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ID1604606500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/46 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4477 B 4479 A 4485 C 4490 B 4494 B 4499 A 4502 C 4507 B 4510 A 4512 A 4514 B 4532 B 4534 A 4534 D 4535 D 4537 A 4538 C 4539 C 4540 D 4541 B 4541 C Deutscher B Stenografisch 46. Sitz Berlin, Mittwoch, den 6 I n h a l Begrüßung des indischen Verteidigungsminis- ters Pranab Mukherjee . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 K O D D D M 4554 C 4477 B 4477 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4515 C 4517 B undestag er Bericht ung . September 2006 t : atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4518 D 4520 A 4520 D 4522 A 4523 D 4526 A 4527 D 4531 A Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4543 B 4544 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 46. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörn Thießen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4545 D 4547 A 4548 A 0000 A4549 B 4551 A 4552 B 4554 D 4556 C 4559 D 4562 C 4564 B 4565 D 4567 B 4569 C 4570 B 4571 C 4572 D 4574 B 4575 B 4577 A 4578 D 4580 D 4582 C 4582 D 4583 A 4584 B 4585 C 4586 D 4588 C 4589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 46. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 4477 (A) ) (B) ) 46. Sitz Berlin, Mittwoch, den 6 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 46. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 4589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 06.09.2006* Ahrendt, Christian FDP 06.09.2006 Bär, Dorothee CDU/CSU 06.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 06.09.2006 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 06.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 06.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 06.09.2006* Brase, Willi SPD 06.09.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 06.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2006 Klug, Astrid SPD 06.09.2006 Kröning, Volker SPD 06.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 06.09.2006 Meckel, Markus SPD 06.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2006 Zapf, Uta SPD 06.09.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Golze, Diana DIE LINKE 06.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 06.09.2006 (Dfür die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta-rierkonferenz 46. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 6. September 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das Wort hat der Kollege Alexander Ulrich, Fraktion

    Die Linke.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ein Vorredner hat dankenswerterweise die Außenpoli ik in Richtung Europa gelenkt. Ich möchte das an dieser telle fortsetzen. Europa ist in der Krise. Das kann man überall lesen nd hören. Wurde das zu Beginn nur von Journalisten ffentlich diskutiert, so geben mittlerweile alle Regieungen Europas zu, dass Europa tatsächlich in der Krise st. Als bedürfte es noch eines weiteren Beweises, hat an auf dem letzten EU-Gipfel erklärt, dass der selbster annte Sanierungsfall Deutschland nun zum Retter Euopas werden soll. Ich glaube, daran zeigt sich, wie tief uropa tatsächlich in der Krise ist. Denn Deutschland ist it Ihrer Politik nicht geeignet, Europa ein menschliches ntlitz zu verleihen. Es ist grandios, wie die an sich tolle Idee der Europäichen Union von Europas Regierungen in die Sackgasse eführt worden ist. Man muss sich die Frage stellen, err Bundesaußenminister, was Deutschland in dem eien Jahr der Reflexionsphase getan hat. Man hat oftmals en Eindruck gehabt, dass die Regierung tatenlos war nd sich die Phase eines Denkverbots auferlegt hatte. ls man im Sommer wieder zusammengekommen ist, m zu beraten, wie der EU-Verfassungsvertrag zu retten st, hat man unreflektiert die Reflexionsphase um ein eiteres Jahr verlängert. Ich glaube, wenn Deutschland Impulse für die EUerfassung setzen will, dann muss man akzeptieren, ass mit dem Ratifizierungsprozess und dem Nein der ranzosen und der Niederländer die EU-Verfassung in er vorliegenden Form gescheitert ist. Ich glaube auch, ass es nicht möglich ist, den Ländern schmackhaft zu achen, möglicherweise aufs Neue darüber zu entschei en. Man nimmt hier und da einige Änderungen an dem ntwurf vor und formuliert noch den einen oder anderen nhang zum Verfassungsvertrag. So kann man aber die U-Verfassung nicht retten. Wir brauchen einen Neutart in der Debatte um die EU. Ich möchte noch einmal betonen, dass die Linke im undestag beglückwünscht, dass zwei Länder – Frank eich und die Niederlande – zu dieser EU-Verfassung ein gesagt haben, weil uns das die Chance gibt, endlich ber eine andere Verfassung nachzudenken, in der auch er soziale Charakter der Europäischen Union verankert erden kann. Deshalb meinen herzlichen Glückwunsch n die Länder Frankreich und die Niederlande für dieses lare Nein bei der Abstimmung! ir haben die Chance, dass die EU dadurch wieder deokratischer, friedlicher und sozialer werden kann. Herr Steinmeier, ich hätte mir von Ihnen konkretere usführungen darüber gewünscht, wie Sie die Ratsprä identschaft im ersten halben Jahr zu nutzen gedenken, m neue Impulse zu setzen. Beschädigen Sie nicht die emokratie und versuchen Sie nicht, während der deut Alexander Ulrich schen Ratspräsidentschaft mit neuen Tricks die gescheiterte Verfassung wieder aufzulegen! Wir – der EU-Ausschuss des Bundestags – waren im Frühjahr in Paris und haben uns mit dem EU-Ausschuss des französischen Parlaments getroffen. An die anderen Fraktionen gerichtet sage ich deutlich: Die Ignoranz, mit der Sie mit der Tatsache umgehen, dass die Franzosen klipp und klar und auch parteiübergreifend gesagt haben, diese Verfassung könnten sie in ihrem Land nicht mehr vorlegen, ist beschämend. Man kann nicht einfach feststellen, dass 15 Länder dem Verfassungsvertrag zugestimmt und dass ihn einige Länder abgelehnt haben. Wir müssen erkennen, dass wir für eine EU-Verfassung alle Länder brauchen. Deshalb war es sehr ignorant, wie Sie sich in Paris verhalten haben. Der Verfassungsvertrag ist gescheitert. Der vorliegende Verfassungsvertrag verfestigt Demokratiedefizite der EU, verstärkt die Dominanz der großen Mächte über die kleinen Mitgliedstaaten und legt die EU auf einen wirtschaftsund währungspolitischen Kurs des rigorosen Neoliberalismus fest, bei dem der Profit der Großkonzerne das oberste Gebot ist. (Markus Löning [FDP]: Da kennen Sie aber einen anderen Verfassungsvertrag als wir!)


Rede von Alexander Ulrich
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)





(A) )


(B) )


Er begünstigt den europaweiten Sozialabbau und erhebt
die Militarisierung der EU in den Rang einer Verfas-
sungspflicht.

Wir wollen eine neue Debatte anschieben. Wir brau-
chen eine neue verfassungsgebende Versammlung,
weil der Zivilgesellschaft mit der außerparlamentari-
schen Bewegung ein Neustart für die europäische Ver-
fassung gelingen muss. Wir brauchen ein Europa, das
demokratisch, friedvoll und sozial ist und eine ökologi-
sche und solidarische Gemeinschaft darstellt. Wir wollen
keinen europäischen Superstaat, sondern einen Verbund
europäischer Staaten und Völker auf der Basis des
Gleichheitsgrundsatzes und des Selbstbestimmungs-
rechts.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir brauchen die europäischen Grundwerte Frieden
und Wohlergehen der Völker. Diese müssen in der Ver-
fassung verankert sein. Wir brauchen ein nachhaltiges
Europa mit ausgewogenem Wirtschaftswachstum, Preis-
stabilität, Vollbeschäftigung und sozialem Fortschritt.
Wir brauchen ein Europa, das tatsächlich die Armut be-
kämpft und ein hohes Maß an Umweltschutz garantiert,
ein Europa, in dem Wirtschaft und Wissenschaft geför-
dert werden und andere Antworten auf energiepolitische
Fragen gegeben werden als gegenwärtig in der Europäi-
schen Union.


(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


Die Zustimmung der Bürger zu Europa hängt aber
nicht nur von einer Verfassung ab. Vielmehr muss die
Politik auch bei aktuellen Entscheidungen die Ängste
und Sorgen der Menschen um Arbeitsplatzverluste und
Arbeitsplatzverlagerungen in die neuen EU-Länder ernst
nehmen. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass Beitrittslän-

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(C (D er auf Unternehmensteuern verzichten, aber gleichzeiig in den Topf der EU-Subventionen greifen. Damit geinnt man die deutsche Bevölkerung nicht für die uropäische Union. Die Lissabonstrategie ist gescheitert. Es wäre lohenswert zu überprüfen, warum sie gescheitert ist, waum man die Ziele nicht erreicht hat. Ich kann dazu nur agen: Wer glaubt, dass man diese Strategie unverändert eiterverfolgen kann, wird sehen, dass Europa noch eiter in die Sackgasse gerät. Die Linke im Bundestag wird gemeinsam mit der Ziilgesellschaft und der außerparlamentarischen Beweung die deutsche Ratspräsidentschaft nutzen, um für ine demokratische, friedvolle und soziale Europäische nion zu kämpfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Das Wort hat jetzt die Kollegin Kerstin Müller vom ündnis 90/Die Grünen. Kerstin Müller EN)


(Beifall bei der LINKEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will

    uerst auf die Debatte eingehen, die von einem mögli-
    hen Libanoneinsatz stark geprägt ist. Herr Gerhardt und
    err Hoyer, ich habe Ihnen sehr aufmerksam zugehört
    nd gebe zu, dass ich Ihnen in Ihrer Analyse inhaltlich
    eilweise folgen kann. Dazu trägt auch Ihre Art und

    eise – Herr Gerhardt, Sie ganz bedächtig, und Sie,
    err Hoyer, recht erfahren – bei. Aber die Konsequen-

    en, die Schlussfolgerungen, zu denen Sie kommen, sind
    iemlich katastrophal. Man spürt förmlich, wie unwohl
    ie sich fühlen, dass Ihr Vorsitzender Westerwelle dabei

    st, die außenpolitische Tradition der Genscher-FDP zu
    ertrümmern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    r tut das beispielsweise dann, wenn er konsequent je-
    en UNO-Einsatz mit der Begründung ablehnt, Deutsch-
    and könne nicht ständig dabei sein. Tatsächlich steht
    eutschland an 32. Stelle, was solche Einsätze angeht.
    udem ist ISAF kein UNO-Einsatz. Wenn er etwas an-
    eres behauptet, dann zeugt das von außenpolitischer
    nkenntnis.

    Sie haben sicherlich zu Recht darauf hingewiesen,
    ass die internationale Truppe im Libanon ohne einen
    olitischen Prozess keinen Erfolg haben kann. Aber Sie
    üssen doch wissen, dass es ohne eine solche Truppe

    nd die entsprechende Resolution gar keinen Waffen-
    tillstand in dieser Region gäbe. Dass man der PDS er-
    lären muss, dass man einen Waffenstillstand braucht,
    evor man politisch aktiv werden kann, wissen wir im
    eutschen Bundestag. Aber, meine Damen und Herren
    on der FDP, Ihnen mit Ihrer Tradition sollte man das ei-
    entlich nicht erklären müssen. Unabhängig vom deut-
    chen Beitrag ist die internationale Truppe – dazu habe






    (A) )



    (B) )


    Kerstin Müller (Köln)

    ich von Ihnen nichts gehört – absolut erforderlich. Die
    Entscheidung der Europäer in diesem Fall ist richtig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es stimmt, dass der politische Prozess entscheidend
    ist. Wir brauchen eine Wiederbelebung des Quartetts der
    Außenminister. Und wir möchten Sie, Herr Außenminis-
    ter, darin bestärken, auf dem Weg der Einbindung Syri-
    ens fortzuschreiten. Wir brauchen eine Fortsetzung des
    innerlibanesischen Dialogs; denn die Entwaffnung der
    Hisbollah ist überhaupt nur im Rahmen eines politischen
    Prozesses vorstellbar. Militärisch ist dazu niemand wil-
    lens und in der Lage.

    Wenn das nicht passiert – das ist für uns auch eine
    ganz wichtige Bedingung –, dann wird man möglicher-
    weise spätestens in einem halben Jahr vor der Situation
    stehen, dass der Konflikt wieder aufbricht. Auch ein
    neuer Bürgerkrieg im Libanon ist nicht ausgeschlossen.
    Es ist fast unvorstellbar, dass dann internationale Trup-
    pen, darunter möglicherweise deutsche, zwischen den
    Fronten stehen. Von uns geht ganz klar die Aufforderung
    an die Bundesregierung, alles dafür zu tun, dass wir in
    diesem politischen Prozess weiterkommen.

    Mich treibt aber noch etwas anderes um, nämlich dass
    angesichts der Libanonkrise die Krisen in Afrika wieder
    in Vergessenheit geraten. Die Wahlen im Kongo haben
    trotz der EU-Mission und der deutschen Beteiligung
    kaum noch interessiert. Selbst der deutsche Oberkom-
    mandierende weilte im Urlaub, während es vor Ort zu
    ersten Unruhen kam. In Darfur im Sudan geht der schlei-
    chende Völkermord vor den Augen der Weltöffentlich-
    keit weiter, aber es findet dazu weder eine Debatte in der
    deutschen Öffentlichkeit statt, noch bereitet die Bundes-
    regierung dazu eine Diskussion vor. Wir haben doch bei
    der Kongodebatte gesehen, wie fahrlässig und kurzsich-
    tig das ist.

    Ich habe hier damals ein politisches Gesamtkonzept
    für meine Fraktion und eine strategische Debatte darüber
    gefordert, ob und warum es im europäischen und deut-
    schen Interesse ist, sich auch an friedenssichernden Ein-
    sätzen in Afrika zu beteiligen. Da ist leider Fehlanzeige.
    Stattdessen – das muss ich jetzt zitieren – kündigt der
    Staatssekretär des Herrn Jung, Herr Schmidt, vor der
    CSU-Landesgruppe an, man werde in jedem Fall nach
    vier Monaten aus dem Kongo abziehen. Begründung:
    die zusätzliche Belastung durch den Libanoneinsatz,
    nicht etwa die Sicherheitslage im Kongo. Jeder weiß,
    dass es nach den Stichwahlen im Oktober erst so richtig
    losgehen kann, wie man im August gesehen hat.

    Ich meine, das ist nun wirklich das Gegenteil von
    konzeptioneller Politik, ganz zu schweigen von einer ko-
    härenten Afrikastrategie. Das bedeutet, dass Sie immer
    noch von Einsatz zu Einsatz stolpern, dilettantisch vor-
    bereitet durch den Herrn Verteidigungsminister und
    seine Mannen, ohne darzulegen, was die außen- und si-
    cherheitspolitischen Ziele sind, ohne eine Strategie für
    den Nachbarkontinent Afrika zu entwickeln und ohne
    sich zum Beispiel im Rahmen der Debatte über das
    Weißbuch Gedanken darüber zu machen, wie man denn

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    (C (D ie Bundeswehr auf diese neuen Herausforderungen vorereitet. Eine der schwersten Krisen weltweit findet zurzeit in arfur statt. Es gibt schwerste Menschenrechtsverlet ungen und mehr als 300 000 Tote und 2 Millionen Verriebene. Ich glaube, es war überfällig, dass die UNO etzt endlich eine robuste Blauhelmtruppe nach Darfur chicken will, die nicht die Fehler der AU-Mission wieerholt und zu schwach ist. Ich finde es angesichts der Dimension des Konfliktes ewagt, dass man, wie heute Morgen von der Kanzlerin eschehen, vorsorglich schon einmal ankündigt, man erde sich da vollständig heraushalten. Das ist ein Aus pruch der Kanzlerin, der an die eigenen Reihen gerichet ist und der mit der Außenpolitik gar nichts zu tun hat. ch erwarte aber zumindest, dass man sich, wenn man as nicht will, in diesem Konflikt politisch engagiert und ass man zum Beispiel alles dafür tut, dass die sudanesiche Regierung der Blauhelmmission zustimmt. Das önnte man machen, indem der Außenminister und die anzlerin mit Putin oder in der nächsten Woche mit dem hinesischen Premier reden; denn China und Russland üssen endlich bei der sudanesischen Regierung auf ine Zustimmung zur UNO-Mission drängen. Das wäre anz konkrete Politik, ohne dass es um Militär geht. Darfur gehört ganz oben auf die politische Tagesordung, auch während der deutschen Ratspräsidentschaft. a wird es nicht nur um den europäischen Beitrag zu der ission gehen, sondern auch um diplomatische Initiati en, um unter anderem das geschlossene Friedensabommen zu retten. Wir müssen generell, was Afrika berifft, endlich die vorhandene europäische Afrikastrategie om Dezember mit Leben füllen. Ich erwarte Konzepte on der Bundesregierung. Ein letzter Satz: Der 11. September 2001, über den eute viel geredet wurde und über den nächste Woche och einmal geredet wird, hat doch eines gezeigt, nämich dass es im Kampf um den Terror um langfristig anelegte und nachhaltige politische Strategien gehen uss. Man muss rechtzeitig dafür sorgen, dass geschei erte Staaten erst gar nicht entstehen. Damit sind wir ieder bei Afrika, wo wir das gerade wieder verpassen. rieden und Sicherheit in Afrika entsprechen unseren nmittelbaren Sicherheitsinteressen. Tun wir endlich etas dafür! Vielen Dank. Zu einer Kurzintervention erteile ich dem Kollegen ans Eichel das Wort. Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich habe mich schon u Wort gemeldet, als der Kollege Schmitt gesprochen at. Das ist leider übersehen worden. Hans Eichel Herr Kollege Schmitt, ich will auf Folgendes hinweisen: Erstens. Wenn der Abbau der Steuersubventionen, den Sie und die Mehrheit des Bundesrates unmittelbar nach Bildung der großen Koalition mit beschlossen haben, schon beschlossen worden wäre, als die rot-grüne Bundesregierung entsprechende Gesetzentwürfe eingebracht hat, dann hätten wir, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes jetzt ausweisen, bereits 2005 die 3-Prozent-Grenze wieder unterschritten. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)