Rede von
Katrin Dagmar
Göring-Eckardt
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das Wort erhält die Bundesministerin Ursula von der
Leyen.
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich
wollte nur eine Kleinigkeit geraderücken. Sie haben
eben das Interview in der „Stuttgarter Zeitung“ ange-
sprochen. Ich habe es jetzt nicht vorliegen, aber ich habe
in diesem Interview schlicht und einfach eine Allens-
bach-Umfrage zum Thema Väter angeführt. Das Ergeb-
nis dieser Umfrage war, dass 55 Prozent der Frauen
Männer für grundsätzlich nicht fähig halten, Kinder zu
erziehen. In diesem Interview gebe ich auch wieder, was
ich davon halte, nämlich dass dies absurd ist.
Es ist eine Frage des Loslassens und des Zulassens,
dass der Partner gleichberechtigt Verantwortung über-
nimmt, und zwar nicht nur für das Einkommen, sondern
auch für die Erziehung der Kinder. Es geht also bei bei-
den Geschlechtern darum, Raum zu lassen.
Heute wissen wir, dass zwei Drittel der jungen Män-
ner im Vater eher den Erzieher als den Ernährer sehen.
Vor 20 Jahren lag diese Zahl noch bei 50 Prozent. Heute
erklärt ein überwiegender Teil der jungen Männer, dass
ihr eigener Vater für sie kein Vorbild ist. Nur 17 Prozent
geben an, dass der eigene Vater so, wie er mit ihnen um-
gegangen ist, auch als ein „ferner Vater“ ein Vorbild ist.
Dieses Thema ist also gesamtgesellschaftlich in der Dis-
kussion.
Ich wollte nur klarstellen, dass ich in diesem Inter-
view ein Umfrageergebnis wiedergegeben habe. Meine
Meinung als Ministerin und als Person habe ich dazu
eben dargelegt.
Danke.