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ID1600914600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Doris Barnett


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    EACH ist mittlerweile ein „reach out“, ein Griff nach
    en Sternen am europäischen Richtlinienhimmel. Der
    eg dahin ist mehr als beschwerlich gewesen.

    Lassen Sie mich rekapitulieren: REACH ist ein sehr
    hrgeiziges Programm, das in einer Richtlinie über
    0 verschiedene bestehende Vorschriften ersetzt und
    leichzeitig wichtige Ziele für eine europäische Chemi-
    alienpolitik verfolgt. Es geht um den Schutz der mensch-
    ichen Gesundheit und der Umwelt, den Erhalt bzw. die
    erbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Chemieun-

    ernehmen, die Verhinderung der Aufsplitterung des ge-
    einsamen Binnenmarktes, die verbesserte Information

    ber Chemikalien, die Integration der EU-Politik in inter-
    ationale Programme, die Einhaltung bzw. Übereinstim-
    ung mit WTO-Regelungen, die Förderung von Prüfme-

    hoden ohne Tierversuche und nicht zuletzt um die
    ubstitution gefährlicher Stoffe durch ungefährlichere. Es
    eht also praktisch um die Quadratur des Kreises.

    Seit 1999 arbeiten wir alle an dieser Richtlinie: unsere
    ollegen vom Europäischen Parlament, die Kommis-

    ion, der Ministerrat und auch wir. Selbst die Landespar-
    amente haben sich damit intensiv befasst und sogar im
    ahmen eines Planspieles die Auswirkungen der seiner-
    eitigen Regelungen auf Mensch und Wirtschaft durch-
    erechnet, also eine Gesetzesfolgenabschätzung ge-
    acht und damit auch Veränderungen auf den Weg

    ebracht.

    Schließlich kommt der chemischen Industrie in Eu-
    opa und natürlich auch in Deutschland große ökonomi-
    che Bedeutung zu. Über 34 000 Unternehmen mit über

    646 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Doris Barnett
    1,7 Millionen direkt Beschäftigten gehören zur Chemie-
    industrie. Wie wir aus Veröffentlichungen wissen, ist
    dieser Wirtschaftszweig nach wie vor bestens aufge-
    stellt, hochinnovativ und produktiv. Diese Branche gibt
    auch etwas zurück: Entgegen dem Trend hat sie ihr Aus-
    bildungsplatzangebot um über 2,5 Prozent gesteigert.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    15 Prozent der Wertschöpfung in unserem Land kom-
    men aus der Chemieindustrie.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aus diesem Grund liegt uns allen die europäische Che-
    miepolitik am Herzen. Ich gebe zu: mit unterschiedli-
    chen Schwerpunktsetzungen.

    Nach all den vielen Konsultationen, Verhandlungen
    und Abstimmungen konnte vor drei Tagen im Minister-
    rat eine Einigung über die Chemikalienverordnung
    REACH erzielt werden, auch wenn keine Seite ihre ge-
    wünschten Lösungen im Detail erreicht hat. Deshalb
    kann von einem Kniefall kaum die Rede sein. Mit der
    jetzt vorliegenden Entscheidung ist es weitestgehend ge-
    lungen, ökonomische, ökologische und soziale Belange
    ausgewogen zusammenzubringen, und zwar – das stelle
    man sich vor – unter 25 Mitgliedstaaten.

    Der Ministerrat – damit auch unser Minister – konnte
    sich dabei auf einen Verordnungsvorschlag des Parla-
    ments stützen und übernahm zum großen Teil die Vor-
    lage, zum Beispiel beim Registrierungsverfahren. Hier
    wird bei Altstoffen, also denen, die vor 1981 in Verkehr
    gebracht wurden, in Mengen von ein bis zehn Jahreston-
    nen regelmäßig nur ein Grunddatensatz gefordert, der
    aber je nach Gefährdungspotenzial durch zusätzliche
    Tests ausgeweitet werden kann. Für Neustoffe erfolgt die
    Registrierung aber strikt nach dem Mengenansatz.

    Beim Zulassungsverfahren hat sich der Rat darauf
    geeinigt, bürokratische Hürden zu verringern. Deshalb
    soll jetzt die Zulassung grundsätzlich unbefristet erfol-
    gen, statt, wie vom Europäischen Parlament vorgesehen,
    nach fünf Jahren auszulaufen. Eine derartige Einschrän-
    kung hätte den Unternehmen wenig Rechtssicherheit ge-
    bracht und Innovationen nicht unbedingt befördert, wes-
    halb auch unsere SPD-Abgeordneten im Europäischen
    Parlament über diese Fristenlösung nicht besonders
    glücklich waren.

    Auch wenn die Frist jetzt wohl vom Tisch ist, kann
    die Agentur von Fall zu Fall periodische Überprüfungen
    vornehmen. Man wird sehen, ob die Aufgabe des
    Zwangs zur Substitution – ob sie nun wirklich eine Ver-
    besserung gebracht hätte, steht dahin – tatsächlich zu der
    befürchteten Konsequenz führt, dass damit der Anreiz
    für Alternativprodukte entfällt. Ich bin überzeugt, dass
    ein eingespielter Markt zu ständigen Verbesserungen
    bzw. Alternativen drängen wird.

    Der Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen
    konnte im Sinne der Industrie erheblich verbessert wer-
    den. Das ist von großer Bedeutung, weil unsere Industrie
    kein Interesse daran haben kann, aufgrund der weitrei-
    chenden Offenlegungspflichten außereuropäische Wett-
    bewerber zu begünstigen, was uns als Verbraucher aber

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    (C (D uch keinen Vorteil gebracht hätte. Für die Stoffe, die in er Forschung und Entwicklung, aber noch nicht auf em Markt sind, wird die Meldepflicht erheblich vereinacht, damit Forschungsprogramme nicht gefährdet weren. Im Zusammenhang mit der Datenerstellung soll das rinzip „one substance, one registration“ verpflichtend estehen bleiben, aber ein „opt out“ möglich sein, wenn um Beispiel Informationen vertraulich sind oder ein itbewerber früher als der andere registrieren will. Zusammenfassend kann ich feststellen, dass sich der ange Diskussionsprozess um diese Chemikalienrichtliie gelohnt hat. Ganz abgeschlossen ist er allerdings och nicht; denn es stehen noch die weiteren Beratungen m Plenum und im Ministerrat aus. Allerdings wird es ohl keine großen Änderungen mehr geben. Aber eines stellt mich immer noch nicht zufrieden: ährend Produkte, die in Europa gefertigt werden und hemikalien beinhalten – vom Nagellack bis zum Auto, om Kunststofffenster bis zum Spielzeug –, dieser ichtlinie unterliegen, gibt es keine Regelung für Fertigrodukte aus dem nichteuropäischen Ausland. Eigentich müsste REACH aber auch bis dorthin reichen. Das ann man sich vielleicht zu Weihnachten und zum Jaheswechsel wünschen. Ich wünsche Ihnen einen guten Jahreswechsel. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile nun als letztem Redner dem Kollegen

ndreas Jung, CDU/CSU-Fraktion, das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andreas Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Ich möchte eine kurze Bemerkung voranstel-
    en. Ich finde es wichtig, dass nach jahrelangen Diskus-
    ionen REACH jetzt so schnell wie möglich umgesetzt
    ird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn ich glaube, dass damit das Wissen über die ver-
    endeten Stoffe erhöht wird; dies bedeutet eine Verbes-

    erung für Umwelt und Gesundheit und damit für die
    erbraucher.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Weil ich mich auch heute wieder darüber geärgert
    abe, dass vonseiten der Grünen immer wieder so getan
    ird, als hätten sie den Umweltschutz gepachtet, möchte

    ch darauf hinweisen, dass das Thema auch für uns wich-
    ig ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich will Ihnen in diesem Zusammenhang von einer
    egegnung berichten, die ich vor zwei Wochen hatte.
    in Biobauer vom Bodensee kam zu mir und berichtete,
    r habe gerade ein längeres Gespräch mit einem Auszu-

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 647


    (A) (C)



    (B) )


    Andreas Jung (Konstanz)


    bildenden geführt, der ihm gesagt habe, er wolle zu den
    Grünen gehen. Darauf hat der Biobauer erwidert: Du
    darfst zwar ein grünes Herz haben und etwas für Um-
    welt- und Naturschutz übrig haben, aber du musst in ei-
    ner gescheiten Partei sein. – Es wird Sie nicht überra-
    schen, dass er damit unsere Partei gemeint hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Für uns ist Umweltschutz genauso wichtig wie für an-

    durch diese sehr schwer belastet wurden und manchmal
    sogar überfordert waren. Hier muss es Änderungen ge-
    ben, die gerade für die kleinen und mittleren Unterneh-
    men zielführend sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sind auf einem guten Weg. Es muss allerdings
    noch verhandelt werden, um weitere Fortschritte zu er-
    reichen. Verschwinden sollen mit REACH die Stoffe, die
    gesundheitsgefährdend sind, nicht aber Unternehmen,
    dere. Die große Koalition will, kann und wird eine gute
    Umweltpolitik gestalten.

    Ich begrüße REACH auch aus einem weiteren Grund.
    Derzeit gibt es 40 Richtlinien, die den Bereich der Che-
    mikalienpolitik regeln. Wenn man es richtig macht, dann
    bietet REACH die Möglichkeit, das zu erreichen, was
    die Union immer wieder gefordert hat, nämlich die Ver-
    einfachung von Gesetzen und den Abbau von Bürokra-
    tie.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn es darum geht, den gefundenen Kompromiss zu
    bewerten, dann meine ich, dass er uns voranbringen
    wird. Er bringt uns voran, weil auf der einen Seite die
    Ziele – die Verbesserung des Umweltschutzes, des Ver-
    braucherschutzes und der Gesundheit – erreicht werden
    und auf der anderen Seite die Rahmenbedingungen für
    diejenigen, die mit diesen Regelungen arbeiten müssen
    – ich meine die Unternehmen –, verbessert werden.

    Ich möchte einen Punkt aufgreifen, der schon mehr-
    fach genannt wurde, nämlich den Wegfall der Befristung
    für Zulassungen. Ich glaube, dass dies ein wichtiger
    Schritt ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich meine zwar, dass uns der Kompromiss voran-
    bringt, aber ich möchte in diesem Zusammenhang einen
    Punkt ansprechen, in dem meines Erachtens noch weiter
    verhandelt werden muss: die Zulassung von Stoffen für
    Testverfahren im Bereich einer Jahresproduktion zwi-
    schen 10 und 100 Tonnen. In diesem Punkt sind noch
    Änderungen notwendig, weil die vorgesehenen Regelun-
    gen die kleinen und mittelständischen Unternehmen be-
    sonders treffen, da deren Umsetzung mit erheblichen
    Kosten verbunden ist.

    Ich meine, wir sollten etwas lassen, das in der Vergan-
    genheit immer wieder vorgekommen ist. Durch gesetzli-
    che Regelungen wurden Normen geschaffen, die große
    Unternehmen – wenn auch nicht gerne – erfüllen und
    verkraften konnten, mit denen sich aber kleine und mitt-
    lere Unternehmen sehr viel schwerer taten, weil sie

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    nsbesondere nicht die kleinen und mittleren. Denn diese
    rauchen wir für all das, was wir uns in diesem Land
    orgenommen haben: mehr Innovationen, Ausbildungs-
    lätze und Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Gestatten Sie mir am Schluss eine persönliche Be-
    erkung. Die Letzte wird die Erste sein. So ähnlich steht

    s in der Bibel. Ich komme aus dem Wahlkreis Kon-
    tanz. Zu Beginn dieses Jahres glaubte ich wie jeder an-
    ere, dass unser Bundestagsabgeordneter Hans-Peter
    epnik noch über ein Jahr sein Mandat ausüben würde.

    ch hätte nicht gedacht, dass die letzte Rede, die in die-
    em Jahr im Deutschen Bundestag gehalten wird, meine
    rste sein würde. Ich habe mich gefreut, dass ich heute
    ier sprechen konnte.

    Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit und wün-
    che Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall im ganzen Hause)