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ID1603902500

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    7. Dr.: 1
    8. Peter: 1
    9. Struck.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Ich will an das anknüpfen, was Herr Kollege
    Kauder am Schluss seiner Rede gesagt hat; ich glaube,
    das verbindet uns. Ich bin kein großer Fußballspezialist,
    wie alle Redner vorher es augenscheinlich sind.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kein Neid!)


    Deswegen kann ich auch keine Vergleiche anstellen.
    Aber ich finde, Sie haben am Schluss Ihrer Rede eine
    kluge Bemerkung gemacht. Sie haben dargestellt, wel-
    che Stimmung derzeit in diesem Land herrscht. Nach
    diesem großen Erfolg gestern und nachdem man gesehen
    hat, wie bis tief in die Nacht auf den Straßen deutsche
    Fahnen geschwenkt wurden, möchte ich an das Wort er-
    innern, das der Präsident des Deutschen Bundestages
    gestern zur Eröffnung der Haushaltsdebatte gewählt hat:
    Das ist ein fröhlicher Patriotismus.

    Ich möchte das jetzt in einen Zusammenhang mit dem
    stellen, was wir von Gewerkschaftsfunktionären der
    GEW lesen durften,


    (Zurufe von der CDU/CSU: Ja!)


    nämlich dass, wenn man die deutsche Nationalhymne
    singe, man ein furchtbares Loblied singe. Heute habe ich
    gelesen, dass die Jugendorganisation der PDS der Über-
    zeugung ist, dass die schwarz-rot-goldene Fahne für
    Ausgrenzung stehe.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Pfui!)


    Ich empfinde es als eine wunderbare Freude, dass sich
    unsere Bürger von solchen linken Dämlichkeiten nicht
    beeindrucken lassen.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D Ich glaube, was hier stattfindet, wird uns noch lange eschäftigen. Bis vor wenigen Monaten haben wir es ja och erlebt, dass Bundesminister beim Singen der Natioalhymne die Zähne nicht auseinander gekriegt haben, eschweige denn die Hände aus den Hosentaschen. Da at sich einfach etwas zum Guten gewendet. Das ist aufeklärter Patriotismus; das ist ein europäischer Patriotisus, der uns Deutschen auch gut tut. Das sind Welt ffenheit und Toleranz. Das ist das Einzige, was ich kommentierend zur Fußallweltmeisterschaft sagen möchte. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Weiter so!)


    Ich möchte gern an das anknüpfen, was die Bundes-
    anzlerin, die sich ja überraschend früh zu Wort gemel-
    et hat, am Anfang der Debatte vorgetragen hat. Sie,
    rau Bundeskanzlerin, sprachen von einer „begrenzten
    teuererhöhung“. Das ist ja, höflich formuliert, ein Akt
    er babylonischen Sprachverwirrung. Man könnte es
    uch Veräppelung nennen. Mir würden im Herrenkreise
    uch andere Bemerkungen einfallen, die ich nicht sagen
    arf, weil mich die Bundestagspräsidentin dann zu Recht
    ügen würde. Bei der größten Steuererhöhung seit
    ründung der Republik von einer „begrenzten Steuer-

    rhöhung“ zu sprechen, ist eine schlichte Unverschämt-
    eit.


    (Beifall bei der FDP)


    Es ist ja beeindruckend, dass – gestern von Herrn
    ampeter, heute von der Bundeskanzlerin und eben
    brigens auch von Herrn Kollegen Kauder – in Richtung
    einer Fraktion gesagt worden ist: Die Regierungspar-

    eien haben das große Ganze im Blick und die Opposi-
    ionsparteien haben ja nur ihr kleines Partikularinteresse
    m Kopf.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja, genau!)


    Dazu fällt mir ein: Arroganz der Macht ist das eine,
    roße Koalition heißt große Arroganz der Macht das an-
    ere. Denn jeder Abgeordnete ist dem ganzen deutschen
    olk verpflichtet. Wenn Sie nun behaupten, dass wir nur
    inige wenige im Kopfe hätten und Sie für Deutschland
    uständig seien, so verwechseln Sie das mit der Geistes-
    altung eines absolutistischen Staates.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    er Staat sind nicht Sie; Sie sind die Regierung. Die
    erden wir auch weiterhin kritisieren.

    Um das auf den Punkt zu bringen: Der FDP die
    egierungsfähigkeit abzusprechen, hat etwas Drolliges,
    enn es aus den Reihen der Union kommt. Wir regieren

    a in den drei großen Bundesländern zusammen fast die
    älfte der gesamten bundesrepublikanischen Bevölke-

    ung; 36 Millionen Menschen werden von uns gemein-
    am in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und
    iedersachsen regiert. Herr Kollege Kauder, da in Ihrem
    eimatland Schwarz-Gelb an der Regierung ist und in
    einem Heimatland Schwarz-Gelb an der Regierung ist,
    issen wir beide: Man kann Deutschland auch anders






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    regieren als mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner der
    großen Koalition.


    (Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber bei starker Führung der CDU!)


    Schließlich möchte ich auch noch an das anknüpfen,
    was von Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, zu Beginn der
    Debatte eingeführt worden ist. Ich will Sie in diesem Zu-
    sammenhang einfach daran erinnern, was Sie am 30. No-
    vember des letzten Jahres in Ihrer Regierungserklärung
    ausgerufen haben. Da waren Sie noch mutig; da haben
    Sie gesagt: „Lassen Sie uns mehr Freiheit wagen!“ Ich
    erinnere mich noch daran, dass meine Fraktion Ihnen an
    dieser Stelle, obwohl wir ja Opposition sind, Beifall ge-
    spendet hat, weil dieser Satz auch unserer Haltung ent-
    spricht. Jetzt sind Sie etwas mehr als ein halbes Jahr im
    Amt, je nachdem, wie man rechnet. Eines stellen wir
    jetzt fest: Seitdem Sie regieren, Frau Bundeskanzlerin,
    hat Ihre Regierung nicht mehr Freiheit gewagt. Sie ha-
    ben den Bürgern mehr Unfreiheit gebracht.


    (Beifall bei der FDP – Zurufe von der CDU/ CSU und der SPD: Oh!)


    Sie haben in den wenigen Monaten Ihrer Regierungs-
    zeit die größte Steuererhöhung in der Geschichte der Re-
    publik beschlossen. Sie haben die größten Schulden
    – darüber reden wir in dieser Woche – in Höhe von fast
    40 Milliarden Euro aufgenommen. Sie haben – entgegen
    allen Bekundungen gegen das Antidiskriminierungsge-
    setz, die es vor der Wahl gab – beschlossen, die
    Bürokratie auszuweiten.


    (Jörg Tauss [SPD]: Oh!)


    Jetzt haben Sie sich auf den Weg gemacht, einen Kassen-
    sozialismus in der Gesundheitspolitik durchzusetzen


    (Beifall bei der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    mithilfe von Fonds, mit enteignungsgleichen Eingriffen
    bei den privat Versicherten, mit Steuererhöhungen, mit
    mehr Bürokratie, mehr Schulden und Abkassieren. Das
    ist mehr Unfreiheit und nicht „mehr Freiheit wagen“,
    was Sie uns in diesem Hohen Hause versprochen haben.


    (Beifall bei der FDP – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Wir sind hier doch nicht im Bierzelt!)


    Ich finde es sehr interessant, wie sehr Ihre jetzige
    Politik mit dem kontrastiert, was noch bis zur Bundes-
    tagswahl von uns gemeinsam vertreten worden ist. Lie-
    ber Herr Kollege Scholz, einige Ihrer Ausführungen
    fand ich zwar bemerkenswert; darauf kann ich gleich
    noch eingehen. Dass aber ein Sozialdemokrat in dieser
    Debatte die FDP kritisiert, weil wir das sagen, was Sie
    selber bis zum Wahltag immer gesagt haben, nämlich
    dass eine Mehrwertsteuererhöhung Arbeitsplätze kos-
    tet, ist wirklich eine Form von Schizophrenie, die Ihnen
    keiner durchgehen lässt, Herr Kollege Scholz.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    Jetzt wollen wir einmal Folgendes festhalten. Sie ge-
    hen mit dem größten Wahlbetrug der letzten Jahre an
    die Öffentlichkeit. Sie sagen, das sei gar nicht anders

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    (C (D öglich. Von der Frau Bundeskanzlerin konnten wir estern hören – wir beide hatten die Ehre, auf der Verantaltung des BDI zu sprechen –, Deutschland sei ein anierungsfall. Dabei haben Sie überrascht getan. Entchuldigen Sie, Frau Bundeskanzlerin, aber das war och die Ausgangslage, warum die CDU-Vorsitzende ngela Merkel, der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber nd meine Wenigkeit seinerzeit auf einem Wechselgipfel in Programm mit niedrigeren, einfacheren und gerecheren Steuern, Abbau von Bürokratie, Liberalisierung es Arbeitsrechts sowie Schwerpunktsetzung auf neue echnologien und Forschung verabredet haben. Nichts on dem, was Angela Merkel in der Opposition an hehen Zielen gehabt hat, ist auf der Regierungsbank gelanet. Das empfinde ich als Enttäuschung. (Beifall bei der FDP – Zurufe von der SPD: Er macht immer noch „Wunden lecken“! – Immer nur rückwärts gewandt!)


    Wir haben gestern gehört, dass der stellvertretende
    orsitzende der SPD-Fraktion, Herr Kollege Poß, eine,
    ie ich finde, geradezu unverschämte Beschimpfung des
    errn Bundespräsidenten vorgenommen hat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: „Schizophrenie“ war gerade höflich, oder?)


    as Allermindeste, das man in dieser Debatte erwarten
    arf, ist, Frau Bundeskanzlerin, dass Sie den Herrn Bun-
    espräsidenten, den wir übrigens einmal gemeinsam ge-
    ählt haben, vor diesen Beschimpfungen aus den Rei-
    en der Koalition hier öffentlich in Schutz nehmen.


    (Beifall bei der FDP – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    oalitionsfrieden ist das eine. Unser Staatsoberhaupt ist
    ber ein Verfassungsorgan. Daher gehören sich solche
    ntgleisungen nicht. Wenn es sich um eine andere Per-
    on handeln würde, dann würden Sie es genauso sehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Deutschland ist ein Sanierungsfall. Das ist der Aus-
    angspunkt Ihrer Analyse. Ich glaube, da wird Ihnen
    ittlerweile jeder in diesem Hause zustimmen. Die Ent-

    ückung der Sozialdemokraten bei Ihren Ausführungen,
    essen Schuld dies ist, war mit den Händen greifbar.


    (Vorsitz: Präsident Dr. Norbert Lammert)


    Aber schauen wir nach vorne und denken über die
    rage nach, wie man dieses Problem Sanierungsfall
    eutschland angehen soll. Das kann auf zwei Wegen ge-

    chehen. Der eine Weg ist der, den Sie mittlerweile ge-
    ählt haben. Sie setzen in Wahrheit auf mehr Staat und
    ehr Staatswirtschaft. Dabei kommt folgender Kon-

    truktionsfehler einer großen Koalition zum Tragen: In
    iner großen Koalition haben nämlich die „Sozialdemo-
    raten“ beider großen Parteien die strukturelle Mehrheit.
    araus ergibt sich der eigentliche Fehler, dass niemand
    ehr darauf achtet, dass Kompromisse in Richtung mehr
    reiheit, mehr Eigenverantwortung und in Richtung
    Privat kommt vor dem Staat“ gezogen werden. Das ist
    s, was in Wahrheit fehlt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    Vor diesem Hintergrund können Sie, Frau Bundes-
    kanzlerin, nicht sagen, die Opposition habe keine Alter-
    nativvorschläge. Jedes Mal fragen Sie hier rhetorisch
    für die Bürger, die uns zuschauen: Wo sind denn eure
    Alternativen? Wir würden sie prüfen. – Was Sie dabei
    verschweigen, ist, dass wir in all den unter Ausschluss
    der Öffentlichkeit tagenden Ausschüssen, bei denen
    keine Fernsehkameras zugegen sind und somit auch nie-
    mand zuschauen kann, die Umsetzung unserer Alterna-
    tivvorschläge beantragt haben und diese dort auch aus-
    führlicher dargestellt haben, als wir es hier aufgrund der
    geringen Redezeit als Oppositionspartei machen können.
    Wir haben 500 Anträge im Haushaltsausschuss gestellt.
    Sie sagen, das seien alles Kürzungsanträge, die aus Ihrer
    Sicht nicht seriös seien. Das müsste ich im Rahmen des
    politischen Meinungsstreites so stehen lassen. Aber dass
    Sie auch die über 70 Anträge zum Haushalt mit einem
    Einsparvolumen von mehreren Milliarden, die wir in den
    Ausschüssen gestellt haben und die bis hin zu den For-
    mulierungen dem entsprechen, was die Union in den
    letzten Jahren als Opposition im Haushaltsausschuss be-
    antragt hat, abgelehnt haben, zeigt, dass bei Ihnen der
    Verstand in Wahrheit durch die Koalitionsräson domi-
    niert wird. Das ist schlecht für Deutschland, meine sehr
    geehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie wissen das und deswegen genieren Sie sich dafür ja
    auch.

    Wo ist die CSU geblieben? Sie hatte einmal im Zu-
    sammenhang mit der Kandidatur von Strauß plakatiert
    – als junger Student bin ich, wie es sich gehört, heftig
    dagegen angegangen –: Freiheit statt Sozialismus! Die-
    ses Plakat wird eines Tages einmal gegen Sie herausge-
    holt.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Sie haben schon vieles herausgeholt!)


    Das wird passieren.

    Nein, wir haben etwas anderes gewollt. Lassen wir
    einmal das Geplänkel weg und konzentrieren uns auf die
    Sache. Ich will Ihnen einmal ein paar Beispiele nennen:


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Ein bisschen mehr hätten Sie schon zur CSU sagen können!)


    Sie, Herr Kollege Steinbrück, haben gestern in der
    Einbringungsrede zum Haushalt einen meiner Meinung
    nach ganz wichtigen Punkt angesprochen, der es auch
    wert wäre, hier im Bundestag besprochen zu werden. Sie
    forderten, den Staat nicht schlecht zu machen, und kriti-
    sierten, eine Allianz aus Opposition und Boulevard-
    presse – so haben Sie es sinngemäß formuliert – ver-
    greife sich an dem Ansehen des Staates, weil sie von
    dem gefräßigen Steuerstaat spreche.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das tut die FDP!)


    Ich sage Ihnen, lieber Herr Finanzminister, das ist aus
    meiner Sicht zu kurz gegriffen. Wir werden als Opposi-
    tion auch in Zukunft – das stellt die kontinuierliche Linie

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    (C (D nserer Politik dar – jede Steuererhöhungspolitik kritiieren. In den letzten Jahren haben wir nämlich die Erahrung gemacht, dass Steuererhöhungen nie dazu geührt haben, dass die Staatsfinanzen in Ordnung kamen. ie Staatsfinanzen kommen nur in Ordnung, wenn Areitsplätze entstehen. Also muss alles unterlassen weren, was Arbeitsplätze kostet. Weil Steuererhöhungen ramatisch viele Arbeitsplätze kosten, muss man sie lasen, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FDP – Zuruf der Abg. Petra Merkel [Berlin] [SPD])


    Ich nenne Ihnen nun ein paar Unsinnigkeiten in Ihrem
    aushalt, für die Sie die Verantwortung tragen. Wenn

    ch das tue, ist das keine Kritik am Staat, die man verur-
    eilen müsste. Nein, wir wollen einfach diese Ausgaben
    icht. Sie wollen diese Ausgaben aus politischen Grün-
    en; das ist Ihr gutes Recht. Sie haben eine große Mehr-
    eit in diesem Hause und können es auch beschließen.
    ber es muss erlaubt sein, dass wir als Opposition be-

    timmte Einzelpunkte aufgreifen und angreifen.


    (Zuruf von der SPD: Das ist doch keine Frage!)


    Als Beispiel nenne ich die Tatsache, dass wir immer
    och Entwicklungshilfe an China zahlen. Wir haben
    m Haushaltsausschuss die Streichung dieser Hilfen be-
    ntragt und hätten uns mit Ihnen auch über Übergangs-
    risten und darüber, wie man dabei vorgehen kann, ver-
    tändigen können. Tatsache ist, China ist mittlerweile
    nser wichtigster Handelspartner in Asien. Es ist die
    rittgrößte Handelsnation der Welt. Wir aber geben hun-
    erte Millionen Entwicklungshilfe an China.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: 70 Millionen! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Zahlen müssen stimmen!)


    ie bauen den Transrapid und steigen in die Weltraum-
    ndustrie ein. Wir aber geben einem unserer stärksten
    onkurrenten Entwicklungshilfe. Das ist Denken von
    estern. Hier handelt es sich um einen Wettbewerber,
    eine sehr geehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, dass sich die
    ntwicklungshilfe für China in den letzten drei Jahren
    uf etwa 200 Millionen Euro belaufen hat. Sie haben da-
    wischengerufen, es seien nur 70 Millionen. Das gilt nur
    ür einen Ansatz. Insgesamt haben wir in den letzten
    ahren etwa 2,8 Milliarden Euro Entwicklungshilfe an
    hina gezahlt. Man kann natürlich so weitermachen.
    an kann es auch ändern. Wir sind der Meinung, man

    ollte es ändern.


    (Beifall bei der FDP)


    ie sind der Meinung, man solle es so lassen. Verantwor-
    en Sie das gegenüber der Bevölkerung. Wir vertreten
    ine andere Meinung. Deswegen sind wir nicht schlech-
    ere Deutsche, Herr Finanzminister. Das möchte ich an
    ieser Stelle klar sagen.


    (Beifall bei der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    Ich will auf einen weiteren Punkt eingehen. Sie sagen
    ja, Sie würden jetzt die Staatsfinanzen konsolidieren.
    Tatsache ist, Sie erhöhen die Steuern wie keine Regie-
    rung zuvor, und Tatsache ist, dass Sie das nicht zuguns-
    ten der jungen Generation tun nach dem Motto: Dann
    machen wir weniger Schulden. Sie machen beides. Auch
    die Nettokreditaufnahme ist so hoch wie nie zuvor: fast
    40 Milliarden Euro. Das hat es noch nicht gegeben.
    Große Koalition, große Schuldenmacherei – das ist es,
    worüber wir hier reden müssten.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Nein,1996 waren Sie dabei, Herr Westerwelle! 41 Milliarden!)


    Was bedeutet Ihre Politik für die Familien? Sie rüh-
    men sich ja so wegen des Elterngelds. Niemand ist dage-
    gen, dass Familienpolitik gemacht wird. Die Frage ist
    nur, wie sie gemacht wird. Als staatliche Bevormun-
    dung? Eigentlich müsste dem Staat jedes Kind gleich
    viel wert sein. Das ist immer die klassische Haltung die-
    ses Hohen Hauses gewesen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und das von der FDP!)


    Sie machen jetzt etwas ganz anderes. Sie sagen: Es be-
    kommt Geld, wer das Familienmodell der Regierung in
    der Erziehung verfolgt. Wir sagen: weniger Bevormun-
    dung wäre besser. Das ist auch eine intelligente Fami-
    lienpolitik.


    (Beifall bei der FDP)


    Was tun Sie stattdessen im Familienbereich? Ich
    möchte in der Öffentlichkeit noch einmal Zahlen nen-
    nen: Eine Familie mit einem Durchschnittseinkommen
    von 40 000 Euro wird nur durch die Beschlüsse der letz-
    ten Wochen eine Mehrbelastung in Höhe von 1 600 Euro
    im Jahr haben.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Leider wahr!)


    Ich möchte auch einmal erwähnen, was das für das
    Handwerk und den Handel bedeutet, weil Sie sich
    darüber wundern, dass im Augenblick so viel gekauft
    wird. Das ist doch kein Wunder. Viele Leute wollen der
    Mehrwertsteuererhöhung entgehen, von der sie wissen,
    dass sie im nächsten Jahr kommt. Die Käufe werden vor-
    gezogen. Umso leerer werden die Auftragsbücher in den
    ersten beiden Quartalen des Jahres 2007 sein. Das sagen
    Ihnen der Bundesbankpräsident, die FDP und die Wirt-
    schaftsinstitute. Sie wollen es aber nicht hören und be-
    schimpfen stattdessen die Opposition.

    Ich möchte ein Beispiel anführen: Eine Familie will
    einen Golf zu einem Preis von – das ist geschätzt –
    20 000 Euro kaufen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist eine schmale Ausgabe!)


    – Ja, Herr Kampeter, das ist die schmale Ausgabe; ich
    bin sicher, dass Sie die nicht fahren.


    (Heiterkeit bei der FDP)


    Es gibt aber Familien, die weniger verdienen als ein Ab-
    geordneter. – Diese Familie wird nur durch die Erhö-

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    (C (D ung der Mehrwertsteuer 600 Euro mehr zahlen. Dieses eld nehmen Sie den Bürgern. 600 Euro, sechs Hunderturo-Scheine, mehr, wenn man sich ein Auto kauft, nur eil Sie nicht in der Lage sind, strukturelle Reformen es Haushaltes zu bewirken. Ich finde, das ist ein unantändiges Abkassieren der Bürgerinnen und Bürger. Das at mit wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Gerechtigeit nichts zu tun. Herr Kollege Scholz, ich muss auch auf dieses Thema ingehen, weil Sie es angesprochen haben: Thema Steurn. Wir haben ein Konzept dazu vorgelegt. Es fehlt mir ie Zeit, es als Oppositionsabgeordneter vortragen zu önnen. Ich kann nicht wie Regierungsmitglieder belieig lange reden. Wir haben entsprechende Konzepte im aushaltsausschuss eingebracht. Nun aber zum Thema Bürokratie. Dass die Union egen das Antidiskriminierungsgesetz gewesen ist, issen alle. Aber bei allem Respekt, Herr Kollege cholz, wie kann man den Satz formulieren: Habt ihr etas für die Diskriminierung übrig? – Wenn es jemanden auch im Rahmen der heutigen Debatte – gibt, der sich anz persönlich mit Sicherheit immer gegen die Diskriinierung von Minderheiten aussprechen wird, dann bin ch es. Ich glaube, dass Sie mit diesem Antidiskriminieungsgesetz Minderheiten in Wahrheit nicht schützen, ondern ihnen schaden. it dieser Bürokratie und der Klagewelle von Opferveränden gegen den Willen des angeblich Diskriminierten erden Sie denen, die Sie schützen wollen, nur schaden. s ist in Wahrheit ein minderheitenschädliches Gesetz, as Sie hier beschließen. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie bisher darüber edacht worden ist. Die Bemerkungen von Frau Merkel m Bundestagswahlkampf waren hinreichend bekannt. ir haben doch einmal gemeinsam das Antidiskriminieungsgesetz verhindert, weil wir es für zu bürokratisch ielten. Da Sie der FDP Vorwürfe gemacht haben, zitiere ch einige Aussagen. Schily: Die Rücknahme des Antiiskriminierungsgesetzes wäre ein echter Beitrag zum ürokratieabbau. – Das sagte er im März letzten Jahres. lement: Ich sehe das genauso wie der Kollege Schily. – teinbrück: Das Antidiskriminierungsgesetz in seiner etzigen Konzeption ist eine zusätzliche Belastung für ie Wirtschaft. Deshalb würde ich im Bundesrat diesem esetz nicht zustimmen. – latzeck: Wir sind ein völlig verriegeltes Völkchen georden. Was Deutschland wirklich nicht mehr gebrau hen kann, ist, auf Brüssel noch irgendwo einen Punkt raufzulegen. – Herr Ude, SPD-Oberbürgermeister in ünchen: Da haben sich Gutmenschen ausgetobt. – chöner hätte ich das gar nicht formulieren können. Dr. Guido Westerwelle Herr Beck, ich meine den großen Beck, den SPD-Vorsitzenden Beck, (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie groß ist er denn?)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])





    (A) )


    (B) )


    den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt
    Beck, der damals zugleich stellvertretender SPD-Chef
    war, sprach sich dafür aus, gesetzlich nur das zu regeln,
    was die EU-Richtlinien zwingend vorgeben. Eigentlich
    waren wir uns doch einig! Entsprechend sah auch Ihre
    Regierungserklärung aus. Die EU-Richtlinie sollte eins
    zu eins umgesetzt werden. Wenn Sie jetzt Bürokratie
    draufsatteln, dann kritisieren Sie die FDP nicht dafür,
    dass sie das anprangert!


    (Beifall bei der FDP)


    Weil Sie, Frau Bundeskanzlerin, gerade ganz Wichti-
    ges mit dem Bundesumweltminister zu besprechen hat-
    ten, komme ich auf eine Sache ganz kurz zu sprechen. Es
    ist erstaunlich, wofür die Regierung Geld hat, zum Bei-
    spiel für eine Broschüre gegen die Kernkraft. Die hat
    jeder Zeitung beigelegen. Die kostete Geld, Tausende,
    vielleicht sogar Hunderttausende.


    (Zurufe von der SPD: Millionen! – Dr. Peter Struck [SPD]: Milliarden!)


    – Nach sozialdemokratischer Rechnung wären das Mil-
    liarden. Das ist wahr. – Da stehen Sie, meine Damen und
    Herren, fröhlich beieinander. Herr Gabriel, der Umwelt-
    minister, schreibt, wie klasse es sei, dass man aus der
    Kernkraft aussteige,


    (Jörg Tauss [SPD]: Da hat er Recht!)


    wie notwendig das sei und dass die SPD schon seit Jah-
    ren dafür sei.


    (Beifall bei der SPD)


    – Und die SPD klatscht. – Drei Tage später spricht un-
    sere Bundeskanzlerin auf der Hannover-Messe und sagt:
    Wissen Sie, ich glaube, wenn man den Klimaschutz
    wirklich ernst nimmt, dann kann man auf die Kernkraft
    nicht verzichten. –


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was gilt denn jetzt in dieser Regierung?


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das, was die Kanzlerin sagt!)


    Gabriel grinst sich einen, was ich aus seiner Sicht verste-
    hen kann. Das Mindeste, was man erwarten kann, ist,
    dass Sie, Frau Bundeskanzlerin, dafür sorgen, dass Sie
    wenigstens in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit mit Rücksicht
    auf das Portemonnaie der Steuerzahler eine einheitliche
    Haltung vertreten. Das ist das Mindeste, was man von
    Ihnen erwarten kann.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich will mit einer Bemerkung zur Gesundheitspolitik
    schließen. Es war eine brillante Verkleisterung, Herr
    Kollege Kauder, die Sie uns geboten haben. Das zeigt,

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    (C (D ass Sie ein sehr guter Redner sind. Es war toll, wie Sie as hier gemacht haben. err Fraktionsvorsitzender, das war toll und beeindrukend. Respekt gegenüber Ihrer Professionalität zolle ch Ihnen immer, auch wenn Sie Unfug machen. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Habe ich was falsch gemacht?)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ber Sie, Herr Kauder, stellen sich hier hin und sagen,
    ie Bundeskanzlerin habe zum Thema Gesundheit alles
    esagt. Nichts hat sie gesagt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wo waren Sie denn?)


    ie hat gar nichts gesagt, was irgendwie Substanz gehabt
    ätte.


    (Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Das haben Sie nicht verstanden!)


    ie sagte: Vor dem Sommer werden wir das alles noch
    ösen. Da gehen wir heran. – In Wahrheit haben die Zei-
    ungen längst die Papiere. Oder wollen Sie sagen, dass
    ie „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer heutigen Ausgabe
    ügt? Gibt es dieses Papier oder gibt es das nicht? Ist das
    ine Regierungsausarbeitung oder lügt etwa die „Süd-
    eutsche Zeitung“? Sie hätten die Gelegenheit wahrneh-
    en können, etwas dazu zu sagen.


    (Beifall bei der FDP)


    ach den Plänen, die wir bisher kennen, wissen wir nur
    ines: Nach der größten Steuererhöhung, dem Ausbau
    on Bürokratie und der größten Verschuldung kommt
    etzt in der Gesundheitspolitik noch einmal ein tiefer
    riff in die Tasche der Bürger auf uns zu. Warum? Weil
    ie nicht in der Lage sind, sich auf einen gemeinsamen
    eformnenner zu verständigen. Jetzt wird eine Chimäre
    eboren. Ein bisschen so und ein bisschen so, wie in der
    teuerpolitik: Gibst du mir deine Mehrwertsteuererhö-
    ung, gebe ich dir die Reichensteuer. Das machen Sie
    etzt wieder in der Gesundheitspolitik. Sie fangen schon
    ieder mit dem Abkassieren an. Es werden Fonds gebil-
    et, und an die PKVs wird herangegangen, als ob es um
    ie Kassen ginge, dabei geht es doch um die Versicher-
    en; denen wird das Geld weggenommen.


    (Beifall bei der FDP)


    Eines sage ich Ihnen: Sie hätten Mut zur Reform der
    ozialen Sicherungssysteme zeigen müssen. Sie hätten
    agen müssen: Das ist mein Weg in der Gesundheitspoli-
    ik. Stattdessen ringen Sie um einen faulen Kompromiss
    inter verschlossenen Türen. Die Zeitungen bekommen
    apiere zugesteckt, damit sich die Öffentlichkeit nachher
    icht so aufregt, weil nicht ganz so dramatisch abkassiert
    ird, wie die Horrorzahlen, die heute veröffentlicht wur-
    en, vermuten ließen. Diese Regierung wagt nicht mehr
    reiheit, es ist eine Regierung, die den Staat wichtiger
    immt als die Gesellschaft und die Bürger. Deswegen,
    egen dieser grundsätzlichen Haltung, lehnen wir den
    aushalt Ihrer Regierung ab, Frau Merkel.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP)







    (A) )



    (B) )



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Vorsitzende der SPD-Frak-

tion, Dr. Peter Struck.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Herr Kollege Westerwelle, ich fand es mutig, dass
    Sie hier zugegeben haben, dass Sie nichts von Fußball
    verstehen – im Gegensatz zu mir:


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Ich war einer der tragenden Spieler in der Bundestags-
    mannschaft. Peter Rauen wird das bestätigen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Wovon versteht Herr Westerwelle etwas?)


    Ich stimme Ihnen in einem Punkt, den Sie angespro-
    chen haben, dennoch zu: Die Weltmeisterschaft ist für
    uns ein Glückfall.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist wahr!)


    Sie hat vor allem dem Land den Schleier der Miesma-
    cherei weggerissen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie haben heute versucht, damit weiterzumachen.
    Deutschland ist ein freundlicher Gastgeber. Die Fan-
    meile in unmittelbarer Nähe zum Reichstag ist Tag für
    Tag und Abend für Abend ein Beweis für ein fröhliches
    Miteinander von Gästen und Gastgebern. Wir können
    stolz auf unsere Deutschen sein, die unsere ausländi-
    schen Kameraden und Freunde betreuen und sich mit ih-
    nen zusammen über Siege freuen und über Niederlagen
    trauern. Wir freuen uns, auch bei den nächsten Spielen,
    mehr über Siege.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Kollege Westerwelle, Sie haben von der Enttäu-
    schung auf der Regierungsbank gesprochen. Ich inter-
    pretiere das so, dass Sie enttäuscht sind, dass Sie nicht
    auf der Regierungsbank sitzen. Da wollten Sie ja gerne
    hin.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Was hätten Sie eigentlich gemacht, wenn Sie regiert hät-
    ten? – Ich will übrigens klar sagen: Die Aussage,
    Deutschland ist ein Sanierungsfall, ist nicht die meine.
    Das möchte ich unterstreichen.


    (Beifall bei der SPD)


    Deutschland war ein Sanierungsfall 1998.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Da haben wir zusammen mit den Grünen die Regierung
    übernommen. Wir haben ordentlich regiert. Trotzdem
    sage ich: Es gibt in diesem Land viel zu tun.

    Was hätten Sie eigentlich gemacht, wenn Sie neben
    Frau Merkel auf der Regierungsbank gesessen hätten?

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    (C (D ch weiß ja nicht, ob Sie in das Kabinett hineingehen ollten. Es hieß ja, Sie hätten die Liste, wer was werden ollte, schon fertig. Stellen Sie sich vor, Sie hätten über ie Finanzen reden müssen. Wir haben eine Mehrwertteuererhöhung um 3 Prozentpunkte durchgesetzt. Ein rozentpunkt bringt dem Bund 4,7 Milliarden Euro. Das eißt, eine Erhöhung um 2 Prozentpunkte bringt 9,4 Miliarden Euro. Wenn Sie keine Steuererhöhung gemacht ätten, hätten im Bereich der geplanten Investitionen ,4 Milliarden Euro gefehlt. Wir haben ein Investitionsprogramm mit einem Voumen von 25,4 Milliarden Euro in den nächsten Jahren ufgelegt, das weitere Investitionen in einer Größenordung von 60 Milliarden Euro nach sich zieht. Hätten iese Investitionen nicht stattfinden sollen? Das ist eine Frage. Hätten Sie nicht Ihre Hand dafür gehoben, ass wir Maßnahmen zur Sanierung von Gebäuden subentionieren oder das Elterngeld einführen? All das wird och davon finanziert. Außerdem senken wir den Arbeitslosenversicheungsbeitrag um einen Punkt. Sind Sie dagegen, dass as geschieht? Ich frage angesichts des Gedröhnes, das ie mit Ihrem komischen Märchenbuch, mit Ihren An rägen, die Sie in den Haushaltsausschuss eingebracht aben, verursachen: Was würden Sie eigentlich tatsächich anders machen? (Beifall bei der SPD – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Sehr gut!)


    Ich greife einen Punkt heraus, der mich aufgrund mei-
    er früheren Tätigkeit besonders beschäftigt. Die FDP-
    raktion sagt: Wir kürzen bei der Bundeswehr um
    Milliarde Euro. Die PDS-Fraktion fordert noch mehr:


    (Zurufe von der LINKEN: Die Linke! – Das sollten Sie wissen! – Gegenruf des Abg. Jörg Tauss [SPD]: Wir sind die Linken!)


    Milliarden. Dazu will ich Ihnen deutlich sagen: Was
    lauben Sie, was die Soldaten in Afghanistan oder im
    ongo von einer solchen Maßnahme halten? Es ist eine
    nzumutbare Vorstellung, den Haushalt der Bundeswehr
    m 1 Milliarde Euro zu kürzen. Das kann man niemals
    kzeptieren. Das geht überhaupt nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Wir müssen gar nicht in den Kongo!)


    Wir haben eine internationale Verantwortung. Das
    eiß doch jeder und auch Sie. Sie sind doch diejenigen
    ewesen, die, als wir regiert haben, immer gesagt haben:
    hr müsst mit dem Rumsfeld und dem Bush klarkom-
    en; gebt mehr Geld für Verteidigung aus. Jetzt wollen
    ie kürzen.

    Weitere Kürzungsmaßnahmen aus Ihrem Märchen-
    uch: 3 Milliarden Euro wollen Sie bei den Eingliede-
    ungshilfen kürzen. Carsten Schneider hat schon ges-
    ern in der Debatte darauf hingewiesen, dass 50 Prozent
    ieser Eingliederungshilfen in Ostdeutschland ausgeteilt
    erden. Sind Sie dafür, dass in dem Bereich noch här-

    ere Kürzungsmaßnahmen durchgeführt werden? Das
    ann doch nicht Ihr Ernst sein.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Abg. Otto Fricke [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Wollen Sie eine Zwischenfrage stellen? Einen Augen-
    blick noch. Setzen Sie sich noch einen Moment, Herr
    Fricke, es dauert noch ein bisschen.


    (Otto Fricke [FDP]: Ich kann auch im Stehen warten!)


    – Ja, Sie können auch gern im Stehen warten.

    Ich will Folgendes sagen: Wir, CDU, SPD und CSU,
    haben 70 Prozent Mehrheit im Parlament. Das bedeutet,
    wir können zum Beispiel Verfassungsänderungen allein
    durchsetzen. Im Bundesrat ist die Situation so, dass die
    Länderregierungen diese Koalition tragen. Es wird im-
    mer Situationen geben, in denen ein Land, aus welchen
    Gründen auch immer, beabsichtigt, den Vermittlungs-
    ausschuss anzurufen, oder uns sagt, dass wir noch über
    etwas reden müssen, bevor wir es im Bundestag be-
    schließen.

    Die jetzige Situation hatten wir seit der ersten großen
    Koalition von 1966 bis 1969 nicht mehr. Das heißt für
    mich, dass es eine große Verantwortung ist. Wenn nicht
    diese große Koalition die Zukunftsfragen der Nation
    löst, wer löst sie dann? Das heißt, wir sind wirklich zum
    Erfolg verdammt. Das gilt für jeden Punkt, über den wir
    zu diskutieren haben. Ich will die Opposition nicht klein-
    reden. Ganz im Gegenteil: Ich respektiere Ihre Arbeit.
    Das wissen Sie ganz genau. Aber auf uns kommt es jetzt
    an.

    Was sind die Zukunftsfragen der Nation? Versetzen
    wir uns einmal in die Lage eines normalen Menschen,
    der seinem Beruf nachgeht oder einen Arbeitsplatz
    sucht. Was erwartet er von uns? Er erwartet von uns,
    dass wir folgende Probleme lösen:

    Erstens erwartet er, wenn er arbeitslos wird oder be-
    reits arbeitslos ist, dass wir ihm helfen, einen Arbeits-
    platz zu finden. Die Maßnahmen, die wir jetzt mit
    Hartz IV bei der Zusammenlegung von Arbeitslosen-
    hilfe und Sozialhilfe begonnen haben, sind absolut rich-
    tig. Die Debatte, die vor einiger Zeit über Hartz IV ge-
    führt worden ist, war falsch. Es war eine richtige
    Maßnahme, zu der wir stehen. Es war keine falsche
    Maßnahme.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Übrigens war es im Vermittlungsausschuss so – das wis-
    sen auch Sie –, dass die damalige Opposition, die CDU/
    CSU, zugestimmt hat.