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ID1601200300

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    7. ElkeHoff.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/12 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ Petra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln) und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Antidiskriminierungsrichtlinien (Drucksache 16/297) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern vor und während des Irakkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 834 C 836 A 847 B 847 D 849 A 849 A 851 B 853 A 855 B Deutscher B Stenografisch 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe- auftragten: Jahresbericht 2004 (46. Bericht) (Drucksache 15/5000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . r d f ( I D M C D K D 825 A 825 B 827 D 829 A 830 C 831 C 832 B 833 B Karin Binder, Sevim Dagdelen, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: EU-Antidiskriminie- undestag er Bericht ung 0. Januar 2006 t : ungsrichtlinien durch einheitliches Anti- iskriminierungsgesetz wirksam und um- assend umsetzen Drucksache 16/370) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . r. Roger Kusch, Senator (Hamburg) . . . . . . 836 B 836 C 837 C 839 D 841 A 842 C 844 A 845 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 857 A 858 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A 859 D 860 B 860 C 860 C 862 A 862 C 862 D 863 A 863 D 864 C 866 B 866 D 867 B 868 D 869 D 871 B 871 C 872 A 873 A 873 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 825 (A) ) (B) ) 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 873 (A) ) (B) ) Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.01.2006 (Mautsystemgesetz – MautSysG) – Gesetz zur Änderung des Verkehrswegeplanungs- beschleunigungsgesetzes – Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme Müntefering, Franz SPD 20.01.2006 Multhaupt, Gesine SPD 20.01.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z A – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.01.2006 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 20.01.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 20.01.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.01.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 20.01.2006 Carstensen, Christian SPD 20.01.2006 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 20.01.2006 Faße, Annette SPD 20.01.2006 Flach, Ulrike FDP 20.01.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.01.2006 Gerster, Martin SPD 20.01.2006 Golze, Diana DIE LINKE 20.01.2006 Hilsberg, Stephan SPD 20.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.01.2006 Kauch, Michael FDP 20.01.2006 Kleiminger, Christian SPD 20.01.2006 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.01.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2006 Lenke, Ina FDP 20.01.2006 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 20.01.2006 Michelbach, Hans CDU/CSU 20.01.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2006 P R D S S S S V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 818. Sitzung am 21. De- ember 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortpro- gramm Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrech- nung im Zusammenhang mit Steuerstundungs- modellen Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage Erstes Gesetz zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes Gesetz über den Ausgleich von Arbeitgeberauf- wendungen und zur Änderung weiterer Gesetze Fünftes Gesetz zur Änderung der Bundesnotar- ordnung arr, Detlef FDP 20.01.2006 iemann-Hanewinckel, Christel SPD 20.01.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 20.01.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 20.01.2006 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 20.01.2006 pieth, Frank DIE LINKE 20.01.2006 teppuhn, Andreas SPD 20.01.2006 eit, Rüdiger SPD 20.01.2006 ächter, Gerhard CDU/CSU 20.01.2006 eißgerber, Gunter SPD 20.01.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 (A) (C) (B) ) – Gesetz über die Statistik zur Informationsgesell- schaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) – Erstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 16/70, 16/135 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 55 – Zuschüsse an die Träger der Krankenversicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/90, 16/135 Nr. 1.12 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 671 42 – Versorgung mit Hilfsmitteln (Sachleistungen) – Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Ka- pitel 08 04 Titel 688 02 – Vorbehaltszahlungen an die EU-Kommission – – Drucksachen 16/17 (neu), 16/135 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 09 12 Titel 681 12 – Arbeitslosengeld II – – Drucksachen 16/25, 16/135 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 05 02 Titel 687 30 – Beitrag an die Vereinten Nationen – – Drucksachen 16/55, 16/135 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 05 Titel 685 14 – Gesetzliche Endlageraufwendungen (Endlagervoraus- leistungen und Endlagergebühren) – – Drucksachen 16/68, 16/135 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/69, 16/135 Nr. 1.9 – (D – Drucksachen 16/92, 16/135 Nr. 1.13 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/93, 16/135 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 16/94, 16/135 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 16/95, 16/282 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 51 – Zuschüsse zur Alterssicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/96, 16/282 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 04 Titel 632 12 – Bundesausgaben für Leistungen nach dem Bundes- ausbildungsförderungsgesetz (BAföG) (Zuschüsse an Studierende) – – Drucksachen 16/153, 16/282 Nr. 4 – 91, 1 0, T 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anita Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Bun-

    eskanzlerin, es ist das erste Mal, dass ein Bundeskanz-
    er oder eine Bundeskanzlerin an dieser Debatte teil-
    immt. Herzlichen Dank, dass Sie da sind!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Im Herbst 2005 konnten wir auf 50 erfolgreiche Jahre
    undeswehr zurückblicken. Die Bundeswehr ist ein fes-

    er Anker unserer Demokratie. Dazu hat das Amt des
    ehrbeauftragten entscheidend beigetragen. Lieber Herr
    obbe, wir von der Unionsfraktion werden mit Ihnen
    ie schon mit Ihrem Vorgänger gut und vertrauensvoll

    usammenarbeiten.

    Als Parlamentarier müssen wir uns den kritischen
    unkten im aktuellen Bericht des Wehrbeauftragten stel-

    en. Gemessen an der Truppenstärke der Bundeswehr
    ind 6 154 Eingaben ein Maximum. Anders ausgedrückt:
    och nie hatten so wenige Soldaten so viele Sorgen.

    Im Jahre 2004 waren durchschnittlich 6 900 deutsche
    oldaten im Auslandseinsatz, viele von ihnen in risiko-
    eichen Regionen wie dem Kosovo oder Afghanistan.
    ie Soldaten benötigen einen klaren und nachvollzieh-
    aren Maßstab bei sicherheitspolitischen Entscheidun-






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    Anita Schäfer (Saalstadt)

    gen. Insbesondere muss der Sinn von Einsätzen aus
    Sicht der Soldaten erkennbar sein und erklärt werden
    können.

    Der Bericht von 2004 nimmt hier kein Blatt vor den
    Mund. Mögliche Erweiterungen von Auslandseinsätzen
    werden in der Truppe kritisch gesehen. Insbesondere
    Spezialisten wie Sanitäter, Pioniere, Logistiker und
    Fernmelder sehen keinen Spielraum für weitere Ein-
    sätze.

    Was folgt aus diesem Befund? Das sprunghafte Rea-
    gieren auf Krisen, der Rückgriff auf die Streitkräfte ohne
    Rücksicht auf begrenzte Kapazitäten ist kontraproduktiv.
    Wir benötigen eine Sicherheitspolitik aus einem Guss
    mit klaren Einsatzkriterien. Dieser überfälligen Heraus-
    forderung stellt sich die große Koalition. Wir werden un-
    ter Federführung des Verteidigungsministers ein Weiß-
    buch vorlegen, um Sicherheitspolitik transparenter zu
    gestalten. Mehr Planungssicherheit für die Streitkräfte
    erfordert außerdem eine klare Ausrichtung unserer
    Wehrverfassung. Deswegen ist es zu begrüßen, dass
    Minister Jung an der Wehrpflicht festhalten will.

    Soldat ist kein Beruf wie jeder andere. Der Soldat ist
    ein besonderer Leistungs- und Risikoträger im Einsatz
    für unser Land. Darauf hat Bundespräsident Horst
    Köhler in seiner bedeutenden Rede auf der 40. Kom-
    mandeurtagung eindringlich hingewiesen. Deswegen
    muss der Staat eine besondere Fürsorgepflicht erfüllen.
    Das betrifft vor allem die materielle Ausstattung und Be-
    soldung, die Organisation und Rechtsklarheit im Dienst
    sowie die soziale Absicherung der Soldaten und ihrer
    Angehörigen.

    Die Besoldungsstruktur muss unter zwei Gesichts-
    punkten auf den Prüfstand: Erstens. Es ist eine längst
    überfällige Entscheidung, die Soldatengehälter in den
    neuen Bundesländern dem Westniveau anzupassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Zweitens. Es kann nicht sein, dass die Auslandszulagen
    für einen deutschen Soldaten in Afghanistan auf dem
    gleichen Niveau wie für einen in Brüssel tätigen deut-
    schen Beamten liegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Hier müssen wir zu Lösungen kommen, die den beson-
    deren Risiken von Einsatzsoldaten gerecht werden.

    Handlungsbedarf sehe ich auch bei der inneren Orga-
    nisation und Rechtsklarheit im Dienst. Viele Eingaben
    weisen auf eine undurchsichtige Beförderungssituation
    in der Truppe hin. Mehr Flexibilität in der Laufbahnge-
    staltung ist zwar lobenswert; sie darf aber nicht zu In-
    transparenz und Ungerechtigkeit im Beförderungssys-
    tem selbst führen. Ich zitiere aus dem Bericht des
    Wehrbeauftragten:

    Bei vielen Soldaten des Heeres ist Vertrauen in die
    Verlässlichkeit und die Kontinuität der Personalpla-
    nung verloren gegangen.

    Diese Entwicklung demotiviert die Truppe und scha-
    det der Einsatzbereitschaft. Hier müssen wir dringend

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    (C (D egensteuern. Vor allem in der Feldwebellaufbahn ist uf die richtige Balance zwischen Seiteneinsteigern mit bgeschlossener Berufsausbildung und in der Truppe beährten Unteroffizieren zu achten. Ein intaktes soziales Umfeld ist für die Motivation es Soldaten essenziell. Die Folgen der Trennung von er Familie oder dem Lebenspartner sind schwerwieend. Die dienstliche Belastung darf Zeitund Berufsoldaten nicht vor die Frage „Dienst oder Familie?“ stelen. Der Bericht des Wehrbeauftragten betont deswegen u Recht, dass es gilt, die Vereinbarkeit von Familie nd Beruf in den Streitkräften weiter zu verbessern. azu gehört auch eine angemessene Betreuung von Solatenfamilien. Kürzungen in den Familienbetreuungsentren wären der falsche Ansatz. Im Übrigen muss der sozialen Absicherung von im insatz befindlichen Soldaten und ihren Angehörigen in esonderer Weise Rechnung getragen werden. Das Einatzversorgungsgesetz ist ein wichtiger Schritt nach orn, aber auch hier gibt es noch Optimierungsbedarf. or allem muss geprüft werden, inwieweit Soldaten ach einer schweren Verletzung im Einsatz ein Weitereschäftigungsanspruch zu garantieren ist. Die Ereignisse in der Kaserne von Coesfeld im ahr 2003 haben uns für Missbrauchsfälle in der ruppe sensibilisiert. Insgesamt ist die Zahl der mitge eilten Misshandlungen von 58 im Jahre 2003 auf 94 im ahr 2004 gestiegen. Hier ist weiterhin erhöhte Wachamkeit geboten; dessen ist sich die Bundeswehr beusst. Sie hat auf die Misshandlungsvorfälle differen iert und angemessen reagiert. Es wäre aber falsch, ein ewaltproblem in der Truppe herbeizureden. Auch zeigt ie juristische Aufarbeitung der Vorgänge von Coesfeld, ass wir unsere Soldaten gegen Vorverurteilungen in chutz nehmen müssen. Bei aller gebotenen Sensibilität st eine realistische und einsatzbezogene Ausbildung unbdingbar. Der 46. Bericht des Wehrbeauftragten gibt keinen Anass zur Beruhigung. Auf folgende Punkte kommt es an: Erstens. Die Transformation der Bundeswehr ist it einem hohen Veränderungsdruck auf die Soldaten nd ihre Angehörigen verbunden. Umso wichtiger ist es, ass der Wehrbeauftragte ein effektives Frühwarnsystem arstellt. Dafür ist die regelmäßige Präsenz in der ruppe erforderlich. Nur so können wir die Menschenührung innerhalb der Bundeswehr weiter verbessern. Zweitens. Militärische Sicherheitsvorsorge muss uch in Zeiten knapper Mittel elementare Bedürfnisse nserer Soldaten beachten. Dazu gehören eine optimale chutzausstattung im Einsatz, eine gerechte Laufbahnestaltung und eine Besoldungsstruktur, die den Risiken on Einsatzsoldaten angemessen ist. Schließlich drittens. Wir müssen den Sinn des Soldaenberufs in der öffentlichen Wahrnehmung neu vermiteln und seinen gesellschaftlichen Status deutlich auf Anita Schäfer werten; denn die Soldaten der Bundeswehr müssen stellvertretend für uns alle die Risiken künftiger Gefahrenabwehr tragen. Sie erhalten Freiheit, Sicherheit und Stabilität für unser Land. In diesem Sinne wünsche ich allen Soldatinnen und Soldaten ein gesundes und gutes Jahr 2006. Danke. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    (A) )


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Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die FDP-Fraktion spricht jetzt die Kollegin Elke

Hoff.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine verehrten Kolle-

    ginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Wehrbeauf-
    tragter! Für die Vorlage des 46. Wehrberichts danke ich
    Ihnen und vor allen Dingen Ihren Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeitern. Ich wünsche Ihnen für Ihre neue Aufgabe
    ein stets kritisches Auge und aufmerksames Ohr für un-
    sere Soldatinnen und Soldaten.

    Ich darf Ihnen in Namen der FDP-Fraktion eine ver-
    trauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit anbieten.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie ermöglichen es den Mitgliedern des Deutschen Bun-
    destages, sich zumindest ansatzweise ein ungeschmink-
    tes Bild von dem inneren Zustand der Truppe zu ma-
    chen, ohne, um es mit den Worten des Wehrberichtes
    auszudrücken, den „Weichspülprozessen“ der politi-
    schen und militärischen Führung unterworfen zu wer-
    den.

    Allerdings reden wir heute über den Bericht aus dem
    Jahre 2004. Es ist zu hoffen, dass einige der beklagten
    Missstände inzwischen beseitigt wurden. In Ihrem
    nächsten Bericht für das Jahr 2005 werden wir es sehen.

    Die Zahl der Eingaben ist nach wie vor konstant hoch
    und, gemessen an der durchschnittlichen Truppenstärke,
    haben wir sogar das höchste Eingabeaufkommen seit
    Bestehen Ihres Amtes. Darin spiegelt sich auch ein er-
    heblicher Unmut über die massiven Veränderungspro-
    zesse bei der Bundeswehr wider. Es ist nachvollziehbar,
    dass für viele Betroffene die Grenzen des Mitmachen-
    könnens und des Mitmachenwollens irgendwann er-
    reicht sind und dies auch artikuliert wird.

    Einige Entwicklungen in der Bundeswehr sind den-
    noch erfreulich und für die Motivation unverzichtbar. So
    ist mit dem Einsatzversorgungsgesetz für unsere Solda-
    tinnen und Soldaten und für deren Familien endlich die
    nötige Sicherheit bei leider nicht immer zu vermeiden-
    den Unfällen im Einsatz gefunden worden. Der Forde-
    rung der FDP nach kürzeren Einsatzzeiten wurde nach
    langem Widerstand endlich entsprochen. Die Verkür-
    zung auf vier Monate ist ein wichtiger Schritt. Aller-
    dings muss dann den rückkehrenden Soldatinnen und
    Soldaten auch die Möglichkeit eröffnet werden, zwi-

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    (C (D chen ihren Einsätzen Ausbildungsdefizite aufzuholen, tatt dass sie gleich wieder in den nächsten Einsatz gechickt werden. Vor dem Hintergrund der angespannten Befördeungssituation in der Bundeswehr, die sich in dem voriegenden Bericht deutlich niederschlägt, stellt die FDPraktion mit Genugtuung fest, dass sich der neue Bunesverteidigungsminister unserem besonderen Anliegen iner eigenen Besoldungsordnung für die Bundeswehr nnähert. Wir sind sehr gespannt, ob und wann er diese nkündigung der ersten Wochen kraftvoll umsetzen ird. Besonders in den unteren Besoldungsgruppen ruort es kräftig. Es ist unbestritten, dass gerade in Zeiten es Umbruchs eine leistungsgerechte Besoldung die Moivation stärkt. Hier ist es insbesondere wichtig, die Diferenz zwischen Ost und West zu beseitigen. (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU])


    (Beifall bei der FDP)


    Größten Anlass zu Beschwerden gaben Probleme bei
    er Menschenführung und bei Personalangelegenheiten.
    s ist daher völlig richtig, wenn im Bericht darauf hinge-
    iesen wird, dass – ich zitiere – „die Achtung der
    ürde, Ehre und Rechte Untergebener für Vorgesetzte

    icht disponibel“ ist. Einzelfälle wie beispielsweise in
    oesfeld dürfen den ansonsten tadellosen Ruf der Bun-
    eswehr in der Öffentlichkeit nicht beschädigen. Hier ist
    ie innere Führung dauerhaft gefordert.

    Die Transformation der Bundeswehr zu einer Armee
    m Einsatz ist unumkehrbar. Wenn internationale Kon-
    liktverhütung und Krisenbewältigung sowie der Kampf
    egen den Terrorismus ein zentrales politisches Anlie-
    en sind, dann darf diese Akzentsetzung aber nicht zu
    iner Überdehnung von Aufträgen führen. Es ist nicht
    innehmbar, dass mit der Verabschiedung des Luft-
    icherheitsgesetzes der Boden für eine grundlegende
    echtsunsicherheit bei den betroffenen Bundeswehrpilo-

    en bereitet wurde, wie dies auch aus dem Bericht her-
    orgeht.


    (Beifall bei der FDP)


    ie FDP-Bundestagsfraktion hält dieses Gesetz für ver-
    assungswidrig und begrüßt, dass es nunmehr vom Bun-
    esverfassungsgericht auf den Prüfstand gestellt wird.

    Dass es auch anders geht, hat die von der FDP maß-
    eblich initiierte Entscheidung für ein Parlamentsbetei-
    igungsgesetz gezeigt. Es schafft Rechtssicherheit für
    nsere eingesetzten Soldatinnen und Soldaten und stellt
    lar, dass die Entscheidung über das Ob und das Wie ei-
    es Auslandseinsatzes die verantwortliche Entscheidung
    iner breiten Mehrheit des Deutschen Bundestages ist
    nd bleiben wird.


    (Beifall bei der FDP)


    Der vorliegende Bericht des Wehrbeauftragten macht
    eider erneut deutlich, dass die Bundeswehr weit davon
    ntfernt ist, für ihre anspruchsvollen Aufgaben gut und
    or allen Dingen modern ausgerüstet zu sein. Viele Ka-
    ernen befinden sich nach wie vor in einem beklagens-






    (A) )



    (B) )


    Elke Hoff
    werten Zustand. Unsere Soldatinnen und Soldaten kön-
    nen ihr Gerät häufig erst in einem gefährlichen Einsatz
    selbst ausprobieren, nach dem Motto: Wenn wir schon
    neues Gerät haben, dann soll es nicht zu Hause herum-
    stehen. Solche Zustände sind nicht hinnehmbar.


    (Beifall bei der FDP)


    Unsere Soldaten können und müssen bei ihren gefähr-
    lichen Einsätzen erwarten, dass ihnen eine fundierte
    Ausbildung am Gerät die nötige Sicherheit und Selbst-
    sicherheit für die reibungslose Abwicklung ihres Aus-
    landsauftrages vermittelt. Denn nur wer sich sicher fühlt,
    kann auch sicher handeln.


    (Beifall bei der FDP)


    Deshalb bedarf es eines hohen Maßes an professio-
    neller Zuwendung bei der Vorbereitung und Nachberei-
    tung von Auslandseinsätzen. Ich finde diejenigen Schil-
    derungen des Wehrbeauftragten alarmierend, die sich
    mit den Problemen bei der Sinnfindung und der Reinte-
    gration unserer Soldatinnen und Soldaten bei Auslands-
    missionen befassen. Jeder Auslandseinsatz muss auf ei-
    nem klaren politischen und strategischen Konzept
    beruhen.


    (Beifall bei der FDP)


    Nicht zu übersehen ist auch, wie die bundesdeutsche
    Bürokratie den Truppenalltag behindern kann. Dienst-
    vorschriften, die gerade in Auslandseinsätzen zu skurri-
    len und oft zu behindernden Situationen führen – von der
    Mülltrennung bis zur ASU-Plakette –, müssen den spe-
    ziellen Anforderungen vor Ort angepasst werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Da sich die Partner der großen Koalition den von der
    FDP immer wieder geforderten Bürokratieabbau nun-
    mehr ausdrücklich auf die Fahnen geschrieben haben,
    können sie zum Wohle unserer Soldatinnen und Soldaten
    jetzt und sofort zeigen, wie ernst es ihnen damit ist.


    (Beifall bei der FDP)


    Auch ich möchte unseren Soldatinnen und Soldaten
    und auch deren Familien für ihren großartigen Einsatz
    zum Wohle unseres Landes danken und ihnen alles Gute
    für das neue Jahr 2006 wünschen.

    Danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)