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ID1601200100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/12 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ Petra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln) und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Antidiskriminierungsrichtlinien (Drucksache 16/297) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern vor und während des Irakkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 834 C 836 A 847 B 847 D 849 A 849 A 851 B 853 A 855 B Deutscher B Stenografisch 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe- auftragten: Jahresbericht 2004 (46. Bericht) (Drucksache 15/5000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . r d f ( I D M C D K D 825 A 825 B 827 D 829 A 830 C 831 C 832 B 833 B Karin Binder, Sevim Dagdelen, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: EU-Antidiskriminie- undestag er Bericht ung 0. Januar 2006 t : ungsrichtlinien durch einheitliches Anti- iskriminierungsgesetz wirksam und um- assend umsetzen Drucksache 16/370) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . r. Roger Kusch, Senator (Hamburg) . . . . . . 836 B 836 C 837 C 839 D 841 A 842 C 844 A 845 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 857 A 858 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A 859 D 860 B 860 C 860 C 862 A 862 C 862 D 863 A 863 D 864 C 866 B 866 D 867 B 868 D 869 D 871 B 871 C 872 A 873 A 873 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 825 (A) ) (B) ) 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 873 (A) ) (B) ) Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.01.2006 (Mautsystemgesetz – MautSysG) – Gesetz zur Änderung des Verkehrswegeplanungs- beschleunigungsgesetzes – Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme Müntefering, Franz SPD 20.01.2006 Multhaupt, Gesine SPD 20.01.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z A – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.01.2006 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 20.01.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 20.01.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.01.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 20.01.2006 Carstensen, Christian SPD 20.01.2006 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 20.01.2006 Faße, Annette SPD 20.01.2006 Flach, Ulrike FDP 20.01.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.01.2006 Gerster, Martin SPD 20.01.2006 Golze, Diana DIE LINKE 20.01.2006 Hilsberg, Stephan SPD 20.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.01.2006 Kauch, Michael FDP 20.01.2006 Kleiminger, Christian SPD 20.01.2006 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.01.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2006 Lenke, Ina FDP 20.01.2006 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 20.01.2006 Michelbach, Hans CDU/CSU 20.01.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2006 P R D S S S S V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 818. Sitzung am 21. De- ember 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortpro- gramm Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrech- nung im Zusammenhang mit Steuerstundungs- modellen Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage Erstes Gesetz zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes Gesetz über den Ausgleich von Arbeitgeberauf- wendungen und zur Änderung weiterer Gesetze Fünftes Gesetz zur Änderung der Bundesnotar- ordnung arr, Detlef FDP 20.01.2006 iemann-Hanewinckel, Christel SPD 20.01.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 20.01.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 20.01.2006 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 20.01.2006 pieth, Frank DIE LINKE 20.01.2006 teppuhn, Andreas SPD 20.01.2006 eit, Rüdiger SPD 20.01.2006 ächter, Gerhard CDU/CSU 20.01.2006 eißgerber, Gunter SPD 20.01.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 (A) (C) (B) ) – Gesetz über die Statistik zur Informationsgesell- schaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) – Erstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 16/70, 16/135 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 55 – Zuschüsse an die Träger der Krankenversicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/90, 16/135 Nr. 1.12 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 671 42 – Versorgung mit Hilfsmitteln (Sachleistungen) – Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Ka- pitel 08 04 Titel 688 02 – Vorbehaltszahlungen an die EU-Kommission – – Drucksachen 16/17 (neu), 16/135 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 09 12 Titel 681 12 – Arbeitslosengeld II – – Drucksachen 16/25, 16/135 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 05 02 Titel 687 30 – Beitrag an die Vereinten Nationen – – Drucksachen 16/55, 16/135 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 05 Titel 685 14 – Gesetzliche Endlageraufwendungen (Endlagervoraus- leistungen und Endlagergebühren) – – Drucksachen 16/68, 16/135 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/69, 16/135 Nr. 1.9 – (D – Drucksachen 16/92, 16/135 Nr. 1.13 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/93, 16/135 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 16/94, 16/135 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 16/95, 16/282 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 51 – Zuschüsse zur Alterssicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/96, 16/282 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 04 Titel 632 12 – Bundesausgaben für Leistungen nach dem Bundes- ausbildungsförderungsgesetz (BAföG) (Zuschüsse an Studierende) – – Drucksachen 16/153, 16/282 Nr. 4 – 91, 1 0, T 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet. Ich begrüße Sie alle herzlich,

    wünsche Ihnen einen guten Tag und uns zusammen gute,
    zielführende Beratungen.

    Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 12:

    Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe-
    auftragten

    Jahresbericht 2004 (46. Bericht)


    – Drucksache 15/5000 –
    Überweisungsvorschlag:
    Verteidigungsausschuss

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. – Ich
    höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

    Ich erteile zunächst dem Wehrbeauftragten des Deut-
    schen Bundestages, Herrn Reinhold Robbe, das Wort.

    Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen
    Bundestages:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Der heute zur Beratung anstehende
    Jahresbericht 2004 ist der letzte, der noch unter meinem

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    Redet
    Vorgänger Dr. Willfried Penner entstanden ist. Die be-
    sonderen Verdienste von Willfried Penner sind anläss-
    lich seiner Verabschiedung gerade auch hier im deut-
    schen Parlament von allen Seiten gewürdigt worden.

    Gestatten Sie mir an dieser Stelle, Willfried Penner
    darüber hinaus noch einmal persönlich meinen aus-
    drücklichen Dank für seine Arbeit auszusprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Er hat mir den Einstieg in meine neue Aufgabe ganz we-
    sentlich erleichtert. Beim Amtsantritt fand ich ein gut
    bestelltes Haus mit engagierten und fachkundi
    beiterinnen und Mitarbeitern vor. Auch ihnen
    dieser Stelle ganz ausdrücklich für ihre Un
    danken.

    (C (D ung 0. Januar 2006 0 Uhr (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der Jahresbericht 2004 ist in erster Linie wieder ein
    ängelbericht. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollstän-

    igkeit und bietet kein Abbild der Bundeswehr in ihrer
    änze. Er zeigt aber durchaus Entwicklungen und Ten-
    enzen auf, die Anstoß für parlamentarisches Handeln
    ein können.

    Ungeachtet des grundsätzlichen Befundes, dass die
    undeswehr insgesamt eine gute Truppe ist, würde ich

    m Ganzen gesehen meinen verfassungsmäßigen Auftrag
    erfehlen, wenn ich nicht auch im Jubiläumsjahr der
    treitkräfte an dieser Stelle auf Mängel, Missstände,
    ehlverhalten und Defizite hinweisen würde. Die Solda-

    en und Soldatinnen leben heute im Spannungsfeld zwi-
    chen vermehrten sicherheitspolitischen Notwendigkei-
    en und aus meiner Sicht zu knapp bemessenen – das

    uss man ganz deutlich sagen – Haushaltsmitteln.

    Die Soldatinnen und Soldaten waren im
    erichtsjahr 2004 äußerst gefordert, teilweise bis über
    ie Grenze des Zumutbaren hinaus. Personelle Engpässe
    nd daraus resultierende Doppel- und Mehrfachbelas-
    ungen bestimmen den Truppenalltag, und zwar im
    ahr 2004 genauso wie heute. Bei vielen herrscht großer

    ext
    Unmut darüber, dass von ihnen die Bereitschaft zur Lan-
    desverteidigung sowie ein Beitrag zur Sicherung des
    Friedens und der Menschenrechte von Khartoum bis Ka-
    bul erwartet werden, während sie und ihre Familien
    gleichzeitig empfindliche finanzielle Einbußen erfahren
    müssen. Die Liste reicht von einer unterschiedlichen
    Besoldung in Ost und West über den Wegfall des Ur-
    laubsgeldes bis hin zu Einschnitten beim Weihnachts-
    geld. „Mehr Leistung, weniger Geld“ – auf diese kurze
    Formel hat ein Soldat bei einem meiner Truppenbesuche
    seinen Unmut gebracht.

    Das Rückgrat der Armee wird nicht von gut besolde-
    ten Generalen und Stabsoffizieren gebildet, sondern von

    nteroffizieren, die zusammen mit den
    und Mannschaften den mittleren und
    dungsgruppen angehören, wie wir alle
    gen Mitar-
    will ich an
    terstützung

    den Portepee-U
    Unteroffizieren
    niederen Besol
    wissen.






    (A) )



    (B) )


    Wehrbeauftragter Reinhold Robbe
    Seit 15 Jahren werden die Streitkräfte nun von tief
    greifenden Veränderungen in Atem gehalten. Von keiner
    anderen Berufsgruppe in unserer Gesellschaft ist im letz-
    ten Jahrzehnt so viel an Veränderung erwartet worden
    und keine andere Gruppe hat dies mit größerer Profes-
    sionalität und dabei mit so wenig Protest bewältigt wie
    unsere Soldatinnen und Soldaten. Ebenso wie mein Vor-
    gänger sage ich: Die Streitkräfte brauchen dringend eine
    Phase der Konsolidierung und Erholung. Ihre Angehöri-
    gen brauchen endgültige Planungssicherheit.

    Aus der Fülle der Erkenntnisse des vorliegenden Jah-
    resberichts 2004 möchte ich in aller gebotenen Kürze ei-
    nige wichtige Elemente herausgreifen, ohne dabei die
    übrigen Anliegen geringer einschätzen zu wollen. Ich
    nenne die einzelnen Stichworte.

    Stichwort „Bundeswehr im Einsatz“: Den Soldatin-
    nen und Soldaten ist bewusst, dass sie unter schwierigen
    Umständen Dienst leisten müssen. Sie wissen, dass ihr
    Dienst jeden Tag mit Gefahren verbunden ist. Der Ge-
    danke an Verwundung und Tod ist vielen – zumindest
    unterschwellig – ein ständiger Begleiter. Gleichwohl er-
    füllen sie ihre Aufgabe hoch motiviert und engagiert.
    Dafür gebührt den Soldatinnen und Soldaten Dank und
    Anerkennung. Das sage ich, glaube ich, im Namen des
    gesamten Hauses.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Umso mehr gilt die Verpflichtung, alles dafür zu tun,
    den größtmöglichen Schutz durch beste Ausbildung und
    Ausrüstung, eine exzellente Sanitätsfürsorge einschließ-
    lich einer optimalen Rettungskette, eine fürsorgliche Be-
    treuung auch der Familienangehörigen und die bestmög-
    liche soziale Absicherung zu gewährleisten. Die
    schrecklichen Anschläge auf Bundeswehrsoldaten im
    Berichtsjahr wie auch danach haben uns allen vor Augen
    geführt, wie wichtig diese Forderungen sind.

    Manche Soldaten stellen die Frage nach der Sinnhaf-
    tigkeit der Einsätze. Hier ist der Dienstherr gefordert, der
    Stellung bezieht und Zweifel ausräumt; denn es geht um
    nicht weniger als das Vertrauen in die Entscheidungen
    von Regierung und Parlament. Verweise auf Bundes-
    tagsbeschlüsse oder Broschüren des Einsatzführungs-
    kommandos reichen an dieser Stelle nicht aus. Beson-
    dere Bedeutung kommt hier dem Instrument der
    politischen Bildung in der Bundeswehr zu. Von Ange-
    sicht zu Angesicht gilt es zu vermitteln, warum und mit
    welchem Ziel Deutschland in Bosnien, im Kosovo, in
    Afghanistan, am Horn von Afrika, in Georgien, in
    Eritrea und im Sudan Verantwortung übernommen hat.

    Stichwort „Personalwesen“: Dieser Bereich macht ein
    gutes Drittel der Eingaben aus und bildet den Schwer-
    punkt der Gespräche mit den Soldaten. Beförderungs-
    wesen, Beförderungsstrategien, fehlende Weiterver-
    pflichtungsmöglichkeiten, Versetzungen, unzulängliche
    Antragsbearbeitung, Probleme beim Berufsförderungs-
    dienst sowie bei der zivilen Aus- und Weiterbildung,
    Personalgewinnung – auch aus der Truppe heraus – und
    Stellenbesetzungshoheit, das sind die Themen, die den
    Soldatinnen und Soldaten schwer im Magen liegen. Das

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    (C (D ttraktivitätsprogramm der Bundeswehr hat vielen orteile gebracht. Für die altgedienten Portepee-Unterffiziere hingegen ist es nach wie vor alles andere als beriedigend. Trotz ihrer großen militärischen Erfahrung nd ihrer Qualitäten in der Menschenführung müssen sie mmer wieder erleben, dass jüngere Kameraden, die sie eilweise selbst ausgebildet haben, an ihnen vorbeizieen. Hier auf ein „Auswachsen“ des Problems, quasi auf ine biologische Lösung, zu setzen, hielte ich für geraezu zynisch. Stichwort „Frauen in der Bundeswehr“: Die Frauen ind in der Bundeswehr angekommen. Sie wünschen eine Sonderregelungen und werden durchweg von ihen Kameraden akzeptiert. Allerdings werden Fragen ach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nach eilzeitmöglichkeiten und Betreuungseinrichtungen imer drängender. Stichwort „Misshandlungen“: Den Gesamtkomplex oesfeld – die Verteidigungspolitiker wissen, was sich ahinter verbirgt – abschließend zu beurteilen, wäre verrüht. Die strafrechtlichen Verfahren dauern an, die entprechenden Disziplinarverfahren sind so lange ausgeetzt. Aber: Coesfeld ist in Art und Ausmaß ein inguläres Ereignis geblieben. Das ist an dieser Stelle usdrücklich festzuhalten. Es gilt, was mein Vorgänger m Dezember 2004 an dieser Stelle zu den Vorgängen in oesfeld ausgeführt hat – ich zitiere –: Die Bundeswehr ist keine Armee der Schleifer und Drangsalierer. Die Masse der 12 000 Ausbilder gibt dienstlich keinen Anlass zu Beanstandungen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben es nicht verdient, unter Generalverdacht
    gestellt und damit gesellschaftlich geächtet zu wer-
    den. Ganz im Gegenteil: Sie sind rechtstreu und
    versehen einen wichtigen Dienst für die Bundes-
    wehr und die Soldaten.

    Stichwort „Rechtsextremismus“: Der Bericht nennt
    34 besondere Vorkommnisse, wie es heißt, mit Ver-
    acht – ich betone: Verdacht – auf rechtsextremistischen
    der fremdenfeindlichen Hintergrund. In der Masse der
    ufgeklärten Fälle handelt es sich um so genannte Propa-
    andadelikte, zu über 60 Prozent von Grundwehrdienst-
    eistenden begangen. Überwiegend hat die Bundeswehr
    arauf angemessen und richtig reagiert.

    Stichwort „Soldatenbetreuung“: Die Betreuung der
    oldatinnen und Soldaten im Inland und im Einsatz ist
    in wesentliches Element der Fürsorgepflicht. Die kirch-
    ichen Arbeitsgemeinschaften mit ihrem übergreifenden
    ngebot in Form von Betreuungseinrichtungen – Stich-
    ort „Oase“ – verdienen nicht nur Anerkennung, son-
    ern auch volle Unterstützung.

    Meine Damen und Herren, die Themen, die ich hier
    ur kurz aufgreifen kann, werden sich auch in dem Be-
    icht, den ich Ihnen im März 2006 erstmals in eigener
    erantwortung vorlege, allesamt wiederfinden. Nur so
    iel vorweg: Das Eingabeaufkommen ist bei gesunkener
    ruppenstärke im Prinzip unverändert hoch.






    (A) )



    (B) )


    Wehrbeauftragter Reinhold Robbe
    Aus aktuellem Anlass und unabhängig vom
    Jahresbericht 2004 will ich abschließend die Gelegen-
    heit nutzen, auf einen besonderen Aspekt hinzuweisen:
    Nicht allen Teilen der Öffentlichkeit und offensichtlich
    auch des Parlaments ist bewusst, dass beim deutschen
    Bundesnachrichtendienst auch Soldaten tätig sind und
    dort wichtige und nach Auffassung der Verantwortlichen
    unverzichtbare Aufgaben erfüllen. Ohne den Sachver-
    stand und ohne die speziellen Fähigkeiten der Soldaten
    könnte der BND seine Aufgabe nicht im erforderlichen
    Umfang und in der gebotenen Qualität wahrnehmen. Ge-
    rade diese Soldaten, um die ich mich als Wehrbeauftrag-
    ter ebenfalls zu kümmern habe, stehen aus meiner Sicht
    ebenso wie ihre regulär eingesetzten Kameraden bei der
    Bundeswehr in der Fürsorge ihres Dienstgebers und ins-
    besondere auch des deutschen Parlaments. Auch diese
    Soldaten beim Bundesnachrichtendienst haben die be-
    rechtigte Erwartungshaltung – insofern mache ich mich
    an dieser Stelle zum Sprachrohr –, dass ihre Leistungen
    und besonderen Verdienste gewürdigt und anerkannt
    werden. Auch diese Soldaten dürfen mit Recht erwarten,
    dass sie gegen unbegründete Verdächtigungen in Schutz
    genommen werden. Ich sage das an dieser Stelle mit Be-
    dacht und verbinde das mit der herzlichen Bitte, bei den
    notwendigen Debatten nicht zu vergessen, dass gerade
    die zivilen und militärischen Angehörigen des BND
    ganz besonderen persönlichen Gefahren und Gefährdun-
    gen ausgesetzt sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Gestatten Sie Ihrem ehemaligen Kollegen und dem
    jetzigen Wehrbeauftragten zum Abschluss ein persönli-
    ches Wort. Ich freue mich, dass der neue Präsident des
    Deutschen Bundestages ein offenes Ohr und auch ein
    Herz für die Belange der Bundeswehr hat. Ich sage das
    mit Nachdruck und mit großer Dankbarkeit. Die Zusam-
    menarbeit mit ihm und mit dem gesamten Präsidium des
    Deutschen Bundestages erweist sich jetzt als wohltuend.
    Das gilt im Übrigen auch für den gesamten Verteidi-
    gungsausschuss. Auch an die ehemaligen Kolleginnen
    und Kollegen und an die neuen Mitglieder des Verteidi-
    gungsausschusses geht mein herzlicher Dank für die
    gute Aufnahme und wirklich freundschaftliche und kon-
    struktive Zusammenarbeit.

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn der Deutsche Bun-
    destag im März 2006 nicht um persönlicher Eitelkeiten
    willen – darauf will ich ausdrücklich hinweisen –, son-
    dern in dem Wissen um die Notwendigkeit der Institu-
    tion Wehrbeauftragter das 50-jährige Bestehen des Ver-
    fassungsinstituts Wehrbeauftragter in angemessener
    Weise würdigen sollte.

    Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass nur wir
    in Deutschland über diese Institution, über dieses Amt
    verfügen. Nur wir messen dieser Funktion einen so ho-
    hen Stellenwert bei. Dass wir über diese Institution seit
    50 Jahren verfügen, ist ein Grund, ein wenig zu feiern.

    Ihnen allen, meine Damen und Herren, namentlich
    auch der Bundesregierung unter unserer neuen Bundes-
    kanzlerin Frau Dr. Merkel und auch dem Bundesvertei-
    digungsminister Dr. Franz Josef Jung, biete ich eine ver-

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    (C (D rauensvolle und konstruktiv-kritische Zusammenarbeit n. Das schließt nicht aus, dass ich meine Stimme immer ieder warnend und mahnend erheben muss, wenn eine Sachwalterschaft für die Soldatinnen und Solda en dies erforderlich macht. Ich danke Ihnen sehr für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Robbe, Sie haben gerade mit Zustim-

ung des ganzen Hauses den Soldatinnen und Soldaten
ür ihre Arbeit gedankt. Ich möchte gern vor Eintritt in die
ussprache – sicher ebenfalls im Namen des Hauses – Ih-
en und all Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
hre Arbeit danken. Ich habe vor Weihnachten Gelegen-
eit gehabt, mir einen persönlichen Eindruck von der
rbeit dieser Institution zu machen. Meine Vermutung

st bestätigt worden, dass die Motivation und der Einsatz
er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wehrbeauf-
ragten des Deutschen Bundestages ähnlich eindrucks-
oll sind, wie Sie es gerade zu Recht von den Soldaten
erichtet haben.

Im Übrigen ist Ihre Vermutung über meine Sympathie
ür Ihre Arbeit begründet, was sich in dem großzügigen
uschlag für Ihre Redezeit sofort bestätigt hat.


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort zu-
ächst der Kollegin Anita Schäfer für die CDU/CSU-
raktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anita Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Bun-

    eskanzlerin, es ist das erste Mal, dass ein Bundeskanz-
    er oder eine Bundeskanzlerin an dieser Debatte teil-
    immt. Herzlichen Dank, dass Sie da sind!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Im Herbst 2005 konnten wir auf 50 erfolgreiche Jahre
    undeswehr zurückblicken. Die Bundeswehr ist ein fes-

    er Anker unserer Demokratie. Dazu hat das Amt des
    ehrbeauftragten entscheidend beigetragen. Lieber Herr
    obbe, wir von der Unionsfraktion werden mit Ihnen
    ie schon mit Ihrem Vorgänger gut und vertrauensvoll

    usammenarbeiten.

    Als Parlamentarier müssen wir uns den kritischen
    unkten im aktuellen Bericht des Wehrbeauftragten stel-

    en. Gemessen an der Truppenstärke der Bundeswehr
    ind 6 154 Eingaben ein Maximum. Anders ausgedrückt:
    och nie hatten so wenige Soldaten so viele Sorgen.

    Im Jahre 2004 waren durchschnittlich 6 900 deutsche
    oldaten im Auslandseinsatz, viele von ihnen in risiko-
    eichen Regionen wie dem Kosovo oder Afghanistan.
    ie Soldaten benötigen einen klaren und nachvollzieh-
    aren Maßstab bei sicherheitspolitischen Entscheidun-






    (A) )



    (B) )


    Anita Schäfer (Saalstadt)

    gen. Insbesondere muss der Sinn von Einsätzen aus
    Sicht der Soldaten erkennbar sein und erklärt werden
    können.

    Der Bericht von 2004 nimmt hier kein Blatt vor den
    Mund. Mögliche Erweiterungen von Auslandseinsätzen
    werden in der Truppe kritisch gesehen. Insbesondere
    Spezialisten wie Sanitäter, Pioniere, Logistiker und
    Fernmelder sehen keinen Spielraum für weitere Ein-
    sätze.

    Was folgt aus diesem Befund? Das sprunghafte Rea-
    gieren auf Krisen, der Rückgriff auf die Streitkräfte ohne
    Rücksicht auf begrenzte Kapazitäten ist kontraproduktiv.
    Wir benötigen eine Sicherheitspolitik aus einem Guss
    mit klaren Einsatzkriterien. Dieser überfälligen Heraus-
    forderung stellt sich die große Koalition. Wir werden un-
    ter Federführung des Verteidigungsministers ein Weiß-
    buch vorlegen, um Sicherheitspolitik transparenter zu
    gestalten. Mehr Planungssicherheit für die Streitkräfte
    erfordert außerdem eine klare Ausrichtung unserer
    Wehrverfassung. Deswegen ist es zu begrüßen, dass
    Minister Jung an der Wehrpflicht festhalten will.

    Soldat ist kein Beruf wie jeder andere. Der Soldat ist
    ein besonderer Leistungs- und Risikoträger im Einsatz
    für unser Land. Darauf hat Bundespräsident Horst
    Köhler in seiner bedeutenden Rede auf der 40. Kom-
    mandeurtagung eindringlich hingewiesen. Deswegen
    muss der Staat eine besondere Fürsorgepflicht erfüllen.
    Das betrifft vor allem die materielle Ausstattung und Be-
    soldung, die Organisation und Rechtsklarheit im Dienst
    sowie die soziale Absicherung der Soldaten und ihrer
    Angehörigen.

    Die Besoldungsstruktur muss unter zwei Gesichts-
    punkten auf den Prüfstand: Erstens. Es ist eine längst
    überfällige Entscheidung, die Soldatengehälter in den
    neuen Bundesländern dem Westniveau anzupassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Zweitens. Es kann nicht sein, dass die Auslandszulagen
    für einen deutschen Soldaten in Afghanistan auf dem
    gleichen Niveau wie für einen in Brüssel tätigen deut-
    schen Beamten liegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Hier müssen wir zu Lösungen kommen, die den beson-
    deren Risiken von Einsatzsoldaten gerecht werden.

    Handlungsbedarf sehe ich auch bei der inneren Orga-
    nisation und Rechtsklarheit im Dienst. Viele Eingaben
    weisen auf eine undurchsichtige Beförderungssituation
    in der Truppe hin. Mehr Flexibilität in der Laufbahnge-
    staltung ist zwar lobenswert; sie darf aber nicht zu In-
    transparenz und Ungerechtigkeit im Beförderungssys-
    tem selbst führen. Ich zitiere aus dem Bericht des
    Wehrbeauftragten:

    Bei vielen Soldaten des Heeres ist Vertrauen in die
    Verlässlichkeit und die Kontinuität der Personalpla-
    nung verloren gegangen.

    Diese Entwicklung demotiviert die Truppe und scha-
    det der Einsatzbereitschaft. Hier müssen wir dringend

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    (C (D egensteuern. Vor allem in der Feldwebellaufbahn ist uf die richtige Balance zwischen Seiteneinsteigern mit bgeschlossener Berufsausbildung und in der Truppe beährten Unteroffizieren zu achten. Ein intaktes soziales Umfeld ist für die Motivation es Soldaten essenziell. Die Folgen der Trennung von er Familie oder dem Lebenspartner sind schwerwieend. Die dienstliche Belastung darf Zeitund Berufsoldaten nicht vor die Frage „Dienst oder Familie?“ stelen. Der Bericht des Wehrbeauftragten betont deswegen u Recht, dass es gilt, die Vereinbarkeit von Familie nd Beruf in den Streitkräften weiter zu verbessern. azu gehört auch eine angemessene Betreuung von Solatenfamilien. Kürzungen in den Familienbetreuungsentren wären der falsche Ansatz. Im Übrigen muss der sozialen Absicherung von im insatz befindlichen Soldaten und ihren Angehörigen in esonderer Weise Rechnung getragen werden. Das Einatzversorgungsgesetz ist ein wichtiger Schritt nach orn, aber auch hier gibt es noch Optimierungsbedarf. or allem muss geprüft werden, inwieweit Soldaten ach einer schweren Verletzung im Einsatz ein Weitereschäftigungsanspruch zu garantieren ist. Die Ereignisse in der Kaserne von Coesfeld im ahr 2003 haben uns für Missbrauchsfälle in der ruppe sensibilisiert. Insgesamt ist die Zahl der mitge eilten Misshandlungen von 58 im Jahre 2003 auf 94 im ahr 2004 gestiegen. Hier ist weiterhin erhöhte Wachamkeit geboten; dessen ist sich die Bundeswehr beusst. Sie hat auf die Misshandlungsvorfälle differen iert und angemessen reagiert. Es wäre aber falsch, ein ewaltproblem in der Truppe herbeizureden. Auch zeigt ie juristische Aufarbeitung der Vorgänge von Coesfeld, ass wir unsere Soldaten gegen Vorverurteilungen in chutz nehmen müssen. Bei aller gebotenen Sensibilität st eine realistische und einsatzbezogene Ausbildung unbdingbar. Der 46. Bericht des Wehrbeauftragten gibt keinen Anass zur Beruhigung. Auf folgende Punkte kommt es an: Erstens. Die Transformation der Bundeswehr ist it einem hohen Veränderungsdruck auf die Soldaten nd ihre Angehörigen verbunden. Umso wichtiger ist es, ass der Wehrbeauftragte ein effektives Frühwarnsystem arstellt. Dafür ist die regelmäßige Präsenz in der ruppe erforderlich. Nur so können wir die Menschenührung innerhalb der Bundeswehr weiter verbessern. Zweitens. Militärische Sicherheitsvorsorge muss uch in Zeiten knapper Mittel elementare Bedürfnisse nserer Soldaten beachten. Dazu gehören eine optimale chutzausstattung im Einsatz, eine gerechte Laufbahnestaltung und eine Besoldungsstruktur, die den Risiken on Einsatzsoldaten angemessen ist. Schließlich drittens. Wir müssen den Sinn des Soldaenberufs in der öffentlichen Wahrnehmung neu vermiteln und seinen gesellschaftlichen Status deutlich auf Anita Schäfer werten; denn die Soldaten der Bundeswehr müssen stellvertretend für uns alle die Risiken künftiger Gefahrenabwehr tragen. Sie erhalten Freiheit, Sicherheit und Stabilität für unser Land. In diesem Sinne wünsche ich allen Soldatinnen und Soldaten ein gesundes und gutes Jahr 2006. Danke. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


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    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





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