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ID1606502400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nein.

    Ich möchte noch auf einige Aspekte der Haushaltsbe-
    atung eingehen. Der Dreiklang von Investieren, Sanie-
    en und Reformieren wird auch bei diesem Etat 2007
    eutlich. Wir haben schon im Aufstellungsverfahren bei
    iesem Etat wichtige Investitionen in die Zukunft abge-
    ichert. Ich nenne die Absicherung des Elterngelds, das
    nter Frau Bundesministerin von der Leyen beschlossen
    orden ist, und der Forschungs- und Hightechstrategie,
    ie im Wesentlichen durch die Bundesminister Schavan
    nd Glos repräsentiert sind. Das sind wichtige Zukunfts-
    nvestitionen, ohne die wir zukünftig keine erfolgreiche
    olitik machen können.

    Wir haben trotz eines soliden Etatvorschlages weitere
    trukturelle Verbesserungen im Haushalt vorgenommen
    nd gleichzeitig die Sparanstrengungen in bestimmten
    ereichen verschärft. Ich will mit einem für Haushalts-
    ebatten etwas ungewöhnlichen Beispiel beginnen. Ich
    abe noch kein Land dieser Erde am Kulturetat Bank-
    ott gehen sehen, eher schon am Sozialetat; aber auch da
    ind wir auf einem guten Weg. Für uns war es wichtig,
    uch in Zeiten strikter Sparsamkeit für die Kulturnation
    eutschland deutliche Akzente zu setzen, indem wir

    um Beispiel in der auswärtigen Kulturpolitik die Mittel
    ür das Goethe-Institut und die Auslandsschulen gestei-
    ert und indem wir ein neues Eingangsgebäude für die
    useumsinsel, im Übrigen interfraktionell und einver-

    ehmlich,






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter

    (Beifall der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    mit 73 Millionen Euro auf den Weg gebracht haben.
    Dies zeigt: Man kann auch mit einer Konsolidierungs-
    strategie ganz wichtige Impulse für die Kulturnation
    Deutschland setzen.

    Impulse kann man auch auf traditionelle Weise set-
    zen, nämlich mit einer Investitionsstärkung. Wir wer-
    den in den Bereichen Verkehr, Städtebau, Wirtschaft und
    Umwelt in diesem und im nächsten Jahr durch Einspa-
    rungen bei konsumtiven Ausgaben die Investitionen um
    700 Millionen Euro steigern. Wir haben für das Ergän-
    zungsprogramm „Lückenschluss und Staubeseitigung“
    für Bundesautobahnen Mittel in Höhe von 420 Millionen
    Euro in den Verkehrshaushalt eingestellt. Damit haben
    wir die Antiautopolitik, die die Grünen teilweise durch-
    gesetzt hatten, endlich beendet.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir wollen, dass die Staugefahr auf Bundesautobahnen
    durch Lückenschluss verringert wird.


    (Beifall des Abg. Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU])


    Wir haben zusätzliche Investitionen in erneuerbare
    Energien ermöglicht und wir haben die Mittel für die
    Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen
    Wirtschaftsstruktur“ um 50 Millionen Euro gesteigert.
    So machen wir deutlich, dass es uns wichtiger ist, Arbeit
    anstatt Arbeitslosigkeit zu finanzieren.

    Die allgemeine Sicherheitssituation in diesem Lande
    machte es notwendig, dass wir ein Sicherheitsstärkungs-
    programm unter der Verantwortung von Wolfgang
    Schäuble auf den Weg gebracht haben. Außerdem haben
    wir im Verteidigungsetat die Finanzierung der Auslands-
    einsätze sichergestellt, indem wir zusätzliches Geld be-
    reitgestellt haben.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Geschummelt habt ihr!)


    Ich danke der Kollegin Hajduk,


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nichts zu danken!)


    dass sie ausdrücklich anerkannt hat, dass wir auch vor
    einem Subventionsabbau nicht Halt machen. Wir haben
    die Kohleförderung für das nächste Jahr gesenkt, weil es
    möglich und notwendig war. Es ist richtig, Frau Kollegin
    Hajduk, dass wir im Jahresverlauf noch überprüfen wer-
    den, ob weitere Einsparungen möglich sind.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das finde ich gut!)


    Sie sind aber erfahren genug, zu wissen, dass die
    Sprechklausel gemeinsam und einvernehmlich ausge-
    übt werden kann. Täuschen Sie deshalb die Öffentlich-
    keit nicht, indem Sie sagen, dass hier eine falsche Etati-
    sierung durchgeführt wurde. Wir werden uns mit dem
    Land Nordrhein-Westfalen, mit dem Bundesfinanzmi-
    nister und mit dem Bundeswirtschaftsminister einigen
    müssen. Ich sage Ihnen hiermit zu: Was wir im Bereich

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    (C (D er Kohle an Subventionen einvernehmlich abbauen önnen, werden wir bis zum Ende dieses Jahres auch abauen. Das ist ein Anliegen der Union. Ich weiß mich in ieser Frage mit den Kolleginnen und Kollegen der groen Koalition einig. (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war jetzt ein harter Schlag für die SPD!)


    Wir haben weitere Einsparungen im Personalbereich
    urchgeführt.

    Im Übrigen, Herr Kollege Koppelin, haben Sie ver-
    chwiegen, dass wir die Mittel für die Öffentlichkeits-
    rbeit der Regierung um 10 Prozent gesenkt haben. Ich
    in der Auffassung: Wenn man eine gute Politik macht,
    ann braucht man für eine entsprechende Darstellung
    icht so viel Geld.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    a die Politik der großen Koalition gut ist – gute Politik
    st ebenso wichtig wie gute Öffentlichkeitsarbeit –, ist
    ie Absenkung um 10 Prozent einvernehmlich beschlos-
    en worden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Haus-
    alt 2007 ist, wie ich finde, Ausweis einer sehr ordentli-
    hen Bilanz in der Haushalts- und Finanzpolitik nach ei-
    em Jahr der großen Koalition. Ich will den
    undesfinanzminister aber nachdrücklich bei seinen
    arnungen unterstützen, dass wir jetzt nicht in Euphorie

    erfallen und die Konsolidierungsaufgaben vergessen
    ollten. Wir sind einen ersten guten Schritt gegangen.
    hm werden weitere folgen müssen. Sie werden nicht
    anz so einfach werden, weil wir keine Garantie haben,
    ass uns die Konjunktur immer Rückenwind gibt.

    Ich glaube, dass die gefühlte Konsolidierung im Au-
    enblick besser ist als die tatsächliche. Damit will ich
    icht die Auffassung der Bevölkerung, dass wir eine an-
    tändige Arbeit leisten, negativ beeinflussen. Aber wir
    erden in den nächsten Jahren noch viele Konflikte er-

    ragen müssen, damit unser Ziel langfristig nachhaltiger
    nd ausgeglichener Haushalte in Bund, Ländern und Ge-
    einden sowie in den Sozialversicherungen erreicht
    ird. Dies ist Wunsch und Wille der großen Koalition
    nd ein Herzensanliegen der Union.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Dr. Barbara Höll für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Der zweite Haushalt der schwarz-roten Regie-
    ung liegt vor und es läuft ein seit Jahren gepflegtes Ri-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Barbara Höll
    tual ab. Abgeordnete freuen sich, die Beratungen been-
    det zu haben, und die Regierung, insbesondere der
    Finanzminister, freut sich, dass sie ungeschoren davon
    gekommen ist.

    Auch in diesem Jahr haben die regierungstragenden
    Abgeordneten nicht den Mut aufgebracht, im Haushalt
    umzusteuern. Denn nur um 2,42 Milliarden Euro ist der
    Haushaltsentwurf verändert worden. Er ist und bleibt die
    Fortsetzung einer unsozialen Sparpolitik, die Fortset-
    zung einer Umverteilung von unten nach oben,


    (Beifall bei der LINKEN)


    und das, obwohl es dem Herrn Finanzminister in diesem
    Jahr wirklich gut geht und es auch im nächsten Jahr so
    sein wird. In diesem Jahr ist ein Steuerplus von
    8,4 Milliarden Euro zu verzeichnen. Im nächsten Jahr
    werden 9 Milliarden Euro erwartet. Bei der Bundesagen-
    tur für Arbeit besteht ein Überschuss von etwa
    10 Milliarden Euro.

    Das ist viel Geld. Man könnte es natürlich einsetzen.
    Man könnte zum Beispiel die bei der Bundesagentur an-
    fallenden Überschüsse dafür einsetzen, konkrete Maß-
    nahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einzulei-
    ten. Nehmen Sie also Geld und schaffen Sie über eine
    Anschubfinanzierung einen öffentlich geförderten Be-
    schäftigungssektor!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen Sie Geld und greifen Sie den DGB-Vorschlag
    auf, zumindest 50 000 Lehrstellen mittels einer An-
    schubfinanzierung zu schaffen! Viele junge Menschen
    haben keine Ausbildungsplätze. Wir hätten noch die
    Chance, zu reagieren. Unsere Fraktion wird einen ent-
    sprechenden Antrag einbringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nein, Ihnen fällt nur ein, an der Mehrwertsteuerer-
    höhung festzuhalten. Für das nächste Jahr werden
    Mehreinnahmen von 19,41 Milliarden Euro erwartet.
    Der Verzicht auf die Mehrwertsteuererhöhung ist ein Ge-
    bot der ökonomischen Vernunft. Die Erhöhung ist Gift
    für die konjunkturelle Belebung. Sie wissen, wir befin-
    den uns in der Situation, dass die Nettolöhne und die
    Renten sinken und die Armut zunimmt. Genau die davon
    Betroffenen wollen Sie im nächsten Jahr durch die
    Mehrwertsteuererhöhung zusätzlich belasten.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unglaublich! – Ulrike Flach [FDP]: Das ist wohl wahr!)


    Im Sechsten Existenzminimumbericht ist nachzule-
    sen, dass sich die Regierung sicher ist, dass sowohl das
    Kindergeld als auch das Arbeitslosengeld II als auch die
    Sozialhilfe bereits heute hoch genug sind, sodass die
    Mehrwertsteuererhöhung nicht eingerechnet werden
    muss, obwohl sie nach den Berechnungen des Bundes-
    finanzministeriums für jeden Verbraucher zu einer
    Mehrbelastung von etwa 29 Euro pro Monat führen
    wird. Aber nein, gerade bei den kleinen Einkommen,
    den Transferleistungen sagen Sie, sie würden reichen.
    Das ist eine unsoziale Politik.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Die Schwächung der Binnennachfrage wird nicht ur durch die Mehrwertsteuererhöhung verursacht. Sie aben mit Ihrer Mehrheit die Erhöhung der Versicheungsteuer, die Kürzung der Pendlerpauschale, die Verürzung der Dauer des Bezugs von Kindergeld 451 000 junge Menschen haben dann keinen Anspruch ehr auf das Kindergeld – sowie die Kürzung des Spa erfreibetrages beschlossen. Im nächsten Jahr werden er Binnenkonjunktur etwa 25 Milliarden Euro entzoen. Dazu sagen Sie, das sei nicht konjunkturfeindlich. Politisch verkaufen Sie die Mehrwertsteuererhöhung n der Form, dass Sie sagen, sie sei notwendig für die enkung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung nd für die Schuldentilgung. Dies ist nicht falsch, aber uch nicht wahr. Denn die Einnahmen aus der Mehrertsteuererhöhung fließen in den Bundeshaushalt. Aus em Bundeshaushalt werden verschiedene Ausgaben fianziert. Man kann natürlich ehrlicherweise sagen, Sie räuchten mindestens 1 Prozentpunkt der Mehrwertsteurerhöhung, um Ihre Unternehmensteuerreform zu fianzieren. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ls Oppositionspolitikerin wünsche ich mir manchmal,
    ie würden zumindest den Koalitionsvertrag einhalten.
    enn darin stand in Bezug auf die Unternehmensteuerre-

    orm:

    Angesichts des bestehenden Konsolidierungsdrucks
    in allen öffentlichen Haushalten werden Nettoent-
    lastungen kaum zu realisieren sein.

    Inzwischen sind Sie drauf und dran, eine Unterneh-
    ensteuerreform zu realisieren, die bei den Unterneh-
    en zu einer dauerhaften jährlichen Entlastung von min-

    estens 5,6 Milliarden Euro führen wird. Die Fachleute
    ehen davon aus, dass es real mindestens 8,5 Milliarden
    uro sein werden. Das sind Riesensummen, auf die Sie
    ahr für Jahr verzichten wollen. Dies macht, wie gesagt,
    ie Einnahmen aus 1 Prozentpunkt der Mehrwertsteuer-
    rhöhung aus.

    Herr Steinbrück, da Sie vorhin in einer ziemlich arro-
    anten Weise über die Vorschläge der Linken hinwegge-
    angen sind, nenne ich Ihnen eine andere Finanzierungs-
    uelle. In einer Kleinen Anfrage habe ich Sie gefragt,
    ie hoch der Unterschied zwischen den erwirtschafteten
    nd den besteuerten Gewinnen ist. In der Antwort Ihres
    inisteriums, Drucksache 16/3071, wird festgestellt,

    ass der Unterschied zwischen den erwirtschafteten und
    en besteuerten Gewinnen 65 Milliarden Euro beträgt.
    ch glaube, da ist Musik drin. Da kann man tatsächlich
    twas machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ber Vorschläge in dieser Richtung haben wir von Ihnen
    och nicht auf dem Tisch.

    In den Eckpunkten zur Unternehmensteuerreform ist
    achzulesen, dass Sie im Prinzip nur zu geringen
    ehreinnahmen kommen wollen. 3,5 Milliarden Euro
    ehr wollen Sie vom inländischen Steuersubstrat ein-

    ehmen. Aber wie, das kann man noch nicht nachlesen.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Barbara Höll
    Wenn man von 65 Milliarden Euro ausgeht und noch
    im Nebel stochert, wie man an 3,5 Milliarden Euro
    kommt, ist das ein Armutszeugnis für Ihre Politik.
    Gleichzeitig wird daran deutlich, wie unnötig die Mehr-
    wertsteuererhöhung ist, die zur Belastung von Kleinver-
    dienern, von Rentnerinnen und Rentnern und von Stu-
    dentinnen und Studenten führen wird. Wir werden Ihren
    Haushalt ablehnen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Art Ihrer Diskussion ist wirklich erschreckend.
    Vielleicht erinnern Sie sich: 1983 gab es einen großen
    Hit. Eine satirische Rockband, die Erste Allgemeine Ver-
    unsicherung, belegte in den Charts Platz eins. Der Name
    der Band ist inzwischen Realität. Die Bevölkerung ist
    zutiefst verunsichert. Die Band sang damals: „Jetzt wird
    wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Brutto-
    sozialprodukt.“ Die Nation freute sich, das Lied wurde
    zum Hit, heute würden Millionen von Menschen gern in
    die Hände spucken und von ihrer Hände Arbeit leben,


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das war Geier Sturzflug!)


    aber es ist ihnen nicht vergönnt. Es gibt keinen Mindest-
    lohn. In dieser Richtung haben wir eine Menge zu tun.