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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Ruck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    er deutsche Export boomt. Die Investitionen nehmen
    ieder zu und die Binnenkonjunktur festigt sich.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese Trendwende ist natürlich auch der neuen Bun-
    esregierung unter Kanzlerin Merkel zu verdanken.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ir haben die Kraft zu einer stetigen Politik. Mit dem
    reiklang „Sanieren, Reformieren, Investieren“ haben
    ir den richtigen Ansatz gefunden, Deutschland wieder
    ach vorne zu bringen. Vorredner haben schon darauf
    ingewiesen, dass die große Koalition bereits konkret
    ngepackt hat. Bezüglich der Ausgabenseite haben wir
    en Entwurf eines Hartz-IV-Fortentwicklungsgesetzes






    (A) )



    (B) )


    Dr. Christian Ruck
    verabschiedet. Das Gesetz ist nicht eine gesetzliche Re-
    gelung für Sozialabbau, sondern stellt eine Initiative zur
    Korrektur von Fehlentwicklungen im Ausgabenbereich
    dar. Es verhindert Leistungsmissbrauch und löst läh-
    mende Verwaltungsverstrickungen. Ich erinnere nur an
    den explosionsartigen Anstieg der Zahl von Bedarfsge-
    meinschaften, gegründet von jungen Leuten. Genau das
    wollten wir alle doch nicht haben. Wir haben des Weite-
    ren Steuerschlupflöcher geschlossen, fragwürdige Ge-
    staltungsmöglichkeiten eingeschränkt und die Ausnut-
    zung von Gesetzeslücken eingedämmt.

    Bezüglich der Einnahmeseite haben wir das Steu-
    eränderungsgesetz unter Dach und Fach gebracht, und
    zwar im Rahmen eines vernünftigen finanz- und steuer-
    politischen Gesamtkonzepts. Wir tun das nicht aus Jux
    und Tollerei. Vielmehr gibt es keine Alternativen zu die-
    sen Maßnahmen. Dieses Gesamtkonzept zielt darauf ab,
    den europäischen Stabilitätspakt und die Verschuldungs-
    grenze des Art. 115 des Grundgesetzes im nächsten Jahr
    einzuhalten. Dagegen kann niemand sein. Das Steuerän-
    derungsgesetz ist ein wichtiger Schritt hin zur Haushalts-
    konsolidierung. Mit ihm wird genau das umgesetzt, was
    CDU/CSU und SPD gemeinsam im Koalitionsvertrag
    vereinbart haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich wehre mich energisch gegen das Stichwort „Arro-
    ganz“, das vonseiten der FDP gefallen ist. Wir haben den
    Mut gehabt, auch im Wahlkampf die Notwendigkeit von
    Steuererhöhungen deutlich zu machen. Wir von der CSU
    gewinnen im Gegensatz zu den Mitgliedern der FDP un-
    sere Wahlkreise in der Regel direkt. Das geht nicht, in-
    dem wir gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, die
    uns wählen, die Arroganz an den Tag legen, die Sie uns
    unterstellen.

    Unsere Familienpolitik zeigt, dass die große Koali-
    tion auch hier innovative Wege geht. Mit dem Elterngeld
    erhalten die Familien eine neue finanzielle Unterstüt-
    zung. Mit der Ausweitung der Kinderbetreuung, der
    steuerlichen Absetzbarkeit der Betreuungskosten und
    der Schaffung von mehr Familienfreundlichkeit am Ar-
    beitsplatz fördert die große Koalition die Familien. Uns
    ging es auch darum, dass die Elternteile oder die Frauen,
    die die Aufgabe der Kindererziehung wahrnehmen, in-
    dem sie zu Hause bleiben, nicht benachteiligt werden,
    sondern ebenfalls gefördert werden. Das war ein fester
    und wichtiger Bestandteil der CSU-Politik.


    (Otto Fricke [FDP]: Wie erklärt man das denn bei Hartz-IV-Empfängern?)


    Für die CSU geht Qualität vor Eile. Das gilt vor allem
    für die Gesundheitsreform. Hier ist der öffentliche
    Druck besonders groß, doch darf er uns nicht zu unüber-
    legten Entscheidungen zwingen, die wir alle dann als Pa-
    tienten und Beitragszahler bereuen würden.

    Der Finanzierungsfonds ist nicht ein Zweck an sich
    und gewiss auch nicht ein Grundstein für Kassensozia-
    lismus, wie das heute behauptet wurde; im Gegenteil, er
    ist Mittel zum Zweck, nämlich für mehr Transparenz,
    mehr Wettbewerb und mehr Rationalisierung. Wichtig

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    (C (D ind für uns auch der Erhalt der privaten Krankenversiherung und die Abkopplung der Gesundheitskosten von en Arbeitskosten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ziel bleibt: Es muss gewährleistet werden, dass der
    echnische Fortschritt im Gesundheitsbereich auch in
    ukunft jedermann zugute kommt.

    Zweck all unserer Reformen und Haushaltsentwürfe
    uss letztlich die Sicherung und Schaffung von
    rbeitsplätzen sein. Dazu müssen wir die Wirtschaft
    nd vor allem den Mittelstand ankurbeln. Dazu ist be-
    eits viel in Gang gesetzt, zum Beispiel das Gesetz zur
    teuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäfti-
    ung, zum Beispiel das Mittelstandsentlastungsgesetz,
    as in Arbeit ist, und das 6-Milliarden-Euro-Programm
    Neue Impulse für Innovation und Wachstum“.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    uch das Handwerk wurde von uns durch die Einfüh-
    ung der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerksleis-
    ungen wieder einigermaßen aufs Gleis gesetzt.

    Deswegen finde ich es unfair und nicht korrekt, dass
    rau Künast – jetzt ist sie nicht mehr da – behauptet, der
    undeswirtschaftsminister würde hier zu wenig tun.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Ein unglaublicher Vorwurf!)


    as alles sind ganz entscheidende Schritte, die in den
    rsten sieben Monaten aus diesem Haus gekommen sind.

    Der größte Treppenwitz ist, dass dem Bundeswirt-
    chaftsminister die hohen Strompreise angekreidet wer-
    en. Wenn von der grünen Politik in den sieben Jahren
    ot-Grün irgendetwas bleibt, dann ist es nicht die Dis-
    ussion um die Legehennenbatterien, sondern dann sind
    s die exorbitant gestiegenen Energiepreise; die haben
    ämlich vor allem die Grünen zu vertreten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Na, na! Die Welt ist wesentlich komplizierter! – Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: In den letzten sieben Monaten sind die Energiepreise enorm gestiegen, also zu Zeiten der großen Koalition!)


    Richtig ist, dass die große Koalition die Besteuerung
    er Unternehmen neu ordnet, damit Arbeitsplätze gesi-
    hert und geschaffen werden. Da möchte ich etwas an-
    prechen, was mir in der Debatte als etwas schräg aufge-
    allen ist. Es wird immer hin und her gerechnet, auf
    elchem Platz in Europa die Steuerbelastung der deut-

    chen Unternehmen steht. Der Kern des Problems ist
    och, dass wir mit einer massiven Abwanderung von Ar-
    eitsplätzen und Unternehmen ins Ausland zu kämpfen
    aben. Das hat eine ganze Reihe von Ursachen. Die
    orm der Besteuerung ist eine Ursache. Es gibt einige
    tellschrauben, an denen wir nicht drehen wollen. Zum
    eispiel kommen für uns Dumpinglöhne nicht infrage.
    as ist für uns kein Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Christian Ruck
    Deswegen müssen wir einen anderen Weg finden. Der
    hat dann etwas mit steuerlicher Entlastung zu tun.

    Die CSU-Landesgruppe will Waffengleichheit für
    Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es!)


    Wir wollen die Investitionskraft und die Standortbin-
    dung gerade der kleinen und mittleren Unternehmen
    stärken. Deswegen ist es für uns ganz wichtig, dass es zu
    einer vernünftigen Regelung bei der Erbschaftsteuer
    kommt, Frau Scheel. Da können wir über alles Vernünf-
    tige reden. Aber eine Regelung, die gerade provoziert,
    dass ausgelagert wird, bevor diese Regelung in Kraft
    tritt, ist genau das falsche Rezept, um Arbeitplätze zu si-
    chern.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, unsere Na-
    tionalmannschaft – das haben wir heute schon gehört –
    arbeitet hart daran, die Weltmeisterschaft zu gewinnen.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Jawohl!)


    Auch der Weltmeistertitel Deutschlands im Export ist
    das Ergebnis harter Arbeit. Wir müssen die Vorausset-
    zungen dafür erarbeiten, dass wir Spitze bleiben. Der
    Export ist der Motor unserer Wirtschaft; auch unsere so-
    ziale Balance im Innern hängt davon ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir leben vom Verkauf unseres international anerkann-
    ten Know-hows. Deswegen setzt auch die CSU auf eine
    starke, verbesserte Wettbewerbsfähigkeit des deutschen
    Bildungs- und Ausbildungssystems.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Um unsere Position in der Weltwirtschaft abzusi-
    chern, müssen wir auch unsere Außenbeziehungen opti-
    mieren, verzahnen und nachhaltig gestalten. Dazu ist die
    Verbesserung der transatlantischen Beziehungen ebenso
    wichtig wie ein neuer Anlauf zur Schaffung eines poli-
    tisch handlungsfähigen Europas. Denn es wird immer
    deutlicher, dass wir als Nationalstaat zwischen den gro-
    ßen ökonomischen und politischen Blöcken ohne ein
    funktionierendes Europa zerrieben würden.

    Wir benötigen als Deutschland eine gesicherte Ener-
    gie- und Rohstoffversorgung, ein faires Handelsregime
    und breit angelegte strategische Partnerschaften mit ei-
    ner Vielzahl von Staaten, auch mit den neuen politischen
    und ökonomischen Kräften wie China, Indien, Mexiko
    und Brasilien. Überall hier haben die Bundeskanzlerin
    und ihr Kabinett bereits entscheidende Akzente gesetzt.

    Allerdings verschärfen sich vielerorts in den Schwel-
    len- und Entwicklungsländern die Entwicklungspro-
    bleme. Sie gefährden langfristig auch Frieden und Wohl-
    stand in Deutschland und Europa. Deswegen ist die
    Ratio der Entwicklungspolitik als Teil unserer Außenbe-
    ziehungen nicht nur ein Element christlicher Solidarität
    und Verantwortung, sondern liegt auch im Interesse un-
    serer eigenen Sicherheit und der Position Deutschlands
    in der Welt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D eshalb treten wir für die Umsetzung des EU-Stufenlans für die Entwicklungsfinanzierung ebenso wie für emeinsames Handeln in Krisengebieten und schnelle ilfeleistung nach Katastrophen ein. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir stehen or wichtigen Entscheidungen. Bundestag und Bundesat müssen beweisen, dass wir in der Lage sind, das Verrauen, das die Bürger uns bei der Wahl geschenkt haen, zu mutigen und nachhaltigen Reformen zu nutzen. as nächste Entscheidende, was wir angehen müssen, ist ie Föderalismusreform. Sie macht unsere Entscheiungsprozesse transparenter, sorgt für schnellere politiche Entscheidungen und trägt dazu bei, dass unsere Deokratie wieder erfolgreicher wird und auf größere kzeptanz stößt. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass es Ministerräsident Stoiber und Herr Müntefering waren, die chon in der letzten Legislaturperiode die entscheidenen Weichenstellungen für dieses Reformwerk vorgeommen haben. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Wir brauchen bei den Reformprozessen nicht nur
    ut, sondern auch Kompromissfähigkeit. Die Koalition

    nd die Koalitionäre haben sich aus verschiedenen poli-
    ischen Richtungen aufeinander zubewegt und zusam-

    engefunden. Das ist oft ein schwieriger Prozess und
    eht, wie Sie sehen, nicht immer ohne Blessuren ab.


    (Heiterkeit bei der SPD – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: So schlimm?)


    ber wir sind zum Erfolg entschlossen, zum Wohle un-
    eres Landes. Auch wir von der CSU, Herr Struck, wer-
    en uns da einbringen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Petra Merkel für

ie SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Petra Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    olleginnen und Kollegen! Der Haushalt 2006, den wir
    n dieser Woche abschließend beraten, ordnet sich ein
    das kennen Sie jetzt schon – in den Dreiklang aus Sa-

    ieren, Reformieren und Investieren.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    nter dieser Zielsetzung hat die Koalition aus SPD,
    DU und CSU ihre Arbeit angetreten. Der Haushalt ist
    urch eine strikte Ausgabendisziplin geprägt. Er hat aber
    or allem ein Ziel: die Wachstumskräfte zu stärken und
    amit Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen.

    Die Beratungen des Haushalts 2006 wurden am
    . Juni im Haushaltsausschuss abgeschlossen. Dort fin-
    et übrigens die Kärrnerarbeit statt. Da werden ständig






    (A) )



    (B) )


    Petra Merkel (Berlin)

    folgende Fragen gestellt: Sind die Ausgaben realistisch?
    Sind die Einnahmen richtig veranschlagt? Wo kann ge-
    spart werden? Welche Strukturen müssen verändert wer-
    den, damit weniger ausgegeben wird?

    Die globalen Minderausgaben in den Fachetats
    – das sind die pauschalen Einsparsummen, die jedes
    Ressorts zu erbringen hat – konnten weitestgehend auf
    die Einzelposten verteilt werden. Das war für viele Kol-
    leginnen und Kollegen eine unglaubliche Arbeit. Das
    war anstrengend. Diese Arbeit ist – das können Sie sich
    vorstellen – nicht einfach.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir scheuen uns nicht vor internen Auseinanderset-
    zungen. Denn anders wäre es nicht dazu gekommen,
    dass wir die Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit in
    allen Ressorts um insgesamt 10,2 Millionen Euro senken
    werden. Das entspricht ungefähr 10 Prozent der Gesamt-
    ausgaben für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

    Wir halten auch an der pauschalen Stellenkürzung
    der letzten Jahre in den Bundesverwaltungen in Höhe
    von 1,5 Prozent fest. Das ist eine ziemlich große
    Summe. Im Gegenteil: In diesem Jahr mussten wir diese
    auf 1,6 Prozent erhöhen, weil wir die beschlossene Ar-
    beitszeitverlängerung umsetzen mussten.

    Allerdings stützt dieser Haushalt die politischen
    Schwerpunkte, mit denen Arbeitsplätze gesichert werden
    und neue entstehen. So sind während der Haushaltsbera-
    tungen trotz der nötigen Einsparungen die Investitions-
    ausgaben mit 23,2 Milliarden Euro konstant geblieben.
    Wir starten mit dem Haushalt 2006 unser 25-Milliar-
    den-Investitionsprogramm, das durch circa 12 Milliar-
    den Euro aus den Ländern und Kommunen ergänzt wird,
    also circa 37 Milliarden Euro umfassen wird. Wir ver-
    sprechen uns von diesem Investitionsprogramm mehr
    Arbeitsplätze und damit ein höheres Wirtschaftswachs-
    tum. Wir erwarten dadurch mehr Ausbildungsplätze. Wir
    wollen die Grundlage einer Existenz für die Jugendli-
    chen schaffen und das Handwerk stärken.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zum Beispiel werden, beginnend im Jahre 2006,
    6 Milliarden Euro für die Förderung der Forschung be-
    reitgestellt. Insgesamt 9,4 Milliarden Euro werden zur
    Förderung des Mittelstands durch Impulsprogramme,
    wie zum Beispiel das CO2-Gebäudesanierungspro-
    gramm, eingestellt und hoffentlich die Baukonjunktur
    stärker bewegen. Das Solar- und das Wärmedämmpro-
    gramm für Hausfassaden wirken doppelt: Auf der eine
    Seite wirken sie energiesparend; auf der anderen Seite
    setzen sie auf neue Techniken. 4,3 Milliarden Euro wer-
    den zusätzlich für Verkehrsinvestitionen ausgegeben und
    3 Milliarden Euro für die Vereinbarkeit von Familie und
    Beruf – das ist ein wichtiges Feld, wie Sie wissen – be-
    reitgestellt.

    Über den Haushalt versuchen wir bereits mit kurzfris-
    tigen Maßnahmen, das Wachstum zu stabilisieren. Wir
    verzichten im Haushalt 2006 bewusst auf weitergehende
    Einschnitte in Sozialleistungen und Bundesinvestitionen
    und akzeptieren eine eigentlich immer noch zu hohe

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    (C (D euverschuldung im Jahr 2006. Wir sind der Überzeuung, dass unsere Staatsfinanzen nicht allein mit einer igorosen Sparpolitik in Ordnung gebracht werden könen. ir brauchen einen Mix aus wachstumsund beschäftiungsfördernden Maßnahmen, einer Verbesserung der esetzlichen Rahmenbedingungen, einer entschlossenen aushaltskonsolidierung und trukturellen Reformen. Strukturveränderungen, die daüber hinaus für ein dauerhaftes Wachstum nötig sind, erden vorbereitet, zum Beispiel die Gesundheitsre orm, die Unternehmensteuerreform, die „Reichenteuer“ und die Föderalismusstrukturreform. Diese weren die Beratungen für den Haushalt 2007 und den inanzplan bis 2010 bestimmen. Als Mitglied des Haushaltsausschusses, das für den tat der Bundeskanzlerin zuständig ist, möchte ich ein ktuelles Thema aufgreifen, das Sie und mich bewegt nd von dem wir alle gepackt sind, obwohl wir gar nicht o recht gewusst haben, wie sehr es uns packen könnte. ahinter verbirgt sich aber ein sehr grundsätzliches ge ellschaftliches Thema; Herr Kauder, Sie haben es schon ngesprochen. Die Zeitungen überschlagen sich und fraen: Was ist los in Deutschland? „Hoppla – sind wir as?“ titelte Gerd Appenzeller vom „Tagesspiegel“ in er vergangenen Woche seinen Kommentar und bechrieb sehr treffend, was viele von uns bewegt. Ich öchte daraus zitieren: Wir mögen uns Deutschland ohne Weltmeisterschaft gar nicht vorstellen im Moment, ohne das Turnier, wohlgemerkt, nicht ohne den Titel, Das finde ich gut. – das ist etwas ganz anderes. … Entweder verändert uns diese Weltmeisterschaft, oder sie hat uns die Augen dafür geöffnet, dass wir längst anders sind, als wir dachten. Wir alle, die wir in diesem Land leben, ob wir nun hier geboren oder zugewandert sind, ob schon unsere Eltern einen deutschen Pass hatten oder den eines anderen Landes. … Wenn in Neukölln und auf dem Kurfürstendamm junge Türken und Araber, in Deutschlandfahnen gehüllt, nach dem Sieg gegen Polen frenetisch hupend Autokorsos veranstalten, kann uns das die Augen dafür öffnen, dass dieses Land vielleicht viel weiter ist, als wir dachten. Richtig: Deutschland ist bunt, nicht nur zur WM; enschen aus unterschiedlichen Ländern, bunte Trikots, emeinsames Feiern, gemeinsames Bangen um den richigen Schuss ins Tor und – natürlich – das gemeinsame ubeln, wenn der Treffer gelungen ist. Durch dieses geeinsame Erleben des friedlichen großen WM-Festes Petra Merkel entsteht mehr; es entsteht ein neues Gefühl der Nähe und Verständigung. Auch diejenigen sind gepackt, die sich nicht unbedingt für Fußball interessieren; auch ich habe das gemerkt. Das gemeinsame bunte Leben in Deutschland scheint mit dieser Fußballweltmeisterschaft neu wahrgenommen zu werden und zusätzliche Impulse zu bekommen. Nicht nur die Defizite des Zusammenlebens, die in den letzten Monaten leider immer wieder Schlagzeilen machten, stehen im Mittelpunkt, sondern auf einmal eine zwar längst vorhandene, aber vielleicht nicht erkannte gemeinsame Lebenswirklichkeit. Genau diese positive Lebenswirklichkeit ist in der letzten Zeit in der Wahrnehmung zu kurz gekommen, vom Karneval der Kulturen in Berlin über die Integrationsarbeit in vielen Sportvereinen in der Bundesrepublik und in den vielen Jugendgruppen bis hin eben zu unserer Fußballnationalmannschaft; auch da hat sich ja etwas verändert. Jetzt berichtet die Presse darüber, wie weltoffen die Atmosphäre ist und was in Deutschland auch wirklich Grundlage ist. Dazu, beide Aspekte, sowohl die Defizite als auch die gelungene Integration, das gelungene Zusammenleben in Deutschland, zusammenzuführen, könnte als ein erster Schritt der Integrationsgipfel mit Vertreterinnen und Vertretern von Ländern, Städten und Gemeinden, Ausländerverbänden und Religionsgemeinschaften dienen. Damit soll ein Prozess zur Erarbeitung eines nationalen Aktionsplans eingeleitet werden. Ziel muss es sein, das Notwendige für Integration zu tun, aber auch die positiven Erfahrungen der unterschiedlichen Akteure zu nutzen und auszutauschen. Gute Beispiele müssen genutzt werden. Ich habe festgestellt, dass in dem Einzelplan zum Amt der Bundeskanzlerin eine Menge enthalten ist, was mit den Fragen der Integration und damit zu tun hat, wie man Brücken zwischen den Völkern schlägt, und was der Verständigung dient. Dort ist ebenfalls das Amt der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Frau Professor Dr. Böhmer, angesiedelt; es ist ja jetzt erstmals im Haushalt des Bundeskanzleramts verankert. Mit diesem Haushalt haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass dieser Integrationsgipfel noch in diesem Sommer möglich wird. Wie wichtig dieser Austausch von Erfahrungen ist, habe ich gerade wieder in der Pfingstakademie des Berliner Wannsee-Forums erlebt. Da treffen sich zu Pfingsten jeweils an die hundert Jugendliche aus allen Teilen der Bundesrepublik, um ihre Erfahrungen im Bereich Jugendbeteiligung und in Bezug auf Jugendprojekte auszutauschen. Das ist eine bunte Gruppe von jungen Menschen. Das Thema, das ich mit ihnen diskutiert habe, war: Migration in Deutschland. Wir haben hart diskutiert. Eine junge Frau aus Köln, in der Ukraine geboren, formulierte das so: I c g w R d d „ i t s g K a s m a K f u k s a Z m m d s S M f r A I t u L t r w E H w (C (D Ich brauche die Verlässlichkeit, hier in Deutschland leben zu können. Ich lebe gerne hier, aber ich will auch, dass ihr mich wollt. Ich brauche echte Chancen in der Bildung und ich brauche eine Perspektive, zu arbeiten. Und: Ich brauche die Achtung und Anerkennung, die ich auch den Deutschen entgegenbringe. ch glaube, treffender kann man das nicht ausdrücken. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    (Otto Fricke [FDP]: Steuererhöhungen!)


    (Heiterkeit des Abg. Jörg Tauss [SPD])


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    (Jörg Tauss [SPD]: Aha!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zum Austausch gehört die Sprache. Sprache, Spra-
    he, Sprache, immer wieder – zur Integration gehört das
    anz notwendig dazu. Das müssen wir unterstützen, wie
    ir alle wissen. Ich glaube aber, auch da muss man das
    ad nicht immer neu erfinden. Vor einigen Jahren haben
    ie Firma McKinsey, das Bundesministerium für Bil-
    ung und Forschung und der Senat von Berlin einen
    Spracherwerbskoffer“ für Kindergärten entwickelt. Mit
    hm kann man nicht erst mit Kindern im Kindergartenal-
    er, also in einem Alter ab drei Jahren, arbeiten, sondern
    chon viel früher, nämlich dann, wenn die Kinder anfan-
    en zu sprechen. Zielgruppe wären auch nicht nur die
    inder mit einer anderen Sprache als Deutsch, sondern

    uch die deutschen. Wir stellen ja auch bei den deut-
    chen Kindern immer wieder fest, dass ihre Sprache im-
    er reduzierter wird und immer weniger in ihrer Vielfalt

    ngewandt wird. Der Grundstein dazu wird in der
    rippe und in der Kita gelegt. Dieser Spracherwerbskof-

    er ist eine der Möglichkeiten, die wir nutzen können
    nd die wir in den Gedankenaustausch mit einbringen
    önnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die Bedingungen und Angebote für Integration müs-
    en definiert werden; das ist ganz klar. Es muss aber
    uch der Diskriminierung entgegengewirkt werden.
    ur Wahrnehmung neuer Aufgaben im Zusammenhang
    it dem Antidiskriminierungsgesetz sind die Personal-
    ittel im Bereich der Migrationsbeauftragten gegenüber

    em Vorjahr um 324 000 Euro erhöht worden.

    Wir erleben im Moment, wie sehr der Sport Men-
    chen verbindet. Das gilt aber auch für die Kultur. Der
    port wie die Kultur leisten tagtäglich Beiträge dazu,
    enschen in unserem Land zusammenzubringen. Häu-

    ig geschieht das unter Mitwirkung von sehr vielen Eh-
    enamtlichen. Sport und Kultur schaffen so Verständnis,
    chtung und ein gemeinsames Gefühl von Heimat und

    dentifikation. Damit schaffen sie die Grundlagen für In-
    egration und zugleich auch für Eigenständigkeit. Sport
    nd Kultur bauen Brücken untereinander und zu anderen
    ändern.

    Sie haben sicherlich gemerkt, dass das meine Überlei-
    ung zu dem Haushalt des Beauftragten der Bundesregie-
    ung für Kultur und Medien, Herrn Bernd Neumann,
    ar.

    2006 beträgt der Haushalt für Kultur 914 Millionen
    uro. Daran hat die Kulturstiftung des Bundes mit
    ortensia Völckers an der Spitze, die gerade wiederge-
    ählt worden ist, einen großen Anteil. Auch dort finden






    (A) )



    (B) )


    Petra Merkel (Berlin)

    wir viele Projekte zur Integration als Brücke in andere
    europäische Länder. Ich nenne zum Beispiel das Büro
    Kopernikus, das deutsch-polnische Kulturprojekte initi-
    iert. Übrigens wird Nikolaus Kopernikus sowohl von
    den Polen als auch von den Deutschen gleichermaßen
    für sich beansprucht. Ich nenne weiter das Projekt
    „Migration“, das etablierte Sichtweisen auf Migration
    überwinden will.

    Nach dem Koalitionsvertrag sind im Haushalt 2006
    zusätzliche Mittel für die Kulturförderung auf der
    Grundlage des Bundesvertriebenengesetzes in Höhe von
    1 Million Euro eingestellt worden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist sehr gut!)


    Die finanzielle Unterstützung dient zur Wahrung der ei-
    genen kulturellen Wurzeln.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Sie können gleich weiterklatschen. Denn: Mit
    2 Millionen Euro wird die Ausstellung „Flucht, Vertrei-
    bung, Integration“ im Haus der Geschichte der Bundes-
    republik Deutschland gefördert,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    die neben Bonn und Leipzig auch in Berlin gezeigt wird.
    Diese Ausstellung zeigt übrigens ganz deutlich, wie groß
    die Integrationsleistung in Deutschland nach dem Krieg,
    also in einer weitaus schwierigeren Zeit, gewesen ist.

    Auch der Bundesanteil zur Unterstützung der Wah-
    rung der Eigenständigkeit der Volksgruppe der Sorben
    als nationale Minderheit wird in Höhe von 7,6 Millionen
    Euro bewilligt. Ein neues Finanzierungsabkommen zwi-
    schen den Ländern Brandenburg, Sachsen und dem
    Bund ist allerdings dringend notwendig.

    Ich weise gern auf Genshagen hin. Das Berlin-Bran-
    denburgische Institut für deutsch-französische Zusam-
    menarbeit in Europa ist zunehmend auch im Dialog mit
    Polen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Gute Einrichtung!)


    Auch das ist wichtig für den Brückenbau zwischen
    Nachbarn.

    Nicht zuletzt die Medien bringen Menschen unter-
    schiedlicher Kulturen zueinander. Der neue Titel „Deut-
    scher Filmförderfonds“ mit 14,3 Millionen Euro setzt ei-
    nen kulturellen wie wirtschaftlichen Schwerpunkt. Die
    Deutsche Welle erhält circa 273 Millionen Euro. Sie
    trägt Informationen über Deutschland in viele Teile der
    Welt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Gute Arbeit!)


    – Das stimmt.

    Ich komme noch einmal zurück auf den Kommentar
    von Gerd Appenzeller:

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    (C (D Nicht nur unsere Gäste, auch wir selbst erleben uns völlig anders, als wir sonst sind – oder vielleicht zu sein glaubten? Ein Deutschland, das sich weder Bedenken tragend noch mürrisch präsentiert, ein Land, das fröhlich, begeistert und begeisternd ist, in dem schwarz-rot-goldene Fahnen geschwenkt werden und in dem die Bürger ganz selbstverständlich die Nationalhymne mitsingen, ohne dass ein Hauch von Überheblichkeit oder Chauvinismus mitschwingt. Ich füge als jemand, der sich für Fußball begeistert, inzu: Vielleicht liegt das auch daran, dass sich die Austrahlung der deutschen Fußballnationalmannschaft ereblich verändert hat. Sie ist eine Mannschaft, die nicht audert, zögert oder defensiv spielt, sondern ein Team, as nach vorne geht, manchmal etwas riskiert, sich etwas utraut und seine Chancen sucht; eine Mannschaft, auf ie wir richtig stolz sind. Glückwunsch, Herr linsmann! (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich hoffe, dass die positive Stimmung, die hier im
    egierungsviertel unweit vom Parlament, aber auch an
    ielen anderen Orten der Republik zu spüren ist, und das
    elbstwertgefühl auch in den Monaten nach der Fußball-
    M weiterwirken. Klinsmann hat gezeigt, dass ein
    entalitätswechsel möglich ist.

    Ich will mich an dieser Stelle bei den Kolleginnen
    nd Kollegen für die Beratung im Haushaltsausschuss
    edanken. Ich spüre immer wieder, dass die Zusammen-
    rbeit gut funktioniert, auch wenn wir unterschiedlicher
    einung sind. Wenn das bei diesen Debatten herüber-

    ommt, dann kann es nicht schaden.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)