will mit einem Zitat schließen,
    das ungefähr so alt wie unsere Verschuldungspolitik ist.
    Dieses Zitat stammt von Ludwig Erhard, dem Bundes-
    kanzler und langjährigen Wirtschaftsminister einer
    unionsgeführten Regierung:

    Die Menschen haben es zwar zuwege gebracht, das
    Atom zu spalten, aber nimmermehr wird es ihnen
    gelingen, jenes eherne wirtschaftliche Gesetz auf-
    zusprengen, das uns mit unseren Mitteln haushalten
    heißt, d. h., das uns verbietet, mehr zu verbrauchen
    als wir erzeugen können …

    Das ist die eigentliche Verheißung. Dieses konservative,
    nachhaltige Prinzip der Haushaltspolitik,


    (Otto Fricke [FDP]: Das ist nichts Konservatives!)


    das Ludwig Erhard formuliert hat, als wir angefangen
    haben, Schulden zu machen, ist die Mission der Haus-
    haltspolitik der Großen Koalition. Das ist die Mission,
    die die Union kräftig unterstützen wird.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Als Nächster spricht der Kollege Dr. Hermann Otto

olms für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Die FDP freut sich über die begonnene Haus-
    altskonsolidierung und über den Abbau der Arbeitslo-
    igkeit genauso wie die Regierungsfraktionen. Da gibt es
    einen Zweifel. Wir haben nur den Verdacht – der durch
    ie Reden heute bestätigt worden ist –, dass Sie sich hin-
    er dieser entstandenen Konsolidierung, für die Sie über-
    aupt nichts können, verbergen und Ihre Hausaufgaben
    icht machen.


    (Beifall bei der FDP)


    hre Aufgabe wäre es, den Haushalt durch Einsparun-
    en zu konsolidieren. Das wäre eine mutige Politik, die
    iner Großen Koalition würdig wäre. Aber Sie erweisen
    ich als schwache und kleinmütige Koalition. Das be-
    eisen die Zahlen: 2006 beliefen sich die Ausgaben auf
    61 Milliarden Euro, 2007 auf 270 Milliarden Euro und
    008 auf 283 Milliarden Euro. Sie legen jedes Jahr etwas
    arauf. Würden Sie das nicht tun, könnten wir im nächs-
    en Jahr natürlich leicht einen ausgeglichenen Haushalt
    aben.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir wehren uns dagegen, dass Sie diese Konsolidie-
    ung – immer mit schönen Worten verbrämt – einseitig
    u Lasten der Bürger in diesem Lande durchführen.


    (Beifall bei der FDP)


    ie Bürger zahlen die Zeche, obwohl sie am Erfolg be-
    eiligt werden müssten.

    Im Gegensatz zu dem, was Sie, Herr Finanzminister,
    esagt haben, blüht die Konjunktur nicht. Die Export-
    onjunktur läuft, aber die Binnenkonjunktur lahmt.
    as ist kein Wunder, weil die Bürger in diesem Lande
    urch gewaltige Erhöhungen bei der Mehrwertsteuer, bei
    er Einkommensteuer, bei der Versicherungsteuer, bei
    teuern auf biogene Kraftstoffe und durch den Abbau
    on Steuervergünstigungen insgesamt in Höhe von
    0 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich belastet werden.
    ann haben sie natürlich nicht mehr das Geld, um ihren
    onsum, ihre Altersvorsorge oder sonstige Investitionen

    u finanzieren.


    (Beifall bei der FDP)


    as ist eben so. Wenn Sie einen dauerhaften konjunktu-
    ellen Aufschwung möglich machen wollten, müssten
    ie die Konsolidierung auf der Ausgabenseite fortführen
    nd die Bürger von den zusätzlichen Belastungen nach
    nd nach befreien. Das ist unsere Strategie. Herr Finanz-
    inister, wir haben den Menschen vor der Bundestags-
    ahl tatsächlich gesagt: Wir wollen die steuerlichen Ver-
    ünstigungen kategorisch abbauen, allerdings gegen






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Entlastungen im Tarif und nicht als reine Zusatzbelas-
    tung.


    (Beifall bei der FDP)


    Eine so hohe Mehrbelastung können viele Bürger gar
    nicht verkraften.

    Wir haben einige Beispiele rechnerisch dargelegt.
    Diejenigen, die sich dafür interessieren, weise ich auf
    meine Homepage hin: Hermann minus Otto minus
    Solms.de.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Minus, die sind schlecht!)


    Wenn man diese Beispiele nachvollzieht, kommt man zu
    dem Ergebnis, dass der normale Arbeitnehmerhaushalt
    in Deutschland durch die Maßnahmen dieser Regierung
    pro Jahr in einem Bereich zwischen 1 000 und 2 000 Euro
    mehr belastet ist; manche Haushalte sind noch höher be-
    troffen. Das verfügbare Einkommen dieses Haushalts ist
    also entsprechend geringer.

    Das passt sehr gut zur gesamten Steuerpolitik dieser
    Bundesregierung. Die Unternehmensteuerreform war
    eine absolute Katastrophe, und das wird sich noch aus-
    wirken. Mittlerweile haben die Unternehmen nämlich
    angefangen, zu rechnen. Mir liegen beispielsweise Rech-
    nungen aus dem Handel vor, die zu dem Ergebnis kom-
    men, dass die Einbeziehung der Mieten in die steuerliche
    Bemessungsgrundlage bei der Gewerbesteuer dazu
    führt, dass die Steuerbelastung von Handelsunterneh-
    men, die in Mietobjekten ansässig sind, steigt – von
    heute etwas über 40 Prozent auf nahezu 70 Prozent –,
    und Sie haben ihnen Steuerentlastungen versprochen.
    Wenn die Gewinne dieser Unternehmen sinken, dann
    steigt die Steuerbelastung auf 80, 90 und sogar auf über
    100 Prozent. Was ist denn das für eine Steuerpolitik?!

    Herr Meister, aus Ihrem Land – aus unserem gemein-
    samen Land –, aus Hessen, kommen die dämlichsten
    Vorschläge: die Einführung der Zinsschranke, die Ein-
    beziehung von Mieten und Pachten in die Gewerbesteu-
    ergrundlage, zur Funktionsverlagerung und zum Mantel-
    kauf. All diese Vorschläge kommen von Herrn Koch und
    Herrn Weimar. Das ist steuerpolitisch völlig widersinnig,
    unsystematisch, kompliziert, und es macht den Standort
    schwächer und nicht stärker.


    (Beifall bei der FDP)


    Das wussten Sie genauso gut wie ich. Sie hätten das in
    Ihrem Landesverband einmal sagen sollen, anstatt das
    alles hier zu vertreten.

    Erbschaftsteuer: bis heute keine Antwort. Seit zwei
    Jahren diskutieren Sie darüber. Die Menschen sind total
    verunsichert. Sie wissen nicht mehr, wie sie ihren Nach-
    lass regeln sollen, weil Sie sich nicht einigen können.

    Jahressteuergesetz. Ich erinnere nur an das, was darin
    wieder geregelt ist: § 42 der Abgabenordnung soll so ge-
    ändert werden, dass die Bürger einen Nachweis erbrin-
    gen und sich ihre privaten Entscheidungen quasi vom
    Finanzamt genehmigen lassen müssen. Wenn ein Paar
    also im Dezember heiraten möchte, dann muss es zum
    Finanzamt gehen und fragen, ob es das darf, weil es das

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    (C (D hegattensplitting für das Jahr der Eheschließung noch n Anspruch nehmen könnte. Negativ betroffen sind naürlich noch viel mehr die Investitionsprozesse von Unernehmen. (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Gut, dass Sie wissen, dass das nicht stimmt!)


    Doch, das steht darin. Sie haben es nicht gelesen. Das
    ann ich mir gut vorstellen; schließlich liest man einen
    olchen Unsinn nicht gern.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    Letzte Bemerkung. Mit der zentralen Lohnsteuerkar-
    ei, die eingerichtet werden soll, schafft man den gläser-
    en Bürger, und zwar von der Wiege bis 20 Jahre nach
    em Tod. Öffentliche Stellen haben Zugriff auf diese
    artei. Es gibt keine Kontrolle und keine Information

    ür den Bürger. Auch Private, wie Arbeitgeber, können
    arauf Zugriff nehmen.