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ID1606609700

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    6. Johannes: 1
    7. Kahrs,: 1
    8. SPD-Frak-ion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/66 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . 6509 D 6511 C 6517 D 6523 C 6528 B 6532 B 6536 B 6540 D 6543 A 6543 C 6544 C 6562 C 6563 B 6564 B 6565 C 6567 A 6569 D 6570 C 6572 B 6573 B 6575 A Deutscher B Stenografisch 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/3104, 16/3123) . . . . . . . H D W P N E D L 6509 A 6509 B 6509 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 D undestag er Bericht ung 2. November 2006 t : ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . r. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/3105, 16/3123) . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . othar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 C 0000 A6551 C 6553 A 6555 C 6556 A 6558 A 6558 B 6560 B Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6576 B 6577 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/3113, 16/3123) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6579 A 6579 D 6581 A 6612 D 6613 D 6615 A 6615 D Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/3119, 16/3123) . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Iris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N A L A E M ü B A E D ü B A E ( z B Ä s A E ( z B Ä ( p 6581 B 6582 D 6584 C 6585 D 6588 D 6589 C 6590 D 6593 A 6594 B 6596 B 6597 C 6599 A 6600 C 6600 D 6601 C 6602 C 6604 A 6605 A 6605 A 6606 B 6607 D 6609 B 6610 D 6611 C 6612 A 6612 C Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten aria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 4 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion der FDP (Druck- ache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) . . nlage 5 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion DIE LINKE Drucksache 16/3466) (Tagesordnungs- unkt I.10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6616 A 6617 B 6618 C 6619 A 6619 C 6620 A 6620 C 6620 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6509 (A) ) (B) ) 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6619 (A) ) (B) ) und Institutionen nach. Rahmenvereinbarungen die sorbische Sprache und Kul- tur fortzuentwickeln. Dieser Aufgabe kommt die Stif- tung in enger Zusammenarbeit mit allen der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereinen Reinhard Schummer, Uwe CDU/CSU 22.11.2006 Spanier, Wolfgang SPD 22.11.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A s z v E m V h d d s s a a t m t e p S p m V Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 22.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 22.11.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 22.11.2006* Gloser, Günter SPD 22.11.2006 Großmann, Achim SPD 22.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 22.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hovermann, Eike SPD 22.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 22.11.2006 Königshaus, Hellmut FDP 22.11.2006 Kopp, Gudrun FDP 22.11.2006 Merten, Ulrike SPD 22.11.2006 Mortler, Marlene CDU/CSU 22.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 22.11.2006 Ortel, Holger SPD 22.11.2006 Röspel, René SPD 22.11.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 22.11.2006 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.11.2006 Dr. Scheuer, Andreas CDU/CSU 22.11.2006 Schily, Otto SPD 22.11.2006 Schultz (Everswinkel), SPD 22.11.2006 D D W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Im kommenden Jahr stehen der Stiftung für das sorbi- che Volk mit 7,6 Millionen Euro nun 50 000 Euro mehr ur Verfügung, als ursprünglich im Regierungsentwurf orgesehen war. Diese nachträgliche Aufstockung des tats durch das Parlament begrüße ich ausdrücklich. So- it kann die Stiftung auf den gleichen Betrag wie im orjahr zurückgreifen. Das ist bereits ein Erfolg. Des- alb stimme ich dem Etat zu. Ich verweise jedoch ausdrücklich auf den Tatbestand, ass neben der allgemeinen Sparquote über die Jahre hin ie Inflationsrate und der Rentensolidarbeitrag erwirt- chaftet werden musste. Durch Umstrukturierungen in orbischen Einrichtungen wurden mehr als 200 Stellen bgebaut. Das Einsparpotenzial ist erschöpft. Das wird uch dadurch deutlich, dass kaum noch Mittel für inves- ive Zwecke eingesetzt werden können. Die Stiftung uss die Substanz einsetzen. Die Entscheidung der Stif- ungsgremien, die finanziellen Mittel vornehmlich dort inzusetzen, wo die sorbische Sprache gelernt und ge- flegt wird, ist richtig und ist fortzusetzen. Der Bund hat sich gemeinsam mit dem Freistaat achsen und Brandenburg auf eine gemeinsame Förder- olitik für die Sorben verständigt. Ausdruck dieser ge- einsamen Politik ist die Stiftung für das sorbische olk. Deren Aufgabe ist es, im Kontext der europäischen r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.11.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6620 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 (A) (C) (B) ) Es ist notwendig, im Jahr 2007 ein Finanzierungsab- kommen zu beschließen, das dieser Herausforderung ge- recht wird. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Zum Einzelplan 04 – dem Haushalt der Bundeskanz- lerin – gehört ein Kapitel für den Zuschuss des Bundes an die „Stiftung für das sorbische Volk“. Dank des Engagements der Linksfraktion konnte der Bundestag in den Haushaltberatungen erreichen, dass die von der Bundesregierung beabsichtigte Kürzung der Mittel für die „Stiftung für das sorbische Volk“ um 50 000 Euro zurückgenommen wurde. Das ist gut aber nicht genug. Deswegen werde ich dem Einzelplan 04 nicht zustimmen. Dem Änderungsantrag der Linksfraktion werde ich zustimmen, weil damit ein deutliches Signal gesetzt wird, dass Schluss ist mit der Jahr für Jahr fortgesetzten Kürzung der Mittel für die „Die Stiftung für das sorbi- sche Volk“, die vor wenigen Jahren immerhin noch 8 181 000 Euro betragen hat. Im Übrigen will ich darauf hinweisen, dass der Bund für alle Minderheiten zuständig ist und bleibt. Es wäre gut, wenn sich das in zukünftigen Haushalten auch wi- derspiegelte. Anlage 4 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion der FDP (Drucksache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Ja lautet. Zustimmen werde ich dem Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE, mit dem eine Erhöhung des Zu- schusses um 480 000 Euro auf 8 080 000 Euro gefordert wird. Dem werde ich zustimmen, weil damit der Verpflich- tung aus dem Einigungsvertrag, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbischen Kultur und der sorbi- schen Tradition unbefristet zu gewährleisten, entspro- chen wird. Dem Änderungsantrag werde ich zustimmen, weil ich aus eigenem Erleben als Abgeordneter aus der Oberlau- sitz weiß, wie wichtig und hilfreich diese Mittel für die sorbische Minderheit in unserem Land sind. A S l (D nlage 5 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 16/3466) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Enthaltung autet. 66. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    (Beifall bei der LINKEN)


    An dieser Stelle will ich mich mit einer Behauptung
    useinander setzen, die von mehreren Kollegen im Laufe
    er Debatte aufgestellt wurde. Uns, die wir vorschlagen,
    ie Mittel für die Bundeswehr zu kürzen, wird vorge-
    orfen, wir gefährdeten die Sicherheit deutscher Solda-

    en im Ausland. Diese Denunziation – als Argument
    ann man das nicht bezeichnen – will ich mit aller
    chärfe zurückweisen. Der entscheidende Punkt ist – das

    st bekannt –: Wir sind dagegen, dass deutsche Soldaten
    n Kriegseinsätze ins Ausland gehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    enn aber eine Mehrheit dieses Hauses deutsche Solda-
    en ins Ausland schickt, dann sind wir der Auffassung,
    ass alles für ihre Sicherheit getan werden muss. Wir un-
    erstützen jeden, der der Meinung ist, dass bei den Haus-
    altspositionen, die dazu dienen, die persönliche Sicher-
    eit der Soldatinnen und Soldaten zu stärken, nicht
    ekürzt werden darf. Gerade wir haben immer wieder
    ritisch angemerkt, dass Soldatinnen und Soldaten keine
    ngemessene Ausrüstung und Kleidung haben. Ich erin-
    ere nur daran, dass sie sich Ferngläser bei Tchibo kau-
    en mussten. So viel zur Wahrheitsfindung und zur Rea-
    ität.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch

    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das ist tausendfach widerlegter Unfug!)


    – Lieber Kollege Rossmanith, bitte regen Sie sich nicht
    auf! Das schadet Ihrer Gesundheit.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Ich bin ganz ruhig!)


    Ich will Ihnen darlegen, wo wir Einsparmöglichkeiten
    im Verteidigungshaushalt, Einzelplan 14, sehen. Die
    Kollegin Hoff von der FDP ist darauf dankenswerter-
    weise schon eingegangen. Es gibt eine Reihe großer
    Beschaffungsprojekte der Bundeswehr, die gar nichts
    mit der von der Regierung beschriebenen Bedrohungssi-
    tuation zu tun haben. Die Mittel für diese Projekte kann
    man guten Gewissens einsparen. Ich möchte Ihnen ein
    Beispiel nennen. Die Geschichte des Lenkflugkörpers
    PARS 3 begann im Jahre 1982, also vor einem Viertel-
    jahrhundert. Um es einmal zu illustrieren: Das jüngste
    Mitglied des Bundestages, die Kollegin Lührmann von
    den Grünen, war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ge-
    boren.

    Damals gab es noch die Sowjetunion und den War-
    schauer Pakt, die über reichlich Panzer verfügten. Diese
    Rakete war nur auf die Bekämpfung von Panzern spezia-
    lisiert. Die Entwicklungspartner – hören Sie gut zu,
    meine Damen und Herren! – Großbritannien und Frank-
    reich sind in den Jahren 1998 und 1999 aus diesem ver-
    alteten Projekt ausgestiegen. Richtig so. Sie hatten näm-
    lich zehn Jahre nach dem Mauerfall erkannt, dass es für
    solche Raketen keinen Bedarf mehr gibt. Übrigens ist
    sehr bemerkenswert, dass die Engländer und die Franzo-
    sen aussteigen konnten. Immer wenn wir als Linke den
    Ausstieg aus Beschaffungsprojekten wie zum Beispiel
    beim Eurofighter fordern, dann werden internationale
    Verträge angeführt, die den Ausstieg für uns angeblich
    unmöglich machen. Ich frage Sie, Herr Minister: Warum
    können die anderen aussteigen und wir nicht?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hängt das vielleicht damit zusammen, dass die Bundes-
    regierung in den Verträgen Austrittsklauseln ausschließt
    oder so teuer macht, damit der Bundestag in seiner Sou-
    veränität eingeschränkt wird? Ich finde, meine Damen
    und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeord-
    nete, dieser Frage sollten wir gemeinsam genauer nach-
    gehen.

    Zurück zu PARS 3. Ich will auch für die Zuschauer il-
    lustrieren, welche enormen Summen ausgegeben wer-
    den. Die Gesamtkosten für die Entwicklung und den Bau
    dieser Rakete betragen rund 490 Millionen Euro. Nach
    bisherigen Plänen soll die Auslieferung der Rakete im
    Jahr 2010 beginnen und 2014 abgeschlossen sein. Ein
    einziger Schuss einer derartigen Rakete würde den Steu-
    erzahler 1,3 Millionen Euro kosten. Stellen Sie sich ein-
    mal vor, wie viele Kindergärten oder Schulen Sie in
    Ihrer Kommune sanieren könnten, wenn Sie den Gegen-
    wert von zwei oder drei Schüssen zur Verfügung hätten!
    Übrigens – darum verstehe ich auch die Erregung des
    Kollegen Rossmanith von vorhin sehr gut; die war näm-
    lich schon proaktiv – ist der Hauptauftragnehmer ein
    süddeutsches Unternehmen, das den Firmen EADS und

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    (C (D iehl gehört. Das heißt, alle Steuerzahlerinnen und Steurzahler finanzieren museumsreife Technologien, (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Wir sind dem ganzen deutschen Volk verpflichtet, Frau Kollegin!)


    ie weder die Sicherheit unseres Landes noch die Sicher-
    eit unserer Museen erhöhen. Das kann man wirklich
    einem Steuerzahler erklären.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ier werden die Rüstungslobbyisten auf Kosten der
    teuerzahler reichlich bedient. Ich schlage vor, dass
    iese Art der Subventionierung der süddeutschen Länder
    bgeschafft wird


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das ist wirklich zu primitiv, um das zu kommentieren!)


    der, wenn wir dafür keine Mehrheit bekommen sollten,
    ass wenigstens diese üppige Quersubventionierung für
    iese Bundesländer in den Länderfinanzausgleich einbe-
    ogen wird. Dann würde sich so manches im Verhältnis
    er Länder etwas anders darstellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    och eine kleine pikante Ergänzung: Der Hauptauftrag-
    ehmer der PARS-3-Raketen wurde für einen Preisnach-
    ass von 1,25 Prozent von allen Mängelansprüchen frei-
    estellt. Herr Jung, würden Sie zu Hause auf ein solches
    ngebot Ihres Klempners eingehen, Preisnachlass von
    ,25 Prozent und dafür keine Garantieansprüche?


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dem Jung trauen wir das zu!)


    ch glaube, da bekämen Sie sicher heftigen Ärger mit Ih-
    er häuslichen Generalität.

    Wir als Linke fordern in unserem Entschließungsan-
    rag Einsparungen im Verteidigungshaushalt von 2 Mil-
    iarden Euro. Das sind nicht einmal 10 Prozent dieses
    aushaltes. Das können wir gerade so und die Bundes-
    ehr sehr gut verkraften. Wir sind für friedliche Kon-

    liktlösungen und wir denken, die Mittel des Verteidi-
    ungshaushaltes sollten im Laufe der Jahre alle in
    ntwicklungshilfe und Maßnahmen zur zivilen Konflikt-
    ereinigung umgelenkt werden.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Johannes Kahrs, SPD-Frak-

ion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen

    nd Kollegen! Da es hier gute Sitte ist, möchte ich mich
    m Anfang bei den Kolleginnen und Kollegen Mitbe-
    ichterstattern ganz herzlich für die gute Zusammen-
    rbeit bedanken. Wir haben heute schon einige gehört.
    b es die Kollegin Jaffke, die Kollegen Kalb, Koppelin,






    (A) )



    (B) )


    Johannes Kahrs
    Bonde oder auch die Kollegin Lötzsch sind, wir alle ar-
    beiten im Kern in der Sache dafür, dass wir die deut-
    schen Soldaten vernünftig ausstatten, damit sie, wenn sie
    im Ausland sind, eine Ausrüstung haben, die es ihnen er-
    möglicht, dort klarzukommen. Wir als Parlament, wir als
    Berichterstatter und wir als Ausschuss kennen unsere
    Verantwortung und nehmen sie auch wahr.

    Zum Verteidigungshaushalt 2007 wurde in den Bera-
    tungen im Haushaltsausschuss entsprechend dem Ansatz
    des Regierungsentwurfs mit einem Ausgabevolumen in
    Höhe von insgesamt 28,4 Milliarden Euro ein nach mei-
    ner Meinung vernünftiger Beschluss gefasst. Der Ansatz
    bedeutet im Vergleich zum Haushalt 2006 eine Verbesse-
    rung um rund eine halbe Milliarde Euro. In diesem
    Haushalt von 28,4 Milliarden Euro sind jetzt auch die
    Versorgungsausgaben für ehemalige Beamtinnen und
    Beamte sowie Berufssoldatinnen und Berufssoldaten in
    Höhe von knapp 4 Milliarden Euro enthalten. Diese
    Ausgaben waren bis zum letzten Jahr zentral im
    Einzelplan 33 veranschlagt. Sie sind für den Verteidi-
    gungsetat auf Dauer gesehen ein ziemliches Risiko. Die
    Steigerung in diesem Bereich wird, weil der Verteidi-
    gungshaushalt anders strukturiert ist als viele andere
    Haushalte, weil wir viele Zeitsoldaten haben, die auch
    wieder ausscheiden, zu anderen Belastungen führen. Ich
    bitte den Herrn Minister ganz herzlich, auf diese Beson-
    derheit zu achten, weil das in den nächsten Jahren im
    Haushalt zu überdurchschnittlichen Steigerungen von
    jährlich einigen hundert Millionen führen kann. Ich
    glaube, man muss vernünftige Regelungen finden, damit
    der Verteidigungshaushalt nicht schlechter behandelt
    wird als andere Haushalte. Gleichzeitig muss man sagen,
    dass diese Steigerung – das ist das Gute am Verteidi-
    gungsetat – ungefähr dem entspricht, was in den letzten
    Jahren festgelegt und unter Peter Struck beschlossen
    wurde.

    Die Betriebsausgaben in Höhe von 17,4 Milliarden
    Euro bleiben nahezu konstant. Die Personalausgaben
    sind rückläufig und liegen deutlich unter 11,7 Milliarden
    Euro. Das bedeutet, dass wir für Personal weniger ausge-
    ben. Bei einem Personalkostenanteil von knapp 50 Pro-
    zent müssen wir auf diese Ausgaben ganz genau
    schauen.

    Wir haben einen deutlichen Mehrbedarf bei der Mate-
    rialerhaltung in Höhe von rund 1,9 Milliarden Euro und
    beim sonstigen Betrieb in Höhe von 3,7 Milliarden Euro.
    Hier belasten insbesondere die erhöhten Treibstoffkosten
    diesen Haushalt.

    Die Ausgaben im Bereich der Betreiberlösungen sin-
    ken geringfügig und betragen in 2007 635 Millionen
    Euro. Die verteidigungsinvestiven Ausgaben steigen im
    Vergleich zu 2006 um 350 Millionen Euro. Für militäri-
    sche Beschaffung sind 140 Millionen Euro mehr vorge-
    sehen.

    Deutliche Anstrengungen sind auch bei den militäri-
    schen Anlagen, also bei Kasernenanlagen und Unter-
    bringung, zu erkennen. Das war uns allen ein ganz be-
    sonderes Anliegen. Hier wollen wir 130 Millionen Euro
    mehr ausgeben als im letzten Jahr. An dieser Stelle sei
    mir eine persönliche Bemerkung gestattet zu einigen Ka-

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    (C (D ernenanlagen, insbesondere in Westdeutschland, in deen in den letzten zehn Jahren nicht so viel gemacht urde. Ich glaube, wir können es uns nicht leisten, un ere Soldatinnen und Soldaten in Unterkünften – das age ich ganz bewusst – hausen zu lassen, die ich perönlich niemandem empfehlen möchte und die nicht zur ttraktivität der Streitkräfte beitragen. Ich möchte Sie, eine werten Kolleginnen und Kollegen, einfach auffor ern: Besuchen Sie Ihre Standorte! Gucken Sie sich dort ie Sanitärbereiche, die Unterkunftsbereiche oder die üchen an! Die Zustände sind teilweise grenzwertig. as haben sowohl der Fachausschuss als auch der Hausaltsausschuss erkannt und deswegen haben wir umgechichtet und geben mehr Geld aus. Für einige, die die ituation nicht kennen, mag es sich befremdlich anhöen, aber wenn zum Beispiel Nasszellen für ein halbes der dreiviertel Jahr gesperrt sind, gibt es durchaus Proleme. Wenn wir dieses Problem gemeinschaftlich angeen, steht es uns allen sehr gut an, dient auch der Attrakivität der Truppe und ist gleichzeitig für uns alle ein chter Gewinn. Gestatten Sie mir aus aktuellem Anlass zwei Anmerungen zum Einsatz der Bundeswehr im Kongo und in osnien. Zum einen möchte ich meine Freude darüber um Ausdruck bringen, dass der Parlamentsbeschluss um Einsatz im Kongo wirklich eingehalten wird. Ich abe ein bisschen daran gezweifelt, muss ich zugeben. ch war einer derjenigen, die diesen Einsatz nicht so berüßt haben, wie es die Mehrheit meiner Fraktion getan at. Ich hatte Zweifel, ob er wirklich nach vier Monaten u Ende ist, und freue mich, dass die Befürchtungen icht eingetreten sind. Ich hoffe, dass das auch so bleibt nd dass wir die Soldatinnen und Soldaten rechtzeitig um Weihnachtsfest wieder in Deutschland haben. Das abe ich mir nicht vorstellen können. Ich bin eines Beseren belehrt worden. Ich möchte mich bei all denjenien, die dazu beigetragen haben, ganz herzlich bedanen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Susanne Jaffke [CDU/CSU]: Und das ist auch gut so!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das hat ein anderer gesagt, der Bürgermeister einer
    tadt, Frau Kollegin.

    Ebenso begrüße ich die Initiative unseres Verteidi-
    ungsministers in Sachen Bosnien-Herzegowina. Die
    eduzierung der Bundeswehrtruppen in Bosnien kann
    einer Meinung nach mittlerweile ins Auge gefasst wer-

    en. Gerhard Schröder hat einmal gesagt: Wer irgendwo
    eingeht, muss auch wissen, wie er wieder rauskommt. –
    ch glaube, das ist richtig. Wenn man sich die dortige Si-
    herheitslage anschaut, dann erkennt man, dass es dort
    nsgesamt ruhig und stabil ist.


    (Zurufe von der SPD und der CDU/CSU)


    Ich begrüße die Zustimmung zu dieser Aussage von
    erhard Schröder durch Abgeordnete der Koalition.

    Ich wiederhole: Eine Reduzierung der Truppen
    cheint mir sinnvoll zu sein. Wir müssen darauf achten,
    ass das dort Erreichte bei einem stufenweisen Truppen-






    (A) )



    (B) )


    Johannes Kahrs
    abzug nicht gefährdet wird, dass er der Lage angepasst
    wird und dass es für die Bundeswehr eine Planungssi-
    cherheit gibt.

    Was den Auslandseinsatz in Afghanistan angeht,
    möchte ich, genau wie meine Kollegin Jaffke und an-
    dere, unterstreichen, dass der Auftrag, den die Bundes-
    wehr im Norden Afghanistans ausführt, wichtig ist. Sie
    tut dies gut, verlässlich und vernünftig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich habe bei der Truppe gelernt, dass es nicht sinnvoll
    ist, eingesetzte Soldaten mit einem festen Auftrag je
    nach aktueller Lage aus einem Auftrag herauszunehmen
    und zu verlegen. Wenn man sich das genau anschaut,
    dann erkennt man, dass eigentlich der alte militärische
    Grundsatz gilt: Jeder Führer hat jederzeit und in jeder
    Lage Reserven zu bilden, die er einsetzen muss, wenn er
    Probleme hat. Es bringt überhaupt nichts, Soldaten, da-
    mit sie woanders eine andere Aufgabe erfüllen, heraus-
    zunehmen aus Aufträgen, die schwieriger sind, in die
    man sich langfristig einarbeiten muss, in denen man die
    Lage vor Ort kennen muss und in denen man Kontakte
    zur Bevölkerung knüpft.

    Ich halte es für richtig und wichtig, dass wir Deut-
    schen darauf dringen, dass man sich über das Gesamt-
    konzept unterhält. Es kann natürlich nicht sein, dass die-
    jenigen, die im Süden Afghanistans eingesetzt sind,
    gänzlich allein dastehen. Auch da muss es eine vernünf-
    tige Lösung geben. Das kann aber nicht bedeuten, dass
    man Soldaten einfach quer durch das Land schickt, weil
    Soldaten aus militärischen Gründen woanders gebraucht
    werden. Unser Einsatz dort ist mehr als rein militärischer
    Art.


    (Walter Kolbow [SPD]: Herr Major!)


    – Jawohl, Herr stellvertretender Fraktionsvorsitzender!

    Das deutsche Engagement ist insbesondere im Hin-
    blick auf die deutschen Provincial Reconstruction
    Teams, die PRTs, in Kunduz und Faizabad in Afghanis-
    tan zu begrüßen. Ich glaube, dass sich die Grundphiloso-
    phie des deutschen Konzeptes dort ganz besonders klar
    widerspiegelt. Eine zivile und eine militärische Kom-
    ponente arbeiten dort integriert und gleichrangig zu-
    sammen. Das Personal kommt dabei aus dem Verteidi-
    gungsministerium, aus dem Auswärtigen Amt, aus dem
    Innenministerium und aus dem BMZ. Dieses Personal
    soll ressortübergreifend zusammenarbeiten. Ich glaube,
    dass dies für die Stabilisierung der Sicherheitslage und
    für den Wiederaufbau Afghanistans wichtig ist.

    Es könnte auch die zukünftige Arbeit in Postkonflikt-
    situationen und die Beziehungen von Militär und zivilen
    Kräften fundamental ändern. Das Afghanistankonzept
    der Bundesregierung vom September dieses Jahres
    wurde von allen genannten Ministerien erarbeitet. Im
    vorgesehenen PRT-Konzept manifestiert sich die Er-
    kenntnis, dass militärische Lösungen allein in komple-
    xen Situationen nicht zielführend sind. Das haben die
    Amerikaner im Irak übrigens ganz deutlich gemerkt:
    Man kann zwar militärisch gewinnen, hat aber den Frie-
    den noch lange nicht gewonnen. Ich glaube, das sollte

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    (C (D ns allen eine Lehre sein und da sollten wir alle genau inschauen. Da kann man viel lernen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Natürlich gibt es neben diesen positiven Erfahrungen
    uch Probleme. So üben zum Beispiel Hilfsorganisatio-
    en heftige Kritik am PRT-Konzept, weil es auf eine
    ermeintliche Vermischung von humanitären und militä-
    ischen Aktivitäten ausgerichtet ist. Darin sehen sie ein
    roblem, insbesondere weil sie glauben, dass ihre Neu-

    ralität berührt wird.

    Schaut man sich das Ergebnis an, wird meiner Mei-
    ung nach anders herum ein Schuh daraus: Die Zusam-
    enarbeit zwischen diesen Kräften führt zu einer besse-

    en Akzeptanz von beiden Gruppen, insbesondere bei
    er afghanischen Bevölkerung. Man muss die Vorbe-
    alte gegen das zivil-militärische Zusammengehen auf-
    eben. Ich würde es begrüßen, wenn das BMZ die volle
    ntegration in die PRTs mit umsetzt. Nur so werden wir
    s gemeinsam zustande bringen können. Wir müssen die
    wie auch immer bestehende – Distanz zwischen Ent-
    icklungspolitik und Sicherheitspolitik überwinden. Wir
    üssen hier – anders als in der Vergangenheit – zusam-
    enarbeiten.

    Angesichts des Gesamtengagements dieses Hohen
    auses greift man, wie ich glaube, zu kurz, wenn man
    ur über den Einsatz der Bundeswehr im Ausland disku-
    iert. Wir beschließen hier ja immer darüber, ob die Bun-
    eswehr in einem bestimmten Einsatzgebiet eingesetzt
    erden darf. Ich glaube aber, dass es nicht reicht, ein-

    ach nur den Einsatz der Bundeswehr zu beschließen,
    ber nicht auch über die Arbeit der anderen Ressorts auf
    iesen Gebieten zu beraten. Wir sollten vielmehr über
    as Gesamtengagement der Bundesrepublik Deutsch-
    and in einem bestimmten Einsatzland beschließen. Na-
    ürlich möchte ich nicht die Position aufgeben, dass die
    undeswehr eine Parlamentsarmee ist; wesentliche Ele-
    ente sind hierbei das Amt des Wehrbeauftragten, der

    eine Arbeit sehr gut macht, und das Engagement der
    olleginnen und Kollegen, die der Bundeswehr verbun-
    en sind. Aber es wäre besser, ein Gesamtkonzept zu er-
    rbeiten, bevor die Bundeswehr eingesetzt wird. Dieses
    esamtkonzept des Einsatzes sollte im Kanzleramt in

    nger Abstimmung mit den betroffenen vier Ministerien
    rstellt werden. Dabei müssten die Ministerien sagen,
    elche Schwerpunkte sie setzen und wie sie das bezah-

    en wollen. Dann sollten wir im Parlament darüber infor-
    iert werden, wie man sich den Einsatz vorstellt.

    Die Bundeswehr alleine kann die Erwartungen, die
    ir mit diesen Einsätzen verbinden – ich würde es etwas

    alopp als das Heilsversprechen von Nation-Building be-
    eichnen –, gar nicht erfüllen. Wenn wir sowieso wollen,
    ass dieses Ziel in enger Kooperation verfolgt wird,
    ann wäre es doch viel besser, vorher entsprechende Pla-
    ungen im Kanzleramt unter Beteiligung der vier Minis-
    erien zu erarbeiten, diese als Vorlage einzubringen und
    ann hier über die Gesamtsituation, und nicht nur über
    en Bundeswehreinsatz, zu diskutieren.






    (A) )



    (B) )


    Johannes Kahrs
    So könnte sich auch der Haushaltsausschuss intensi-
    ver damit beschäftigen. Vom Verteidigungsministerium
    gibt es derzeit allwöchentlich eine Unterrichtung des
    Parlaments über die Auslandseinsätze der Bundeswehr
    – ein jeder kennt diese wöchentlichen Berichte –,


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Die sind vertraulich!)


    in der die Lage der Bundeswehr und die Situation im
    Einsatzland dargestellt werden. Wenn man sich das ein-
    mal genau überlegt, wäre es doch viel besser, wir bekä-
    men einen Bericht,


    (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Guter Vorschlag!)


    der zusammengefasst die koordinierten Anstrengungen
    aller Ministerien in den jeweiligen Einsatzländern dar-
    legt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das wäre ein Konzept für die Zukunft, das uns alle viel
    weiter bringen würde.

    Lassen Sie mich einmal darstellen, welche Umstruk-
    turierungen bei der Bundeswehr seit 1998 vorgenom-
    men wurden, inwieweit sie sich – das nennt man Trans-
    formation – für die Auslandseinsätze neu aufgestellt hat:
    Die Anzahl der Schützenpanzer „Marder“ ist von
    2 097 auf 536 heruntergefahren worden. Sie dürfen mir
    glauben, dass einem alten Panzergrenadier wie mir es
    nicht ganz leicht fällt, das zu akzeptieren, aber von der
    Sache her ist es vernünftig. Die Anzahl der Kampfpan-
    zer „Leopard“ haben wir im selben Zeitraum von
    2 123 auf 410 heruntergefahren. Man muss sich einfach
    einmal klar machen, welche Umstrukturierungen hin-
    sichtlich finanzieller Ausstattung, Ressourcen, Ausbil-
    dungsformen und Personalplanung innerhalb der Bun-
    deswehr stattgefunden haben. Ich glaube, dass das eine
    der großen Errungenschaften der letzten Jahre ist.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht nur des letzten Jahres!)


    Wenn es sich aber nun so verhält, dass das Verteidi-
    gungsressort nicht das einzige Ressort ist, das mit der
    Bundeswehr für das Gelingen eines solchen Auslands-
    einsatzes einen wesentlichen Beitrag leistet, dann muss
    man hier auch legitimerweise darüber diskutieren, wa-
    rum in anderen Ressorts keine entsprechenden Umstruk-
    turierungen in diesem Ausmaß stattfinden. Damit will
    ich keineswegs geschätzte Parteifreunde oder Koali-
    tionspartner kritisieren; Sie alle kennen mich und wis-
    sen, dass mir das nicht zusteht.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich halte es aber für wichtig, dass wir uns im Parlament
    und in den Arbeitsgruppen der Fraktionen darüber unter-
    halten, ob es ausreicht, wenn etwa das Bundesinnenmi-
    nisterium für den Aufbau der Polizei im Einsatzgebiet
    – das soll ja ein Schwerpunkt deutscher Politik sein –
    nur einen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung
    stellt, von dem 41 Polizisten bezahlt werden können,

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    (C (D ährend die Amerikaner deutlich mehr Geld – vielleicht 00, 700 oder 800 Millionen – (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 1,6 Milliarden!)


    ur Verfügung stellen, um uns zu unterstützen, weil wir
    n diesem Bereich keine ernsthaft überzeugenden Er-
    olge vorweisen können. Um in Afghanistan Erfolg zu
    aben, reicht es eben nicht aus, dass allein die Bundes-
    ehr dort gute Arbeit macht. Es ist genauso wichtig,
    ass der Aufbau der Polizei dort vorankommt. Wir wer-
    en nämlich die Bundeswehr dort erst dann wieder ab-
    iehen können, wenn dort eine starke Zentralregierung
    uf eine funktionierende Polizei zurückgreifen kann.

    Werfen wir einmal einen Blick auf den Bereich des
    undesministeriums für wirtschaftliche Zusammen-
    rbeit und Entwicklung. Auch hier finden wir Etat-
    nsätze für die eine oder andere Maßnahme in Afghanis-
    an. Das finde ich auch richtig und gut. Aber die Frage
    st, ob die Anstrengungen der Verteidiger bei der Trans-
    ormation, der Umstellung der Schwerpunktsetzung auf
    ie Einsätze, im gleichen Ausmaß in der Entwicklungs-
    ilfe wiederzufinden sind, ob die Mittel schwerpunkt-
    äßig genau da eingesetzt werden, wo wir uns als Bun-

    esrepublik Deutschland engagieren. Denn wenn wir
    ilitärisch für Ruhe sorgen – –


    (Abg. Dr. Rainer Stinner [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    Herr Kollege Stinner, ich würde das jetzt gerne ausfüh-
    en. Sie sind ja noch dran.