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ID1604512300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/45 a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 4369 C 4369 C 4369 D 4378 B 4380 D 4385 A 4387 A 4413 C 4416 A 4417 D 4419 B 4421 B 4422 A 4422 D 4423 D 4424 C 4425 C Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 I n h a l Nachruf auf den ehemaligen Bundestagspräsi- denten Dr. Rainer Barzel . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Bundesratspräsi- denten Holger Börner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Herbert Hupka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hans Raidel, Renate Blank, Uta Zapf, Dr. Lothar Bisky, Hans-Michael Goldmann, Gerhard Wächter und Franz Obermeier . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Omid Nouripour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: D C D A G U B J J 4367 B 4368 A 4368 C 4369 B 4369 C 4369 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4390 C 4394 C undestag er Bericht ung . September 2006 t : r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 4397 C 4399 B 4402 A 4404 A 4404 C 4406 D 4408 B 4409 C 4411 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 4426 D 4427 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4428 C 4430 B 4473 A Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maik Reichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N d A Z E V T G A N B – – ( s G A E ( d B z ( A E ( d B s z 2 9 1 g 4430 D 4431 B 4432 A 4434 A 4435 C 4438 A 4439 B 4441 D 4443 D 4446 A 4447 B 4449 A 4450 C 4452 B 4453 C 4456 C 4458 B 4460 A 4461 C 4462 B 4464 A 4465 C 4466 C 4468 C 4469 B 4470 C 4472 C 4472 C nlage 2 achträglich abgedruckte Liste der entschul- igten Abgeordneten (44. Sitzung) . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des ersicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, agesordnungspunkt 28) abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes 43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- atztagesordnungspunkt 10) ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung des Abgeordneten Garrelt Duin SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Ein- elplan 06 – Bundesministerium des Innern 40. Sitzung, Tagesordnungspunkt I) . . . . . . . nlage 6 rklärung des Abgeordneten Ernst Kranz SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Druck- ache 16/2065 über den Entwurf eines Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 3, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 1 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 25 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 29 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4473 C 4473 D 4474 C 4475 C 4475 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4367 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 42. Sitzung, Seite 3907 (C) zweiter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 2007 hatte das Ziel, den Aus- stoß in der zweiten Periode 2008–2012 um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.“ Seite 3908 (A) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir haben eine Vielzahl von Ausnahme- regelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ers- ten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regel.“ Seite 3914 (B) erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wenn das Europäische Gericht erster In- stanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland ent- scheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung prü- fen.“ 43. Sitzung, Seite 4125, die Fußnoten 2) und 3) sind zu streichen. 43. Sitzung, Seite 4227 (B), die abgedruckte Rede von Christian Lange (Backnang) (SPD) ist durch die Rede von Gabriele Fograscher (SPD) zu ersetzen (Anlage 3). 44. Sitzung, Seite V und 4363, in die Anlage 16 ist der Name „Ernst Kranz“ einzufügen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4473 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta- rierkonferenz eine Testamentsdatei. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A A h f r s z z r r b B d d u z m N s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.09.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 05.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 05.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 05.09.2006* Brase, Willi SPD 05.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 05.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 05.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 05.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 05.09.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 05.09.2006 Liebing, Ingbert CDU/CSU 05.09.2006* Meckel, Markus SPD 05.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 05.09.2006 Thönnes, Franz SPD 05.09.2006* Wächter, Gerhard CDU/CSU 05.09.2006 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Zapf, Uta SPD 05.09.2006 A B B B F F H L N S S (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Nachträglich abgedruckte Liste der entschuldigten Abgeordneten (44. Sitzung) nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) Gabriele Fograscher (SPD): Die Bundesregierung at am 22. Juni 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Re- orm des Personenstandsrechts – Personenstandsrechts- eformgesetz – PStRG – beschlossen. Der Gesetzentwurf ieht die Ablösung des geltenden Personenstandsgeset- es durch ein neues Personenstandsgesetz und die damit usammenhängenden Änderungen sonstigen Bundes- echts vor. Schwerpunkte der Reform sind, die Einfüh- ung elektronischer Personenstandsregister anstelle der isherigen papiergebundenen Personenstandsbücher, die egrenzung der Fortführung der Personenstandsregister urch das Standesamt sowie die Abgabe der Register an ie Archive, die Ersetzung des Familienbuchs durch Be- rkundungen in den Personenstandsregistern, die Redu- ierung der Beurkundungsdaten auf das für die Doku- entation des Personenstandes erforderliche Maß, die euordnung der Benutzung der Personenstandsbücher owie die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich är, Dorothee CDU/CSU 30.06.2006 odewig, Kurt SPD 30.06.2006 ollen, Clemens SPD 30.06.2006 ischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 ricke, Otto FDP 30.06.2006 ilsberg, Stephan SPD 30.06.2006 opez, Helga SPD 30.06.2006 iebel, Dirk FDP 30.06.2006 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 trothmann, Lena CDU/CSU 30.06.2006 4474 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf überwiegend fachliche und klarstellende Vorschläge gemacht, die zum großen Teil die Zustim- mung der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung fan- den. Ein Bereich, der sicherlich in den anstehenden Aus- schussberatungen eine Rolle spielen wird, ist die Forde- rung Bayerns, Lebenspartnerschaften nicht vor dem Standesamt sondern zum Beispiel vor einem Notar schließen zu lassen. Diese so genannte Länderöffnungs- klausel lehnt somit eine Vereinheitlichung der bisher un- terschiedlichen landesrechtlichen Zuständigkeiten ab. Deshalb können nur bundeseinheitliche Beurkundungs- regelungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften das Ziel der Reform sein. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung zu. Zu Bedenken hierbei bleibt aber, dass der Bundesver- band der Rentenversicherungsträger Einwände erhebt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wurde in die Hin- terbliebenenversorgung der gesetzlichen Rentenversi- cherung einbezogen. Voraussetzung für diesen Anspruch ist das Bestehen der Lebenspartnerschaft zum Zeitpunkt des Todes. Da es, so die Rentenversicherungsträger, bis- lang sowohl an einer einheitlichen Zuständigkeit für die Begründung der eingetragenen Lebenspartnerschaft als auch an einheitlichen Meldepflichten der Familienge- richte und Standesämter fehle, sei ein Nachweis des Be- stehens der Lebenspartnerschaft für den überlebenden Lebenspartner oftmals sehr schwierig. Durch die Be- gründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft vor dem Standesamt würde sich die Beweisführung erleich- tern. Über diesen Punkt wird in den anstehenden Beratun- gen zu reden sein. Ich rege auch Gespräche mit den ent- sprechend betroffenen Verbänden an. Diese Länderöff- nungsklausel sollte eingehend geprüft werden. Ein weiterer Punkt, der uns in den Beratungen zu die- sem Gesetz beschäftigen wird, ist die Umstellung auf elektronische Register in einem Pilotprojekt. Es gibt viele fachliche Gründe für die Erprobung der elektronischen Register in einem Pilotprojekt in einem Bundesland. Das darf aber nicht dazu führen, dass die dringend notwendige bundesweite Einführung der elek- tronischen Register auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb stimme ich der Bundesregierung zu, die in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesra- tes erklärt hat, dass man im Rahmen dieses Gesetzes eine zweijährige Erprobung der Machbarkeit und Wirt- schaftlichkeit der elektronischen Register einrichten kann, die bundesweite Einführung aber nicht verschoben wird. Alles in allem liegt hier ein Gesetzentwurf vor, der die Führung von Personenstandsdaten erleichtert und so- wohl für die Behörden als auch für die Bürgerinnen und Bürger zum Abbau von Bürokratie führt. Über die von mir angesprochenen Punkte wird noch in den Ausschussberatungen zu reden sein. A ü T B u z h s k l T s T l s r x d x e a s s n v f t c b r s d B r h b a a c b x k ä p (C (D nlage 4 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- satztagesordnungspunkt 10) Gert Winkelmeier (fraktionslos): Wir sprechen heute ber die Notwendigkeit einer schnellen Reform des ranssexuellengesetzes in der Fassung von 1981. Das undesverfassungsgericht stellte am 6. Dezember 2005 nmissverständlich fest: „Die dem Transsexuellengesetz ugrunde liegenden Annahmen über die Transsexualität aben sich inzwischen in wesentlichen Punkten als wis- enschaftlich nicht mehr haltbar erwiesen.“ Damit er- ennt das Bundesverfassungsgericht die Realität der hier ebenden Transsexuellen an, die sich teilweise auch in ransgender-Netzwerken zusammengeschlossen haben. Unsere Gesellschaft ist im Alltag von klaren Ge- chlechterrollen und Geschlechtermerkmalen geprägt. ranssexuelle sind Menschen, deren Besonderheit darin iegt, dass sie zwar rein körperlich dem einen Ge- chlecht, vom Empfinden her jedoch dem jeweils ande- en Geschlecht angehören. Anders ausgedrückt: Transse- uelle, das sind Frauen, die sich als Mann, und Männer, ie sich als Frau fühlen. Die Besonderheit von Transse- uellen besteht darin, dass sie zwar rein körperlich dem inen Geschlecht, bewußtseinsmäßig jedoch dem jeweils nderen Geschlecht angehören. Sie sind anders, sie ent- prechen nicht den in den Gesetzen vorgegebenen Ge- chlechterrollen. Ihnen gegenüber gibt es auch heute och sehr starke Vorurteile, die aus Unwissenheit und or allem aus Intoleranz resultieren. Bei den Betroffenen ührt das meist zu sehr schweren persönlichen Konflik- en und kann auch Auswirkungen auf alle Lebensberei- he haben, bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Da- ei wollen Transsexuelle keinen Sonderstatus sondern espektierter Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Und ie möchten wie alle anderen selbstbestimmt leben. In iesem Sinne werde ich auch dem Antrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen zustimmen. Es geht darum, das Transsexuellenrecht zu reformie- en und die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft der eutigen Zeit dort einfließen zu lassen. Transsexuelle ha- en das Recht, den Vornamen des anderen Geschlechtes nzunehmen. Es ist nicht hinzunehmen, dass sie dafür, ußer ihrem eigenen Willen, auch noch eine gutachterli- he Prognose und noch eine Karenzzeit von drei Jahren enötigen. Geltendes Recht ist derzeit auch noch, dass Transse- uelle ihren personenstandsrechtlichen Status ändern önnen. Voraussetzung dafür ist aber ein geschlechtsver- ndernder operativer Eingriff, der sie dauerhaft fort- flanzungsunfähig machen muss. Die Betroffenen dür- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4475 (A) (C) (B) ) fen zudem auch nicht verheiratet sein. Gegebenenfalls müssen sie sich scheiden lassen. Das ist der momentane Ist-Zustand. Zum Glück hat das Bundesverfassungsge- richt festgestellt, dass diese Voraussetzungen in der heu- tigen Zeit unhaltbar sind. Der operative Eingriff bezüg- lich des äußeren Erscheinungsbildes und die Herstellung der Fortpflanzungsunfähigkeit dürfen nicht mehr in das neue Transsexuellenrecht einfließen. Transsexuelle haben derzeit auch Probleme in ihrer Reisefreiheit. Im Zusammenhang mit der Einführung ei- nes maschinenlesbaren Reisepasses muss im Pass ein Geschlechtsvermerk stehen. Transsexuelle kommen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und einem anders sexua- lisierten Vornamen in Widerspruch zu dem, was in ihrem maschinenlesbaren Reisepass steht. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten, wenn sie sich zum Beispiel bei der Einreise in ein anderes Land in einer fremden Spra- che über einen so intimen Sachverhalt wie die Transse- xualität verständigen müssen. Dazu können auch noch nicht vorhandene Toleranz und Vorurteile seitens der Grenzbehörden kommen. Bis zum 31. Dezember 2005 konnten sich die Betroffenen mit einem nichtmaschinen- lesbaren Reisepass behelfen. Diese Möglichkeit ist aber seit einem halben Jahr ausgelaufen, weil diese Reise- pässe nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Auch dies ist ein Grund, warum die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur Refor- troffenen sollte hier sehr schnell ein vernünftiges und der Realität entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Anlage 5 Erklärung der Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 06 – Bundesministe- rium des Innern (40. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 1) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 16/2065 über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sit- mierung des Transsexuellenrechts vorlegen muss. Das Problem ist bekannt. Bisher redet sich die Bundesregie- rung damit heraus, dass sie dieses Gesetz zeitnah vorle- gen will. Was aber heißt zeitnah? Im Interesse der Be- M (D zung, Tagesordnungspunkt 29 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet „Nein“. 45. Sitzung Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Stünker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Zweitens. Herr Kollege Nešković, Sie können ganz
    icher sein, dass das, was Sie über das berichtet haben,
    as über den Bundesrat auf uns zukommt, in diesem
    aus in absehbarer Zeit keine Mehrheit finden wird. Sie
    aben zum Schluss dankenswerterweise gesagt, dass
    uch die Stellungnahme der Bundesregierung negativ
    ewesen ist.

    Drittens. Lieber Kollege Montag, nehmen Sie mir
    icht übel, dass ich auf Folgendes hinweise. Wie ich in
    en Sommerferien gelesen habe, sind Sie derjenige Kol-
    ege, der die zweitmeisten Reden im ersten Jahr dieser
    egislaturperiode gehalten hat. Ich will jetzt nicht bösar-

    ig werden und sagen: Ich warte darauf, dass Quantität in
    ualität umschlägt, Herr Montag.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre zu billig!)


    Das weiß ich ja. Das will ich auch nicht sagen. Es wäre
    uch mir zu billig gewesen. –


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Non multa, sed multum!)


    Ich meine wirklich, Sie könnten manchmal ein biss-
    hen freundlicher mit uns umgehen, Herr Kollege
    ontag. Das ist eigentlich das Einzige, was ich jetzt

    azu sagen will.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    In den mir verbleibenden sechseinhalb Minuten
    öchte ich kurz auf drei Themenbereiche eingehen, die

    ns in diesem Herbst, wie ich meine, ganz unmittelbar
    eschäftigen werden und die bisher noch nicht angespro-
    hen worden sind. Das eine ist eine sehr anspruchsvolle






    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    Aufgabe, die wir als Parlament vor uns haben. Unter der
    Überschrift Korruptionsbekämpfung müssen wir uns alle
    gemeinsam mit den Fragen der Abgeordnetenbeste-
    chung auf allen parlamentarischen Ebenen beschäftigen.
    Das wird in diesem Herbst im Rechtsausschuss unsere
    Aufgabe sein.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hoffentlich!)


    Der geltende Straftatbestand des Stimmenkaufs, geregelt
    in § 108 e StGB, genügt den von Deutschland eingegan-
    genen internationalen Verpflichtungen nicht mehr, wie
    einige vielleicht wissen. Ich möchte hier insbesondere
    auf das von uns unterzeichnete UN-Übereinkommen ge-
    gen Korruption vom 30. Oktober 2003 hinweisen, das
    am 14. Dezember 2005 in Kraft getreten ist.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Im Dezember dieses Jahres wird die erste Vertragsstaa-
    tenkonferenz zu diesem Übereinkommen stattfinden. Ich
    meine, es ist deshalb angezeigt, dass wir noch vor Be-
    ginn dieser Konferenz deutlich machen, dass Deutsch-
    land auf dem Weg der Ratifizierung und der Umsetzung
    in deutsches Recht ist.


    (Beifall des Abg. Lothar Binding [Heidelberg] [SPD] sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bedenken Sie, dass wir als Einzige geklatscht haben!)


    Eine zweite Notwendigkeit ergibt sich aus zwei Urtei-
    len der Strafsenate des Bundesgerichtshofs aus jüngster
    Zeit. Ein Urteil des 5. Strafsenats vom 9. Mai 2006 be-
    traf den so genannten Wuppertaler Korruptionsskandal.
    Ein zweites Urteil des 2. Strafsenats vom 12. Juli 2006
    betraf den so genannten Kölner Müllskandal. In beiden
    Urteilen haben die Senate klargestellt, dass kommunale
    Mandatsträger keine Amtsträger im Sinne von
    § 11 StGB sind – dieser Meinung war ich schon immer;
    die überwiegende Anzahl der OLGs war anderer Mei-
    nung –, sodass §§ 331 ff. StGB – Amtshaftungsdelikte,
    wie wir früher gesagt haben – keine Anwendung finden
    können. Frau Harms, die jetzt Generalbundesanwältin
    ist, hat im Urteil des 5. Strafsenats ausdrücklich darauf
    hingewiesen, dass wir hier mittlerweile eine Regelungs-
    lücke haben. Es gehört zur Glaubwürdigkeit der Politik,
    dass wir uns jetzt der Aufgabe stellen, diese Regelungs-
    lücke in der Tat zu schließen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Deshalb wollte ich heute in dieser Debatte mit Nach-
    druck auf die genannten Problemkreise hinweisen. Da es
    sich hierbei letztlich um Parlamentsrecht handelt, sollten
    wir nicht gemeinsam auf einen Regierungsentwurf war-
    ten; darauf dürfen wir auch nicht warten. Wir müssen die
    Kraft haben, genau dies aus dem Parlament heraus zu re-
    geln. Das gehört zu den ureigenen demokratischen Auf-

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    (C (D aben, die wir zu lösen haben. Ich fordere uns auf, diese ufgabe in diesem Herbst gemeinsam zu lösen. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ierzu gibt es Überlegungen und Eckpunkte, sodass wir
    u einer auch in der Öffentlichkeit glaubwürdigen Lö-
    ung kommen können.

    Zweiter Punkt – mir läuft die Zeit weg –: Verabschie-
    ung einer Antiterrordatei. Ich will es kurz machen. Et-
    as Schriftliches liegt uns bisher nicht vor. Der Rechts-

    usschuss wird in dieser Sache nicht federführend,
    ondern nur mitberatend sein. Auch wir im Rechtsaus-
    chuss haben aber die Verantwortung, uns das, was si-
    herlich notwendig ist, sehr gründlich anzusehen. Wir
    üssen uns unserer Verantwortung bewusst werden, bei

    er entschlossenen Bekämpfung von Terrorismus und
    ei allem Einsatz für die innere Sicherheit auch die
    renzen des rechtsstaatlich Verantwortbaren ganz genau

    u sehen.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vergleiche Religionszugehörigkeit!)


    erade wir in der Rechtspolitik müssen sehr genau da-
    auf Obacht geben, dass wir hier gemeinsam das Rich-
    ige wollen und auch schaffen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich einen letzten Punkt nennen. Man
    önnte fast bösartig sagen: So wie Cato immer forderte:
    Aber auf jeden Fall muss Karthago zerstört werden“,
    ommt der Stünker zum Schluss jeder Haushaltsrede
    um selben Thema. – Ja, ich komme wieder zum Thema
    er großen Justizreform. Quo vadis? Wohin geht der
    eg bei der großen Justizreform? Ich sage das aus gege-

    enem Anlass. Wir werden in einigen Wochen darüber
    u reden haben.

    Ich bin der festen Überzeugung – das gilt, denke ich,
    ür meine Fraktion und meine Arbeitsgruppe genauso –:
    er Deutsche Bundestag wird es nicht hinnehmen kön-
    en, wenn als Ergebnis der größten Justizreform seit
    889, wie die größte deutsche Tageszeitung schon vor
    wei Jahren getitelt hat, nur bleiben sollte: erstens die
    rivatisierung des Gerichtsvollzieherwesens und zwei-

    ens die Übertragung der Zuständigkeit für die Nachlass-
    achen vom Amtsgericht auf die Notare. Das kann es
    icht sein. Das wird der Weg nicht sein, der mit uns zu
    ehen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ber nach den letzten Beschlüssen der JuMiKo scheint
    s dort in diese Richtung zu laufen. Das ist nicht unser
    eg.

    Wenn man das Gerichtsvollzieherwesen ändern will,
    uss man sogar Art. 34 Grundgesetz ändern. Dafür

    raucht man eine Zweidrittelmehrheit in diesem Haus.
    ir werden diesen Weg nicht mitgehen. Das ist der fal-

    che Weg. Ich kann von daher nur dazu auffordern und






    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    dafür werben, dass wir uns in der Tat über Struktur-
    reformen unterhalten.

    Wenn man eine Reform der Justiz will, dann ist auch
    das der falsche Weg, was jetzt wieder von einigen Län-
    derjustizministern vorgeschlagen wurde. Man meint, die
    Entlastung der Strafgerichte über eine Ausweitung des
    beschleunigten Verfahrens erreichen zu können, wie in
    diesen Tagen in der Presse zu lesen war. Das sind die
    Gedanken der 90er-Jahre, die uns schon damals nicht
    weitergebracht haben. Wer das beschleunigte Verfahren
    kennt, der weiß, was das heißt: einfacher Sachverhalt,
    klare Beweislage. Wer meint, dass dies die Verfahren
    sind, die die Strafgerichte wirklich belasten, der kennt
    sich in der Strafjustiz nicht aus, der kennt sich im Ergeb-
    nis im eigenen Haus nicht aus.


    (Beifall bei der SPD – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es! Eine Rede voller Wahrheiten! – Zuruf von der SPD: Eine Rede voller Kompetenz!)


    Das kann also nicht der Weg sein.

    Deshalb werbe ich dafür, dass wir in diesem Herbst in
    wirklich fundierte Gespräche mit den Länderjustizminis-
    tern einsteigen, wenn es darum geht, über die Reform
    der Justiz zu reden, über die Bereitstellung der notwen-
    digen Ressourcen für die Justiz im Sinne des Rechts-
    staats. Darüber sind wir uns hier alle einig. Wir reden zu-
    künftig über Strafbarkeit von Doping, über erhöhte
    Strafandrohung bei Fleischskandalen oder auch über ein
    Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen. Wenn Poli-
    tik so etwas auf den Weg bringt, brauchen wir überall ir-
    gendwann die Justiz. Dafür brauchen wir in der Justiz
    die sachlichen und personellen Ressourcen. Die werden
    wir nicht über mehr Geld bekommen können, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen; das weiß ich auch. Dafür brau-
    chen wir auch nicht mehr Geld. Dafür brauchen wir auch
    nicht mehr Personal in den Ländern. Was wir brauchen,
    sind wirkliche Strukturreformen. Man muss den Mut ha-
    ben, die durchzuführen.

    Ich nenne noch drei Punkte und dann bin ich mit mei-
    ner Rede auch fertig, Frau Präsidentin: erstens Dreistu-
    figkeit in der ordentlichen Gerichtsbarkeit, zweitens
    neue Strukturen der sachlichen Zuständigkeiten in Straf-
    verfahren und drittens eine einheitliche öffentliche Ge-
    richtsbarkeit. Lassen Sie uns darüber reden und nicht
    über die alten Kamellen aus den 90er-Jahren; denn damit
    werden wir die Justiz im neuen Jahrhundert nicht weiter-
    bringen.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege

Dr. Ole Schröder, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die beiden Einzelpläne, über die wir heute

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    (C (D eraten – Einzelplan 07 für das Bundesministerium der ustiz und Einzelplan 19 für das Bundesverfassungsgeicht –, sind weniger wegen des Volumens der veranchlagten Haushaltsmittel von Bedeutung. Von Bedeuung sind sie aber aufgrund der Institutionen, die in nserem Rechtsstaat eine große Rolle spielen. Für die Einzelpläne gilt, dass sich gegenüber dem ahr 2006 nur geringfügige Veränderungen zeigen. Das st bedingt durch die Strukturen, in denen die Personalusgaben die übrigen Ausgaben deutlich dominieren. as bedeutet einerseits, dass in diesen Einzelplänen icht kurzfristig wirkliche Einsparungen erzielt werden önnen. Andererseits bedeutet das aber auch, dass wir ns als Mitglieder des Haushaltsausschusses insbesonere die Stellenpläne genau anschauen müssen. Das Justizministerium wird in den kommenden Beatungen daher noch erläutern, warum zwei zusätzliche tellen notwendig sind. Diese Tendenz zum Stellenaufau zeigt sich übrigens auch in anderen Ministerien. Ofenbar vollzieht sich der Stellenabbau in den nachgelaerten Behörden wesentlich erfolgreicher als in den inisterien selbst. Jedenfalls weisen im Einzelplan 07 ediglich das Justizministerium selbst und das Deutsche atentund Markenamt eine Aufstockung der Hausaltsansätze auf. Beim Justizministerium sind es knapp Millionen Euro, natürlich auch bedingt durch die komende EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands. Beim eutschen Patentund Markenamt sind das gut ,5 Millionen Euro. Diese werden durch das Projekt Elektronische Schutzrechtsakte“ verursacht, ein IT-Proekt, das die führende Rolle des Deutschen Patentund arkenamtes sichern soll; denn in keinem anderen Paentamt Europas werden so viele Anträge eingereicht ie in Deutschland. amit das so bleibt, müssen wir investieren, um die Proesse zu optimieren und elektronisch unterstützen zu önnen. Meine Damen und Herren, das Bundesministerium er Justiz erfüllt zwei Aufgaben: einerseits die Gesetzgeung und Gesetzesanwendung im Bereich der Justiz, anererseits die Koordinierung der gesetzgeberischen Akivitäten auf nationaler und auf internationaler Ebene. iese Querschnittsfunktion ist in den vergangenen Jah en immer komplexer geworden. Neben der reinen uantität der Vorschriften auf nationaler, europäischer nd supranationaler Ebene ist auch die Komplexität der esetzgebung massiv angestiegen. Auf europäischer Ebene bietet sich dem BMJ im ommenden Jahr eine ganz besondere Möglichkeit, Einluss zu nehmen. Es ist die schon erwähnte EU-Ratsräsidentschaft. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir lle kennen die zum Teil absurden bürokratischen Geetze aus Brüssel. Ich möchte jetzt keine Beispiele nenen; wir kennen solche skurrilen Richtlinien alle aus der resse. Von der deutschen Ratspräsidentschaft versprehe ich mir nicht nur, dass unnötige bürokratische Richtinien und Verordnungen ausbleiben; vielmehr fordere Dr. Ole Schröder ich unsere Bundesjustizministerin auf, sich auf ihre originäre Aufgabe zu besinnen, nämlich das Abschaffen von unnötigen Richtlinien und Verordnungen. Dies muss auf europäischer Ebene und auf nationaler Ebene forciert werden. Klar ist, dass diese Aufgaben Geld kosten werden. Aus diesem Grund sieht der Kabinettsentwurf die Aufstockung einiger Haushaltstitel des Ministeriums vor; in der Summe sind das etwa 5 Millionen Euro. Wichtig ist, dass wir das Geld nicht nur ausgeben, sondern es in Bürokratieabbau investieren. Das wird uns mittelund langfristig nutzen. Ebenfalls im Haushalt vorgesehen sind erste Mittel für die Umsetzung eines Modellprojekts zur Überprüfung von Gesetzen auf Verständlichkeit. Jeder kennt die Beispiele aus der eigenen Praxis. Wir können viel Geld einsparen, wenn die Gesetzesanwendung durch bessere Verständlichkeit günstiger wird. Wichtig ist aber auch, dass wir uns als Parlamentarier um dieses Projekt kümmern. Das ist nicht nur Aufgabe des Bundesministeriums der Justiz, sondern auch Aufgabe von uns Parlamentariern. Viele Gesetze werden auch durch unsere Ideen und durch unsere Anregungen komplizierter. Wir können viele zu kompliziert formulierte Gesetzesvorschläge auch im parlamentarischen Verfahren heilen. Daran sollten wir uns erinnern. Noch nicht explizit ausgewiesen im Haushaltsentwurf ist das neu zu schaffende Bundesamt für Justiz. Ich befürworte die angestrebte Trennung von den eigentlich ministeriellen Aufgaben im engeren Sinne und den Aufgaben der nichtministeriellen Bereiche. Ich meine, dass wir dadurch Gelder einsparen können und dass das ein hervorragendes Vorbild dafür ist, wie wir die Rollenverteilung zwischen Berlin und Bonn vernünftig und effizient gestalten können. Das ist ein Modell, das vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen sicherlich auch für andere Ministerien als Vorbild dienen kann. Das BMJ ist natürlich auch für die Rechtsdurchsetzung zuständig. Im Bereich des Sozialleistungsmissbrauchs, der auch haushaltspolitisch von großer Bedeutung ist – 33 Milliarden Euro des gesamten Haushaltes 2007 geben wir für Sozialleistungen aus –, sehe ich großen Handlungsbedarf. Sozialleistungsmissbrauch schadet allen in unserer Gesellschaft – sowohl den Leistungsträgern, die zu hohe Abgaben auf ihre Einkünfte zahlen müssen, als auch denjenigen, die wirklich hilfebedürftig sind. Das Problem ist: In unserer Gesellschaft wird der Sozialleistungsmissbrauch nicht ausreichend geächtet und verfolgt. Unsere formellen Normen, die Gesetze, werden nicht ausreichend umgesetzt. Auch die informellen Regeln, die Sozialnormen, funktionieren nicht richtig. Im Gegenteil, häufig erleben wir, dass Sozialleistungsmissbrauch nicht nur toleriert wird, sondern auch von Dritten explizit Anerkennung findet. Nur wenn wir den Sozialleistungsmissbrauch mit aller Härte verfolgen und bestrafen, dürfen wir auf eine gesellschaftliche Ächtung dieses asozialen Verhaltens hoffen. Ich meine, das ist ein wichtiges rechtspolitisches Projekt. b l I i d D S H u h b k g B m v f h d c n r h b h v g 1 d w b d p A d v H h e g s w a d r d (C (D Ich bin auf die Beratungen gespannt, die wir zu diesen eiden Einzelplänen erleben werden. Wir werden sicherich die einzelnen Haushaltsansätze intensiv diskutieren. ch hoffe, dass wir ebenso erfolgreich sein werden wie m letzten Haushaltsjahr. Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Wir kommen schließlich zu dem Geschäftsbereich es Bundesministeriums des Innern, Einzelplan 06. as Wort hat der Bundesinnenminister Dr. Wolfgang chäuble. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Wir leben in einer Zeit angespannter Sicherheit nd wir sind Teil eines weltweiten Gefahrenraums. Wir aben durch die jüngsten Vorfälle – die beiden Kofferomben, die glücklicherweise nicht zur Explosion geommen sind, aber auch die Planungen von Anschlägen egen die zivile Luftfahrt in Großbritannien sowie die esorgnisse der Sicherheitsbehörden im Zusammenhang it einem großen Popkonzert in Gelsenkirchen Ende des ergangenen Monats – Grund, den Kampf gegen die Geahren, die aus dem internationalen Terrorismus droen, mit aller Entschiedenheit ernst zu nehmen. Ich bin jemand, der immer sagt: Es gibt keine hunertprozentige Sicherheit. Das muss man auch in solhen Zeiten sagen. Die gibt es nicht und die kann es icht geben. Kein Staat kann diese Sicherheit garantieen, auch nicht der freiheitliche Rechtsstaat. Aber das eißt natürlich nicht, dass wir nicht die Verpflichtung haen, das Menschenmögliche zu tun, um so viel Sichereit wie irgend möglich zu gewährleisten und auch zu ersuchen, aus Erfahrungen, die wir sammeln, die richtien Konsequenzen zu ziehen. Deswegen bin ich froh, dass sich gestern die 6 Innenminister und -senatoren der Bundesländer vor em Hintergrund der Vorlage der Bundesregierung, die ir gemeinsam innerhalb der Regierung erarbeitet haen, auf ein Konzept für eine gemeinsame Antiterroratei geeinigt haben. Das ist eine gute Bewährungsrobe für den Föderalismus. Ich bin ein überzeugter nhänger des Föderalismus: Wir brauchen gerade auf em Feld der inneren Sicherheit das Zusammenwirken on Bund und Ländern. Aber wir müssen uns auch im inblick darauf bewähren, handlungsund einigungsfäig zu sein. Es hat lange genug gedauert. Jetzt haben wir s auf den Weg gebracht. Wir werden einen entsprechenden Gesetzentwurf züig erarbeiten, die Formulierungen abstimmen und chnell in Gesetzesberatungen eintreten. Dann müssen ir natürlich über die Einzelheiten reden. Ich glaube ber, wir haben insgesamt eine richtige Linie zwischen en Begrenzungen unserer Verfassung und dem Grundecht auf informationelle Selbstbestimmung im Rahmen es Datenschutzes einerseits und den Notwendigkeiten Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble einer funktionsfähigen Informationsvernetzung andererseits gefunden. Um es klar zu sagen: Es handelt sich nicht um eine Fahndungsdatei, sondern um ein System, das alle für die Terrorismusbekämpfung zuständigen Institutionen der Länder und des Bundes miteinander vernetzt. Das sind zweimal 16 Institutionen, also die jeweiligen Landespolizeien und die Landesämter für Verfassungsschutz, plus die drei Nachrichtendienste, der Zoll, das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei, also 38 Institutionen, die miteinander vernetzt sind. Wie gesagt, es handelt sich nicht um eine Fahndungsdatei. Es ist völlig klar: Erkenntnisse müssen dann umgesetzt werden. Es ist ein System gefunden worden, das zum einen sicherstellt, dass den verfassungsrechtlichen Bedingungen und Begrenzungen Rechnung getragen wird, und das zum anderen funktionieren kann und wird. Ich werbe dafür, dass wir die Gesetzesberatung zügig voranbringen, damit wir das System der Informationsvernetzung schnell beim Bundeskriminalamt einrichten und zum Funktionieren bringen können. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





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    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)