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ID1606515400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr verehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Zum Haushalt und zu den Einzelplänen
    haben wir schon viel gehört und ich frage mich inzwi-
    schen – ich sitze seit 10 Uhr hier –, warum eigentlich so
    ein guter Haushalt in so unterschiedlichem Licht er-
    scheint.


    (Joachim Stünker [SPD]: Erklär mal!)


    Ich will versuchen, das an drei Beispielen, die ich heute
    hören konnte, zu erläutern.

    Herr Koppelin fragte heute Morgen gegen 10.14 Uhr:
    Wie können Sie, Frau Kanzlerin – er schaute ganz vor-
    wurfsvoll zu ihr herüber –, eigentlich Geld ausgeben, das
    Sie noch gar nicht haben? Da habe ich mich gefragt: Wie
    kann das jemand von der FDP fragen, obwohl die FDP
    39 Jahre lang genau das gemacht hat? Die FDP hat das
    praktiziert und dabei sämtliche Verfahren in dieser Rich-
    tung angewandt. Dennoch stellt sich ein FDP-Vertreter
    hierhin und stellt diese Frage.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie Recht, Herr Kollege!)


    Frau Lötzsch von der Linken hat gesagt, die große
    Koalition sei immer dann erfolgreich gewesen, wenn sie
    den Vorschlägen der Linken gefolgt sei.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt ja auch!)


    Man muss schwer aufpassen, dass man sich nicht ver-
    hebt; die Bandscheiben danken dafür.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist immer ein schönes Gefühl, jemandem zu folgen,
    der Geld ausgibt, etwa in der Zeit vor Weihnachten. Der
    Unterschied zwischen Ihnen, Frau Lötzsch, und uns be-
    steht darin, dass wir versuchen, Ausgaben im Haushalt
    zu decken: Wir kümmern uns auch um entsprechende
    Einnahmen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Andrea Astrid Voßhoff [CDU/CSU] und des Abg. Dr. Ole Schröder [CDU/CSU])


    Wer so vorgeht, hat andere Probleme als jemand, der
    sich nur um die Ausgaben kümmert. Es stimmt: Immer
    wenn wir Geld ausgeben – auch in Ihrem Sinne –, hat
    das ein positives Moment.

    Ich möchte auf Anja Hajduk zu sprechen kommen.
    Sie hat uns etwas vorgerechnet. Das möchte ich gerne
    nachrechnen. Sie hat gesagt – das zeigt, in welchen Ka-
    tegorien von Haushalt man eigentlich denkt, welche
    Haushaltsgrundsätze man hat –: Die Pflegeversicherung
    kostet den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber 1,7 Pro-
    zent; die Reform fehlt noch. Das stimmt. Auch ich ma-
    che der großen Koalition – allzu lange existiert sie noch
    nicht – einen kleinen Vorwurf. Frau Hajduk hat also ge-
    sagt: Die Verantwortung hat die große Koalition. Nach
    Frau Hajduks Rechnung wird der Beitragssatz in der

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    (C (D rankenversicherung – er beträgt heute durchschnittlich 4,3 Prozent – auf 15 Prozent steigen. Auch das stimmt. rau Hajduk hat gesagt: Die Verantwortung hat die roße Koalition. – Sie nicken. Wir sind uns hundertproentig einig. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt auch!)


    er Beitragssatz in der Rentenversicherung – derzeit
    iegt er bei 19,5 Prozent – steigt auf – ich gehe auf kei-
    en der Gründe ein – 19,9 Prozent. Das stimmt hundert-
    rozentig. Frau Hajduk hat gesagt: Die Verantwortung
    at die große Koalition. Der Beitragssatz in der Arbeits-
    osenversicherung sinkt von 6,5 Prozent auf 4,2 Prozent.
    rau Hajduk hat bezüglich der Verantwortung gesagt:
    as ist die Folgewirkung der langfristig angelegten, gu-

    en rot-grünen Politik und ein Ergebnis der Arbeit der
    undesanstalt für Arbeit.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Eine solche Differenzierung vorzunehmen, ist natür-
    ich wunderbar. Sie muss mir noch erklären – ich konnte
    ie noch nicht fragen –, wie sie aufgrund der von ihr
    enannten Zahlen zu einer Gesamtbelastung von – bis-
    er – 40,7 Prozent kommt, um dann die Entlastung von
    ,2 Prozent zu einer Belastung von 0,1 Prozent umzu-
    echnen und so zu einer Gesamtbelastung von 40,8 Pro-
    ent zu kommen. Zum Schluss hat Frau Hajduk addiert
    nd darauf hingewiesen, dass die Erhöhung der Mehr-
    ertsteuer um 3 Prozentpunkte hinzukommt.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wer so rechnet, der muss den Haushalt zugegebener-
    aßen zwingend anders betrachten als wir. Deshalb ist

    nser Urteil „guter Haushalt“ wahrscheinlich richtig und
    hr Urteil „schlechter Haushalt“ falsch.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will noch eine Bemerkung zu einer Frage machen,
    ie Ulla Schmidt gestellt hat. Ulla Schmidt hat gefragt,
    elcher der vielen Kritiker oder Kritikaster eigentlich

    ubstanzielle eigene Vorschläge gemacht hat. Den lautes-
    en Zwischenruf hat Herr Niebel gemacht: Wir! – Schaut

    an einmal nach, was Sie vorgeschlagen haben – Sie
    achen viele große Reformvorschläge –, stellt man fest,

    ass Sie die gesetzliche Krankenversicherung abschaffen
    ollen. Jeder soll an sich denken und alles soll privati-

    iert werden. Das ist ein super Modell – völlig klar –;
    uch die Abschaffung der Bundesanstalt für Arbeit ist
    ine ganz tolle Idee. Wie man sie ersetzt, ist eine zweite
    rage. Sie wollen dieses Steuersystem abschaffen und es
    urch ein besseres ersetzen, das zwar einfach, aber nicht
    inanzierbar und total ungerecht ist.


    (Jörg van Essen [FDP]: Die Vorschläge sind doch da!)


    Jetzt möchte ich auf Herrn Nešković zu sprechen
    ommen. Herr Nešković, Sie haben etwas vergessen.
    etztes Jahr haben Sie etwas zu Arm und Reich gesagt.

    ch habe Sie gefragt, ob Sie einmal prüfen können, wie






    (A) )



    (B) )


    Lothar Binding (Heidelberg)

    es Rot-Grün geschafft hat, den Spitzensteuersatz zu sen-
    ken und gleichzeitig die Steuerlast der Millionäre zu er-
    höhen. Die Antwort wollten Sie heute geben, haben es
    aber leider nicht getan. Das ist sehr bedauerlich.


    (Wolfgang Nešković [DIE LINKE]: Ich bin gern bereit, Ihnen das privat zu erläutern!)


    Auch dadurch leisten Sie keinen Beitrag zu einer verant-
    wortlichen Haushaltspolitik.

    Verantwortliche Haushaltspolitik kommt in diesem
    Einzelplan zum Ausdruck, weil Ole Schröder, Otto
    Fricke, Anna Lührmann, Roland Claus und Dr. Dietmar
    Bartsch sehr gut zusammengearbeitet haben, und zwar
    auf der Grundlage der Vorlagen des Ministeriums, bei
    dem wir uns herzlich bedanken möchten. Es war sehr
    kooperativ. Ich danke Brigitte Zypries, Herrn Schmitt-
    Wellbrock und Axel Vogel. Auch Frau Dr. Barnstedt und
    Herrn Köntopp vom Bundesverfassungsgericht möchte
    ich erwähnen. Mit diesem gesamten Team kann man bei
    der Erstellung des Haushalts sehr gut auch kritische
    Punkte behandeln. Auf dieser Basis ist ein ausgezeichne-
    ter Einzelplan zustande gekommen. Auf Einzelheiten
    gehe ich nicht ein; denn das haben meine Vorredner hin-
    reichend getan.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die FDP-Fraktion spricht nun der Kollege Otto

Fricke.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Herr Binding, es ist schade, dass Sie nicht in der
    Schlussrunde reden. Ich hätte Ihre Ausführungen da
    gerne auch noch einmal gehört und wäre gespannt, ob
    dann ebenso stark von Ihrer Fraktion applaudiert würde.

    Die Debatte über den Justizhaushalt bringt die Not-
    wendigkeit mit sich, dass man über Kosten sprechen
    muss, nämlich über die Frage, wie viel der Rechtsstaat
    uns kostet. Das ist unangenehm und das tut man nicht
    gerne; aber der Rechtsstaat muss Geld kosten und er soll
    auch Geld kosten. Wir diskutieren aber leider nicht da-
    rüber, wie viel Geld wir bereit sind, für den Rechtsstaat
    zu bezahlen. Der Rechtsstaat lebt nämlich von Voraus-
    setzungen, die er selber nicht garantieren kann, nämlich
    von Ressourcen.

    Die erste Ressource ist das Geld. Darüber kann man
    so viel reden, wie man will. Das gewährt im Bundes-
    haushalt zum Teil auch der Haushalt des Bundesverfas-
    sungsgerichts und zum Teil leider immer noch der Haus-
    halt des Arbeits- und Sozialministeriums. Ich fordere Sie
    noch einmal auf, Frau Ministerin Zypries: Holen Sie
    während der großen Koalition die Verantwortung für das
    Bundesarbeitsgericht und das Bundessozialgericht hi-
    nüber zum Justizministerium. Es darf nicht sein, dass
    zwischen zwei Ministerien, beide noch dazu SPD-ge-

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    (C (D ührt, darüber diskutiert wird, wer denn nun von wem elche Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter oder nderes bekommt. Das ist ein Aberwitz. Außerdem ist aber zu sehen, dass der Rechtsstaat ehr als nur Geld kostet. Er kostet Verantwortung. Las en Sie mich zunächst auf die Diskussion zum Jugendtrafvollzug zu sprechen kommen. Keine Partei – das age ich ganz bewusst – kann sich hier für die letzten ahrzehnte von Schuld freisprechen. Der Bundestag hat esetze beschlossen, die der Bundesrat einfach hat ein chlafen lassen. Die jetzt gültige Kompetenzverteilung eht in eine andere Richtung. Ich glaube, dass die Läner relativ schnell sein werden und die ersten Gesetze emnächst kommen. Ich verwahre mich aber dagegen das sollten alle Rechtspolitiker tun –, dass man sofort, enn etwas falsch läuft, sagt, dass der Minister, in des en Verantwortungsbereich etwas aktuell fällt, schuld ist nd zurücktreten soll, und dann glaubt, damit die Proleme gelöst zu haben. Im Gegenteil: Das sind Scheinlöungen, die am eigentlichen Problem vorbeilaufen. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich sage das auch deswegen, weil es natürlich richtig
    st, dass wir dafür mehr Geld geben müssen. Dafür sind
    war in dem Falle die Länder zuständig – Frau Ministe-
    in, Sie haben Recht –, aber das Problem ist doch, dass
    uch die Länder entsprechende Haushaltsschwierigkei-
    en haben. Man muss dann eben schauen, Kollege
    inding, woher das Geld genommen werden kann. Nun

    ind es immer noch 19,6 Milliarden Euro, die der Bund
    usätzlich aufnehmen muss, und über 40 Milliarden
    uro an Zinsen. In solch einer Situation befinden sich
    ie Länder eben auch.

    Der Rechtsstaat braucht aber auch einen Kompass.
    as Antidiskriminierungsgesetz ist schon angespro-

    hen worden. Ich finde es bemerkenswert, dass ich in-
    wischen Briefe von Gewerkschaftern bekomme, in de-
    en sie von riesigen Problemen mit den Tarifverträgen
    erichten, da sie gar nicht wüssten, ob diese mit diesem
    esetz konform gingen. Vielleicht ist es so, dass die Ge-

    ichte nicht wie befürchtet entscheiden. Aber wehe, es
    ommt nachher dazu, dass innerhalb dieser Legislatur-
    eriode noch das zweite, dritte, vierte oder fünfte Ände-
    ungsgesetz nötig wird, nur weil die Koalition und in
    ieser insbesondere die SPD sagt, man wolle gar nichts
    ehr an dem ändern, was einmal unter Rot-Grün be-

    chlossen wurde und was die CDU/CSU nachher mitma-
    hen musste.

    Auch bei der Urheberrechtsreform, die ja noch
    ommen soll, müssen wir aufpassen, dass der Kompass
    timmt. Ich fand es schon bemerkenswert, dass 90 welt-
    eit bekannte Regisseure, die zum Teil in den USA le-
    en, Ihnen, Frau Ministerin, sagen: Passen Sie auf, dass
    icht nur die Verwerter das große Geld verdienen wer-
    en, und sorgen Sie dafür, dass auch die Kreativen und
    ie Urheber ihren Teil bekommen. Ich bitte Sie wirklich,
    arauf zu achten, dass ein wesentlicher Punkt, der unser
    and stark macht, nämlich Kreativität und kulturelle Be-

    ätigung, nicht hinten herunterfällt.






    (A) )



    (B) )


    Otto Fricke

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das machen wir! – Zuruf des Abg. Dirk Manzewski [SPD])


    – Nein, es wird auch im zweiten Korb eine ganz wesent-
    liche Rolle spielen. Lassen Sie sich das einmal von der
    Ministerin erklären.

    Eine Frage möchte ich noch kurz am Schluss anspre-
    chen: Der BGH-Präsident Günter Hirsch hat eine sehr
    bemerkenswerte Aussage gemacht: Der Gesetzgeber sei
    der Komponist des Rechtsstaates und die Gerichte seien
    diejenigen, die schauen müssten, wie sie das musikalisch
    umsetzten. Es wurde auch noch gesagt: Wenn dem Ge-
    setzgeber Takt und Tongefühl fehlen, wird die ganze
    Melodie schief und schräg. Man kann sicherlich
    schauen, was Sinn und Zweck eines Gesetzes sind. Aber
    wenn der Gesetzgeber einen Viervierteltakt vorgibt,
    dann kann ein Gericht nicht sagen, es finde einen Walzer
    schöner, und einen Dreivierteltakt spielen. Es muss sich
    vielmehr an den Viervierteltakt halten. Wir müssen ge-
    nau aufpassen, dass Gerichte nicht zu Ersatzgesetzge-
    bern werden.

    Letzter Satz: Professor Johann Braun hat einmal eine
    Aussage gemacht, der ich auf keinen Fall zustimme
    – damit ich hier nicht missverstanden werde –: Auch
    wenn Sie vom Recht nichts verstehen, Gesetzgeber kön-
    nen Sie immer noch werden. – Wenn eine solche Auffas-
    sung Eingang bei uns finden würde, dann würde uns das
    letztlich den Rechtsstaat kosten. Das wollen wir nicht.
    Deswegen ist dieser Haushalt so wichtig.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])