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ID1603011700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Leo Dautzenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    olleginnen und Kollegen! Heute, da die viertägige Dis-
    ussion und Debatte über den Haushalt 2006 im Plenum
    u Ende geht, haben sich die Medien ihre Meinung da-
    über weitgehend gebildet. Vielen war der Austausch
    ier zu wenig hitzig und vielleicht zu langweilig; es gab
    hnen zu wenig Schlagabtausch im Ganzen.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Nun wirklich nicht!)


    ie haben aber die heutige Debatte noch nicht mitbe-
    ommen.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es!)


    Unabhängig davon, welches Prädikat die Medien für
    ie Haushaltsdebatte 2006 verteilen werden, sicher ist:
    ede Haushaltsdebatte – und damit auch die diesjährige –
    st ein parlamentarisch herausgehobenes und wichtiges
    reignis; denn durch sie wird mehr als nur ein kritischer
    lick auf die Einnahmen und Ausgaben des Staates er-
    öglicht. Die grundsätzliche Ausrichtung der Regie-

    ungspolitik wird zum Diskussionsgegenstand gemacht.






    (A) )



    (B) )


    Leo Dautzenberg

    (Beifall des Abg. Otto Fricke [FDP])


    Die eigentlichen Fragen der heutigen Schlussrunde
    lauten für mich daher: Wo stehen wir gesamtpolitisch
    nach der viertägigen Haushaltsdebatte und welches Leit-
    bild muss der Haushalts- und Finanzpolitik dieser Legis-
    laturperiode zugrunde gelegt werden?


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Ausgangspunkt für die Beantwortung dieser Fragen
    sind zwei Zahlen, nämlich erstens die immer noch viel
    zu hohe Arbeitslosenzahl – im März 2006 gab es
    4,8 Millionen Arbeitslose –, obwohl wir mittlerweile
    schon einen leichten Rückgang zu verzeichnen haben,
    und zweitens das strukturelle Defizit des Bundeshaus-
    halts, das derzeit bei 20 Prozent der im Bundeshaushalt
    veranschlagten Ausgaben liegt. Das bedeutet, dass rund
    50 Milliarden Euro der Bundesausgaben nicht durch
    nachhaltige Einnahmen gedeckt sind.


    (Otto Fricke [FDP]: Sehr richtig!)


    Aus diesen beiden schwerwiegenden Problemen unseres
    Landes hat diese große Koalition richtigerweise ihren
    Regierungsauftrag abgeleitet. Dieser besteht zum einen
    in der Konsolidierung der Staatsfinanzen und zum ande-
    ren in der Stärkung der Wachstumskräfte, um daraus Be-
    schäftigung zu generieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Beide Zielsetzungen schlagen sich in konkreten poli-
    tischen Maßnahmen im Bundeshaushalt 2006 und im
    Finanzplan bis 2009 nieder. Als Finanzpolitiker bin ich
    sehr froh, dass in der Debatte in dieser Woche, insbeson-
    dere durch die Rede der Bundeskanzlerin und des Bun-
    desfinanzministers, sehr deutlich geworden ist, dass sich
    die Bundesregierung tatsächlich auf die beiden genann-
    ten Seiten der Finanzpolitik verpflichtet hat. Das In-
    einandergreifen von Haushaltskonsolidierung und politi-
    scher Gestaltung halte ich für außerordentlich wichtig,
    wenn wir auf der einen Seite wieder mehr Beschäftigung
    in unserem Lande ermöglichen, auf der anderen Seite
    aber auch die Handlungsfähigkeit des Staates in Zu-
    kunft gewährleisten wollen. Für beides, für die Lebens-
    bedingungen der heutigen und jene der kommenden Ge-
    nerationen, tragen wir Verantwortung.

    Ich muss heute nicht mehr im Detail wiederholen,
    welche konkreten Maßnahmen die große Koalition plant
    bzw. bereits umgesetzt hat, um den Haushalt zu konsoli-
    dieren und die Wachstumskräfte zu stärken. Darüber ha-
    ben wir in den vergangenen Tagen ausreichend disku-
    tiert. All denjenigen, die der großen Koalition Klein-
    Klein und einen fehlenden Masterplan für die Probleme
    unseres Landes vorhalten, möchte ich zum Schluss der
    Haushaltsdebatte die großen Eckpunkte der Haushalts-
    und Finanzpolitik in diesem Jahr und der gesamten Le-
    gislaturperiode noch einmal aufzeigen.

    Zunächst zu den Konsolidierungsmaßnahmen. Bis
    zum Jahr 2009 wird die große Koalition Ausgaben in
    Höhe von 32 Milliarden Euro kürzen, Steuervergünsti-
    gungen in Höhe von 19 Milliarden Euro abbauen und
    Steuermehreinnahmen in Höhe von 28 Milliarden Euro
    realisieren. Insgesamt beträgt das Konsolidierungsvolu-

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    (C (D en damit rund 80 Milliarden Euro. Angesichts dieser ahl kann von Klein-Klein wirklich nicht die Rede sein. Dass Konsolidierung nicht nur ein hehres Ziel ist, ondern bereits auch in einzelnen Schritten umgesetzt orden ist, beweisen zwei Gesetze, die wir in dieser Leislaturperiode bereits verabschiedet haben. Das ist zum inen das Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrechung im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen nd zum anderen das in diesem Monat vom Bundestag ereits verabschiedete Gesetz zur Eindämmung missräuchlicher Steuergestaltungen. Als drittes Gesetz steht un das Haushaltsbegleitgesetz 2006 an. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das wird schwierig!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Sicherlich kann man bei den gerade skizzierten und
    och bevorstehenden Konsolidierungsanstrengungen des
    undes darüber diskutieren – mit dieser Frage habe ich
    ich eingehend beschäftigt –, ob der Staat die Ausgaben

    icht noch stärker kürzen und die Steuern weniger erhö-
    en könnte. Im Ergebnis muss man sagen, dass dies zu
    erneinen ist. Angesichts der heutigen Struktur unserer
    ozialen Sicherungssysteme sind größere Kürzungen
    urzfristig nicht möglich.

    Umso wichtiger ist es, dass durch das Haushalts-
    egleitgesetz 2006 mit der Streichung der pauschalen
    uweisungen an die gesetzlichen Krankenkassen ab
    008, der Streichung der Defizitzuschüsse an die Bun-
    esagentur für Arbeit ab 2007 und der Verminderung der
    llgemeinen Zuschüsse zur Rentenversicherung unmiss-
    erständlich deutlich wird: Sowohl im Gesundheitssys-
    em und in der Rentenversicherung als auch in der Ar-
    eitsmarktpolitik brauchen wir Strukturreformen;


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    enn ohne Strukturreformen sind die Maßnahmen, die
    it dem Haushaltsbegleitgesetz 2006 veranlasst werden,

    ur ein kleiner Schritt, wenn sie nicht in grundsätzliche
    trukturreformen umgesetzt werden.


    (Otto Fricke [FDP]: Sehr richtig!)


    ie Ausgabenseite des Bundeshaushalts weist schließ-
    ich nicht nur ein Niveauproblem, sondern vor allem ein
    trukturproblem auf.

    Neben der Haushaltskonsolidierung ist für mich als
    inanzpolitiker die zweite Maßgabe der großen Koali-

    ion, die auf Wachstum und Beschäftigung orientierte
    inanzpolitik, von mindestens genauso großer, wenn
    icht noch größerer Bedeutung. Ein Element dieser
    achstums- und beschäftigungsorientierten Finanzpoli-

    ik ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die wir im
    aushaltsbegleitgesetz 2006 zum 1. Januar 2007 auf den
    eg bringen. In der öffentlichen Debatte und zum Teil

    uch in der Debatte in diesem Haus überwog die Kritik
    n der möglicherweise konjunkturschädigenden Wir-
    ung dieser Maßnahme. Man muss aber – auch den Kol-
    eginnen und Kollegen der FDP – in Erinnerung rufen,
    ass die Kampagne bei den Landtagswahlen nicht sehr






    (A) )



    (B) )


    Leo Dautzenberg
    erfolgreich war und die Menschen erkannt haben, dass
    diese Maßnahme für die Haushaltskonsolidierung erfor-
    derlich ist.


    (Otto Fricke [FDP]: Die haben das noch gar nicht gemerkt!)


    Auch die Partner der neuen Koalition muss man daran
    erinnern, dass man vor den Koalitionsverhandlungen im
    Wahlkampf eine andere Position vertreten hat und sich
    gegenseitig darin überbieten wollte, den Steuersatz zu
    erhöhen.

    Das alles ist inzwischen Vergangenheit. Lassen Sie
    uns das, was wir vereinbart haben, gemeinsam umset-
    zen, weil es zum einen für die Haushaltskonsolidierung
    erforderlich ist. Zum anderen stehen wir als Finanzpoli-
    tiker in der Verantwortung, günstigere Rahmenbedin-
    gungen zu schaffen, um damit – wir haben diese Forde-
    rung schon vor der Wahl erhoben und ehrlich gesagt,
    warum eine Mehrwertsteuererhöhung um 2 Prozent-
    punkte notwendig ist – die Abkopplung der Sozialkosten
    von den Arbeitskosten zu erreichen. Wir setzen aller-
    dings nicht unsere ursprünglichen Vorstellungen um,
    sondern sehen eine Regelung vor, die in der Koalition
    vereinbart war, nämlich zunächst ein Drittel der erzielten
    Mehreinnahmen zur Senkung der Beiträge zur Arbeits-
    losenversicherung einzusetzen.

    Es geht dabei um die nachhaltige Senkung der
    Lohnzusatzkosten um 2 Prozentpunkte – dazu soll auch
    die Agentur für Arbeit selber einen Beitrag leisten –, die
    den Faktor Arbeit verbilligen wird. Davon werden
    Wachstumsimpulse ausgehen. Das ist der richtige Weg
    für weitere Maßnahmen in diesem Bereich.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Vergessen Sie nicht die Länder!)


    – Die Länder haben sehr wohl ein wichtiges Wort mitge-
    redet, Herr Poß. Im Grunde wollten alle Länder von den
    Mehreinnahmen profitieren. 1 Prozentpunkt der Mehr-
    wertsteuererhöhung ist für die Konsolidierung der Län-
    derhaushalte vorgesehen, um ihnen in unserem föderalen
    System die Grundlage zu bieten, in ihrer eigenen Verant-
    wortung die notwendigen Schritte zu einer Strukturver-
    änderung zu unternehmen.

    Damit wir uns richtig verstehen: Ich sehe die wichtige
    und richtige Maßgabe der Bundesregierung, den Haus-
    halt zu konsolidieren, keineswegs als Freifahrtschein für
    Steuererhöhungen. Auch wenn unsere Steuerquote im
    internationalen Vergleich niedrig erscheint, sind einzelne
    Steuern und Belastungen im internationalen Vergleich
    überproportional hoch. Das gilt auch für die Unterneh-
    mensteuern. Deshalb stimmt es mich zuversichtlich,
    Herr Finanzminister, dass Sie in Ihrer Haushaltsrede am
    Dienstag auf dieses Problem eingegangen sind und die
    Unternehmensteuerreform zu einem wichtigen Reform-
    projekt Ihres Hauses erklärt haben. Die CDU/CSU wird
    Sie in diesem Vorhaben uneingeschränkt unterstützen.

    Die Reform darf – davon sind wir als Union über-
    zeugt – bei allen möglichen Umsetzungsschwierigkeiten
    im Detail keine Minireform wie beim Jobgipfel des ver-
    gangenen Jahres werden. Im Gegenteil: Sie muss im

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    (C (D rgebnis weitergehende Finanzierungsund Rechtsormneutralität herstellen und international wettbeerbsfähige Steuersätze realisieren. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Nur wenn wir Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer
    eformieren, werden wir die Unternehmen in Deutsch-
    and halten und dafür sorgen, dass sie auch in Deutsch-
    and Steuern zahlen. Aber nicht nur die Steuerzahlungen
    er Unternehmen sind wichtig; vielmehr soll die Steuer-
    eform auch als zusätzlicher Hebel für Wachstum und
    eschäftigung auf den Weg gebracht werden.

    Auch wenn die verbesserte Abzugsfähigkeit von
    aushaltsnahen Dienstleistungen und die vorüberge-
    ende Erhöhung der degressiven Abschreibung nur als
    leine Schritte wahrgenommen werden, sind es doch
    chritte in die richtige Richtung. Ich bin davon über-
    eugt, dass wir auf einem guten Wege sind, wenn wir
    as, was wir als Koalition schon gemeinsam auf den
    eg gebracht haben, Schritt für Schritt weiterentwi-

    keln, darauf aufbauen und dem alles unterordnen, was
    usätzliches Wachstum und damit Beschäftigung und
    en Abbau von Arbeitslosigkeit schafft. Dann haben wir
    ntscheidende Schritte unternommen, um unser Land in
    ine gute Zukunft zu führen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Bundesminister Peer Steinbrück.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    amen und Herren! Ich möchte mich zu Beginn meiner
    bschließenden Bemerkungen sehr herzlich für eine
    eitgehend sachliche und problemorientierte Debatte
    edanken. Ich möchte mich insbesondere bei den Koali-
    ionsfraktionen dafür bedanken, dass sie die dargelegte
    inanzpolitische Strategie der Bundesregierung so stark
    nterstützen.

    Ich habe den Eindruck, dass diese große Koalition
    uch die Chance bietet, einen etwas anderen Politikstil
    inziehen zu lassen. Ich bin ziemlich sicher, dass die
    enschen das erwarten; denn sie haben kein großes In-

    eresse an aufgeregten, ritualisierten Auseinandersetzun-
    en, in denen wir nur aufeinander einprügeln.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    ie Menschen wollen, dass wir zwar in der Sache hart
    ingen, das aber sachlich, unpolemisch und unaufgeregt
    un. Dass das gelegentlich diejenigen enttäuscht, die eher
    n fetzigen Auseinandersetzungen und schlimmen Tö-
    en interessiert sind, ist mir sehr bewusst. Ich glaube
    ber, dass diese Haushaltsberatungen der richtige Ein-
    tieg in einen neuen Politikstil sind. Es wäre für diese
    roße Koalition kleidsam, diesen Stil weiterhin zu pfle-
    en.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dass es nicht ganz ohne Rituale und den Aufbau von
    Popanz geht – den größten Popanz enthielt Ihre Rede,
    Frau Lötzsch; das ließ sich nicht mehr übertreffen – und
    dass es viel Stehsatz gibt, ist klar; das gehört nun einmal
    erkennbar dazu. Dass Herr Koppelin mir vorgeworfen
    hat, meine Rede sei Lyrik gewesen, hat mich geehrt;
    denn dieser Verdacht ist noch nie auf mich gefallen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


    Ich werde das meiner Frau erzählen. Sie hat diesbezüg-
    lich schon immer höhere Erwartungen an mich gehabt.


    (Heiterkeit bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP – Otto Fricke [FDP]: Das scheint ein schönes Wochenende zu werden!)


    Dass Sie meine Rede schon bewertet hatten, bevor ich
    sie gehalten habe, eint Sie mit vielen anderen Opposi-
    tionsrednern. Gelegentlich sollte man aber aufpassen,
    dass die verwendeten Bilder zu der Person passen, die
    diese Bilder verkörpern sollen. Ich hätte mir jedenfalls
    etwas mehr Originalität in den Ausführungen der Oppo-
    sitionsredner gewünscht.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Zurufe von der FDP: Oh! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das tut uns aber Leid, Herr Minister! Wie können wir das wieder gutmachen? – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Originalität zeigt der Haushaltsentwurf allerdings nicht! Höchste Verschuldung!)


    Herr Westerwelle, eines Tages eine Haushaltsdebatte
    zu erleben, in der die Linken staatliche Transfers auf den
    Prüfstand stellen und diese im Hinblick auf ihre Effi-
    zienz hinterfragen, anstatt ständig ein Plädoyer zu hal-
    ten, dass diese Transfers erhöht werden müssen, oder
    von der FDP zu hören, dass ein handlungsfähiger Staat
    für die Leistungsbereitstellung mit den notwendigen
    Ressourcen ausgestattet werden muss, wäre originell.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ebenfalls originell wäre es, von den Grünen ein unüber-
    troffenes Plädoyer zur Entbürokratisierung zu hören.


    (Zuruf der Abg. Anja Hajduk DIE GRÜNEN)


    – Liebe Frau Hajduk, das habe ich lange Zeit hinter mir.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Früher hätte es mir passieren können – ich hoffe, dass
    ich mich nicht vergaloppiere –, dass der Hund des Nach-
    barn in meinem Garten einen fahren lässt und Sie die
    Novellierung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes an-
    gemahnt hätten. Es war jedenfalls nicht so weit davon
    entfernt.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Zu viel Lyrik, Herr Minister!)


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    (C (D Ich komme nun zu den wichtigen finanzpolitischen insichten. Dass Sie, Frau Flach, ebenfalls den einen der anderen Popanz brauchten, tut mir Leid, weil ich ie eigentlich sehr schätze. Aber wie Sie beispielsweise arauf kommen, dass beim ALG II 4 Milliarden bis Milliarden Euro zusätzlich beschlossen worden sind, m anschließend zu fragen, wer vor wem einknickt, ist ir ein Rätsel. Das haben Sie doch nicht nötig. Sie soll en hier Vermutungen nicht als Tatsachen darstellen. Zu Ihrem Hinweis, dass der Subventionsabbau nicht echtzeitig beginnt: Sie wissen als Haushälterin doch anz genau, dass die verabschiedeten Maßnahmen ihre olle Wirksamkeit schon aus technischen Gründen erst ach einer gewissen Zeit entfalten können. Verleugnen ie Ihre eigene Urteilsfähigkeit an diesem Podium doch icht so sehr! Dass man bei der Unternehmensteuerreform nicht us der Hüfte schießen kann, wenn sie nicht verunglüken soll, ist eigentlich klar. Sie haben gesagt, diese Reorm müsse zum 1. Januar 2007 in Kraft treten. Aber das ürde bedeuten, dass sich dieses Hohe Haus spätestens n zwei, drei Monaten mit dieser sehr gewichtigen und omplexen Reform beschäftigen müsste. as kriegen Sie doch nicht hin; das wissen Sie doch. (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Sie kriegen es nicht hin!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Ulrike Flach [FDP]: Warum denn nicht?)


    Sie haben die beiden Vorschläge doch noch nicht ein-
    al gelesen. Wovon reden Sie denn eigentlich?


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    ie surfen auf der Welle – ganz wie Sie heißen –, aber
    ie sind in der Materie gar nicht drin.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD] – Zurufe von der FDP: Oh! – Es sollte schon Niveau haben!)


    Ich versuche, das ein bisschen interessanter zu ma-
    hen, damit Sie alle aufwachen.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben eine ganze Reihe von finanzpolitischen Er-
    enntnissen vermitteln können und ich hoffe, dass sich
    as öffentlich mehr niederschlagen wird. Es ist mehr
    enn je deutlich geworden, dass wir eine solide Haus-
    altsführung brauchen, um Wachstum, Beschäftigung
    nd Wohlstand in der Bundesrepublik Deutschland her-
    ustellen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Jürgen Koppelin [FDP] – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die brauchen wir dringend! Die machen Sie nur nicht!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Umgekehrt sind die öffentlichen Haushalte – ich beziehe
    die kommunalen Haushalte und die Länderhaushalte
    gerne mit ein – nur zu konsolidieren im Zusammenhang
    mit mehr Wachstum,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ja!)


    einer größeren Wetterfestigkeit der sozialen Sicherungs-
    systeme


    (Otto Fricke [FDP]: Ja!)


    und mit Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt. Das ist
    eine wechselseitige Beziehung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich halte daran fest – Frau Flach, es ist kein Dogma,
    sondern es ist eine nüchterne Analyse –, dass das Haupt-
    problem des Bundeshaushaltes Strukturprobleme sind,
    insbesondere auf der Ausgabenseite. Ich stehe damit
    nicht alleine. Da der Monatsbericht der Bundesbank
    wohl unverdächtig ist – die Bundesregierung wird darin
    kritisiert –, darf ich darauf hinweisen, dass es in seiner
    Ausgabe März 2006 heißt – ich zitiere –: Die Analyse

    zeigt, dass für den starken Defizitanstieg nach dem
    Jahr 2000 zwar auch konjunkturelle Einflüsse eine
    Rolle gespielt haben. Ausschlaggebend war aber
    der Rückgang der strukturellen Einnahmenquote …


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Auch das ist für die Regierung eine neue Erkenntnis, die wir sehr unterstützen!)


    Es wäre gut, wenn Sie das in Ihren Diskussionsbeiträgen
    einmal berücksichtigen würden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Im Bundesbankbericht wird weiter ausgeführt:

    Die strukturellen Einnahmen des Staates sanken in
    Relation zum Trend-BIP seit dem Jahr 2000 um
    rund vier Prozentpunkte.

    Das macht weite Teile unseres Problems aus.

    Ich will noch einmal ein Plädoyer für beides halten
    – ich nenne es weiterhin die doppelte Tonlage, auch
    wenn Sie mit dem Bild nichts anfangen können –: Auf
    der einen Seite geht es darum, die Haushalte – nicht nur
    den Bundeshaushalt – zu konsolidieren. Auf der anderen
    Seite geht es darum, Impulse zu geben. Alleine das
    Wachstums- und Beschäftigungsprogramm der Bun-
    desregierung dürfte in einer hohen Dimension dazu bei-
    tragen, die Entwicklung des Wachstums und der Be-
    schäftigung in Deutschland zu unterstützen. Wir reden
    nämlich nicht nur von den 25 Milliarden Euro, wir reden
    auch von den 12 Milliarden Euro, die von anderen Ge-
    bietskörperschaften hinzukommen, und wir reden über
    Multiplikatoreffekte, die es in diesem Zusammenhang
    insbesondere beim Mittelstand geben wird. Man denke
    nur an die Handwerker, die stark begünstigt sein dürften
    von den degressiven Abschreibungsmöglichkeiten, von
    der Istbesteuerung bei der Umsatzsteuer und von der
    Möglichkeit, dass nun auch Privathaushalte Hand-

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    (C (D erkerdienstleistungen steuerlich absetzen können. Daselbe gilt für die zusätzlichen 6 Milliarden Euro für Forchung und Entwicklung. Sie werden selbstverständlich usätzliche gewerbliche Investitionen induzieren. Wir reden also über einen wirklichen Schub. Ich habe ie behauptet, dass das den Urknall auslöst, dass uns das prungartig nach vorne bringt. Aber die Unterschnittigeit, mit der andere, insbesondere die FDP, es darstellen, ann ich nicht teilen. Dass dies alles aus der Sicht der Linken zu wenig ist sie hätte gerne einen viel expansiveren Haushalt –, abe ich schon vor dieser Debatte gelernt. Der entscheiende Punkt ist: Wie das finanziert werden soll, beantorten Sie nie. Nie bekommen wir von Ihnen eine solide ussage dazu. ie Staatsversessenheit, die Fixierung auf staatliches andeln (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben eine Gelddruckmaschine!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    st bei Ihnen in einem Ausmaß ausgeprägt, das ich nur
    it Mühe nachvollziehen kann.

    Ich gebe zu, auch die FDP kommt – nicht nur in die-
    er Haushaltsdebatte – bei einem anderen Punkt nicht
    uf einen Nenner. Sie wollen dreierlei, was unvereinbar
    st: Sie glauben, dass Haushaltskürzungen, Steuersen-
    ungen und eine Abnahme der Nettokreditaufnahme
    leichzeitig möglich sind.


    (Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD])


    ie müssen den Menschen erklären, wie das funktionie-
    en soll.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das Wachstum funktioniert sehr gut in ganz Europa!)


    Es funktioniert nicht; es ist ein Grundirrtum.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    lles drei zusammen lässt sich nicht erreichen. Sie
    treuen den Menschen Sand in die Augen, wenn Sie sa-
    en, Sie könnten noch mehr sparen. Als ob sich das auf
    ie Konjunktur überhaupt nicht auswirken würde, als ob
    as irrelevant für das Wachstum wäre! Gleichzeitig ver-
    prechen Sie weitere Steuersenkungen, massiv gesenkte
    teuersätze, ohne dass die Verschuldung steigt. Nein, sie
    oll auch noch sinken!


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Fahren Sie einmal nach Österreich!)


    as ist das Dilemma, in dem Sie stecken, und da lasse
    ch Sie auch nicht heraus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will auf einzelne Punkte eingehen. Ich habe mit
    roßer Aufmerksamkeit beobachtet, wie häufig Sie, Herr
    oppelin, von Verfassungsbruch gesprochen haben.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Das ist klar kalkuliert: Sie wollen es damit in die Über-
    schriften der Zeitungen schaffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Natürlich wissen Sie,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    dass dieser Haushalt keinen Verfassungsbruch darstellt.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Sicher tut er das!)


    – Nein, tut er nicht. Wenn Sie aber der Meinung sind,
    dann möchte ich gerne, dass ein Fragebogen von Ihnen
    als Mitglied des Haushaltsausschusses ausgefüllt wird,
    ob Sie den Art. 115 GG kennen. Diesen Fragebogen
    könnten Sie nicht ausfüllen; denn dieser Art. 115 legt
    fest, unter welchen Bedingungen die Regelgrenze der
    Verschuldung durchaus überschritten werden kann. Ge-
    nau dem folgen wir.

    Mit Ihrem Beitrag wollten Sie also erkennbar Zei-
    tungsüberschriften erreichen, nach dem Motto: Wir kle-
    ben euch die Plakette des Verfassungsbruchs bzw. der
    Verfassungswidrigkeit an. Dieser Haushalt ist nicht ver-
    fassungswidrig. Er stellt keinen Verfassungsbruch dar.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lassen Sie uns mal in Karlsruhe treffen!)


    Vielmehr nimmt er die Ausnahmemöglichkeiten des
    Art. 115 in Anspruch, um eine Störung des gesamtwirt-
    schaftlichen Gleichgewichts abzuwehren.

    Im Übrigen, Herr Koppelin, ist das eine Operation,
    die die FDP in den Landtagen von Nordrhein-Westfalen
    und – wenn ich mich nicht täusche – in Niedersachsen
    durchaus mitmacht. Was kritisieren Sie hier also? Sie
    sind doch dabei.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie sind in den Ländern bei genau derselben Operation
    vollständig dabei, wo Sie sich hier mit großer Chuzpe
    hinstellen und uns sagen: Ihr begeht einen Verfassungs-
    bruch, das ist verfassungswidrig. Das sind Fensterreden,
    von denen ich die Hoffnung habe, dass sie eines Tages
    von diesem Pult aus unterbleiben könnten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Solms hat in seinem Beitrag gemeint, es müsste
    doch zu schaffen sein, mal soeben 6 bis 7 Milliarden
    Euro in 2006 einzusparen. Richtig ist der Hinweis, dass
    wir ungefähr 15 bis 16 Milliarden Euro über der Regel-
    grenze liegen. Ich will versuchen, Ihnen Beispiele zu ge-
    ben, was es hieße, jetzt, im Jahre 2006, diese Regel-
    grenze einzuhalten. Das würde zum Beispiel bedeuten,
    dass man den Zuschuss an die Rentenkasse um ungefähr
    diese 15 bis 16 Milliarden Euro kürzen müsste. Das liefe
    auf eine Rentenkürzung von 7,5 Prozent hinaus; 7,5 Pro-
    zent Rentenkürzung bei einem Anteil von 50 Prozent der
    Rentnerinnen und Rentner in Deutschland, die allein auf
    die gesetzliche Rentenversicherung angewiesen sind.

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    (C (D enn Sie das wollen, dann möchte ich gerne, dass Sie as hier auch sagen. ann möchte ich, dass Sie den Rentnerinnen und Rentern der Bundesrepublik Deutschland sagen: Wir sind afür, dass 7,5 Prozent Rentenkürzung stattfindet. Oder aber Sie müssten zu einer Halbierung beim rbeitslosengeld II kommen. ie müssten sich hier hinstellen und sagen: Ja, die Leisungen an die ALG-II-Bezieher werden halbiert. Oder Sie müssten zum Beispiel sagen, dass die Streihung des Erziehungsgeldes, des Mutterschutzes, der geamten landwirtschaftlichen Sozialpolitik und des ohngeldes nicht einmal ausreicht – es wäre die älfte –, um die Regelgrenze der Verfassung wieder ein uhalten. All das sagen Sie nicht. Vielmehr weichen Sie leichtüßig immer auf das Thema Kohle aus. Ich sage Ihnen nd auch dem uns zuhörenden Publikum: Es ist undenkar, bei der Kohle einen einzigen Euro zusätzlich in dieem Jahr einzusparen. arum? Weil es eine rechtskräftige Landschaft von Beilligungsbescheiden gibt. Das weiß Herr Bonde offenar auch; er reitet auf diesem Gaul aber dennoch so ange weiter, bis der Gaul tot umfällt. Sie machen das einfach wider besseres Wissen. Sie issen genau, dass es rechtskräftige Bewilligungsbe cheide gibt. Das heißt, wenn wir die Subventionen bei er ohnehin vorgesehenen Degression kürzen würden, ann bräuchte es nur ein einziges Verwaltungsgericht, m diese Entscheidung zu verhindern. Sie wissen das enau, aber das spielt bei Ihnen keine Rolle. Herr esterwelle redet sogar von Milliarden, die hier in den ächsten Jahren eingespart werden könnten. Herr ampeter hat in der Sitzung am letzten Dienstag den ichtigen Buchtitel dazu zitiert. Bei Ihrer Rede, Herr Bonde, hatte ich übrigens den indruck, Sie wären in den vergangenen Jahren nie daei gewesen. (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So schlimm war es noch nie!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Widerspruch bei der FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    hre Hinweise zum Thema Generationengerechtigkeit
    ill ich gar nicht in Abrede stellen; ich selber habe ja

    uch so geredet. Aber ich habe mir gedacht: Wo waren
    enn die Grünen, als es um die Nettokreditaufnahme von
    8 Milliarden Euro im Jahre 2003 ging? Waren Sie alle
    eg oder wo waren Sie?


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Ich glaube, da gilt ein bisschen der Satz: Hochverrat ist
    eine Frage des Datums. Könnte das sein?


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU – Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Nein, ich bin so schön im Fluss, Frau Hajduk. Ich
    komme noch zu Ihnen, will aber vorher noch eine andere
    Bemerkung machen, die ich sehr ernst meine.