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ID1611000200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Der Präsident hat daran erinnert:
    Heute auf den Tag genau vor sechs Jahren fanden die
    heimtückischen Terrorakte in New York und Washington
    statt. Seitdem ist nichts mehr so, wie es war, vor allem in
    den USA, wo bei diesen Anschlägen Tausende von Men-
    schen umgekommen sind, derer wir nicht nur heute ge-
    denken. Es ist auch nichts mehr so in der übrigen Welt,
    wohin sich die politischen, die wirtschaftlichen und auch
    die psychologischen Schockwellen, die für unsere inzwi-
    schen hochgradig vernetzte und globalisierte Welt cha-
    rakteristisch sind, mit sehr großer Geschwindigkeit aus-
    gebreitet haben.

    Unbestreitbar ruft diese globalisierte Welt bei vielen
    Menschen Unsicherheit, ja gelegentlich sogar ausge-
    prägte Angst hervor. Dennoch oder gerade deshalb er-
    scheint es mir unverantwortlich, bei den Menschen den
    Eindruck zu vermitteln, man könne Globalisierung
    quasi zurückdrehen, man könne sich gegen Globalisie-
    rung und ihre unerwünschten Folgewirkungen – wäh-

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    (C (D end man gleichzeitig die erwünschten Folgewirkungen ern in Kauf nimmt – abschotten, oder es würde reichen, n den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland quasi as Rollo herunterzulassen. Wer so argumentiert, streut en Menschen Sand in die Augen. Deutschlands Wirtschaft, die über 40 Prozent ihrer ertschöpfung über Exund Importe erzielt, ist eng mit er Weltwirtschaft verbunden. Das heißt, 40 Prozent uneres Wohlstandes gewinnen wir durch Globalisierung. ie Bundesrepublik Deutschland ist durch die Entwick ung der letzten Jahrzehnte einer der großen Gewinner ieser Globalisierung. Wenn wir unsere Verknüpfungen mit der Weltwirtchaft schwächen oder beschädigen, wenn wir sie belasen, verlieren wir Arbeitsplätze, verlieren wir Wohlstand nd Wachstum, und wahrscheinlich könnten wir unser oziales Sicherungssystem immer weniger auf dem iveau finanzieren, wie wir es heute noch können. Stimen, die zumindest unterschwellig mit dem Motto Wohlstandssicherung durch Abschottung“ eine politiche Rendite zu gewinnen versuchen – teilweise übriens auch mit nationalistischen Untertönen –, handeln ngesichts unserer faktischen Verflechtung in einem zuammenwachsenden Europa und weltweit, wie ich laube, verantwortungslos. Wir wissen, dass Globalisierung anstrengend ist. Uner Zeitalter ist von Beschleunigung, von raschen Veränerungen und zunehmender Komplexität gekennzeichet. Damit müssen wir umgehen lernen. Dabei dürfen ir die Menschen nicht verschrecken, sondern müssen ie zur Teilnahme und Teilhabe befähigen. Das ist in einen Augen die erforderliche politische Verantwor ungsethik. Aktuelles Beispiel: Seit einigen Wochen haben wir es it erheblichen Verunsicherungen und einer sehr großen ervosität an den internationalen Finanzmärkten zu un. Keine Frage: Was wir dort erleben, ist sehr ernst zu ehmen. Dennoch sollten wir die Lage jenseits jeder erharmlosung, die nicht angebracht ist, nicht dramatiieren. Wir brauchen jetzt weder Verharmlosung noch ysterie, sondern wir brauchen verantwortungsbewuss es Handeln und die Reifezeit, um Lerneffekte zu erzieen und Konsequenzen aus dieser Entwicklung zu zieen. Ich will an dieser Stelle deutlich machen, dass ich ehr zufrieden bin mit der professionellen und sehr rachen Reaktion der Vertreter der Banken aller drei Säuen unseres deutschen Kreditwesens. Ich möchte ihnen n dieser Stelle namentlich danken: Herrn Müller für die rivaten Geschäftsbanken, Herrn Haasis für die öffentich-rechtlichen Kreditinstitute und Herrn Pleister für die enossenschaftsbanken. Ich möchte dem Bundesbankräsidenten, Herrn Weber, und dem Präsidenten der aFin, Herrn Sanio, dafür danken, dass das Zusammenirken dieser wichtigen Partner der deutschen Finanzirtschaft in einer sehr zugespitzten, krisenhaften Situa ion funktioniert hat und dadurch nach Lage der Dinge chlimmeres verhindert wurde. Bundesminister Peer Steinbrück Ich möchte auch den großen Zentralbanken einschließlich der Europäischen Zentralbank danken. Sie haben schnell und effektiv insbesondere auf dem Markt für Unternehmensanleihen eine Liquiditätsund Kreditklemme und damit Schlimmeres verhindert. Dadurch wurde insbesondere die drohende Gefahr abgewendet, dass sich die Realwirtschaft an der Entwicklung auf den Finanzmärkten ansteckt, was zu Eintrübungen der wirtschaftlichen Entwicklung hätte führen können. Wir sind jetzt dabei, diese Krise sorgfältig aufzuarbeiten und dann – aber erst dann – Konsequenzen für die Bankenaufsicht und bezogen auf andere Problemfelder zu ziehen. Es sollte nichts überstürzt werden. Meine Damen und Herren, ohne dass es zynisch klingt, will ich hinzufügen: Man kann der jüngsten dramatischen Entwicklung auch etwas Gutes abgewinnen und sie als eine Art Normalisierung auf den Finanzmärkten nach einer Phase der absoluten Maßlosigkeit, der Überhitzung und der Übertreibungen bewerten. Die Chance dieser Krise liegt darin, dass sie endlich wieder zu einem angemesseneren Risikobewusstsein der Akteure führt, dass sich Kreditrisiken wieder deutlicher in der Höhe der Risikoprämien niederschlagen und sich das eine oder andere Bankenmanagement vielleicht nicht mehr mit hochkomplexen Produkten am Markt bewegt, von denen es weitaus weniger versteht als größere Kreditinstitute. Der deutsche Finanzmarkt hat genug Reserven, um die derzeitigen Spannungen zu überstehen. Ebenso wichtig ist, dass die realwirtschaftlichen Grunddaten in Deutschland nach Einschätzung vieler Verbandsvertreter, vieler renommierter Ökonomen und auch aus Sicht der wirtschaftswissenschaftlichen Expertise weiterhin positiv und stabil sind, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Was die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland angeht, sehe ich wie die Mehrzahl der Experten keinerlei Anzeichen für eine ernsthafte Eintrübung. Um die deutsche Konjunktur steht es nach wie vor gut. Meine Damen und Herren, nicht nur der deutsche Konjunkturmotor läuft rund; auch der Standort Deutschland klettert in den internationalen Rankings nach oben. Was in Deutschland noch vor einigen Jahren in einem verbreiteten Lamento für sehr unwahrscheinlich gehalten wurde, ist heute Realität. Die deutsche Wirtschaft hat in den letzten Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Wir sind nicht mehr diejenigen, die die rote Konjunkturlaterne tragen. Inzwischen ist die Wirtschaft Deutschlands eine von mehreren Lokomotiven der europäischen Konjunktur. Angesichts der fast schon selbstzerstörerischen Selbstbespiegelung, die wir in den letzten Jahren teilweise erlebt haben, überraschen die Fakten inzwischen positiv und tragen endlich auch zu einer Veränderung der mentalen Einstellung der Menschen in unserem Land bei. Es ist vielleicht hinzuzufügen, dass die Lage in der Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung unseres Landes in den letzten Jahren nie so schlecht gewesen sind, wie wir es uns selbst eingeredet haben. Die vollständige Botschaft lautet allerdings: Wir sind keines w g D l m r b D i u w t v d a U w b g V e p d b n b a l W h m h s g s 5 I t S s d m A g l t e (C (D egs bereits so gut aufgestellt, wie wir es zur Bewältiung der zukünftigen Herausforderungen sein müssten. ies könnte eine ausgewogene, ausbalancierte Beurtei ung unserer Lage sein. Um im Telegrammstil auf einige Fakten einzugehen, öchte ich darauf hinweisen, dass eine Befragung der enommierten Unternehmungsberatung Ernst & Young estätigt: Für international tätige Unternehmen ist eutschland inzwischen wieder der attraktivste Standort n Europa und der drittattraktivste Standort weltweit, nd zwar nicht nur wegen der Verbesserung der Wettbeerbsfähigkeit und nicht nur wegen der Lohnstückkos enentwicklung, sondern auch wegen seiner nach wie or sehr guten Infrastruktur, der Attraktivität und Größe es deutschen Marktes, unserer Wirtschaftsgeografie, uch vor dem Hintergrund der erweiterten Europäischen nion, der Qualität von Forschung und Entwicklung soie der hohen Qualifikation und Motivation unserer Areitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Hinzu kommt die esellschaftliche Stabilität, die es in Deutschland im ergleich zu anderen Ländern nach wie vor gibt. Das ist in Wert, der sich kaum messen lässt, aber mit zu den ositiven Standortfaktoren dieser Republik gehört. Über die erfreulich gestiegene Wettbewerbsfähigkeit er deutschen Wirtschaft habe ich schon gesprochen. Es leibt zu ergänzen, dass einer der großen Pluspunkte ach wie vor ein sehr starker Mittelstand ist, der sich insesondere im Vergleich zu europäischen Partnerländern ls immer gewichtiger für die wirtschaftliche Entwickung in Deutschland herausstellt. Als einziger G-7-Staat konnte Deutschland seinen elthandelsanteil in den letzten zehn Jahren auf einem ohen Niveau ausbauen. Viermal in Folge Exportwelteister, das ist schon ein sensationeller Erfolg. Eine weitere Tatsache: Die Arbeitslosigkeit ist inneralb eines Jahres auf den niedrigsten Stand seit 1999 geunken. Mit inzwischen 3,7 Millionen Arbeitslosen lieen wir um gut 670 000 unter dem Vorjahreswert und ind damit von der erschreckenden Rekordmarke von Millionen Arbeitslosen im Jahre 2005 weit entfernt. ch weiß, dass dies nicht reicht; aber der Trend ist wichig und weist nach unten. Auch wenn es viele immer wieder überrascht, unsere teuerund Abgabenquote liegt unter dem Durchchnitt der 25 europäischen Mitgliedstaaten, wenn ich ie neuen Mitgliedstaaten Rumänien und Bulgarien einal außen vor lasse. Die Belastung über die Steuerund bgabenquote in Deutschland ist im europäischen Verleich unterdurchschnittlich und nicht überdurchschnittich. Eine weitere wichtige Botschaft, die in ordnungspoliischen Debatten gelegentlich ignoriert wird, lautet, dass s inzwischen in Deutschland – wahrscheinlich in die Bundesminister Peer Steinbrück sem Jahr schon – weniger Staat gibt als zum Beispiel im Vereinigten Königreich, einem Land im angloamerikanischen Bereich, dem immer unterstellt wird, dass dort der Staat sehr viel weniger imperialistisch und krakenartig etwas von der Wirtschaftsleistung für sich in Anspruch nimmt. Bereits im letzten Jahr lag unsere Staatsquote mit 45,4 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Dies sollte endlich auch diejenigen beeindrucken – sie sollten es wenigstens zur Kenntnis nehmen –, die keine Gelegenheit auslassen, den Staat als fetten Moloch zu diskreditieren. Die Wahrheit ist: Dieser Staat wird schlanker und effizienter. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass er über diese Entwicklung nicht handlungsunfähig wird, sondern weiterhin ein handlungsfähiger Staat bleibt, der den Menschen die Dienstleistungen zur Verfügung stellt, die sie brauchen, um die Stabilität dieser Gesellschaft zu erreichen, und ihre großen Lebensrisiken absichert. Eine weitere Tatsache ist, dass wir das Maastrichter Verschuldungskriterium weit unterschreiten. Während unsere Verschuldung im Jahre 2005 – Sie erinnern sich – noch 3,2 Prozent betrug, wird sie in diesem Jahr auf voraussichtlich ein halbes Prozent sinken. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir 2008 eine schwarze Null schreiben werden. Schließlich wird mit mehr als 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland mehr Geld für Forschung und Entwicklung investiert als in den meisten anderen europäischen Partnerländern. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)





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    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Einige sind uns allerdings immer noch voraus, insbeson-
    dere die Skandinavier, deren Prozentanteil zum Teil bei
    3,5 bis 4 liegt. Unser Ziel bleibt, die Dreiprozentmarke
    zu erreichen, die erforderlich ist, um Deutschland global
    weiterhin wettbewerbsfähig zu halten.


    (Beifall bei der SPD)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, die wieder-
    gewonnene Stärke der deutschen Volkswirtschaft wird
    auch dadurch eindrucksvoll bestätigt, wie sie die kon-
    junkturell unzweifelhaft belastende Wirkung der Mehr-
    wertsteuererhöhung weggesteckt hat. Gut acht Monate
    nach ihrem Inkrafttreten sind alle Horrorszenarien, die in
    der Vergangenheit auch an die Wände dieses Hohen
    Hauses gemalt worden sind – Stichwort: Gift für die
    Konjunktur – zerplatzt.

    Ich bin noch einmal in die Reden insbesondere von
    Oppositionspolitikern der letzten Monate eingestiegen
    und finde dort folgende Zitate: „Die wirtschaftliche
    Belebung im Jahr 2007 wird kaputt gemacht“, „Die Neu-
    verschuldung wird in den nächsten Jahren nicht abge-
    baut“, „Das Konsumklima wird eingetrübt“ oder „Hoff-
    nung auf Wachstum wird sich mit dem rot-schwarzen
    Haushalt nicht erfüllen“, „Der Haushalt 2007 ist nicht
    solide“. Letzteres stammt von Herrn Koppelin.


    (Beifall bei der FDP)


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    (C (D err Solms prognostizierte: „Die Binnenkonjunktur ird 2007 einbrechen.“ Noch einmal Herr Solms: „Die öcher in den öffentlichen Haushalten werden sich wei er öffnen.“ (Beifall bei der FDP – Jürgen Koppelin [FDP]: Stimmt doch auch!)


    as ist aus diesen Einschätzungen geworden? Wenn Sie
    ich in Ihren vergangenen Haushaltsreden so geirrt ha-
    en, warum sollten wir Ihren im Rahmen dieser Haus-
    altsdebatte bevorstehenden Beiträgen Glauben schen-
    en?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen der Abg. Ulrike Flach [FDP])


    ichts von dem, was Sie prophezeit haben, ist eingetre-
    en: weder das mit Blick auf die Haushaltslücken noch
    as bezogen auf die Konjunktur, noch das bezogen auf
    ie anderen Faktoren, die Sie angesprochen haben.

    Die finanzpolitische Strategie der Großen Koalition
    at funktioniert. Es war richtig, 2006 alles zu unterlas-
    en, was den konjunkturellen Himmel erkennbar in trü-
    ere Farben hätte bringen können, und erst 2007 mit ei-
    er nachhaltigen Konsolidierung zu beginnen. Ich bleibe
    abei: Die Anhebung der Mehrwertsteuer war und ist der
    m wenigsten schädliche einnahmeseitige Beitrag zur
    trukturellen Konsolidierung der Staatsfinanzen, und den
    eitpunkt für diese Erhöhung hat die Große Koalition

    ichtig gewählt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der FDP – Jürgen Koppelin [FDP]: Die Merkel-Steuer war das!)


    Ach! – Das, was meistens auch von Ihnen verdrängt
    ird, ist, dass es mit dem weitergereichten Mehrwert-

    teuerpunkt möglich gewesen ist, den Arbeitslosenversi-
    herungsbeitrag von 6,5 auf 4,2 Prozent deutlich zu sen-
    en. Wir werden diesen Weg weitergehen. Das hat allein
    m laufenden Jahr zu einer Entlastung von 17 Milliarden
    uro, paritätisch für Arbeitgeber und für Arbeitnehme-

    innen und Arbeitnehmer, geführt. Dadurch sind die
    ruttoarbeitskosten in Deutschland tendenziell gesun-
    en, und die verfügbaren Einkommen der Arbeitnehme-
    innen und Arbeitnehmer sind dabei um immerhin
    ,5 Milliarden Euro gestiegen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dies ist in meinen Augen nicht die einzige dringend
    otwendige Maßnahme gewesen. Und ich bin mir ziem-
    ich sicher: Wenn die FDP im November 2005 die
    hance gehabt hätte, Partner in einer Koalition zu wer-
    en,


    (Zuruf von der FDP: Hatten wir!)


    ann hätten Sie mit Blick auf die Mehrwertsteuer genau
    ieselbe Entscheidung getroffen wie die Große Koali-
    ion.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das haben Sie schon letztes Jahr erzählt!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Diese Maßnahme ist nicht die einzige Maßnahme, um
    eine solidere Haushaltspolitik zu implementieren. Die
    Absenkung der Neuverschuldung erfolgt in dieser Le-
    gislatur zu 60 Prozent durch Ausgabenkürzungen, zum
    Beispiel im öffentlichen Dienst, auch mit Blick auf eine
    höhere Effizienz der Arbeitsmarktpolitik, auch in einzel-
    nen Bereichen wie vornehmlich der Landwirtschaft, so-
    wie durch die Streichung von Steuersubventionen.
    40 Prozent des Konsolidierungsvolumens wird über
    Steuererhöhungen erbracht. Die Kritiker werden es
    selbstredend weiter verdrängen. Nicht verdrängt werden
    allerdings verständlicherweise die schmerzhaften Folgen
    dieser Kürzung von Steuersubventionen. Das führt ja in
    jüngster Zeit zu gewissen Beiträgen. Ich möchte in die-
    sem Zusammenhang einen Begriff aufgreifen, der in
    dem lesenswerten Buch Nervöse Zone von Lutz
    Hachmeister erwähnt wird; ich glaube, unter Bezug-
    nahme auf die Journalistin Tissy Bruns. Dieser Begriff
    lautet „strukturelle Doppelmoral“. Ich will Folgendes sa-
    gen: Während weite Teile der Wirtschaft, wichtige Stim-
    men der Politik und viele Kommentatoren immer wieder
    tiefgreifende Reformen, teilweise radikale Reformen an-
    mahnen, werden die Folgen selbst der zaghaftesten Re-
    form auf der politischen Bühne und in medialen Berich-
    ten mit einem ausgeprägten Sinn für Dramatik
    geschildert und problematisiert.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Meist noch von denselben!)


    – Meist von denselben; dies ist eine gewisse Schizophre-
    nie.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will ein aktuelles Beispiel aufgreifen: Es gab und
    gibt einen abstrakten Konsens – auch vor dem Hinter-
    grund der Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung –,
    dass Steuersubventionen abgebaut werden sollen.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja!)


    Die Große Koalition hat dazu im November 2005 ein
    Tableau vorgelegt, das wir übrigens weitgehend, wenn
    auch mit vielen Schmerzen, realisiert haben. Dazu ge-
    hörte nicht die Kürzung der Pendlerpauschale, sondern
    die Abschaffung der Pendlerpauschale; denn in Wirk-
    lichkeit haben wir sie abgeschafft.


    (Zuruf von der FDP: Dann machen Sie’s doch!)


    Wir haben das sogenannte Werktorprinzip eingeführt,
    was bedeutet, dass der Arbeitstag der Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer, wenn Sie so wollen, nicht mehr
    beim Verlassen des Wohnortes anfängt, sondern beim
    Passieren des Werktors.


    (Jürgen Koppelin [FDP], auf die SPD deutend: Erklären Sie denen das mal!)


    – Nein, nein, nein: Ich komme bei der Pendlerpauschale
    lieber auf Ihren Fraktionskollegen Solms zu sprechen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Aber Ihre Sozis begreifen das doch alle nicht!)


    – „Meine Sozis“ sind da völlig konform mit mir.


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    (C (D (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der FDP)


    Arbeiten Sie sich lieber an Ihren eigenen Widersprü-
    hen ab!

    Das heißt, wir haben die Pendlerpauschale abge-
    chafft und dafür, wie in den Koalitionsverhandlungen
    bgesprochen, eine Härtefallregelung für Fernpendler
    ingeführt, übrigens aufgrund des maßgeblichen Ein-
    lusses von Unionspolitikern und SPD-Politikern, die
    lächenländer repräsentieren. Diese Maßnahme ist da-
    als getroffen worden. Schon der erste verfassungs-

    echtliche Zweifel – der, wie ich finde, heute zunehmend
    eflexhaft und inflationär gegen fast alles vorgebracht
    ird, und zwar meistens unter Verbrämung von Grup-
    eninteressen – führt unter Umständen dazu, dass sich
    er Konsens, der damals auch in Ihren Reihen bestand,
    erflüchtigt und die Lage unübersichtlich wird. Auf
    iese Art und Weise untergräbt man leistungsfähige
    olitik.


    (Widerspruch bei der FDP)


    Ich füge in diesem Zusammenhang hinzu: Weder
    inanzgerichtshöfe noch der Bundesfinanzhof entschei-
    en darüber, was in Deutschland verfassungskonform
    st. Das geschieht allein durch das Bundesverfassungs-
    ericht.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Sie aber auch nicht! – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Der Bundesfinanzminister aber auch nicht!)


    Auch der Bundesfinanzminister nicht. Aber das ent-
    pricht der geltenden Rechtslage, die auch weiterhin gilt
    nd die im Übrigen parlamentarisch legitimiert ist.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Unbenommen notwendiger Prüfungen auch im Hin-
    lick darauf, wie wir unbürokratisch mit einem mögli-
    hen Einspruchsverhalten umgehen – das werden wir
    it den Ländern sicherlich auch zur Zufriedenheit der
    teuerbürger lösen –, reden hier einige leichthin davon,
    ass man für den Bund 1,15 Milliarden Euro aufgeben
    olle. Auf der einen Seite fordert mich Herr Fricke von
    er FDP-Fraktion auf, Steuersubventionen weiter abzu-
    auen.


    (Otto Fricke [FDP]: Sind Sie dafür?)


    ch soll übrigens auch die Sozialleistungen weiter kürzen
    nd die Neuverschuldung noch schneller senken.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Ja! Das ist richtig!)


    uf der anderen Seite vertritt Herr Solms nur Positionen,
    ie das derzeitige Transfersystem massiv zementieren.
    n einer sehr statischen Betrachtung listet er nur die Zu-
    utungen im Einzelnen auf – auch bei der Pendlerpau-

    chale – und, wenn ich es richtig sehe, insinuiert, wir
    ürften an der Pendlerpauschale keine Änderungen zu-
    asten des Haushaltes vornehmen. Vielleicht unterhalten
    ie sich einmal mit Herrn Fricke darüber, wie ich mich






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    angesichts dieses Abgrunds bewegen soll, in den hof-
    fentlich nicht ich hineinfallen werde, sondern Sie.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es entspricht der strukturellen Doppelmoral, dass
    mich der eine aus der Fraktion auffordert, Steuersubven-
    tionen abzubauen, und mir vorwirft, ich sei bei der Ab-
    senkung der Nettokreditaufnahme viel zu wenig ehrgei-
    zig, während sich der andere das Empörungspotenzial
    der Menschen zu eigen macht, die verständlicherweise
    am liebsten die alte Regelung beibehalten hätten. Er ze-
    mentiert aber damit genau das System staatlicher Trans-
    ferzahlungen, gegen das Sie doch sonst immer ord-
    nungspolitisch argumentiert haben, Herr Solms. Was
    denn nun? Das ist nicht konzise. Eine solche Position
    kann sich der Finanzminister in seinem Verantwortungs-
    bereich nicht zu eigen machen.

    Mit den Reformen der Agenda 2010 hat die frühere
    Bundesregierung unter Gerhard Schröder begonnen, das
    Wirtschaftsmodell der sozialen Marktwirtschaft zu re-
    formieren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das sieht Ottmar Schreiner anders!)


    Ich will an dieser Stelle mit Absicht daran erinnern, dass
    die Agenda 2010 sehr viel mehr ist als Hartz IV. Sie för-
    dert Investitionen über Steuersenkungen; sie hat dazu
    beigetragen, die Situation der Kommunen zu stabilisie-
    ren; sie hat den Mittelstand gefördert; sie setzt Schwer-
    punkte bei Forschung und Entwicklung, und sie hat auch
    einen ersten Impuls bei dem Ausbau der Kinderbetreu-
    ung gegeben. Das ist, wie ich finde, auch ein standort-
    politisches Thema vor dem Hintergrund der Tatsache,
    dass wir in Deutschland durch eine bessere Vereinbarkeit
    von Beruf und Familie zu einer höheren Erwerbstätigen-
    quote der Frauen kommen müssen. Darauf ist diese Re-
    publik angesichts der demografischen Entwicklung
    zwingend angewiesen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Große Koalition hat auf diesen Reformen aufbau-
    end gleich zu Beginn der Legislaturperiode unter ande-
    rem mit einem 25-Milliarden-Euro-Impulsprogramm
    – das die Länder übrigens mit einem weiteren 12,5-Mil-
    liarden-Euro-Programm unterstützt haben, sodass es um
    einen Impuls von immerhin 37,5 Milliarden Euro geht –
    weitere Impulse gesetzt. Wir haben eine Unternehmen-
    steuerreform verabschiedet. Wir bleiben dabei, dass wir
    die Vererbung betrieblicher Vermögen durch Nachfolge-
    regelungen im Mittelstand weiter fördern wollen. Wir
    haben eine Gesundheitsreform verabschiedet, von der
    ich den Eindruck habe, dass sich die Kritikpunkte zuneh-
    mend verflüchtigen, weil einige merken, dass das Vorha-
    ben doch Hand und Fuß hat. Mit der Debatte um die
    Föderalismusreform II werden wir auch weitere Beiträge
    zur Reform des deutschen Föderalismus leisten.

    Wir fahren jetzt die Ernte dieser teilweise auch
    schmerzhaften Anstrengungen ein, ich gebe zu: mit einer
    für Strukturreformen üblichen Zeitverzögerung. Die

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    (C (D roße Koalition hat den Anspruch, die Auswirkungen ich wandelnder Rahmenbedingungen nicht einfach nur u erleiden und zu erdulden, sondern die Herausfordeungen der Globalisierung einer zukunftsbelastenden taatsverschuldung oder einer älter werdenden Gesellchaft anzunehmen. Wir sind kein Opfer sich wandelner Zeiten; vielmehr wollen wir notwendige Veränderunen gestalten und dabei wirtschaftlich-technische ynamik mit sozialer Teilhabe und Aufstiegsperspektien für die Menschen in dieser Republik zusammenbrinen. Einen Gestaltungsanspruch erhebt auch die von mir ertretene Haushaltsund Finanzpolitik. Das erstreckt ich nicht nur auf die Bereitstellung von finanziellen itteln für Bereiche, die wichtig für die Zukunft dieses andes sind. Dabei geht es vielmehr auch um die Fraen, wie wir mit eventuell unerwünschten Einflussnahen staatlich gespeister großer Anlagefonds umgehen nd wie wir feststellen können, ob dabei nationale Inteessen in Mitleidenschaft gezogen werden. Oder nehmen ie als hochaktuelles Beispiel die Möglichkeit von Staa en, verbindliche Regelungen zur Sicherung der internaionalen Finanzstabilität zu verankern. Wir dürfen nicht ie Augen davor verschließen, dass die Liberalisierung nd die enorme Dynamik des globalen Finanzsystems rinzipiell zu einer Machtverschiebung führen. Die öglichkeiten einzelner Staaten werden tendenziell ge inger, Regeln zu setzen und zu überwachen, nach denen as globale Finanzsystem funktioniert. Gleichzeitig beommen private Anlageund Renditeinteressen mehr urchsetzungsmacht. Diese Machtverschiebung an sich ist für mich kein rund dafür, dass Staaten als Interessensachwalter des emeinwohls der jeweiligen Gesellschaften die Segel treichen und das Schicksal des globalen Finanzsystems llein der Logik einer weltweit agierenden Finanzindusrie überlassen. Notwendig ist vielmehr, dass die Staaengemeinschaft in den Stand versetzt wird, auf Augenöhe mit der Finanzindustrie zu sein und internationale egeln zu vereinbaren. Man kann sie Standardsetzunen, Guidelines oder Verhaltenskodex nennen, wie auch mmer. Das geht aber nur in entsprechenden internatioalen Gremien wie der Eurogruppe, im Ecofin-Rat oder m Rahmen der G 7 oder des Internationalen Währungsonds. Es wird nicht durch Kraftmeierei auf den heimatichen Marktplätzen gehen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Chancen, hier voranzukommen – es ist diese
    undesregierung gewesen, die während ihres G-7-Vor-

    itzes und ihrer EU-Ratspräsidentschaft zum ersten Mal
    iesen Punkt auf die Tagesordnung gesetzt hat –, stehen
    esser denn je. Das erhoffe und erwarte ich unter dem
    indruck der jüngsten Turbulenzen und krisenhaften Zu-
    pitzungen. Auch im angloamerikanischen Raum wird
    unehmend wahrgenommen, dass die potenziellen syste-
    ischen Risiken auf die Finanzmärkte zurückschlagen

    önnten und dass man im Sinne von Prävention und Pro-
    hylaxe Vereinbarungen mit der Finanzindustrie tref-
    en muss.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Wir haben in diesem Land einen guten Zwischenstand
    erreicht. Die guten Zahlen des Jahres 2007 dürfen aller-
    dings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Problem-
    druck im Kessel nach wie vor hoch ist. Die guten Nach-
    richten vom Arbeitsmarkt oder aus der Wirtschaft dürfen
    nicht wie Valium wirken, sondern müssen Adrenalin für
    weitere Anstrengungen sein. Dabei ist es leicht, aber für
    das breite Verständnis der Bevölkerung für Reformen
    eine sehr schädliche Haltung, anderen viel abzuverlan-
    gen, zum Beispiel den Gürtel enger zu schnallen, wenn
    man selber ziemlich beleibt ist. Die radikalsten Reform-
    rufer – weg mit der Erbschaftsteuer; runter mit dem Ein-
    kommensteuerspitzensatz; weg mit dem Kündigungs-
    schutz; Streichung von Sozialleistungen – sind in
    meinen Augen die größten Reformblockierer, weil ihnen
    der Sinn für gesellschaftlichen Ausgleich, der Sinn für
    gesellschaftliche Balance – man kann auch sagen: der
    Sinn für soziale Gerechtigkeit – verloren gegangen ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Das gilt umso mehr, als wir wissen, dass der Auf-
    schwung in den letzten zwei Jahren noch immer in erster
    Linie jenen zugute kommt, die einen qualifizierten Ar-
    beitsplatz haben, und dass er noch nicht ausreichend je-
    nen zugute kommt, die seit über einem Jahr erwerbslos
    sind oder deren Niedriglöhne nicht ausreichen, ihren Le-
    bensunterhalt ohne staatliche Unterstützung zu bestrei-
    ten.

    Das Bundeskabinett hat bei seiner Klausur in Mese-
    berg das Programm für die kommenden zwei Jahre unter
    das Motto „Aufschwung für alle“ gestellt. Das bedeutet
    für mich zuallererst deutlich weniger Arbeitslosigkeit
    und Chancengerechtigkeit vor allem für Kinder und Ju-
    gendliche bei der Bildung.


    (Beifall bei der SPD)


    Dafür ist eine gestaltende Finanzpolitik nach meinem
    Verständnis bereit, Geld zur Verfügung zu stellen. Einen
    wichtigen Schritt haben wir bereits geschafft. Ein Auf-
    schwung für viele – nicht für alle – ist in greifbarer Rea-
    lität, zum Beispiel für die 800 000 Menschen, die seit
    Beginn dieser Legislaturperiode einen Arbeitsplatz ge-
    funden haben, für die Millionen Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer, die sich heute erkennbar weniger Sorgen
    um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes machen müssen,
    für alle, die mehr Lohn in der Lohntüte haben, weil es
    zum ersten Mal seit langem reale Lohnsteigerungen gibt,
    sowie für alle Kinder und junge Menschen, die von den
    Verbesserungen im Betreuungs- und Bildungsbereich
    profitieren. Das reicht von dem 4-Milliarden-Euro-Pro-
    gramm zum Ausbau der Tagesbetreuung in Grundschu-
    len über die Förderung von Betreuungsplätzen der unter
    Dreijährigen bis hin zur Einrichtung zusätzlicher Stu-
    dienplätze im Rahmen des Hochschulpaktes. Es gilt
    nicht zuletzt für die vielen Menschen in unserem Land,
    die durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit Gemeinsinn über
    Eigennutz stellen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Deshalb haben wir mit unserem Programm „Hilfen für
    Helfer“ zumindest ein Zeichen der Anerkennung gesetzt,
    auch materiell unterlegt. Aufschwung für alle bedeutet

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    (C (D uch, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass sich ehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mehr Arbeitneherinnen und Arbeitnehmer als bisher in Deutschland an hren Unternehmen beteiligen können. Beide Koalitionsraktionen arbeiten an diesem Thema. Die für mich entscheidende Frage lautet: Gelingt es ns über die erreichten Zwischenerfolge hinaus daueraft, mehr Menschen an den positiven wirtschaftlichen ntwicklungen teilhaben zu lassen? Das ist nichts wenier als die Frage nach der Verbindung von Förderung der irtschaftsdynamik auf der einen Seite und der Förde ung einer gerechten Gesellschaft auf der anderen Seite. eides zusammenzubringen, ist die entscheidende politi che Herausforderung. Steuersenkungen auf Pump gehört nicht zu meiner efinition einer gerechten Gesellschaft. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    rstens ist die Staatsverschuldung generell die größte
    mverteilung von unten nach oben, und zweitens sind
    teuersenkungen auf Pump nicht generationengerecht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    as wir jetzt brauchen, sind nicht Steuersenkungen auf
    ump, sondern solide Haushaltspolitik verbunden mit
    ehr Zukunftsinvestitionen vor allem in Bildung, For-

    chung, Infrastruktur, Energieeffizienz und Klimaschutz.
    nsere Verpflichtung gegenüber den ärmsten Ländern
    ieser Welt und gegenüber der Bundeswehr im Rahmen
    hrer internationalen Mandate will ich bei dieser Gele-
    enheit nicht unerwähnt lassen.

    Ich kann den Spannungsbogen nicht auflösen – ich
    abe den Eindruck, niemand kann ihn auflösen –, näm-
    ich auf der einen Seite möglichst rasch keine neuen
    chulden zu machen und parallel dazu in die wichtigsten
    ukunftsfelder dieser Republik mehr zu investieren. Die

    n meinen Augen richtige, ausgewogene Balance macht
    en Erfolg aus. Diese verlieren wir, wenn wir die Steu-
    rn weiter senken, bevor wir keine neuen Schulden ma-
    hen. Deshalb wird die Bundesregierung ihre bisherige
    rfolgreiche wirtschafts- und finanzpolitische Strategie
    Sanieren, Investieren, Reformieren – fortsetzen.

    Dass dieser Kurs nicht zur Disposition steht, wurde
    uch bei der Kabinettsklausur in Meseberg durch zwei
    ichtige und klare Bestätigungen unterstrichen. Erstens

    rhält die Haushaltskonsolidierung eine überragende Be-
    eutung, und zweitens bilden der Haushaltsplan 2008
    nd die mittelfristige Finanzplanung bis 2011 den unver-
    ückbaren Mindestrahmen für alle kostenwirksamen
    orschläge. In diesem Rahmen mag es aus Respekt ge-
    enüber dem Souverän zu Veränderungen kommen.
    inanzielle Spielräume für neue Maßnahmen ergeben
    ich nur dann, wenn es gegenüber den bisherigen Schät-
    ungen zusätzliche Steuermehreinnahmen geben sollte.
    on denen sollten wir allerdings, wie bisher erfolgreich

    n der Großen Koalition getan, den überwiegenden Teil
    ur beschleunigten Rückführung der Nettokreditauf-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    nahme verwenden, dann aber auch einen anderen Teil,
    dem Gestaltungsanspruch der Koalition folgend, zur
    Verfügung stellen. Das ist uns gemeinsam bisher recht
    gut gelungen. Darauf haben wir uns gemeinsam verstän-
    digt.

    Deswegen war ich auch wenig von manchen Stimmen
    in der Sommerpause begeistert. Einzelne fordern von
    mir noch mehr Tempo bei der Rückführung der Netto-
    neuverschuldung, während andere zur selben Zeit für
    Steuersenkungen oder für eine Aufstockung der Regel-
    sätze beim ALG II – da gibt es eine völlig ungeklärte
    Aufstockungsproblematik – plädieren oder auch die Ab-
    schaffung des Soli fordern. Nur, um Ihnen einmal die
    Proportionen zu verdeutlichen: Der Soli steht aus-
    schließlich dem Bundeshaushalt zu. Er dürfte nächstes
    Jahr 11 bis 12 Milliarden Euro betragen. Jemand, der für
    die Abschaffung des Soli plädiert, aus welcher momen-
    tanen Regung heraus auch immer, stellt so eben einmal
    12 Milliarden Euro Einnahmen für den Bundeshaushalt
    infrage.


    (Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD])


    Derjenige, der den Soli um 1 oder 2 Prozentpunkte sen-
    ken möchte, stellt 2 oder 4 Milliarden Euro zur Disposi-
    tion. Wie soll ich bei solchen Vorschlägen mit Blick auf
    die Haushaltskonsolidierung Kurs halten?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eine solche Einstellung ist nicht gut. Auch folgende Ar-
    beitsteilung in der Koalition ist nicht möglich: Die einen
    fordern fröhlich Unvereinbares, aber Populäres. Die an-
    dere Seite muss sich auf der mühsamen Ebene der Erklä-
    rungsarbeit bewegen und den Menschen sagen: Das geht
    nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU] – Zuruf des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    Das politische Muster darf nicht dem amerikanischer
    Gangsterfilme – „good cop and bad cop“ – entsprechen.
    Im Zweifelsfall soll dann nämlich der Bundesfinanz-
    minister der „bad cop“ sein, und alle fragen mich, wes-
    halb ich so unfreundlich aussehe.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der Haushaltsentwurf 2008 und der Finanzplan bis
    2011 sind Ausdruck unserer finanzpolitischen Strategie,
    den Haushalt einerseits zu sanieren und andererseits Im-
    pulse für Wachstum und Beschäftigung zu geben. Damit
    leistet die Bundesregierung bis zum Jahre 2010 ihren
    Beitrag, zum Beispiel das Drei-Prozent-Ziel bei der For-
    schung und Entwicklung zu erreichen. Hierzu stellen wir
    pro Jahr zusätzlich 220 Millionen Euro zur Verfügung.
    Zum 1. Januar dieses Jahres haben wir das Elterngeld
    eingeführt. Das Elterngeld ist übrigens deutlich höher als
    das Erziehungsgeld. Für das bisherige Erziehungsgeld
    waren, glaube ich, 2,6 Milliarden Euro veranschlagt, für
    das Elterngeld 4 Milliarden Euro. Die Menschen bekom-
    men auf diese Weise also mehr Geld, um die Vereinbar-
    keit von Beruf und Familie zu fördern.

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    (C (D Aber wir wollen mehr. Unser Ziel ist, dass bis zum ahre 2013 Betreuungsmöglichkeiten für 35 Prozent der inder unter drei Jahren bereitstehen. Damit bekommen erade die Kinder aus sozial schwachen Familien die hance auf eine frühkindliche Betreuung und damit auf essere Bildungschancen und Lebensperspektiven. Der Bund hat deshalb sehr früh angeboten, sich mit Milliarden Euro an den Gesamtkosten des notwendi en Ausbaus dieser Betreuungsplätze für die Kinder uner drei Jahren zu beteiligen. Auch wenn die Verhandlunen mit den Ländern zäh gewesen sind, freue ich mich usammen mit der Kollegin Frau von der Leyen, dass ns eine Lösung mit den Ländern gelungen ist. Sie kenen diese im Einzelnen, weshalb ich Sie nicht mit vielen ahlen belästigen muss. Uns ist sehr daran gelegen, iese 4 Milliarden Euro auf Investitionsförderung und ie notwendige Unterstützung bei der Finanzierung von etriebskosten aufzuteilen und das Ganze an einen echtsanspruch ab 2013 zu koppeln. Ich freue mich für ie vielen Kinder und Eltern, die davon profitieren weren. Für die Einrichtung eines Sondervermögens wird ie Bundesregierung selbstverständlich einen Nachtragsaushalt vorlegen. (Otto Fricke [FDP]: So selbstverständlich war das gar nicht!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das war immer so selbstverständlich. Sie, Herr Fricke,
    ussten das nur noch einmal fordern, damit Sie eine
    achricht in den Zeitungen darüber finden.


    (Widerspruch bei der FDP)


    Dieser Nachtragshaushalt wird sich allerdings nach
    uffassung der Bundesregierung auf der Ausgabenseite

    usschließlich auf die Einrichtung dieses Sondervermö-
    ens konzentrieren. Ich werde ihn im Lichte der aktuel-
    en Steuerentwicklung – die nächste Steuerschätzung
    ird Anfang November stattfinden – zum gegebenen
    eitpunkt über das Kabinett dem Bundestag vorlegen.

    Im zentralen Zukunftsbereich der Bildung werden wir
    ie Bedingungen der Studierenden durch eine deutliche
    nhebung der BAföG-Sätze verbessern. Der vorlie-
    ende Haushaltsentwurf sieht diesbezüglich gegenüber
    007 schon deutliche Mehrausgaben vor. Diese Erhö-
    ung ist mir gerade vor dem Hintergrund der Einführung
    on Studiengebühren in vielen Ländern wichtig. Ich
    offe nämlich, dass wir damit verhindern können, dass
    mmer mehr Jugendliche aus einkommensschwächeren
    amilien nicht in der Lage sind, zu studieren. Wir brau-
    hen sie alle.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie Akademikerquote in Deutschland ist nicht zu hoch,
    ie Akademikerquote in Deutschland ist im internationa-
    en Vergleich zu niedrig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Die parlamentarischen Bestrebungen zu weiteren Erhö-
    hungen sind mir sehr geläufig. Wenn der gesamte Rah-
    men des Haushalts dadurch nicht gesprengt wird, Herr
    Vorsitzender, nehme ich diese Bemühungen respektvoll
    zur Kenntnis.

    Die Bundesregierung stellt sich ferner mit dem
    Energie- und Klimapaket den Herausforderungen des
    Klimawandels. Hierfür werden wir die Einnahmen aus
    der Versteigerung von Emissionszertifikaten verwenden.
    Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Einnahmen
    – ich suche jetzt den Kollegen Gabriel auf der Regie-
    rungsbank – höher sind.


    (Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: Er ist bei der Klimakonferenz! – Jürgen Koppelin [FDP]: Der ist doch mit der Flugbereitschaft unterwegs!)


    – Er ist auf der Klimakonferenz. Wenn die Einnahmen
    aus dem Zertifikatehandel höher sein sollten, gibt es zu-
    sätzliche Spielräume, um das Energie- und Klimapaket
    zu finanzieren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Der Gabriel konnte noch nicht mit der Flugbereitschaft aus Hannover landen!)


    Die Bundesregierung legt einen Finanzplan vor, mit
    dem wir, die Bundesebene, realistischerweise spätestens
    im Jahre 2011 erstmals seit 40 Jahren einen ausge-
    glichenen Haushalt erreichen werden. Jemand, der dies
    schon für das Jahr 2008 oder 2009 verspricht, der begeht
    den alten Fehler des Zweckoptimismus. Wenn es denn
    2010 so sein sollte, dass wir einen ausgeglichenen Haus-
    halt haben, dann gebe ich einen aus:


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Aber dann sind Sie doch gar nicht mehr im Amt!)


    für die beiden Koalitionsfraktionen zwei Flaschen
    Saint-Émilion – –


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Okay, je.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Oppositionsfraktion bekommen je eine Flasche Kal-
    terer See.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir wollen deutsche Weine!)


    – Es kann auch Lambrusco sein. Er ist vornehmlich
    deutscher Wein, wie ich vermute, große Lage.

    Ich freue mich über die Tatsache, dass der gesamt-
    staatliche Haushalt, also der Haushalt von Bund, Län-
    dern, Kommunen und Sozialversicherungen – es ist sehr
    schwer, dem Publikum den Unterschied zwischen Bun-
    deshaushalt und gesamtstaatlichem Haushalt verständ-

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    (C (D ich zu machen; die meisten setzen „gesamtstaatlicher aushalt“ mit „Bundeshaushalt“ gleich –, wahrschein ich schon im nächsten Jahr ausgeglichen sein wird. Dies ird jedenfalls früher als erwartet sein. Ich freue mich, ass nach Lage der Dinge 10 von 16 Ländern vor 2010 inen ausgeglichenen Haushalt haben können. Festzuhalten ist allerdings, dass die Struktur des Buneshaushalts ganz anders als die Struktur der Länderaushalte aussieht und dass unsere diesbezüglichen Antrengungen zur Erreichung dieses Ziels, insbesondere or dem Hintergrund, dass 55 Prozent des Bundeshausalts Sozialausgaben sind, sehr viel schwieriger sind. Im Übrigen füge ich hinzu, dass die Haushaltslage on Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen sich eutlich günstiger als die Haushaltslage des Bundes entickelt. Die Länder konnten bereits 2006 ihr Finanzie ungsdefizit im Vergleich zu 2005 um – halten Sie sich est! – 57 Prozent abbauen, während der Bund seines nur m 10 Prozent abbauen konnte. Auch die Kommunen haben 2006 einen Haushaltsberschuss von nahezu 3 Milliarden Euro erzielt, und as nach einem Finanzierungsdefizit von 2,2 Milliaren Euro ein Jahr zuvor. Erstmals seit 1989 konnten die ffentlichen Haushalte im ersten Halbjahr 2007 in geamtstaatlicher Betrachtung, also bezüglich der vier von ir genannten Komponenten, einen Überschuss erzie en, was mich für die anderen Gebietskörperschaften reut. Dazu ist der Bund aber nach wie vor nicht in der age. Deshalb füge ich an dieser Stelle sehr bewusst inzu: Vor dem Hintergrund der Entwicklung der Hausalte von Bund, Ländern und Kommunen ist meine Beeitschaft, Kompromisse mit den Ländern immer häufier dadurch zu erzielen, dass der Bund der Zahlmeister st, zunehmend unterentwickelt. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das haben Sie doch gerade gemacht!)


    Wenn ich Ihnen angesichts dessen spätestens für 2011
    inen ausgeglichenen Bundeshaushalt in Aussicht stelle,
    ann weiß ich, wie die Reflexe aussehen – Frau Hajduk
    eutet das gerade an –: Der Steinbrück ist nicht ambitio-
    iert genug; der müsste viel ehrgeiziger sein; der macht
    s sich leicht; das ginge alles noch viel schneller.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    rau Hajduk, Sie brauchen mir gar nicht Ihr Manuskript
    u geben. Diese Rede kann ich auch halten, nachts um
    rei auf Knopfdruck.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    as ist im parlamentarischen Schlagabtausch nun einmal
    o üblich. Rituelle Elemente sind gelegentlich nicht ganz
    on der Hand zu weisen.

    Jeder Finanzminister ist sehr gut beraten, den Mund
    icht zu voll zu nehmen. Die Erfahrung vieler Finanz-
    inister zeigt einem, dass die Bürger dies zu würdigen






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    wissen, weil sie des Wortgeklingels in diesem Zusam-
    menhang gelegentlich ziemlich müde sind.

    Ich bleibe dabei: Gerade die Finanzpolitik muss von
    realistischen, eher vorsichtigen Annahmen getragen
    sein, so wie wir das im Koalitionsvertrag verabredet ha-
    ben und so wie wir das als Große Koalition bisher immer
    gehandhabt haben, und zwar mit einer wichtigen ver-
    trauensbildenden Auswirkung: Wir haben uns am Ende
    der vergangenen Jahre zugunsten und nicht mehr zulas-
    ten der Bundesrepublik Deutschland verschätzt, und dies
    ist für die weiteren Debatten vertrauensbildend.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Haushaltsausgleich 2011 oder früher, fest steht: Mit
    dem vorliegenden Finanzplan haben wir – auch wenn es
    pathetisch klingt – eine historische Chance, nämlich die
    Chance, nach 40 Jahren Politik auf Pump aus dem
    Hamsterrad einer immer weiter steigenden Verschul-
    dung mit einer entsprechenden Zinslast – wir zahlen
    nach wie vor über 40 Milliarden Euro Zinsen – heraus-
    zukommen. Diese Verschuldung drückt uns aktuell mit
    1 500 Milliarden Euro. Das ist eine Zahl, die kein
    Mensch mehr verstehen kann. 1 500 Milliarden Euro
    Schulden, das bedeutet, dass jeder Bürger in Deutsch-
    land – 80 Millionen Einwohner, vom Baby bis zum
    Greis – Schulden in der Größenordnung des Wertes ei-
    nes Mittelklassewagens von 18 000 bis 20 000 Euro hat.
    Das ist das, was auf uns gemeinsam lastet.

    Dafür fallen immer mehr Zinsen an. Die Zinsen sind
    inzwischen der zweitgrößte Ausgabenblock. Sie liegen
    uns wie eine Schlinge um den Hals. Wenn wir von die-
    sem Zinsblock herunterkämen, hätten wir mehr Geld für
    Bildung, mehr Geld für Familie, mehr Geld für Infra-
    struktur, mehr Geld für die Zukunftsinvestitionen, von
    denen unser zukünftiger Wohlstand und unsere zukünf-
    tige Wohlfahrt abhängen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben die historische Chance, damit aufzuhören,
    unseren Kindern und Enkelkindern immer mehr Wacker-
    steine in den Rucksack für ihr Leben zu legen – will sa-
    gen: immer mehr Lasten aufzubürden –, übrigens zusätz-
    lich zu den Lasten einer älter werdenden Gesellschaft.
    Eines ist klar: In dem Umfang, in dem wir das nach wie
    vor tun, führt das zu einer gigantischen Umverteilung
    von unten nach oben.

    Wir sind deshalb in meinen Augen an einer entschei-
    denden finanzpolitischen Wegmarke angelangt, die
    eine klare politische Entscheidung von uns verlangt. Zu-
    gespitzt – das gebe ich zu – lautet die Alternative für die
    Finanzpolitik: kurzfristiger Rausch oder langfristige
    Rendite. Wir können uns entscheiden: Geben wir weiter
    Geld mit vollen Händen aus, solange der Aufschwung
    trägt, und vergrößern wir den Schuldenberg immer noch,
    oder machen wir im Hinblick auf konjunkturell mal wie-
    der schlechtere Zeiten – hoffentlich später als früher –
    jetzt Ernst mit dem Einstieg in den Schuldenabbau und
    vergrößern damit Schritt für Schritt und langfristig un-
    sere finanzpolitischen Gestaltungsspielräume?


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


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    (C (D Andere Länder haben das geschafft. Die Finnen haen es geschafft. Die Schweden haben es geschafft. Waum soll die Bundesrepublik Deutschland dies nicht chaffen? Mir ist sehr bewusst, dass es natürlich auch in iesem Hohen Haus einige gibt, die es sich leicht mahen und den Menschen vormachen, sie bräuchten sich icht für eine Alternative zu entscheiden und bräuchten ich nicht anzustrengen. Ich meine jene, die vielen alles ersprechen – das kann ich auch –: den Rentnern, den acharbeitern, den Arbeitslosen, den Familien – ganz ie in der Werbung: Ich will alles, und zwar gleich. – ine solche Rede zu halten, fällt nicht schwer. Allerings: Ohne dabei auf die Rechnung zu schauen, die ja rgendjemand bezahlen muss, ist es eine nicht sehr aufichtige politische Rede. Ich danke der SPD-Bundestagsfraktion dafür, dass sie as einmal ausgerechnet hat. Allein die Forderungen on PDS oder Linken summieren sich auf eine stattiche Mehrausgabensumme von 155 Milliarden Euro pro ahr. Wenn wir alle diese Forderungen berücksichtigen ürden, müsste der Bundeshaushalt um 54 Prozent steien. Das würde die Belastbarkeit der Unternehmen, insesondere der mittelständischen Unternehmen, und der ittelschicht zerstören. Diese Gruppen brauchen wir ber dringend, weil sie die Solidarität gewähren und beahlen müssen, die wir doch leisten wollen. Sie würden avon als Erste betroffen werden. Mit Ihren Rezepten – hohe Lohnzusatzkosten, höhere teuern, Einschränkung des Wettbewerbs – würden Sie rbeitsplätze und damit Wohlstand in Deutschland verichten, weil Sie nicht nur die sogenannten Reichen, iese Schimäre, treffen, sondern ganz empfindlich den esamten Mittelstand in der Bundesrepublik Deutschand. Ich will nur zwei Beispiele für die wirtschaftlichen idersprüche erwähnen, die sich dort auftun: Erstens. Ihr Vorschlag zur Änderung des Tarifverlaufs ei der Einkommensteuer. Diese Änderung des Tarifveraufs hätte nicht nur Einnahmeverluste von 12 Milliaren Euro zur Folge – das wäre noch nicht einmal der ntscheidende Punkt –; Sie würden damit auch die Mitelschichten massiv zur Kasse bitten; enn nach Ihrem Tarif wäre die Grenzsteuerbelastung chon ab einem zu versteuernden Einkommen von 9 600 Euro deutlich ungünstiger als bei dem, was heute ilt. Sie würden damit die Facharbeiterebene treffen. (Beifall bei der SPD – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Genau andersrum!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja!)


    Zweitens. Ihr Vorschlag, die Rentenreformen von
    001 und 2004 sowie die schrittweise Anhebung des
    enteneintrittsalters rückgängig zu machen. Natürlich
    eiß ich, dass niemand gern länger arbeitet. Natürlich
    eiß ich, dass wir alle weniger Steuern zahlen wollen.

    hr alle zahlt aber ganz richtig und angemessen Steuern.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Genau! Machen wir!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Ihr Vorschlag ist generationenungerecht. Die heutigen
    40-Jährigen und die Jüngeren wissen ganz genau, dass
    sie länger arbeiten müssen, weil anders alles nicht zu be-
    zahlen ist. Darüber ist natürlich niemand begeistert, aber
    es ist unverantwortlich, so zu tun, als ob man es ändern
    könnte.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie mit einer solchen
    Voodoo-Ökonomie nicht sehr weit kommen. Die Men-
    schen haben ein sehr feines Gespür dafür, was Mogel-
    packungen sind, nicht nur in der Werbung, sondern auch
    in der Politik. Die Menschen wissen, dass es nichts um-
    sonst gibt. Die Menschen wissen, dass man zwar heute
    über seine Verhältnisse leben kann, aber eines Tages da-
    für die Rechnung zu bezahlen hat.

    Meine Damen und Herren, eine robuste Konjunktur,
    gestützt von einer erfolgreichen Wirtschafts- und Fi-
    nanzpolitik der Großen Koalition, ein ausgeglichener
    Haushalt – jedenfalls in greifbarer Nähe –: Man könnte
    glauben, all das müsste den Finanzminister sehr zufrie-
    denstellen. Aber es fehlt noch etwas. Auf dem Weg zu
    dauerhaft tragfähigen öffentlichen Finanzen kann das
    nur ein erster Schritt sein. Schon die erste Große Koali-
    tion in der Geschichte der Bundesrepublik hat sich unter
    maßgeblicher Mitwirkung von Karl Schiller und Franz
    Josef Strauß an die Reform der Finanzverfassung ge-
    macht. Das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz vom Juni
    1967 ist ziemlich genau 40 Jahre her. Zwei Jahre später
    fand diese Reform mit der übrigens heute noch gültigen
    Schuldenregel in Art. 115 Grundgesetz ihren Abschluss.

    Der Unterschied zwischen damals und heute beträgt
    900 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um den An-
    stieg der Verschuldung allein des Bundes, nämlich von
    24 Milliarden Euro 1967 auf 930 Milliarden Euro heute.
    An dieser Tatsache wird deutlich, dass wir als zweiten
    Schritt nach dem Erreichen eines strukturell ausgegli-
    chenen Haushalts eine neue Schuldenregelung in unserer
    Verfassung brauchen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Diese Schuldenregel muss verhindern, dass in dem Au-
    genblick, wo das strukturelle Defizit endlich null beträgt,
    wir dieselben Fluchtbewegungen wie früher auch unter-
    nehmen und in die Spiralbewegung einer wieder zuneh-
    menden Verschuldung hineingeraten. Sinn der neuen
    Schuldenregelung ist, das zu verhindern.

    Es ist heute vielleicht noch zu früh, ein bestimmtes
    Modell für diese Schuldenregel vorzustellen. Ich freue
    mich jedoch, dass es in den Debattenbeiträgen hierzu zu-
    nehmend Annäherung auch zwischen den beiden Koali-
    tionsfraktionen gibt. Aus meiner Sicht muss eine Neure-
    gelung des Art. 115, die in dieser Legislaturperiode mit
    den uns zur Verfügung stehenden Mehrheiten im Bun-
    desrat und Bundestag erreicht werden muss, folgenden
    Kriterien genügen:

    Erstens sollte sie mit den Bestimmungen des europäi-
    schen Stabilitäts- und Wachstumspaktes in Übereinstim-
    mung zu bringen sein.

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    (C (D Zweitens. Sie muss eine ökonomisch plausible Berenzung der strukturellen Neuverschuldung sicherstelen. Drittens. Sie muss auch ein Atmen der öffentlichen aushalte bei konjunkturellen Veränderungen oder be timmten Notlagen, zum Beispiel nach einer Flutkatatrophe, ermöglichen. Viertens muss sie insbesondere gegenüber den Bürgeinnen und Bürgern glaubwürdig in dem Sinne sein, dass hre Einhaltung wirksam kontrolliert und sanktioniert ird. Die Ausrufung der Abwehr des gesamtwirtschaftlihen Ungleichgewichtes alleine darf nicht mehr ausreihend sein, um die Ausnahmemöglichkeiten des rt. 115 in Anspruch zu nehmen. Wie wir damit bisher mgegangen sind, war doch zu leichtfüßig. Wie Sie wissen, wird in der öffentlichen Diskussion as Thema Schuldenregel mit der Frage der Haushaltsotlagenproblematik diskutiert. In der Tat, wenn es uns elingt, die gesamtstaatliche Nettoneuverschuldung irksam zu begrenzen und einzudämmen, werden wir amit natürlich auch automatisch Haushaltsnotlagen bei ns und in den Ländern verhindern können. Wir haben in er gegenwärtigen politischen Konstellation und mit em günstigen konjunkturellen Rückenwind die, wie ich laube, seltene, vielleicht sich über lange Jahre nicht ieder auftuende Chance, entscheidende Schritte in ichtung dauerhaft tragfähiger öffentlicher Finanzen zu ehen. ir dürfen diese in meinen Augen kostbare Chance für ine grundlegende Reform der Finanzverfassung der undesrepublik Deutschland nicht verpassen, sondern üssen sie entschieden und konsequent nutzen: Für un er Land und seine Menschen hängt davon sehr viel ab. Meine Damen und Herren, gute Handwerker wissen: in Dach deckt man am besten, solange die Sonne cheint. Wir haben jetzt während eines guten konjunktuellen Wetters die historische Chance, unsere Haushalte inanziell in Ordnung zu bringen. Ich stelle die Frage, er nachfolgenden Generationen erklären möchte, wa um wir heute nicht konsequent genug waren, einen achhaltigen Weg zu beschreiten, obwohl wir mitten in iner erfreulichen Wachstumsphase sind. Wer will dies nseren Kindern und Enkelkindern erklären? Ich für einen Teil möchte das nicht. Wenn wir beim nächsten konjunkturellen Abschwung icht sofort wieder in die Schuldenfalle, in dieses Hamserrad, hineingeraten wollen, müssen wir heute vorsoren und den Weg einer soliden Haushaltspolitik gehen. Der Entwurf für den Haushalt 2008 und für die mittelristige Finanzplanung geht diesen Weg. Ich wäre Ihnen ankbar, wenn Sie diesen Weg gemeinsam mit der Bunesregierung gehen würden. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall bei der CDU/CSU)


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr richtig!)







    (A) )



    (B) )



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort zu-

nächst für die FDP-Fraktion dem Kollegen Jürgen
Koppelin.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Bundesfinanzminister, ich will gar nicht so sehr auf
    Ihre Rede eingehen. Man hatte den Eindruck, Sie hatten
    drei Redenschreiber: einen aus dem Finanzministerium,
    einen aus dem Willy-Brandt-Haus und einen aus der
    Bundestagsfraktion der SPD; so war das anscheinend
    aufgeteilt. Dass Sie Ihrer SPD-Bundestagsfraktion die
    Weltwirtschaft erklären müssen, ist Ihre Sache; vielleicht
    haben die es nötig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Ich will auf einen Punkt eingehen, weil Sie da die
    große Keule vor allem gegen die FDP und Kollegen mei-
    ner Fraktion herausgeholt haben. Wissen Sie, Herr Bun-
    desfinanzminister: Sie sind der schlechteste Kronzeuge
    für Glaubwürdigkeit. Sie, Ihre Fraktion und Ihre Partei
    haben vor der Bundestagswahl erklärt, die Merkel-
    Steuer, also eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, komme
    mit Ihnen auf keinen Fall infrage. Anschließend haben
    Sie die Mehrwertsteuer jedoch um drei Punkte angeho-
    ben. Wenn Sie das den Wählern vorher gesagt hätten, sä-
    ßen in Ihren Reihen 40 Abgeordnete weniger.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE])


    Eigentlich sind es gute Zeiten für einen Finanzminis-
    ter: Die Einnahmen des Bundes sprudeln, die Medien
    berichten sogar von Überschüssen. Außerdem haben wir
    – in dem Punkt hat der Bundesfinanzminister recht –
    eine gute Konjunktur; das schafft Steuereinnahmen.
    Aber für diese gute Konjunktur – das ist mit keinem
    Wort erwähnt worden; wenn man aber als Bundesregie-
    rung selbstkritisch ist, hätte man das eigentlich tun müs-
    sen – haben Sie selber keinen Handschlag getan. Dafür
    ist die Wirtschaft verantwortlich. Ich will ausdrücklich
    auch die Gewerkschaften loben, die mit moderaten Ab-
    schlüssen bei den Gehältern dazu beigetragen haben.
    Was wäre, wenn diese Bundesregierung etwas getan
    hätte? Dann hätten wir ja noch mehr Steuereinnahmen.


    (Beifall bei der FDP)


    In diesem Zusammenhang muss man die Aktivitäten
    des Bundesfinanzministers und der Bundesregierung se-
    hen: Sie haben die Mehrwertsteuer um drei Punkte an-
    gehoben. Da haben Sie ordentlich abkassiert; das gilt
    auch für Sie, Herr Kauder. Und weil der Bundesfinanz-
    minister und die Bundesregierung beim Abkassieren
    gerade in Übung waren, haben sie das auch bei der Bun-
    desagentur für Arbeit getan. So wollen Sie Ihren Haus-
    halt sanieren; so kommt es zu diesen Mehreinnahmen.

    Aber man fragt sich – darauf sind Sie mit keinem
    Wort eingegangen –: Wie kommt eine Bundesregierung
    dazu, jetzt weitere Ausgaben zu beschließen, vor allem

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    (C (D m sozialen Bereich, die auch Folgekosten nach sich zieen werden, und zwar fast in der Höhe, in der Sie jetzt chulden aufnehmen? Insofern hat der Kollege Hermann tto Solms recht: Sie machen immer wieder neue Hausaltslöcher auf. Sie sind nicht in der Lage, einen ausgelichenen Haushalt vorzulegen, obwohl der Haushalt 008 nach unserer Auffassung ohne Neuverschuldung öglich gewesen wäre. Nun kann man politisch zu Dingen stehen, die Sie als oalition beschlossen haben. Wer wollte gegen Krippenlätze sein? Aber solche Vorhaben müssen solide finaniert sein und dürfen nicht durch neue Schulden gedeckt erden. Die Kollegin von der Leyen aus Ihrer Koalition at natürlich etwas Gutes im Sinn gehabt; aber eines hat ie nicht bedacht, was aber für eine Familienministerin anz wichtig wäre: Diejenigen, die eines Tages einen rippenplatz bekommen und sich darüber wahrschein ich freuen, werden, wenn sie arbeiten, diesen Krippenlatz selber bezahlen müssen, weil Sie dann so viel chulden aufgenommen haben. Da haben Sie als Fami ienministerin eine große Verantwortung, auch gegenber den jungen Generationen, die die Schulden bezahen müssen, die Ihr Finanzminister und diese Koalition uftürmen. Man könnte weitere Beispiele nennen. Der Bundesinanzminister ist zum Beispiel überhaupt nicht darauf ingegangen, wie er zukünftig all das finanzieren will, as mit der Gesundheitsreform beschlossen wurde; ich rinnere an die erheblichen Steigerungen. Hier muss der und Milliarden in die Gesundheitskasse zahlen. leichzeitig wollen Sie einen ausgeglichenen Haushalt orlegen. Wie wollen Sie das bezahlen? Das ist auch eute noch nicht geklärt; dazu sagen Sie kein Wort. Sie ehen davon aus, dass die Konjunktur weiterhin so ositiv verläuft, wie es heute der Fall ist. Über den heutien Zustand freuen wir uns natürlich. Aber Sie erkennen icht, dass am Horizont durchaus kritische Dinge zu bebachten sind. Wer sagt uns, dass die Konjunktur so bleibt, wie sie urzeit ist? Es gibt Anmerkungen der Bundesbank und nderer Einrichtungen, die sehr kritisch darauf hinweien, dass die Konjunktur nicht so weiterlaufen wird. err Minister, Sie selbst haben auf bestimmte Schwä hen hingewiesen und die Probleme der IKB genannt. an hätte auch noch auf die Probleme der Sachsen-LB inweisen können. Das sind Anzeichen, die man ernst ehmen muss. Sie aber tun so, als hätten wir weiterhin ine gute Konjunkturentwicklung. Wir alle hoffen dies, a sind wir mit Ihnen. Man hat aber darauf zu achten, ass es für die Konjunktur auch Risiken geben kann. Zu en Schwächen der Konjunktur sage ich: Sie tun so, als ätte die Mehrwertsteuererhöhung überhaupt nichts Neatives gebracht. Dabei lassen Sie aber völlig außer cht, dass das Konsumklima in Deutschland und damit uch die Binnenkonjunktur nachgelassen haben. chauen Sie sich nur einmal an, was in der Bauwirtchaft los ist. Die Probleme dort kommen von der Mehrertsteuererhöhung. Das können Sie nicht leugnen. Jürgen Koppelin Herr Bundesfinanzminister, Sie sind nicht mit einem Wort auf die Ausgabenseite eingegangen. Warum haben Sie sich nicht die Ausgabenseite angeschaut? Wir Freien Demokraten haben Jahr für Jahr ein Sparbuch vorgelegt und Ihnen gesagt, wo man Einsparungen vornehmen könnte. Nach unserer Auffassung könnte man in diesem Haushalt mindestens 5 Milliarden Euro einsparen. Von Ihrer Seite gibt es hier keinerlei Anstrengungen. Stattdessen gibt es eine Ausgabensteigerung. Da Sie unsere Vorschläge immer so schnell wegwischen, nenne ich einige Punkte: Warum mussten die Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung noch einmal gesteigert werden? Wieso muss es Entwicklungshilfe für China geben? Wieso bekommen Organisationen Geld, die sich für Fledermäuse einsetzen? Das sind nur kleine Beispiele. Wieso muss die Bundeswehr weiter Munitionskästen instand setzen, die sie überhaupt nicht braucht? Wieso müssen Deutsche beraten werden, die ins Ausland abwandern wollen? All das zahlen wir aus dem Bundeshaushalt. Ich könnte auch in die Richtung der Frau Entwicklungshilfeministerin schauen, die kürzlich in Syrien Entwicklungshilfe versprochen hat. Ich dachte, das sei ein Schurkenstaat. Sie tätigt noch andere Ausgaben, aber darüber werden wir uns im Rahmen der Haushaltsberatungen noch unterhalten. Herr Bundesfinanzminister, ich komme zu einem Punkt, der gerade uns Freien Demokraten wichtig ist. Ich sage dies, damit Sie sehen, wo Sie Geld sparen könnten. Ihre sozialdemokratische Fraktion äußert sich jetzt in der Öffentlichkeit zur Forderung nach Onlinedurchsuchungen durch Innenminister Schäuble. Die dort vertretene Ansicht ist auch unsere Meinung. Wir begrüßen das. Endlich unterstützen Sie uns hier. (Zuruf von der CDU/CSU: Sie sollten Herrn Schäuble danken!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)





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    (B) )


    Wie sind Sie eigentlich dazu gekommen, Herrn
    Schäuble im Jahr 2007 und in diesem Bundeshaushalt
    das Geld für die Onlinedurchsuchung zu geben? Die So-
    zialdemokraten haben im Haushaltsausschuss und hier
    im Plenum des Deutschen Bundestages zugestimmt. Tun
    Sie doch nicht so, als seien Sie dagegen!

    Also: Kümmern Sie sich um die Ausgabenseite! Da-
    rauf haben Sie nicht einen Blick geworfen.


    (Beifall bei der FDP und des Abg. Dr. Diether Dehm Man muss feststellen, dass die Ausgabenseite des Bundeshaushalts um 5 Prozent wächst. Das hätten Sie als Finanzminister nicht zulassen dürfen. Das ist doch unverantwortlich. Sie wären in der Lage gewesen, für 2008 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Das haben Sie nicht getan. Vielleicht hat ein Machtwort der Kanzlerin gefehlt, vielleicht konnten Sie sich auch nicht wehren. Sie sind nach der Methode verfahren: Wenn der schwarze Minister etwas bekommt, dann muss auch die rote Ministerin etwas haben; wenn die schwarze Ministerin etwas bekommt, dann muss auch der rote Minister etwas bekommen. Am Ende hatten wir eine Ausgaben s D G h T k d i a e i A e c u n d a I l h B – D d g A a e w s m F t t n n g Ä K (C (D teigerung von 5 Prozent. Man kann ganz offen sagen: ie Koalition war in allerbester Spendierlaune. Sie hat eld ausgegeben, weil sie die Steuerschätzung gesehen at. Sie hat Geld ausgegeben, das sie noch nicht in der asche hat. Ich wiederhole: Von der Kanzlerin gab es ein Wort dazu. Auch unter dem Stichwort Glaubwürigkeit sage ich: Frau Bundeskanzlerin, hatten Sie nicht m Wahlprogramm der Union vor der Bundestagswahl uch versprochen, die Menschen in unserem Land zu ntlasten und ihnen Geld zurückzugeben? Nichts davon st geschehen. Sie haben die Menschen stärker belastet. uch das ist ein Beispiel zum Thema Glaubwürdigkeit. Für uns als Freie Demokraten ist es wichtig, dass wir s bei den Haushaltsberatungen schaffen, einen ausgeglihenen Haushalt hinzubekommen. Wir sind bereit, dazu nseren Beitrag zu leisten, auch wenn damit unangeehme Entscheidungen und Anträge verbunden sind, urch die es zu Streichungen kommt. Wir erwarten aber uch von der Koalition, dass sie Beiträge dazu leistet. ch weiß, dass die Haushaltspolitiker der Koalition vieleicht dazu bereit wären. Ich achte dies. Wir wollen seen, was Sie im Haushaltsausschuss machen. Herr undesfinanzminister – – (Bundesminister Peer Steinbrück bespricht sich mit Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick)


    (Beifall bei der FDP)


    Hallo!


    (Zuruf von der FDP: Das könnten Sie eigentlich im Kabinett machen!)


    ie vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt,
    ass die Koalition und die Regierung zu solchen Beiträ-
    en nicht in der Lage waren. Hier setzen wir auch auf die
    bgeordneten der Koalitionsfraktionen im Haushalts-

    usschuss. Herr Bundesfinanzminister, Sie haben Ihrer
    igenen Partei kürzlich eine Heulsusenmentalität vorge-
    orfen. Ich kann nur sagen: Sie hätten mit gutem Bei-

    piel vorangehen können. Sie hätten Ihrer Fraktion Mut
    achen können. Sie hätten sagen können: Ich, der
    inanzminister, bin in der Politik hart. – Das wäre posi-

    iv gewesen. Vielleicht hätten Sie die Heulsusenmentali-
    ät in Ihrer Fraktion damit ein Stück weit abbauen kön-
    en.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Ratschläge von Bundesbank und Finanzpla-
    ungsrat sind in den Wind geschlagen worden. Die Bür-
    er werden das teuer bezahlen müssen, wenn man nicht
    nderungen am Haushalt 2008 vornimmt.

    Herzlichen Dank für Ihre Geduld.


    (Beifall bei der FDP)