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ID1602703600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/27 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . .2097 D 2153 A Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . 2107 D 2111 C 2115 A 2116 C 2119 D 2120 D 2124 D 2127 C 2129 C 2132 A 2154 C 2155 D 2158 A 2159 A 2160 B 2161 D 2163 A Deutscher B Stenografisch 27. Sitz Berlin, Dienstag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Haus- haltsbegleitgesetzes 2006 (Haushaltsbe- gleitgesetz 2006 – HBeglG 2006) (Drucksache 16/752) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister J J E B F D U K D P 2097 A 2097 B 2097 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2133 B 2135 D undestag er Bericht ung n 28. März 2006 t : örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . inzelplan 30 undesministerium für Bildung und orschung r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 D 2140 C 2142 D 2145 B 2146 D 2149 B 2151 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 2165 D 2167 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Konrad Schily (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2169 A 2170 B 2171 C 2172 D 2174 A 2175 B 2176 D 2177 A 2178 D 2180 A 2181 D 2183 B 2185 C 2186 D 2188 A 2189 C 2190 B 2191 D 2193 C 2194 C 2195 C 2196 C 2197 A 2198 A 2199 A 2199 D 2201 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 2097 (A) ) (B) ) 27. Sitz Berlin, Dienstag, de Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 2201 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 28.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 28.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 28.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 28.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 28.03.2006 Bülow, Marco SPD 28.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 28.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 28.03.2006 Kipping, Katja DIE LINKE 28.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 28.03.2006 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 28.03.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Herta Deittert, Hubert CDU/CSU 28.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 28.03.2006* Gradistanac, Renate SPD 28.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 28.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 28.03.2006 P S D D S W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates flug, Johannes SPD 28.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 28.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 28.03.2006 tiegler, Ludwig SPD 28.03.2006 egener, Hedi SPD 28.03.2006 27. Sitzung Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Axel Troost


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Manchmal habe ich den Eindruck, auf der Re-
    gierungsbank sitzt nicht ein Minister Steinbrück, son-
    dern dort sitzen zwei; der doppelte Steinbrück sozusa-
    gen. Steinbrück I sagt, wie in der Sonntagsausgabe der
    „FAZ“ zu lesen ist – ich zitiere –: „Man spart sich aus
    Haushaltsstrukturproblemen nicht heraus.“ Derselbe Mi-
    nister sagt auch: „Der Haushalt muss das noch labile
    Wachstum stützen.“ Und im Monatsbericht seines Hau-
    ses vom letzten Dezember heißt es: „Die Konsolidie-
    rungslast muss solidarisch von allen in unserer Gesell-
    schaft getragen werden.“


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Wenn ich das höre und lese, muss ich sagen: Weiter so,
    Herr Minister! Bei diesen Aussagen steht die Linksfrak-
    tion hinter Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D uch die neuen Parolen aus der SPD nach einem handungsfähigen Staat finden unsere Unterstützung. Nun kommt Steinbrück II. Er spricht eine ganz andere prache. Nach der Agenda 2010, nach jahrelangen Sparunden und Nullrunden bei den Rentnerinnen und Rentern, nach jahrzehntelanger Umverteilung von unten ach oben, nach alledem fordert Steinbrück II: Der Staat uss Leistungen kürzen, die „übertriebene Anspruchs altung“ muss im Zaum gehalten werden, der Staat muss ich „auf seine Kernaufgaben konzentrieren“ und auf Eigenverantwortung“ setzen; so der Wortlaut seiner rundsatzrede von Anfang Januar. So heißt es auch im Deutschen Stabilitätsprogramm om Februar 2006 wörtlich: Ohne eine Rückführung der Sozialleistungsquote können die … Konsolidierungsziele … nicht erreicht werden. Reduktion auf die Kernaufgaben“ hieß aber immer chon Sozialabbau. Das war stets die Kampfparole der DP und des Arbeitgeberflügels der CDU/CSU, Herr inister. Was heißt denn, man könne nicht mehr „einen ornehmlich konsumtiv ausgerichteten Sozialstaat“ inanzieren? Wann begreifen Sie endlich, dass Sozialeistungen im Sozialstaat entwickelter Industriegesellchaften kein Geschenk, keine Befriedigung von Bedürfigkeit bedeuten, sondern einen Rechtsanspruch auf oziale Sicherheit darstellen? n diesem Verständnis von Sozialstaat unterscheiden wir ns auch von den Kolleginnen und Kollegen von der PD fundamental. Jetzt komme ich zum Haushalt. Welcher Minister hat hn nun entworfen, Steinbrück I oder Steinbrück II? In hrem 25-Milliarden-Sofortprogramm werden zusätziche Investitionen in Verkehr, Forschung, Energie und mweltsanierung angekündigt. Das klang in Genshagen ehr beeindruckend. Ob das alles übrigens zusätzlich erolgt, sei noch dahingestellt. Ihr Haushalt spricht aber eine andere Sprache: Die inestiven Ausgaben des Bundes steigen gerade einmal m eine halbe Milliarde Euro: von 22,7 Milliarden Euro n 2005 auf 23,2 Milliarden Euro in 2006 bis 2009. Das bedeutet erstens: Sie liegen immer noch unteralb des Niveaus der Jahre bis 2004 und damit auch eutlich unterhalb des Durchschnitts der Eurozone. Mit iesem investiven Teil Ihres Sofortprogramms stoppen ie gerade einmal den Abwärtstrend der öffentlichen Inestitionen in den letzten 20 Jahren. Eine Trendwende ur Verbesserung von Straßen und öffentlichem Verkehr, on Schulen und Universitäten ist das nicht. Wo da der ufbruch im Land bleibt, den Frau Merkel feierlich veründet hat, bleibt mir schleierhaft. Wir begrüßen uneingeschränkt, dass die Bundesregieung endlich auf Forderungen nach Zukunftsinvestitioen eingeht, die unsere Fraktion, kritische Wissenschaftler, ber auch die IG Metall, Verdi und andere Gewerkschafen seit langem erheben. Es gibt nur ein kleines Problem: Dr. Axel Troost IG Metall und Verdi fordern mindestens 20 Milliarden Euro bzw. 40 Milliarden Euro pro Jahr. Was sagen Sie zu der Aussage der „Financial Times“ vom 10. Januar, dass eine Konjunkturpolitik mit einem Volumen von 60 Milliarden Euro pro Jahr notwendig wäre, wollte die Bundesregierung, bezogen auf das jeweilige Bruttoinlandsprodukt, eine ähnliche Finanzpolitik wie die USA machen? (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir wollen keine Finanzpolitik wie die USA machen!)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    60 Milliarden Euro jährlich, nicht 6 Milliarden Euro wä-
    ren geboten. So ist die Lage in unserem Land.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber es bleibt zweitens leider nicht bei der Kritik der
    Miniexpansion. Bezogen auf das laufende Jahr ist Ihr
    Haushalt im Saldo gerade nicht expansiv, sondern res-
    triktiv. Ich verweise hier auf eine Analyse des Instituts
    für Makroökonomie und Konjunkturforschung. Sie ha-
    ben nämlich Ihre Kürzungen vergessen, Herr Minister,
    wenn Sie von Expansion reden. Kürzungen bei den
    Hartz-IV-Empfängern, Steuererhöhungen für Pendler
    und Bezieher von Abfindungen, Kürzungen bei den
    Nahverkehrspauschalen für die Länder, Kürzungen im
    öffentlichen Dienst, Beitragserhöhungen für Rentnerin-
    nen und Rentner. Das macht zusammen insgesamt
    4,5 Milliarden Euro.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wenn das alles wäre, wäre es in Ordnung!)


    Bei aller keynesianischen Rhetorik: Sie bleiben letztlich
    bei dem Schrumpfkurs Ihres Vorgängers. Dieser Kurs ist
    aber gnadenlos gescheitert und bei der letzten Bundes-
    tagswahl gerade abgewählt worden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun kommt im nächsten Jahr die Mehrwertsteuerer-
    höhung mit 15 bis 17 Milliarden Euro jährlich, die noch
    zusätzlich die Binnennachfrage belastet und – das wol-
    len wir nicht vergessen – in erster Linie auf Kosten der
    unteren Einkommensschichten geht, die immer noch die
    Hauptlast von Mehrwertsteuererhöhungen tragen müs-
    sen. Wir bleiben deshalb dabei: Unter dem Strich ist die-
    ser Haushalt kein Haushalt für Wachstum und Beschäfti-
    gung, sondern für Schrumpfung und Arbeitslosigkeit,
    ein Haushalt der sozialen Ungerechtigkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun zum Thema Schulden. Die Staatsschulden in
    Deutschland haben 2005 das vierte Mal in Folge die
    Maastrichtkriterien verletzt. Vermutlich wird es auch
    dieses Jahr wieder geschehen. Im vorliegenden Haushalt
    liegt die Neuverschuldung in der Tat um 65 Prozent über
    den Investitionen.

    Unsere Position hierzu ist klar: Wir lehnen die
    Maastrichtkriterien ab. Sie sind ein Produkt monetaristi-
    scher Ideologie.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie sind, um mit Prodi zu sprechen, dumm und töricht.
    Sie wirken prozyklisch und sie widersprechen

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    (C (D teinbrück I, dem zufolge man sich eben nicht aus der rise heraussparen kann. ir fordern deshalb die Bundesregierung auf, die in rüssel seit längerem stattfindende Diskussion über die achstumsorientierte Neuinterpretation der Kriterien zu eschleunigen. Man hört in der Öffentlichkeit sehr weig davon. (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Die Veränderungen haben Sie nicht mitgekriegt?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die öffentlichen Investitionen sind mit gerade einmal
    ,3 Prozent des BIP ein kümmerlicher Rest. Das ist ein
    istorischer Tiefstand. So wie die Dinge bei uns stehen,
    ommen wir an einer Kreditfinanzierung solcher Investi-
    ionen nicht vorbei. Kreditfinanzierung ist für eine anti-
    yklische Finanzpolitik unverzichtbar. Abbau von
    erschuldung über eine Spar-, Schrumpfungs- und Um-
    erteilungspolitik zulasten breiter Teile der Bevölkerung
    irkt ökonomisch verheerend.

    Das Problem bei der Verschuldung ist ein ganz ande-
    es: Unter Rot-Grün ist mit voller Zustimmung von
    chwarz-Gelb – das wurde heute hier noch einmal deut-

    ich – die Verschuldung zur Lückenbüßerin für eine mas-
    ive Senkung der Steuerquote verkommen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Oh Gott! Oh Gott!)


    Klar wird damit, dass der Rückgang der Steuerquote
    icht nur auf die schwache wirtschaftliche Entwicklung
    er vergangenen Jahre zurückzuführen ist, sondern ers-
    ens auf eine völlig verfehlte Steuersenkungspolitik seit
    000


    (Beifall bei der LINKEN)


    nd zweitens auf die katastrophalen Wirkungen der Steu-
    rentlastungen zugunsten der Wirtschaft. Zur Erinnerung:
    ätten wir heute die Steuerquote des Jahres 2000, dann
    äre die nötige Neuverschuldung null. Auf Basis der
    teuerquote von 2000 hätte der Staat circa 65 Milliarden
    uro mehr. Das ist die ganze Wahrheit, meine Damen
    nd Herren.


    (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: So statisch funktioniert das alles nicht!)


    Insofern ist es ein Treppenwitz, jetzt das zu schwache
    teuersubstrat zu beklagen. Das ist geradezu eine dreiste
    erhöhnung der Öffentlichkeit. Sie haben doch das Steu-
    rsubstrat verkommen lassen.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Sie sind doch erst zufrieden bei 100 Prozent Steuerquote! – Weiterer Zuruf des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


    Schließlich ein Wort zu internationalen Zusammen-
    ängen: Die Wirkungen Ihres Haushalts lassen sich na-
    ürlich ohne die gesamtwirtschaftlichen und weltwirt-
    chaftlichen Zusammenhänge nicht angemessen
    eurteilen. Wir haben es heute weltweit mit einem quali-
    ativen Wandel des Kapitalismus zu tun. Der so genannte






    (A) )



    (B) )


    Dr. Axel Troost
    organische oder organisierte Kapitalismus – bei uns auch
    Deutschland AG genannt – wird vom Finanzmarkt-
    kapitalismus abgelöst.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wollen Sie den umkehren, oder was soll das heißen?)


    Wir haben es mit einer explosionsartigen Anhäufung pri-
    vater Vermögen und Anlage suchender Liquidität zu tun.
    Schätzungen besagen, dass weltweit inzwischen insge-
    samt 36 Billionen Euro, also 36 000 Milliarden Dollar,
    an privaten Finanzvermögen vorhanden sind.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wollen Sie die enteignen, oder was?)


    – Nein.

    Dies ist natürlich ein Problem. Dafür gibt es drei
    Gründe: Erstens. Die Ausweitung der privaten Alters-
    sicherung bedeutet einen entsprechenden Zuwachs der
    Pensionsfonds.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ja und? Das ist doch im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!)


    Zweitens. Die Umverteilungspolitik bewirkt einen
    Anstieg der Geldvermögen. Drittens. Es gibt unzurei-
    chende Verwertungsbedingungen, die ebenfalls zu ent-
    sprechenden Anlagen in Finanzkapital führen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist wahrscheinlich profitabler für die älteren Herrschaften als die gesetzliche Rentenversicherung!)


    – So ist das, ja. Aber dann muss man sich darüber Ge-
    danken machen, welche Alternativen man bietet. Ich
    versuche gleich noch, das zu erklären.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Alles zusammen führt zu neuen Finanzierungsformen
    der Unternehmensinvestitionen, weg vom Bankkredit
    hin zu Aktien, Anleihen, Investmentfonds und privaten
    Investmentfirmen, zur konsequenten Profitsteuerung
    sämtlicher Unternehmensbereiche.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herzlich willkommen im 21. Jahrhundert!)


    Weltweit vorgegebene Renditeziele werden zum ent-
    scheidenden Bezugspunkt der Unternehmensentschei-
    dungen. Das „Durchregieren“ immer flatterhafterer Fi-
    nanzmärkte in die nationalen Ökonomien, in einzelne
    Unternehmen und Unternehmensteile führt zu wachsen-
    der Abhängigkeit von spekulativen Entwicklungen der
    Absatz- und Finanzkonjunkturen. Die Folge sind immer
    kurzfristigere Ad-hoc-Reaktionen des Managements.
    Strategische Planung wird zur Nebensache.

    Folge ist die Unterwerfung der Unternehmensführun-
    gen unter das Diktat der Finanzvorstände und nicht zu-
    letzt die Explosion der Managergehälter, die 1980 noch
    das 40fache des Facharbeitergehaltes ausmachten, in
    2003 aber sage und schreibe das 400fache.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unglaublich!)


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    (C (D as ist ein verteilungspolitischer Skandal. Norbert Walter von der Deutschen Bank bezeichnet ie Finanzmärkte als die vierte Gewalt im Staat. ietmeyer zufolge haben die Politiker immer noch nicht emerkt, wie sehr sie von den Finanzmärkten insgesamt eherrscht werden. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Verführungstheorie der Finanzmärkte! Das hat doch so einen Bart!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zum Schluss. Herr Fischer hat auf eine
    rovokante Frage von Delegierten auf einem Verdi-Kon-
    ress mit einer Gegenfrage geantwortet: Wollt ihr etwa
    ine Politik gegen das internationale Finanzkapital
    achen? Diese Frage beantworten wir eindeutig: Ja, ge-

    au das wollen wir.


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der SPD)


    ir wollen es, weil es gar keine andere Wahl gibt. Die
    enschen sind immer weniger bereit, sich zur Geisel der
    enditeansprüche der Vermögensbesitzer und der Ver-
    rmung der öffentlichen Hand zu machen.


    (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie stehen in einer unguten politischen Tradition!)


    Genau das zeigen die Streiks im öffentlichen Dienst,
    er Kampf bei AEG, der Widerstand gegen Privatisie-
    ungen, die Proteste der sozialen Bewegungen. Sie las-
    en dies alles einfach so weiterlaufen. Wir sind in der Tat
    er Ansicht: Hier muss eingegriffen werden. Wir wollen
    it dafür sorgen, dass die Gewerkschaften, dass die so-

    ialen Bewegungen mit unserer Fraktion wieder ein
    prachrohr haben, um gegen diese Entwicklungen ein-
    uschreiten.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Herr Kollege Georg Fahrenschon,

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Fahrenschon


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen

    nd Kollegen! Wenn man den Finanzplan 2002 bis 2006
    ur Grundlage der heutigen Debatte gemacht hätte, dann
    äre der Bundeshaushalt im Jahre 2006 eigentlich ein
    beraus positives Signal gewesen, und zwar einerseits
    ür den Standort Deutschland und andererseits insbeson-
    ere für die junge Generation; denn ursprünglich – so
    aren die Planungen von Rot-Grün – sollte das

    ahr 2006 das Jahr sein, in dem der Bund erstmals wie-
    er ohne neue Schulden auskommt.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja!)







    (A) )



    (B) )


    Georg Fahrenschon
    Dass diese rot-grünen Planungen völlig aus dem Ruder
    liefen, beweist unsere heutige Situation. Es ist nicht nur
    so, dass wir 2006 keine Null-Neuverschuldung errei-
    chen, sondern auch so, dass der Bund das
    Haushaltsjahr 2005 im Ist mit einer historisch hohen
    Neuverschuldung von 31,2 Milliarden Euro abschloss.
    Es bedarf größter Anstrengungen, den Haushalt 2006
    überhaupt zu organisieren. Das ist – so viel gehört zum
    Stichwort „Klarheit und Wahrheit“ auch bei der Einbrin-
    gung des Bundeshaushalts 2006 gesagt – die Schlussbi-
    lanz der rot-grünen Vorgängerregierung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Unsinn! Herr Fahrenschon, Sie wissen das doch besser!)


    Der Bundesetat befindet sich in einer dramatischen
    Schieflage, in der dramatischsten der Nachkriegsge-
    schichte. In den vergangenen sieben Jahren wurden ins-
    gesamt 200 Milliarden Euro neue Schulden gemacht.
    Das strukturelle Defizit, also die ständige Differenz
    zwischen den regelmäßigen Einnahmen und den Ausga-
    ben, liegt bei rund 60 Milliarden Euro. Die Zinszahlun-
    gen auf Schulden des Bundes sind mittlerweile der
    zweitgrößte Posten bei den Staatsausgaben Deutschlands
    geworden und machen damit 15 Prozent aller Ausgaben
    des Bundeshaushalts aus. Die Summe der Ausgaben
    für Soziales, Zinsen und Personal allein liegt schon
    deutlich über den Steuereinnahmen der Bundesrepublik
    Deutschland. 198 Milliarden Euro müssen wir oder wol-
    len wir für Soziales, Zinsen und Personal ausgeben, wir
    haben aber nur noch Steuereinnahmen von 192 Milliar-
    den Euro. Im Gegenzug wurden 2005 für Investitionen
    nur noch 23 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind weni-
    ger als 10 Prozent des Ausgabenvolumens.

    Das Fazit, die bittere Wahrheit, lautet deshalb: Ers-
    tens. Die Investitionsquote befindet sich auf einem histo-
    rischen Tiefstand. Zweitens. Jeden fünften Euro, den der
    Bund heute ausgibt, hat er eigentlich gar nicht.


    (Lothar Mark [SPD]: Sehr richtig! Die Schulden haben wir übernommen!)


    Drittens. Der wirtschaftspolitische Handlungsspielraum
    ist mittlerweile auf ein Minimum reduziert.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Jetzt müssen die Konsequenzen gezogen werden!)


    Das muss uns schon zum Nachdenken bringen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Wer die Steuereinnahmen allein für Zinsen, Personal und
    langfristige gesetzliche Verpflichtungen ausgeben muss,
    der kann den Auftrag des Wählers zur aktuellen Politik-
    gestaltung nicht mehr erfüllen. Uns muss klar sein, dass
    das Haushaltsproblem mittelfristig zu einem Demokra-
    tieproblem werden kann. Das ist die finanzpolitische Re-
    alität. Das ist die bittere Schlussbilanz der Regierung
    Schröder.


    (Lothar Mark [SPD]: Was Sie da erzählen, glauben Sie doch selbst nicht!)


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    (C (D as ist gleichzeitig die problematische Anfangsbilanz er großen Koalition. Unter diesen Vorzeichen sind der von der großen Kolition vorgelegte Haushaltsentwurf 2006 und das dazuehörige Haushaltsbegleitgesetz zu sehen. Vor diesem intergrund glaube ich – da befinde ich mich in Über instimmung mit dem Kollegen Schneider –, dass wir es ier mit einem Haushalt des Übergangs zu tun haben. r enthält einen wichtigen Zweiklang, nämlich sanieren nd gleichzeitig Impulse für Wachstum und Beschäftiung setzen. r wurde in dem Bewusstsein aufgestellt, dass ohne achstum keine Sanierung und ohne Konsolidierung ein Wachstum möglich ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Ist das mit Ihrer Fraktion abgestimmt?)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    eil wir dringend wirtschaftliches Wachstum brauchen,
    ur deshalb liegt die Nettokreditaufnahme 2006 mit
    und 38 Milliarden Euro deutlich über der Grenze, die
    as Grundgesetz als Regel vorgibt.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glaubt kein Mensch!)


    Denn man muss sich damit auseinander setzen, dass
    an den aufkeimenden Aufschwung und das ge-
    ünschte gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht nicht ka-
    uttmacht. Aus dem Grunde gehen wir absolut sachge-
    echt im Rahmen des Grundgesetzes vor. Wir nehmen
    ür das Jahr 2006 die Ausnahmeregelung des Grund-
    esetzes in Anspruch, um 2007 – das ist die Argumenta-
    ion – einerseits den Vertrag von Maastricht und anderer-
    eits die Vorgabe des Art. 115 Grundgesetz einhalten zu
    önnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine weitere bittere Wahrheit ist, dass die aktuelle
    truktur des Bundeshaushalts, zum Beispiel die hohe
    ozialausgabenquote mit rund 134 Milliarden Euro
    das ist in etwa die Hälfte der für das Jahr 2006 geplan-

    en Ausgaben –, absolut nicht zufrieden stellend ist. Zu-
    ammen mit Zinsen und Personalausgaben sind bereits
    rei Viertel der Bundesausgaben als konsumtive Ausga-
    en gebunden. Im Ergebnis bedeutet das, dass wir kei-
    erlei Spielraum mehr für Zukunftspolitik haben. Vor
    em Hintergrund kommen wir an einer – nicht zufrieden
    tellenden, aber finanzpolitisch notwendigen – Erhö-
    ung der Mehrwertsteuer nicht vorbei.

    Dabei muss es allerdings gerecht zugehen. Keiner soll
    nnötig und übermäßig belastet werden. Aus dem Grund
    st es unbedingt notwendig, dass wir zum Beispiel die
    orsteuerpauschale für land- und forstwirtschaftli-
    he Betriebe entsprechend der 3-prozentigen Mehrwert-
    teuererhöhung anpassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ie CSU-Landesgruppe wird sich im weiteren Verlauf
    er Haushaltsberatungen insbesondere dafür einsetzen.






    (A) )



    (B) )


    Georg Fahrenschon
    Der Haushalt 2006 und der Finanzplan bis 2009 sind
    der in Zahlen gegossene Fahrplan der großen Koalition
    zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Ich
    versichere Ihnen: CDU und CSU werden es gemeinsam
    mit den Kollegen von der SPD schaffen, dass wir ab dem
    Bundeshaushalt 2007 die Regelgrenze der Neuverschul-
    dung nach Art. 115 des Grundgesetzes und den Stabili-
    tätspakt wieder einhalten werden.

    Wir dürfen dabei jedoch nicht vergessen, dass das ein
    schwieriger Weg sein wird. Der Koalitionsvertrag gibt
    hierfür eine klare, dreistufige Marschroute vor: Erstens.
    Auf der Ausgabenseite werden Einsparungen im öf-
    fentlichen Dienst, in der Bundesverwaltung und im
    Bereich der Grundsicherung für Arbeitssuchende vorge-
    nommen. Zweitens schließt sich dem ein spürbarer Ab-
    bau von Finanzhilfen und Steuervergünstigungen an.
    Drittens ist im darauf folgenden Schritt eine sozial ver-
    tretbare Erhöhung der Einnahmen vorgesehen, wobei
    am ermäßigten Satz der Umsatzsteuer nicht gerüttelt
    wird.

    Die Bewältigung der zweigeteilten Operation – Kon-
    solidierung einerseits und Erhöhung der Investitions-
    quote andererseits – bedarf dauerhafter wirtschaftlicher
    Erholung. Nur ein langfristig höheres Wirtschafts-
    wachstum aktiviert wieder die entscheidenden Hebel
    des Wirtschaftsmotors Deutschlands: Durch ein höheres
    Wirtschaftswachstum entstehen dauerhaft mehr Arbeits-
    plätze. Mit jedem neuen Arbeitsplatz sinken die Ausga-
    ben für den Arbeitsmarkt. Mit jedem neuen Beitragszah-
    ler steigen die Einnahmen in den Kassen der sozialen
    Sicherungssysteme. Last, but not least steigt mit jedem
    neuen Arbeitsplatz natürlich auch das Steueraufkommen
    für Bund, Länder und Gemeinden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Um Investitionen in Deutschland wieder zu entfa-
    chen, ist neben der Aufstellung des Bundeshaushalts die
    Reform der Unternehmensbesteuerung von zentraler
    Bedeutung. Die Belastung der unternehmerischen Ein-
    künfte ist im internationalen Vergleich zu hoch. Die
    durchschnittliche Steuerbelastung für Kapitalgesell-
    schaften liegt in der Europäischen Union bei rund
    25 Prozent; in Deutschland liegt sie derzeit bei etwa
    39 Prozent. Damit unsere Unternehmen auch weiterhin
    international wettbewerbsfähig bleiben, ist es daher nö-
    tig, die steuerliche Belastung ihrer Einkünfte deutlich zu
    senken. Zielmarke dabei ist eine Ertragsteuerbelastung
    von höchstens 30 Prozent. Dies wird die große Koalition
    mit einer umfassenden Unternehmensteuerreform ange-
    hen und damit einen weiteren wirtschaftlich wichtigen
    Impuls für die deutschen Unternehmerinnen und Unter-
    nehmer geben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Insbesondere vor dem Hintergrund, dass jährlich für
    eine große Anzahl von Unternehmen der Generations-
    wechsel ansteht, wurde im Koalitionsvertrag zusätzlich
    die Reform der Erbschaftsteuer spätestens zum 1. Ja-
    nuar 2007 vereinbart. Ich bedanke mich an dieser Stelle
    beim Bundesfinanzminister für seine klaren Zusagen,

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    (C (D ass sein Haus engagiert an der Abarbeitung dieses Ziels es Koalitionsvertrags arbeitet. Um das noch einmal zu unterstreichen: Allein in Bayrn stehen nach einer Studie des bayrischen Wirtschaftsinisteriums in den kommenden fünf Jahren rund 3 000 Unternehmensübertragungen von mittelstänisch geführten Betrieben an. Das bedeutet, eine halbe illion Arbeitsplätze sind von dem Wechsel in der Be riebsführung betroffen. Eine zügige Umsetzung der rbschaftsteuerreform ist eminent wichtig, um den Füh ungswechsel in mittelständischen Unternehmen optimal u unterstützen und um die Arbeitsplätze nachhaltig zu ichern. ür den weiteren wirtschaftlichen Aufschwung ist auch iese Reform alternativlos. Meine Damen und Herren, ich komme zu einer abchließenden Bewertung. Wenn man sich den Bundesaushalt 2006 anschaut, dann muss man feststellen, dass ieser Haushalt des politischen Übergangs und die Fianzplanung bis 2009 in struktureller Hinsicht sehr erüchternd sind. Die hohe Sozialausgabenquote bleibt naezu unangetastet. Die Innovationsquote sinkt bis 2009 uf nur noch 8,5 Prozent. Ein Signal, die Neuverschulung in den kommenden Jahren auf null zu senken, fehlt. as liegt zum Teil daran, dass wir im Finanzplan nur ier Jahre abdecken können. Aber auch in diesem Punkt möchte ich dem Kollegen chneider unsere Unterstützung signalisieren: Es muss nser Ziel sein – bezogen auf einen Zeitraum von acht ahren –, die Null-Neuverschuldung anzupeilen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ir müssen die Haushaltsberatungen dazu nutzen, in ei-
    em ersten Schritt die geplante Nettokreditaufnahme zu
    eduzieren. Wir werden jede Möglichkeit dazu nutzen.
    s bleibt viel zu tun.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Sehr gute Rede!)