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ID1606500800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    ie Kollegen im Haushaltsausschuss haben eine gute
    rundlage dafür geschaffen, dass die Koalition im Jahre
    007 einen entscheidenden Schritt auf dem Konsolidie-
    ungspfad vorankommen wird.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, insbesondere von
    er FDP, selbst die kritische Öffentlichkeit erkennt mit-
    lerweile an, dass die Koalition beim Projekt Etatsanie-
    ung auf dem richtigen Wege ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    uch Herr Kollege Koppelin – man hat es an seinem Re-
    ebeitrag gemerkt – hat ja keinen richtigen Ansatzpunkt
    efunden, um Kritik zu üben. Populismus, Herr
    oppelin, ersetzt keine solide und seriöse Finanzpolitik

    ür die Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Binnen zwölf Monaten hat diese Koalition die Netto-
    reditaufnahme im Bundeshaushalt etwa halbiert. Wir
    aben sie von einem Niveau von 40 Milliarden Euro auf
    nter 20 Milliarden Euro Nettoneuverschuldung ge-
    enkt. Zwar ist auch in Zukunft eine weitere Absenkung
    er Nettokreditaufnahme ein Gebot der Stunde,


    (Ulrike Flach [FDP]: Da ist Herr Steinbrück aber anderer Meinung!)


    ber man sollte den gewaltigen Schritt, den wir nach
    orne gemacht haben, anerkennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Weiterhin reden wir im Zusammenhang mit dem
    aushaltsentwurf 2007 – das ist hier schon vorgetragen
    orden – über die niedrigste Nettokreditaufnahme seit
    er Wiedervereinigung. Auch an diesem gewaltigen
    chritt zeigt sich, wie ich glaube, dass diese Koalition
    as Thema „Konsolidierung des Bundeshaushaltes“
    rnst nimmt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch auf Folgendes möchte ich hinweisen: Nachdem
    eutschland fünf Jahre hintereinander, nämlich in den

    ahren 2001 bis 2005, Kriterien des Maastrichtvertrages






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister
    verletzt hat, unterschreiten wir nun sowohl 2006 als auch
    2007 das Kriterium der Nettoneuverschuldung und kom-
    men in 2007 in die Nähe von 2 Prozent Nettoneuver-
    schuldung. Das ist doch etwas: Wir halten europäisches
    Recht ein, eigentlich eine Normalität, aber um dies zu
    realisieren, waren gewaltige Anstrengungen nötig. Ich
    würde mich freuen, wenn das in dieser Debatte zur
    Kenntnis genommen würde.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Hinweis, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass
    dies alles über Maßnahmen auf der Einnahmeseite
    realisiert wird, ist falsch. Die Konsolidierung erfolgt
    überwiegend auf der Ausgabenseite.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Wo denn? Erzählen Sie dazu einmal etwas!)


    Dies haben wir vereinbart und nun umgesetzt. Selbst
    wenn Sie hundertmal etwas anderes behaupten, wird das
    damit nicht richtiger. Fakt bleibt: Wir konsolidieren vor-
    nehmlich über Maßnahmen auf der Ausgabenseite.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Stimmt doch gar nicht!)


    In der Situation, die wir vorgefunden haben, wäre es
    uns nicht möglich gewesen – das hat uns der Vorsitzende
    des Sachverständigenrates in der Anhörung zum Haus-
    haltsbegleitgesetz bestätigt –, sowohl das Neuverschul-
    dungskriterium aus dem Maastrichtvertrag als auch die
    Vorgaben von Art. 115 des Grundgesetzes einzuhalten,
    wenn wir nicht gleichzeitig neben den Sparbemühungen
    auf der Ausgabenseite auch auf der Einnahmeseite etwas
    getan hätten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Deshalb haben wir uns nicht mit Freude, sondern aus
    Verantwortung vor der Aufgabe dazu entschlossen, auch
    etwas auf der Einnahmeseite zu tun.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Jetzt dürfen Sie sich gerne mit uns darüber freuen,
    dass wir die Vorgaben des Art. 115 des Grundgesetzes
    im kommenden Haushalt wieder einhalten werden; denn
    die Nettokreditaufnahme ist niedriger als die Investi-
    tionssumme, und zwar nicht nur deshalb, weil die Netto-
    kreditaufnahme sinkt, sondern auch, Herr Koppelin
    – das nehmen Sie ja nicht zur Kenntnis –, weil die Inves-
    titionssumme wieder steigt. Das bedeutet, wir tun auch
    qualitativ etwas für den Bundeshaushalt,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Nennen Sie einmal den Prozentsatz!)


    indem wir zum Beispiel die Bereiche Forschung und
    Technologie stärken. Ich erinnere an das Programm zur
    Hightech-Strategie von Kollegin Schavan. Wir haben
    uns als Koalition „committed“, dass dies auch in den
    nächsten vier Jahren mit dem entsprechenden Geld un-
    terlegt wird und dass wir dafür sorgen, dass wir bei For-

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    (C (D chung, Technologie und Entwicklung an der Spitze arschieren und damit trotz angespannter Haushaltslage inen wesentlichen Beitrag zu Wachstum und Beschäftiung leisten. (Ulrike Flach [FDP]: Deswegen kommt es auch beim Kunden nicht an!)


    Es kommt sehr wohl beim Kunden an. Es liegt ein
    tück weit an Ihrer Realitätsverweigerung, dass Sie ein-
    ach nicht erkennen, dass wir eine halbe Million Arbeits-
    ose weniger,


    (Ulrike Flach [FDP]: Aber doch nicht durch die Hightechstrategie! Das ist doch Quatsch!)


    00 000 Sozialversicherungspflichtige mehr und einen
    assiven Aufwuchs bei den Steuereinnahmen haben und

    ass das Wachstum höher ist, als in den vergangenen
    ünf, sechs Jahren überhaupt zu träumen war. Kommen
    ie doch mal in die Realität, bevor Sie hier Zwischen-
    ufe machen!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Sie reden doch von Hightech!)


    Wir haben auch etwas getan, um die Investitions-
    edingungen zu stärken. Denn wir haben doch gelernt,
    ass wir, wenn wir nur sanieren, die Konjunktur abwür-
    en würden. Wir müssen neben der Haushaltssanierung
    nd dem Sparen, was richtig und wichtig ist, auch für
    ehr Wachstum sorgen. Dazu haben wir zunächst ein-
    al Investitionsanreize gesetzt. Ich nenne nur die günsti-

    en Investitionsbedingungen für die Unternehmen über
    ie degressive AfA und die Möglichkeiten im Privat-
    aushalt. Das dient der Ankurbelung der Konjunktur.
    ir sind jetzt in der Pflicht – das wird der dritte Schritt

    ein –, dies auch mit strukturellem Wachstum zu unter-
    üttern. Meine Bitte ist, dass Sie nicht nur Zwischenrufe
    achen, sondern gelegentlich auch mit einem konstruk-

    iven Vorschlag kommen, wie man das eine oder andere
    rojekt struktureller Reformen nach vorne bringen kann.


    (Ulrike Flach [FDP]: Da liegt ein Antrag vor!)


    Ich greife den Einwurf von Herrn Koppelin zum
    hema Lohnnebenkosten, Arbeitskosten auf. Es ist doch
    in gewaltiger Schritt, wenn wir zum 1. Januar 2007 den
    eitrag zur Arbeitslosenversicherung um 2,3 Prozent-
    unkte senken können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    as dient der Förderung der legalen Arbeit in Deutsch-
    and. Deshalb können Sie nicht sagen, es geschehe nichts
    n dieser Stelle.

    Dann sagen Sie, der Rentenbeitrag steige leider. Ich
    laube, genauso wichtig wie die Zahlen, die wir nennen,
    st die Tatsache, dass Politik in Deutschland verlässlich,
    erechenbar und stetig ist.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Was?)


    it dem Rentenbeitrag, den wir jetzt festlegen, können
    ir über die komplette Wahlperiode hinweg ein stabiles






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister
    Niveau halten. Damit sorgen wir für verlässliche Rah-
    menbedingungen an dieser Stelle.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich hätte mich gefreut, wenn Sie, Herr Koppelin, in der
    Öffentlichkeit gesagt hätten: Zur Sanierung der Renten-
    versicherung startet die Koalition das Projekt „Rente mit
    67“ und die FDP geht, weil sie das für richtig hält, kräf-
    tig mit voran. –


    (Otto Fricke [FDP]: Sie haben ja noch nicht einmal etwas vorgelegt!)


    Ich habe von Ihnen keinen Ton dazu gehört. Sie verwei-
    gern sich den strukturellen Reformen, sind aber nicht be-
    reit, andere Vorschläge zu machen. Das muss man ein-
    fach einmal deutlich festhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Das liegt doch noch nicht einmal auf dem Tisch! – Ulrike Flach [FDP]: Das ist doch alles virtuell!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, sanieren, investie-
    ren, reformieren – das ist, glaube ich, der richtige Drei-
    klang. Ich sage allerdings deutlich: Wir dürfen nach die-
    sem ersten gewaltigen Sanierungsschritt nicht übermütig
    werden. Wir müssen der Konsolidierung des Haushalts
    auch für die folgenden Jahre erste Priorität einräumen,
    damit die Handlungsspielräume künftiger Generationen
    nicht noch weiter beschnitten werden. Ein Blick auf die
    Zinslasten im Bundeshaushalt – wir geben rund 15 Pro-
    zent unseres Geldes für Zinsen aus; das heißt, wir kom-
    men für Ausgaben auf, die in der Vergangenheit zu viel
    getätigt worden sind, und zwar zulasten der Zukunft –
    zeigt, dass es dringend notwendig ist, dass wir an dieser
    Stelle umsteuern und zu einer Finanzierung der Zukunft
    übergehen, meine Damen und Herren.


    (Otto Fricke [FDP]: Wie wollen Sie das denn machen?)


    Ich will an dieser Stelle folgenden Einwurf machen.
    Wir haben ja ein außerordentlich niedriges Zinsniveau.
    Dennoch bin ich der Meinung, dass es für die Menschen
    in unserem Land neben der Haushaltskonsolidierung un-
    geheuer wichtig ist, dass wir auch eine unabhängige
    Geldpolitik haben,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr! – Ulrike Flach [FDP]: Das müssen Sie Herrn Poß sagen!)


    die für stabiles Geld und eine niedrige Inflation sorgt,
    was die Basis einer vernünftigen Sozialpolitik ist; denn
    es gibt nichts Unsozialeres als steigende Inflationsraten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir stellen uns den weiteren Herausforderungen. Bei
    einem gesamtstaatlichen Defizit von 2 Prozent ist die
    Konsolidierung nicht beendet. Vielmehr muss sie weiter-
    geführt werden. Deshalb werden wir in den kommenden
    Jahren in einer Größenordnung von gesamtstaatlich rund
    10 Milliarden Euro weiter konsolidieren müssen. Dabei
    sind unsere Annahmen für Wachstum und Beschäftigung

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    (C (D urückhaltend; das ist vorhin schon angesprochen woren. Ich warne hier auch vor jeglicher Euphorie. Diese at in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass wir imer wieder am Jahresende mit Negativbotschaften über ascht wurden. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal die rfahrung gemacht, dass die Botschaften positiv waren. eshalb ist das der richtige Ansatz. Auch Herr Engels vom Bundesrechnungshof sagt ich darf zitieren –: Rechnet euch nicht die Steuern schön, weil sonst der Haushalt sofort wieder in eine Schieflage kommt, dieweil alle Welt der Notwendigkeit enthoben ist, an der Ausgabenseite zu sparen und Prioritäten zu setzen. echt hat er. ie Koalition handelt gemäß dieser These. Deshalb sind ir auf dem richtigen Weg. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der FDP)


    Ich will darauf hinweisen, dass vor 40 Jahren etwa
    7 Prozent der Wirtschaftsleistungen für Investitionen in
    ie Zukunft und 22 Prozent für Sozialausgaben einge-
    etzt wurden. Heute, also 40 Jahre später, geben wir
    twa 10 Prozent weniger für Investitionen und 10 Pro-
    ent mehr für Sozialausgaben aus. An dieser Stelle be-
    teht für uns also die große Herausforderung, im Haus-
    alt umzusteuern, die Investitionen wieder zu stärken
    nd durch vernünftige Reformen die Aufwendungen
    ür Sozialleistungen zurückzuführen. Das hat nichts mit
    ozialabbau zu tun. Die entscheidende Frage ist, wie
    ieder mehr Menschen in den ersten Arbeitsmarkt kom-
    en. Wenn das der Fall ist, müssen wir weniger für So-

    ialleistungen ausgeben und haben gleichzeitig mehr
    öglichkeiten für die Finanzierung unserer gesamtstaat-

    ichen Aufgaben. Unser Ansatz ist also, durch Verbesse-
    ung der Chancen am ersten Arbeitsmarkt das von mir
    oeben beschriebene Problem zu lösen.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Petra Pau)


    Ich will noch auf einen Punkt eingehen, den meine
    orrednerin von der PDS angesprochen hat. Es geht um
    as Thema Sicherheit. Ich glaube, es ist die Grundforde-
    ung an jedes Staatswesen, seinen Bürgern Sicherheit zu
    ewähren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Sicherheit, aber keine Überwachung!)


    in Staat, der seinen Bürgern keine Sicherheit gewährt,
    ird von ihnen nicht mehr akzeptiert. Es ist daher rich-

    ig, dass sich diese Koalition dazu entschieden hat, im
    ereich des Bundesministers der Verteidigung und des
    undesinnenministers die notwendigen zusätzlichen
    ufwendungen für mehr Sicherheit zu tätigen, um den
    or uns liegenden Herausforderungen durch den interna-
    ionalen Terrorismus gerecht zu werden. Ich sage ein-
    eutig: Auch hier ist die große Koalition auf dem richti-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister
    gen Wege und handelt im Interesse der Bürger der
    Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben die Föderalismusreform I abgeschlossen.
    Auch dies war ein gewaltiger Schritt in den ersten zwölf
    Monaten.


    (Beifall des Abg. Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU])


    Wir stehen nun vor einem weiteren großen Projekt. Wir
    haben uns nämlich darauf verständigt, eine
    Föderalismusreform II auf den Weg zu bringen, bei der
    es um die Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern
    und Gemeinden geht. An dieser Stelle ist es wichtig
    – wir reden ja auch über Defizite –, einmal zu überprü-
    fen, ob die heutigen Verschuldungsregeln, die im Grund-
    gesetz und im Maastricht-Vertrag enthalten sind, über-
    haupt noch konsistent zueinander sind oder ob es nicht
    notwendig ist, sie besser aufeinander abzustimmen und
    sie in der Weise zu gestalten, dass tatsächlich eine Poli-
    tik für zukünftige Generationen gemacht wird. Deshalb
    ist es richtig, dass dieser Punkt an dieser Stelle auf der
    Tagesordnung steht. Die Koalition wird sich auch dieser
    Herausforderung stellen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich will abschließend noch auf das Thema Strukturre-
    formen eingehen. Herr Koppelin sagte, die Koalition
    käme beim Thema Unternehmensteuerreform nicht
    voran. Wie auch der Kollege Poß habe ich der Arbeits-
    gruppe angehört, die sich mit dieser Reform befasst hat.
    Die Koalition hat sich trotz dieses hochkomplexen The-
    mas auf schlüssige und tragfähige Eckpunkte geeinigt.
    Man kann also nicht den Eindruck gewinnen, dass es bei
    diesem Thema nicht vorangegangen ist. Jetzt stehen wir
    vor der Aufgabe, die Eckpunkte mithilfe eines Gesetzes
    umzusetzen. Nach den ersten Einschätzungen des ZEW
    aus Mannheim werden wir dann, was die Wettbewerbs-
    fähigkeit des Standorts Deutschland betrifft, vom letzten
    Platz auf einen Platz im Mittelfeld vorrücken.

    Ich hätte mir gut vorstellen können, dass kritisiert
    werden würde, warum wir nur solche Punkte beschlos-
    sen haben, die uns vom Tabellenende ins Mittelfeld füh-
    ren, und nicht solche Punkte, die uns weiter an die Spitze
    führen. Eine solche Debatte hatte ich eigentlich erwartet.
    Aber die Debatte in Deutschland verläuft in die andere
    Richtung. Es wird die Frage gestellt, ob wir überhaupt
    vom Tabellenende weg müssen. Ich sage dazu eindeutig
    Ja. Wenn wir langfristig Wachstum und Beschäftigung
    wollen, dann müssen wir etwas für bessere Standortbe-
    dingungen in Deutschland tun, was uns vom Tabellen-
    ende ins Mittelfeld führt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Beifall bei der FDP)


    Ich würde mich freuen, wenn diese Unternehmensteu-
    erreform als eine Zukunftsinvestition verstanden würde.


    (Zuruf des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


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    (C (D ch persönlich glaube, Herr Koppelin, dass über mehr achstum und Beschäftigung der Bundeshaushalt und uch die Haushalte von Ländern und Kommunen daueraft stabilisiert werden. Sie werden nicht durch Einzelaßnahmen stabilisiert, sondern durch die Schaffung on besseren Rahmenbedingungen für Wachstum und eschäftigung. In diesem Zusammenhang ist die Unterehmensteuerreform ein herausragender Pfeiler. Ich will auf einen weiteren Punkt hinweisen. Wir disutieren hier über Geld, also über die Frage: Was kostet ns diese Reform? Das ist eine sehr statische Betrachung. Denn wir unterstellen bei dieser Betrachtung, dass ir das Steuerrecht ändern und sich alle Mitspieler geauso verhalten wie vorher, dass kein Einziger sein Veralten nach der Reform des Steuerrechts ändert. Das ist och eine Annahme, die nicht von dieser Welt ist. Es ist och folgendermaßen: Wenn ich die Regeln ändere, veralten sich die Spieler auf dem Spielfeld anders. Wenn ch den Fußballern heute erlaube, auch die Hände zu beutzen, dann werden sie ab morgen auch mit den Hänen spielen. Solange dies verboten ist, tun sie es nicht. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Sehr sachkundig!)


    as heißt, Regeländerungen führen zu Verhaltensände-
    ungen. Das muss zur Kenntnis genommen werden. Des-
    alb müssen wir aufhören, von statischen Betrachtungen
    uszugehen, und müssen zu dynamischen Betrachtungen
    bergehen. Denn unser Land braucht Dynamik und nicht
    tatik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wer eine dynamische Betrachtung durchführt, wird
    ehen, dass es zu Verhaltensänderungen der Steuer-
    flichtigen kommt. Kollege Poß hat zu Recht angespro-
    hen, dass wir dafür sorgen wollen, dass Gewinne, die in
    eutschland erwirtschaftet werden, auch hier der Be-

    teuerung unterzogen werden. Wir erwarten Verhaltens-
    nderungen. Wir stoßen sie durch die von uns getroffe-
    en Maßnahmen an.

    Wenn man vom Tabellenende ins Tabellenmittelfeld
    ommen will, dann geht es auch darum, am Standort
    eutschland für mehr Investitionen, mehr Beschäftigung
    nd damit natürlich für mehr Einnahmen zu sorgen, die
    ir bei geringeren Tarifen erzielen wollen. Man sollte

    lso keine statische Betrachtung anstellen, sondern die
    ynamik, die erzeugt wird, zur Kenntnis nehmen.

    Das, was wir zur Sanierung des Bundeshaushaltes
    ufgelegt haben, ist ein sehr ehrgeiziges Programm. Ich
    laube, dass es uns gelungen ist, die verschiedenen Bau-
    teine, nämlich Sanieren, Investieren und Reformieren,
    n richtiger Weise zusammenzuführen und zu mischen.
    iese Koalition unter Führung der Union ist auf dem

    ichtigen Wege.

    Ich freue mich auf diese Haushaltswoche und glaube,
    ass sowohl das Parlament als auch die Öffentlichkeit
    nseren Weg bestätigen werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) )



    (B) )



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen hat

die Kollegin Anja Hajduk das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Die große Koalition hat – das kann man feststel-
    len – Fortune. Im Interesse unseres Landes kann man das
    als Opposition auch ertragen. Aber nicht zu akzeptieren
    ist, dass die Kollegen der großen Koalition – das ist bei
    Herrn Meister gerade wieder deutlich geworden – nicht
    zwischen der Fortune, die sie haben, und dem, was sie
    „eigene gewaltige Anstrengungen“ nennen, unterschei-
    den können.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist wohl wahr!)


    Das ist schlicht und ergreifend lächerlich. Das sagt nie-
    mand anderes; nur Sie betonen das in Ihren Reden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich will das belegen. Schauen wir uns das Haushalts-
    jahr 2006 an. Sie haben sich in den Koalitionsverhand-
    lungen für eine Nettokreditaufnahme von 38 Milliar-
    den Euro entschieden. Sie haben gesagt, diese brauche
    man 2006, damit die Wirtschaft anspringe. Wir werden
    in diesem Jahr bei einem Wirtschaftswachstum von
    2,5 Prozent – Deutschland liegt damit deutlich über sei-
    nem Potenzialwachstum –


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    bei einer gleichzeitigen Nettokreditaufnahme von
    30 Milliarden Euro liegen. Das ist ein klarer Verstoß ge-
    gen die Verfassung. Das hat Ihnen der Sachverständigen-
    rat vor einigen Tagen gesagt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Zumindest im Haushaltsvollzug hätten Sie stärker ge-
    gensteuern können. Ihre haushaltspolitische Zielsetzung
    in Ihrem ersten Haushaltsjahr war, sich Schulden in
    Höhe von 38 Milliarden Euro zu gestatten. Dass Sie jetzt
    nur Schulden in Höhe von 30 Milliarden Euro machen,
    feiern Sie schon als Erfolg. Das bezahlen die Bürgerin-
    nen und Bürger dieses Landes aber mit steigenden Zin-
    sen. Das ist ein Armutszeugnis für Ihre Politik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nicht zu selbstgerecht, Frau Kollegin!)


    Das setzt sich fort. Wie ist es denn im Haushalt 2007?
    Im Haushalt 2007 ist eine Nettokreditaufnahme von un-
    ter 20 Milliarden Euro geplant. Das ist besser als in den
    letzten Jahren unter Rot-Grün. Das weiß ich; das leugne
    ich auch nicht. Aber Sie sollten diese Zielsetzung an den
    Spielräumen messen, die Sie haben. Im Bund wird es
    Steuermehreinnahmen in Höhe von knapp 18 Milliarden
    Euro geben; die Steuereinnahmen steigen laut Steuer-
    schätzung im Vergleich zu 2006 um diesen Betrag. Sie
    wollen zusätzlich die Privatisierungen um 2,5 Milliarden

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    (C (D uro erhöhen. Das sind knapp 20 Milliarden Euro, je achdem wie hoch die Privatisierungserlöse ausfallen. ie planen also Mehreinnahmen in Höhe von etwa 0 Milliarden Euro und eine Senkung der Nettokreditufnahme um circa 11 Milliarden Euro. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


    as heißt das? Das heißt, Sie steigern die Ausgaben bei
    uter wirtschaftlicher Entwicklung. – Wer angesichts
    on Mehreinnahmen in Höhe von 20 Milliarden Euro
    ie Nettokreditaufnahme nur um die Hälfte senkt, Herr
    öttgen, der kann nicht von einem Methodenwechsel in
    er Haushaltspolitik der großen Koalition reden. Sie leh-
    en sich zurück und sonnen sich in der rosaroten Kon-
    unkturentwicklung. Das kann dieses Land eigentlich
    icht gebrauchen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP – Dr. Norbert Röttgen [CDU/ CSU]: Bei Ihnen war es das Dreifache!)


    ie als große Koalition müssten mehr leisten und ehrlich
    eugnis über Ihre Möglichkeiten ablegen. Das wissen
    ie auch. Sie lehnen sich stattdessen bei konjunkturel-

    em Rückenwind zurück. Sie sind aufgrund Ihrer grund-
    ätzlichen Differenzen erschöpft; das verstehe ich natür-
    ich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme nun auf einen zweiten Bereich zu spre-
    hen. Wie erbringen Sie Ihre Einsparungen? Herr
    eister hat wiederholt, was uns Herr Steinbrück im

    ommer gesagt hat: Auf der Ausgabenseite würden
    0 Prozent konsolidiert und es sei eine Legende der Op-
    osition, dass die Steuereinnahmen der Hauptkonsolidie-
    ungsbeitrag wären.

    Ich will deutlich machen, woraus Ihre Haupteinspa-
    ungen bestehen: Die erste Verschiebung findet zuguns-
    en des Haushalts und zulasten der Rentenkasse in Höhe
    on 2 Milliarden Euro statt, weil Sie die Rentenzu-
    chüsse für die Bezieher von Arbeitslosengeld II von
    8 auf 45 Euro senken. Der zweite Verschiebebahnhof
    eißt Gesundheitsversicherung. Sie wollten 2,8 Mil-
    iarden Euro in diesem Jahr zulasten der Gesundheitsver-
    icherung zugunsten des Haushalts verschieben. In der
    esundheitsreform ist das Verschieben aber uneindeutig,
    eil ständig einer die Weichen umstellt: Mal sollen
    eine Steuereinnahmen in die Gesundheitsversicherung
    ließen, ein andermal sollen mehr Steuereinnahmen in
    ie Gesundheitsversicherung fließen. Die Kanzlerin fügt
    inzu: Das findet nur statt, wenn die Steuereinnahmen
    as konjunkturell zulassen. Auf diesen Aspekt komme
    ch gleich noch einmal zurück.

    Im Bereich der Gesundheit gibt es einen Zickzack-
    urs und im Bereich der Rente einen Verschiebebahnhof.
    as sind dann die berühmten strukturellen Einsparungen
    on Herrn Steinbrück, die in diesem Haushalt 3,8 Mil-
    iarden Euro ausmachen. Meines Erachtens ist das aber
    ichts anderes als eine unehrliche Masche, die nicht nur
    ie Bürgerinnen und Bürger belastet, sondern auch den
    aktor Arbeit. Darauf komme ich jetzt zu sprechen.






    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Das selbst gesetzte Ziel, die Lohnnebenkosten auf
    unter 40 Prozent zu drücken, wird glatt verfehlt, Frau
    Merkel. Ich will Ihnen eine Rechnung vorlegen, die eine
    ehrliche Bilanz der Lohnnebenkosten aufweist: Bei der
    Pflegeversicherung bleibt es bei einem Beitrag von
    1,7 Prozent. Das ist von mir freundlich gerechnet; denn
    die Reform ist hier überfällig. Bei der Krankenversiche-
    rung liegt der Durchschnittsbeitrag momentan bei
    14,3 Prozent.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wie hat sich das unter grüner Regierungsbeteiligung alles entwickelt?)


    Dieser Beitrag wird, wiederum sehr koalitionsfreundlich
    gerechnet, im nächsten Jahr auf 15 Prozent steigen. Der
    Rentenversicherungsbeitrag liegt zurzeit bei 19,5 Pro-
    zent. Durch die Politik der großen Koalition wird er im
    nächsten Jahr bei 19,9 Prozent liegen. Der Beitrag zur
    Arbeitslosenversicherung liegt bei 6,5 Prozent. Die Sen-
    kung des Beitrags um 1,3 Prozentpunkte, die aus den
    Anstrengungen der BA resultiert, kann sich die große
    Koalition aber nicht auf die eigene Fahne schreiben.


    (Peer Steinbrück, Bundesminister: Sicher! Wer denn sonst?)


    5,2 Prozentpunkte in der Arbeitslosenversicherung sind
    Produkt der Reformen von Hartz I bis Hartz IV, die Sie
    teilweise bekämpft haben und bei denen Herr Rüttgers
    jetzt schon wieder wackelt, Frau Merkel. Das wird noch
    zu einem Problem für Sie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Überlegen Sie doch: Die Bundesagentur hat durch
    ihre Reformanstrengungen einen Eigenbeitrag in Höhe
    von 1,3 Prozentpunkten erbracht. Insofern landeten die
    Lohnnebenkosten in diesem Jahr bei 40,7 Prozent. Im
    nächsten Jahr werden sie aufgrund der Maßnahmen der
    großen Koalition bei 40,8 Prozent liegen. Nun könnte
    man sagen, es handele sich ja nur um 0,1 Prozent. Hinzu
    kommt jedoch noch ein weiteres Problem: die Erhö-
    hung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte. Bei ei-
    ner ehrlichen Gesamtbetrachtung erkennt man, dass die
    Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte zur
    Senkung der Lohnnebenkosten faktisch nichts beiträgt.
    Sie wird vielmehr die Bezieher kleiner und mittlerer Ein-
    kommen besonders belasten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wenn man schon fünf Minuten braucht, um ein so schlechtes Argument vorzutragen!)


    Wie sieht die Bilanz aus? Kleinere Einkommen werden
    belastet und die Unternehmensteuerreform wird nicht
    aufkommensneutral sein, weil Sie dazu nicht die Kraft
    haben. Daran erkennt man die soziale Schieflage, die
    letztlich Ihre Politik kennzeichnet. Das hat Frau Lötzsch
    richtig erkannt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte auf die Gesundheitsreform zurückkom-
    men. Einige Entscheidungen, die die Leistungssätze
    betreffen, finden wir gar nicht so falsch. Das Haupt-
    problem ist die Finanzierung. Die Gesundheitsreform ist,

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    (C (D as die Finanzierung betrifft, gänzlich missraten. Das agen alle, die davon Ahnung haben und sich als Experen melden. Das wissen Sie auch. Deshalb haben Sie, enn Sie sich dazu äußern müssen, auch einen sehr chweren Stand. Ich habe das jüngst selbst erlebt. Wenn an dem Fonds, den Sie einrichten werden, auch ie PKV beteiligt wäre, wenn auch andere Finanzieungsmittel einfließen würden, hätte man einen Fonds ielleicht noch rechtfertigen können. Jetzt ist dieser onds nichts anderes als eine Form, in die Sie Ihren fau en Kompromiss gegossen haben. Er ist schädlich für das esundheitssystem. Deswegen ist die große Koalition an ieser Stelle gescheitert. (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Na! – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Haben Sie Halluzinationen, oder was?)


    Ich stelle die These auf, dass Sie die Gründung dieses
    onds und die Durchführung dieser Gesundheitsreform
    eswegen nicht lassen können, weil Sie sie zum Maßstab
    ür die Handlungsfähigkeit der großen Koalition ge-
    acht haben. Wenn Sie auch nur ein bisschen ernst näh-
    en, was Ihnen Sachverständige zu dieser Reform sa-

    en, dann müssten Sie sagen: Wir machen diese Reform
    ur hinsichtlich der Ausgaben, nicht jedoch hinsichtlich
    er Finanzierung. Diese wird verschoben, weil es 2009
    owieso eine Wahlauseinandersetzung über die Gesund-
    eitsreform gibt. Wir verzichten auf diesen Unfug. – Das
    äre souverän. Ansonsten tun Sie dem System keinen
    efallen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Warum spreche ich das in dieser Haushaltsdebatte an?
    rau Bundeskanzlerin, Ihre Reformkompetenz gerät in
    in seltsames Licht. Im Zuge der Koalitionsvereinbarun-
    en haben Sie gesagt, es gebe keine Steuermittel mehr
    ür die Gesundheitsversicherung. Im Sommer dann ha-
    en Sie einen Kompromiss geschlossen und entschieden,
    ass demnächst wieder Steuermittel hineinfließen sollen,
    ber ehrlich gesagt, dass Sie dafür noch eine Gegen-
    inanzierung brauchen, die Sie derzeit noch nicht hätten.
    n diesem Herbst jedoch beschließen Sie – weil die Steu-
    rquellen so schön sprudeln –, die Steuerfinanzierung
    orzuziehen. – Das ist ein Zickzackkurs ohne solide Ge-
    enfinanzierung. Das spricht auch nicht für das Vorhan-
    ensein von Reformkompetenz.

    Ich will Ihnen das an einer Stelle verdeutlichen: Im
    aushaltsausschuss gab es einen heftigen Streit zwi-

    chen CDU/CSU und SPD, als ich gefragt habe, was
    etzt eigentlich vorgezogen wird.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir hatten keinen Streit!)


    ie haben erklärt, die steuerfinanzierte Mitversicherung
    er Kinder würde vorgezogen. Das jedoch sieht die
    PD ganz anders. Solange die GKV und die PKV ge-

    rennt sind, wird es mit der SPD – und zwar zu Recht –
    eine Steuerfinanzierung der Mitversicherung der Kin-
    er geben. Das war ein Kommunikationsgag, den Sie
    ich da geleistet haben. Es gibt im Moment keine






    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Grundlage für die steuerfinanzierte Mitfinanzierung von
    Kindern in der Krankenversicherung.

    Im übernächsten Jahr gibt es einen nicht gegenfinan-
    zierten Steuerbeitrag für die Krankenversicherung in
    Höhe von 4 Milliarden Euro. Dadurch ist ein riesiges
    Loch im Haushalt entstanden. Im Jahr 2007 beläuft sich
    der Steuerzuschuss auf 2,5 Milliarden Euro und da hilft
    die Konjunktur. Herr Steinbrück weiß noch nicht, wie er
    diese 4 Milliarden Euro im Jahr 2008 finanzieren soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Mit diesem Zickzackkurs bestätigen Sie leider ein al-
    tes Vorurteil in Deutschland, dass nämlich die Steuer-
    finanzierung sozialer Sicherungssysteme nur nach Kas-
    senlage ginge und nicht solide zu finanzieren sei. Mit
    Ihrem Zickzackkurs im Gesundheitsbereich haben Sie
    dieses Vorurteil leider aufs Extremste bestätigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Haushalt zurück und möchte über die
    Finanzplanung sprechen. Herr Meister, Sie haben ge-
    sagt, Sie hätten sich sehr angestrengt und das, was hier
    vorgelegt würde, sei zukunftsweisend für die Haushalts-
    politik.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Die Finanzplanung – das habe ich schon vor einigen Mo-
    naten kritisiert und der Finanzminister hat mir da Recht
    gegeben – ist überhaupt nicht ambitioniert. Sie sieht
    heute noch eine Neuverschuldung auf dem Niveau von
    knapp unter 20 Milliarden Euro bis 2009/2010 vor.


    (Ulrike Flach [FDP]: So ist es!)


    Diese fehlende Konsolidierungsperspektive muss man
    aus heutiger Sicht kritisieren. Vielleicht ist das auch ein
    Hinweis darauf, dass wir uns im Parlament mehr um die
    Finanzplanung kümmern sollten. Dass die Neuverschul-
    dung innerhalb der nächsten Jahre nicht abgebaut wird,
    ist nicht zu rechtfertigen.

    Sie, Herr Steinbrück, haben gesagt, Sie wollten sich
    nicht festlegen, wann in den nächsten Jahren Sie die
    Nettokreditaufnahme auf Null reduzieren können.


    (Peer Steinbrück, Bundesminister: Genau!)


    Sie wollen sich nicht festnageln lassen. Herr Steinbrück,
    ich rate Ihnen, sich in diesem Fall an dem Kollegen
    Kampeter zu orientieren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das ist keine gute Adresse!)


    Wie sehr ist die Reform des Maastrichtvertrages von
    Herrn Kampeter gescholten worden? Jetzt will er aber,
    dass der Vertrag eingehalten wird. In diesem Jahr beträgt
    die Defizitquote 2,2 Prozent. Laut Maastrichtvertrag
    sind wir verpflichtet, die Defizitquote jährlich um
    0,5 Prozent abzubauen.


    (Beifall der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    Es kann mal einige Abweichungen geben, je nachdem
    wie man das strukturelle Defizit definiert. Bis 2010 soll-

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    (C (D en wir aber „close to balance“ sein. Sie müssen ja keine ull versprechen, Herr Steinbrück, wir werden Sie auch icht auf 1 Milliarde oder 2 Milliarden Euro festnageln. (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Na, na! Das werden wir uns merken!)


    ber die bisherige Unverbindlichkeit der großen Koali-
    ion bei der Finanzplanung für die nächsten Jahre ist im
    inne einer generationengerechten Politik nicht zu ak-
    eptieren.

    Ich komme noch einmal auf Herrn Röttgen zurück.
    enn die große Koalition einen Methodenwechsel in der
    aushaltspolitik will, dann muss sie für die Finanzpla-
    ung andere Eckwerte festlegen. Sie dürfen sich nicht
    ur auf dem Rücken einer schönen Konjunktur ausruhen
    nd den Kollegen Kampeter kritisieren, wenn er sagt,
    ass wir bis 2010 einen ausgeglichenen Haushalt haben
    üssen. Daran werden wir die große Koalition messen
    üssen; denn das ist im Interesse unserer Gesellschaft.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Was haben Sie in den letzten sieben Jahren dafür getan?)


    Ich kann mich sehr wohl daran erinnern, dass Rot-
    rün das Ziel hatte, in den Jahren 2004 bis 2006 eine
    ettokreditaufnahme von Null zu erreichen. Auch wenn
    ir das nicht geschafft haben,


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Aha!)


    ar die Zielsetzung doch nicht falsch.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Sie haben sich auch nicht in die Richtung des Zieles bewegt!)


    Hören Sie doch einmal zu! – Weil wir wissen, dass es
    n der deutschen Gesellschaft aufgrund der demografi-
    chen Entwicklung ab 2015 finanziell schwer wird,
    eil die Entwicklung durch die alternde Gesellschaft

    rst dann richtig stark auf die sozialen Sicherungssys-
    eme durchschlagen wird, müssen wir im Jahr 2010 ei-
    en ausgeglichenen Haushalt haben, um einige Jahre ein
    isschen Geld für die richtig schweren Zeiten zurückle-
    en zu können. Diesen Maßstab darf man an eine große
    oalition anlegen. Diesen Maßstab legen wir auch an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde, Sie sollten mit der Kritik des Sachverstän-
    igenrates etwas wohlwollender umgehen. Herr Poß hat
    esagt, ihm sei die Kritik zu akademisch und zu abgeho-
    en. Meines Erachtens hat der Sachverständigenrat das
    ehr höflich formuliert. Er hat gesagt, die große Koali-
    ion sei mit Elan gestartet, habe sich dann aber in wider-
    treitenden parteipolitischen Interessen verheddert. Das
    st eine ziemlich freundliche Beschreibung Ihrer Ge-
    undheits- und Arbeitsmarktpolitik. – Ich fordere Sie
    uf: Nutzen Sie die Konjunktur nicht als Alibi für Ihr
    audern und Zögern! Nutzen Sie die gute Konjunktur
    icht als Wärmeofen! Lehnen Sie sich nicht mit einer
    osaroten Brille zurück! Ich habe gerade deutlich ge-
    acht, dass große Herausforderungen vor uns liegen.
    ir erwarten, dass Sie konsequent handeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Ich möchte Sie auf einen sehr ausführlichen Antrag
    von uns Grünen zu dem gerade beschriebenen Thema
    hinweisen. Wir brauchen neue Methoden und Regeln im
    Haushalt. Ich habe gerade gesagt, dass wir eine verbind-
    lichere Finanzplanung brauchen. Ich bin auch davon
    überzeugt, dass wir eine neue Verfassungsregel brau-
    chen. Art. 115 des Grundgesetzes ist nicht nur wirkungs-
    los, sondern in seiner jetzigen Form schädlich. Das will
    ich an einem Artikel deutlich machen, den ich heute im
    „Handelsblatt“ gelesen habe. Darin fordert Finanzstaats-
    sekretär Mirow, dass die Verfassungsregel künftig eine
    Verpflichtung enthalten soll, den Schuldenabbau in kon-
    junkturell guten Zeiten zu beschleunigen. Ich bin ein-
    gangs auf die Nettokreditaufnahme für die Jahre 2006
    und 2007 eingegangen. Hier kann man nur sagen: Die
    Handhabung des Art. 115 des Grundgesetzes durch die
    große Koalition ist schädlich, weil sie in konjunkturell
    guten Zeiten viel zu viele Schulden macht. Deswegen
    muss in der Tat etwas Neues her.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eine Erkenntnis in der Oppositionszeit!)


    Wir haben Ihnen in dieser Woche eine Alternative
    vorgelegt, die noch gesetzlich ausgearbeitet werden
    muss. Ich weiß, dass in Ihren Reihen darüber diskutiert
    wird.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Metzger wurde auch immer schlauer, je weniger er zu sagen hatte!)


    Ich finde, wir brauchen eine Ausgabenregel, die sich an
    den Einnahmen und der konjunkturellen Entwicklung
    orientiert. Man kann die Einnahmen mit einem Konjunk-
    turfaktor kombinieren und einen Ausgabenkorridor
    festlegen. Nach einem solchen System funktioniert die
    Schuldenbremse in der Schweiz. Wir haben uns in einer
    Anhörung damit befasst.

    Ich fordere die große Koalition auf: Verschieben Sie
    dieses Problem nicht in die Föderalismusreform II! Hier
    muss der Bund vorangehen. Die Ministerpräsidenten, die
    widerstreitenden Interessen zwischen Bund und Ländern
    lösen sonst eine Blockade aus. Wenn die große Koalition
    einen Methodenwechsel erreichen will, dann muss sie
    bis 2009 ein neues Haushaltsrecht schaffen. Sie haben
    breite Mehrheiten dafür. Sie bekommen auch unsere Un-
    terstützung. Verschieben Sie dieses Thema nicht auf die
    Ebene eines Gesprächsmarathons. Geben Sie sich einen
    Ruck und stimmen Sie unserem Antrag am Freitag zu!
    Wir würden uns freuen, an dieser Stelle mit Ihnen ge-
    meinsam weiterzukommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie können dann auch zeigen, wie ernst Sie es meinen
    oder ob es sich wieder nur um eine Ankündigung han-
    delt.

    Ich komme zum Schluss. Wir Grünen haben einen ei-
    genen Zukunftshaushalt entworfen. Darin haben wir
    Einsparungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro vorge-
    schlagen und einen weiteren Subventionsabbau – da le-
    gen Sie in diesem Jahr eine ziemlich große Pause ein –,

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    (C (D urch den 2,4 Milliarden Euro eingespart werden. Wir ommen damit insgesamt auf ein Einsparvolumen in öhe von mehr als 6 Milliarden Euro in diesem Hausalt; dies wäre auch beim letzten Haushalt möglich geesen. Wir machen unsere Vorschläge auch zugunsten on Zukunftsinvestitionen, insbesondere im Klimachutz, in den erneuerbaren Energien sowie in Bildung nd Forschung. Wir wollen, dass die kommenden Geneationen eine Zukunftsdividende aus der Haushaltspoliik von heute bekommen. Sie müssen beim Thema Subventionsabbau neu leren. Herr Steinbrück, Sie haben uns Grüne für unsere nträge im Zusammenhang mit den Kohlesubventioen sehr angegriffen. (Joachim Poß [SPD]: Wir haben kräftig abgebaut! Gemeinsam!)


    ch möchte Sie auf den Haushalt Ihres Kollegen Glos
    inweisen. Herr Glos schlägt vor, die Kohlesubventio-
    en im nächsten Jahr aufgrund der Anrechnung der
    eltmarktpreise um 114 Millionen Euro zu senken.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir machen Subventionsabbau!)


    err Glos hat dem Haushaltsausschuss ein Papier vorge-
    egt, in dem steht, dass aufgrund der Zuwendungsverein-
    arung, die wir noch unter Rot-Grün ausverhandelt ha-
    en, die steigenden Weltmarktpreise stärker dazu genutzt
    erden sollen, dass der Steuerzahler weniger Kohlesub-
    entionen zahlt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    ie haben uns hier bisher immer gesagt, das sei gesetz-
    ich alles festgezurrt, das müssten wir wissen, wir sollten
    icht immer solche Anträge vorlegen.

    Herr Glos hat in diesem Herbst jetzt selbst dargelegt,
    m nächsten Jahr 300 Millionen Euro von der RAG zu-
    ückzufordern, mit einem Bundesanteil von 230 Millio-
    en Euro.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Alles unstreitig, Kollegin Hajduk!)


    ie ziehen jetzt aufgrund einer Sprechklausel voreilig
    ehorsam zugunsten der RAG Beträge ab und kommen
    uf einen Betrag in Höhe von 114 Millionen Euro. Wir,
    ie Opposition, nehmen Sie in die Pflicht: Das können
    30 Millionen Euro für den Bund sein. Wenn man so
    andelte, bräuchte man neue Investitionen nicht mehr
    uf Pump zu finanzieren, sondern könnte sie durch Sub-
    entionsabbau gegenfinanzieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ch hoffe, dass Sie an dieser Stelle ein bisschen Ehrlich-
    eit walten lassen und zugeben, dass so manches heftige
    ort der Kritik von Ihnen nicht immer berechtigt war.

    Ich fordere Sie auf: Setzen Sie sich mit unseren haus-
    altsrechtlichen Vorschlägen bitte konstruktiv auseinan-
    er! Setzen Sie sich mit unserer Arbeitsmarktpolitik






    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    – wir wollen die Lohnnebenkosten im Niedriglohnbe-
    reich deutlich senken – auseinander! Wir haben am Don-
    nerstag Zeit, darüber zu diskutieren. Ich kann Sie nur
    aufrufen, ein bisschen mehr oder am besten richtig grün
    zu handeln statt rosarot zu sehen.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)