Rede:
ID1603000700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. das: 1
    4. Wort: 1
    5. dem: 1
    6. Kollegen: 1
    7. Rainer: 1
    8. Brüderleür: 1
    9. die: 1
    10. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir kommen zur Abstimmung. Wer stimmt für den

    Aufsetzungsantrag der Fraktion des Bündnisses 90/Die
    Grünen? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich der
    Stimme? – Das Zweite war ganz offenkundig die Mehr-
    heit. Damit ist der Aufsetzungsantrag abgelehnt.

    Wir setzen nun die Haushaltsberatungen – Tagesord-
    nungspunkt 1 – fort:

    a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
    Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
    Haushaltsjahr 2006


    (Haushaltsgesetz 2006)


    – Drucksache 16/750 –
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
    regierung

    Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009

    – Drucksache 16/751 –
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsausschuss

    h
    v

    d
    W

    D
    v

    m

    T

    H
    W
    k
    d
    B
    V
    s

    i
    r
    d
    g

    u
    z
    b
    e
    s

    l
    D
    ü
    v

    W
    w

    Z
    s
    f
    d

    g

    (C (D Ich darf daran erinnern, dass wir am Dienstag für die eutige Aussprache eine Debattenzeit von insgesamt ier Stunden vereinbart haben. Wir beginnen die heutigen Haushaltsberatungen mit em Geschäftsbereich des Bundesministeriums für irtschaft und Technologie, Einzelplan 09. Es wäre schön, wenn diejenigen, die nicht an dieser ebatte teilnehmen können, bitte zügig den Plenarsaal erlassen würden. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Bei der Wirtschaftsdebatte gehen die Grünen!)


    Für die Bundesregierung hat das Wort der Bundes-
    inister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
    echnologie:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Mit dem Haushalt des Bundesministeriums für
    irtschaft und Technologie tragen wir dazu bei, die Zu-

    unft unseres Landes zu sichern. Dieser Haushalt hat in
    iesem Jahr – bereinigt, um die Rückübertragung des
    ereichs Arbeit – ein um 1,1 Milliarden Euro größeres
    olumen, und das in erster Linie deswegen, um For-
    chung und Technologie stärker zu fördern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Für uns sind wichtige Kernbereiche die Förderung der
    nnovativen Kräfte im Mittelstand, die Innovationsförde-
    ung bei der Industrie und vor allen Dingen der Ausbau
    er Energieförderung. Das halte ich in der Zukunft für
    anz besonders wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben das Ziel, dass die Ausgaben für Forschung
    nd Entwicklung bis zum Jahr 2010 mindestens 3 Pro-
    ent unseres Bruttosozialproduktes ausmachen. Dazu
    rauchen wir die Mithilfe der Wirtschaft. Um das Ziel zu
    rreichen, muss 1 Euro aus den öffentlichen Kassen zu-
    ätzlich 2 Euro aus privaten Kassen mobilisieren.

    Ich war kürzlich zusammen mit Kolleginnen und Kol-
    egen in Japan, um zu lernen, was andere Länder tun.
    ie Japaner haben ihre Rezession nicht zuletzt dadurch
    berwunden, dass sie sehr viel in neue Technologien und
    or allen Dingen in Forschung investiert haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    enn wir international mithalten wollen, dann müssen
    ir diesen Wettlauf aufnehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    iel ist dabei, die gesamte Innovationskette von der For-
    chung über die Anwendungsreife bis hin zur Marktein-
    ührung sinnvoll in eine Hightechstrategie einzuglie-
    ern.

    Voraussetzung dafür ist aber, dass wir eine zukunfts-
    erichtete und sichere Energieversorgung haben; denn






    (A) )


    )

    Bundesminister Michael Glos
    Energie ist der Lebenssaft der Wirtschaft. Frau Bundes-
    kanzlerin, ich bin sehr dankbar, dass am Montag ein
    Energiegipfel stattfinden wird. Auf ihm werden alle Pro-
    bleme auf den Tisch gelegt. Er ist eine erste wichtige
    Diskussionsrunde.

    Gestern wurde eine McKinsey-Studie veröffentlicht.
    In dieser wird uns empfohlen, die Energieversorgung
    in Deutschland und in Europa auf eine breitere Basis zu
    stellen und aufzupassen, dass wir nicht immer stärker
    abhängig werden, zum Beispiel von der Erdgasversor-
    gung aus Russland. Wir wissen ja, mit Erdgas aus Russ-
    land lässt sich viel Geld verdienen. Nicht nur die betref-
    fende Industrie verdient so ihr Geld, sondern auch
    andere verdienen ein paar Euro hinzu. Ich bin kein Neid-
    hammel.


    (Ute Kumpf [SPD]: Ein bisschen neidisch sind Sie schon!)


    Ich gönne das den anderen. Ich will damit nur sagen, wir
    müssen zusehen, dass der Anteil von Öl und Gas an der
    gesamten Energiekette nicht ständig steigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen werden wir einen breiten Energiemix disku-
    tieren. Dazu gehören selbstverständlich – Herr Kuhn, da
    müssen Sie gar nicht so skeptisch schauen – die erneuer-
    baren Energien.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich bin der Meinung, dass in der Diskussion die gesamte
    Bandbreite einer sicheren Energieversorgung zur Spra-
    che kommen muss. Wenn wir das nicht tun würden, dann
    würde das von der Wirtschaft kommen. Ich finde, wir
    sollten nicht gegenseitig irgendwelche ideologischen
    Barrieren aufbauen,


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD] – Ulrike Flach [FDP]: Sehr richtig! Ich glaube, das war jetzt intern gemeint!)


    nämlich hinsichtlich der Anwendung und des Ausbaus
    bestimmter Energieformen, vor allem jener, die CO2-frei
    sind, sondern das tun, was auch andere große Industrie-
    länder tun.


    (Dr. Rainer Wend [SPD]: Das Wort „Kernenergie“ ist noch nicht gefallen!)


    – Dieses Wort ist noch nicht gefallen. Deswegen bin ich
    dankbar für den Zwischenruf, mit dem die SPD das Wort
    „Kernenergie“ in die Debatte eingeführt hat.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich finde, die Dinge liegen auf dem Tisch.

    Jetzt einmal ganz ernsthaft. Im Hinblick auf die Ener-
    giepreise sind die Grenzen der Belastbarkeit zum Teil
    überschritten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die energieintensive Industrie wandert zum Teil ab.

    W
    d
    d

    u
    s
    w

    E
    l
    g
    s
    A
    A
    c

    z
    d

    D
    W
    w

    b
    g
    d
    D
    s
    w
    e
    k

    D
    D
    s
    m

    n
    l
    g

    W
    l
    a

    z

    (C (D (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Machen Sie mehr Wettbewerb!)


    enn im Nachbarland etwas produziert und die Energie
    ort nicht so umweltfreundlich wie bei uns erzeugt wird,
    ann belastet das die Umwelt noch sehr viel stärker.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie mal für Effizienzsteigerungen sorgen!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir reden
    nd erwarten viel vom Anspringen des privaten Kon-
    ums. Nun gibt es verschiedene Ursachen, warum das so
    ar.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen die Mehrwertsteuer erhöhen!)


    s gab viel Kaufkraftzurückhaltung. Man hat sich natür-
    ich unter anderem gefragt, wie es mit der Altersversor-
    ung weitergeht, wie es einmal mit der Gesundheitsver-
    orgung aussieht und wie es in unserem Land mit der
    rbeitslosigkeit weitergeht. Es kam sicherlich zu einem
    ngstsparen; aber es gibt natürlich auch breite Verbrau-

    herschichten, denen es an der Kaufkraft fehlt.

    Das Geld, das man für Öl und Gas bzw. für die Hei-
    ung und den Strom ausgeben muss, kann man nicht an-
    erweitig in den privaten Konsum geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    eswegen müssen wir auch aufpassen, dass wir den
    irtschaftsaufschwung nicht dadurch behindern, dass
    ir zuschauen, wenn die Preise immer stärker steigen.

    Ich bin der Meinung, dass dazu natürlich mehr Ange-
    ot gehört. Deswegen fordere ich vor allen Dingen die
    roßen Stromerzeuger auf, endlich mit den angekün-
    igten Investitionen in den Kraftwerkspark zu beginnen.
    as haben sie bereits meinem Vorgänger Herrn Clement

    chriftlich versprochen. Die ersten neuen großen Kraft-
    erke könnten sich schon im Bau befinden. Ein Markt

    ntspannt sich nur, wenn mehr Angebot in den Markt
    ommt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    eswegen brauchen wir mehr Stromerzeugung in
    eutschland. Das ist meiner Ansicht nach die wirk-

    amste Form, um den Strommarkt wieder liquider zu
    achen und dadurch zu niedrigeren Preisen zu kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir müssen
    atürlich auch die Strukturen verändern, wenn wir wol-
    en, dass der Aufschwung auch in das etwas schwieri-
    ere Jahr 2007 hineingetragen wird.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Wasserkraft!)


    ir haben uns ja bekanntlich vorgenommen, die Konso-
    idierung der öffentlichen Haushalte 2007 noch stärker
    nzugehen, als das im Jahr 2006 der Fall ist.

    Herr Kuhn, wir müssen natürlich die hohen Lohn-
    usatzkosten begrenzen. Erste Schritte werden durch

    (B)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Michael Glos
    die Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung
    getan. Es kommt auch dem Mittelstand zugute, wenn die
    Lohnzusatzkosten nicht ständig weiter steigen.

    Auch bei der Gesundheitsreform müssen wir natürlich
    schauen, dass es zu einer Begrenzung der Lohnnebenkos-
    ten kommt. Das geht nur durch mehr Wirtschaftlichkeit
    im gesamten System der Gesundheitsversorgung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich meine, die Anreize zur Kosteneinsparung müssen
    wettbewerbsorientiert sein. Wir wollen den Wachstums-
    prozess auch dadurch beschleunigen, dass wir zum
    1. Januar 2008 eine Unternehmensteuerreform in
    Kraft setzen, durch die vor allen Dingen eine Rechts-
    formneutralität bei der Besteuerung der mittelständi-
    schen Personenunternehmen, der inhabergeführten Un-
    ternehmen und der Kapitalgesellschaften erreicht wird.


    (Beifall des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/CSU] sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wollen, dass der Mittelstand profitiert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Gudrun Kopp [FDP]: Warum erst 2008?)


    Dazu gehört auch, dass wir die Erbschaftsteuer- und die
    Schenkungsteuerlast im gewerblichen Bereich verrin-
    gern. Es macht keinen Sinn, wenn wegen der Erbschaft-
    steuer Unternehmen verkauft werden müssen, wo es
    doch manchen Käufern nur um die Marktzugangskanäle
    und das Know-how geht. Bei mittelständischen Famili-
    enunternehmen, überhaupt bei familiengeführten Unter-
    nehmen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei uns im
    Land bleibt, sehr viel höher.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deswegen hat sich die Koalition entschlossen, diesem
    Punkt in ihrem Programm Rechnung zu tragen. Das ist
    keine Begünstigung von Reichen; denn das geht in der
    Art und Weise vor sich, dass für jedes Jahr, in dem das
    Unternehmen weitergeführt wird, die zu zahlende Erb-
    schaft- bzw. Schenkungsteuer um 10 Prozent reduziert
    wird. Wenn Betriebsvermögen ins Privatvermögen über-
    tragen wird, dann muss dies ohnedies versteuert werden.
    Daher sollten wir diese Dinge zügig angehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte diese Debatte als Gelegenheit nutzen,
    mich ganz herzlich insbesondere bei den kleineren Un-
    ternehmen zu bedanken. Vor allen Dingen das Handwerk
    stellt 80 Prozent der Ausbildungsplätze zur Verfügung.
    Der Ausbildungspakt ist im letzten Jahr ein Erfolg ge-
    wesen. Wir möchten, dass er auch in diesem Jahr Erfolge
    zeigt. Das sind wir den jungen Menschen schuldig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Zahl der Jugendlichen, die einen Ausbildungs-
    platz suchen, wird eher noch ansteigen. In diesem Jahr
    wird mit einer Zahl von über 600 000 gerechnet. Wer
    heute nicht ausgebildet wird, steht morgen nicht als qua-

    l
    s
    b
    g

    t
    f
    s
    s
    u
    D
    k

    m
    m
    f
    v
    o
    A
    g
    U
    b
    H
    l

    n
    g
    u
    r
    d
    t
    b
    w
    a
    h

    e
    U
    d
    w
    w
    I
    s
    t

    t
    v
    z
    d
    a
    E
    m
    H

    d

    (C (D ifizierte Arbeitskraft zur Verfügung. Wir wissen, dass ich diese Zahlen wieder ändern werden. Eine gute Ausildung ist der beste Schutz gegen einen Fachkräftemanel in der Zukunft. Unsere Exportwirtschaft ist gut aufgestellt. Die Unernehmen haben Marktanteile hinzugewonnen. Ich inde es eine große Leistung, dass die deutsche Wirtchaft in diesem internationalen Konzert so gut mitpielt, obwohl so dynamische Konkurrenten wie China nd Indien als große Player hinzugekommen sind. eutschland hat seinen Anteil am Welthandel halten önnen. Diese Erfolge sind nicht selbstverständlich, sondern üssen immer wieder neu errungen werden. Deswegen öchten wir – dazu sind im Haushalt des Ministeriums ür Wirtschaft und Technologie einige Instrumente orgesehen – den mittelständischen Firmen bei der Erberung neuer Märkte helfen. Außenhandelskammern, uslandsmessen, Hermesdeckungen und Investitionsarantien sind in diesem Zusammenhang die Stichworte. nsere Außenwirtschaft sichert auch in Deutschland Areitsplätze. Allein die Hermesdeckungen für Exporte in öhe von fast 20 Milliarden Euro sichern bei uns im In and circa 200 000 Arbeitsplätze. Weil wir wollen, dass der freie Welthandel funktioiert und weil wir zu den Ländern gehören, die davon anz stark profitieren, müssen wir erneut Anstrengungen nternehmen, damit die Doha-Runde der WTO-Konfeenz zu einem Erfolg wird. Ein Scheitern muss verhinert werden. Wir sind natürlich sehr viel stärker für mulilaterale als für bilaterale Vereinbarungen. Das ist auch ei meinem Besuch in Asien deutlich geworden. Länder ie Singapur fordern uns als Europäische Union aber uf, bilaterale Vereinbarungen zu treffen, weil sie Angst aben, dass die Verhandlungen nicht vorankommen. Ich werde deswegen in der kommenden Woche noch inmal in die USA fliegen, um dort zu versuchen – die SA sind der Schlüssel zu den großen Schwellenlänern –, neue Impulse in den Prozess hineinzubringen. Es äre schlecht, wenn diese Verhandlungsrunde scheitern ürde. Aber wir können es derzeit nicht ausschließen. ch möchte nochmals sagen – da bin ich mir der Untertützung dieses Hauses sicher –, dass Deutschland alles ut, um ein Scheitern zu verhindern. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Stimmung bei allen am Wirtschaftskreislauf Be-
    eiligten – das sind nicht nur die Unternehmen – ist sehr
    iel besser geworden. Der Ifo-Geschäftsklimaindex
    eigt ein Hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das hängt
    amit zusammen, dass einerseits verschiedene Zyklen
    uslaufen und andererseits das Vertrauen zurückkehrt.
    s gibt jedoch keinen Grund, sich deswegen auf den ver-
    eintlichen Lorbeeren auszuruhen. Wir müssen unsere
    ausaufgaben machen.

    Eine Aufgabe, die ich für besonders wichtig halte, ist
    er Kampf gegen die Bürokratie.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Michael Glos

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Beim Bürokratieabbau muss etwas geschehen. Das kann
    aber nicht allein durch die Ministerien geleistet werden.

    Ich habe unlängst über das Präsidium des BDI die
    Wirtschaft aufgefordert, Vorschläge vorzulegen, was im
    Unternehmensbereich konkret zu tun ist. Denn manch-
    mal werden unsere Vorhaben von Unternehmensverbän-
    den konterkariert, die dann beispielsweise darauf hin-
    weisen, dass eine bestimmte Statistik unverzichtbar ist.
    Deswegen müssen wir es miteinander angehen, um er-
    folgreich zu sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mein Ziel ist die Stärkung der Wachstumskräfte in
    unserem Land. Ohne Wachstum lassen sich die Pro-
    bleme nicht lösen. Nur mit einem stärkeren Wirtschafts-
    wachstum können wir erreichen, dass wieder mehr Men-
    schen Arbeit haben. Das ist das vordringlichste Ziel.
    Darüber sind wir uns einig.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nur mit mehr Wachstum können wir die öffentlichen
    Haushalte konsolidieren. Nur damit können wir den de-
    mografischen Herausforderungen in unseren Sozialsys-
    temen begegnen.

    In der Diskussion habe ich noch etwas gelernt: Japan
    hat ähnliche demografische Probleme, wie sie sich bei
    uns abzeichnen. Es macht keinen Sinn, das Problem nur
    aus wirtschaftlicher Sicht zu bejammern. Ich will an die-
    ser Stelle nicht auf neue familienpolitische Initiativen
    eingehen,


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre auch eine Drohung!)


    aber der Bevölkerungsaufbau ist nun einmal problema-
    tisch.

    Sie haben den so genannten Silver Market angespro-
    chen. Wir müssen den Markt so entwickeln, dass die
    kaufkräftigen älteren Menschen am Wirtschaftskreis-
    lauf beteiligt werden. Daraus ergeben sich ebenfalls
    Wachstumschancen. Auch mit diesem Thema sollte sich
    unsere Wirtschaft befassen.

    Jede Krise – auch jede vermeintliche Krise – birgt
    Chancen. Diese zu nutzen, ist unsere Aufgabe.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Zahlen sind bekannt. Wir rechnen mit einem
    Wachstum von 1,5 Prozent. Wenn die Zahl der Feiertage
    in diesem Jahr niedriger wäre, dann wäre es möglicher-
    weise noch höher. Die Institute sind teilweise optimisti-
    scher. Die Zahlen des ersten Quartals sind witterungsbe-
    dingt nicht sehr gut. Aber eines ist besonders erfreulich:
    Die Zahl der Arbeitslosen ist – auch wenn sie insgesamt
    immer noch viel zu hoch ist – bedeutend niedriger als im
    letzten Jahr um diese Zeit.

    Ich meine, wir haben große Chancen in der Koalition.
    Lassen Sie uns diese Chancen nutzen!

    f

    M
    b

    M
    e
    r
    R
    m
    D

    h
    l
    f
    G
    a

    W

    M
    N
    V
    m

    te
    d
    d
    n
    g

    (C (D Danke schön. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Rainer Brüderle

ür die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP – Ludwig Stiegler [SPD]: Mainz-Süd!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Mainz-Mitte!

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Heute
    orgen hat sich wieder einmal das Sprichwort „Reisen

    ildet“ bestätigt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Reisen Sie mal! Sollen wir Herrn Brüderle einen Reisegutschein schenken?)


    ichael Glos – das ist der deutsche Wirtschaftsminister –
    rwartet, dass sich die Konjunktur belebt. Sein Ministe-
    ium begründet das mit den außenwirtschaftlichen
    ahmenbedingungen. Herr Glos hat Recht: Es ist im-
    er die Weltwirtschaft, die das geringe Wachstum in
    eutschland treibt.

    Aber auch bei 5 Millionen Arbeitslosen – in Wahr-
    eit, wenn sie ehrlich berechnet würden, sind es 6 Mil-
    ionen bis 7 Millionen – besteht kein Grund, einen ver-
    assungswidrigen Haushalt vorzulegen. Ich darf Herrn
    los aus der letzten Haushaltsdebatte zitieren. Er sagte

    n die alte Bundesregierung gerichtet wörtlich:

    Sie sind ja nicht einmal mehr bereit, unsere Verfas-
    sung zu beachten, obwohl Ihnen Ihr Amtseid das
    vorschreibt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Herr Glos hat weiter festgestellt:

    Die Bundesregierung verspielt unser aller Zukunft.


    (Lachen bei der SPD)


    Die Arbeitsmarktsituation erfordert eine zielstrebige
    irtschaftspolitik. Diese ist aber nicht erkennbar.


    (Beifall bei der FDP – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das Letztere ist falsch!)


    it Förderprogrammen wie Inno-Watt, Inno-Net,
    EMO und Pro Inno können die Unternehmen, die den
    erwaltungsaufwand nicht scheuen, etwas Geld mitneh-
    en; aber es bringt nicht die erforderliche Wende.


    (Beifall bei der FDP)


    Vielleicht sollten Sie die Steinkohlesubventionen un-
    r Inno-Strom firmieren lassen und das damit begründen,
    ass dies ein Stück weit Innovation und Mittelstandsför-
    erung ist. Das Festhalten an den Steinkohlesubventio-
    en führt zu keiner Konjunkturbelebung. Das Gleiche
    ilt auch für das so genannte Wachstumspaket. Es ist ja






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    nett, dass ein Teil der Handwerkerrechnung und Kinder-
    betreuungskosten steuerlich abgesetzt werden können.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie sind zynisch, Herr Brüderle!)


    – Nein. Zynisch ist, bei 6 Millionen Arbeitslosen nichts
    zu tun. Sie sollten einmal in Ihren alten Haushaltsreden
    nachlesen, was Sie früher erklärt haben. Nun argumen-
    tieren Sie genau anders herum.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Diese Regierung der vereinigten Sozialdemokraten,
    rot und schwarz angestrichen, steht nur kraftvoll auf der
    Stelle, anstatt die Veränderungen vorzunehmen, die Sie
    früher gefordert haben.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    Mit Gebäudesanierungsprogrammen lösen Sie die
    Standortprobleme nicht.


    (Zuruf des Abg. Hans Michelbach [CDU/ CSU])


    – Gut, ihr habt in Rheinland-Pfalz mehr als wir erreicht.
    Aber Helmut Kohl hatte 57 Prozent. Nun seid ihr gerade
    einmal über 30 Prozent. Eine solche Halbierung könnten
    wir uns nicht leisten.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Stimmt, dann seid ihr weg!)


    Unserer Wirtschaft, vor allem dem Mittelstand, auf
    den ständig Lobreden gehalten werden – so auch
    heute –, wenn man Ausbildungsplätze braucht, helfen
    Sie am besten, wenn Sie auf die geplante Mehrwert-
    steuererhöhung verzichten.


    (Beifall bei der FDP)


    Hilfreich wäre auch ein Bürokratieabbau, auf den Sie
    heute zu Recht hingewiesen haben. Es gibt ja keine
    Rede, in der dieser Abbau nicht propagiert wird. Aber es
    geschieht nichts. Noch nicht einmal die Novellierung
    des Gaststättengesetzes – die haben Sie angekündigt –
    wird angepackt; noch nicht einmal das „Frikadellen-
    abitur“ schaffen Sie ab. Nichts tut sich, außer Ankündi-
    gungen. Das kennen wir schon von Herrn Clement. Er
    hat jede Woche einen bunten Luftballon durch den Bun-
    destag getragen, aber am Schluss kam nichts heraus. Sie
    setzen offenbar die rot-grüne Politik konsequent fort.


    (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Präsident, da vorne steht ein Dampfplauderer!)


    Man kann der Bundesregierung nur zurufen: Fürchtet
    euch nicht! Wir Liberale sind bei euch, wenn ihr etwas
    Vernünftiges macht. Also, nun mal ran!


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Lachen bei der CDU/CSU)


    Aber das Gegenteil geschieht. Die Unternehmen müssen
    in diesem Jahr in einem komplizierten Verfahren drei-
    zehnmal Sozialabgaben entrichten, was einen erheblichen

    M
    e
    m
    E
    w

    t
    g
    d
    w
    d
    f
    S

    S
    I

    2
    e
    h
    n
    G
    s
    l
    k
    s
    c
    v

    h
    t
    s
    h
    s
    i
    o
    n
    d
    M
    f
    s


    n
    B

    M

    (C (D ehraufwand bedeutet. 20 Milliarden Euro Liquiditätsntzug in diesem Jahr und ein Konjunkturprogrämmchen it einem Volumen von 5 Milliarden bis 6 Milliarden uro, von Wärmedämmplatten bis Elterngeld. Das ist ahrlich eine Förderung des deutschen Mittelstands! (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hurrapopulismus!)


    Herr Michelbach, Sie haben früher, als Sie noch Mit-
    elstandssprecher der Union waren, tolle Äußerungen
    emacht. Sie haben in Ihrer letzten Haushaltsrede gefor-
    ert, die Unternehmen müssten von Steuern entlastet
    erden; der Arbeitsmarkt müsse flexibilisiert werden;
    er Anstieg der Energiepreise müsse gestoppt und über-
    lüssige Bürokratie abgebaut werden. Das alles haben
    ie im letzten Jahr erklärt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie machen es nur nicht, Herr Michelbach. Ich glaube,
    hr Nachfolger wird es auch nicht machen.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Sozialabgaben für die Minijobs sollen um
    0 Prozent erhöht werden. Das ist ganz offensichtlich
    in Beitrag zur Senkung der Lohnnebenkosten. Es ist
    eutzutage ungeheuer kompliziert, eine Gehaltsabrech-
    ung zu machen. Herr Glos, ich lade Sie zu einem
    ehaltsabrechnungsnachmittag in Mainz ein. Dann

    chauen wir uns in einem Betrieb einmal an, was dort al-
    es geleistet werden muss, um mit der Bürokratie klarzu-
    ommen. Hier besteht wirklich Reformbedarf. Aber ich
    age Ihnen voraus: Sie werden wieder nur Trippelschritt-
    hen gehen. Die Diskussion fängt ja schon wieder sehr
    erhalten an.

    Das Prinzip „Abwarten, bis sich die Wirtschaft er-
    olt“, also Wartezimmer mit Schlafraum, wird nicht wei-
    erhelfen. Die Konjunkturdaten werden missbraucht, um
    ich vor einer Reform zu drücken. Vor den vier Wahlen
    aben Sie nichts gemacht. Jetzt kommt vielleicht ein bis-
    chen Gesundheitsreform. Aber hohe Erwartungen habe
    ch nicht. Ob Kündigungsschutz, betriebliche Bündnisse
    der eine wettbewerbsfähige Unternehmensverfassung,
    irgendwo erfolgt eine Reform. Sie beklagen zu Recht
    ie hohen Energiepreise. Aber wer Eon noch mehr
    arktmacht gibt, darf anschließend nicht klagen. Bei

    ast 90 Prozent Marktanteil müssen die Preise ja hoch
    ein.


    (Beifall bei der FDP – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Was denn jetzt? Sie sagen auf der einen Seite Privatisierung und auf der anderen Seite Regulierung!)


    Hören Sie zu, sonst verstehen Sie es nicht. Sie sehen
    ie etwas. Das liegt an Ihnen. Dagegen hilft auch keine
    rille.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist eine Büttenrede, die Sie hier vortragen! – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Ohne Inhalt! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Dabei ist Fastenzeit!)


    Sie sollten den Kündigungsschutz nicht Herrn
    üntefering und den Atomausstieg nicht Herrn Gabriel






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    überlassen. Das ist dieses Kartell von 70 Prozent, das
    nun Grau als Modefarbe und Unbeweglichkeit als Dyna-
    mik deklariert. Das zeigt einen erschreckend schnellen
    Prozess der Sozialdemokratisierung der Union. Herr
    Westerwelle hat die gemeinsame Erklärung von CDU,
    CSU und FDP dargestellt. Alles, was Sie vor der Wahl
    erklärt haben,


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Kommen Sie einmal zu den Inhalten!)


    haben Sie vergessen, nur damit Sie jetzt wieder einen
    Dienstwagen haben. Das kann die Lösung nicht sein.


    (Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sie säßen auch gern im Dienstwagen! – Volker Kauder [CDU/CSU]: In der Fastenzeit bitte mehr Ernsthaftigkeit!)


    Die beeindruckenden Exporterfolge muss man sich
    näher betrachten; das sage ich auch dem früheren mittel-
    standspolitischen Sprecher der Union. Der Schwerpunkt
    liegt beim Warenverkehr. Sie müssen aber sehen, dass
    wir bei den Dienstleistungen und der Hochtechnologie
    dramatisch an Stellenwert verlieren. Beim Dienstleis-
    tungsexport ist Deutschland nach den OECD-Zahlen
    Schlusslicht. Das ist kein Weg in die Zukunftsmärkte.
    Deshalb müssen hier andere Rahmenbedingungen ge-
    setzt werden. Sie müssen den Mut haben, die Strukturen
    anzugehen und sie zu ändern. Mit kleinen Trippelschrit-
    ten werden Sie es nicht hinbekommen.

    Sie müssen den Energiesektor angehen. Es ist doch
    ganz klar: Bei monopolistischen Strukturen im Energie-
    sektor bekommen Sie dort auch monopolistische Preise.
    Das ist doch die Kernursache für die hohen Preise.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie müssten wieder einmal bei Ludwig Erhard und bei
    Walter Eucken nachlesen, was die Grundlagen der sozia-
    len Marktwirtschaft sind. Wo sind denn Ihre Ansätze zur
    Unternehmensteuerreform?

    Bisher hat Herr Glos mit Ludwig Erhard nur gemein,
    dass beide aus Franken kommen. Aber vom Wirtschafts-
    wunder ist noch nichts erkennbar, auch im weitesten
    Sinne nicht. Rühmen Sie sich auch nicht, Sie hätten den
    ersten Gang schon eingelegt. Sie stehen mit beiden
    Füßen auf der Bremse.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ganz klar eine Büttenrede!)


    Sie müssen endlich die Strukturen verändern. Unser Pro-
    duktionspotenzial ist zu schwach; das kann man auch
    nicht durch ein bisschen Konjunkturprogramm ändern.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Kommen Sie einmal zu den Inhalten!)


    Sie müssen eine Steuerreform machen, Sie müssen
    die Bürokratie wirklich abbauen, Sie müssen die Pflege-
    versicherung in Ordnung bringen, Sie müssen den Ar-
    beitsmarkt zum Markt machen – damit die, die draußen
    stehen, auch eine Chance haben, hereinzukommen –, Sie
    müssen die Rente in Ordnung bringen. Alles das steht

    a
    c
    k
    n

    r
    f
    f
    r
    W
    d
    s
    d
    R
    e
    w

    d

    H
    s
    S
    t
    p
    k
    h

    j
    l
    m

    O
    E
    M

    W
    D
    n
    G
    u
    G
    a
    m

    (C (D us. Sie haben in Ihrem Koalitionsvertrag keine entsprehenden Regelungen aufgenommen – nicht, weil Sie eine Zeit hatten, sondern deshalb, weil Sie sich nicht eiig sind. Das ist das Schlimme. Draußen in der Gesellschaft sehen Sie die Allergieeaktion: Verdi mit der Strategie rückwärts, Kampf um rühere Positionen. Statt moderner Tarifpolitik mit Erolgsbeteiligung und Flexibilität gibt es eine Rückwärtsolle, weil die Weichen politisch nicht gestellt werden. enn Sie mir nicht glauben, zitiere ich zum Schluss aus em Konjunkturbericht des Bundesverbands der deutchen Banken von gestern, nach deren Ansicht die Bunesregierung diesen kleinen Aufschwung nur mit klaren eformen ins kommende Jahr retten kann. Fangen Sie ndlich an! Nehmen Sie die Füße von der Bremse. Beegen Sie sich! (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Alaaf! Alaaf!)