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ID1606503600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Fahrenschon


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Bezogen auf die 1 000 Anträge, liebe Frau Kol-
    legin Flach, gilt die Generallinie, dass Qualität vor
    Quantität geht. In den 1 000 Anträgen waren zu viele

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    (C (D orschläge enthalten, die Schlechtes für den Wirtchaftsstandort und nicht die erhofften guten Ergebnisse ür den Bundeshaushalt bewirkt hätten. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrike Flach [FDP]: Wie wäre es wenigstens mit einer Handvoll?)


    Nach dem Haushalt des Übergangs für das laufende
    ahr 2006 markiert diese Woche den Abschluss des ers-
    en Haushaltsentwurfs – wenn Sie so wollen – in eigener
    ufstellung, in eigener Planung und in eigener Durch-

    ührungsverantwortung der unionsgeführten Regierung
    ngela Merkel. Leitlinie dabei war der Koalitionsver-

    rag der großen Koalition, in dem die Aufgabe klar be-
    chrieben ist:

    Deutschland braucht eine nationale Anstrengung auf
    allen Ebenen, um das gesamtwirtschaftliche Wachs-
    tum zu steigern und die strukturelle Unterdeckung
    der öffentlichen Haushalte durch gemeinschaftliche
    Konsolidierungsanstrengungen und Strukturrefor-
    men zu beseitigen. Jedes Hinausschieben der not-
    wendigen Haushaltssanierung treibt den Konsoli-
    dierungsbedarf nur noch weiter in die Höhe.

    Das ist die Leitlinie, die wir diesem Bundeshaushalt
    ugrunde gelegt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Mit dem Abschluss der Haushaltsberatungen wird der
    ille der Koalition, eine nachhaltige Finanzpolitik zu

    etreiben, bestätigt und in Zahlen gegossen. Statt die
    ettokreditaufnahme zu erhöhen, senken wir sie im
    ommenden Jahr – auch gegenüber dem Regierungsent-
    urf – um weitere 2,4 Milliarden Euro. Das ist ein gutes
    rgebnis, das im Haushaltsausschuss des Deutschen
    undestages gefunden wurde.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist einfach zu wenig!)


    eshalb lautet die übergeordnete Schlagzeile der Haus-
    altsberatungen richtigerweise: Mit dem Haushalt 2007
    äutet die Regierung Angela Merkel endlich die überfäl-
    ige Trendwende in der Haushalts- und Verschul-
    ungspolitik des Bundes ein.

    In nur einem Jahr erreichten wir das, was die Vorgän-
    erregierung in den letzten Jahren ihrer Regierungszeit
    icht mehr geschafft hat. Das Jahr 2007 markiert die
    mkehr von ständig steigenden Schulden hin zu einer
    erantwortungsvollen, sparsamen, zukunftsgerechten,
    achhaltigen und europa- und verfassungskonformen
    aushaltspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir halten die Regelgrenze von Art. 115 des Grund-
    esetzes ein und tragen den Erfordernissen des Stabili-
    äts- und Wachstumspaktes Rechnung. Das ist im Hin-
    lick auf die europäische Stabilitätskultur nicht nur ein
    ichtiges Signal nach Brüssel, sondern auch ein Signal

    n die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land, weil
    adurch Vertrauen zurückgewonnen werden kann. Nur
    in Jahr nach dem Amtsantritt einer unionsgeführten






    (A) )



    (B) )


    Georg Fahrenschon
    Bundesregierung schaffen wir das, was der Vorgänger-
    regierung – das betone ich noch einmal ausdrücklich – in
    mehreren Jahren nicht gelungen ist. Es gilt also: Wenn
    die Union in der Verantwortung steht, werden die Regeln
    wieder eingehalten. Das ist das Qualitätssiegel von CDU
    und CSU.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese aktuell positive Entwicklung darf allerdings
    nicht den Blick dafür verstellen, dass wir in Bezug auf
    die Lage der öffentlichen Finanzen nach wie vor vor rie-
    sigen Herausforderungen stehen. Das beweist unter an-
    derem eine im Oktober dieses Jahres veröffentlichte
    Studie der Europäischen Kommission zur langfristigen
    Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen in der Euro-
    päischen Union. Dieser Studie zufolge wird die
    Schuldenquote in der Europäischen Union und in der
    Eurozone unter unveränderten Rahmenbedingungen von
    derzeit durchschnittlich 63 Prozent des europäischen
    Bruttoinlandsproduktes auf rund 200 Prozent des Brutto-
    inlandsprodukts im Jahr 2050 steigen. Meine sehr geehr-
    ten Damen und Herren, das ist ein Menetekel für die
    Entwicklung der Staatsfinanzen.

    Die Zahlen für Deutschland sind eine Drohung: Die
    Schuldenquote wird von derzeit 67,7 Prozent um fast
    200 Prozentpunkte, auf 260 Prozent im Jahre 2050 stei-
    gen, wenn wir in der Haushalts- und Finanzpolitik struk-
    turell nichts ändern. Deshalb ist es ein Muss, dass wir
    uns an den Regeln des Stabilitätspakts orientieren. Nur
    dann könnten wir eine derartige Explosion der Staatsver-
    schuldung – immerhin betrüge sie dann immer noch
    knapp 65 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts – ver-
    hindern.

    Daher ist es von enormer Bedeutung, dass Deutsch-
    land den eingeschlagenen positiven Kurs konsequent
    weiterverfolgt. Die Vorgaben des Stabilitätspakts, vor al-
    lem die weitere strukturelle Konsolidierung um einen
    halben Prozentpunkt pro Jahr, sollten dabei angesichts
    einer stabilen, aber zu hohen gesamtwirtschaftlichen
    Staatsverschuldung von 68 Prozent nicht als Strafe ange-
    sehen werden. Vielmehr müssen diese Vorgaben als Leit-
    linie, geradezu als Chance für die zukünftige Finanz-
    und Haushaltspolitik betrachtet werden.

    Insbesondere angesichts der Alterung der Bevölke-
    rung – dieser Aspekt muss immer wieder ins Feld ge-
    führt werden – muss die Tragfähigkeit der öffentlichen
    Finanzen unser vorrangiges politisches Ziel sein. Wir
    müssen auch in Zeiten positiver Wachstumsquoten die
    Grundlagen dafür legen, dass wir in Zukunft finanzpoli-
    tische Freiräume haben, mit denen wir aktiv Politik
    gestalten können. Nur mit tragfähigen öffentlichen
    Haushalten werden wir die Herausforderungen der de-
    mografischen Entwicklung einerseits und der Globalisie-
    rung, des ständig steigenden Wettbewerbs der Standorte,
    andererseits meistern.

    Das Ergebnis der Studie der Europäischen Kommis-
    sion beweist – das ist im Grunde keine Überraschung –:
    Staaten, die über solide und nachhaltige Finanzen verfü-
    gen, bekommen die Probleme der Zukunft besser in den
    Griff und meistern strukturelle Reformen.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sehr geehrter Herr Bundesfinanzminister, Sie haben
    echt: Das Problem der Sanierung der Staatsfinanzen

    st mit dem Jahr 2007 nicht gelöst und die Sanierung der
    taatsfinanzen ist auch nicht beendet. Nein, das Gegen-

    eil ist der Fall: Vielmehr ist die Sanierung der Staats-
    inanzen mit dem Jahr 2007 erst eröffnet. Von diesem
    unkt aus müssen wir weiter voranschreiten, strukturelle
    insparungen im Haushalt zu ermöglichen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das wäre schön!)


    Für die Union steht das erklärte Ziel fest, mittelfristig
    en ausgeglichenen, den nachhaltigen Bundeshaushalt
    u erreichen. Dabei geht es uns nicht um Sparen um des
    parens willen – CDU und CSU geht es um das Sparen
    m der Zukunft willen. Gerade aus Sicht der jungen Ge-
    eration ist ein ausgeglichener Haushalt notwendig, um
    inanzielle Gestaltungsspielräume in der Zukunft zu er-
    alten. Wir werden, wir dürfen der zukünftigen Genera-
    ion zusätzlich zu den demografischen Problemen der
    ozialen Sicherungssysteme nicht auch noch die Zinslast
    usätzlicher Schulden aufbürden. Deshalb beschäftigt
    ns über den Bundeshaushalt 2007 hinaus die Perspek-
    ive für die Jahre 2008, 2009 ff. Herr Bundesfinanz-

    inister, wir müssen die Chance der derzeitigen positi-
    en Entwicklung nutzen. Gehen wir gemeinsam auf dem
    eg, das strukturelle Defizit zügig abzubauen und die

    chuldenstandsquote zu reduzieren, voran. In diesem
    inne müssen wir gemeinsam aus den Fehlern Ihres
    mtsvorgängers lernen.


    (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Na!)


    Doch, Herr Kollege Brinkmann!

    Das Jahr 2001 hat Finanzminister Eichel gezeigt, wie
    chnell eine günstige konjunkturelle Entwicklung, ver-
    unden mit einem Boom der volatilen, gewinnabhängi-
    en Steuern, wie wir es damals hatten, sich umkehren
    ann.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    ir haben, ausgehend von einer positiven Entwicklung
    001, quasi über Nacht umfangreiche Defizite, eine
    chnell wachsende Schuldenquote und eine Verletzung
    er Haushaltsgrenzen erlebt, weil wir keine solide
    rundposition hatten. Das ist die Lehre aus der Entwick-

    ung der Jahre 2001, 2002, 2003, 2004. Daher müssen
    ir von heute an den vielfältigen Interessen vehement

    ntgegentreten und damit beginnen, endlich Schulden
    bzubauen. Nur dann hält der positive Trend des
    ahres 2006 auch 2007 an und kann sich sogar multipli-
    ieren.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oppositionsrede!)


    Die Rückführung der Nettokreditaufnahme von
    0 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 19,6 Milliarden
    uro im nächsten Jahr ist ein erster, wichtiger Schritt.
    ie Haushälter und Finanzpolitiker sind sich natürlich
    ewusst, dass man hier mit virtuellem Geld operiert.






    (A) )



    (B) )


    Georg Fahrenschon
    Aber man muss es sich einmal durchrechnen, um die Vo-
    lumina zu begreifen: Wir haben durch die Reduzierung
    der Nettokreditaufnahme von 30 Milliarden Euro auf
    19,6 Milliarden Euro zukünftige Belastungen vermie-
    den. Wir haben in einem gewissen Sinne Freiräume ge-
    schaffen. Denn allein durch die – in Anführungszeichen –
    „gesparten“ Schulden von rund 10 Milliarden Euro müs-
    sen wir bei einem durchschnittlichen Zinssatz von rund
    4 Prozent 400 Millionen Euro weniger Zinsen zahlen.
    Wir haben den Bund davor bewahrt, weitere tägliche
    Zinslasten von 1 Million Euro aufzunehmen. Ich glaube,
    das ist eine gute Nachricht für die Steuerzahler in unse-
    rem Lande.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die große Koalition hat nach der Wahl den dringen-
    den Handlungsbedarf bei den öffentlichen Finanzen, ins-
    besondere beim Bundeshaushalt, schnell erkannt und mit
    ihren ersten beiden Etats auch gehandelt. Die öffentli-
    chen Finanzen liegen langfristig wieder auf einer guten,
    soliden Grundlage. Wir müssen uns immer wieder be-
    wusst werden, dass das eine Herausforderung ist, die mit
    den Haushalten 2006 und 2007 nicht abgearbeitet ist.
    Wir müssen diese Debatte in allen gesellschaftlichen Be-
    reichen führen, um die Aufgaben der kommenden Jahre
    klar zu beschreiben. Nur wenn es gelingt, finanzielle
    Handlungsspielräume für eine solche aktiv gestaltende
    Finanzpolitik zurückzugewinnen, kann Deutschland der
    Zukunft erfolgreich begegnen.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt)


    Ich kann für die CDU/CSU feststellen: Wir sind einen
    Schritt in die richtige Richtung gegangen. Es gilt im
    Hinblick auf die zukünftigen Jahre, Tempo aufzuneh-
    men, um die guten Ergebnisse des Jahres 2006 und die
    gute Planung für das Jahr 2007 in erfolgreiche Haushalte
    der Jahre 2008, 2009 und 2010 gießen zu können.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Jörg-Otto Spiller für

die SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörg-Otto Spiller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Kollege Fahrenschon, es ist sehr gut, dass
    wir jetzt an einem Strang ziehen und auch in derselben
    Richtung. Es war in der vorigen Wahlperiode manches
    Mal schwer, mit dem Bundesrat, in dem es eine andere
    Mehrheit gab als im Bundestag, in der Finanzpolitik zu
    Ergebnissen zu kommen. Wäre den Vorschlägen der da-
    maligen Bundesregierung gefolgt worden, stünden wir
    heute ein Stück besser da, als wir es tun. Aber immerhin:
    Wir haben es ja noch geschafft.


    (Beifall bei der SPD)


    Deutschland ist auf einem guten Weg. Das Wirt-
    schaftswachstum wird in diesem Jahr circa 3 Prozent be-
    tragen. Die Bundesbank redet sogar davon, dass es eher

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    (C (D ,5 Prozent sein werden. Alle erwarten, dass wir auch im ommenden Jahr ein zwar vielleicht etwas verringertes, ber immer noch solides Wirtschaftswachstum haben erden. Es gibt heute etwa eine halbe Million Arbeits ose weniger und eine viertel Million sozialversicheungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse mehr als vor inem Jahr. Der Gesamtstaat Deutschland hat das Defiitkriterium von Maastricht in diesem Jahr wieder eingealten und mit dem Haushalt 2007, der in dieser Woche ur Debatte steht, werden wir zum ersten Mal seit längeer Zeit auch die Regelgrenze des Art. 115 Grundgesetz ieder einhalten. Es ist bereits mehrfach gesagt worden: ie Nettokreditaufnahme des Bundes wird den niedrigs en Stand seit der Wiedervereinigung haben. Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir sind in den letzen Jahren ein gutes Stück vorangekommen. Viele Kolleen haben das schon gesagt: Wir müssen auch weiterhin n der Konsolidierung der Haushalte von Bund, Länern und Gemeinden arbeiten. Herr Fahrenschon, wir timmen natürlich weiterhin in unserem Ziel überein, ass auch künftig jede Generation neu darüber entscheien können muss, wofür sie das öffentlich zur Verfüung stehende Geld ausgibt und wo die entsprechenden chwerpunkte bei den öffentlichen Ausgaben liegen. ir dürfen nicht durch eine überbordende Zinslast ein eengt werden. Deshalb müssen wir jetzt die Ausgaben mstrukturieren. Der Anfang ist getan. Dabei müssen ir weg von der vergangenheitsbezogenen Last hin zu en Zukunftsausgaben kommen. Durch die Steuerschätzung im November 2006 wuren viele Hoffnungen geweckt. Es ist erstaunlich, dass ufgrund der etwas vermehrt zur Verfügung stehenden ittel – dies bedeutet allerdings immer noch, dass die ücke nur kleiner geworden ist – sofort mit einer großen antasie darüber nachgedacht worden ist, wie man das eniger fehlende Geld besser ausgeben kann. Wofür gibt an das Geld aus, das fehlt und das wir nicht haben? (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Richtig! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Die Lücke wieder ein bisschen vergrößern!)


    afür gab es eine Reihe von Vorschlägen. Zum Glück
    ind sie im Wesentlichen wieder begraben worden.


    (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Die FDP will weitere Steuersenkungen!)


    ie Koalition hält Kurs. Dieser Kurs heißt Konsolidie-
    ung. Ich sage aber auch: Konsolidierung gibt es nicht
    hne Wachstum.

    Ich bin ein wenig erstaunt darüber, dass Frau Hajduk
    nd auch der Vorsitzende von Gesamtmetall verkündet
    aben, die Koalition habe nur Fortune gehabt;


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe mit Gesamtmetall gar nicht so viel am Hut!)


    ie Konjunktur laufe gut, aber dafür könne die Politik
    ichts. Frau Hajduk, der alte Moltke hat dazu schon das
    ichtige gesagt: Glück hat auf die Dauer nur der Tüch-

    ige.






    (A) )



    (B) )


    Jörg-Otto Spiller

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich gönne Ihnen das doch!)


    Ich bin ein bisschen enttäuscht darüber, dass Sie sich
    selbst nicht mehr dazu zählen; denn es gab natürlich
    auch in der vorigen Wahlperiode Entscheidungen, die
    sich jetzt auszahlen. Ich weiß gar nicht, warum Sie sich
    davon distanzieren. Natürlich ist die Arbeitsmarktre-
    form, so schwierig sie war – sie ist ja immer noch um-
    stritten –, auch eine der Grundlagen für die heutige Bele-
    bung am Arbeitsmarkt.