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ID1604513100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/45 a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 4369 C 4369 C 4369 D 4378 B 4380 D 4385 A 4387 A 4413 C 4416 A 4417 D 4419 B 4421 B 4422 A 4422 D 4423 D 4424 C 4425 C Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 I n h a l Nachruf auf den ehemaligen Bundestagspräsi- denten Dr. Rainer Barzel . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Bundesratspräsi- denten Holger Börner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Herbert Hupka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hans Raidel, Renate Blank, Uta Zapf, Dr. Lothar Bisky, Hans-Michael Goldmann, Gerhard Wächter und Franz Obermeier . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Omid Nouripour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: D C D A G U B J J 4367 B 4368 A 4368 C 4369 B 4369 C 4369 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4390 C 4394 C undestag er Bericht ung . September 2006 t : r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 4397 C 4399 B 4402 A 4404 A 4404 C 4406 D 4408 B 4409 C 4411 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 4426 D 4427 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4428 C 4430 B 4473 A Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maik Reichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N d A Z E V T G A N B – – ( s G A E ( d B z ( A E ( d B s z 2 9 1 g 4430 D 4431 B 4432 A 4434 A 4435 C 4438 A 4439 B 4441 D 4443 D 4446 A 4447 B 4449 A 4450 C 4452 B 4453 C 4456 C 4458 B 4460 A 4461 C 4462 B 4464 A 4465 C 4466 C 4468 C 4469 B 4470 C 4472 C 4472 C nlage 2 achträglich abgedruckte Liste der entschul- igten Abgeordneten (44. Sitzung) . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des ersicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, agesordnungspunkt 28) abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes 43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- atztagesordnungspunkt 10) ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung des Abgeordneten Garrelt Duin SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Ein- elplan 06 – Bundesministerium des Innern 40. Sitzung, Tagesordnungspunkt I) . . . . . . . nlage 6 rklärung des Abgeordneten Ernst Kranz SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Druck- ache 16/2065 über den Entwurf eines Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 3, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 1 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 25 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 29 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4473 C 4473 D 4474 C 4475 C 4475 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4367 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 42. Sitzung, Seite 3907 (C) zweiter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 2007 hatte das Ziel, den Aus- stoß in der zweiten Periode 2008–2012 um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.“ Seite 3908 (A) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir haben eine Vielzahl von Ausnahme- regelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ers- ten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regel.“ Seite 3914 (B) erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wenn das Europäische Gericht erster In- stanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland ent- scheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung prü- fen.“ 43. Sitzung, Seite 4125, die Fußnoten 2) und 3) sind zu streichen. 43. Sitzung, Seite 4227 (B), die abgedruckte Rede von Christian Lange (Backnang) (SPD) ist durch die Rede von Gabriele Fograscher (SPD) zu ersetzen (Anlage 3). 44. Sitzung, Seite V und 4363, in die Anlage 16 ist der Name „Ernst Kranz“ einzufügen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4473 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta- rierkonferenz eine Testamentsdatei. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A A h f r s z z r r b B d d u z m N s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.09.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 05.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 05.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 05.09.2006* Brase, Willi SPD 05.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 05.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 05.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 05.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 05.09.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 05.09.2006 Liebing, Ingbert CDU/CSU 05.09.2006* Meckel, Markus SPD 05.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 05.09.2006 Thönnes, Franz SPD 05.09.2006* Wächter, Gerhard CDU/CSU 05.09.2006 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Zapf, Uta SPD 05.09.2006 A B B B F F H L N S S (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Nachträglich abgedruckte Liste der entschuldigten Abgeordneten (44. Sitzung) nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) Gabriele Fograscher (SPD): Die Bundesregierung at am 22. Juni 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Re- orm des Personenstandsrechts – Personenstandsrechts- eformgesetz – PStRG – beschlossen. Der Gesetzentwurf ieht die Ablösung des geltenden Personenstandsgeset- es durch ein neues Personenstandsgesetz und die damit usammenhängenden Änderungen sonstigen Bundes- echts vor. Schwerpunkte der Reform sind, die Einfüh- ung elektronischer Personenstandsregister anstelle der isherigen papiergebundenen Personenstandsbücher, die egrenzung der Fortführung der Personenstandsregister urch das Standesamt sowie die Abgabe der Register an ie Archive, die Ersetzung des Familienbuchs durch Be- rkundungen in den Personenstandsregistern, die Redu- ierung der Beurkundungsdaten auf das für die Doku- entation des Personenstandes erforderliche Maß, die euordnung der Benutzung der Personenstandsbücher owie die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich är, Dorothee CDU/CSU 30.06.2006 odewig, Kurt SPD 30.06.2006 ollen, Clemens SPD 30.06.2006 ischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 ricke, Otto FDP 30.06.2006 ilsberg, Stephan SPD 30.06.2006 opez, Helga SPD 30.06.2006 iebel, Dirk FDP 30.06.2006 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 trothmann, Lena CDU/CSU 30.06.2006 4474 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf überwiegend fachliche und klarstellende Vorschläge gemacht, die zum großen Teil die Zustim- mung der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung fan- den. Ein Bereich, der sicherlich in den anstehenden Aus- schussberatungen eine Rolle spielen wird, ist die Forde- rung Bayerns, Lebenspartnerschaften nicht vor dem Standesamt sondern zum Beispiel vor einem Notar schließen zu lassen. Diese so genannte Länderöffnungs- klausel lehnt somit eine Vereinheitlichung der bisher un- terschiedlichen landesrechtlichen Zuständigkeiten ab. Deshalb können nur bundeseinheitliche Beurkundungs- regelungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften das Ziel der Reform sein. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung zu. Zu Bedenken hierbei bleibt aber, dass der Bundesver- band der Rentenversicherungsträger Einwände erhebt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wurde in die Hin- terbliebenenversorgung der gesetzlichen Rentenversi- cherung einbezogen. Voraussetzung für diesen Anspruch ist das Bestehen der Lebenspartnerschaft zum Zeitpunkt des Todes. Da es, so die Rentenversicherungsträger, bis- lang sowohl an einer einheitlichen Zuständigkeit für die Begründung der eingetragenen Lebenspartnerschaft als auch an einheitlichen Meldepflichten der Familienge- richte und Standesämter fehle, sei ein Nachweis des Be- stehens der Lebenspartnerschaft für den überlebenden Lebenspartner oftmals sehr schwierig. Durch die Be- gründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft vor dem Standesamt würde sich die Beweisführung erleich- tern. Über diesen Punkt wird in den anstehenden Beratun- gen zu reden sein. Ich rege auch Gespräche mit den ent- sprechend betroffenen Verbänden an. Diese Länderöff- nungsklausel sollte eingehend geprüft werden. Ein weiterer Punkt, der uns in den Beratungen zu die- sem Gesetz beschäftigen wird, ist die Umstellung auf elektronische Register in einem Pilotprojekt. Es gibt viele fachliche Gründe für die Erprobung der elektronischen Register in einem Pilotprojekt in einem Bundesland. Das darf aber nicht dazu führen, dass die dringend notwendige bundesweite Einführung der elek- tronischen Register auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb stimme ich der Bundesregierung zu, die in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesra- tes erklärt hat, dass man im Rahmen dieses Gesetzes eine zweijährige Erprobung der Machbarkeit und Wirt- schaftlichkeit der elektronischen Register einrichten kann, die bundesweite Einführung aber nicht verschoben wird. Alles in allem liegt hier ein Gesetzentwurf vor, der die Führung von Personenstandsdaten erleichtert und so- wohl für die Behörden als auch für die Bürgerinnen und Bürger zum Abbau von Bürokratie führt. Über die von mir angesprochenen Punkte wird noch in den Ausschussberatungen zu reden sein. A ü T B u z h s k l T s T l s r x d x e a s s n v f t c b r s d B r h b a a c b x k ä p (C (D nlage 4 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- satztagesordnungspunkt 10) Gert Winkelmeier (fraktionslos): Wir sprechen heute ber die Notwendigkeit einer schnellen Reform des ranssexuellengesetzes in der Fassung von 1981. Das undesverfassungsgericht stellte am 6. Dezember 2005 nmissverständlich fest: „Die dem Transsexuellengesetz ugrunde liegenden Annahmen über die Transsexualität aben sich inzwischen in wesentlichen Punkten als wis- enschaftlich nicht mehr haltbar erwiesen.“ Damit er- ennt das Bundesverfassungsgericht die Realität der hier ebenden Transsexuellen an, die sich teilweise auch in ransgender-Netzwerken zusammengeschlossen haben. Unsere Gesellschaft ist im Alltag von klaren Ge- chlechterrollen und Geschlechtermerkmalen geprägt. ranssexuelle sind Menschen, deren Besonderheit darin iegt, dass sie zwar rein körperlich dem einen Ge- chlecht, vom Empfinden her jedoch dem jeweils ande- en Geschlecht angehören. Anders ausgedrückt: Transse- uelle, das sind Frauen, die sich als Mann, und Männer, ie sich als Frau fühlen. Die Besonderheit von Transse- uellen besteht darin, dass sie zwar rein körperlich dem inen Geschlecht, bewußtseinsmäßig jedoch dem jeweils nderen Geschlecht angehören. Sie sind anders, sie ent- prechen nicht den in den Gesetzen vorgegebenen Ge- chlechterrollen. Ihnen gegenüber gibt es auch heute och sehr starke Vorurteile, die aus Unwissenheit und or allem aus Intoleranz resultieren. Bei den Betroffenen ührt das meist zu sehr schweren persönlichen Konflik- en und kann auch Auswirkungen auf alle Lebensberei- he haben, bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Da- ei wollen Transsexuelle keinen Sonderstatus sondern espektierter Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Und ie möchten wie alle anderen selbstbestimmt leben. In iesem Sinne werde ich auch dem Antrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen zustimmen. Es geht darum, das Transsexuellenrecht zu reformie- en und die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft der eutigen Zeit dort einfließen zu lassen. Transsexuelle ha- en das Recht, den Vornamen des anderen Geschlechtes nzunehmen. Es ist nicht hinzunehmen, dass sie dafür, ußer ihrem eigenen Willen, auch noch eine gutachterli- he Prognose und noch eine Karenzzeit von drei Jahren enötigen. Geltendes Recht ist derzeit auch noch, dass Transse- uelle ihren personenstandsrechtlichen Status ändern önnen. Voraussetzung dafür ist aber ein geschlechtsver- ndernder operativer Eingriff, der sie dauerhaft fort- flanzungsunfähig machen muss. Die Betroffenen dür- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4475 (A) (C) (B) ) fen zudem auch nicht verheiratet sein. Gegebenenfalls müssen sie sich scheiden lassen. Das ist der momentane Ist-Zustand. Zum Glück hat das Bundesverfassungsge- richt festgestellt, dass diese Voraussetzungen in der heu- tigen Zeit unhaltbar sind. Der operative Eingriff bezüg- lich des äußeren Erscheinungsbildes und die Herstellung der Fortpflanzungsunfähigkeit dürfen nicht mehr in das neue Transsexuellenrecht einfließen. Transsexuelle haben derzeit auch Probleme in ihrer Reisefreiheit. Im Zusammenhang mit der Einführung ei- nes maschinenlesbaren Reisepasses muss im Pass ein Geschlechtsvermerk stehen. Transsexuelle kommen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und einem anders sexua- lisierten Vornamen in Widerspruch zu dem, was in ihrem maschinenlesbaren Reisepass steht. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten, wenn sie sich zum Beispiel bei der Einreise in ein anderes Land in einer fremden Spra- che über einen so intimen Sachverhalt wie die Transse- xualität verständigen müssen. Dazu können auch noch nicht vorhandene Toleranz und Vorurteile seitens der Grenzbehörden kommen. Bis zum 31. Dezember 2005 konnten sich die Betroffenen mit einem nichtmaschinen- lesbaren Reisepass behelfen. Diese Möglichkeit ist aber seit einem halben Jahr ausgelaufen, weil diese Reise- pässe nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Auch dies ist ein Grund, warum die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur Refor- troffenen sollte hier sehr schnell ein vernünftiges und der Realität entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Anlage 5 Erklärung der Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 06 – Bundesministe- rium des Innern (40. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 1) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 16/2065 über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sit- mierung des Transsexuellenrechts vorlegen muss. Das Problem ist bekannt. Bisher redet sich die Bundesregie- rung damit heraus, dass sie dieses Gesetz zeitnah vorle- gen will. Was aber heißt zeitnah? Im Interesse der Be- M (D zung, Tagesordnungspunkt 29 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet „Nein“. 45. Sitzung Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Rudolf Körper


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Frau Piltz, angesichts dessen, was Sie zum Thema Auf-
    sichtsratsmandate gesagt haben, ist mir in Bezug auf Sie
    und die FDP nur eine Bemerkung eingefallen: Wer im
    Glashaus sitzt, sollte möglichst nicht mit Steinen werfen.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD – Gisela Piltz [FDP]: Ich habe meine Brillis noch an der Hand!)


    – Ich will Ihnen nur sagen: Darüber sollten Sie einmal
    nachdenken.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dazu kann man schon ein paar Worte mehr sagen!)


    Meine Damen und Herren, wenn man den Haushalt
    des Bundesinnenministeriums betrachtet und sich an-
    schaut, wie sich insbesondere die Personalentwicklung

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    (C (D eit dem Jahr 1998 darstellt, so denke ich, ist das ein Beeis dafür, wie man Personalpolitik aufgabenund sacherecht gestaltet. Daran wird nämlich sehr deutlich, dass er Stellenbestand – den Sicherheitsbereich ausgenomen – wesentlich reduziert wurde, insgesamt um 2,5 Prozent. Herr Minister, auf Ihr Ministerium bezoen fiel diese Reduzierung mit 4,9 Prozent etwas geriner aus. Demgegenüber hat der Sicherheitsbereich seit em Jahr 1998 bis zum Jahr 2007 einen Aufwuchs in öhe von 6,3 Prozent erfahren. Wir sind der Auffas ung: Das ist fachund sachgerecht. Das liegt daran, dass sich die Sicherheitslage dementprechend entwickelt hat. Die Ereignisse der letzten ahre haben in der heutigen Diskussion bereits eine olle gespielt. Es ist auch darauf hingewiesen worden, ass wir in Deutschland Glück hatten, dass es hierzuande zu keinen schlimmeren Vorfällen gekommen ist. ir dürfen nicht in Angst und Panik verfallen. Aber wir üssen unsere Aufmerksamkeit schärfen und unser öglichstes tun, wohl wissend, dass es keine hundert rozentige Sicherheit gibt. Es kommt nicht in erster Liie auf den Ruf nach neuen Gesetzen an, sondern vor alen Dingen auf einen guten Gesetzesvollzug im icherheitsbereich. Dieser muss gewährleistet werden. Weil innere Sicherheit ein gemeinsames Produkt von und und Ländern ist, war und ist es richtig, dass im ahre 2004 ein „Gemeinsames Terrorismusabwehrentrum“ in Berlin eingerichtet wurde. Lieber Herr tröbele, es ist zwar so, dass der Erfolg viele Väter hat. ber wir wissen, was für Ressentiments gegenüber die er Einrichtung vonseiten mancher Bundesländer geäuert worden sind. Heute können wir nur froh sein, dass ich alle 16 Bundesländer daran beteiligen; denn das ist otwendig. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber was ist mit den Alternativen? Was die Personalentwicklung im Sicherheitsbereich nbelangt, könnten wir froh sein, wenn in allen Bundesändern die gleiche Entwicklung wie auf Bundesebene u verzeichnen wäre. Auch das muss, wenn man sich um Föderalismus bekennt, wie wir es tun, einmal deutich gesagt werden. Frau Piltz, insbesondere im Zusammenhang mit der ründung des Terrorismusabwehrzentrums ist der Geanke entstanden, eine so genannte Antiterrordatei einurichten. Diese Diskussion wird nicht etwa seit fünf ahren geführt. Vielmehr ist das Terrorismusabwehrzenrum im Dezember des Jahres 2004 initiiert worden. Zu iesem Zeitpunkt hat es auch seine Arbeit aufgenomen. Es ist richtig, über ein solch schwieriges Thema eine orgfältige Debatte zu führen. Ich finde, dass die Ergebisse, die wir im Hinblick auf die Antiterrordatei erzielt aben, gut, richtig, effektiv und effizient sind. Dabei urden die verfassungsund datenschutzrechtlichen rinzipien, insbesondere das Gebot der Verhältnismäßigeit, berücksichtigt. Deswegen bin ich froh, dass es zu einem guten Disussionsprozess auch mit der Bundesjustizministerin ge Fritz Rudolf Körper kommen ist, die bei der Konzeption dieser Antiterrordatei sehr hilfreich gewesen ist. Das Ergebnis hat die Zustimmung der Länderinnenminister gefunden, wenn auch der Innenminister von Nordrhein-Westfalen sich der Stimme enthalten hat; auf die Gründe dafür ist Frau Piltz eingegangen, damit will ich mich nicht näher beschäftigen. Was ist darüber hinaus zu tun? Ich finde, wir müssen einlösen, was im Zusammenhang mit der Föderalismusdebatte beschlossen worden ist: Das Bundeskriminalamt soll für den Kampf gegen den internationalen Terrorismus mit Präventionsbefugnissen ausgestattet werden. Wir müssen jetzt ein Gesetz so ausgestalten, dass das Bundeskriminalamt die dafür notwendigen Kompetenzen bekommt; das ist wichtig. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Im Übrigen müssen sich die Koalitionsfraktionen,
    was das Terrorismusbekämpfungsgesetz angeht, über-
    haupt keinen Vorwurf gefallen lassen. Frau Piltz, wer
    sich mit den Ergebnissen beschäftigt, wird feststellen,
    dass sie beachtlich sind.


    (Otto Fricke [FDP]: Wie immer!)


    Es war richtig, große Teile des Terrorismusbekämp-
    fungsgesetzes zu befristen: um den Zwang zu erzeugen,
    nach einer gewissen Zeit zu prüfen, ob sich in der Praxis
    bewährt hat, was wir da zu Papier gebracht haben. Das
    ist auch hier so entschieden und gesehen worden. Jetzt
    wird das Terrorismusbekämpfungsgesetz sachbezogen,
    sachgerecht und maßvoll ein Stück weiterentwickelt.
    Damit zeigt die Koalition deutlich ihre Handlungsfähig-
    keit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will nun ein ganz anderes Thema ansprechen, das
    auch zu diesem Haushaltstitel gehört: den Bereich des
    Sports. Rückblickend auf die Fußballweltmeisterschaft
    kann man nur sagen: Das war ein großartiges und fröhli-
    ches Ereignis, auf das unser Land in der Tat stolz sein
    kann. Aber, meine Damen und Herren, die Fußballwelt-
    meisterschaft war kaum vorbei, da hat sich im Bereich
    des Radsports etwas abgespielt, was uns sehr nachdenk-
    lich stimmen muss: die Dopingskandale bei der Tour de
    France, die der gesamten Sportszene immensen Schaden
    gebracht haben. Wir müssen alles tun, dass der Sport
    wieder sauber wird und insbesondere seine Vorbildfunk-
    tion für junge Leute erfüllen kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist eine Aufgabe, der wir uns stellen.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dopinggesetz!)


    Ich teile nicht die Meinung einiger Sportfunktionäre,


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meinen Sie Herrn Scharping?)


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    (C (D ielmehr bin ich der Auffassung: Wir brauchen ein Antiopinggesetz. ir sollten uns zusammensetzen und ein solches konziieren. Wenn wir dopingfreien Sport wollen, haben wir eine Alternative. Im Kampf gegen Doping spielt die Nationale Antioping-Agentur eine ganz wichtige Rolle. Ein besseres inanzielles Fundament täte dieser Agentur gut. Vieleicht gibt es im Haushalt eine Möglichkeit, die Natioale Anti-Doping-Agentur finanziell zu stärken. ir haben erkannt, dass dies für die Zukunft des Sports otwendig ist. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf die Leisungen des Sports für die so genannte Integration hineisen. Meine Damen und Herren, ich finde es gut, dass es zu inem Integrationsgipfel gekommen ist, der noch einal sehr deutlich gemacht hat, wie wichtig diese Auf abe für die Zukunft unserer Gesellschaft ist. Ich bin uch sehr froh darüber, dass diese Fragen jetzt glückliherweise weitgehend aus dem parteipolitischen Streit erausgehalten worden sind. Ich finde, wir sollten die rgebnisse des Integrationsgipfels gemeinsam nutzen, m die Integrationspolitik voranzutreiben. Zwei Dinge will ich kurz bemerken. Die Antwort auf ie Frage, wer bei der Integrationspolitik für was zustänig ist, ist sehr vielfältig; denn wir wissen, dass das eine emeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Gemeinen ist. Der Bund hat nur in wenigen Bereichen die alleiige Zuständigkeit. Im Bereich der Sprachund Integraionskurse haben wir sie aber. Wir alle wissen, dass sie in ganz wichtiges Instrument für eine gelingende Interation sind. Ich will es kurz machen – das wird auch die rkenntnis bei der Evaluierung sein –: Wir brauchen chlichtweg mehr Differenzierung, um mehr auf den einelnen Kursteilnehmer und seine mitgebrachten Sprachähigkeiten einzugehen. Ich glaube, das ist ein ganz ichtiger Aspekt, und wir brauchen diese wichtige Er ahrung in diesem Bereich. Noch eine Bemerkung zum Thema Integration. chaffen wir es, eine Bleiberechtsregelung für langährig hier Geduldete zu erreichen? Insbesondere für inder, Jugendliche und Familien gibt es heute zum Teil nerträgliche humanitäre Situationen. Deswegen appeliere ich an uns alle, dafür zu sorgen, im Zuge der nächsen Innenministerkonferenz eine entsprechende Bleibeechtsregelung für langjährig hier Geduldete zu finden, nd zwar insbesondere unter Berücksichtigung des chicksals von Kindern, Jugendlichen und Familien. (Beifall bei der SPD und der FDP – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allein mir fehlt der Glaube!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Fritz Rudolf Körper
    – Lieber Herr Ströbele, Ihnen fehlt der Glaube. Ich bin
    der Auffassung, dass wir als Gesetzgeber uns überlegen
    müssen, was wir in dieser Frage tun können, wenn das
    auf der Innenministerkonferenz nicht funktionieren
    sollte. Viele stimmen uns zu, dass hier Handlungsbedarf
    besteht. Wir können auch die Unterstützung vieler ge-
    brauchen. Ich meine, dass wir hier etwas Gutes für die
    Betroffenen tun können.

    In diesem Sinne bedanke ich mich für die Aufmerk-
    samkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Jan Korte, Fraktion Die

Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Beim Vorschlag zur Bleiberechtsregelung machen wir
    natürlich mit. Wir haben dazu bereits einen Vorschlag
    eingebracht. Dem können Sie sich gerne anschließen.

    Ich möchte nun zu einigen Dingen etwas sagen:

    Der Terrorismus ist in dieser Debatte das beherr-
    schende Thema. Auch wir sind natürlich der Meinung
    – hier herrscht Einigkeit –, dass er keine Chance haben
    darf: weder durch Anschläge noch durch die Einschrän-
    kung von Grund- und Freiheitsrechten,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Überraschend!)


    zu denen es aus einem Gefühl der Angst heraus kommt.
    Diese Angst wurde in den letzten Wochen zum Teil kräf-
    tig geschürt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Allein in den letzten zwölf Jahren sind mehr als
    160 Gesetze geändert worden, mit denen entweder – je
    nach Großwetterlage – die organisierte Kriminalität,
    oder, wie aktuell, der Terrorismus bekämpft werden soll-
    ten. Eine Evaluation ist bis heute ausgeblieben. Die Ein-
    griffe in die Grundrechte sind aber geblieben. Ich
    nenne ein paar Beispiele: die Rasterfahndung, also die
    Aufhebung der Unschuldsvermutung – man muss sich
    einmal vorstellen, was dahinter eigentlich steht –, die
    Schleierfahndung – x-beliebige Menschen geraten da-
    durch in die Fänge der Polizei, dass sie beispielsweise
    verdächtig aussehen –, der Lauschangriff – Deutschland
    ist mittlerweile Abhörweltmeister – und die jetzt aktuelle
    Vorratsdatenspeicherung – der wissenschaftliche Dienst
    hat alles dazu gesagt; dieses Vorhaben ist klar rechtswid-
    rig.

    Hinzu kommt dann wie eine Phobie die ständige De-
    batte über die Bundeswehr im Innern. Das ist wirklich
    schon völlig irre, weil nicht einmal konkret gesagt wird,
    wie das durchgeführt werden soll. Wollen Sie irgendwel-
    che Spürpanzer neben die Gepäckabfertigung stellen
    oder wie soll das Ganze aussehen? – Nein, hier wird mit

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    (C (D er Angst gespielt. Das ist zur Bekämpfung des Terrorisus denkbar ungeeignet. Das aktuellste Beispiel ist die Antiterrordatei, in der anz offen die Trennung zwischen Polizei und eheimdiensten aufgehoben werden soll. Dazu möchte ch eines anmerken – offensichtlich ist dieses Haus zuehmend geschichtslos geworden –: Die Trennung von eheimdiensten und Polizei ist eine Lehre aus der Naziergangenheit. Die Väter des Grundgesetzes haben sich as sehr wohl überlegt. Wir sollten uns beizeiten vor Auen führen, warum es diese Trennung gibt. Die Datei ist efährlich, weil die Grenzen, die das Gesetz der Polizei ebietet, verwischt werden. Mir graut es vor einer Poliei, die nicht mehr Straftaten, sondern Gesinnungen ahnet. Das dürfen wir nicht zulassen. Der größte Klopfer ist, dass die Geheimdienste als weite Nutzer der Datei wieder kräftig mitmischen solen, und das in einer Zeit, in der die Geheimdienste – wir aben es in den letzten Monaten festgestellt – völlig aus en Fugen, völlig außer Rand und Band geraten sind. er BND bespitzelt Journalisten, gewinnt Erkenntnisse n syrischen Folterknästen. Man muss sich das einmal orstellen! All das ist erst ein paar Monate her. Der Verfassungsschutz hat offensichtlich nichts andees zu tun, als wirklich integere Bundestagsabgeordnete er Linksfraktion und im Übrigen antifaschistische Juendliche, die tagtäglich gegen Rassismus und Antiseitismus kämpfen, zu bespitzeln. Das kann nicht wahr ein. Die Spitze des Eisbergs ist – jetzt wird es wirklich aburd –, dass der Militärische Abschirmdienst nichts aneres zu tun hat, als auf Parteitagen der Linkspartei zu itzen – es ist natürlich erhellend, daran teilzunehmen – nd Buch über Bundestagsabgeordnete im Hause zu fühen. Mit den Namen Kurnaz, el-Masri und Zamar sind drei chicksale verbunden, die für das Versagen der Bundesepublik und der Dienste, deren Kompetenz jetzt erweiert werden soll, stehen. Deswegen lehnt die Linke eine rweiterung der Kompetenzen ab. Nach all diesen Vorängen ist nämlich davon auszugehen, dass die Geheimienste kein Garant für Bürgerrechte, sondern eine reale efahr für einen liberalen, demokratischen und freiheit ichen Staat sind. Sie wollen deren Befugnisse schon ieder erweitern. Das darf nicht wahr sein! Zwei konkrete Beispiele: Stellen Sie sich vor, Sie fahen mit den falschen Leuten, also mit Terrorverdächtien, in einem Zugabteil, oder Sie leihen im Studentenohnheim dem Nachbarn Ihr Telefon; schon sind Sie indestens als Kontaktperson in dieser Datei erfasst. ekanntermaßen kommt man aus solch einer Datei in er Regel nicht wieder heraus. Das sind Folgen, die für ie offensichtlich gar keine Rolle spielen. Ein klassischer Vorschlag, der immer wieder gemacht ird: Die Videoüberwachung soll ausgeweitet werden. ch dachte, dass zumindest die Bundeskanzlerin hier an Jan Korte meiner Seite streitet. Sie hat sich nämlich kräftig darüber aufgeregt, dass vom Pergamonmuseum aus in ihre Küche hinein gefilmt worden ist. (Beifall bei der LINKEN – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war nicht die Küche, das war das Wohnzimmer!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    Leider ist aber offensichtlich nicht zu Ihnen durchge-
    stellt worden, dass das nichts bringt und in die Privat-
    und Intimsphäre von anderen Menschen eingreift.

    Sie spielen mit der Angst, um weiterhin autoritäre
    Maßnahmen zu erlassen. Wahre Populisten sind die Si-
    cherheitspopulisten, nicht wir: Im Gegensatz zu Ihnen
    machen wir vielleicht populäre, nicht aber populistische
    Vorschläge.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie geben vor, mehr Sicherheit schaffen zu wollen.
    Das ist erst einmal in Ordnung. Es stellt sich nur die
    Frage, wie das vonstatten gehen soll. In den letzten Jah-
    ren sind Tausende Stellen bei den Polizeibehörden in den
    Ländern abgebaut worden. In Ihrem Privatisierungs-
    wahn, der sich nicht nur in Fragen der sozialen Gerech-
    tigkeit, sondern auch in Fragen der Sicherheit zeigt,
    übertragen Sie Sicherheitsaufgaben an private Unterneh-
    men, die für ein paar Euro am Flughafen Gepäckkontrol-
    len durchzuführen haben. Das sorgt nicht für mehr, son-
    dern für weniger Sicherheit. Damit gefährden Sie auch
    in diesem Bereich durch willkürliche Privatisierung die
    Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland.

    Suchen Sie also nach Alternativen. Wir sollten der
    Gefahr des Terrors bürgerschaftliches, zivilgesellschaft-
    liches Engagement entgegensetzen und deutlich machen,
    dass wir für bestimmte Werte der Demokratie und der
    Weltoffenheit stehen. Es muss eine friedliche Außenpo-
    litik betrieben werden. Es muss eine Integration ermög-
    licht werden, die gleiche Rechte und gleiche Teilhabe in
    diesem Land gewährleistet. Es muss auch darum gehen,
    im In- und Ausland die fortschrittlichen, progressiven
    Menschen, beispielsweise die Studenten im Iran, zu un-
    terstützen und ihnen Anerkennung zukommen zu lassen,
    um letztendlich Dogmatismus und Ideologie zu überwin-
    den. Das ist eine andere Herangehensweise, die zwar
    Zeit braucht, aber auf Dauer erfolgversprechend ist.

    Ich möchte noch einen letzten Punkt ansprechen.
    Wenn man möchte, dass die Menschen in diesem Land
    an demokratischen Entscheidungen teilhaben, für sie
    streiten und einstehen, dann hat das auch etwas mit
    sozialer Gerechtigkeit zu tun. Denn nur diejenigen, die
    materiell gut versorgt sind und nicht jeden Tag über das
    Essen und die Finanzierung der nächsten Woche nach-
    denken müssen, sind in der Lage, am gesellschaftlichen
    Leben und an demokratischen Prozessen teilzuhaben.
    Ich glaube, dass im Haushaltsplanentwurf in diesem
    Sinne nichts Progressives enthalten ist. Stattdessen wird
    Sie, wie Jutta Limbach zu Recht sagt, das Verfassungs-
    gericht wie in den letzten Jahren auch regelmäßig in Ihre
    Schranken verweisen.

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    (C (D Zum Ende der Sommerpause auch von mir noch ein ütiges Wort: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, enosse Edathy! Danke. Das Wort hat die Kollegin Silke Stokar, Bündnis 90/ ie Grünen. Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)


    (Beifall bei der LINKEN)