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ID1606509300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Dörflinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege
    ix, hinsichtlich Ihres letzten Satzes sind wir uns in die-

    em Hause sicherlich alle einig.

    Vor gar nicht allzu langer Zeit musste sich diejenige,
    ie im Bundeskabinett für Familie, Senioren, Frauen und
    ugend zuständig war, von demjenigen, der sie berufen
    at, sagen lassen, sie sei zuständig für Familie, Frauen
    nd Gedöns.


    (Ina Lenke [FDP]: Ja!)


    as war, wenn ich das richtig erinnere, im Jahr 1998.
    etzt, im Jahr 2006, finden wir die Familienpolitik in ei-
    er Schlagzeile der „Financial Times Deutschland“. Das
    st angesichts dieser Zeitspanne eine ganz beträchtliche
    ntwicklung. Ich glaube, Ursula von der Leyen und
    undeskanzlerin Angela Merkel haben einen wesentli-
    hen Beitrag dazu geleistet. Herzlichen Dank dafür!


    (Beifall bei der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Thomas Dörflinger
    Wenn man gegen Schluss der Debatte das Wort er-
    greift, bietet sich die Gelegenheit, auf das eine oder an-
    dere einzugehen, was gesagt worden ist. Mich haben die
    Ausführungen zu den sieben Monaten und dem Eltern-
    geld sehr irritiert, Frau Lenke. Ich versuche, das einmal
    am Beispiel meiner Frau und mir aufzudröseln.


    (Sibylle Laurischk [FDP]: Eine Schwangerschaft dauert neun Monate!)


    Stellen Sie sich vor, ich würde auch zu Hause bleiben.
    Dann stünden uns 14 Monate zur Verfügung. Wie wir
    das organisieren, machen meine Frau und ich unterei-
    nander aus. Ich muss ja mindestens zwei Monate zu
    Hause bleiben.


    (Ina Lenke [FDP]: Hintereinander!)


    Also sind folgende Kombinationen möglich: zwölf plus
    zwei, elf plus drei, zehn plus vier, neun plus fünf, acht
    plus sechs oder – jetzt kommt es – sieben plus sieben.
    Zweimal sieben sind 14. So einfach könnte es eigentlich
    sein. Deswegen habe ich vorhin den Grund des Dissen-
    ses nicht ganz verstanden.

    Wenn wir gerade dabei sind: Es hat mich fast schon
    ein bisschen belustigt,


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Fast?)


    wie hier über die Kürzungen im Bereich der Zivildienst-
    schulen berichtet wurde. Mit Sicherheit sind wir uns,
    Herr Dr. Schröder und Herr Dr. Schmidt, einig, dass es
    sowohl im Haushaltsausschuss als auch im Fachaus-
    schuss niemandem leicht gefallen ist, diesen Beschluss
    zu fassen.


    (Ina Lenke [FDP]: Im Fachausschuss haben wir nicht darüber gesprochen!)


    – Sie waren doch dabei. Sie haben Herrn Staatssekretär
    Dr. Kues gefragt. Das war in der letzten Ausschusssit-
    zung.


    (Ina Lenke [FDP]: Das mussten wir erst fordern vonseiten der Opposition! Sonst hätte der Staatssekretär nichts gesagt! Genauso war es!)


    Eines fand ich ganz besonders spannend. Diejenigen,
    die in diesem Hohen Hause Krokodilstränen über die
    Kürzungen im Bereich der Zivildienstschulen vergießen,
    sind gleichzeitig diejenigen, die uns mit Parteitagsbe-
    schlüssen gegen die Wehrpflicht im Nacken sitzen und
    hier gegen Wehrpflicht und Zivildienst argumentieren.


    (Ina Lenke [FDP]: Herr Dörflinger!)


    Das passt einfach nicht zusammen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn wir Ihre Parteitagsbeschlüsse in diesem Hohen
    Hause umgesetzt hätten, dann gäbe es den Wehrdienst
    nicht mehr, dann gäbe es den Zivildienst nicht mehr und
    die dazugehörigen Schulen gäbe es auch nicht mehr.


    (Sibylle Laurischk [FDP]: Es gibt keine Wehrgerechtigkeit mehr, Herr Dörflinger!)


    Deswegen appelliere ich an Sie: Machen Sie eine Politik
    aus einem Guss! Bleiben Sie bei Ihren Beschlüssen, aber

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    (C (D ergießen Sie hier keine Krokodilstränen; denn das passt infach nicht zusammen. Ich war irritiert über das, was Sie zum Zivildienst und u den Freiwilligendiensten gesagt haben. Ich hätte mir ewünscht, Sie hätten zunächst einmal anerkannt, dass s der Koalition trotz der alles andere als einfachen aushaltslage gelungen ist, einen – das gebe ich zu – raktionsübergreifenden Konsens darüber zu erzielen, ei den Mitteln für die Freiwilligendienste etwas draufusatteln. Das hätte ich erwartet. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit den Trägerveränden – das liegt einige Zeit zurück –, in dem der Vorchlag an mich herangetragen wurde, wir möchten im ahmen der Freiwilligendienste für eine ganz bestimmte ielgruppe etwas tun, nämlich für die sozial benachtei igten Jugendlichen. Ich habe damals, da ich nicht nur erichterstatter für den Zivildienst und die Freiwilligenienste, sondern auch für den Haushalt bin, im Fachauschuss gesagt: Das Problem leuchtet mir durchaus ein; ber wir unterliegen hier dem Finanzund Haushaltsvorehalt. – Deswegen bin ich glücklich, nun sagen zu könen: Wir haben im Haushalt für das Jahr 2007 die Mittel rhöht und sind dem Begehr seitens der Trägerverbände, peziell etwas für sozial benachteiligte Jugendliche zu un, in dem Rahmen, der uns zur Verfügung steht, nachekommen. Manchmal ist Politik ganz konkret. (Sibylle Laurischk [FDP]: Nicht zu fassen! Herr Dörflinger, da sind wir aber gespannt!)


    as hat Herr Kollege Fricke, der gerade geburtstagsbe-
    ingt abwesend ist – das sei ihm gegönnt –, bereits ange-
    prochen.


    (Ina Lenke [FDP]: Nein, das stimmt nicht! Er hat einen Termin!)


    Doch, Frau Lenke, ich habe mit ihm darüber gespro-
    hen.

    Politik kann ganz konkret sein. Daher frage ich mich,
    err Kollege Gehring, warum Sie vor dem Hintergrund
    essen, was in Emsdetten passiert ist und uns alle
    chockiert hat, von vornherein – quasi im Stile eines
    awlowschen Reflexes – ein Verbot von Killerspielen
    usschließen. Ich teile hier die Einschätzung des Kolle-
    en Fricke. Wenn wir das verbieten würden, hätten wir
    och keinen Beitrag dazu geleistet, dass sich Ereignisse
    ie das in Emsdetten nicht wiederholen. Da sind wir uns

    icherlich einig.


    (Ina Lenke [FDP]: Sind Sie jetzt für die Killerspiele?)


    Sie haben mich falsch verstanden. Ich habe mich auf
    errn Gehring bezogen, nicht auf Herrn Fricke. Ich teile

    usdrücklich, was Herr Fricke gesagt hat.

    Wir sollten aber zumindest ins Kalkül ziehen, ob ein
    erbot der Herstellung und der Weitergabe dieser Spiele
    öglicherweise einen Beitrag dazu leisten könnte, Er-

    ignisse wie diese zu verhindern. Wenn wir das von
    orneherein ausschließen, leisten wir sicher keinen Bei-
    rag.






    (A) )



    (B) )


    Thomas Dörflinger
    Ich lade Sie alle ein, diese Frage, über die wir in der
    letzten Legislaturperiode schon einmal diskutiert haben,
    noch einmal vorurteilsfrei in den Blick zu nehmen, nicht
    nur, aber auch vor dem Hintergrund der Ereignisse von
    Emsdetten. Wir sollten darüber nachdenken, ob es mög-
    licherweise nicht doch Sinn macht, zusammen mit den
    Bundesländern über ein Verbot der Herstellung und Wei-
    tergabe dieser Spiele nachzudenken;


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Richtig!)


    eine solche Initiative ist bereits vom Bundesland Nieder-
    sachsen bzw. vom dortigen Innenminister in den Bun-
    desrat eingebracht worden. Ich glaube, das sind wir den
    Bürgerinnen und Bürgern schuldig, da sie von der Politik
    nicht nur Betroffenheitsrhetorik, sondern auch eine kon-
    krete Antwort auf diese Frage erwarten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte einen letzten Punkt ansprechen, der mich
    überrascht und zugleich gefreut hat. Ich habe mit gro-
    ßem Interesse zur Kenntnis genommen, dass der Minis-
    terpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und geschätzte
    Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutsch-
    lands, Kurt Beck, vor wenigen Tagen gesagt hat, er er-
    warte, dass der Deutsche Bundestag bzw. die Bundes-
    regierung im Verlauf dieser Legislaturperiode – sprich:
    bis zum Jahre 2009 – eine gesetzliche Neuregelung zur
    Spätabtreibung trifft.

    Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass ich ebenso
    wie Johannes Singhammer, Ilse Falk, Maria Eichhorn
    und viele andere zu denjenigen gehört habe, die sich
    nicht erst in der letzten, sondern schon in der vorvorletz-
    ten Legislaturperiode mit diesem Thema beschäftigt ha-
    ben


    (Ina Lenke [FDP]: Wir aber auch, Herr Kollege! Wir alle haben das getan!)


    – ja, Sie auch –, und wir alle um den Stand der gegen-
    wärtigen Beratungen wissen, stellt sich mir allerdings
    die Frage – vielleicht kann sie im Verlauf dieser Debatte
    noch beantwortet werden –: Wer war eigentlich der
    Adressat dieser Meinungsäußerung von Kurt Beck?

    Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn es in anderen
    Fraktionen zu diesem Thema noch Beratungsbedarf gibt,
    räume ich Ihnen die Möglichkeit zur Beratung gerne ein.
    Aber wenn der rheinland-pfälzische Ministerpräsident
    durch seine Einlassungen dazu beitragen wollte, dass wir
    schon in naher Zukunft zu einer Lösung dieses Problems
    kommen, dann bin ich ihm dafür ausdrücklich dankbar.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Letzte Rednerin in dieser Debatte ist die Kollegin

Christel Humme, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christel Humme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Nachdem wir

    mittlerweile zwei Stunden lang eine intensive Debatte
    über die Familienpolitik geführt haben, wird das Spiel

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    (C (D wischen Opposition und Regierung wieder sehr deutich: Die Opposition – das sage ich an die linke Seite ieses Hauses – stellt ihren Wunschkatalog vor, äußert ich aber nicht dazu, woher die Milliardenbeträge, die ie einfordern, kommen sollen, und Ekin Deligöz sagt, ir ließen die Familien im Stich. Natürlich muss man so etwas sagen, wenn man in der pposition ist. Aber die Wahrheit ist, dass wir heute ber einen Haushalt beraten, der tatsächlich den Schwerunkt unserer Politik widerspiegelt, einer Politik, die ilfe anbietet und die Familien nicht im Stich lässt. urch unsere Politik bieten wir Familien, Kindern, Juendlichen, Frauen und natürlich auch Seniorinnen und enioren Hilfe an. Diese Hilfe lassen wir uns – das wird ehr deutlich – etwas kosten. Die für diesen Einzelplan ur Verfügung gestellten Mittel steigen um 16,8 Prozent. Ich betone ganz bewusst den Begriff „Hilfe“. Denn in en letzten Wochen und Monaten wurde sehr häufig einefordert, Verhaltensänderungen bei Familien insbesonere über Sanktionen einzuklagen und gesetzliche Regeungen in den Vordergrund zu rücken. Das war vor allen ingen dann der Fall, wenn es darum ging, Vernachläs igungen und Misshandlungen von Kindern in ihren Failien zu verhindern. Insbesondere die Kürzung des Kindergeldes ist immer ieder als Sanktionsinstrument ins Spiel gebracht woren; Herr Singhammer hat das schon gesagt. Natürlich inden wir diesen Vorschlag nicht gut. Denn das Kindereld ist eine familienfördernde Maßnahme. Eine Streihung des Kindergeldes würde insbesondere für die Beieher geringer Einkommen eine soziale Ungerechtigkeit edeuten. Das wollen wir alle nicht. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Thomas Dörflinger [CDU/CSU])


    Es ist gut, dass dieser Haushalt einen anderen
    chwerpunkt setzt. Es geht um Hilfe statt um Strafe und
    wang. Wir wollen den Menschen helfen und sie nicht
    usgrenzen. Die gestrige Anhörung zum Thema Rechts-
    xtremismus hat deutlich gemacht: Wir müssen die Kin-
    er und Jugendlichen ernst nehmen, sie annehmen und
    tark machen. Das ist die beste Basis für Toleranz und
    emokratie.

    Dafür können wir Gott sei Dank 19 Millionen Euro
    ro Jahr zur Verfügung stellen, darüber hinaus 5 Millio-
    en Euro für langfristige Beratungsnetzwerke. Das ist
    ut so. Denn zu helfen, Kinder und Jugendliche stark zu
    achen, ist die beste Basis für Gewaltprävention. An

    ieser Stelle will ich kurz auf die gestrigen Vorkomm-
    isse eingehen, die uns natürlich erschüttert haben. Die
    orderung, Killerspiele zu verbieten, ist wieder der
    chnelle Ruf nach einer gesetzlichen Lösung. Doch alle,
    ie das fordern, sollten einmal einen Blick ins Strafge-
    etzbuch werfen: § 131 verbietet Killerspiele. Rot-Grün
    at in der letzten Legislaturperiode das Gesetz an dieser
    telle verschärft, damit auch Computerspiele erfasst
    erden können, damit Strafen ausgesprochen werden
    önnen, von bis zu einem Jahr Gefängnis. Das ist gel-
    ende Rechtslage. Deswegen ist die erhobene Forderung
    icht angemessen. Es geht vielmehr darum, Kinder und






    (A) )



    (B) )


    Christel Humme
    Jugendliche zu stärken und ihnen mehr Medienkompe-
    tenz zu vermitteln. Auch das gehört dazu, wenn wir wol-
    len, dass Kinder stark sind und keine Gewalt anwenden.

    Der soziale Wandel stellt Eltern vor große Probleme,
    viele fühlen sich überfordert. Wir alle – Kommunen,
    Länder und Bund – sind aufgefordert, Familien bei ihrer
    Erziehungsleistung zu unterstützen, ihnen früher aufsu-
    chende Hilfe zu gewähren. Die Entwicklung des Früh-
    warnsystems ist ein wichtiger Schritt, um all die Aktivi-
    täten zu unterstützen, die in den Bundesländern bereits
    existieren. Insgesamt 10 Millionen Euro werden in den
    nächsten Jahren dafür zur Verfügung gestellt.

    Neben der bereits erwähnten Anhörung gab es gestern
    eine weitere Anhörung, nämlich der Kinderkommission
    zum Thema „Kinderrechte in die Verfassung“. Dabei hat
    sich die Mehrheit der Sachverständigen dafür ausgespro-
    chen, das Grundgesetz zu ändern und Kinderrechte in
    die Verfassung aufzunehmen. Das ist nicht verwunder-
    lich. Art. 6 des Grundgesetzes begründet bereits ein star-
    kes Recht für Eltern. Kinder haben ein solches starkes
    Recht nicht. Bedeutet das, Kinder müssen Eltern, die
    sich nicht um ihre Entwicklungschancen kümmern, hin-
    nehmen? Werden Eltern zum Schicksal ihrer Kinder? Es
    scheint so. Denn in keinem anderen Land bestimmt die
    Herkunft so sehr den Bildungserfolg wie in Deutschland.
    Wir werden diskutieren müssen in den nächsten Mona-
    ten und im nächsten Jahr, ob eine Grundgesetzänderung
    die bestmögliche Förderung unserer Kinder – von An-
    fang an, mit gleichen Chancen – befördern kann. Wird
    der Staat dann sein Wächteramt noch ernster nehmen
    müssen? Käme den Jugendämtern eine noch wichtigere
    Rolle im Hinblick auf das Kindeswohl zu? Ich meine, Ja.
    Kinder haben Rechte, und die gehören ins Grundgesetz.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der LINKEN)


    Leider wachsen zunehmend viele Kinder vereinzelt
    auf, Familien sind häufig isoliert, das selbstverständliche
    Erlernen sozialer Kompetenz findet nicht statt, schon gar
    nicht in Familienzusammenhängen. Das Erfahrungswis-
    sen der älteren Menschen erreicht die jungen nicht mehr.
    Das Konzept der Mehrgenerationenhäuser kann hier eine
    Lücke füllen und einen weiteren Beitrag leisten, Fami-
    lien zu unterstützen. Für diese Hilfe sind langfristig
    98 Millionen Euro im Haushalt angesetzt.

    Der Einzelplan 17, um den es heute in der zweiten
    und dritten Lesung geht, trägt die Handschrift der Hilfe
    und Unterstützung für Familien und gibt damit eine ein-
    deutige Zukunftsperspektive für Eltern und ihre Kinder,
    vor allem für die jungen Männer und Frauen, die Familie
    und Beruf vereinbaren wollen. Für sie gibt es – das ha-
    ben wir heute schon in mehreren Reden gehört – ab dem
    1. Januar 2007 das Elterngeld. Mindestens 700 Millio-
    nen Euro stehen hierfür Jahr für Jahr zu Verfügung. Das
    ist gut investiertes Geld. Denn es sichert nicht nur den
    Lebensstandard der Familien im ersten Lebensjahr des
    Kindes, sondern bedeutet auch einen weiteren Schritt zur
    Gleichstellung der Frauen und Männer, die Familie und
    Beruf vereinbaren wollen. Wir haben das Elterngeld be-
    wusst auf ein Jahr angelegt, weil wir den anschließenden
    Wiedereinstieg in den Beruf möglichst einfach machen

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    (C (D ollen. Wir haben von verschiedenen Seiten gehört auch heute wieder –, dass jetzt in den Kommunen ehr Betreuungsplätze geschaffen werden müssen. (Ina Lenke [FDP]: 1,5 Milliarden Euro von Hartz IV!)


    Natürlich, die Kommunen brauchen dafür unsere Un-
    erstützung. Wir geben sie über die 2,5 Milliarden Euro
    insparvolumen bei Hartz IV,


    (Ina Lenke [FDP]: Bis jetzt ist gar nichts angekommen!)


    ndem sich der Bund jetzt stärker an den Unterkunftskos-
    en beteiligt. Hinzu kommen Steuermehreinnahmen von
    Milliarden Euro in diesem Jahr und – Herr
    inghammer hat Recht – ein Sparpotenzial durch die
    ückgängigen Geburtenraten. Die frei werdenden Mittel
    önnen neu eingesetzt werden.

    Das wird langfristig aber nicht reichen. Wir haben die
    ufgabe, alle familienpolitischen Leistungen daraufhin

    u überprüfen, ob sie bei den Familien und bei den Kin-
    ern wirklich ankommen und ob sie auch in die Bildung
    nvestiert werden. Ich denke, wir sollten darüber nach-
    enken, ob eine zusätzliche Erhöhung des Kindergeldes
    er richtige Weg ist oder ob nicht in der Tat mehr in die
    nfrastruktur investiert werden muss. Mit dieser Aufgabe
    erden wir uns in den nächsten Monaten zu beschäfti-
    en haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Ina Lenke [FDP])


    Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen, der Haushalt ist
    usgewogen. Dies zeigen die Hilfen für die Familien, die
    inder, die Jugendlichen, die Senioren und natürlich

    uch die Frauen. Ich glaube, wir haben ein gutes Stück
    rbeit geleistet.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)