Rede:
ID1606507000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ina Lenke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    von der Leyen, seit die große Koalition im Amt ist, stei-
    gen die Belastungen für die Familien rapide an. Beson-

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    (C (D ers durch die Mehrwertsteuererhöhung wird ein Loch n die Familienkassen gerissen (Widerspruch von der CDU/CSU und der SPD)


    Sie können so viel lamentieren, wie Sie wollen –; denn
    as Geld, das den Familien monatlich zur Verfügung
    teht, geht doch in den Konsum.

    Sie haben der Erhöhung der Mehrwertsteuer zuge-
    timmt und gleichzeitig notwendige Reformen unterlas-
    en. Ich will Ihnen ein Beispiel dafür nennen, nämlich
    otwendige Anschaffungen für Kinder. Für Pampers
    üssen zum Beispiel 19 Prozent Mehrwertsteuer gezahlt
    erden, während der Staat beim Kauf von Rennpferden

    ediglich 7 Prozent verlangt. Wenn Sie für die Familien
    lso etwas tun wollen, dann fordern Sie von Ihren Fi-
    anzpolitikern eine Reform hinsichtlich des verringer-
    en Mehrwertsteuersatzes. Hiermit sollten Sie sich ein-
    al an Herrn Steinbrück wenden.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Frank Schmidt [SPD]: Wann haben Sie denn das letzte Mal Pampers gekauft?)


    2005 erfolgte die Streichung der milliardenschweren
    igenheimzulage. Die Bundestagsabgeordneten der
    roßen Koalition verlangen Verbesserungen für die Fa-
    ilien hinsichtlich der Altersvorsorge. Bis heute ist

    ichts passiert und bis heute hat die große Koalition kein
    eeignetes Mittel dafür gefunden, damit das Hauseigen-
    um als Altersvorsorge genutzt werden kann.

    Meine Damen und Herren, ich will ganz kurz auf die
    esundheitsreform eingehen. Die Bundesregierung ver-

    pricht, Steuermittel für Kinder einzusetzen, damit sie in
    er gesetzlichen Krankenversicherung beitragsfrei mit-
    ersichert werden. Wenn man das tut, dann muss es auch
    ntlastungen für die Kinder in der privaten Krankenver-
    icherung geben. Ansonsten wäre das verfassungsrecht-
    ich äußerst bedenklich. Frau Ministerin, ich bitte Sie,
    ass Sie sich dafür einsetzen. Die Position der FDP ist
    ehr klar: Wir wollen, dass für die Kinder in der Bundes-
    epublik Deutschland nach der Reform keine Beiträge
    ehr gezahlt werden müssen.

    Eine weitere Kritik geht direkt an das Familienminis-
    erium. Bis heute hat Bundeskanzlerin Merkel ihre Zu-
    age nicht eingehalten, den Städten und Gemeinden
    ,5 Milliarden Euro für den Ausbau von Krippenplät-
    en zukommen zu lassen. Herr Schmidt, gerade Sie als
    ommunalpolitiker der SPD sollten dafür sorgen, dass
    ieses Geld fließt.

    Meine Damen und Herren, es ist gut, dass die Kosten
    ür die Kinderbetreuung als Werbungskosten besser von
    er Einkommen- und der Lohnsteuer abgesetzt werden
    önnen. Diese Koalition sagt aber, dass nur zwei Drittel
    er beruflich bedingten Kinderbetreuungskosten abge-
    etzt werden können. Das kann ich nicht nachvollziehen.
    ierzu ist keine Erklärung gegeben worden. Mir ist be-
    annt, dass schon Gerichtsverfahren anhängig sind. Die
    ütter und Väter, die das Gericht anrufen, werden si-

    herlich Recht bekommen.


    (Beifall bei der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Ina Lenke
    Ich möchte noch kurz auf das Elterngeld eingehen,
    das ursprünglich als Lohnersatzleistung geplant war. Wir
    haben das grundsätzlich unterstützt. Ich möchte aber un-
    sere Kritik an dem Elterngeldkonzept aufzeigen.

    Erstens. Gegen massive Bürgerproteste wurde beim
    Elterngeld die Stichtagsregelung zum 1. Januar 2007
    eingeführt, Herr Schmidt. Das neue Elterngeld wird nur
    dann gezahlt – das wissen die Leute noch gar nicht –,


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das wissen die Leute schon! – Dr. Frank Schmidt [SPD]: Das steht aber überall! Das ist keine Geheimniskrämerei!)


    wenn das Kind erst im neuen Jahr geboren wird. Alle
    Kinder, die zum Beispiel am 30. oder 31. Dezember die-
    ses Jahres geboren werden, gehen beim Elterngeld leer
    aus.

    Ich war gestern in Sachsen-Anhalt. Es war sehr er-
    staunlich, welche Antworten mir dort gegeben wurden.
    Mir wurde gesagt – und das auch noch von Erzieherin-
    nen –, sie bekämen ab 1. Januar 2007 67 Prozent ihres
    Einkommens, höchstens aber 1 800 Euro. Von daher
    werden die Bürger und Bürgerinnen große Enttäuschun-
    gen erleben, wenn dieses Geld dann doch nicht fließt.

    Herr Schmidt, ich habe bereits vorhin gefragt – darauf
    haben Sie aber keine Antwort gegeben –,


    (Otto Fricke [FDP]: Weil er es nicht beantworten konnte!)


    wie es sich verhält, wenn Vater und Mutter im ersten Le-
    bensjahr gemeinsam auf das Kind aufpassen wollen.
    Dann gibt es nach dem Gesetz nur sieben Monate Eltern-
    geld. Das verschweigen Sie. Auch Frau von der Leyen
    äußert sich nicht dazu. Dieser Punkt wird einfach bei-
    seite geschoben und verschwiegen. Das ist unserer Mei-
    nung nach nicht richtig.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich möchte auf die Steuerklasse V zu sprechen kom-
    men. Im Koalitionsvertrag ist eine Neuregelung der
    Steuerklassen vereinbart worden. Die Einstufung in
    Steuerklasse V ist nachteilig für erwerbstätige Frauen.


    (Otto Fricke [FDP]: Für Männer aber auch!)


    Das gilt auch für das Elterngeld. Bei einem Bruttogehalt
    von 2 000 Euro erhält eine Mutter, die in Steuerklasse V
    eingestuft ist, 390 Euro monatlich weniger Elterngeld als
    eine Frau in Lohnsteuerklasse III.


    (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNISNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist ein Skandal!)


    Wenn Sie das nicht selber als sozialpolitische Untat dar-
    stellen, dann muss es die Opposition tun.

    Zweitens. Auch die Studierenden und die Auszubil-
    denden verlieren durch Ihre neuen Elterngeldregelungen
    Geld.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das ist doch nicht wahr!)




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    (C (D Natürlich, Frau Kressl. rüher bekamen Studentinnen zwei Jahre lang 300 Euro onatlich. Künftig bekommen sie nur ein Jahr lang 00 Euro Elterngeld monatlich. (Nicolette Kressl [SPD]: Aber nur, wenn sie nicht erwerbstätig waren!)


    (Nicolette Kressl [SPD]: Nein!)


    ir haben deshalb die Einführung eines Baby-BAföG
    orgeschlagen, damit Mütter, die BAföG erhalten, nicht
    n eine Notlage kommen und ihr Studium unterbrechen.

    Ich habe mir diese Punkte bei einem Besuch im Stu-
    entenwerk in Dresden vorhalten lassen müssen; aber
    ch konnte auf die große Koalition verweisen. Diese Ent-
    cheidungen zum Elterngeld müssen Sie noch einmal
    rüfen und ändern.

    Ich habe auch zu kritisieren, dass Sie den Kinderzu-
    chlag bisher nicht abgeschafft, umgewandelt oder ver-
    ndert haben. Bis November 2005 wurden 660 000 An-
    räge gestellt; nur 50 000 sind bewilligt worden. Das
    ähmt die Verwaltung, schafft Verdruss bei den Antrag-
    tellern und erreicht nicht das selbst gesteckte Ziel, Fa-
    ilien mit Kindern vor Hartz IV zu bewahren. Dass das
    hema bei den Abgeordneten von SPD und CDU/CSU
    icht zur Sprache kommt und dass aus diesen beiden
    raktionen auch keine Vorschläge kommen, finde ich
    ehr erstaunlich.

    Lassen Sie mich zum Schluss noch auf den Zivil-
    ienst zu sprechen kommen. Wir sind dafür, Frau von
    er Leyen, dass der Zivildienst als Lerndienst ausgestal-
    et wird.


    (Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Sie wollen den Zivildienst doch abschaffen!)


    olange die Wehrpflicht nicht abgeschafft ist, müssen
    ir für Verbesserungen beim Zivildienst sorgen. Das ist

    ichtig.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie haben aber im Haushaltsausschuss – ich glaube,
    icht ganz ohne Beteiligung des Familienministeriums –
    chon jetzt beschlossen, dass drei Zivildienstschulen ge-
    chlossen werden, obwohl an allen Zivildienstschulen

    odellversuche laufen, um den Zivildienst als Lern-
    ienst umzugestalten. Wie kann man vonseiten des
    aushaltsausschusses in bereits laufende Modellprojekte

    ingreifen? Warum warten Sie nicht, bis die Modellver-
    uche Anfang 2007 abgeschlossen und evaluiert wer-
    en? Dann können wir weitersehen. Dann werden wir
    ehen, ob Zivildienstschulen geschlossen werden müs-
    en. Wenn dem so ist, sind wir dabei und werden unseren
    eitrag dazu leisten.

    Ich komme zum Schluss. Ich möchte Ihnen noch ein
    Spiegel“-Zitat vom Juni 2006 zur Kenntnis geben:

    Zivildienstleistende werden oft ohne ausreichende
    Schulung in der Alten- und Krankenpflege einge-
    setzt. Nur etwa die Hälfte der für Pflegehilfe oder
    Betreuungsdienste eingeteilten Zivis habe im






    (A) )



    (B) )


    Ina Lenke
    vergangenen Jahr die gesetzlich vorgeschriebenen
    Vorbereitungslehrgänge absolviert …

    Das hat der Ministerin bislang noch niemand gesagt. Die
    FDP will keine Ad-hoc-Schließung von Zivildienstschu-
    len


    (Sönke Rix [SPD]: Sie wollen die Abschaffung des Zivildienstes!)


    wie etwa in Buchholz oder Ith bei Holzminden, bevor
    das Konzept des Lerndienstes steht. Wir von der FDP
    wollen auch in diesem Haushalt sparen und haben des-
    halb ein liberales Sparbuch aufgelegt. Da wir aber nicht
    willkürlich sparen wollen, müssen die Modellvorhaben
    im Rahmen des Zivildienstes erst einmal beendet und
    ausgewertet werden. Dann müssen wir weitere Entschei-
    dungen treffen.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Ich erteile nun das Wort der Kollegin Nicolette Kressl

für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicolette Kressl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Frau Lenke, die Redlichkeit erfordert einige Klarstellun-
    gen zum Thema Elterngeld. Was ich ganz besonders
    scheinheilig finde, ist, dass Sie sich in Ihrer Rede als die
    Hüterin und Beschützerin von Hartz-IV-Familien darge-
    stellt haben. In Wirklichkeit haben Sie aber im Haus-
    haltsausschuss beantragt, die Mittel für das Elterngeld
    um 200 Millionen Euro zu kürzen. Den Familien, die
    ALG II bekommen, sollte das Elterngeld angerechnet
    werden. Ich finde, Sie führen eine unredliche Debatte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ihre Aussage, dass Studierende pauschal benachteiligt
    würden, entbehrt jeder Grundlage.


    (Otto Fricke [FDP]: BAföG! Nicht pauschal Studierende! Das sind Unterschiede!)


    Sie haben gerade gesagt, Studierende erhielten in Zu-
    kunft nur ein Jahr Elterngeld, und haben daraus eine
    pauschale Schlechterstellung abgeleitet. Das ist aber
    nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass sehr viele Stu-
    dierende, die zusätzlich erwerbstätig sind und beispiels-
    weise rund 500 Euro im Monat verdienen, in Zukunft,
    wenn sie Elterngeld bekommen, genauso gut bzw. sogar
    besser gestellt sind, weil sie aufgrund unserer Geringver-
    dienerregelung pro Monat wesentlich mehr bekommen
    können als die bisherigen 300 Euro. Die Redlichkeit er-
    fordert, dass Sie bei der Wahrheit und den Fakten des
    Gesetzes bleiben.

    Ich will deutlich machen, dass der Haushalt für Fami-
    lie, Senioren, Frauen und Jugend widerspiegelt, welche
    politischen Rahmenbedingungen für Menschen fast je-
    den Alters geschaffen werden können; hier geht es um
    Lebensläufe. Die entscheidenden Fragen sind: Was er-
    warten Menschen von der Familie? Was erwarten wir,

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    (C (D ie Gesellschaft, dass die Familie leisten soll? Was kann ie noch leisten? Ich glaube, angesichts dessen, was alles nzwischen auf Eltern einströmt, lohnt es sich, eine rundsatzdebatte darüber zu führen, wann Eltern über ordert sind. Frau Kollegin, gestatten Sie eine Zwischenfrage der ollegin Lenke? Das hat schon fast Tradition. Bitte. Bitte, Frau Lenke. Frau Kressl, ich weise das zurück. Sie haben mir Un ahrheit unterstellt. Ich frage. – Ist es richtig, dass Studentinnen bislang wei Jahre Erziehungsgeld in Höhe von 300 Euro moatlich bekommen und nun nur noch zwölf bzw. 4 Monate Elterngeld? Nur diese Frage brauchen Sie ir zu beantworten. Liebe Frau Lenke, was ich als scheinheilig kritisiert abe, ist, dass Sie behauptet haben, es gebe eine grundätzliche Schlechterstellung. (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie können Ja oder Nein sagen)