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ID1602808700

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    8. FDP-Frak-ion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

    Wir kommen damit zur Abstimmung über den Antrag
    der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP und
    des Bündnisses 90/Die Grünen mit dem Titel „Belarus
    nach den Präsidentschaftswahlen“. Wer stimmt für den
    Antrag auf Drucksache 16/1077? – Wer stimmt dage-
    gen? – Wer enthält sich? – Der Antrag ist mit den Stim-
    men der Antrag stellenden Fraktionen bei Enthaltung der
    Fraktion Die Linke angenommen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen jetzt
    zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der
    Verteidigung, Einzelplan 14. Ich erteile dem Bundes-
    minister der Verteidigung, Franz Josef Jung, das Wort.

    Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
    gung:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Wenn die Bundeswehr ihre hervorragende Ar-
    beit für die Sicherheit Deutschlands positiv fortsetzen
    soll, dann braucht sie dafür die notwendige finanzielle
    Grundlage. Deshalb bin ich froh und dankbar, dass es bei
    den Beratungen des Haushalts 2006 gelungen ist, eine
    Stabilisierung zu erreichen und den Abwärtstrend zu
    stoppen, weil dies zur Erledigung der Aufgaben der
    Bundeswehr notwendig ist.

    Gerade im Hinblick auf die Auslandseinsätze – sei es
    der auf dem Balkan, der am Horn von Afrika oder der in
    Afghanistan – brauchen wir die notwendige finanzielle
    Unterstützung auch für den Schutz und die Ausbildung
    unserer Soldatinnen und Soldaten. Ich finde, unsere Sol-

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    (C (D atinnen und Soldaten leisten dort einen hervorragenden insatz. Ich möchte ihnen an dieser Stelle für den ge ährlichen Einsatz danken, den sie im Interesse unserer icherheit leisten. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Herr Lafontaine hat heute Morgen behauptet, unsere
    oldatinnen und Soldaten seien in Afghanistan an terro-
    istischen Aktivitäten beteiligt. Ich halte eine solche Un-
    erstellung für unsere Soldatinnen und Soldaten für gera-
    ezu ehrabschneidend und beleidigend und weise diese
    ehauptung mit Nachdruck zurück. Sie leisten einen
    riedensdienst.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin dafür dankbar, dass die Auslandszulage der
    oldatinnen und Soldaten steuerfrei bleibt und diese Dis-
    ussion hier nicht fortgesetzt worden ist. Es ist ein Un-
    erschied, in einem Büro in Brüssel zu arbeiten oder in
    abul in einem gefährlichen Einsatz für unser Land zu

    ein. Ich bin der Auffassung: Unsere Soldatinnen und
    oldaten haben diese steuerfreie Auslandszulage ver-
    ient.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mit diesem Haushaltsentwurf schaffen wir die Grund-
    age dafür, den Transformationsprozess der Bundeswehr
    ortzusetzen. Dabei füge ich hinzu: Unsere internatio-
    alen Verpflichtungen sind groß. Das gilt für unsere
    erpflichtungen im Zusammenhang mit den Vereinten
    ationen und der NATO, aber auch für unsere Verpflich-

    ungen im Zusammenhang mit der Europäischen Union.
    m Hinblick auf den Einsatz zur Gewährleistung eines
    emokratischen Prozesses im Kongo, der notwendig ist,
    iskutieren wir über diese Verpflichtungen.

    Ich will hier nur noch folgende Bemerkung machen,
    m die Debatte von vorhin nicht zu verlängern. Es
    timmt schon: Bisher sind im Kongo 4 500 Polizisten
    usgebildet worden, die selbstverständlich einen Beitrag
    ur Gewährleistung der Sicherheit leisten. Aber es ist der
    unsch der Vereinten Nationen und es entspringt ihrer

    agebeurteilung, dass es zur Absicherung dieses demo-
    ratischen Prozesses eines Engagements der Europäi-
    chen Union bedarf. In diesem Sinne sollten wir die Sta-
    ilisierung und die demokratische Entwicklung dort
    ositiv unterstützen und unseren Beitrag leisten.

    Wir sind mittlerweile der größte Truppensteller für
    ie von der NATO geführten Operationen; es sind rund
    000. Wir leisten den größten Beitrag im Zusammen-

    ang mit den europäischen Missionen. In Bosnien-Her-
    egowina sind rund 1 000 deutsche Soldatinnen und Sol-
    aten im Einsatz. Ich will vor diesem Haus sagen, dass
    ir auch Verantwortung und Verpflichtung für die

    chnelle Einsatztruppe haben. Es ist in der Bevölkerung
    icht jedem bekannt, dass wir im zweiten Halbjahr bei
    er NATO-Response-Force, der schnellen Einsatztruppe






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Franz Josef Jung
    der NATO, mit 6 600 deutschen Soldatinnen und Solda-
    ten im Einsatz sind.

    Im Zusammenhang mit dem Einsatz im Kongo gab es
    die Überlegung, die aufzustellende europäische Battle-
    Group mit zunächst 1 500 deutschen Soldaten und vier
    französischen Soldaten in den Einsatz zu schicken. Das
    haben wir jetzt anders geregelt. Aber ab dem 1. Januar
    2007 sind wir bei der Battle-Group, also der schnellen
    Einsatztruppe Europas, mit 1 200 oder 1 300 Soldatin-
    nen und Soldaten dabei. Damit will ich deutlich machen,
    welche internationalen Verpflichtungen wir übernom-
    men haben und dass dafür eine finanzielle Grundlage ge-
    schaffen werden muss, damit solche Einsätze gewähr-
    leistet werden können.

    Wir leisten unseren Beitrag bei den erwähnten Aus-
    landseinsätzen, aber auch unseren Beitrag für die Sicher-
    heit in Deutschland. Während der Amtszeit der neuen
    Bundesregierung haben wir bereits in Bad Reichenhall
    geholfen. Wir haben Hilfestellung bei der Bewältigung
    der Schneekatastrophe in Bayern geleistet.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Jawohl!)


    Wir haben ebenso auf Rügen geholfen, als dort die Vo-
    gelgrippe ausbrach.


    (Beifall des Abg. Robert Hochbaum [CDU/ CSU])


    Ein weiterer Einsatz betraf den Unfall, bei dem ein Last-
    wagen in einen Trauerzug gerast ist.

    Ich will noch etwas zur Leistungsfähigkeit und Ein-
    satzfähigkeit unserer Bundeswehr sagen. Der Anruf mit
    der Bitte um Amtshilfe auf Rügen hat mich am Samstag-
    nachmittag gegen 16.45 Uhr erreicht. Normalerweise ist
    um diese Uhrzeit im öffentlichen Dienst und auch bei
    privaten Unternehmen die Handlungsfähigkeit stark ein-
    geschränkt. Aber unsere Soldatinnen und Soldaten wa-
    ren am Samstagabend um halb zehn auf Rügen, um dort
    ihren Einsatz zu leisten. Ich finde, das zeigt die Leis-
    tungs- und Einsatzfähigkeit unserer Bundeswehr, für die
    ich dankbar bin.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Deshalb werden wir diese Entwicklung jetzt weiter
    ausbauen und die zivil-militärische Zusammenarbeit im
    Zusammenhang mit den föderalen Strukturen ins Blick-
    feld nehmen. Wir werden uns auch mit den Verbindungs-
    stellen befassen, bei denen wir insbesondere die Reser-
    visten mit einbeziehen wollen, damit auch sie im
    Hinblick auf den Schutz Deutschlands Unterstützung
    leisten. Das ist ebenfalls ein wichtiger Beitrag, den die
    Bundeswehr gewährleistet.

    Zur Diskussion im Zusammenhang mit der vor uns
    liegenden Fußballweltmeisterschaft: Zunächst war der
    Einsatz von 2 000 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen
    unseres verfassungsgemäßen Auftrags vorgesehen. Aber
    da uns mittlerweile hundert Anträge auf technische
    Amtshilfe vorliegen, haben wir die Zahl um weitere
    5 000 auf insgesamt 7 000 Soldatinnen und Soldaten er-
    höht, die zum Beispiel in der ABC-Abwehr, im Sanitäts-

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    (C (D esen und im Lufttransport eingesetzt werden. Das alles ind wichtige Aufgaben zur Gewährleistung einer sicheen Weltmeisterschaft. Wir werden dann auch die WACS-Flugzeuge einsetzen; denn ich glaube, dass wir afür Sorge tragen müssen, dass die Weltmeisterschaft nter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ in siheren Verhältnissen stattfinden kann. Dazu werden wir uch unserem verfassungsgemäßen Auftrag entsprehend unseren Beitrag leisten. Ich habe im Übrigen den Eindruck, dass wir, wenn ir bei der Weltmeisterschaft im Fußball erfolgreich ein wollen, auch dort noch die Verteidigung verstärken üssen. Dann wären wir vielleicht auch in diesem Be eich effektiver. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Lassen Sie mich noch einen weiteren Gedanken aus-
    ühren. Ich denke, dass die Bundeswehr mit zum Anse-
    ensgewinn Deutschlands beiträgt. Als vor kurzem die
    lympiade in Turin stattfand, haben wir uns alle da-

    über gefreut, dass Deutschland beim Medaillenspiegel
    n erster Stelle lag. Tatsache ist aber: Ohne die Bundes-
    ehr hätten wir an 13. Stelle gelegen. Die Bundeswehr

    llein hätte an zweiter Stelle gelegen. Neun von elf
    oldmedaillen hat die Bundeswehr errungen, außerdem

    cht Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen. Auch
    as zeigt, welchen positiven Beitrag die Bundeswehr
    eistet, wenn es um die Erhöhung des Ansehens
    eutschlands beispielsweise bei einer Olympiade geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir wollen selbstverständlich den Weg der Umstruk-
    urierung im Innern fortsetzen. Damit geht eine erheb-
    iche Personalreduktion einher. Die mit größten Redu-
    ierungen am Personalbestand des Bundes werden
    ämlich von der Bundeswehr geleistet. Die derzeitige
    ahl von etwa 120 000 zivilen Mitarbeiterinnen und
    itarbeitern soll den Planungen zufolge auf 75 000 re-

    uziert werden. Wir wollen die Betriebskosten von
    4 Prozent auf 68 Prozent des Gesamtplafonds senken.
    ir werden aber auch im Hinblick auf Planungssicher-

    eit an der getroffenen Stationierungsentscheidung fest-
    alten.

    Wir wollen auch den Modernisierungsprozess inner-
    alb der Bundeswehr fortentwickeln und unter dem As-
    ekt der Effektivität unseren Beitrag leisten, um – auch
    as die Entbürokratisierung anbelangt – weiter voranzu-
    ommen. Ich denke aber, dass wir auch hier die soziale
    erantwortung berücksichtigen müssen, die wir für un-
    ere Soldatinnen und Soldaten haben. Deshalb muss der
    rozess sozialverträglich gestaltet werden.

    Wir erarbeiten zurzeit einen Gesetzentwurf, der bei-
    pielsweise vorsieht, dass ein Soldat oder eine Soldatin,
    er bzw. die in einem Einsatz eine gesundheitliche Be-
    inträchtigung erfährt, Anspruch auf Weiterbeschäfti-
    ung bei der Bundeswehr hat. Ich glaube, dass das der
    ürsorgepflicht dieses Landes entspricht.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Franz Josef Jung

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir wollen die Bundeswehr als Wehrpflichtarmee
    weiterentwickeln. Sie hat sich als Wehrpflichtarmee be-
    währt und ist tief in der Gesellschaft verwurzelt. Da-
    durch trägt sie zu einem positiven Ansehen der Bundes-
    wehr in der Gesellschaft bei. Wir müssen aber auch die
    Wehrgerechtigkeit bzw. die Einberufungsgerechtigkeit
    im Blick behalten. Deshalb haben wir davon abgesehen,
    die Zahl der Wehrpflichtigen auf 30 000 zu senken, son-
    dern wir wollen sie bei 35 000 stabilisieren. Wir ziehen
    jährlich rund 60 000 Wehrpflichtige ein. Davon ver-
    pflichten sich 25 000 freiwillig weiter und 35 000 leisten
    ihren Grundwehrdienst. Ich bin dafür dankbar, dass es in
    den Haushaltsberatungen gelungen ist, den Wehrpflichti-
    gen das Weihnachtsgeld und das Entlassungsgeld zu
    erhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Es geht bei den Wehrpflichtigen um rund 250 Euro pro
    Monat. Das entspricht noch nicht einmal dem Verdienst
    eines Minijobbers. Wer in der Bundeswehr die allge-
    meine Dienstpflicht für unser Land erfüllt, der hat es aus
    meiner Sicht verdient, 170 Euro Weihnachtsgeld und das
    Entlassungsgeld zu behalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind dabei, ein Weißbuch zur sicherheitspoliti-
    schen und strategischen Standortbestimmung der Bun-
    deswehr zu erarbeiten. Das ist richtig und gut. Seit 1994
    gibt es ein solches Weißbuch nicht mehr. Die letzte Re-
    gierung hat diesbezüglich auch keine Kabinettsbe-
    schlüsse gefasst. Es gibt nur die Verteidigungspoliti-
    schen Richtlinien. Ich finde aber, die Sicherheit unseres
    Landes ist so wichtig, dass sie nicht nur Angelegenheit
    eines einzelnen Ministers sein darf, sondern Angelegen-
    heit der gesamten Bundesregierung sein muss. Deswe-
    gen werden wir das Weißbuch im Bundeskabinett verab-
    schieden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Bundeswehr leistet mit ihren Investitionen einen
    erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung.
    Im Jahreswirtschaftsbericht sind 6 Milliarden Euro In-
    vestitionen durch die Bundeswehr vorgesehen, und zwar
    in verschiedensten Bereichen, vom Satellitenkommuni-
    kationssystem über den Eurofighter, Hubschrauber, Fre-
    gatten, das Luftverteidigungssystem bis hin zu Trans-
    portfahrzeugen. Ich will nicht alles aufführen, aber eines
    sage ich Ihnen: Wir sind es unseren Soldaten schuldig,
    ihnen eine optimale Ausrüstung für ihre gefährlichen
    Einsätze im Ausland zu geben. Deshalb ist es notwendig,
    die Investitionen in diesem Bereich weiter voranzutrei-
    ben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP – Alexander H d M f g d s i d e t u l a d n t K d u s a k S v z b d u J s A d D r 3 (C (D Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viele Eurofighter brauchen Sie in Kabul?)


    Im Mittelpunkt unserer Überlegungen und unseres
    andelns stehen die Soldatinnen und Soldaten. Sie be-
    ürfen – genauso wie die zivilen Mitarbeiterinnen und
    itarbeit – der Fürsorge. Sie riskieren Leib und Leben

    ür unsere Sicherheit und haben deshalb Anspruch auf
    esellschaftliche Würdigung und Unterstützung. Wir
    ürfen aber auch nicht diejenigen vergessen, die im Ein-
    atz für unsere Sicherheit sowie für Frieden und Freiheit
    hr Leben gelassen haben. Wir sollten ihnen in Berlin, an
    em Ort, der für die Bundeswehr steht, ein Ehrenmal
    rrichten. Ich bin der Meinung, dass wir dazu verpflich-
    et sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Die Belastungen der Truppe sind hoch. Deshalb ist es
    nsere gemeinsame Verantwortung, die Bundeswehr
    eistungsfähig zu halten. Dafür braucht sie im Hinblick
    uf die Sicherheit Deutschlands und seiner Bürger sowie
    en Erhalt von Frieden und Freiheit die notwendigen fi-
    anziellen Grundlagen.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Elke Hoff, FDP-Frak-

ion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Herr Minister Jung, Sie haben in sehr ein-
    rucksvollen Worten die vielfältige Aufgabenstellung
    nd Zielsetzung dargelegt, die die Bundeswehr erfüllen
    oll. Aber der Blick auf den Verteidigungshaushalt lässt
    n der einen oder anderen Stelle erhebliche Zweifel auf-
    ommen.


    (Beifall bei der FDP)


    Als Ausdruck all Ihrer hehren Zielsetzungen legen
    ie heute den Verteidigungshaushalt für das Jahr 2006
    or. Ihn kann man aber nur als Übergangshaushalt be-
    eichnen. Er orientiert sich nämlich weitgehend an der
    isherigen Bundeswehrplanung. Bei seiner Verabschie-
    ung wird das Haushaltsjahr zur Hälfte vergangen sein
    nd die finanzpolitischen Grausamkeiten werden erst im
    ahr 2007 über den Einzelplan 14 hereinbrechen.

    Der Transformationsprozess, den Sie eben ange-
    prochen haben, Herr Minister, bleibt aber nicht stehen.
    us diesem Grund wird auch dieser Haushalt den Anfor-
    erungen nicht gerecht.


    (Beifall bei der FDP)


    er investive Anteil ist mit 25 Prozent erneut viel zu ge-
    ing veranschlagt. Ein investiver Anteil von annähernd
    0 Prozent ist für die Aufgaben einer Armee im Einsatz,






    (A) )



    (B) )


    Elke Hoff
    die sich nach dem Willen der Bundesregierung darüber
    hinaus verstärkt um den Heimat- und Katastrophen-
    schutz kümmern soll, unerlässlich. Bis zum Jahr 2011
    wird die Unterdeckung bei den Rüstungsinvestitionen
    auf mehr als 6 Milliarden Euro anwachsen. Dass dies
    unmittelbare Auswirkungen auf unsere Rüstungsindus-
    trie und die damit verbundenen Arbeitsplätze haben
    wird, steht außer Zweifel. Die notwendige deutliche An-
    hebung im investiven Bereich wird nur durch eine wei-
    tere Absenkung der Betriebs- und Personalkosten mög-
    lich sein. Ich kann an dieser Stelle aber wenig
    Entschlossenheit zur Eröffnung neuer Spielräume erken-
    nen, zum Beispiel indem Dienstleistungen wie das Tra-
    velmanagement der Bundeswehr, Teile der Ausbildung,
    der Personalgewinnung und vieles mehr konsequent pri-
    vatisiert werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Wie Sie, Herr Minister, bei den bestehenden Rahmenbe-
    dingungen das ehrgeizige Ziel erreichen wollen, die Zahl
    der zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr von heute
    100 000 auf 75 000 abzusenken, steht in den Sternen.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Transformationsprozess lebt unbestritten zu ei-
    nem erheblichen Teil von der Einsicht in seine Notwen-
    digkeit, er lebt aber auch von sicheren finanzpolitischen
    Rahmenbedingungen. An dieser Stelle möchte ich mich
    daher ausdrücklich bei allen Soldatinnen und Soldaten
    der Bundeswehr bedanken, die diesen unsicheren Pro-
    zess bisher so bravourös begleitet und gemeistert haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Hans Raidel [CDU/CSU])


    Herr Minister, außerdem möchte ich noch sagen, dass
    ich wenig Verständnis dafür habe, dass sich der Gesamt-
    personalumfang der Bundeswehr seit 1989 halbiert hat,
    während die Zahl der Spitzendienstgrade – der Besol-
    dungsgruppe B 3 und höher – seither lediglich um
    11 Prozent reduziert wurde. Gerade Streitkräfte mit ho-
    hen Belastungen brauchen im Verhältnis mehr und bes-
    ser bezahlte Indianer als zu viele hoch dotierte Häupt-
    linge.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Ein Staatssekretär weniger wäre auch gut gewesen!)


    – Auch das wäre eine Lösung gewesen.

    Herr Minister, Sie haben am 8. März in einer Presse-
    meldung der dpa angekündigt, noch in diesem Jahr – ich
    betone: noch in diesem Jahr – 4 000 zusätzliche Stellen
    für Wehrpflichtige zu schaffen. Offenbar ist diese Mel-
    dung Ihren Haushältern entgangen; denn gegenüber dem
    Stellenansatz für das Jahr 2005 mit 38 000 Grundwehr-
    dienstleistenden finden sich im aktuellen Entwurf gerade
    einmal 32 000 wieder – auf den ersten Blick ein Minus
    von 6 000 Stellen. Aber wie wir ja auch bei der Mehr-
    wertsteuererhöhung gelernt haben, ist zwei plus nicht in
    jedem Fall ein Mehr. Vielleicht kommen wir im Laufe
    der Debatte auch in diesem Bereich des Haushalts zu be-
    lastbaren Zahlen.

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    (C (D Die Risiken dieses Haushaltsentwurfs sind allerdings ereits vorgezeichnet: Die geplante Anhebung der Mehrertsteuer um 3 Prozent im nächsten Jahr wird in den erteidigungsetat ein Loch von annähernd 300 Millioen Euro reißen. azu kommen globale Minderausgaben; Preisstandanassungen; die angekündigte, aber im Haushalt nicht orgesehene Erhöhung der Zahl der Wehrpflichtigen und nd und. Dies alles lässt nach heutigem Ermessen die dringend enötigte Anhebung des Investitionsanteils in weite erne rücken, und das, obwohl wir Europäer von unseen amerikanischen Partnern immer wieder darauf hinewiesen wurden, dass unsere Verteidigungsetats chroisch unterfinanziert seien. Der kürzlich erschienene Quadrennial Defense Review“ des Pentagon kommt zu em Ergebnis, dass wir Europäer aufgrund fehlender Fäigkeiten nur noch für Stabilisierungsmissionen gefragt eien, aber nicht mehr für Einsätze mit hoher Intensität. chon jetzt ist feststellbar, dass vieles, was unsere Solda innen und Soldaten für ihre aktuellen und zukünftigen insätze zwingend benötigen, nicht beschafft wird, und enn, dann nicht in der vereinbarten Stückzahl. Fast die Hälfte der Mittel für die militärische Bechaffung entfallen auf Fluggeräte, die nicht nur im Anauf, sondern vor allem bei der Materialerhaltung, beim etrieb und in der Ausbildung wesentlich mehr Mittel erschlingen werden als die bisherigen Geräte. Bei der usstattung unserer Soldatinnen und Soldaten – dies haen Sie zu Recht betont, Herr Minister Jung – muss jeoch der Schutz im Einsatz oberste Priorität haben. Bechaffungsmaßnahmen, die für den tatsächlichen Einsatz otwendig sind und sich zudem aus der neuen Aufgaenstruktur ergeben, beispielsweise der Unterstützungsubschrauber Tiger, das Allschutztransportfahrzeug ingo, der neue Schützenpanzer Puma oder auch der pähpanzer Fennek, sind deshalb unumgänglich. ie müssen in ausreichender Anzahl sowohl für den Einatz als auch für eine qualifizierte Ausbildung beschafft erden. Wenn die Soldaten erst im Einsatz lernen, mit euem und technisch hochwertigstem Gerät umzugehen, arf man sich später nicht wundern, wenn daraus entsteende Bedienungsfehler das teure Material beschädigen. Alle Beschaffungsmaßnahmen gehören erneut auf en Prüfstand. enn das Heer 60 Prozent aller Eingreifkräfte und mehr ls die Hälfte aller Stabilisierungskräfte stellt, benötigen ir dann für die zukünftigen Einsätze der Bundeswehr irklich 180 Eurofighter und den A400M in der Stück ahl von 60? Wird MEADS tatsächlich den Schutz geährleisten, der den Bedrohungen unseres Landes und nserer Streitkräfte entspricht? Vor allem: Führt der Elke Hoff finanzielle Aufwand auch zu einem zusätzlichen Gewinn von Fähigkeiten? Durch weitere Privatisierungen gibt es noch eine Vielzahl von Möglichkeiten, die ausufernden Betriebskosten des Unternehmens Bundeswehr in den Griff zu bekommen. Die Bundesregierung muss daher endlich definieren, was die Kernaufgaben der Bundeswehr sind, sodass wir den Umbau der Bereiche, in denen Privatisierungen einen Sinn ergeben, weiter und schneller vorantreiben können. Ich hoffe, dass wir dazu etwas im Weißbuch wiederfinden werden. Uns allen ist klar, dass der Verteidigungsetat weniger Spielraum lässt, als uns lieb sein kann. Aber den Spielraum, den es gibt, müssen wir so kreativ und undogmatisch nutzen, wie es eben nur geht. Ansonsten werden der außenpolitische Anspruch und die haushaltspolitische Realität immer weiter auseinander klaffen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Ich erteile das Wort Kollegen Hans-Peter Bartels, SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Haushalt 2006 ist der erste Haushalt, den die große Koalition vorlegt. Der Verteidigungsetat ordnet sich dabei in ein Gesamtkonzept ein. Wir haben eine schwierige Gratwanderung vor uns: auf der einen Seite einen klaren Konsolidierungskurs, auf der anderen Seite die notwendigen Investitionen. Diese Gratwanderung betrifft alle Ressorts. Der Verteidigungshaushalt bildet keine Ausnahme. Dass nicht alles Wünschenswerte finanzierbar ist, wissen wir. Wir leben schon eine ganze Weile damit, dass die haushaltspolitischen Spielräume begrenzt sind. Das ist gewissermaßen die Konstante der vergangenen Jahre, ganz unabhängig davon, wer regierte. Der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe zum Beispiel hat 1997 in der Haushaltsdebatte einen schönen Sinnspruch geprägt. Er sagte: Welche Größenordnung eine Armee auch immer hat, sie wird knapp bei Kasse sein, und … in einem gewissen Umfang ist es auch notwendig. Ich kenne keine Armee auf der ganzen Welt, die finanziell üppig versorgt wäre. Ein anderer Minister, mein jetziger Fraktionsvorsitzender Peter Struck, formulierte seine Einsicht in die Notwendigkeit in der Debatte zum Bundeshaushalt 2004 so: Auch ich hätte natürlich gerne mehr Geld; aber jeder von Ihnen weiß, dass wir in einer bestimmten Finanzsituation sind. E h b i d i h k w F N V B E n Z d d v i v e g i F e k d W n f D s h i m n d g A d h v l V g g Z n u L d S (C (D ine „bestimmte Finanzsituation“ – so ist das auch eute. Doch diskutieren wir hier nicht über einen aus der lanken Not geborenen Sparhaushalt. Was uns vorliegt, st eine gute Grundlage, die Transformation der Buneswehr konsequent weiterzuführen. Der Haushalt 2006 st ein Dokument der Transformation. Transformation eißt, Strukturen, Ausbildung und Ausrüstung der Streiträfte den geänderten Erfordernissen anzupassen, damit ir auch künftig ein verlässlicher Partner unserer reunde und Verbündeten bleiben, in Europa, in der ATO und in den Vereinten Nationen. In diesem Jahr stehen knapp 24 Milliarden Euro zur erfügung. Bis 2009 – das sieht der Finanzplan des undes vor – soll der Etat dann um rund 1 Milliarde uro steigen. Das ist gut, aber das ist auch unbedingt otwendig. Wichtiger vielleicht noch als die absoluten ahlen sind die Verschiebungen innerhalb des Verteiigungshaushaltes. Klar erkennbar ist die Tendenz, ass die Betriebskosten sinken, die verteidigungsinvestien Ausgaben aber steigen werden. Diese Entwicklung st nicht zufällig. Sie ist das Resultat einer Politik, die on zwei sozialdemokratischen Verteidigungsministern ntschlossen eingeleitet wurde. Weil dieser eingeschlaene Kurs richtig ist, hält auch die neue Regierung an hm fest. Ein Ziel der Transformation ist es, die vorhandenen inanzmittel besser und effektiver einzusetzen, um die rforderlichen Ausrüstungsinvestitionen vornehmen zu önnen. Das Stationierungskonzept, die Korrekturen bei er Rüstungsplanung, die erweiterte Kooperation mit der irtschaft – dies alles gehört zu einer Politik, die zu ächst einmal vieles auf den Prüfstand gestellt hat, von liegenden Verbänden bis zum Gebäudemanagement. abei stellte sich heraus: Nicht alles, was schon immer o war, muss genau so bleiben. Es stellte sich aber auch eraus, Frau Hoff: Nicht alles, was privat gemacht wird, st am Ende billiger und besser. Die Transformation ist inzwischen an vielen Orten it Händen zu greifen. Als Abgeordneter aus der Mari estadt Kiel weiß ich, wie zügig und zielgerichtet etwa ie Aufstellung der neuen Einsatzflottille 1 vor sich eht. Was vor kurzem noch Planung war, hat heute schon dresse, Namen und Gesichter. In diesem Zusammenhang verdient das Engagement er Soldatinnen und Soldaten und der Zivilangestellten ohe Anerkennung. Für sie bedeutet Transformation ielfach, neue Aufgaben an neuen Orten mit neuen Kolegen und Kameraden zu übernehmen. Hinzu kommen eränderungen im persönlichen Umfeld, wenn Standorte eschlossen und Dienstposten verlegt werden. Es sind erade die gestandenen Soldaten und die erfahrenen ivilangehörigen, die wir vom Sinn und Nutzen der euen Bundeswehr überzeugen müssen. Das gelingt mso besser, je mehr die neuen Strukturen sichtbar mit eben erfüllt werden. Bei aller Veränderung: Die Buneswehr ist nicht auf der Suche nach neuen Aufgaben. ie soll nicht zur Ersatzpolizei werden. Das ist – trotz Dr. Hans-Peter Bartels aller richtigen zivilmilitärischen Zusammenarbeit – nicht ihre Aufgabe. Zur Transformation, die man erleben kann: Mit meinem Kollegen Sönke Rix war ich vor ein paar Wochen – noch bei Schnee und Eis – in seinem Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde unterwegs; das hätte auch anderswo in Deutschland sein können. Wir waren beispielsweise in Hohn. Da bereitet sich das Lufttransportgeschwader 63 auf die Aufnahme des A400M vor. 100 bis 140 Millionen Euro werden hier in den nächsten Jahren in eine neue Infrastruktur investiert. Wir waren bei der U-Flottille in Eckernförde. Zwei neue Brennstoffzellen-U-Boote sind in Dienst gestellt, zwei sind in der Erprobung, zwei weitere gehen dieses Jahr unter Vertrag. Neu aufgestellt sind dort die Marinesicherungskräfte und die Spezialkräfte der Marine. Alles ist in neuer Organisation und zum Teil mit neuem Gerät. Transformation bedeutet eben auch neue Ausrüstung für die neuen Aufgaben. Ich nenne als Stichworte „Hubschrauber NH 90“ – dieses Projekt wird allmählich konkret – oder auch die im vergangenen Jahr getroffene, wichtige Entscheidung, dass wir bei MEADS mitmachen. Eurofighter läuft, Tiger läuft, Puma läuft an. Diese Projekte wären – da dürfen wir uns keine Illusionen machen – nicht finanzierbar, wenn wir nicht einen Kurs des tiefgreifenden Umbaus der Streitkräfte eingeleitet hätten, der auch vieles Gewohnte infrage stellt. Allein die Kategorisierung in Eingreif-, Stabilisierungsund Unterstützungskräfte war ein Befreiungsschlag. Dem Generalinspekteur sei Dank. Man kann in diesen Tagen nicht über die Bundeswehr reden, ohne etwas zum Kongo zu reden. Es wird bisweilen so getan, als ginge uns der Kongo – das so genannte Herz der Finsternis, dunkel und weit weg – nichts an. Wenn wir als Deutsche und Europäer aber glaubwürdig bleiben wollen, wenn es mehr als Konferenzrhetorik sein soll, dass wir stabile Staaten, Demokratie und Menschenrechte für die Menschen in Afrika fordern, dann kann und darf es uns nicht egal sein, wie es im wichtigsten Land Zentralafrikas weitergeht. „Europa muss … bereit sein“ – so steht es in der EU-Sicherheitsstrategie –, „Verantwortung für die globale Sicherheit und für eine bessere Welt mitzutragen“. Diesem Anspruch sollten wir gerecht werden. Die UNO hat uns, die Europäer, darum gebeten, im Kongo die Friedensbemühungen auch mit einer militärischen Komponente zu unterstützen. Wir haben kein Interesse daran, dass im Kongo irgendwann Verhältnisse herrschen wie früher oder wie heute noch in Somalia, wo es keine funktionierenden staatlichen Strukturen mehr gibt, wo auf den Straßen das Recht des – häufig schwer bewaffneten – Stärkeren gilt. Das geht uns an. Wir wollen keine Failing States. Die Bundeskanzlerin hat in der Debatte heute Morgen zu Recht gesagt: Wir können für Afrika mehr tun, als nur traurig gucken. Wir haben den Kongo auch nicht plötzlich entdeckt. Vielmehr engagieren sich die Vereinten Nationen und w te z p R L w d k k d M n d d m S E s l t ß s i s F h d z s G i u K R E s r n a D i E f a d h d m H l (C (D ir uns dort schon länger. Wir haben einen Prozess unrstützt, der Rückhalt im Land hat. Der Weg des Kongos u mehr Stabilität kann nur mit den bisherigen Konfliktarteien beschritten werden. Es geht eben nicht darum, ebellenarmeen niederzukämpfen oder das ganze große and zu besetzen. Deshalb können 1 500 Soldaten sehr ohl ausreichen. Das wäre eine kleine Mission, die urchaus einen größeren psychologischen Effekt haben ann, zumal sie zivile europäische Anstrengungen flaniert: die Hilfe bei der Ausbildung einer neuen Polizei, ie Vorbereitung der Wahlen, die UNO-Soldaten der ONUC in den alten Bürgerkriegsprovinzen, die inter ationalen Wahlbeobachter, darunter 200 Deutsche. Es bedarf nicht notwendigerweise Tausender von Solaten, um erfolgreich zu sein. Erinnern wir uns daran, ass es in Mazedonien vor einigen Jahren gelungen ist, it einem sehr begrenzten Einsatz multinationaler treitkräfte – 400 Soldaten insgesamt – die friedliche ntwaffnung der Milizen abzusichern und das Abrutchen in einen Bürgerkrieg zu verhindern! Das psychoogische Signal war wichtiger als die Zahl der eingesetzen Soldaten. Manche Bedenken, die gegen ein Kongomandat geäuert werden, könnten übrigens genauso gegen den Einatz in Afghanistan vorgebracht werden. Auch das Land st weit weg und uns eher fremd. Nur wenige Soldaten prechen Paschtu. Auch dort gäbe es keine Aussicht auf rieden und Entwicklung, wenn nicht eine große Mehreit der Bevölkerung und der ehemaligen Kontrahenten iesen Kurs prinzipiell für richtig hielte. Wir unterstüten Afghanistan mit beträchtlichen Mitteln, weil in unerem Interesse nicht Chaos, sondern Ordnung, nicht ewalt, sondern ein demokratischer Anfang liegen. Da st noch viel zu tun. Die Diskussion um das mögliche Kongomandat lehrt ns schon jetzt, dass wir auch noch einmal über das onzept der EU-Battle-Groups und der NATOesponse-Force nachdenken sollten. Ob diese schnellen ingreiftruppen in ihrer bisherigen Form den prakti chen Anforderungen von internationalen Einsätzen geecht werden, ist, meine ich, zweifelhaft. Wir sollten geau beobachten, ob sich das Rotationsverfahren, an dem uch Finanzierungsfragen hängen, in der Praxis bewährt. er NATO-Hilfseinsatz nach dem Erdbeben in Pakistan st so ein praktisches Beispiel dafür, dass die Hilfe am nde funktioniert hat, nicht aber der NRF-Mechanismus. Es entspricht dem konzeptionellen Ansatz der Transormation, dass wir unsere Pläne und Konzepte ständig uf ihre Wirksamkeit hin überprüfen. Das sollte auch auf er Ebene von EU und NATO gelten. Um in der Diskussion mit unseren Verbündeten Geör zu finden, müssen wir in der Lage sein, mit der Buneswehr einen ernsthaften eigenen Beitrag zu gemeinsaen Anstrengungen zu leisten. Mit dem vorliegenden aushaltsentwurf schaffen wir eine verlässliche Grund age für die weitere Entwicklung der Bundeswehr. Vielen Dank. Ich erteile das Wort Kollegen Paul Schäfer, Fraktion Die Linke. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eine Rüstungslast von 30 Milliarden Euro – so hoch ist sie nach NATO-Kriterien – ist meines Erachtens entschieden zu hoch. Der Personalumfang der Streitkräfte ist mit 250 000 Soldaten und Soldatinnen deutlich überdimensioniert. Der Prozess der Transformation der Bundeswehr zu einer Streitmacht, die global einsetzbar sein soll, ist in meinen Augen ein Irrweg, der unsere Sicherheit nicht erhöht; im Gegenteil. Meine Fraktion plädiert dafür, den Fokus wieder auf die Landesverteidigung zu richten. Dafür wären 100 000 Soldatinnen und Soldaten ausreichend. Wir könnten uns dann eine Reihe von sehr kostspieligen Großprojekten sparen und dieses Geld nützlicheren Dingen zuführen. Dass die Fraktion Die Linke ein überaus kritisches Verhältnis zum Militär und zu Militäreinsätzen hat, wird Sie nicht überraschen. Aber eines gilt auch für uns: Wir wollen uns um die sozialen Belange der Soldatinnen und Soldaten kümmern. Das sind Menschen aus Fleisch und Blut, die auch Hilfreiches tun können – das Stichwort Berchtesgaden ist gefallen – und die – ich sage das auch mit Blick auf das Gros der Zeitsoldaten – durchaus nur einen schmalen Geldbeutel haben. Aber auch für die Beamten des Bundes dort gilt, dass ihnen in den letzten Jahren einiges zugemutet wurde. So ist für uns die Senkung des schon einmal auf 60 Prozent gekürzten Weihnachtsgeldes noch einmal um die Hälfte nicht akzeptabel. Wir werden deshalb zu diesem Haushalt eine Anhebung beantragen. Wir halten diese Kürzung für unzumutbar. An der Stelle sind wir auch etwas radikaler als der Bundeswehr-Verband. Die Ost-West-Angleichung der Besoldung bis 2009 ist jetzt endlich ins Auge gefasst worden. Sie war längst überfällig. Sie ist von uns lange gefordert worden. Der Gesetzgeber wird sich auch ganz dringend um die Rentenversorgung bei den Soldaten auf Zeit kümmern müssen. Hier besteht Regelungsbedarf. Hierzu muss es auch Vorschläge der Bundesregierung geben. Schließlich müssen wir uns um die Sozialverträglichkeit bei der Umsetzung des Stationierungskonzepts kümmern. Wir nehmen die Klagen der Soldatinnen und Soldaten, aber auch der Zivilbeschäftigten sehr ernst. Sie berichten über schwierige Zukunftsaussichten dort, wo S w z d d m s s c g n d b D d d O B p B g e a Z s h d L m c u s e f R Ö M s f t E s s g w t g (C (D tützpunkte in strukturschwachen Gebieten geschlossen erden. Es ist das alte Lied: Die Verantwortung darf nicht wischen Bund und Ländern hin und her geschoben weren. Bund, Länder und Kommunen sind zusammen in er Pflicht, ein Konversionsprogramm zu entwickeln, it dem die Folgen solcher Umstrukturierungsprozesse ozialverträglich aufgefangen werden. Nur ein Punkt zur Fußballweltmeisterschaft: techniche Amtshilfe. Herr Minister, Sie haben es angesprohen. Wenn es so viele Anforderungen aus den Ländern ibt, in diesem Bereich aufzustocken, dann ist das doch ur ein deftiger Hinweis darauf, wie sehr die Länder in en letzten Jahren beim zivilen Katastrophenschutz und ei der Polizei haben sparen müssen. arüber muss gesprochen und hier muss korrigiert weren. Wir bleiben unserer Grundposition auch an einer aneren Stelle treu: Wir lehnen Privatisierungen und utsourcing ab. Das gilt gerade für einen so sensiblen ereich wie die Bundeswehr. Hier geht es um maximale arlamentarische Kontrolle. Den bei der Bundeswehr eschäftigten muss die Chance gegeben werden, zu zeien, dass sie die Dienstleistungen, die gefordert werden, ffektiv und kostengünstig erbringen können. Sie wollen die Bundeswehr zu einer globalen Einsatzrmee transformieren. Das hat seinen Preis; ich habe die ahl genannt. Eben war ich bei den kleinen Zahlen, jetzt ind wir bei den großen Zahlen. Dieser Etat bleibt auf ohem Niveau. Er war nur dadurch zu halten, dass bei er Marine Programme ausgelaufen sind und sich bei der uftwaffe einige Verzögerungen ergeben haben. Sonst üssten Sie sogar noch aufstocken. Das ist eine Tatsa he. Ich will an drei Beispielen zeigen, warum wir es nach nserer Meinung mit einer Fehlentwicklung bei der Einatzund Beschaffungsplanung zu tun haben. Dabei geht s auch um die Einsatzdoktrin. Beispiel Eurofighter. Dass die bestellten 180 Jagdlugzeuge viel zu viel sind, wusste man schon zu Volker ühes Zeiten. Wir konnten locker zwei Flugzeuge an sterreich abgeben, dem es zu lange dauerte, bis seine aschinen geliefert wurden. Außerdem hat man sehr chnell eine neue Einsatzrolle für diese Eurofighter geunden, nämlich als Jagdbomber. Diese Rollenneuorienierung kostet einiges, eine schlappe halbe Milliarde uro. Die Steigerung der Ausgaben für Rüstungsforchung im Haushalt geht zu einem großen Teil auf diese o genannte Rollenanpassung zurück. Dazu, dass hier in roßem Stil Jagdbomber beschafft werden sollen, sagen ir ganz unmissverständlich: Jagdbomber für den nächs en Luftkrieg wollen wir nicht. Deshalb sollte sich der Bundestag darüber verständien, dass die zweite und dritte Tranche des Eurofighters Paul Schäfer nicht beschafft wird. In der SPD-Fraktion gab es Anfang des Jahres in dieser Frage einmal ein kurzes Aufmucken in der Richtung, dass man 2,8 Milliarden Euro sparen könne, wenn die dritte Tranche nicht beschafft werde. Davon hört man heute nichts mehr; man ist sehr schnell eingeknickt. Hier hätte ich mir ein etwas couragierteres Auftreten der SPD gewünscht. Zweites Beispiel: Raketenabwehrsystem MEADS. Die Kollegin von der FDP hat schon darauf hingewiesen. Es gibt auch ausführliche Studien, die zu dem Schluss kommen, dass für die herkömmliche Flugabwehr die vorhandene Patriot reicht. Gegen die Bedrohungen durch ballistische Raketen ist das System ungenügend. Nur für den Schutz einer Truppe im Ausland hätte MEADS logistische Vorteile, wenn man es mit dem A400M verbindet. Allerdings hätten wir dann gern gewusst, an welche Einsatzszenarien dabei gedacht ist. Denn im Kongo oder im Sudan wird dieses Waffensystem nicht benötigt. Es ergibt höchstens Sinn, wenn man gegen eine relativ hoch gerüstete Militärmacht zu Felde zieht, zum Beispiel Pakistan oder Iran. Wollen wir das? Das ist die Frage, die da zu stellen ist. Auch hier geht es um schlappe 4 Milliarden Euro. Welche Kosten der Eurofighter verursacht, habe ich gar nicht erwähnt. Wir reden hier über einen zweistelligen Milliardenbetrag; er liegt zwischen 20 und 30 Milliarden Euro. Bei MEADS geht es übrigens auch um industriepolitische Förderung. Das Flugzeugkapitel des Einzelplans 14 ist ohnehin ein Riesensubventionstopf für eine Firma namens EADS. Keynesianismus ist ja ganz gut, aber Rüstungskeynesianismus ist schlecht. Drittes Beispiel: neue Korvetten und die geplante neue Fregattenreihe F 125. Ihr besonderes Merkmal soll die deutlich gesteigerte Fähigkeit sein, von der See aus Landziele zu bekämpfen. Diese effektivierte See-/ Landkriegsführung wird offensichtlich benötigt, um auf andere Länder einwirken zu können. Ich habe heute Morgen bei der Kanzlerin gelernt, dass man dafür sorgen muss, dass andere unsere Wertvorstellungen ernst nehmen. Das ist also das Szenario, an das da gedacht ist. Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Herr Naumann, hat in einem Festvortrag kürzlich das Lob der Marine gesungen und hat Folgendes gesagt: Am wirkungsvollsten ist … eine Strategie, die sich der Machtprojektion „onward from the sea“ bedienen kann, auch weil diese kaum von Überflugund Zugangsrechten abhängig ist. Das ist Klartext. Da weiß man, wohin man mit diesen schwimmenden Plattformen will. Diese Plattformen sind geeignet für Expeditionary Forces, also für Eingreiftruppen, die langfristig Einsätze durchführen sollen. Auch hier stellt sich die Frage: Was sind das für Expeditionen, die da gestartet werden sollen? K w f b t – w h e E D E K w z w m d n D d f d E t d w r m g r g a s d g l – b d v D (C (D Ich bin mit solchen Bewertungen sehr vorsichtig. Die ollegen aus dem Verteidigungsausschuss, die mich etas besser kennen, wissen das. Diese Konzepte haben ür mich verdammt viele Anklänge an die alte Kanonenootpolitik, nur eben Kanonenbootpolitik mit den mili ärischen Mitteln des 21. Jahrhunderts. (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    (Zuruf von der CDU/CSU: Nicht so bissig!)


    (Zuruf von der FDP: Aha!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)