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ID1604609000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/46 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4477 B 4479 A 4485 C 4490 B 4494 B 4499 A 4502 C 4507 B 4510 A 4512 A 4514 B 4532 B 4534 A 4534 D 4535 D 4537 A 4538 C 4539 C 4540 D 4541 B 4541 C Deutscher B Stenografisch 46. Sitz Berlin, Mittwoch, den 6 I n h a l Begrüßung des indischen Verteidigungsminis- ters Pranab Mukherjee . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 K O D D D M 4554 C 4477 B 4477 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4515 C 4517 B undestag er Bericht ung . September 2006 t : atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4518 D 4520 A 4520 D 4522 A 4523 D 4526 A 4527 D 4531 A Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4543 B 4544 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 46. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörn Thießen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4545 D 4547 A 4548 A 0000 A4549 B 4551 A 4552 B 4554 D 4556 C 4559 D 4562 C 4564 B 4565 D 4567 B 4569 C 4570 B 4571 C 4572 D 4574 B 4575 B 4577 A 4578 D 4580 D 4582 C 4582 D 4583 A 4584 B 4585 C 4586 D 4588 C 4589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 46. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 4477 (A) ) (B) ) 46. Sitz Berlin, Mittwoch, den 6 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 46. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 4589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 06.09.2006* Ahrendt, Christian FDP 06.09.2006 Bär, Dorothee CDU/CSU 06.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 06.09.2006 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 06.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 06.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 06.09.2006* Brase, Willi SPD 06.09.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 06.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2006 Klug, Astrid SPD 06.09.2006 Kröning, Volker SPD 06.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 06.09.2006 Meckel, Markus SPD 06.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2006 Zapf, Uta SPD 06.09.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Golze, Diana DIE LINKE 06.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 06.09.2006 (Dfür die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta-rierkonferenz 46. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Weitere Wortmeldungen zum Geschäftsbereich des

    Auswärtigen Amtes liegen nicht vor.

    Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-
    ministeriums der Verteidigung, Einzelplan 14.

    Bevor ich das Wort erteile, bitte ich diejenigen Kolle-
    gen, die jetzt die Plätze wechseln wollen, dies zu tun, da-
    mit wir dem Verteidigungsminister anschließend unsere
    Aufmerksamkeit schenken können. – Ich erteile jetzt
    dem Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef
    Jung, das Wort.

    Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
    gung:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Der Verteidigungshaushalt ist insbesondere
    durch die aktuellen Diskussionen im Hinblick auf die
    Auslandseinsätze wieder etwas mehr in den Blickpunkt
    der Öffentlichkeit geraten. Ich halte es für richtig und
    gut, dass wir uns hier inhaltlich über die Fragen der
    Sicherheits- und Verteidigungspolitik auseinander set-
    zen; denn ich bin durchaus der Auffassung, dass die
    Bundeswehr auch und gerade durch die Auslandsein-
    sätze einen erheblichen Beitrag für unsere Sicherheit
    leistet. Aber von der Bundeswehr können nicht immer
    mehr dieser Einsätze verlangt werden, wenn die dafür
    erforderlichen finanziellen Grundlagen nicht vorhanden
    sind.

    Bevor diese Regierung ins Amt kam, musste inner-
    halb der letzten fünfzehn Jahre eine Reduzierung des
    Anteils des Verteidigungsetats am Gesamthaushalt um
    circa ein Drittel hingenommen werden. Angesichts die-

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    (C (D er Tatsache bin ich froh und dankbar, dass wir im Hausalt 2006 eine Stabilisierung der Mittel erreichen konnen und dass wir im Haushaltsplanentwurf für das Jahr 007, über den wir hier diskutieren, eine Steigerung festtellen können. Wir haben insgesamt – einschließlich der Versorgung, ieber Kollege Kampeter – einen Etat von 28,4 Milliaren Euro, (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist doch schon was!)


    er um 525 Millionen Euro ansteigt – ohne Versorgung
    ind dies 480 Millionen Euro – und in der Perspektive
    is 2009/2010 um 1 Milliarde Euro. Dies ist auch not-
    endig; denn wenn wir unsere Soldatinnen und Soldaten

    m Interesse unserer Sicherheit in gefährliche Einsätze
    chicken, haben sie es verdient, eine gute Ausbildung
    nd eine gute Ausrüstung zu bekommen. Dafür brau-
    hen wir die notwendige finanzielle Grundlage.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Teilweise wurde die Frage angesprochen, woran sich
    ie Auslandseinsätze der Bundeswehr eigentlich orien-
    ieren sollten. Diesbezüglich sollten wir schon eine
    bereinstimmung erzielen. Die Auslandseinsätze sind
    ertorientiert; sie dienen den nationalen Interessen und

    ie entsprechen unseren internationalen Verpflichtungen.

    Aktuell befinden sich 7 850 unserer Soldatinnen und
    oldaten in Auslandseinsätzen. Wie Sie wissen, sind wir
    it dem stärksten Kontingent in Bosnien-Herzegowina

    owie im Kosovo vertreten. Ich kann nur hoffen, dass
    ich nach den im Oktober anstehenden Wahlen in Bos-
    ien-Herzegowina und den hoffentlich positiven Ergeb-
    issen der Statusverhandlungen hinsichtlich des Kosovo
    ort eine Entwicklung abzeichnen wird, aufgrund deren
    ie Region ihre Sicherheit und Stabilität in einer euro-
    äischen Perspektive selbst mit gewährleisten kann.

    Wir sind in einer nicht einfachen Mission in Afgha-
    istan. Es darf nicht vergessen werden, dass Afghanis-

    an ein Ausbildungszentrum für den Terrorismus war.
    ort sind jetzt erstmals seit mehr als 30 Jahren demokra-

    ische Parlaments- und Präsidentenwahlen durchgeführt
    orden. Die Strategie, die die Bundesrepublik Deutsch-

    and und unsere Soldatinnen und Soldaten jetzt dort ver-
    irklichen, nämlich im Norden Afghanistans mit fünf
    iederaufbauteams Stabilität und Sicherheit zu gewähr-

    eisten, aber auch die zivile Komponente – das heißt den
    ufbau von Sicherheitsstrukturen der Polizei sowie

    ntwicklungspolitische und wirtschaftspolitische Initia-
    iven – mit im Blick zu behalten, lässt die Menschen
    püren, dass die Stabilisierung und der Wiederaufbau er-
    olgen und damit letztlich Sicherheit und eine positive
    ntwicklung gewährleistet werden. Ich glaube, das ist
    ie richtige Strategie einer vernetzten Sicherheitspolitik,
    ie wir in Afghanistan umsetzen. Ich hoffe und wünsche,
    ass sie auch Ihre Unterstützung findet, weil ich glaube,
    ass das der richtige Weg für einen Erfolg in Afghanis-
    an ist.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Franz Josef Jung

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben über 2 700 Soldatinnen und Soldaten in
    Afghanistan. Herr Trittin ist nicht mehr da,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist kein Verlust! – Gegenruf der Abg. Undine Kurth [Quedlinburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann man so und so sehen!)


    sonst hätte ich ihm sagen können, dass wir die Verant-
    wortung für den Norden übernommen haben, die italie-
    nischen Freunde die Verantwortung für den Westen, die
    Briten die Verantwortung für den Süden und die Ameri-
    kaner die Verantwortung für den Osten. Insgesamt sind
    dort 37 Nationen engagiert.

    Ich habe das, was wir aus meiner Sicht dort beispiel-
    haft umsetzen, gerade mit meinem italienischen Kolle-
    gen besprochen. Unsere Freunde – auch unsere briti-
    schen Kollegen – sehen das genauso. Inzwischen denken
    auch unsere amerikanischen Freunde so, sodass ich
    hoffe und wünsche, dass wir dort zu einer Stabilisierung
    der Lage und zu einer guten Entwicklung kommen. Man
    muss aber auch deutlich machen, dass sich die Zahl der
    Anschläge gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat und
    dass im Hinblick auf die Sicherheit eine Risikolage be-
    steht. Deshalb habe ich angeordnet, dass wir dort nur
    noch mit geschützten Fahrzeugen fahren, und deshalb ist
    die Aufklärung zusätzlich verstärkt worden. Der Schutz
    unserer Soldatinnen und Soldaten muss uns ein besonde-
    res Anliegen sein – auch und gerade in schwierigen Ein-
    sätzen wie in Afghanistan.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Über den Kongoeinsatz ist hier teilweise kritisch dis-
    kutiert worden. Aber ich glaube, man muss in aller Ruhe
    feststellen, dass dieser Einsatz dazu geführt hat, dass in
    der Zeit vom 21. bis 22. August der erneute Ausbruch ei-
    nes Bürgerkriegs verhindert werden konnte. Die Situa-
    tion war mehr als kritisch, als die Truppen Kabilas die
    Villa des Vizepräsidenten Bemba umstellt hatten und es
    dort zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. In der
    Villa waren auch Botschafter. Als sich die Frage der
    Evakuierung stellte, haben sowohl die spanischen als
    auch die polnischen Freunde mit unserer Unterstützung
    bei der Aufklärung dazu beigetragen, dass die Situation
    nicht in einen Bürgerkrieg umgeschlagen ist. Vielmehr
    können wir jetzt wieder davon ausgehen, dass sich die
    Situation stabilisiert hat. Ich hoffe und wünsche, dass
    wir diese Situation bis zu den Stichwahlen aufrechterhal-
    ten können, damit sie in einem friedlichen und stabilen
    Umfeld stattfinden können und die ersten demokrati-
    schen Wahlen nach über 45 Jahren in diesem Land ihren
    positiven Niederschlag finden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich könnte noch alle anderen Einsätze, an denen die
    deutsche Bundeswehr beteiligt ist, darstellen. Wie Sie
    wissen, sind wir in beobachtender Mission im Sudan, in
    Darfur, und in Äthiopien und Eritrea. Wir sind im Rah-

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    (C (D en von Enduring Freedom am Horn von Afrika in schibuti. Wir sind an der Operation Active Endeavour m Mittelmeer beteiligt, die als Folgewirkung des 1. September aufgrund des Bündnisfalls nach Art. 5 des ATO-Vertrags zustande kam. Wir sind beispielsweise uch in Georgien im Einsatz. Gegenwärtig diskutieren wir über eine weitere Untertützung einer Friedenstiftenden Mission im Libanon. rlauben Sie mir vorab eine Bemerkung. Wir leisten uch einen wichtigen Beitrag zu humanitären Hilfen. ir haben bis zum heutigen Tag mit über 20 Flügen ehr als 135 Tonnen Hilfsgüter – von Babynahrung ber Medizin und Zelte bis zu UNO-Fahrzeugen – sowie ilfspersonen in die Region gebracht und damit einen ichtigen humanitären Beitrag geleistet. Nun geht es darum, dafür Sorge zu tragen, dass eine m Hinblick auf die Gewährleistung des Waffenstillstanes Frieden stiftende Mission erfolgreich ist. Ich halte es ür richtig, dass wir uns in einer Situation nicht verweiern, in der es um das Existenzrecht des Staates Israel, ie Souveränität des Libanon und das Verhältnis Palästias zu Israel im Hinblick auf die Umsetzung der oadmap geht. Die notwendige und vorrangige politi che Lösung kann aber nur erzielt werden, wenn die affen weiter schweigen, wenn die Einhaltung des Waf enstillstandes unterstützt wird. ie Sie wissen, warten wir auf die Anforderung des ibanon. Wenn sie eingetroffen ist, werden die Vereinten ationen gegebenenfalls unsere Unterstützung bei der ewährleistung der Seesicherheit beschließen. Wenn das er Fall ist, werde ich bei Ihnen für ein entsprechendes andat werben. Das sind die Verpflichtungen der Bundeswehr in den uslandseinsätzen. Aber wir sollten uns keine Illusionen achen. Es sind zwar Frieden stiftende Missionen. Aber ie sind mit Risiken und teilweise mit Gefahren für Leib nd Leben unserer Soldatinnen und Soldaten verbunden. 4 Soldatinnen und Soldaten haben bereits ihr Leben in uslandseinsätzen verloren. Deshalb muss man aus meier Sicht, wenn es um einen neuen Einsatz geht, darauf inweisen, dass es gefährliche Situationen geben kann, n denen unsere Soldaten kämpfen müssen. Das gilt benfalls im Hinblick auf eine eventuelle Evakuierung m Kongo. Wir haben das bereits beispielsweise in Afhanistan erlebt, wo unsere Soldaten angegriffen wuren. Das kann man bei neuen Einsätzen nicht ausschlieen. Das sollte man auch in der Öffentlichkeit deutlich nsprechen. Ich erachte es für falsch, die wahre Situation icht zu beschreiben, sondern Illusionen zu verbreiten, enn es um gefährliche Auslandseinsätze geht. Unsere oldatinnen und Soldaten leisten, wie ich finde, einen ervorragenden Dienst. Sie mehren das Ansehen der undesrepublik Deutschland in den unterschiedlichen ulturen. Wir sollten ihnen für den Einsatz dankbar sein, en sie für unsere Sicherheit leisten. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Franz Josef Jung
    Zu den Aufgaben der Bundeswehr gehört natürlich
    auch der Schutz Deutschlands. Die Bundeswehr hilft bei
    jeglicher Art von Katastrophen. Ihr Einsatzspektrum
    reicht – ich kann es nur schlagwortartig skizzieren – von
    der Schneekatastrophe über die Vogelgrippe bis zum
    Hochwasserschutz. Die Bundeswehr soll sicherlich nicht
    originäre Polizeiaufgaben übernehmen. Da man aber
    heute nicht mehr ohne weiteres zwischen innerer und äu-
    ßerer Sicherheit trennen kann, halte ich es für notwen-
    dig, dass die Bundeswehr dann, wenn die Fähigkeiten
    der Polizei nicht mehr ausreichen, wenn es beispiels-
    weise um terroristische Anschläge aus der Luft oder von
    See oder um eine asymmetrische Bedrohung geht, ihre
    Fähigkeiten zur Gewährleistung der Sicherheit und zum
    Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzt. Dies
    werden wir auch in Zukunft gewährleisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir zählen im Rahmen des Konzepts der zivil-militä-
    rischen Zusammenarbeit auf die Unterstützung der
    Reservisten. Wir brauchen weiterhin Reservisten.
    1 800 finden jedes Jahr Verwendung in Auslandseinsät-
    zen. Die Reservisten sind ein wichtiger Transmissions-
    riemen für die Bundeswehr in die Gesellschaft. Sie ha-
    ben weiterhin unsere Unterstützung verdient. Deshalb
    möchte ich hier meinen Dank an die Reservisten für den
    Beitrag, den sie zur Gewährleistung unserer Sicherheit
    leisten, zum Ausdruck bringen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Weil das angesprochen wurde, möchte ich es aufgrei-
    fen: Ich bin dankbar, dass wir im Koalitionsvertrag
    vereinbart haben, an der Bundeswehr als eine Wehr-
    pflichtarmee festzuhalten. Von der Richtigkeit dieses
    Beschlusses bin ich felsenfest überzeugt; denn die Wehr-
    pflicht hat sich in mehr als 50 Jahren Bundeswehr be-
    währt. Sie stellt eine Verbindung der Bundeswehr mit
    unserer Gesellschaft dar.

    Zur Bundeswehr gehört nicht nur die innere Führung,
    sondern auch die Wehrpflicht. Die Bundeswehr hat sich
    als Wehrpflichtarmee über 50 Jahre hinweg positiv ent-
    wickelt. Ich bin der Auffassung, wir sollten auch in Zu-
    kunft an der Wehrpflichtarmee festhalten, weil die Ver-
    bindung mit der gesellschaftlichen Entwicklung für
    unsere Armee positiv ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Von 60 000 Wehrpflichtigen, die wir im Jahr einzie-
    hen, verpflichten sich 25 000 freiwillig weiter. Auch das
    ist ein Gesichtspunkt, den man nicht aus dem Auge ver-
    lieren darf, wenn es um Strukturentwicklungen der Bun-
    deswehr geht. Ich möchte noch hinzufügen, dass wir
    auch im Hinblick auf die Investitionen einen erheblichen
    Beitrag leisten. Der Jahreswirtschaftsbericht beziffert sie
    mit 6 Milliarden Euro.

    Natürlich befindet sich die Bundeswehr in einem
    Transformationsprozess. Natürlich müssen wir uns auf
    aktuelle Einsatzlagen einstellen und tun dies auch. Die
    Bundeswehr steht vor einer enormen Herausforderung.
    Wenn ich aber in dem einen oder anderen Bericht lese


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    (C (D ich sehe Sie gerade, Herr Kollege Kahrs –, dass unsere chiffe für den Einsatz in warmen Gewässern wie zum eispiel dem Mittelmeer nicht vorgesehen sind, dann uss ich sagen: Unsere Schiffe fahren vor Dschibuti, wo ie Gewässer noch ein Stück wärmer sind. Das heißt, unere Bundeswehr ist schon ordentlich ausgerüstet und ir bieten ordentliche Fähigkeiten an. Deshalb sollte an konkret werden, wenn man über diese Dinge redet. Tatsache ist, dass unsere Soldatinnen und Soldaten ut ausgebildet, gut ausgerüstet und auch hoch motiviert ind. Deshalb haben sie unsere politische Unterstützung nd im Rahmen der Haushaltsberatungen auch unsere fianzielle Unterstützung verdient. Ich bitte Sie um Zutimmung zu diesem Haushaltsentwurf, im Interesse der icherheit unserer Bürgerinnen und Bürger und im Inteesse der Sicherheit unseres Landes. Besten Dank. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Der letzte Satz war sehr gut, Herr Minister!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, be-

rüße ich in Ihrer aller Namen den indischen Verteidi-
ungsminister Pranab Mukherjee mit seiner Delegation,
ie auf der Diplomatentribüne Platz genommen haben.


(Beifall)


Herr Minister, wir freuen uns sehr über Ihren Besuch.
ir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Aufenthalt in
erlin und fruchtbare Gespräche. – Vielen Dank.

Das Wort hat jetzt die Kollegin Birgit Homburger von
er FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    eisten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ver-
    ichten ihren Dienst im Moment in den Kasernen und auf
    en Übungsplätzen in Deutschland, aber doch sind na-
    ezu 8 000 Soldatinnen und Soldaten heute schon im
    insatz in Afghanistan, in Usbekistan, in Bosnien-Her-
    egowina, im Kosovo, in Georgien, im Kongo und am
    orn von Afrika. Ihnen allen gebührt unser Dank für

    hre hohe Leistungsbereitschaft und ihre vorbildliche
    flichterfüllung, die sie oft genug unter widrigen Um-
    tänden beweisen müssen.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Diese widrigen Umstände sind einerseits im Zusam-
    enhang mit den Einsatzländern zu sehen, andererseits,
    err Minister, beruhen sie auf mangelnder Führungsleis-

    ung Ihrerseits.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])







    (A) )



    (B) )


    Birgit Homburger
    Eine mangelhafte Führungsleistung ist es zum Beispiel,
    wenn Aufträge und Mittel nicht im Einklang stehen. Wir
    haben im Jahr 2000 drei Auslandseinsätze der Bundes-
    wehr bei einem Etat von 23,2 Milliarden Euro gehabt.
    Im Jahr 2006 gibt es acht Auslandseinsätze bei einem
    Etat von 23,88 Milliarden Euro. Der erste Eindruck: eine
    Steigerung von 3 Prozent, zumindest nominal. Wenn
    man allerdings die Inflationsrate herausrechnet, dann er-
    gibt sich real eine Reduzierung um über 10 Prozent, und
    das vor dem Hintergrund mehrerer zusätzlicher gefährli-
    cher Aufträge.


    (Ernst Burgbacher [FDP]: Unglaublich!)


    Das geht zulasten der Ausrüstung. Das ist für die Truppe
    unzumutbar und politisch nicht mehr hinnehmbar.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie, Herr Minister, sagen, Sie brauchten mehr Geld.
    Das haben wir im Übrigen vor dem Beschluss über den
    Kongoeinsatz auch schon von Ihnen gehört. Aber durch-
    gesetzt haben Sie es nicht. Jetzt wird die Forderung wie-
    der erhoben. Herr Minister, Forderungen allein nützen
    nichts. Sie dürfen sich vom Finanzminister eben nicht
    wieder über den Tisch ziehen lassen. Sie müssen sich
    endlich einmal durchsetzen – bisher weit gefehlt!

    Der Gesamthaushalt 2007 steigt nach dem vorliegen-
    den Entwurf um 2,3 Prozent. Der Einzelplan 14 steigt
    um 2 Prozent, in Zahlen ausgedrückt: um 480 Millionen
    Euro. Herr Minister, 2007 wird die Mehrwertsteuer um
    3 Prozentpunkte erhöht. Das bedeutet für den Verteidi-
    gungshaushalt eine Zusatzbelastung von 300 Millionen
    Euro. Für die Bundeswehr heißt das unterm Strich, dass
    im nächsten Jahr trotz gestiegener Anforderungen real
    weniger Mittel zur Verfügung stehen als in diesem Jahr.
    Das, Herr Minister, ist nicht weiter zu verantworten.


    (Beifall bei der FDP)


    Deshalb müssen Sie dafür sorgen, dass sich die Bun-
    desregierung hier eindeutig erklärt. Am saubersten wäre
    eine Lösung, die vorsieht, dass zusätzliche Einsätze aus
    dem allgemeinen Haushalt bezahlt werden. Das Ganze
    liegt ohne Wenn und Aber in Ihrer Verantwortung. Ich
    sage Ihnen ganz deutlich: Sie schulden der Truppe Klar-
    heit in der Forderung und auch Durchsetzungsfähigkeit.
    Beides vermissen wir, nicht nur beim Haushalt.

    Beispielhaft verweise ich auf all das, was beim Ein-
    satz im Kongo schief gelaufen ist. Zuerst waren Sie ei-
    gentlich eher ablehnend und haben gesagt: nur Sanitäter
    oder nur Transport. Dann haben Sie gesagt: keine Füh-
    rungsrolle. Heute haben wir eine Führungsrolle. Dann
    haben Sie gesagt: 500 Soldaten. Jetzt sind es 780. Dann
    haben Sie gesagt: Der Einsatz ist auf vier Monate be-
    grenzt. Sie haben in der Vorbereitung des Kongoeinsat-
    zes einen Hickhack abgeliefert. Wenn man sich heute an-
    schaut, was in der Vorbereitung des von Ihnen geplanten
    Nahosteinsatzes geschieht, dann muss man schlicht fest-
    stellen: Sie haben daraus nichts gelernt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Sämtliche von uns vorgetragenen Bedenken sind betätigt worden. Ihre Prognose, dass deutsche Soldaten im ongo höchstens vier Monate stationiert sind, ist nicht altbar. Schauen Sie sich doch einmal die Situation nach em ersten Wahlgang an! Sie haben sie gerade selbst gechildert. Heute wurde bekannt, dass das oberste Gericht es Kongo die Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse er Präsidentschaftswahl auf unbestimmte Zeit verschoen hat, weil dagegen geklagt wird. Wir hören auch, dass ie Milizen im Kongo aufrüsten. Das alles gibt doch Anlass zur Sorge. Ihre einzige Rektion lautet: Ich verspreche den Soldatinnen und Soldaen, dass sie in vier Monaten zu Hause sind. Für das ontingent, das vor Ort ist, gilt das auf jeden Fall, Herr inister. Aber ich prophezeie Ihnen: Wenn die Situation ach dem zweiten Wahlgang eskaliert und international ruck dahin gehend ausgeübt wird, dass deutsche Solda en weiterhin im Kongo stationiert sind, dann werden Sie uch in diesem Punkt einknicken. Das wird passieren. ch wiederhole: Schon jetzt ist absehbar, dass diese Aufabe in vier Monaten nicht zu erledigen ist. (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Frau Homburger ist jetzt unter die Prophetinnen gegangen!)


    Was die Wahlen angeht, haben Sie sich nach wie vor
    icht um ein politisches Konzept gekümmert. Ich finde
    s bemerkenswert, dass sich die Bundesregierung nach
    em Beschluss im Deutschen Bundestag – ein wesentli-
    her Grund, warum wir, die FDP, ihm nicht zustimmen
    onnten, war, dass unserer Meinung nach ein politisches
    onzept für die Stabilität des Landes nach den Wahlen

    ehlt – um das Thema Kongo schlicht und ergreifend
    icht mehr gekümmert hat. Dieses ganze Thema ist erst
    ieder auf Ihrem Plan gewesen, als der deutsche Bot-

    chafter und andere in dieser gefährlichen Situation wa-
    en.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Stuss! Unglaublich!)


    orher haben Sie sich darum nicht gekümmert. Das ist
    icht hinnehmbar. Wer deutsche Truppen ins Ausland
    chickt, muss sich auch um eine politische Lösung küm-
    ern.


    (Beifall bei der FDP)


    Das gilt im Übrigen auch für die Vorbereitungen eines
    insatzes im Nahostkonflikt. Wir haben die Grundsatz-
    ebatte dazu im Rahmen der Beratung des Etats des
    uswärtigen Amtes geführt. Die Bundesregierung hat
    ier in den letzten Wochen aus unserer Sicht Vorschläge
    ür eine politische Lösung und Hilfsangebote durch eine

    ilitärangebotspolitik ersetzt. Herr Minister, Sie waren
    erjenige, der hier zuvorderst klar gesagt hat: „Wir kön-
    en uns dem nicht entziehen!“ und damit die Bundesre-
    ublik Deutschland in diese schwierige Situation ge-
    racht hat.

    Sie haben dann nahezu täglich für weitere Irritationen
    esorgt. In einem für den Auftrag und die Truppe ent-
    cheidenden Moment fehlen wieder Klarheit und Durch-
    etzungsfähigkeit. Ich wundere mich schon, dass Sie hier






    (A) )



    (B) )


    Birgit Homburger
    nichts zu der aktuellen Debatte über diese Sechs-Meilen-
    Zone sagen. Herr Minister, das hätte in diese Debatte ge-
    hört.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Das ist eine Haushaltsdebatte!)


    Wir stellen fest, der Libanon stellt Bedingungen. Ich
    hätte von Ihnen erwartet, dass Sie auch sagen: Diese Be-
    dingung ist nicht akzeptabel, weil eine effektive Kon-
    trolle und die Unterbindung von Waffenschmuggel es
    nicht zulassen, dass die libanesische Armee in einer
    Sechs-Meilen-Zone zuständig ist. Das sagen Ihnen alle
    Fachleute.


    (Rainer Arnold [SPD]: Kennen Sie die Bedingungen schon? Kennen Sie die Papiere?)


    Beispielsweise hat Herr Gertz vom Bundeswehr-Ver-
    band deutlich gesagt, dass das nicht geht. Herr Minister,
    deswegen erwarte ich von Ihnen, dass Sie klar und deut-
    lich sagen, dass das nicht infrage kommt. Solange die
    Einsatzregeln nicht klar sind und solange das Ziel eines
    Einsatzes, wie Sie es definieren, aufgrund der Rahmen-
    bedingungen gar nicht erreichbar ist,


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen das aufgeschrieben? – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Kennen Sie die Anforderung schon?)


    ist es unverantwortlich, deutsche Soldaten in Gefahr zu
    bringen.


    (Dr. Karl Lamers [Heidelberg] [CDU/CSU]: Das tun wir doch gar nicht!)


    Dazu erwarte ich eine klare Stellungnahme von Ihnen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich möchte eine letzte Bemerkung zum Thema
    Afghanistan machen. Herr Minister, die Situation in Af-
    ghanistan – auch Sie haben das angesprochen – hat sich
    verschärft. Ich erwarte, dass wir im Deutschen Bundes-
    tag im Rahmen der Diskussion über die Verlängerung
    des ISAF-Mandats, das am 13. Oktober abläuft, endlich
    einmal darüber sprechen,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das machen wir doch!)


    welche politischen Ziele und welche Ziele im Land ei-
    gentlich erreicht sein müssen, damit die Bundeswehr
    wieder abziehen kann. Das sind Fragen, die beantwortet
    werden müssen. Auch hierbei geht es um ein politisches
    Gesamtkonzept und eine Diskussion mit unseren Part-
    nern. Das muss im Rahmen dieser Debatte im Deutschen
    Bundestag gewährleistet werden.

    Hierzu müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, auch
    Gespräche beispielsweise in Afghanistan. Sie waren
    dort. Sie haben die Truppe besucht. Sie waren nicht in
    Kabul. Das ist einer der weiteren großen Fehler Ihrer
    Amtszeit.

    Herr Minister, in der heutigen Debatte geht es nicht
    nur um die Einbringung des Haushalts 2007, sondern
    auch um die Bilanz über ein Jahr Regierungstätigkeit.

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    (C (D (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt jetzt wieder nicht!)


    ine klare Linie ist nicht erkennbar. Sie stolpern von ei-
    em Einsatz in den nächsten. Die dringend nötige
    rundsatzdebatte über Kriterien für einen Auslandsein-

    atz, die eigentlich anhand des Weißbuchs geführt wer-
    en müsste, haben Sie durch desaströses Management
    nd unnötige Alleingänge an die Wand gefahren. Des-
    alb bitte ich die Bundeskanzlerin um eine Regierungs-
    rklärung zur Sicherheitspolitik. Die Bundeswehr und
    ie Sicherheitspolitik sind zu wichtig, um sie weiter ei-
    em angeschlagenen Minister allein zu überlassen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Widerspruch bei der CDU/CSU)