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ID1606509900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (A) )


    (B) )


    – Hören Sie zu! Es ist auch für Sie erhellend. – Es stellt
    sich allerdings die Frage – wir Haushälter müssen sie
    stellen –, ob und wie wir dies finanzieren können. Eine
    sinnvolle Begrenzung der Lohnnebenkosten ist wei-
    terhin eine notwendige Zielsetzung dieser großen Koali-
    tion.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Davon haben Sie sich doch verabschiedet!)


    Dabei sind die bereits angekündigten Beitragserhöhun-
    gen der gesetzlichen Kassen sicherlich mit aller Ernst-
    haftigkeit zu betrachten. Umso mehr richtet sich mein
    Blick, verehrte Kollegin Winterstein, auf die kostenredu-
    zierenden Elemente in der vorliegenden Gesundheits-
    strukturreform,


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Jetzt sind wir gespannt!)


    also auf die Teile Struktur- und Finanzreform. Man
    muss zunächst einmal feststellen, dass das Arzneimittel-
    versorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz, seit dem 1. Mai
    2006 in Kraft, über billigere Generika, über sinkende
    Festpreise und beispielsweise durch manipulationsfreie
    Praxissoftware insgesamt Kostenvorteile in Höhe von
    knapp 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften soll. Die Ge-
    sundheitsreform selbst will die Effizienz im System stei-
    gern, Versichertenbeiträge künftig zielgenauer einsetzen
    und die Behandlungskette aus ambulanter Versorgung,
    Krankenhausversorgung, Reha und Pflege besser mitei-
    nander verzahnen sowie die Wahlmöglichkeiten der Ver-
    sicherten entsprechend erweitern. Alleine dadurch soll
    ein Einsparvolumen von 1 Milliarde Euro generiert wer-
    den. Auch die Umstellung auf Höchstpreise, die Kosten-
    Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln oder die Verord-
    nung teurer Medikamente in speziellen Zentren sollen
    dazu führen, dass wir insgesamt gut 1,8 Milliarden Euro
    über den Jahreszeitraum zusätzlich einsparen.

    Aus sozialdemokratischer Sichtweise wäre sicherlich
    ein noch größeres Einsparpotenzial zu erschließen gewe-

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    (C (D en, wenn die PKV – das war unser sozialdemokraticher Wunsch und wird es auch bleiben – voll in den inkommensausgleich einbezogen worden wäre (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es wäre doch nichts gespart worden!)


    owie Beitragsbemessungsgrenze und Versicherungs-
    flichtgrenze um je 300 Euro angehoben worden wären.
    eider konnten wir an der Stelle vom Koalitionspartner
    och keine Zustimmung erreichen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das sind doch keine Sparvorschläge!)


    ch bin optimistisch, dass das in der Zukunft nachgeholt
    erden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Der schrittweise Aufbau einer steuerfinanzierten
    äule in der GKV wurde innerhalb der Koalition eben-
    alls sehr unterschiedlich beurteilt. Ein solches Projekt
    st nach meiner Meinung dann sinnvoll, wenn die Aufga-
    en, deren Übernahme als gesellschaftspolitisch notwen-
    ig erachtet wird, exakt definiert sind. Es geht also um
    ufgaben, welche die Politik den Kassen überträgt oder
    ünftig übertragen wird, zum Beispiel die beitragsfreie
    itversicherung der Kinder in der gesetzlichen Kran-

    enkasse. Im aktuellen Haushalt 2007 wird hierfür ne-
    en den ursprünglich geplanten 1,5 Milliarden Euro nun
    usätzlich 1 Milliarde Euro in das Kapitel 15 02 einge-
    tellt.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Wovon denn?)


    Diese 1 Milliarde Euro wird seriös aus dem Steuerauf-
    ommen finanziert.

    Diese Gesundheitsreform muss daran arbeiten, wei-
    ere Effizienzgewinne zu heben. Erste Ansätze zur Stär-
    ung der integrierten Versorgung bei Schwerstkranken
    üssen – kein Zweifel – ausgebaut werden. Vorteile er-
    arte ich mir persönlich von der künftig konsequenten
    msetzung des Hausarztmodells durch die Kassen und

    iner entsprechend breiten Inanspruchnahme dieses Mo-
    ells durch die Versicherten. Ich bin überzeugt, da könn-
    en Hunderte von Millionen Euro – wenn nicht noch

    ehr – gespart werden. Von Bonusprogrammen, die auf
    er regelmäßigen Vorsorge der Menschen aufbauen, ver-
    preche ich mir ebenfalls große Effizienzgewinne in der
    rößenordnung von Hunderten von Millionen Euro.
    eitere Potenziale sehe ich auch darin, dass künftig

    och spezialisierte Leistungen im Benehmen mit den
    ändern ambulant auch an Krankenhäusern erbracht
    erden können.

    Ganz zum Schluss möchte ich noch etwas zum zen-
    ralen Instrument des Risikostrukturausgleiches sa-
    en. Er muss nach meiner Meinung so ausgestaltet sein,
    ass er den Kassen ermöglicht, ihren Aufgaben samt den
    rweiterungen des Leistungskataloges, wie jetzt be-
    chlossen, gerecht zu werden. Ohne einen umfassenden
    orbiditätszuschlag wäre dies nicht möglich. Nur wenn

    er RSA auch künftig einen hundertprozentigen Einnah-
    eausgleich im Fonds sicherstellt, wird er den Namen
    isikostrukturausgleich auch verdienen.


    (Beifall bei der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Ewald Schurer
    Das muss funktionieren, weil ich gar nicht daran denken
    möchte, was es bedeutet, wenn die Kassen ernsthaft und
    dauerhaft auf die Zusatzbeiträge zurückgreifen müssten.
    Das würde nach meiner Meinung den Wettbewerb für
    die gesetzlichen Kassen, die Volkskassen, deutlich er-
    schweren. Das möchte ich nicht. Es darf nicht passieren,
    dass gesetzliche Kassen als Volkskassen, die sie sind,


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Was ist denn eine Volkskasse?)


    dadurch Nachteile haben, dass sie in wirtschaftlich
    schwierigen Regionen des Landes mehr Menschen, die
    arbeitslos sind, ältere Menschen oder kränkere Ver-
    sicherte versorgen müssen. Das darf nicht sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Haushalt 2007 und die mittelfristige Finanzpla-
    nung bieten wenig Spielraum für Experimente, wie sie
    von der Opposition vorgeschlagen worden sind. Ganz im
    Gegenteil, ich als Gesundheitshaushälter leite ab: Die Si-
    cherung der Sozialsysteme hängt entscheidend davon ab,
    dass wir den Bundeshaushalt durch Entschuldung stabi-
    lisieren. Liebe Kolleginnen und Kollegen, erst aus der
    Kombination von gezieltem Schuldenabbau und einer
    gesicherten Gegenfinanzierung für künftige Maßnahmen
    im Gesundheitssystem ist es möglich,


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Das haben wir alles schon mal beim BMG gehört!)


    mittel- und langfristig mit einer Steuerfinanzierungs-
    funktion das Gesundheitssystem wirksam zu unterstüt-
    zen und damit den Faktor Arbeit auch entsprechend zu
    entlasten.

    Als Hauptberichterstatter möchte ich mich bei allen
    Berichterstattern der Fraktionen, ganz besonders beim
    Unionskollegen Norbert Barthle, für die gute Zusam-
    menarbeit bedanken, ebenso bei der Ministerin für die
    sehr guten Vorlagen aus dem Gesundheitsministerium
    sowie beim Finanzministerium für die gute Kooperation
    und für die fachgerechte Unterstützung bei der Aufstel-
    lung des Einzelplans 15, Gesundheit, für das Jahr 2007.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Frank Spieth, Fraktion Die

Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Frank Spieth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Kollege Schurer, es ist im-
    mer wieder erfreulich, Ihnen als Haushälter beim Thema
    Gesundheitspolitik zu lauschen. Ich frage mich nur, ob
    das, was Sie hier in vielen Passagen richtigerweise sa-
    gen, auch in Übereinstimmung zu bringen ist mit dem,
    was Ihr Koalitionspartner zur Gesundheitsreform gerade
    am Beispiel des Morbiditäts-, also des krankheitsorien-
    tierten Risikostrukturausgleichs gesagt hat. Ich stelle

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    (C (D ort ganz erhebliche Differenzen fest und verstehe insoern Ihre Dankesarie am Ende Ihrer Rede nicht. Die Ausührungen widersprechen ein ganzes Stück dem, was in em GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz niedergeschrieen ist, und geben eher zu nachhaltigem Stirnrunzeln nlass als zu Dankesreden an Ihren Koalitionspartner. ber ich stelle anheim: Es ist Ihr gutes Recht, dies hier u tun. Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat it der Koalitionsvereinbarung vom 11. November 2005 in ausdrückliches Bekenntnis zur Sicherung einer nachaltigen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversiherung abgegeben. In dem uns vorliegenden Entwurf um Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2007 nd im Finanzplan des Bundes für die Jahre 2006 bis 010 suche ich dazu vergebens die entsprechenden rundlagen. Sie sprechen davon, dass den Bürgerinnen und Bürern ein modernes und leistungsfähiges Gesundheitsween mit hochwertiger Gesundheitsversorgung bereitgetellt wird, und weisen zu Recht darauf hin, dass dieser ektor mit 4,2 Millionen Beschäftigten eine dynamische irtschaftsbranche ist. Nun könnten wohlmeinende ürger oder Bürgerinnen zu der Auffassung kommen, ass Sie dann auch alles tun werden, um dieses System u stabilisieren und mit einer nachhaltigen Finanzreform ie dazu erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen. eider weit gefehlt. Im Einzelplan 15 des Bundesminis eriums für Gesundheit vermissen wir die dazu notwenigen Schlussfolgerungen. Wir finden das genaue Geenteil. Wir haben Sie schon vor Monaten durch Anfragen nd durch Debattenbeiträge hier im Hause darauf auferksam gemacht, dass den gesetzlichen Krankenkassen m Jahre 2007 infolge der weitgehenden Beseitigung von rlaubsund zum Teil auch von Weihnachtsgeldzahlunen sowie von Lohnkürzungen und von Kürzungen der ersicherungsbeiträge für Bezieher von Arbeitsloseneld I und II erhebliche Einnahmeverluste entstehen. Wir haben Sie außerdem darauf hingewiesen, dass im ommenden Jahr durch die Umsetzung der Arbeitszeitichtlinie für Krankenhausärzte, durch die Erhöhung der ehrwertsteuer, durch die zu erwartenden Ausgabenteigerungen bei Arzneien sowie durch weitere zusätzlihe Leistungen bei den Krankenkassen finanzielle Mehrelastungen eintreten werden, ganz zu schweigen von er Tatsache, dass Sie zukünftig den Krankenkassen uch noch die Investitionen in den Krankenhäusern zuuten wollen. Gleichzeitig kürzen Sie den Bundeszuschuss an die rankenkassen von 4,2 auf 1,5 Milliarden Euro. Zur Er nnerung: Dieser Bundeszuschuss stammt aus der im ahre 2004 vorgenommenen Erhöhung der Tabaksteuer nd sollte zur Finanzierung von Mutterschaftsleistungen ingesetzt werden. Alles in allem entsteht den Krankenkassen im Jahre 007 eine Finanzierungslücke von 10 bis 13 Milliarden uro. Immerhin 7 Milliarden Euro werden von Ihnen zuegeben. Wir fragen uns, wie Sie diese Lücke schließen Frank Spieth wollen, die Sie zu einem ganz wesentlichen Teil zu verantworten haben. Auf diese Fragen geben Sie mit Ihrem Haushaltsplan, den milliardenschweren Kürzungen und der Mehrwertsteuererhöhung die falsche Antwort. Ich habe an dieser Stelle schon mehrfach dazu aufgefordert, dem deutschen Gesundheitswesen eine stabile Finanzgrundlage zu geben. Aus meiner Sicht, meine Damen und Herren von der großen Koalition: Fehlanzeige! Ihre konkrete Politik mit diesem Haushalt und mit dem uns vorliegenden GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wird nur eines realisieren: die Versicherten mit einem Einkommen unter 3 562,50 Euro im Monat nachhaltig über Beitragserhöhungen zur Kasse zu bitten. Wir haben in diesem Jahr Vorschläge gemacht, wie wir zu einer sozial gerechteren Finanzierung der Einnahmen kommen können. Wir, die Linke, wollen mit einer solidarischen Bürgerinnenund Bürgerversicherung, die alle in Deutschland lebenden Menschen in der gesetzlichen Krankenkasse versichert, dafür Voraussetzungen schaffen. Wir wollen, dass von allen Einkommensarten, also von Arbeitsund Vermögenseinkommen, Beiträge eingezogen werden und dass sie mit dem gleichen Prozentsatz belastet werden. Damit könnten Überlastungen von Menschen mit geringem Einkommen vermieden werden. Man müsste den Gutverdienenden und den Vermögenden in dieser Gesellschaft allerdings Solidarität zur Finanzierung unseres Gesundheitswesens abverlangen. Nur so kann der alte Grundsatz in der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten werden, dass Gesunde für Kranke, Junge für Alte und Reiche für Arme eintreten. Das, meine Damen und Herren von der großen Koalition, verlangt aber die Auseinandersetzung mit Privilegien und mit den Privilegierten in dieser Gesellschaft. Dazu haben Sie leider keinen Mut. Ich finde es skandalös, dass wir mehr und mehr auf eine Dreiklassengesellschaft im Gesundheitswesen zusteuern. Privatpatienten erhalten in den Krankenhäusern alle erforderlichen und zweckmäßigen Leistungen, während gesetzlich Krankenversicherte zunehmend eingeschränkte Leistungen erhalten. So ist jedenfalls die Aussage vieler Klinikärzte. Privatversicherte erhalten bei vielen niedergelassenen Ärzten vorrangig Termine, während gesetzlich Krankenversicherte zum Teil monatelang auf einen Facharzttermin warten müssen. Aber damit nicht genug: Zuzahlungsregelungen, Krankenhaustagegeld, Eintrittsgebühren bei Ärzten haben die verhängnisvolle Wirkung, dass immer mehr Menschen von der gesundheitlichen Versorgung abgehängt werden. Langzeitarbeitslose, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben, werden aufgefordert, sich privat zu versichern, ohne zu wissen, woher sie das dafür erforderliche Geld nehmen sollen. Zehntausende sind auf diese Art und Weise aus dem Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung herausgefallen. Dies wollen Sie z S a H f u f d d b E F k m b a S H s p n k v s C D z E s e m V U l u r s (C (D war ändern, aber die notwendigen Gelder dafür stellen ie auch in diesem Haushalt nicht bereit. Die Politik der Beitragserhöhungen, der Leistungsusgrenzungen und der Zuzahlungen, die schon unter elmut Kohl begonnen hatte und von Gerhard Schröder ortgesetzt wurde, wird mit den aktuellen Maßnahmen nd dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz konsequent ortgesetzt. Sie versprechen zwar das Gegenteil. Aber ie Anhörungen in den letzten Tagen haben die entsoliarisierenden und unsozialen Wirkungen des GKV-Wettewerbsstärkungsgesetzes eindeutig bestätigt. Wir haben mit unseren Änderungsanträgen zum inzelplan 15, Gesundheit, ein Sofortprogramm zur inanzierung und Stabilisierung der gesetzlichen Kranenversicherung gefordert. Wir wollen, dass die Einnaheverluste, die Mindereinnahmen sowie die Mehrausga en im Jahre 2007 mit 7,95 Milliarden Euro zusätzlich usgeglichen werden. Gleichzeitig erwarten wir, dass ie die Entschuldung der gesetzlichen Krankenkassen in öhe von 4,8 Milliarden Euro durch einen Bundeszu chuss aus den erhöhten Steuereinnahmen dem Einzellan 15 zuordnen. Uns reicht die – gnädig zugestandee – 1 Milliarde Euro aus dem zusätzlichen Steueraufommen nicht aus; denn Sie haben den Bundeszuschuss orher um 2,7 Milliarden Euro gekürzt. Ich bitte um Zutimmung zu unseren Änderungsanträgen. (Beifall bei der LINKEN – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das wird nichts!)





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    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)