Rede von
Hans-Josef
Fell
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Umweltgerechtes Verhalten muss prinzipiell vom
Staat belohnt werden und umweltschädliches Verhalten
darf eben nicht belohnt werden. Ein besonders wirksa-
mes Instrument dafür sind steuerliche Anreize. Doch
was tut die große Koalition in dem vorliegenden Haus-
halt? Statt in ihrer großen Finanznot höhere Steuerein-
nahmen durch den Abbau von ökologisch schädlichen
Subventionen zu erzielen, wie durch den Abbau der Ke-
rosinsteuerbefreiung in der Luftfahrt, des steuerbefreiten
Schiffsdiesels, des Agrardiesels, der Kohlesubventionen
oder der Rückstellungen für Atomkraftwerke, traut sich
die große Koalition, eine Antiökosteuer einzuführen.
Jetzt endlich verstehen wir, wieso die Union gegen
die Ökosteuer war: „Steuer“ fand sie gut, das Problem
war das „Öko“. Jahrelang hat die Union die Erhöhung
der Mineralölsteuer auf Benzin und Diesel scharf kriti-
siert. Jetzt erhöht sie die Steuer auf Biodiesel und
Pflanzenöle. In einem ersten Schritt soll die Energie-
steuer gleich 10 bzw. 15 Cent betragen; netto, muss ich
an dieser Stelle hinzufügen. Inklusive Mehrwertsteuer
beträgt die Besteuerung sogar über 17 Cent. Die Bio-
kraftstoffe sollen also auf einen Schlag so stark besteuert
werden, wie Diesel und Benzin über fünf Jahre verteilt
schrittweise höher besteuert wurden. Aber es soll noch
schlimmer kommen: In einem zweiten Schritt sollen die
Biokraftstoffe ab dem 1. Januar 2007 vollständig besteu-
ert werden. Mit dieser Antiökosteuer der großen Koali-
tion werden damit zugleich all diejenigen bestraft, die
auf die Sonntagsreden vieler schwarzer oder roter Politi-
ker zur Einführung von Biokraftstoffen vertraut haben.
Herr Minister Gabriel, gerne höre ich Ihre Worte zum
technologischen Fortschritt. Gerade die Energiefor-
schung, so sagen Sie, habe einen großen Stellenwert.
Wir hören nur Gutes über die Energieforschungsmittel
des Bundesumweltministeriums. Nach meiner Lebenser-
fahrung als Parlamentarier muss man aber genau dorthin
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