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ID1604512500

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/45 a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 4369 C 4369 C 4369 D 4378 B 4380 D 4385 A 4387 A 4413 C 4416 A 4417 D 4419 B 4421 B 4422 A 4422 D 4423 D 4424 C 4425 C Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 I n h a l Nachruf auf den ehemaligen Bundestagspräsi- denten Dr. Rainer Barzel . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Bundesratspräsi- denten Holger Börner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Herbert Hupka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hans Raidel, Renate Blank, Uta Zapf, Dr. Lothar Bisky, Hans-Michael Goldmann, Gerhard Wächter und Franz Obermeier . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Omid Nouripour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: D C D A G U B J J 4367 B 4368 A 4368 C 4369 B 4369 C 4369 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4390 C 4394 C undestag er Bericht ung . September 2006 t : r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 4397 C 4399 B 4402 A 4404 A 4404 C 4406 D 4408 B 4409 C 4411 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 4426 D 4427 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4428 C 4430 B 4473 A Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maik Reichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N d A Z E V T G A N B – – ( s G A E ( d B z ( A E ( d B s z 2 9 1 g 4430 D 4431 B 4432 A 4434 A 4435 C 4438 A 4439 B 4441 D 4443 D 4446 A 4447 B 4449 A 4450 C 4452 B 4453 C 4456 C 4458 B 4460 A 4461 C 4462 B 4464 A 4465 C 4466 C 4468 C 4469 B 4470 C 4472 C 4472 C nlage 2 achträglich abgedruckte Liste der entschul- igten Abgeordneten (44. Sitzung) . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des ersicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, agesordnungspunkt 28) abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes 43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- atztagesordnungspunkt 10) ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung des Abgeordneten Garrelt Duin SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Ein- elplan 06 – Bundesministerium des Innern 40. Sitzung, Tagesordnungspunkt I) . . . . . . . nlage 6 rklärung des Abgeordneten Ernst Kranz SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Druck- ache 16/2065 über den Entwurf eines Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 3, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 1 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 25 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 29 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4473 C 4473 D 4474 C 4475 C 4475 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4367 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 42. Sitzung, Seite 3907 (C) zweiter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 2007 hatte das Ziel, den Aus- stoß in der zweiten Periode 2008–2012 um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.“ Seite 3908 (A) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir haben eine Vielzahl von Ausnahme- regelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ers- ten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regel.“ Seite 3914 (B) erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wenn das Europäische Gericht erster In- stanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland ent- scheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung prü- fen.“ 43. Sitzung, Seite 4125, die Fußnoten 2) und 3) sind zu streichen. 43. Sitzung, Seite 4227 (B), die abgedruckte Rede von Christian Lange (Backnang) (SPD) ist durch die Rede von Gabriele Fograscher (SPD) zu ersetzen (Anlage 3). 44. Sitzung, Seite V und 4363, in die Anlage 16 ist der Name „Ernst Kranz“ einzufügen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4473 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta- rierkonferenz eine Testamentsdatei. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A A h f r s z z r r b B d d u z m N s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.09.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 05.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 05.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 05.09.2006* Brase, Willi SPD 05.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 05.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 05.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 05.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 05.09.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 05.09.2006 Liebing, Ingbert CDU/CSU 05.09.2006* Meckel, Markus SPD 05.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 05.09.2006 Thönnes, Franz SPD 05.09.2006* Wächter, Gerhard CDU/CSU 05.09.2006 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Zapf, Uta SPD 05.09.2006 A B B B F F H L N S S (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Nachträglich abgedruckte Liste der entschuldigten Abgeordneten (44. Sitzung) nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) Gabriele Fograscher (SPD): Die Bundesregierung at am 22. Juni 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Re- orm des Personenstandsrechts – Personenstandsrechts- eformgesetz – PStRG – beschlossen. Der Gesetzentwurf ieht die Ablösung des geltenden Personenstandsgeset- es durch ein neues Personenstandsgesetz und die damit usammenhängenden Änderungen sonstigen Bundes- echts vor. Schwerpunkte der Reform sind, die Einfüh- ung elektronischer Personenstandsregister anstelle der isherigen papiergebundenen Personenstandsbücher, die egrenzung der Fortführung der Personenstandsregister urch das Standesamt sowie die Abgabe der Register an ie Archive, die Ersetzung des Familienbuchs durch Be- rkundungen in den Personenstandsregistern, die Redu- ierung der Beurkundungsdaten auf das für die Doku- entation des Personenstandes erforderliche Maß, die euordnung der Benutzung der Personenstandsbücher owie die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich är, Dorothee CDU/CSU 30.06.2006 odewig, Kurt SPD 30.06.2006 ollen, Clemens SPD 30.06.2006 ischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 ricke, Otto FDP 30.06.2006 ilsberg, Stephan SPD 30.06.2006 opez, Helga SPD 30.06.2006 iebel, Dirk FDP 30.06.2006 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 trothmann, Lena CDU/CSU 30.06.2006 4474 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf überwiegend fachliche und klarstellende Vorschläge gemacht, die zum großen Teil die Zustim- mung der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung fan- den. Ein Bereich, der sicherlich in den anstehenden Aus- schussberatungen eine Rolle spielen wird, ist die Forde- rung Bayerns, Lebenspartnerschaften nicht vor dem Standesamt sondern zum Beispiel vor einem Notar schließen zu lassen. Diese so genannte Länderöffnungs- klausel lehnt somit eine Vereinheitlichung der bisher un- terschiedlichen landesrechtlichen Zuständigkeiten ab. Deshalb können nur bundeseinheitliche Beurkundungs- regelungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften das Ziel der Reform sein. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung zu. Zu Bedenken hierbei bleibt aber, dass der Bundesver- band der Rentenversicherungsträger Einwände erhebt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wurde in die Hin- terbliebenenversorgung der gesetzlichen Rentenversi- cherung einbezogen. Voraussetzung für diesen Anspruch ist das Bestehen der Lebenspartnerschaft zum Zeitpunkt des Todes. Da es, so die Rentenversicherungsträger, bis- lang sowohl an einer einheitlichen Zuständigkeit für die Begründung der eingetragenen Lebenspartnerschaft als auch an einheitlichen Meldepflichten der Familienge- richte und Standesämter fehle, sei ein Nachweis des Be- stehens der Lebenspartnerschaft für den überlebenden Lebenspartner oftmals sehr schwierig. Durch die Be- gründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft vor dem Standesamt würde sich die Beweisführung erleich- tern. Über diesen Punkt wird in den anstehenden Beratun- gen zu reden sein. Ich rege auch Gespräche mit den ent- sprechend betroffenen Verbänden an. Diese Länderöff- nungsklausel sollte eingehend geprüft werden. Ein weiterer Punkt, der uns in den Beratungen zu die- sem Gesetz beschäftigen wird, ist die Umstellung auf elektronische Register in einem Pilotprojekt. Es gibt viele fachliche Gründe für die Erprobung der elektronischen Register in einem Pilotprojekt in einem Bundesland. Das darf aber nicht dazu führen, dass die dringend notwendige bundesweite Einführung der elek- tronischen Register auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb stimme ich der Bundesregierung zu, die in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesra- tes erklärt hat, dass man im Rahmen dieses Gesetzes eine zweijährige Erprobung der Machbarkeit und Wirt- schaftlichkeit der elektronischen Register einrichten kann, die bundesweite Einführung aber nicht verschoben wird. Alles in allem liegt hier ein Gesetzentwurf vor, der die Führung von Personenstandsdaten erleichtert und so- wohl für die Behörden als auch für die Bürgerinnen und Bürger zum Abbau von Bürokratie führt. Über die von mir angesprochenen Punkte wird noch in den Ausschussberatungen zu reden sein. A ü T B u z h s k l T s T l s r x d x e a s s n v f t c b r s d B r h b a a c b x k ä p (C (D nlage 4 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- satztagesordnungspunkt 10) Gert Winkelmeier (fraktionslos): Wir sprechen heute ber die Notwendigkeit einer schnellen Reform des ranssexuellengesetzes in der Fassung von 1981. Das undesverfassungsgericht stellte am 6. Dezember 2005 nmissverständlich fest: „Die dem Transsexuellengesetz ugrunde liegenden Annahmen über die Transsexualität aben sich inzwischen in wesentlichen Punkten als wis- enschaftlich nicht mehr haltbar erwiesen.“ Damit er- ennt das Bundesverfassungsgericht die Realität der hier ebenden Transsexuellen an, die sich teilweise auch in ransgender-Netzwerken zusammengeschlossen haben. Unsere Gesellschaft ist im Alltag von klaren Ge- chlechterrollen und Geschlechtermerkmalen geprägt. ranssexuelle sind Menschen, deren Besonderheit darin iegt, dass sie zwar rein körperlich dem einen Ge- chlecht, vom Empfinden her jedoch dem jeweils ande- en Geschlecht angehören. Anders ausgedrückt: Transse- uelle, das sind Frauen, die sich als Mann, und Männer, ie sich als Frau fühlen. Die Besonderheit von Transse- uellen besteht darin, dass sie zwar rein körperlich dem inen Geschlecht, bewußtseinsmäßig jedoch dem jeweils nderen Geschlecht angehören. Sie sind anders, sie ent- prechen nicht den in den Gesetzen vorgegebenen Ge- chlechterrollen. Ihnen gegenüber gibt es auch heute och sehr starke Vorurteile, die aus Unwissenheit und or allem aus Intoleranz resultieren. Bei den Betroffenen ührt das meist zu sehr schweren persönlichen Konflik- en und kann auch Auswirkungen auf alle Lebensberei- he haben, bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Da- ei wollen Transsexuelle keinen Sonderstatus sondern espektierter Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Und ie möchten wie alle anderen selbstbestimmt leben. In iesem Sinne werde ich auch dem Antrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen zustimmen. Es geht darum, das Transsexuellenrecht zu reformie- en und die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft der eutigen Zeit dort einfließen zu lassen. Transsexuelle ha- en das Recht, den Vornamen des anderen Geschlechtes nzunehmen. Es ist nicht hinzunehmen, dass sie dafür, ußer ihrem eigenen Willen, auch noch eine gutachterli- he Prognose und noch eine Karenzzeit von drei Jahren enötigen. Geltendes Recht ist derzeit auch noch, dass Transse- uelle ihren personenstandsrechtlichen Status ändern önnen. Voraussetzung dafür ist aber ein geschlechtsver- ndernder operativer Eingriff, der sie dauerhaft fort- flanzungsunfähig machen muss. Die Betroffenen dür- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4475 (A) (C) (B) ) fen zudem auch nicht verheiratet sein. Gegebenenfalls müssen sie sich scheiden lassen. Das ist der momentane Ist-Zustand. Zum Glück hat das Bundesverfassungsge- richt festgestellt, dass diese Voraussetzungen in der heu- tigen Zeit unhaltbar sind. Der operative Eingriff bezüg- lich des äußeren Erscheinungsbildes und die Herstellung der Fortpflanzungsunfähigkeit dürfen nicht mehr in das neue Transsexuellenrecht einfließen. Transsexuelle haben derzeit auch Probleme in ihrer Reisefreiheit. Im Zusammenhang mit der Einführung ei- nes maschinenlesbaren Reisepasses muss im Pass ein Geschlechtsvermerk stehen. Transsexuelle kommen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und einem anders sexua- lisierten Vornamen in Widerspruch zu dem, was in ihrem maschinenlesbaren Reisepass steht. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten, wenn sie sich zum Beispiel bei der Einreise in ein anderes Land in einer fremden Spra- che über einen so intimen Sachverhalt wie die Transse- xualität verständigen müssen. Dazu können auch noch nicht vorhandene Toleranz und Vorurteile seitens der Grenzbehörden kommen. Bis zum 31. Dezember 2005 konnten sich die Betroffenen mit einem nichtmaschinen- lesbaren Reisepass behelfen. Diese Möglichkeit ist aber seit einem halben Jahr ausgelaufen, weil diese Reise- pässe nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Auch dies ist ein Grund, warum die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur Refor- troffenen sollte hier sehr schnell ein vernünftiges und der Realität entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Anlage 5 Erklärung der Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 06 – Bundesministe- rium des Innern (40. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 1) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 16/2065 über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sit- mierung des Transsexuellenrechts vorlegen muss. Das Problem ist bekannt. Bisher redet sich die Bundesregie- rung damit heraus, dass sie dieses Gesetz zeitnah vorle- gen will. Was aber heißt zeitnah? Im Interesse der Be- M (D zung, Tagesordnungspunkt 29 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet „Nein“. 45. Sitzung Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die beiden Einzelpläne, über die wir heute

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    (C (D eraten – Einzelplan 07 für das Bundesministerium der ustiz und Einzelplan 19 für das Bundesverfassungsgeicht –, sind weniger wegen des Volumens der veranchlagten Haushaltsmittel von Bedeutung. Von Bedeuung sind sie aber aufgrund der Institutionen, die in nserem Rechtsstaat eine große Rolle spielen. Für die Einzelpläne gilt, dass sich gegenüber dem ahr 2006 nur geringfügige Veränderungen zeigen. Das st bedingt durch die Strukturen, in denen die Personalusgaben die übrigen Ausgaben deutlich dominieren. as bedeutet einerseits, dass in diesen Einzelplänen icht kurzfristig wirkliche Einsparungen erzielt werden önnen. Andererseits bedeutet das aber auch, dass wir ns als Mitglieder des Haushaltsausschusses insbesonere die Stellenpläne genau anschauen müssen. Das Justizministerium wird in den kommenden Beatungen daher noch erläutern, warum zwei zusätzliche tellen notwendig sind. Diese Tendenz zum Stellenaufau zeigt sich übrigens auch in anderen Ministerien. Ofenbar vollzieht sich der Stellenabbau in den nachgelaerten Behörden wesentlich erfolgreicher als in den inisterien selbst. Jedenfalls weisen im Einzelplan 07 ediglich das Justizministerium selbst und das Deutsche atentund Markenamt eine Aufstockung der Hausaltsansätze auf. Beim Justizministerium sind es knapp Millionen Euro, natürlich auch bedingt durch die komende EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands. Beim eutschen Patentund Markenamt sind das gut ,5 Millionen Euro. Diese werden durch das Projekt Elektronische Schutzrechtsakte“ verursacht, ein IT-Proekt, das die führende Rolle des Deutschen Patentund arkenamtes sichern soll; denn in keinem anderen Paentamt Europas werden so viele Anträge eingereicht ie in Deutschland. amit das so bleibt, müssen wir investieren, um die Proesse zu optimieren und elektronisch unterstützen zu önnen. Meine Damen und Herren, das Bundesministerium er Justiz erfüllt zwei Aufgaben: einerseits die Gesetzgeung und Gesetzesanwendung im Bereich der Justiz, anererseits die Koordinierung der gesetzgeberischen Akivitäten auf nationaler und auf internationaler Ebene. iese Querschnittsfunktion ist in den vergangenen Jah en immer komplexer geworden. Neben der reinen uantität der Vorschriften auf nationaler, europäischer nd supranationaler Ebene ist auch die Komplexität der esetzgebung massiv angestiegen. Auf europäischer Ebene bietet sich dem BMJ im ommenden Jahr eine ganz besondere Möglichkeit, Einluss zu nehmen. Es ist die schon erwähnte EU-Ratsräsidentschaft. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir lle kennen die zum Teil absurden bürokratischen Geetze aus Brüssel. Ich möchte jetzt keine Beispiele nenen; wir kennen solche skurrilen Richtlinien alle aus der resse. Von der deutschen Ratspräsidentschaft versprehe ich mir nicht nur, dass unnötige bürokratische Richtinien und Verordnungen ausbleiben; vielmehr fordere Dr. Ole Schröder ich unsere Bundesjustizministerin auf, sich auf ihre originäre Aufgabe zu besinnen, nämlich das Abschaffen von unnötigen Richtlinien und Verordnungen. Dies muss auf europäischer Ebene und auf nationaler Ebene forciert werden. Klar ist, dass diese Aufgaben Geld kosten werden. Aus diesem Grund sieht der Kabinettsentwurf die Aufstockung einiger Haushaltstitel des Ministeriums vor; in der Summe sind das etwa 5 Millionen Euro. Wichtig ist, dass wir das Geld nicht nur ausgeben, sondern es in Bürokratieabbau investieren. Das wird uns mittelund langfristig nutzen. Ebenfalls im Haushalt vorgesehen sind erste Mittel für die Umsetzung eines Modellprojekts zur Überprüfung von Gesetzen auf Verständlichkeit. Jeder kennt die Beispiele aus der eigenen Praxis. Wir können viel Geld einsparen, wenn die Gesetzesanwendung durch bessere Verständlichkeit günstiger wird. Wichtig ist aber auch, dass wir uns als Parlamentarier um dieses Projekt kümmern. Das ist nicht nur Aufgabe des Bundesministeriums der Justiz, sondern auch Aufgabe von uns Parlamentariern. Viele Gesetze werden auch durch unsere Ideen und durch unsere Anregungen komplizierter. Wir können viele zu kompliziert formulierte Gesetzesvorschläge auch im parlamentarischen Verfahren heilen. Daran sollten wir uns erinnern. Noch nicht explizit ausgewiesen im Haushaltsentwurf ist das neu zu schaffende Bundesamt für Justiz. Ich befürworte die angestrebte Trennung von den eigentlich ministeriellen Aufgaben im engeren Sinne und den Aufgaben der nichtministeriellen Bereiche. Ich meine, dass wir dadurch Gelder einsparen können und dass das ein hervorragendes Vorbild dafür ist, wie wir die Rollenverteilung zwischen Berlin und Bonn vernünftig und effizient gestalten können. Das ist ein Modell, das vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen sicherlich auch für andere Ministerien als Vorbild dienen kann. Das BMJ ist natürlich auch für die Rechtsdurchsetzung zuständig. Im Bereich des Sozialleistungsmissbrauchs, der auch haushaltspolitisch von großer Bedeutung ist – 33 Milliarden Euro des gesamten Haushaltes 2007 geben wir für Sozialleistungen aus –, sehe ich großen Handlungsbedarf. Sozialleistungsmissbrauch schadet allen in unserer Gesellschaft – sowohl den Leistungsträgern, die zu hohe Abgaben auf ihre Einkünfte zahlen müssen, als auch denjenigen, die wirklich hilfebedürftig sind. Das Problem ist: In unserer Gesellschaft wird der Sozialleistungsmissbrauch nicht ausreichend geächtet und verfolgt. Unsere formellen Normen, die Gesetze, werden nicht ausreichend umgesetzt. Auch die informellen Regeln, die Sozialnormen, funktionieren nicht richtig. Im Gegenteil, häufig erleben wir, dass Sozialleistungsmissbrauch nicht nur toleriert wird, sondern auch von Dritten explizit Anerkennung findet. Nur wenn wir den Sozialleistungsmissbrauch mit aller Härte verfolgen und bestrafen, dürfen wir auf eine gesellschaftliche Ächtung dieses asozialen Verhaltens hoffen. Ich meine, das ist ein wichtiges rechtspolitisches Projekt. b l I i d D S H u h b k g B m v f h d c n r h b h v g 1 d w b d p A d v H h e g s w a d r d (C (D Ich bin auf die Beratungen gespannt, die wir zu diesen eiden Einzelplänen erleben werden. Wir werden sicherich die einzelnen Haushaltsansätze intensiv diskutieren. ch hoffe, dass wir ebenso erfolgreich sein werden wie m letzten Haushaltsjahr. Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Wir kommen schließlich zu dem Geschäftsbereich es Bundesministeriums des Innern, Einzelplan 06. as Wort hat der Bundesinnenminister Dr. Wolfgang chäuble. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Wir leben in einer Zeit angespannter Sicherheit nd wir sind Teil eines weltweiten Gefahrenraums. Wir aben durch die jüngsten Vorfälle – die beiden Kofferomben, die glücklicherweise nicht zur Explosion geommen sind, aber auch die Planungen von Anschlägen egen die zivile Luftfahrt in Großbritannien sowie die esorgnisse der Sicherheitsbehörden im Zusammenhang it einem großen Popkonzert in Gelsenkirchen Ende des ergangenen Monats – Grund, den Kampf gegen die Geahren, die aus dem internationalen Terrorismus droen, mit aller Entschiedenheit ernst zu nehmen. Ich bin jemand, der immer sagt: Es gibt keine hunertprozentige Sicherheit. Das muss man auch in solhen Zeiten sagen. Die gibt es nicht und die kann es icht geben. Kein Staat kann diese Sicherheit garantieen, auch nicht der freiheitliche Rechtsstaat. Aber das eißt natürlich nicht, dass wir nicht die Verpflichtung haen, das Menschenmögliche zu tun, um so viel Sichereit wie irgend möglich zu gewährleisten und auch zu ersuchen, aus Erfahrungen, die wir sammeln, die richtien Konsequenzen zu ziehen. Deswegen bin ich froh, dass sich gestern die 6 Innenminister und -senatoren der Bundesländer vor em Hintergrund der Vorlage der Bundesregierung, die ir gemeinsam innerhalb der Regierung erarbeitet haen, auf ein Konzept für eine gemeinsame Antiterroratei geeinigt haben. Das ist eine gute Bewährungsrobe für den Föderalismus. Ich bin ein überzeugter nhänger des Föderalismus: Wir brauchen gerade auf em Feld der inneren Sicherheit das Zusammenwirken on Bund und Ländern. Aber wir müssen uns auch im inblick darauf bewähren, handlungsund einigungsfäig zu sein. Es hat lange genug gedauert. Jetzt haben wir s auf den Weg gebracht. Wir werden einen entsprechenden Gesetzentwurf züig erarbeiten, die Formulierungen abstimmen und chnell in Gesetzesberatungen eintreten. Dann müssen ir natürlich über die Einzelheiten reden. Ich glaube ber, wir haben insgesamt eine richtige Linie zwischen en Begrenzungen unserer Verfassung und dem Grundecht auf informationelle Selbstbestimmung im Rahmen es Datenschutzes einerseits und den Notwendigkeiten Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble einer funktionsfähigen Informationsvernetzung andererseits gefunden. Um es klar zu sagen: Es handelt sich nicht um eine Fahndungsdatei, sondern um ein System, das alle für die Terrorismusbekämpfung zuständigen Institutionen der Länder und des Bundes miteinander vernetzt. Das sind zweimal 16 Institutionen, also die jeweiligen Landespolizeien und die Landesämter für Verfassungsschutz, plus die drei Nachrichtendienste, der Zoll, das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei, also 38 Institutionen, die miteinander vernetzt sind. Wie gesagt, es handelt sich nicht um eine Fahndungsdatei. Es ist völlig klar: Erkenntnisse müssen dann umgesetzt werden. Es ist ein System gefunden worden, das zum einen sicherstellt, dass den verfassungsrechtlichen Bedingungen und Begrenzungen Rechnung getragen wird, und das zum anderen funktionieren kann und wird. Ich werbe dafür, dass wir die Gesetzesberatung zügig voranbringen, damit wir das System der Informationsvernetzung schnell beim Bundeskriminalamt einrichten und zum Funktionieren bringen können. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





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    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)





    (A) )


    (B) )


    Wir müssen in der Auswertung dessen, was uns alle
    – auch die Öffentlichkeit – in den letzten Wochen be-
    schäftigt hat, ein paar Konsequenzen ziehen. Wir haben
    unmittelbar am 10. August – die Verhaftungsaktion der
    britischen Behörden war, um daran zu erinnern, in der
    Nacht vom 9. zum 10. August – die Kontrollmaßnah-
    men an den Flughäfen, was das Handgepäck anbetrifft,
    verschärft und alle Mitarbeiter der Bundespolizei auf
    neue Bedrohungen sensibilisiert, die wir so vor den briti-
    schen Erkenntnissen bei den normalen Flugkontrollen
    vermutlich nicht detektiert hätten; das muss man klar sa-
    gen. Deswegen werden wir uns beim zivilen Flugver-
    kehr dauerhaft auf ein höheres Kontrollniveau einrichten
    müssen.

    Ich habe unmittelbar angestrebt, diesen Bereich auf
    europäischer Ebene zu harmonisieren; denn es hat kei-
    nen Sinn, in den einzelnen europäischen Ländern ein un-
    terschiedliches Kontrollniveau zu haben. Ich strebe auch
    an, dass wir die Schutz- und Kontrollmaßnahmen nicht
    je nach Konjunktur und öffentlicher Erregung herauf-
    und herunterfahren, sondern hier Stetigkeit haben. Über-
    haupt bin ich der Überzeugung: Je besser es uns gelingt,
    entschiedenes Handeln mit der notwendigen Gelassen-
    heit zu verbinden, umso eher haben wir die Chance, un-
    sere Mitbürgerinnen und Mitbürger davon zu überzeu-
    gen, dass wir das Menschenmögliche tun. Aber eine
    hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben.

    Wir müssen – das haben wir in den Haushaltsentwurf,
    der zur Beratung vorliegt, noch nicht einstellen können;
    da bitte ich um Ihre Mitwirkung – aus dem, was wir in
    unserem Land erkannt haben, ein Stück weit Konse-
    quenzen ziehen. Wir brauchen insbesondere im Bereich
    der Bundespolizei stärkere Möglichkeiten, den Bahn-
    verkehr zu kontrollieren. Wir können bei mehr als
    4 Millionen Bahnreisenden und mehr als 30 000 Zügen
    jeden Tag beim Bahnverkehr nicht das Maß an Kontrol-

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    (C (D en anlegen, wie wir es beim Flugverkehr haben; das eiß jeder. Trotzdem muss es etwa in großen Bahnhöfen ine stärkere Bestreifung mit Spürhunden, die Sprengtoff detektieren können, und eine stärkere Überwahung der Schienengleise auf mögliche Anschläge an chienengleisen geben. Dazu brauchen wir bestimmte echnische Einrichtungen an den Hubschraubern der undespolizei. Dies ist eine notwendige Maßnahme. Vor allen Dingen bin ich der Überzeugung – ich nutze ie Gelegenheit der Einbringung des Haushalts, dafür m Unterstützung zu werben –: Wir müssen die Mögichkeiten insbesondere der Verfassungsschutzbehören verstärken, im Vorfeld Informationen zu sammeln, ie uns in die Lage versetzen, Anschläge wenn irgend öglich zu verhindern. Dem dient die Antiterrordatei. Aber dem muss auch eine verbesserte Kontrolle des nternets dienen; dazu brauchen wir entsprechende sachiche und personelle Mittel. Dazu müssen wir auch weiere Möglichkeiten im Bereich des Bundesamtes für Verassungsschutz und – in einem begrenzten Maße – auch es Bundeskriminalamts nutzen können. Ich bitte um nterstützung, wenn wir in den kommenden Wochen an en Haushaltsausschuss und das Parlament mit entsprehenden Bitten herantreten werden. Ich bin darüber auch it dem Bundesfinanzminister im Gespräch. Den Haus altsentwurf haben wir ja schon Anfang Juli im Kabinett eraten. Ich füge gleich hinzu: Das Bundesministerium des Inern fühlt sich, wie alle anderen Ressorts auch, der aushaltspolitik dieser Regierung und der Koalition verflichtet. Deswegen müssen wir mit geringen Haushaltsuwächsen auskommen oder uns auf Einsparungen eintellen. Das haben wir in den vergangenen Jahren bereits etan; das werden wir auch in engem Einvernehmen und n vertrauensvollem Zusammenwirken in den kommenen Jahren tun. Das halte ich für notwendig und richtig. Aber es ist natürlich wahr: Wenn wir Erkenntnisse ätten, die besagen, dass wir in einem bestimmten Beeich mehr für die innere Sicherheit tun könnten, dann ürden wir fahrlässig handeln, wenn wir nicht versu hen würden, durch Umschichtungen, aber möglichereise auch an der einen oder anderen Stelle durch Mit elaufstockung zusätzliche Möglichkeiten zu erhalten. afür bitte ich um Unterstützung. Innere Sicherheit ist icht nur eine Frage von Gesetzen, sondern auch eine rage der zur Verfügung stehenden Sachund Personalittel. Das hängt miteinander zusammen. Ich will in diesem Zusammenhang wenigstens ein ort zum Technischen Hilfswerk sagen, weil ich finde, ass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technichen Hilfswerks den Dank und die Anerkennung des anzen Hauses verdient haben. Sie sind fast als Erste eispielsweise jetzt im Libanon vor Ort – sie machen icht nur Pläne oder stimmen sich darüber ab, was man achen könnte – und sorgen dafür, dass die Wasserver orgung wieder klappt. Sie verrichten einen gefährlichen ienst und bei fast jeder Katastrophe auf der Welt sind ie dabei. Das, was das Technische Hilfswerk internatio Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble nal heute leistet, ist zu einem Gütezeichen unseres Landes geworden. Deswegen haben wir im Haushaltsentwurf – ich werbe ja dafür, dass der Entwurf Ihre Zustimmung findet – die Mittel für das Technische Hilfswerk gegenüber dem Soll 2006 um 4,8 Millionen Euro auf 135,1 Millionen Euro aufgestockt, was einer Steigerung um 3,7 Prozent entspricht. Ich glaube, dass das angesichts der Bedeutung sowohl für den Schutz der Bevölkerung in unserem eigenen Land als auch für die internationalen Einsätze des Technischen Hilfswerks notwendig, vertretbar und richtig ist. Ich will in aller Kürze einen Punkt ansprechen, der uns schon bei den Haushaltsberatungen im letzten Jahr beschäftigt hat und der uns in diesem Jahr wieder beschäftigt. Ich meine die Mittel für die Integrationskurse. Neben der Gewährleistung der inneren Sicherheit ist die Arbeit für ein weiter verbessertes Zusammenleben aller Menschen in diesem Lande eine der wichtigsten Aufgaben der Innenpolitik. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich habe übrigens meine Bemerkungen über das
    Technische Hilfswerk bewusst dazwischen geschoben,
    um das Missverständnis zu vermeiden, dass das eine mit
    dem anderen unmittelbar etwas zu tun hätte. Natürlich
    gibt es da Beziehungen. Diese Aufgabe, die Integration
    zu verbessern – die Integrationsbeauftragte der Bundes-
    regierung, Frau Kollegin Böhmer, die im Kanzleramt an-
    gesiedelt ist, hat diese Arbeit mit dem Integrationsgipfel
    auf einen guten Weg gebracht –, ist eine der zentralen
    Aufgaben.

    Wir im Innenministerium konzentrieren uns auf die
    Aufgabe, die ganz spezifisch unsere Sache ist, nämlich
    auf die Beziehungen zu den Religionsgemeinschaften.
    So wie wir zu der katholischen und der evangelischen
    Kirche Beziehungen haben, müssen wir in Deutschland
    versuchen – es ist schwierig, das zu leisten –, ein Ver-
    hältnis zwischen Staat und muslimischen Gläubigen zu
    entwickeln. Das ist allein schon aufgrund der inneren
    Organisation der Muslime sehr schwierig. Manche sagen
    mir gelegentlich: Mach es wie in Österreich! Aber in Ös-
    terreich ist der Islam seit 1912 als Staatsreligion aner-
    kannt und es sind alle Muslime in einer öffentlich-recht-
    lichen Körperschaft zusammengefasst. Davon sind wir
    weit entfernt. Aber mit der Islamkonferenz will ich den
    Weg gehen, mit den Muslimen und allen anderen darü-
    ber zu reden, wie wir für das Ziel eines besseren Zusam-
    menlebens, Zusammenwirkens und einer gemeinsamen
    Verantwortung für die Grundwerte unserer Verfassung,
    für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit und Tole-
    ranz, das Menschenmögliche tun können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Über die Mittel für die Integrationskurse, die das
    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das sich auf
    allen Seiten des Hauses eines hohen Ansehens und einer
    großen Autorität erfreut, anbietet, haben wir im vergan-

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    (C (D enen Jahr und auch in diesem Jahr diskutiert. Es gibt wei Punkte, die in diesem Zusammenhang kritisch zu interfragen sind. Der eine Punkt betrifft die Zahl der eilnehmer an den Kursen und der andere die Dauer und usstattung der Kurse. Ich möchte erklären, warum wir, was die Dauer und usstattung der Kurse betrifft – damit hängt natürlich uch die Frage zusammen, wie viel Mittel pro Kurs ausegeben werden –, nichts verändert haben. Die Evaluaion dieser Kurse, die im Auftrag des Bundesamtes urch eine Beratungsfirma durchgeführt wird, dauert och an. Wir haben zwar einen Zwischenbericht, aber och keinen Abschlussbericht. In der vergangenen Wohe hat mir der Präsident des Bundesamtes, Schmid, geagt, es sei noch zu früh, irgendwelche Erkenntnisse zu iehen; das Ergebnis der Evaluation müsse abgewartet erden. Alles andere wäre ja auch kein verantwortbarer mgang mit Steuergeldern. Zu der Frage der Teilnehmer ist zu sagen, dass in dieem Jahr – entgegen manchen Befürchtungen während er Haushaltsberatungen 2006 – die veranschlagten Mitel in Höhe von 140,8 Millionen Euro nach allem, was ir Anfang September prognostizieren können, ausrei hen. Es gibt einen Haushaltsvermerk, der auch in den ntwurf für den Haushalt 2007 eingestellt wird. Wenn ie Mittel aufgrund der Zahl der Teilnehmer nicht auseichen sollten, werden sie entsprechend erhöht. Da wir ber bisher keinen Anhaltspunkt für höhere Teilnehmerahlen haben, sind wir in diesem Entwurf von den Zahen des Vorjahres ausgegangen. Ich bitte, dies nicht als ine Geringschätzung der Bedeutung dieser Integrationsurse oder als eine Vorwegnahme der Konsequenzen aus em Evaluationsprozess zu interpretieren. Wir sollten ber Konsequenzen erst dann reden, wenn die entsprehenden Ergebnisse der Evaluation vorliegen. Lassen Sie mich in aller Kürze eine letzte Bemerkung achen. In der Öffentlichkeit hat es gelegentlich Speku ationen gegeben, die Mittel für die Sportförderung eim Bundesminister des Innern würden im Haushaltsntwurf 2007 zurückgefahren. Ich nutze die Gelegenheit erne, darauf hinzuweisen, dass dies nicht der Fall ist. ielmehr ist das Gegenteil richtig. Im Haushaltsentwurf 2007 haben wir für die Fördeung des Spitzensports eine Summe von 108 Millionen uro vorgesehen. Das sind zwar nominell 16,6 Millioen Euro weniger als im Jahr 2006. Aber im Haushalt 006 haben wir für das Kunstund Kulturprogramm der ußballweltmeisterschaft in diesem Titel 10 Millionen uro und für die Sicherheit noch einmal 8,4 Millionen uro bereitgestellt. Trotz der Verringerung um 16,6 Mil ionen Euro kann man also von einer Steigerung der Mitel sprechen, da die gerade genannten Ausgaben in Höhe on 18,4 Millionen Euro nur in diesem Jahr anfielen. enn die Fußballweltmeisterschaft – sie war ein schönes reignis – ist, so traurig das auch ist, vorüber. (Heiterkeit – Zuruf von der FDP: Sie kann wiederkommen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







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    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble
    – Sie kann wiederkommen. Aber im Haushalt für das
    Jahr 2007 haben wir für eine Wiederholung keine Vor-
    sorge getroffen, Herr Kollege. Deswegen kann man da-
    von sprechen, dass die Mittel für die Förderung des Spit-
    zensportes steigen.

    Diese maßvolle Steigerung ist auch notwendig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich werbe auch sehr um Unterstützung in diesem Be-
    reich. Denn der Wettbewerb für unsere Athleten wird
    härter.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Olympia nach Berlin!)


    – Herr Kollege Benneter, die nächsten Olympischen
    Sommerspiele finden in Peking statt.


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: So kurzfristig haben wir nicht gedacht!)


    Ich sage voraus, dass für alle Athleten der Wettbe-
    werb von einer ungeheuer großen Intensität sein wird.
    Daher ist es wichtig, dass unsere Athleten faire Wettbe-
    werbschancen haben. Dafür müssen wir im Rahmen des
    Möglichen die notwendige Hilfe leisten. Das sind wir
    der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit unserer
    freiheitlichen Gesellschaftsordnung schuldig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Wir haben gezeigt, dass wir gute Gastgeber bei inter-
    nationalen Sportveranstaltungen sind. Wir hatten gerade
    wunderbare Weltreiterspiele in Aachen. Morgen begin-
    nen die Weltmeisterschaften im Hockey in Mön-
    chengladbach.


    (Beifall des Abg. Dr. Günter Krings [CDU/ CSU])


    Unsere Sportler leisten das ganze Jahr über – ich denke
    dabei auch an die Olympischen Winterspiele in Turin –
    Großartiges. Sie machen uns Freude und sind gute Vor-
    bilder. Auch deswegen verdienen sie unsere Unterstüt-
    zung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, der Haushalt des Bundes-
    ministers des Innern ist in einem hohen Maße durch Per-
    sonalkosten geprägt. Zwei Drittel des Haushaltes sind
    für die innere Sicherheit, für Bundespolizei, für Bundes-
    kriminalamt und für das Bundesamt für Verfassungs-
    schutz vorgesehen. Wir haben ein enges Finanzkorsett.
    Trotz aller notwendigen kritischen Betrachtungen bitte
    ich, diesen Aspekt nie aus den Augen zu verlieren.

    Ich freue mich auf eine intensive Beratung während
    der Haushaltsverhandlungen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)